Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 08, 1916, Image 5

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Omaha Tribüne, Tonnerötast, . Juni 191si.- Seite 8.
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wie Alliierte in
Griechenland Hausen!
ttricche krschossrn, wkil ex sifccr ihre
Nikdrrlage die Wahrheit
schrieb.
Zürich, 8. Juni. Ter ttorre
spoukut der Neue Ziirichc'r le
tuug" in Äthl'il berichte feinem
Blatt, dah die Jrattzosm kürzlich
einen griechischen Sandmann von
dem Grcuzurt Tsertiarika verhafte,
ten, zum Tode verurteilten ud er-
läiicsirn liessen, weil er einem ftreun-
de, der in der griechischen Armee
dient, Mitteilungen von einem Ge-
fecht gemacht und darin beschrieben,
i ji . . ' . k ; (r ti ! --a - . ' . . !
yaiic, wie cic ?uiiicncii etc Zlurze.
reir gezogeil.
Ter griechische Soldat, an den
obiger Brief gerichtet war, wurde
in Haft 'genommen und von einem
französische .Nriegsgericht zum Tode
verurteilt. Ter französische Ober
kommandierende, General Sarrail.
begnadigte ihn jedoch später und lies;
ihn frei, da die griechische Regie
riuig den Entente Mächten mit dem
Abbruch der diplomatischen Bezie.
huugen drohte.
Premierminister Tkouloudis und
die griechischen militärischen Äehör
den versuchen die vlngelegenheit ge
beim rn haltL'ii. ohrr ki? ffilnsirfn-if
---i jj -r-' u-
sickerte von Mazedonien aus durch
und hat in Atheil gegen die Alliier
ten grosze Erbitterung hervorgerufen.
Greisin mit der
Axt erschlagen!
Wells Point, Tex., 8. Juni. Die
70jährige H. F. Goodnight wurde
letzte nacht von einem Einbrecher mit
einer Azt erschlagen, ihr Gatte, der
Präsident der Vandzaudt National
Bank, wurde schwer verletzt und bei
der Tochter, Frau N. I. Morau,
bis zur Vewusitlasigkeit geschlagen.
Der Mörder hatte nach der Mord
iätl öfirfic her Wrniiin in hpn
Keller aetraaen. vo sie aefilnden
wurde. R. I. Morau, der Schwie-
gersohn der Ermordeten, ist der Ern-
zige im Hause, auf Den kein Au-
gnff unternomnien-wurde. Ta kein
Raub vorliegt, ist es unerklärlich.
aus welchen Motiven die Bluttat
verübt wurde.
Eigenartige
. ,
4VaNVera!!SskeuilNg:
-
Dresden. 8. Funi. Der Lan
desverein Sächsischer Heimatschutz
plant eine Wanderausstellung, die
das Knegergrab und das Krieger,
denkmal zum Gegenstand haben
w,rö. T,e Ausstellung soll Anfang
jUll in Dresden eronnet werden
und dann eine Wanderung durch
verschiedene sächsische Städte antre
ten. Ferner beabsichtigt der Landes
ausschich des Vereins vorn Roten
Kreuz in Sachsen, im Sommer eine
Kriegsausstellung in Dresden zu
veranstalten, die erbeutete Kriegs.
Waffen aller Art. sonstiges Kriegs,
maierial sowie auf den Krieg be
ziigliche Drucksachen, Abbildungen
usw. aufweisen wird.
Hughes scheint sich
um nichts zu kümmern:
New Fork. 8. Juni. Richter
Hughes geht seinen AmtZpflichten
nach, als ob die Konvention in Chi.
eago für ihn gar nicht ezistiere. Er
war gestern den gmizen Tag in sei
nem Hause mit den Abfassungen von
Entscheidungen beschäftigt, welche
am Montag, dem letzten Tag vor
der Vertagung des Bundes . Ober
'genchts bis zum Herbst, erledigt
werden mußten. Er empfing keine
.Besucher und verlies; das Haus nur
' abends zu einer Automobilfahrt mit
seiner Gamn.
