Die ßetilldjci! NikMjViM!, mij Zllullil. von Walter Kam, approb. Arzt, znl.'tzt Schiffsarzt des , Reichsdamxfers verfflinger". II. i W,nl damals in den Berichten klart Kurde, wir IIte ctniiifieud abgclvchlk! Triniwasser zur Verfügung, s behaupte ich dem gkgeimbkr nach einer zchnuionati gen oiesangknlchast aus Mal!, daß bei unserer Ankunft auf der FffUiiisi an den Brunnen kleine Brktlchcn mit der Af schrist rnifif, lr drinkin" befestigt waren. Im Lauf der Kit verschwanden sie allmählich, das Wasser blieb aber na türlich das leiche, ein andere! Trink waiser over gar abgclvchies Wussti huben wir lange Mnatt nicht nhalien. Erst spät wurde oben und unten je ein Bchäl ter Zur Trinlwoffer an die Küche ange baut, und erst als der Gouoerneur bei sei tun denkwürdigen Besuchen im Zeltlager U Anfang August an den Arzt die er. staunte Frage stellte, ob er denn glaube, j daß dieser eine Tank für 900 Gefangene penüge und ob denn das wirklich der ein ,ige Behälter für abgeiochies rin:,va,ier ei, da wurden noch einige weitere ange saut. Einiae laut sväter wurde der Arzt durch inen Nachsolger ersetzt. Damit habe ich die Tätigkeit des eng' Zischen Arzte! und die Sorge für Leben und Gesundheit der Gefangenen berührt und kann mir nicht versagen, ihrer Dar Stellung eine eingehendere Schilderung zu widmen. Won Anfang an hat die ärzt liche Behandlung der Gefangenen auch be ,schcidenen Ansprüchen kaum genügt. EZ Wr je eine Sprechstunde täglich für beide Lager vorgesehen, worin leichtere Kranke schnell und oberflächlich abgefertigt wur den; schnell, weil eine Stunde für 500 vder gar 900 Mann zu wenig ist. wie ich u3 meinen Erfahrungen als Schisssarzt lehr wohl weiß, oberflächlich, weil z. B. Nierenkranke ohne Harnuntersuchung. Tu berkulöse ohne Auswurfuntersuchung be handelt wurden, weil weder ein Mikroskop noch die nötigen Reagentien zu einer der artigen Untersuchung vorhanden waren vder jetzt vorhanden sind, Dinge, die in jeder Schifssapotheke eines ganz kleinen Personendampfeiz vorhanden sein müssen, sobald er auf seiner Jahrr tropische föe 'gcnden berührt. Ueberhaupt war das Be liandlungszimmer noch im August berat tig dürftig eingerichtet, daß es an Reich haltigkeit der Mittel nicht im entferntesten zu dergleichen war mit einer Cchiffsapo theke. wie ich sie aus jedem Passagier dampfe? des Norddeutschen Lloyd ohne UuZnahme vorgefunden habe und wie sie Zeder deutsche Arzt beanspruchen würde. Ich gebe zu. daß einem Arzt, der nicht einmal mit den nötigsten Mitteln derschen ist, die Behandlung seiner Patienten keine Freude macht; der Vorwurf trifft dann weniger ihn als die Regierung, die ihn nicht besser unterstützt Wie ist es aber un gar mit den Schwerkranken auf lgaliaZ Vor den ersten , TardanelZen- länlpfen wurden öflcrt Patienten mit in neren der chirurgischen tirlraiiluitani in da! Ü!il!!iil)cspilal e,ebracht und dort einige Zeit behandelt. Die Operation und ?iachbeh!,dlng chirurgisch ErkranIIer wird dort mit der nötige Sorgsalt au' geführt, die allgemeine Behandlung ist nicht unsreundlich abgesehen von der bei den Engländern stets lachalich reich liche n Bewachung ihrer Gefangenen, auch der Kranken , die Berköstigung gut. Innerlich Kranke haben mir öfter ae klagt, daß si gegen die chirurgisch Kran ken