TZMe Omaha Trliüne Tugebucb des Ariegskrcixvittigcn Gtto Micsittger. um Der stampf Tsingwu. in. Aenderung de AufmarschpsaneS. Da inzwischen bekamt', neioorbeii war, daß tatsächlich der Anmarsch der Japaner durch chinesische! Gebiet stattfinden wllrde und die ersten Meldungen eingelaufen wa ren, dab'ftlndliche Truppenlandungen in runglou 1 vorgenommen Worten jeten wurde eine Aenderuiig unsercl Aufmarsch Planes nötig. Infolgedessen niarschLtte meine Kompagnie von jetzt ab nicht l.ichr nach den Litsuner Höhen, sondern wählte eine Ausnahmestellung zwischen den beiden kleinen Dörfern AiErl2,en und Lo T chuen.Tschikn, welche 'tva drei Weg stunden von Litsun In nördlicher Nichtung entfernt lag. Unsere neugcwahlte Stel lung war recht und links von hohen, steil ansteigenden Bergen umgeben, deren der schieden, Kuppen sich kettenförmig in der Nichtung nach dem PatScha'Ho. dem wrenzsluh deZ deutschen SchutzacbicteS, er streckten und dann allmählich flacher tter dend. i der Nähe des Flrff: in die Ebene übergingen. Die Breite deS sich terassen fZrmig abstufenden Talkessel dürfte wohl durchschnittlich Gno-800 Meter gewesen sein. Etwas rechts von der Mitte des Tale führte ein gut gehaltener, künstlicher Weg von Litsun auk an AiErl2ien vor bei. Zlurz vor oT!chknlgzien vor bei, rechts führte er nach Anlolou. bis sich schließlich beide Teile in der chinesischen Stadt Liutung jenseits deS Poi-SchaHo wieder vereinigten. TaS Tal selbst war sehr fruchtbar. Weizen-, ReiS. Kauliang und Kartoffelsewer waren hier m bunter Folge zu sehen, dazwischen wohlgcpflegte Obstaärten mit prachtvollen Birnen und Aepfeln. Instandsetzung beschädigter Brücke,, und Wege. Hierher .führte jcht also morgen unser regelmäßiger Auömaricy. uiyere nacniit Tätialcit bestand vorerst darin, auf der Strecke von Liisun bis hinter Lo-Tschuen Tschicn. die durch die Fluten zerstörten Wege wieder herzustellen. Zu diesem Zwecke wurde die Kompagnie in kleinere Abtei lungen aufgelöst, welche jeweils eine be stimmte Wegstrecke zur Instandsetzung zu geteilt erhielt. Das schwierigste Werk war, die gerade auf dieser Strecke zahlreich zer störten Brücken und Furten zu ersetzen. Bei den Furten lag der Fall Verhältnis mäßig leichter, weil hier nur ein;, nie Teile zerstört oder fortgerissen waren, die durch Verlegung der Steinplatten notdürftig ausgebessert werden konnten. Viel um stündlicher war es, für die zusammenge brochenen Brücken einen Ersatz zu schassen. Dies war nur möglich, indem die Wege vor den Abbruchstcllen seitwärts in einer nicht zu steilen Senkung abgezweigt und durch das' Flußbett geführt wurden. An einer Stelle hatte die Brücke über eine ziemlich tiefe und breite Schlucht geführt. Hier war es nötig, ganze Reihen von Bäu wen zu fällen, um die Schlucht durch Ucbercinandcrlcgen der Bäume und Anke gung eines neuen Seitenweges für Artil lcrie fahrbar zu machen. Auj diese Weise entstanden manchmal sehr interessante Bauten. Zu unserer Unterstützung hatten! immer je zwei oder drei Mann unter Juh runa eines Unteroffiziers eine Anzahl chi ncsischcr Kulis, die aus den umliegenden Torfschafien bestellt worden waren. Ein chinesischer Lebensbaum. Beim Fällen der Bäume war erklär!! cherweise nicht immer auf Erhaltung der landschaftlichen Schönheit oder sonstige Erwägungen Rücksicht zu nehmen. Als wir einmal in einem kleinen Dorfe einen Baum fällen wollten, kam der Dorfälteste zu uns mit Tränen in den Augen, uns bittend, doch diesen Stamm zu schonen; es sei sein Lcbensbaum, der, am Tage sei ner Geburt gepflanzt, ihn bisher immer treulich beschattet hätte. Wenn wir den Baum fällten, so wisse er bestimmt, daß er dann auch nicht mehr lange leben würde. UnZ fiel dieses Ansuchen um so mehr auf. als die Chinesen sonst wenig Verständnis für Baumpflege und Forsterhaltung zei