London lüat weiter.
London. 8. uni. Die l?ntrr
News berichtet aus Kopenhagen, die
deutsche Admiralität habe zugegeben,
daß die beiden Kreuzer" Liitzow
und Rostock" an der dänischen Kü.
ste gesunken sind, als sie von Torpe
dobooten nach der Schlacht bei Jüt
land zwecks Reparaturen in den Ha
fen geschleppt wurden. (Erst abwar,
ten, was Berlin sagt.)
Mutz schnell verkaust
werden.
40 Acker, eine Meile nördlich von
Benso.
Dies ist eins der beste Stöcke
Land in Tonglas County.
20 Acker Mais.
20 Acker Weide.
Zum sofortigen Verkauf, um einen
Nachlaß zu regeln, wird es für
275.00 per Acker abgegeben.
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Kulba Khans Zlrenkkl.
' ' Von Oskar Voller.
: Hinter Perm öffnet sich da! finstere
Tor in die Steppen Sibiriens, Zwi.
schen felsigem, kshlcm Gestein führt
die trostlose Strafte in bat weite
Tal, vorbei an Sümpfen und Stlirny
peln, die wie erloschene Augen in dcji
Himmel starren. Tief unten, wo die
Weiden stehen, wälzt der Ton seine
Wogen, unk, e fingen ihr endloses
traurige! Lied der - Not und des
Leide. Vor vielen, gar vielen Jahr
zehnten hat hier ein freies Voll ae
lebt,, an den Usern des Wassers feine
Hütten gebaut und in den Wäldern
der Berge dal Wild gejagt: die
(TiiÄf W. f i.fl ...-r v - ... .
Wälder sind längst verschwunden, und
die armseligen Lehmhütten mit den
Strohdächern hat der Sturm b
weggefegt. Die Söhne diese Volkes
sind aber weggezogen auö dem un
wirtlichen Lande, den beschwerlichen
Weg zum Meere, da die Lüsten des
asvek unv Ararat umspielt. Nu
da und dort noch einige verfvrenat,
Reste, die in frommem Gedenken ihrer
watet neu feilhalten an den Ueber,
iieserungen des alten Glauben und
nicht wissen wollen vom dovvel,
balkigen ftuuj, mit dem der weiße
Jar ,yre erzen zu vcieyrcn fucht,
Avq von ven osalen wollen
e
. . . . .
"II fn, 01k nachgezogen kamen
m 'S"11 kleinen Huzulenpferdchen
und all dem Trok des wilden Laaer
leben und den Segnungen der neuen
russischen Kultur der Nagaila
und dem Schnaps. Und je tiefer ms
Land die Nofakn ihre Zelte trugen,
desto höher auf die Berge stiegen die
Pvieponen, bis über die Wasserscheide
im ewigen Schnee hinweg, hart on
die Grenzen des Tatarenlandes. Und
sie schickten von hier aus Sendboten
zu den Söhnen Osmans und ver
langten nach den Töchtern deS
Landes, um sich zu verbrüdern mi
den Gläubigen, die gleich ihnen den
Blick nach Osten wenden, wo die
Kaaba liegt.
Die Tataren boten den Sendboten
Speise und Trank und führten sie in
Tagereisen zur Niederlassung
'hs Hans, wo vor dem Zelte rie.
Ahaste .Kirgisen, gestüöt auf ihre
1"oeroe,aziagenen tteulen, Wache
Iten. und wo die Roßschweife an
??n Ia?3t Speeren flatterten. Und
ir ll)risigeicyr:cn iraien zusammen
uns nie vornehm ten Manner de
Stammes, erprobte Krieger und Weise
- jo". o(- uvui
im 'itmr -in nr irti.n )i inrt.n n.
chen die Sendboten, und ihre Rede
floß über von bunten Bildern, wie
,1 gewebt sind im seidenen Teppich
der heiligen Hagja, von wo das ewige
,Licht des Korans strahlt bis zu den
upptin J,iamvuis. .