zurückgesetzt wurden, besonder in der Jtostf die sehr eintönig und sür alle die gleiche sei, doch waren da die Urteilt der schieden, so daß Ich im allgemeinen die Versorgung im Militärhospital für zu sriedenflkliend halte. Xte ejanzt Sachlage hat sich aber geändert, seit ganz Malta und natürlich in erster Linie daS Hospital! von Verwundeten aus den Dardanellen überschwemmt ist, denn nun hat man fast keinen Raum mehr für die deutschen, österreichischen und türkischen Gefangenen und lagt sehr viele oben im Lager oder unten in einem Zimmer der Kaserne, die dringend einer Kranlenhausbehandlung bedürften. Während des glühheißen sommers mit SS der 4 Erad Wieder im Zelt zu liegen, fast ohne alle 2eg nungen moderner Krankenpflege, einer ganz flüchtigen, spärlichen ärztlichen Bc Handlung ausgeliefert, wißt Ihr. meine Leser, was das heißt? Nun ist auch hierin seit Anfang August eine Aenderung eingetreten, die man auf den ersten flüchtigen Blick als eine Ver besscrung ansehen möchte. Die frühere Sergeantenwohnung im Zeltlager ist jü einer Art Hospital gemacht worden, aber ohne daß sich die englische Verwaltung die Mühe gegeben hätte, sie durch irgend eine bauliche Veränderung für diesen Zweck ge eignet zu machen. Nun liegen die Kran ken in schlicht gelüfteten kleinen Räumen, die voll von Fliegen sind, und müssen sich mit demtäglichen Morgenbcsuch des Arz- tes begnügen. Im übrigen sind sie auf die Hilfe ihrer Mitgefangenen angewiesen, von denen ein geprüfter Krankenwärter mit langjähriger Erfahrung in dankens werter Weise sich ihrer annimmt. Selbst die Tiät, die in dielen Fällen don inneren Erkrankungen nötig wird, muß von den Gefangenen selbst bestritten werden, denn der englische Arzt hat nicht einmal den Willen oder die Macht, eine Büchse Milch sür einen Gefangenen zu verschreiben. Als man ihn vor einiger Zeit darum bat, gab er zur Antwort: Ihr habt ja bei der Feier zn Ehren deS österreichischen Kaisers eine kleine Versammlung veranstaltet, könnt also davon die Mütel zur Tiat sur Euere Krankn beschaffen.' In dieser Beziehung haben wir nie die geringste Unterstützung von feiten der englischen Aerzte, gefunden, soudern. im Gegenteil. sie verlangten sogar öfter, daß wir unl Heilmittel oder iünbaiibiiitatetial aus eigenen Mitte! schassen sollten. Die ne'fchilderU Unterbringung In der früheren sergeantenwohnung ist natürlich eint Verbesserung gegen da einfache Liegen lassen Im Z.lt, aber in Zustand, den man gutheißen dürste, ist sie deswegen noch lange nicht, fo wenig wie unten in der Kaserne die Unterbringung Kranker in einem Separatzimmer, Ich weiß auch hier, daß in einem Fall ein Kranker mit einer schweren rheumatischen Hüftgelenks erkrankung sechs Wochen In einein Zim mer der Kaserne laq. ohne daß der Arzt auch nur einmal sich die Müh eine? wirk lichen Untersuchung gegeben hatte. Sine oberflächliche Aspicintur war die ganze Therapie, kein weiteres der mannigfachen Mittel zur Behandlung rheumatiscker Er krankungen wurde versucht; der Patient blieb eben liege, bis er do.l selbst tutetet gesund wurde. ' Wie die Einrichtung der Sergeanten. Wohnung alt Hospital, so ist auch die Ab sonderunq von Lungen und Kehlkopf tuberkulösen zwar eine geringe Verbesse rung gegenüber einem bösen Mißstand, aber