gen und sogar an einem besonderen Tag im Jahr durch ihre Vergfeuer oft ganze Bestände abbrennen. Natürlich haben wir dem Wunsch des alten ManneS gern will fahren u,"d dankbar entfernte er sich, nach dem er nun der Ueberzeugung war. daß ihm noch einige Jahre das Leben erhalten bleiben wllrde. ? Kriegsstimmung und oldatenhumor. Das Mittagessen wurde draußen in der Stellung eingenommen. Der Rückmarsch erfolgte meist gegen 5 Uhr nachmittags. Die Witterung fing an. nicht mehr ganz so heiß zu sein wie in den letzten Tagen deS August. Obwohl die Arbeit, zumal für unsere Reservisten, sehr anstrengend war, so war doch draußen eine herrliche Lust und die Stimmung unter den Sol daten, nicht zum mindesten infolge der großartigen Siegcsnachrichtcn aus der Heimat, vorzüglich. Bis gegen Mitte September erhielten wir sogar noch Zci- tuagen auij Shanghai und Tientsin, die, wie es sich denken läßt, Überall förmlich verschlungen wurden. Durch unsere Jun kenstatien standen wir mit dem Dampfer .Eiliang" in Shanghai in ständiger Ver bindung und erhielten durch diesen die über Saydille an ihn gelangten Nachrich ten vom Kriegsschauplatz. In Quartier heimgekehrt, pflegten Unterofsiziere und Mannschaften deö Abend häufig bei Ge lang zusammenzusitzen. Die aktiven Sol Wien kannten diele alle schöne Soldaten liebn, die sie In gefühlvoller Weise zwei stimmig zu Kehör brachten. Auch an hu inorisüsch'N Vortrügen fehlte es nicht; oft lvurden sie in der heimischen Mundart zorgetragen, was die Wirkung ,noch er dohte. Die aktiven Leute der Kompagnie letzten sich au Schwaben. Rheinländern, tvachseu und Batjern zusammen. Nord deutsche waren nur unter den Reservisten nziitrcsscn. Wenn man der Unterhal hing der Leute, die zuweilen etwa derb tvcr, lauschte, so waren manchmal kost jiche Stylblitten zu vernehmen. Einmal hörte Ich. wie ein Cachse sagte: Mensch, wenn De da nicht weggehst, dann schlag' Ich Der eene 'runter, daß De denkst, De bist verheirat!". Ba Linna Fang Kuchen. Sehr Interessant war e zu beobachten, mit welcher Geschicklichkeit die Chinesen sich den veränderten Verhältnißen anzu passen wußten. Gleich nachdem wir In Liisun unser Quartier ausgeschlagen hat ten, kamen auch schon die ersten fliegenden Händler angerückt, die In ihren Körben Bier, Milch, Zucker, ei-'xemachte Anana. Cigarren, Clgarettcn, Streichhölzer, Schuhwichse und andere beliebte und nütz, liche Dinge anboten. Ein schlauer Chi tiefe brachte sogar einen kleinen Herd an, auf dem er den Soldaten gegen billiges Geld Rühreier. Spiegeleier. Pfannkuchen und dergleichen bereitete und sich dabei sehr gut gestanden haben soll. Die Söhne des Reiche! der Mitte sind die geborenen Geschäftsleute und wissen aus ollem Nutzen zu schlagen. So merkten sie bald, daß sowohl Offizieren wie Soldaten das häusige Ucberschreiten des Litsunflusses, weil stets mit nassen Fußet verknüpft, eine große Unbequemlichkeit war. Es fanden sich daher bald einige Kulis mit Rickschas ein und als auch diese zeitweise nicht genügten, wurden schnell einfache. Tiagstühle angefertigt, um den Verkehr von einem Ufer, zum anderen zu verrott teln. Wenn Eile geboten war. so kam es wohl auch vor. daß Kulis die Soldaten auf dem Rücken hinübertrugen, wofür man uns chlnesilche EentS zu entrichten hatte Einen nicht wiederzugebenden komischen Anblick gewährte ', als ich einmal bei emem solchen Ritt mitte., im Flußbett einem Vorgesetzten begegnete. Bei dem Versuche, eine vorgeschriebene stramme Haltung einzunehmen, wäre ich beinahe mitsamt dem Kuli ins Wasser gestürzt. Den Gipfel der Originalität aber tt reichte ein chinesischer Bäcker, der sich noch am . September ein Haus in Litsun mietete und dort ein gase ausmachte: an der Tür war ein primitive! Schild auf gehängt, durch das er auf seinen Kafsee Kakao, Tee und Backwaren