Neun Tage und neun Nächte daw
tttt daö Fest der Verbrüderung. Die
Manner der Poleponen aber, die ta
tarifche Mädchen freiten, lieken ibren
Kopf kahl scheren, und nur in der
Mitte des Scheitels blieb die lange
oae als Zeichen der Freiheit.
So halten sie es heute noch nach
vielen, gar vielen Jahrzehnte. Bon
ihren Bergen sind sie inzwischen
längst herabgestiegen, denn die nach
drängenden Kosaken, deren es immer
mehr wurden auf der Straße von
Perm, haben sie aus ihren felsigen
Schlupfwinkeln vertrieben. Auch die
Freundschaft mit den Tataren ist
iangn in die ruche gegangen. Die
Poleponen sind ein fleißiges, stilleö
Volk, das hinter dem Pfluge einher
zugehen gewohnt ist, sind verträumte
Naturen und lieben patriarchalische
Sitten; keinesfalls aber wollen sie sich
unier das doppelballige Kreuz beu
Sen. Seitdem aber diele Totaren von
Mohammed abgefallen sind und sich
m kunenlum angefchiossen haben,
um als gefurchtste Sidiriaken gegen
den Kalifen zu kämpfen, haben sich
die Poleponen von ihnen losgesagt
und halten Treue nur jenen, die noch
immer den Propheten verehren und
das grüne Tuch um das Haupt schla
gen, ihren Körper mit dem seidenen
asian verieiven unv stehenden Fußes
3 1X1. .1. . v - r
im Grabe ruhen, um einst wieder auf,
erstehen zu können, wenn die letzten
qmianln ver Weii befiegt und nie
dergerungen sind. Da wird sie alle
die Stimme des Propheten rufen, und
in langem Zuge werden sie pilgern
gen 3,tamui, das Haupt zu neigen
vot dem Kalifen. Engel werden
ihnen Suren singen, die die Helden
preisen, und Huris werden ihnen den
Trank kredenzen.
Der weiße Zar fragt nicht nach
derlei Dingen. Er wohnt in weiter
Ferne, wo die Newa ihre trägen,
zelben Wogen vorwärts schiebt, aber
ein Arm reicht iiberS ganze Land,
chicer zu lasten auf dem Nacken der
Volker. L?.esengroß. ungeheuer ist
r cm - i t . - ,
leine -Miaqi, oenn ne geyr uver e,
bende und Tote und trifft auch alle
die. die den Weg nach Perm schreiten
müssen, daß sie das sibirische Land
oufnehme in feine finsteren Uralberg
werke und schweigsamen Kerker. Die
schweren Ketten klirren, und die angs
volle Not schrettet mit den Entrech
teten. In endlosen Reihen ziehen sie
dahin, wankende Schatten, schmach
vollem Untergang geweiht: Männer,
Greise, Jünglinge, Frauen und Kin
der. wie sie just zarischer Wahn trifft,
daß sie unter dem Fluche, Kinder des
weißen Zaren zu fein, jammervoll
niederbrechen.
Also wollte der weiße Zar auch von
hen Lorrechten d Dolevonen nichts
wissen; er bestellte sie zu Wächtern in'
Aulba Khan Urenkel 2
den sibirischen Grüften, in die die
lebendig Legrabenen geworfen wur
den, verlieh ihnen die hohe Lammfell
mlijje mit der Adlerfeder uild er
nannte sie zu seinen kirgisischen Ko
saken. Es kamen zu ihnen vornehme
Männer aus Moskau und Nisbnii.
brachten die Taschen voll Gcld und
leckten ihnen heimlict) die Schnaps
lasche zu. Genau wie einst den ver
chwägerten Tataren, so sollte et iedt
auch ihnen ergehen. , Auch inen Brief
icyrieo lynen oer weive Lr au sei
nem Pülast, der am Ufer der Newa
steht, genau gegenüber der Peterö
Paul.Feslung, die sich am andern
Ufer grau und traurig erhebt. Tief
in der Erde liegen die Kasematten,
die ?!ewa rauscht dahin, und ihre
gurgelnden Wasser ersticken den letzten
Seufzer der Unglücklichen, die hier
verschwinden in das erbarmungslose
Nichts.