deswegen noch lange keine zutrieben stellende Lösung der Fwge. Kranke mit Kehlkopftubcrkulosen und Lungcntuber kulosen des 2. und 3. Stadiums sind in zwei größeren don den übrigen getrennten Zelten untergebracht. Für die Gesamtheit ist dies vorteilhaft, weil die Anfleckungs gefahr dabei vermindert wird, für die Kranken selbst aber kann ich es nicht für gut hallen, da die Lustwarme wayrenv der ganzen Sommer und Herbstmonate innerhalb eines solchen Zeltes dermaßen hoch ist, daß der Ausenthalt darin mehr ermüdend alö erholend wirkt und be! Lungenbluten die Gefahr neuer Blutungen nicht einschränkt, sondern erhöht. Auch solche Kranke sollten dauernd unter orzt licher Ueberwachung bleiben können und nicht auf einen kurzen Morgenbesuch an gewiesen sein. Nicht weniger Beachtung scheinen mir diejenigen zu verdienen, welche mit Lungentuberkulosen des 1. und 2. Stadiums ambulant behandelt werden. Ich habe in verschiedenen Fällen Kranke gesehen und selbst genau untersucht, bei welchen wahrend der Gefangenschaft wahrscheinlich durch den Staub, zu dessen Bekämpfung nichts getan wird frühere schon verheilt geglaubte Erkrankungen der Lungenspitzen wieder ausgeflammt waren, ohne daß dann eine geeignete Behandlung eingeleitet worden wäre. Mehrere dieser Kranken haben immer wieder dringende Gesuche um Unterbringung in eine Heil statte oder in ein Krankenhaus, nötigen falls auf eigene Kosten, an die zustehenden Behörden gerichtet, ohne daß man sich darum gekümmert hätte. Diese Leute, die staubfreie Luft, reichliche Ernährung und ein wenig andere Umgebung als Gegen gewichi gegen die Eintönigkeit und drückende Melancholie des dauernden Auf enthalts im Kasernenhof nötig hätten, müssen nun traurig zusehen, wie Woche um Woche von der Zeit verstreicht, inner halb welcher ihre Krankheit noch einer Heilung zugänglich wäre. Vielleicht ist, seit ich fort bin, endlich auch von dieser traurigen Tatsache Kunde zum Gouver neur gedrungen, und ti Ware dann z hoffen, dak tt auch daraus ein Augenmerk richt und Wege tut Verbesserung fände. vielleicht wird er auch ven Aizr veran lassen, e in der Sorge für den Gesund, heitzzustand des Gefangenenlager! nicht bei dem eiligen, mehr oder minder eremoniell aufzufassenden Rundgang durch die Kaserne nach der Sprechstunde bewenden zu lassen, sondern auch etwaigen Klagen der Gefangenen Gehör zu leihen und eine tchiife wenigsten zu ver,ucr,:n. E haben sich einmal Gefangene an den Arzt gewandt, als der sparsame Kantinen, besitz die Verschlußkappen der Limonade, slaschen au dem Kot der Abfavkübcl wie. der herausholen ließ und, ganz schlecht ge reinigt, zum Verschluß neuer Limonade, slaschen verwandte, so daß der Schmutz in großen Flocken in dem an sich schon sehr minSciicniia hclgestcllicn Getränk fjeriim schwamm. Dem Arzt wurden fünf dieser Flaschen gezeigt, da die Gefangenen glaub ten. e sei seine Pflicht, in dieser Beziehung für Sauberkeit zu sorgen, und weil man in diesem flaue geradezu vie ucr tragungSmöglichkeit sür ansteckende Krank, heilen erblicken mußte. Der englische Arzt erklärte feierlich, daß ihn diese ganze Sache nickt anaebe. wir sollten sie nur mit dem Kantincnbesitzcr ausmachen. Ebensowenig wirkliche Unterstützung fanden wir bet ihm im Kampf gegen Wassermangel und