hinwies. Die schmutzigen Lehmwände hatte er mit tungen und blauen Tapeten beklebt, wah rend Tische und Stuhle zu einem lange ren Aufenthalt einluden. Er Konnte sich nicht genug tun. die Güte seiner Waren anzupreisen; aus den Ladentisch hatte er einen Kosten gestellt, aus dem zu lesen stand: Ba Linna Fang Kuchen. Der Inhalt war jedoch nicht so schlecht wie die Ortographie; es waren richtige Wer liner Pfannkuchen, genau wie man sie zu Hause bekommt. Ausbau unserer neuen Stellung. Nachdem Wege und Fußübergänge ei nigcrmaßcn wieder hergestellt waren, trat an meine Kompagnie die Ausgabe heran. die bei Ai-Erl-2icn gewählte Aufnahme- tcllung für den erwarteten Angrin vor zubereiten. Kurz vor dem Torf Lo- Tschuen-Tschicn, nicht weit hinter der Wegkreuzung, wurde über die ganze Breite des Talkessels ein Drahtverhau voi etwa 600 m angelegt. Um genügend Pfahle und Stacheldraht zu haben, hatten wir in Liisun in den Tagen vorher alle Ein friedigungen der Häuser und Felder he runtergerissen und zahlreiche Bäume ge fallt, deren Stamme versagt und zu im ten zukespitzten Pfählen von ungefähr bis Vt m Höhe verarbeitet wurden. Es war dies eine harte Arbeit, zumal olle diese Verrichtungen meist nur mit dem Seitengewehr zu bewerkstelligen waren; bei der zu dieser Zeit herrschenden war wen Witterung iosietete sie uns viele Schweißtropfen. Die unangenehmste und zeitraubendste Arbeit war aber das Ab wickeln und das Befestigen des Stachel drahtes an den vier- oder fünf-reihi, hoch und niedrig eingehauenen Holz und Eisenpfählen. Hierbei gab es infolge Ab glcitens des Stacheldrahtes viele Vcr Ictzungen an den Handen und es war kaum einer unter uns, der solche nicht auszuweisen hatte. Rechts uud links, zu beiden Seiten der Berge, wurden Vcrtci digungsstcllen und Laufgräben angelegt, welch letztere einen möglichst sicheren Rückzug gewähren sollten. Auf diesen Punkt mußte nämlich aus dem Grunde besonderes Gewicht gelegt werden, weil es durchaus notwendig war, daß die letzte Verteidigungslinie ausreichend besetzt wurde. Um dem anruckenden Feinde keine Deckung zu bieten, mußten bedauerlichem weise viel schone Obstbäume an dieser Stelle abgehauen werden. Zur weiteren Sicherheit wurden vor daS Drahtverhau Minen gelegt, eine Arbeit, die für darin ungeübte Leute immer mit viel Gefahr verbunden ist. Unglaublich, aber wahr. Bei dieser Stelle ereignete sich eines Tages eine eigenartige Geschichte, di bei nahe unglaublich klingt, sich aber tatsäch- tich ereignet hat. Al wir eines Vormittags auf der lin ken Seite des Talkessels wieder am Draht verhau beschäftigt waren, erfolgte plötz lich ei dumpfer Knall, welcher derartig war, dafj einige Leute und ich von dem Schrecken und dem Luftdruck glatt auf den Rücken geworfen wurden. Beim Auf blicken sah ich etwa 150 Meter vor mir au! einer Ravine eine große schwarze Rauchsäule aufsteigen und darüber in ei ner Höhe von ungefähr 12 Metern ein blaues und weißes Tuch. Sofort riefen einige Soldaten: Da ist ein Chinese in die Lust geflogen. Schon wollten einige von ihnen nach der Ungliicksstcllc hinlau fen, als ich sie mit Aufbietung meines ganzen Einflusses zurückrief, indem ich sie auf die ihnen selbst drohende Gefahr auf merlsam machte. Als die Arbeit inzwi schen bereits ihren Fortgang genommen hatte, wobei uoch der arme in tausend Stücke zerrissene Kerl bedauert und seine Unvorsichtigkeit, trotz der erlassenen War nungen sich dorthin zu hjkgcn, getadelt wurde, kamen unsere Offiziere herzu, die, vorsichtig sich nähernd, an den Rand der Rabine gingen und mit erregten Geber- f f s 4 "- i t -i i i-t '' ' ,-- y 1 1 - fi I :';'' sff n; ;i i; . r, i jfe 1 ! ?:v .' 'I h .: . I " ' ' iV" 1 - , t , 1 , f ' ' t & ä ' !" . ' - j ,, -,'!? ..! ; - ' 1 4 ' " ' ). ' ,. 