Die Poleponen lasen den Brief deS
Zaren. Voll gütiger, väterlicher
leve rief er )t an ein Herz, das
nur ihnen entgegenschlage, klagte
iynen von oem Zchweren Leid. daS
feinem friedfertigen Lande widerfuh
ren, und rief sie gegen den Feind, der
seine Völker bedrohe.
Im Tempel der Hagja kamen die
Aeltesten der Poleponen zusammen
Aur elvenen Kl en ak oer Urenke
Lulba KhanS, ein Vreis. der mehr
oenn acylzig Jayre geieycn. Sicher
lich war er Bulba Khans Urenkel im
sechsten oder gar siebenten. Glied, aber
es' ist so Ueberlieferung, das; er sich
bloß Urenkel nennt; und das bleibt
für alle Zeiten so. Zwei Derwische
aus kurdischem Stamme kauerten zu
emen Funen. ihre parlichen schwär
zcn Bärte umrahmten blasse Gesichter,
und die kohlschwarzen brennenden
Augen blickten voll Verzückung zum
reis empor, der Gebete murmelte.
Als dann alle versammelt waren. tr
hob sich ein stämmiger Krieger, dem
der geteilte lange Bart bis zur Brust
mnaorelcyie. meinen cyars ae cvnit
tcnen eckigen Kopf deckte der braune
Turban Jspahans. und um die
Lenden hatte er ein mächtiges Schwer
gcgurier.
Jnschallah!" begann er. .Friede
e: mit euch! o prtcht Mirza den
Jussus. Aus weitem Lande komme
ich zu euch von den Ufern des heiligen
Flusses. Der weiße Zar ruft uns
zum riege, düu wir mit un erm
Blut den Booen düngen der Un
gläubigen. Sollen wir ihm folgen?'
Eine starke Bewegung gina durch
die Versammlung; die kurdischen Der
wische warfen ihre mageren Arme in
die Luft und brachen in lautes Geheul
aus, das lang! um . in monotonen
seltsamen Singsang überging, der
schließlich m näselndem Schluchzen
ernaro.
Laßt den persischen Bnider spre
chen!" rief plötzlich eine Stimme von
der Tur her. wo einige mohamme
dänische Armenier in lange, schwär.
astans geyullt standen.
Schah schah!" befahl der
Aelteste Ruhe, Ihr habt vom eigenen
ungläubigen stamm so viel zu ler
den."
Er spielte damii auf die-christlichen
Armenier an, die von öen Mohamme
dänischen nicht als vollwertig ange
eyen werden.
,W,r haben keine ungläubigen
Stammesgenossen, rief eine? der Ar
menier hinüber, .die Abtrünnigen ae
hören nicht zu uns, die Hölle hat sie
aus pien mit den Schaitamn zu
ammen.' u ino unrein, nenne sie
nicht im Angesichte von Bulba Khans
Urenkel!
Ueber die müden, verwitterten Züge
oes Gre, es zuckte es blikartig aus.
die schweren gesenkten Lider hoben
ich, und der urllchternde Blick seiner
Augen suchte die Menge zu durch
dringen, den Sprecher zu erHaschen.
Die trocknen gelben Lippen bewegten
ich. dann hob er den Arm empor,
unö augenblicklich trat Stille ein.