siaurpiage. Wenn ick in kett! Neit. seit ich wieder in der Heimat bin, so wie ich hier geschrie den, don den Geianaenen aus Malta er zählte, so bin ich schon manchmal durch vie Frage unterdrocyen woroen: teie vaven doch in Malta einen amerikanischen Konsul, der die Reckte der Deutschen vertritt? Ist es nicht eine seiner Ausgaben, auch tn nach vem Rechten ,u sehen? Es ist die die gleiche ftraa. die wir KrieaSaekanaenc uns so ost selbst vorgelegt haben. Schon in den ersten Wochen de November im, ais die Sintflut In die Zelte kam. erwarteten wir den Besuch de amerikanischen Kon sul Herrn William Keblinger, er gab unk aber erst am 19. Dezember, lech suwcnen nach unserer Ankunft, zum erstenmal die Kr. 'Mir iiberr'ickten ibm eine Bc schwerdeschrift mit der Bitte, sie ans Aus wartige Amt gehen zu ian,en, uno yaiien darin die sckmäklicke Bebandluna der Deutschen in Aegypien, die Art der Unter bnngung bei der Uersahrt und die lu stände der letzten Wochen geschildert. Wir haben ober von dieser Beschwerdeschrift. wie von mancher anderen, nie wieder etwa gehört. Als im Dezember ein kleiner Teil unseres in Aegypten befind lieben Gebäcks nacd Malta schafft wurde. da wurden die Kisten aus dem Weg aus gebrochen und der wertvollsten Gegennanve beraubt. Wir beschwerten uns darüber beim Konsul mit ia wen! Erfola. daß bei einem zweiten Transport, der das Gepäck der letzten aus Aegypten kommenden e fangenen betraf, sogar deren Handtaschen, di bni wen! ibnen erlaubte und deshalb sehr notwendige Gepäck enthielten, zum Teil wieder ausgeschnitten uno ausgerauvi wurden. Später 'hat der amerikanische Konslll s'hrislliche Beschwerden, um deren Weilkkbcsöederung wir ihn baten. Person. lich überhaupt nur da,, entgegengenom nun, wenn sie vorher dkk Äensur vor gelegen hatten. Wie gewissenhaft der Zensor sein Amt aussaßt, sahen wir ost genug au den Ant worlbriesen unserer Angehörigen, in denen Immer wieder Fragen über unser dortiges Leben enthalte,, tvaren. welche wir ihnen schon dlitzenvnial beantwortet halten. Im nur und immer wieder bekamen wir von den Angehörigen in, Deutschland die Wer sicherung, daß die Landschaft in Malta nicht ohne Reiz, und besonder der MeercSstrand zum Spaziergehen sehr an. genehm sei einer der ttcsaiigenen erhielt sogar eine Angelrute geschickt , immer wieder die beruhigend Mitteilung, daß wir nach den in den deutschen Zeitungen veröffentlichten Berichten von zuständiger Seite In einem fast beneftnwert'n flu stand aus Malta leben müßten, fern don den Schrecken des Krieges, in herrlicher Umaebung. südlichem Klima, mit ausge zeichncter Verpflegung, Badegelegenheit in der Ece u. s. w. Wenn wir dieS dann mit der Wirklichkeit verglichen, mit dem anal vollen Ausqeschlosscnsein von jedem Mit, erleben einer großen Zeit, der Einsparung und Abgeschlossenheit hinter Mauern, der glühenden Tropenhitze im Sommer, dem Dreck wahrend der Regenzeit im Zeltlager, den Mangeln der Verpflegung, mir den zwei Badewannen für O00 Mann und dem dazu noch herrschenden Wassermangel, wenn wir dies alls verglichen, so waren wir ost nahe daran, so einem Vertrauens seligen Briefschreiber ein paar Wochen un sercs freudenreichen Lebens zu wünschen. Ich bin elwaS vom Thema abgekommen und wollte nur sagen, daß schriftliche