1V, i , H , ,' ' - -. " ' 1. ' , "-" ' . n - . ' i . i ' 1 ! - s I lp j " t . r : ftl den einige Worte hinunterriesen. Unsere pannung, d,e aufs hochjte gewachsen war, machte schnell großem Erstaunen Platz, als wie aus der Versenkung ein älterer Chinese mit blauem Kittel und weißer Hose erschien. Wie durch ein Wunder war er völlig unverletzt geblieben, nur äußerte er. daß er jetzt schlecht hören könne. Die Offiziere ntachtcn ihm ein Geldgeschenk und sagten, er solle froh sein, diesmal so gut dabei weggekommen zu sein; der Chinese aber meinte, nochmal hinuntcrsteigen zu müssen, weil er einen seiner Schuhe dort zurückgelassen hatte! 'Tötigleit der Flieger. Die schönen Tage, deren sich die Kom pagnie nach dem Unwetter erfreute, wa ren icht von langer Tauer. Das Heran nahen der Jgpancr wurde -immer fühlba- i ' t - , s ' :,T-tJ2K ;JXyi ' r S , -f.' t v ,f,'.( iJ" ' - -U '-.- i "A'''''- t i 'S -1 m A' k tiC ' K - ; n u'.x k-i: i J l iii l illi - t J S,, i- - rj''. frn i W frih U-M Mi I k - ' t- $ . v - l w, ' i Wohnhaus des Gouverneurs von Kiautschau. rer. Zu den standigen Erscbeinunqen ac hörten jetzt schon die Besuche, die japanische Flieger der Stadt Tsingtau abstatteten, wo sie Bomben aus das Verpslegungsamt, die Jltisbatterie und den Flugzcugschup pen in der Nähe des Jltisplatzes warfen. Unser Flieger, der auf einer Numplcr- taube bisweilen Erkundigungsflüge unter nommcn hatte, wurde zu dieser Zeit bc- reits von farblichen Truppen beschossen. Auf Feldwache im Borgrlände. Am 13. September rückte die Marine Fcldbatterie und der Rest der berittenen 5. Konipagnie ins Borgelände. Als wir an diesem Tage, einem Sonntag, wieder nach unserer Ausnahmestellung bei AiErl Tien ausgerückt waren, lam der Befehl, nicht wieder nach Litsun zurückzukehren, sondern draußen ein Lager aufzuschlagen und Ubciall , Posten auLzustcllcii, da ein Angriff jeden Augenblick erfolgen könn:. t " ? ; ,J ' f , . i' ,i 1 i y I ' Vf -J ; 1' s'n -TT'. I ? i---J r r : :rc:t ' " Z - ' - '', ; ; ' i V - V . ' j ' ( .S'd i.ftS'KS , An Bord eines japanischen Panzerkreuzers; im Bordergrund 28ZetimeterGeschülze. N -. - , 5, . P V ' ' i. f jr , J i : fc1 I ' ,yt s - . ) ' , . k"0,W -'0 ' ' " . ' ' - i , , f , , - 'i . 4-ii .4 1 ' lj t Landung japanischer Truppen in Kinutschau. In einer Ravine hinter AiErl-Ticn nahm der Haupttcil der Komvagnii seine Stcl lung; oberhalb des Dorfes hielt ein Unter ofsizicr mit einigen Radfahrern einen wichtigen Paß besetzt, während der Rest der Radfahrcrabtcilung unter Führung eines Leutnants bei dem Dorfe ?o Tschuen-Tschicn Quartier bezogen hatte und von dort aus Strifzllge in die Um gcgcnd unternahm. An der Wegkreuzung wurde ständig eine Feldwache mit einem Unteroffizier und 6 Mann postiert, die zur Hauptsache die beiden Wege und den recht und links anschließende Drahtverhau zu beobachten hatte. Zu ihrer Unter stützung wurde hier des Nachts ein Ma schinengemchr mit Maulcsclbcspannung und der dazu nötigen B:dicnung bereit gestellt. Schon an diesem Tage wurde mit der Wahrscheinlichkeit einer Belast,- V, , , " .? ' "'fc A 1 5 . t' '7 " i ': , ' - - " ' ls , i "r-'-l " . , jy -. 1 " ' J . zls - - k;üyc i;i n7'Yt j i-z i -i'i tv im i ; t ,r t II f . w,' ' . f ' A, ? ri fc-'jt " - - k " -,. ' . , '?m&& 3 " f,' , gung durch feindliche Vorposten gerechnet. Als Freiwillige für die Feldwache ge wünscht wurden, meldete sich sofort eine Anzahl,' und es freute mich, zusammen mit fünf anderen dazu bestimmt zu wer den. An unserem Äcstimmungs'latz an gekommen, schlugen wir sofort ein Zelt auf. was mit ziemlichen Schwierigkeiten verknüpft war, da es bei völliger Dunkel hcit gcshehen mußte. Als ich von 10 12 Uhr auf Posten stand, war eö ringsum überall still; eine Unzahl kleiner Leucht käfcr durchschwirrte die Lust, und hätte nicht gelegentlich ein herumstreifender Hund die Wache in Aufregung gebracht, so würde eine solche Wache bei der ange nehmen Witterung und der herrlichen Gebirgsluft eine wahrhafte Naiurschwel gerei gewesen sein. Gegen 3 Uhr mor gens, als es gerade zu dämmern anfing, kamen schon die ersten Bauern mit voll bcladcncn Schubkarren und Traglörben I j ' . - V ht , -- t V -in- Z,.. - , i, HJ . l R-f ' - .