Wer hat nach mir gerufen ?"
ragte er
Friede sei mit dir antwortete der
Armenier. ?lch habe gesprochen, der
doyn Goris lbn Chaichas. Ist es
dir fremd geblieben, waö der weiße
zjar von uns verlangt? Sim doppelt
balliges Kreuz will er auspflanzen
aus der heiligen Hagza Sopbia. Ber
nichtung hat er zeschworen dem Ka
lifcn. Vernichtung unserm Glauben.
Rette du uns. Bulba Khan, Urenkel!
Bulba Khan hat unserm Volke die
grüne Fahne des Propheten voran
getragen," nahm ein Polepone das
Wort, .aber wir sind schwache, tö
richte Kinder geworden." .Sklaven
des weißen Zaren sind wir," schrie ein
anderer.
Wieder stießen die kurdischen Der
wische ih: fürchterliches Geheul auS,
aber BulLa Khans Urenkel gebot
ihnen Schweigen. Ein Lächeln ver
klärte die Züge deS Greifes.
Was snicht mein ohn?" hub er
an., .Noch sind die Stätten der
Moslemin nicht entweiht, nockf strahlt
die Kaab in gnadenreichem Licht."
.Die Ungläubigen liegen vor
Jstambul," begann der kirgisische
Krieger, 'ie wollen, das Kreuz auf
die goldene Moschee aufpflanzen."
Sie niögen'ö versuchen!" war die
Antwort.
.Wir dürfen nicht untätig bleiben,"
fuhr der Kirgise fort; .die Kosaken
deö weihen Äaren stehen unten im
Tal, und die Straße von Perm ist
voll von Kriegern. Sie ziehen all
gegen die Lekenner des wahren Glau
bens. Der weiße Zar ist weit, aber
sn starker Arm ist mächtig und reicht
bis in unser Land. Er ruft uns."
.Ich habe seinen Brief gelesen,"
gab Bulba KhanS Urenkel zur Ant
wort, .und ich verlache ihn. Seine
Worte verwehen mit dem Wind.
Wenn der Schnee im Tale schmilzt,
werden die Knochen seiner Krieger in
der Sonne bleichen."
.Welche Antwort sollen wir teni
Boten dei weißen Zaren gebenZ
frug der Aelteste der Poleponen.
.Antwortet ihm," begann Bulba
KhanS Urenkel, .wie eS geschrieben
steht in der Eure von den Pflichten
des Kindes gegen den Vater. Und
laßt ihm sagen, daß unser Vater der
Kalif in Jstambul ist. Gott fegn,
ihn!"
Amln!" erscholl ,S in der Runde.
.So möge ewige Nacht meine Augen
blenden, und nimmer sollen sie di
goldenen Kuppeln der Hagja Sophia
schauen, wenn dort je das Kreuz des
weißen ' Zaren aufgepflanzt wird.
Beim Mantel deS Propheten schwör'
ich eS!" rief Bulba KhanS Urenkel.
.Nun gehet heim, ihr wißt, waS ihr
zu tun habt!"
' Wie ein wilder Orkan ergoß sich
daS Heer der Sibiriaken über das
Land der Poleponen. Mordend und
sengend stürmten sie die Berge empor,
Verzweiflung und Angst folgten
ihnen. Ein Kampf Mann gegen
Mann Brust gegen Brust, in auf
gestachelter, wahnwitziger Leidenschaft,
die kein Erbarmen kennt und keine
Gnade. Von allen Seiten kamen den
bedrängten Poleponen die Glaubens
genossen zu Hilfe; als sich aber dann
gar persische Kurden zu ihnen ge
sellten, da trieben sie die Sibiriaken
in die Schluchten zurück und ver
jagten sie bis zur Straße von Perm.