Be fchwcrdenian den Konsul nach ihrem Durchaana durch die Zensur ihren Zweck verfehlt hatten. Wie wenig wir aber bei einer mündlichen Aussprache oder Be schwerde auf eine wirksame Unterstützung von seiner Seite hoffen konnten, zeigt fol gende Begebenheit: Als ein Gefangener bei ihm in Gegenwart des englischen Ser geanten eine berechtigte Beschwerde bor brachte, schnitt ihm der Letztere das Wort ab mit der Bemerkung: .Sie haben sich überbaupt nicht zu beschweren, hier bin ich Ihr Konsul." Wenn Herr Keblinger dann auf diese Underschamtheit hin kein Wort des Tadels fand, sondern diese Einmischung in seine eigenen Angelegenheiten ohne Wi derrede erlaubte, so muß er wohl der An ficht sein, daß die Rechte der Gefangenen auf Malta don einem englischen Unteroff! zier ebensogut vertreten werden wie von ihm. Aus eigenem Antrieb kam der Herr Konsul nie zu den Gefangenen, und ich kann mich nicht erinnern, daß er jemals eines der Lager genau angesehen oder gar nach Wünschen oder Klagen sich erkundigt hätte Ab und zu einmal, ohne daß die Allgemeinheit' Kenntnis hätte, er scheint der Rsf il ins besonderes Ersuchen dieses oder tk Gefangenen außerhalb des Gefangenenlager! im VerwaltunaS bäude, und nur ein Paar Eingeweihte ha ben davon Kenntnis, die meisten übersehen den Besuch. Don., hört die staunende Menge, daß gester oder., torgkstttn bet amerikanische Konsul Im Lager gewesen, 'I,!,,nnd hat ihn ckcken, ti ill diel leicht Wabryeit. vielleicht ur ein Geriicht, denn die Wenigen, denen sein Blch gan. verschwinden In der großen Menge und hüllen sich ost tn ichlveigen, um prägen itoeirttf. Wenn e so weiteraekt wie viLh'r, so wird der amerikanisme Konsul In Malta sür die Gefangenen überhaupt noch z einer frommen Legende werden. Einmal, heißt e vann, wir, voq nocq ein Mann kommen, der unser Freund und der mithin, SWrlr'er einet loken Nation ist. welche den Schutz der in englischer Gefan gcnschast bcsiiidlichkn eulichen aus ?co genommen hat; er wicd sorgfältig prüfen, ob alles Ist, wie es sein sollte, wird manche Mängel finden und für ihre Abschaffung sich verwenden. Ich wünsche, daß et! nicht bis zur Le gendenbildung kommen möge, daß der Mann wirklich und bald erscheinen möchte, der sich in Wahrheit der Gesangene kräftig annimmt. Bisher haben wir ihn noch nickt kleben. Schlußwort: El ist an diejenigen Leser meines Aufsatzes gerichtet, welche sich sa gen: Was ich da erfahren habe, ist ja noch gar nicht schlimm, m mugiano ooer rn den französischen Kolonien haben es die Gefangenen viel schlechter, und unsere Sol baten im Feld sind unter Strapazen und Entbehrungen noch stets der Lebensgefahr ausgesetzt, während die Gefangenen in Si chcrhcit dahinleben können. Ihr. die ihr so denkt, könnt ihr euch hineinfühlen in das. waS ich jetzt sage? An einem stürmischen Novembcrtog des Jahres 1014 ist ein langer Zug don eueren Land! leuten zu vier und vier, unter einem lä cherlich großen Aufwand an Bewachung mit dem Keiobl der Malteser Bc völkcrung. auf die Festung hinaufgeführt worden. Als die Häuser immer seltener, di, nrntien Mauern immer bäufiaer und größer wurden, da wurde auch der Leicht sinnigste schweigsam uno benommen, uno jedem legte sich wie ein schwerer Stein die Frage auf die Brust: Wann werden wir diesen