- thf r- vri-74niV-'Y? '--'1 1 - ' hV 'S - -4Tvi; -!r ;r-t-rf;v - v ;vti f-V A'VJ- r - :t f" t. i v? " - . ""1 i f- ;r. - -. , 'i,-t's.'i t . i, y ' -' ( j ' ' - ' r - ' ' - W' - r " vi.. : ' : H "' , ' ) t , V ' i , s l " f - ' I V , " - -. - o . .-,., rl II: ..' 1,1 . I . . ; v ' " ' V, . . ..,' t " . . 1 , " i '. li.r rt 0. rn; , . rt ; 1 i; !1 I i .' , J, ' l 5 ' .1.. .' WW':. 's...' -? T W sf . I tt r 1 , ' 11'- - 'i i- .' 1 , ' ' . ' - - ' - --. -w , . . . . i ; 1 , ' - heran, um Ihre Felderzcugnisse noch am gleichen Morgen in, Tsingtau zu verkaw fen.' Alle hereinkommenden Chinesen durften ohne weitere passieren, hingegen wurden nach außen Passierende eingehend untersucht. , Wie eingehend im militari schen Interesse manchmal untersucht wer den mußte, mag aus folgender kleinen Geschichte erhellen: Die Tai Tai mit dem hübschen Gesicht, Eines schönen TageS, all ich wieder Feldwache hatte, sahen wir eine Chinesin auf einem von einem Knaben geführten Efcl daherreiten und den Wegdurchgang am Drahtverhau passieren. 'Dies war an und für sich kein außerordentliches Ereig nis, aber der, Umstand, daß die Reiterin ein funkelnagelneues Kostüm, bestehend aus dunkelblauer Rockbluse und einem Paar knallroter Hosen, trug, während sonst zu solchem Ritt nicht das beste Zeug herausgeholt wurde, erweckte unsere be sondere Aufmerksamkeit. Die Gesichts züge waren glatt und ebenmäßig; die unS früher begegneten Tai-Tais, so heißen in Schantung die Ehinesensraucn, hatten meist ältliche und eingefallene Züge. Nach einiger Zeit bemerkte mein Kamerad, daß er eigentlich Verdacht betreffs dieser Pas- santin hege. Ihm sei auch ausgefallen, daß die Tai-Tai sehr eigenartige Stöckel schuhe getragen habe, deren Fersen weit über die Hacken hervortraten. Es sei fer ner ungewöhnlich, daß nur ein Knabe den Efel führe, während diese Pflicht dem Ehegatten zustehe. Da jedoch schon zu viel Zeit bis zu der Erkenntnis verstrichen war, daß e! sich um einen verkleideten Japaner handeln könnte, so konnten wir nichts weiter tun als uns bornehmen, daß nächste Mal besser in dieser Hinsicht auf- zupassen. Eine Gelegenheit dazu ließ nicht lange auf sich warten. Wieder er schien am nächsten Tag eine Tai-Tai zu Esel mit einem kleinen Mädchen zur Seite. Sie hatte ein auffallend frisches und jugendliches Aussehen. In der Klei dung war sie zwar nicht ganz so auffäl lig angezogen, doch schien uns die Figur für chinesische Verhaltnisse etwas reichlich kurz und gedrungen. AIs s naher heran kam und wir sie nur scharf anschauten, wandte sie scheu ihren Blick zur Esette, DaS war genug für uns, um sie anzuhal- ten und absteigen zu fassen. Wir suchten ihr auf Deutsch und Chinesisch begreiflich zu machen, daß wir sie für einen verklei- beten Japaner hielten, doch, schien sie uns nicht recht verstehen zu wollen. Wir führ- ten sie darauf dem wachhabenden Unier Offizier zu, welcher, wie n uns später sagte, einwandfrei feststellte, daß es sich doch um eine wirkliche Tai-Tai gehandelt habe. Unser Lager bei Ai-Erl-Tien. Die Entfernung von der Neldwackie bis zur Haupisteuung oer Compagnie oetrug etwa 800 Meter. Dort waren terrasscn- form! verscbiedene e!treiben ous.icsckla gen worden. Rechts vom Wege, am oberen rv , l... cn . t.' W ll 4 a i . Jim oer inaoine, yanen, oer yaupimann und die Offiziere ihre Zelte. Auf gleicher ' i S - -' i j" V , Ä X xi t V ' ' hi X v k . K '. . : v Y i , -wt vsä , Ä'MWk-MSA sMOWW? '- Y v vvi0,Pvrv$Z f ' ? 