Die Poleponen zogen heimwärts in
ihre Berge. Wie hatten hier
die Sibiriaken gehaust! Wo einst
blühende Niederlassungen waren, gab
es jetzt nur noch zerstörte, rauchend,
Trümmerhaufen, der Boden verwüstet,
zerstampft, ein verödete?, trostloses
Land, zu schlecht für die Wölfe der
Steppe, geschweige denn für Men.
schcn. Wenige Tage hatten vernichtet,
was viele Jahre mühselig geschaffen,
und um den Schmerz der Unglück
lichen vollzumachen, war die heilige
Hagja niedergebrannt, unter den
rauchenden Balken lagen Frauen und
Kinder begraben, die hier Schutz ge
sucht hatten.
DaS kleine Häuflein sammelte sich.
In finsterem Trotz blickten die Män
ner um sich, aber keiner wagte ei
auszusprechen, was ihre Herzen be
wegte, denn ,hr Mut war gebrochen
und ihre Herzen übervoll des Leids.
Wie 'hatte ihnen Bulba Khans. Ur
enkel so schlecht geraten! War daS
der Lohn der Kaaba, daß sie jetzt zer,
schmettert am Boden liegen? Hl
matlos sind sie geworden in der
weiten Heimat Asien. Kein Muezzin
wird sie mehr vom Minarett de
Hagja zum Gebete rufen ihr
Brüder und Söhne sind erschlagen.
unv die Sonne ist m nem Meer von
Blut untergegangen.
Dumps und ode kam d,e früh
Nacht emporgestiegen aus den Schat
ten der . Felsen,' rftd schwere Tag
folgten. Als dann aber der Monn
ins neue Viertel trat und die Gläu
bigen sich im freien Felde zum Gebet
sammelten, GotteS Auge zu preisen
nach frommem Brauch, da ließ sich
zum erstenmal Bulba Khans Ur
enkel. geführt von den zwei kurdische
Derwischen, sehen. Scheu wich di
Menge zurück, die Derwische abe,
schritten mit dem GreiS mitten unter
die Männer.
Bulba Khans Urenkel hatte den
grünen Turban tief in die Stirn
gedrückt, daß man die Augen kaum
sehen konnte, nur zwei schmale blut
rote Streifen.
Sagt mir, Ihr Sohne Osmink
begann er, steht noch die Kuppel der
Hagja Sophia in Jstambul?"
Allahs Heerscharen beschützten d,
goldene Kuppel," antwortete der Ael
teste der Poleponen.
Blinkt auf der Kuppel der alb
mond oder das dopvclbakkige Kreuz
des weißen Zaren?
Der Halbmond! war die Ant
wort. , i
Dann seht seht!" schrie er mit
gellender Stimme und schob den Tur!
ban zurück. .Allah hat gerichtet!" !
Bulba Khans Urenkel war ae
blendet! '
Ein wahnwitziger Schrei namen
osen Schmerzes durchzitterte die
Luft.
Betet!" gebot Bulba Khan Ur:
enkel; und die Arme gegen den Him'
mel emporwerseno, begann er laut zu
beten. '
Am nächsten Tage schon bewegte
sich ein schier endloser Zug durch die
Berge dem Tale zu. Tausend Polej
ponen, tausend mohammedanische Ta
taren und tausend Kirgisen zogen da
hin, an ihrer Spitze der blinde Ur;
enkel Bulba KhanS, geführt von den
zwei kurdischen Derwischen. Und
alle, alle hatten sie einen heiligen Eid
geleistet, mit ihren Leibern die Hagja
Sophia zu schützen und zu sterben,
bevor sie es dulden, daß der weiße
Zar das Kreuz auf der goldenen?
Kuppel aufpflanze. Sie werden den
Schwur halten vjö zum letzten, Marnt, 1
Mr iiödj jich Enge faiii) M c
li'jiiislliiiiiiif ii im iliilosioiilcp!
Der Stand der Usntestanten wechselt nttt ihrem
zunehmenden Fleisz und Eifer
tagtäglich!
5ollis pinnow aus Pottawattamie County, Ja.
heute an die Spitze gerückt!