Weg zurückgehen? Mein Gott, wer den wir dicllkicbt aar ein liavr ooer nocu intin"? Kier oben bleiben müssen, wird NUN die schöne Welt für uns auf lange Zeit nur in der Erinnerung wenericoen uo werden wir auch für sie in Vergessenheit sinken? Tann verjuchte man neu einzuie hn m V! kammende Zeit der Gefangen iS mn st nnfnnnl mit Mut Und JUjUIh MIl IIU)) v 1 ' 0 " Frische wie eine schwere Last am Anfang eines großen Weges. Schon damals war es nicht leicht, so dahinzuleben von Tag zu Tag. monatelang ohne Beibindung 'mit brr .ftfirnnf. kme Nack, riebt von dem. was allen auf der Seele brennt, dem großen Kampf um das Vaterland, von dem wir Nun ausgeschlossen bleiben sollten. Und doch sah man überall Mut und Zuversicht. 'Erinnerungen und neue Eindrücke waren noch frisch, da bunte Leben lag noch nicht weit hinter uns. Man lernte, las. arbei tete, sprach vom baldigen Frieden, hatte nicht selten Stunden heitere Zusammen ?eins, kleine Theater oder Musikveranstal tungen. humoristische Vorträge u.s.w. All mählich aber begannen Zeit und Einsam feit ihre tiefe, nachhaltige Wirkung aus zuiibcn. Die alte Erinnerungen Wie " .n. ...s.w nfi.ivii Innen, nie Ein iniin 0c I "! , ," : , ,. drücke fehlten gänzlich. " konnte man . ' ' - I 1 f ...... j M I'.i-lll Hlllll nicht immer lc,en, ,, . ; " - ' bald nicht mehr die nötige Kraft der ' ' xi.wuAi.. si. in Sammlung und e, wu,.., UMIMliilHU '". - ' . " n . .:..!.. ,.!,.. rn.t&inhiiiiA mit dein Leben. Olfllll Ulllt JH"""tl , . Sollte man zu feiner Erholung Im Hl spazieren gehe? Wißt ihr. was das heißt, seit einem halben ooer nun iui ""!"!,""' ,en Jahr immer noch denselben Hos auf und ab zu lausen und nichts anderes zu sehen als recht und links Immer, immer wieder rote Mauern, morgen, nntlag. abends, und nur über sich in Stück de schönen Himmel!? E kam der Sommer und machte mit seiner Glühhitze jede Be schäftigung zur Last, den Aufenthalt in den Zelten, da! Aus und Ablausen im iW mM ihr. wie ikkiiluchlia man aus die Nacht wartet, welche das Rot der Mauern auslöscht und die Hitze deS Tage. Dann laut der Mangel. Äcle hatten ihr letztes Geld langst ausgegeben und trugen nun ihre letzten Kleider, bi sie zer rissen, vielfach auSgebcssert unv wicoer i denschciniq und wieder zerrissen waren. Seitdem sind sie auf die Hilfe ihrer Mit gefangenen aiigewiksen over aus vie ipai liche Lieferung von Sekten der englischen Verwaltung. Wie viele, die früher auf sich gehalten haben, vernachlässigen sich nun. weil sie nicht genugenv vsayix ;. -ti; v .!,, ,i mrht Im mm vim vivmmv .iiu.uii ben. Wie soll das iekt im Winter wer den! Licbesgaben aus Deutschland haben nur in verschwindend geringer wnge ibren Wea nack Malta gesunden, weil in den Zeitungen der Glaube verbreitet wor den war, die dortigen Vcsangencn icnn , gut untergebracht, daß sie keine Hilfe brauchten. So war es. als ich von Malta fortging. Ist das alle noch nicht schlimm genug? Ich gebe gerne zu, daß in mancher Hin , ficht in der letzten Zeit Verbesserungen gc macht worden sind und betone nochmals, daß wir dem Gouverneur Lord Methuen und dem von ihm eingesetzten Komman danle Major Arnold dafür dankbar, sind, und daß sie auch weiterhin auf beider Wohlwollen ihre Hoffnung fetzen. Der Eindruck aber, den ich Ende August von