3jf " ' "i " ' Lr ' ' . 5. W ' u ms 4 s r- h t 55 V4P S . f 4 S- ! 5 I j 'f c : i' r, " t j ' i k f Höhe befand sich auch ein Proviantzelt und der Stand für die Ponie! und Maul. efel. Links vom Wege befanden sich ein Ruhevlad für die Lagerwache, sowie der schiedene größere und kleinere Zelte für die Unteroffiziere und Mannschaften. Die Zelte und Terrasscn waren teilweise durch kleine Wege verbunden, neben denen wie dcrum Rinnen zur Abteilung des Regen Wassers einherlicsen. TaS Ausichlagen 0 Lager! erfolgte in der Weise, daß jeweils zwei Zeltbahnen zusamineugckttüpst, an einandergereiht und durch Stäbe gestützt, Unterkunst für drei Leute gaben. Die hin tere Wand der -Zeltbahnen war unken durch Pflöcke direkt auf dem Boden be festigt. In der Mitte wurden die Zelle durch drei, vorn durch zwei Stäbe gestutzt, sodoß sie den Anblick eine Dacheö, jedoch mit einer Ocsfnung nach vorn zum Unter, kriechen hatten. Als Unterlage in den Zel ten diente Stroh, auf dem es sich wohl ganz gut ruhen ließ, daS aber den Nach teil hatte, daß eS in seinem Innern eine Unzahl Ungeziefer barg. Solange da! Wetter schön und die Witterung trocken war. ließ sich daS Laqerleben wohl aus halten, obwohl natürlich Gelegenheit zur Körperpflege und zum Wechseln von Klei dern und Schuhen nicht gegeben war. Es fehlte unS sonst aber an nichts. Von chi, nesischen Händlern konnten wir Bier, Obst Schokolade, Cigarren, Cigaretten und Backwaren kaufen und, wer über etwas mehr Geld verfügte, konnte sich sogar durch Chinesen kleine Dienstleistungen besorgen lassen. Regen und wieder Regen. Leider währte diese angenehme Zeit nicht lange. AIS wir einmal nach an strengendcr Tagesarbeit nachts im tiefsten Schlummer lagen, ging ein wolienorucy, artiger Regen über uns hernieder, der den Boden derartig aufweichte, daß die Pflöcke und Stäbe den Zelten keinen Halt mehr gewährten und diese über uns zusammen brachen. Bei der tiefen Dunkelheit und den immer großer werdenden Wasser, massen wußte man sich tatsächlich keinen Rat. Zum Glück befand sich in unserer Zcltreihe ein großer Unteroffizier, ein Re servist aus Japan, der über daS stattliche Matz von 2,05 Meter verfugte. Mit seinen lanacn Beinen kielt er bis zum Morgen grauen, abwechselnd links und recht, die Zeltbahnen hoch, wodurch ein gut Teil der Wassermengen abgeleitet wurve. Immer hin war das Stroh in den Zelten völlig durcbnäßt und die meisten von uns hatten die Nacht mit dem Rucken im Wa er Ire aend zubringen müssen. Solche Regen gllsse wiederholten sich noch etliche Male; sie bereiteten der Kompagnie viel Verdruß. weil es darnach stets viel mit ver Wiever instandseduna der Sachen zu tun gab und es lange dauerte, bis das stark verrostete und beschmutzte Gewehr in orvnungö' mätzige Verfassung gebracht werden konnte, Eine gute Mischung. 7'' Als w'der einmal Gewehrreinigcn an- gesetzt war, benutzten einige Kameraden und ich. da wir unser Gewehr schon kurz vorher gereinigt hatten, die Zeit, um ein bei allen gleich beliebtes Mrichl. arivs, felpuffer. zu bereiten. Durch Zufall hatten wir einen Sack großer Karwisem ergar tcrt. Einige der Leute machten sich sogleich an das Schälen; Butter, Salz. Zucker und Pfanne waren zur Stelle. Mehl und Eier konnten wir von ton bei uns befindlichen chinesischen Händlern besorgen; alles was uns fehlte, war eine Reibe. Doch die Not mach erfinderisch; rasch entschlossen nahm ch den Blechdeckcl einer großen Awievacl- dose, bohrte mit dem Seitengewehr einige Locher hinein und die Reibe war ftriig. Die Kartoffelpuffer gelangen tadellos und fanden selbst ber einigen unserer Vorgesetz- ten lebhaften Beifall. Um den wahren Vollqenuß des Augen- blicks nicht vorübergehen zu lassen, glaubte ein besonderer Schlemmer sich zu den Kar toffelpuffern noch eine Flasche Bier leisten zu