Nur noch sechs Tage lang werden
im groszei, Automobil 5t outest der
Täglichen Omaha Tribüne Spezial
stimmen gegeben, denn diese wich,
rige Zeit schließt am nächsten Don
nerstag ab. Es liegt deshalb im
Interesse jedes einzelnen Kontestan
ten, einen energischen Versuch zu
machen, in dieser kurzen Spanne
Zeit noch so diele neue Leser und
Erneuenmgen als iiiöglich zu bc
kommen, denn damit ist ein schöner
Borsprung zu erreichen. Ta nach
dem Schluß der Spezialstimmen der
Kontest nur noch li Tage dauert,
so läßt sich denken, daß derjenige
Kontestant. der jetzt einen großen
Borsprung erreicht, nachher nur noch
schwer einzuholen sein wird, und da
mit die besten Gewinnchancen hat.
Namen und Stimmenzahl der Uontestanten:
Lonis Pinnow, Pottawattamie (So., Ja 212,400
Anton Westerman, Todge Co 210,300
Henri, Hoeck, Boyd (So 209,100
i5arl Hohbci, Jcffersott (So.... 201,300
Ernst Scheck, Jr., Knox. (So 180,500
bonrad Ginder, Weld Co., Colo 177,200
Paul Meyer, Washinqto Co 144,000
I. P. Roth, Scotts Bluff Co.. 139,000
Johu Reimer, Pottawattamie Co., Ja 137,100
Fried. Klein, Gregory Co., S. Dak .80,300
Mr. F. Michael, Äandihohi Co., Minn "63,300 .
Geo. Peters, Wahne Co 38,100 :
Fr. Naglo, Jackson Co., Texas 38,100
Emil Kufahl, Coffeh Co., 5ians 38,000
Mrs. Frank Braun, Pnlaski Co.,.Jnd 35,000
Otto Fritz, Livingsto Co., Jll. 26,000
F. I. Eyberg, Pottawattamie Co., Ja. 26,000
Heinrich Änaack, Washington Co 26,000
Adolph Reichmuth, Withman Co., Wash 18,000
B. Halfvav, Webster Co., Ja. f. . . .14,000
Augnst Wendt, Ceward Co..... 10,200
Harry Banlisch, Shelbh Co.. Iowa 10,100
Veteranen- u. Urieger-
s Verein Clatonia!
Bekanntmachung!
'Am Psinastsesl Montag, den 12.
Juni, hält obiger Verein auf der
arm von Otto Spielmann, eine
Meile südlich, und drei Meilen west
lich von De Wltt, cm Soldaten.Pick
nick ab.
Programm:
122 Uhr bis 2 ..RewAktus
2 Uhr bis 5 . .Prcis.Scheibenschicßen
Sacklaufen für Kinder..
Sacklaufen für fette Frauen.
Von 5 Uhr ab gemeinschaftliches
Essen aller Anwesenden. Es wer
den die Fcsttcilnehmer gebeten, einen
gefüllten Eßkorb mitzubringen.
F. Schackenmeyer.
N. B. Es ist jedem Kameraden
erlaubt, eine oder zwei angeschene
Familien mitzubringen.
Neuigkeiten aus Iowa.
Aus Des Moincs.
In seinem Heim, 1211 Day Str..
starb am Montag Henry Zurborg
im Alter von 79 Jahren. Der Vcr
storbcne stammte aus Hannover und
kam im Alter von 16 Jahren nach
Amerika. Seit deck Jahre 1886
wohnte er in A)es Momes, wo er
bei der Eagle Coal Co. über 23
Jahre als Buchhalter angestellt war.
Der Verstorbene, der ein Veteran
des Bürgerkrieges war, erfreute sich
allgemeiner Achtung und Beliebt
heit. Er hinterläßt die Witwe und
zwei Töchter, welchen wir. hiermit
unser Beileid aussprechen.