Malta mit mir nahm, war trotz all dem noch traurig genug, so daß ich nicht dazu habe schweigen können. Die Tatsache bleibt bestehen, daß die Engländer Zivilgcfan gene auf der Festung eine KriegshascnS festgesetzt und auf einem diel zu kleinem Gebiet unter Abschluß jeder Aussicht inS Freie, zum Teil k dem engen Hof einer Kaserne, zum weitaus groizcrcn am nun schon das zweite Jahr In einem Zeltlager, dermaßen eingesperrt halten, daß von einer Bewegungsfreiheit auch im bescheidensten Sinne nicht die Rede sein kann, ferner die Totsache, daß die Wasserversorgung bei weitem nicht den praktischen Bedürfnissen genügt, daß die ärztliche Behandlung un ter der Ucberfüllung der Insel mit Ver mundeten zu leiden hat. Wenn diese Schäden einmal beseitigt sind, dann erst können die Gefangenen an erkennen, daß ihnen dieselbe Behandlung zuteil wird, wie man sie englischen Zivil gefangenen in Deutschland gedeihen läßt. , ß ,-, - . r : . 6 ' . t . 5 y t r r M 4- f . , - v O . tf . f .'5 - .;4HL7 :y rjl" i ! . . 1 lh --J ft'"i f -L V , . : : ' : .. " . : t ' A ! - - . - . - . ! , - ' ' ' '. . ,, " 5, , w Ö i.J ?M ' 1 v - in v ii.ih i , H l- !' Wolet Merscrau. Drei Bildet von Juue Caprice, dit och vor wenigen Wochen SchulmLdel war und heute Flimmerster ist. Mmzauber. Tagcbuchblatter eines GlüFskindes. Wie ei Boftoner Hochschulmadel einem Film-Produzenten durch ihre Anmut anffiel, noch am selben Tage ach New Jork gebracht und plötz lich engagiert wurde, um ,Ttar" ' u werden. Wor wenigen Wochen schlenderte die kleine June Caprice noch als Hochschul mädcl mit der, Lüchermappe 'und der 5andy-Be? unter dem Arm feelcnvergnüc!! durch die Straßen Bostons. Das hübsche LZlondköpfchen daZ für dir Junioren' Klasse der Watt? Picksord-, Wolet Mersz-reau-Kspfe imlizim, wor ganz er füllt vo der soralofen GlückseZigteit der Jugend, und nichts kg ihm ferner, als Yei J?!s?ik.-rland. Ter 5Zuk.aU wollte es, daß der Waiidelbilder-Produ-ent William Fox die reizende Kleine auf der Straße sah. Was nun folgte, itt ,cyu:u ge,agr: fSfrr Tinr rnnf firrtncriffcn VON dkM - Zugendsiischen Liebreiz des Minen Mij. f.fli nttb tt nfirfiTcft sick sofort, fit für den Film zu engagieren. Er folgte der klci- ncn Jue bis vor d,e iu iyres Birern. l;.iUk klivgelte, stellte sich den statten eikia cot, und noch am selben Tage brachte er die Kleine nach New York.- um aus ihr einen Flimmerster von hellstem Glänze zu machen. So gelangte ein Boftoner Schulmädel urplötzlich in'ä Filmreich. , Eeit zei Wochen mimr une ,apri nun n? h OflmfTn. und iii ibrem büb sehen Köpschen sieht es -immer noch ganz T t- i ' . n j r i :f. . verwirrt aus uver ven gronen wtwi m res junge Leb? Sie hat, wie es alle Backfische tun. fi Tagebuch geführt, dem sie die Geheimmrjk ryre erzen, anoer irnui Unh im s?tudm bat Kinoreaisseur I. Adolfi dies Tagebuch entdeckt, wodurch es mir möglich wurde, o Diarrer inzu sehen, auf denen die ereignisreichsten Tag: der kleinen June von ihr selbst geschildert sind. Hier sind sie: II. April. Ich kann kaum glauben, daß ich in New Dork bin. O, wa! sür eine TaZ 'ttttäutä. die Saft und die vielen Autcs kaun man kaum ertragen. Ich fahre mit Herrn Fox durch die 42. Str. zur Fähre nach Srandwood. New Z)orl ist qanz anders wie Boston. Hier hat keiner