müssen. Dabei passierte es Ihm aber, daß er zur falschen Flasche griff und statt des erhofften Biers einen tüchtigen ? r , " . f.; (rn - öCIJUlo Mivcyioi in leinen lllgcii yicitcn ließ. Die Wirkungen sind garnicht auszu denken! Des Abends erhielten wir manchmal zum Ueberkommen der naß-kalten Witte rung einen aus kalifornischem Rotwein und Zucker bereiteten Glühwein. Unter ge- wöhnlichen Umstanden wurde eder, der das zur Bereitung aus der Ravine ge- chopfte schmukig-qelbe Wasser gesehen hätte, sicherlich auf diese WoMat vcrzich tet haben, ober bei der jetzigen Lage wa ren wir doch recht dankbar dafür. Tie ersten Borpostengefechte. Trotz der schlechten Witterungsverhält- nisse und der aufgeweichten chinesischen Landstraßen, kamen die Japaner immer näher heran. Die kleinen Städte Tsimo und Kiautschau waren bereits von feind lichen Truppen besetzt und am 17. Sep- tember fand das erste Aufklärungsgefecht bei Liutung seitens unserer berittenen S. Kompagnie und einige Radfahrer gegen japanische Kavallerie statt. Am nächsten Tag wurden bei Liutung Wali und am Hotung Paß Vorpostengcfechte geliefert, wobei wir unsere ersten Verluste, ein Leut- nant tot und ein Mann verwundet, zu vcr-1 zeichnen hatten. Unsere Truppen mußten sich auf das Mccklcnburghaus zurück ziehen und zerstörten dort daS Wohnhaus des Gouverneurs und alle Nebengebäude. Nachdem die Japaner am Htotung Patz Geschütze in Stellung gebracht hatten, mußte auch der Posten auf dem Mecklen burghaus zurückgenommen werden. Das Gebäude wurde darauf in Brand gesteckt und am gleichen Abend die Caecilienbrucke gesprengt. Gelandeaufkliirung durch Flieger. Die vermehrte Tätigkeit javanischer Flieger ließ darauf schließen, daß ein größeres Zusammentreffen in nicht langer Zeit bevorstand. Wir erhielten jetzt bei unserer Stellung jeden Tag ein oder zwei- mal den Besuch eines mit zwei Offizieren besetzten feindlichen Doppeldeckers, der von un immer heftig beschossen wurde. Da Ergebnis war aber in allen Fällen ne gativ. Wohl wurden die Flügel und auch der Motor getroffen, doch war die Durch schlagskraft infolge der großen Schußhöhe so gering, daß ernstlicher Schaden kaum je angerichtet worden sein dürste. E ist auch möglich, daß die Geschosse teilweise durch die Kraft der Schrauben abgelenkt wurden. Aber so viel nützte die Ve. schießung doch, daß die Flieger bei Erösf. nung tincl starken Fcuers sogleich eine andere Richtung einschlugen. Diese' Flüge dienten lediglich zu Geländeaufklä. rungen, Bomben wurden auf un nicht geworfen; dagegen wurden in der Stadt selbst bei den Huitschienhuk Batterien so wie der Signalstatior, und der Werft ton japanischen Fliegern zahlreiche Bomben zur Erde gesandt. A Streifziige und Patrouillengefechte. A Die immer bedrohlichere Nähe deS heranrückenden Feindes machte es nötig daß jetzt täglich größere oder kleine Pa trouillen bei Tage und bei Nacht ausge schickt wurden. Hierzu - wurden immer Freiwillige ausgesucht. Als eine TageS unser dicnsttuender Feldwebel fragte, wer Lust hätte, mit ihm zusammen die Ja paner aufzuspüren, trat sogleich die ganze Kompagnie einen Schritt vor. Der von ihm unternommene Streifzug hatte gute Erfolg. In der Nähe de ,Pai-SchaHg sahen sie auf einem Berge mehrere Ja paner, die unter Leitung von Hunghutze'n, gedungenen chinesischen Räuberbanden dort Geländeaufklärungen vornahmen.' Auch Japaner, welche al . Chinese der kleidet waren, wurden dabei gesichtet Diese Freunde nahmen sich unsere Leute, besonders auf' Korn und nach einigen, wohlgezielten Schüssen, wobei ein QffiV zier und mehrere Mann fielen,' war dee Berg vom Feinde gefäubert. Am 20. Sep, tember hatte auch ich einmal Gelcgenheik, mich an einer Nachtpairouille beteiliget zu dürfen. Die Patrouille bestand au einem Bizeftldwebcl der Reserve und vier' Mann. Gegen 