Am Mittwoch wurde in Grimes
Charlotte Marie Seibert, die 13.
jährige Tochter von Edward Seibert,
zu Grade getragen. Die Teilnahme
war eine sehr zahlreiche, da die so
jung aus dem Leben Geschiedene all
gemein beliebt war und ihre Eltern
weit bekannt sind. Ten trauernden
Hinterbliebenen drücken wir hiermit
unsere Teilnahme aus.
Die Wahlen am Montag haben
folgende republikanische N.ominaiio.
nett für Countyämter gezeitigt: John
F. Griffin für Sheriff. Chas. A.
Gut!) für Recorder. Ward C. Hcn.
ry für Countyanwalt. Für Coun.
tyfchatzmeister wird zwischen H. H.
Barton und W. M. Hammill bei der
County . Konvention " entschieden
werden müssen. Ebenso wird die
Konvention zwischen James B. Wca
ver und Otto Starzinger zu entscheid
den haben, welche beide die höchsten
nmmen für StaatsRcpräsentant
erhalten haben. Für Kongreßmann
vom 7. Distrikt hat Cassisus C. Do
well die Nomination erhalten. Chor
les Saverude wurde für Supervisor
des ersten Distrikts. (Des Moines
Township) nominiert und Jobn M.
tewart für Ost Des Moincs.
Weil rbre Eltern ihr wegen ihrer
DaS sollte von jedem Kontcstanten
beachtet werden und dcöhalli sollten
alle die nächsten sechs Tage unab
lässig on der, Arbeit bleiben und fiei
siig Abonnenten für die Tägliche
Omaha Tribune sammeln. Beson
ders solche Kontestantcn, die jetzt
noch nicht unter den Führern stehen,
sollten sich diese sechs Tage zu Nutzen
machen: sie haben noch genug Zeit,
um selbst , die höchsten Kontestantm
riiizuholcn, wenn sie nur niit der no
tigcn Energie ans Werk gehen.
Herr Louis Pinnow aus Potta
wattainie Countn, Ja., steht heute
wiederan der Spitze. Die zlvcite
Stelle niinint Anton Wcstcrman aus
Todge Eounty, Ncbr., ein. und die
dritte Hy. Hocck aus Boyd County,
Nebr. .
Jugend verboten hatten, mit dem 17
Jahre alten Höchschüler, Charley
Seilers, ferneren Verkehr zu unter
halten, schoß sich am Montag die
sjährige Laura Briggs, während
sie im elterlichen Hause, 290 Ost 17.
Str.. allein daheim war, aus einem
Revolver eine Kugel' in die rechto
Brust und erlag nach wenigen Stun
den im Hospital ihren Verletzun
gen. ' r-
Gencralanwalt Cosson. welcher bei
der Wahl am Montag eine gesalzc.
ne Niederlage erlitten, wird sich wie
der als Rechtsanwalt der Privat.
Praxis widmen eine gefallene
Größe!
' Man unterstütze die deutsche
Presse, indem man zu ihrer Ver
breitung beiträgt.
Häkelbuch No. 4.
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Die neuesten und originellsten Mu,
ster in Spitzen. Babyköppchen, Ein,
sätzcn und dergleichen werden alle in
diesem Buche gezeigt.
Me Häkelstichc, welche gewöhn
lich gebraucht werden, sind darin
enthalten und erklärt. Die Muster
sind groß und die Anweisungen klar
und deutlich. Ein jeder kann, und
wenn auch erst ein Anfänger, ein
Meister im Häkeln werden beim Ge,
brauch dieses Buches. 1
Jedes Muster ist abgebildet wifc
erklärt in der einfachsten Weise, so
daß ein jeder ohne Ausnahme schöne
Häkelarbeiten ansertigcn kann. Wenn
Sie auch noch so viele Bücher ha
ben, dieses übertrifft alle bisher da,
gewesene.
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