8 Ubr gingen wir lo in der Richtung nach An-Lo-Kou. Der Weg war sehr steinig und schlecht. Durch den andauernden Regen unterwaschen, hatten sich zahlreiche tiefe Löcher gebildet, in welche wir bei der Dunkelheit zuweilen mit lautem Aufschlag hineinfielen. Un sere Aufgabe lautete, bis in die Nähe des Dorfes An-LoKou vorzugehen und dann, ein wenig zurückgehend, an einem Kreuz weg Halt zu machen. Vorsichtig und lang sam vorwärts tappend, hatten wir einige Male kleine Flüsse zu überschreiten, d?t Brücken als bunte Steinmassen im Wasser lagen. Da Gewehr im Arm, den Daumen am Sicherungssiugel, ging es langsam weiter, ob und zu stillstehend und horchend, ob nicht ein verdächtiges Ge rausch zu vernehmen sei. . Schlichlich bei einem neuen Fluß schien der Weg ganz aufzuhören. Unmittelbar vor dem Fluß bog er scharf nach links, wo er nach wenigen Schritten sich im Sande verlor. Einige von uns waren der Ansicht, daß wir die Wegkreuzung schon passiert haben müßten. Da wir uns nicht zurechtzufin den wußten, holte der Führer der Pa trouille seine Karte heraus; während ich aufmerksam nach allen Seiten Umschau hielt, hockten sich die anderen vier eng zu sammen und zündeten vorsichtig ein Streichholz an. Doch auch jetzt war unsere Lage nicht festzustellen. Langsam zogen wir uns auf dem gleichen Weg, aus dem wir gekommen waren, wieder zurück, um in dieser Gegend bis zum anderen Morgen um 6 Uhr auf und abzu patrouillieren. Kurz nach Mittag deS andern Tages machte ein Zug unserer Kompagnie, unter Führung eine! Leut nants, einen erneuten Streifzug' in dies Gegend. Als er gegen 7 Uhr abends zurückkehrte bien es. dak laut Aussagen von Chinesen einige Japaner in der Nahe cien. Nach dem Abendessen ruckte wi am vorigen Tag die Nachtpatrouille mit dem gleichen Ziel wieder auS. Um vo dem Einbruch völliger Dunkelheit mög! lichst weit voraus zu gelangen, ging sil ziemlich rasch von bannen. Es mocht vielleicht eine halbe Stunde verstrichen. ein, als wir plötzlich im Lager durch zahlreiche Schüsse aufgeschreckt wurden.' Sofort wurde die Kompagnie alarmiert! und eine Abteilung bestimmt welche bet4. Pairoulue zu Huise rommen zouie. cacy etwa einer viertel Stunde kam ein Soldat angelaufen, der meldete, daß unsere au rn 1 v ,-( i r vi . if uns ' Mann bestehende Patrouille von etwa sechzehn Japanern überfallen . wor den sei. Unserersit? in Mnnn hurrfi Säbelhieb verwundet, feindlicherseits drei Mann tot, mehrere schwer und leicht der mundet. Als unsere Patrouille vorsichtig! auf dem Wege nach An-Lo-Kou zuschritt,s hörte einer der Leute links ein Rascheln;' im gleichen Augenblick sprang auch schon ein japanischer Offizier hervor und der etzte oem hinten gehenden Gefreiten m,r einem Säbel einen Hieb auf den Kopf,j der ihn sofort zu Boden streckte. Beim zweiten Hieb, der dem führenden Vize Feldwebel Mantelkragen und Uniform bis auf das Schlüsselbein durchschlug, schoß unsere Spitze den Offizier nieder, ein her vorspringender Japaner wurde vom Vi' Feldwebel niedergestreckt, ein weiterer von' dem inzwischen wieder zum Bewußtsein! gekommenen Gefreiten. Darauf nahmen! sie alle in dem rechts vom Weg befindlichen' Graben Deckung, von wo weitergeschosscn wurde, bis die Japaner sich zurückzogen.' Kürze Zeit nach dem Eintreffen des ersten Soldaten kani auch der Feldwebel und zwei weitere Söldatcn an, während der verwundete Gefreite trotz seiner Ver Wundung noch fortgelaufen war und die bei Lo-Tschucn-Tschien befindliche Rad, fahrer.Abteilung von dem Ucberfall be nackrichtigt hatte. Bei seinem Wieder eintreffen brach er bewußtlos zusammen: in einer Bahre wurde er nach Litsun ge schafft, von wo er durch ein inzwischen von uns durch Scheinsignale aus Tsmg. tau bestelltes Automobil abgeholt wurde, . anklzung j0lltj. ! r4j- KOT jgi-BCiTxtirixr- i 1 - 1 ,w