Zeit, Zeit zu habenk Außer mir fahren noch neunzehn Mädels mit zum Atelier, wo wir einen ,Kamera-Test' haben sollen. Im Atelier hat man mir gesagt, mich .aufzumachen". So wurde mein Gesicht zum ersten Male mit Puder bekannt. Ich wollte es erst nicht, aber man sagte mir, deß diele Gesichte alles Licht zurückpra- len, andere eS in sich aufnehmen, und daß man etwas Puder austragen mue, um den Glan! weazunebmen. damit das ganze Gesicht gleichmäßig hell ist und die Photo graphie bcer wird. ES nnv furclzwsr vier Mädels hier. Sie sind alle riesig schön. Wie kann ich da nur durchdringen? Ach, ich glaube, man schickt mich wieder nach Boston. ES sind viel zu vuie yicr. IS. April. Heute mochte rq gerne in o kio sein, den es ist dort Vatriotcn-Tag. Herr Fo? hatte uns alle inS Projektions- zimmer bestellt, damit wir seyen somen. wie wir auf dem Film ausschauen. Ich babe vor Anast am aann Leibe gezittert. und die Mädel stießen mich an und sag ten mrr, ich sollte nur ruhig sein, icira kam mein Bild an der Wand! Ich wußte erst garnicht, daß ich es war, weil ich ver gessen hatte, was ich vor der Kamera ge mackit baite. ?lcb war nä.nlicd so banne in um großen Atelier mit den dielen Lich- lern, dem Larm uud all den 'kaoess, vie auf der Treppe standen und mich anschau ten, während sie warteten, daß ich kaum wußte, was ich tat. Eh' ich micq ,yk im Bilde sehen konnte, war der Probesttm schon beendet. Herr Fox ist einfach fortacaangen und hat garnicht gesagt, ob mein Bild gut war. Nicht ein S!er.benzwörtchcn! Und der Ope. rateur hat nur gelacht. Ta hab ich nie mand anders mehr fragen wollen. Ich will es abwarten. Wir wurden eingeladen, in einem Broadwaq Restaurant zu speisen. Ich wäre gar zu gerne hingegangen, aber Herr For hat das allen Wädcls streng oerdctei!, - ! fiftfi, in MlifAeä 5?immerckcn inl in'in Mödienvensionat i der 72. Str. erhalten. Herr Fo? hat mich auf zehn Uhr sruy nach dem eichasksoureau oe,icui. Jetzt ist es acht Uhr abends, und es ist hier so' still, wie in unserer Vorstadt Bo ftons. Nur hin und wieder fährt irgend wo die Hochbahn vorüber. 20. April. Um 6.30 Uhr ausgestanden! Ich kann garnicht warten, bis ei zehn Uhr ist. Als ich herunterkam, wartete eine freundliche, ältere Dame im Empfangs zimmer. Sie hatte einen Brief von Herrn Fox. der mich au allen Mädels ausgesucht 'link HW ms ksnken und diese liebe Dame zu meiner Begleiterin bestellt hatte. Es ist alles wie ein Traum. Ich kann es noch garnicht fassen. Die Gesellschafterin hatte den Auftrag, mit mir ein Modege. schäft in der 5. Ave. zu besuchen. Tort sollten wir eine Verabredung für morgen iss,'n um Mhi-ftoffe auszusuchen und Maß zu nehmen. Ich bin vor reuoe kr4's .smmr itfinmt und dann der Ge sellschafterin an den Hals geflogen. Die ganze Welt ist ja so ichrcaiich gur zu mir! 2 Uhr Nachmittags. Run weiß ich wn! lich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich bin ganz erschöpft und entmutigt. Zwei Stunden lang haben Herr Foz und skin 7)rrtUirtn mit mir unterhandelt. Sie erzählten mir von geplanten Aufsiih rungen. was ich darin tun sollte, stellten Ttrnntn iitih hnlt inst Reist Und 5Z . II " " - 1- von Arbt!tsflnden und tausend anderen Sachen, die so riesig geschäftlich und ernst .wgreii, daß mir anM unddanLzvurde. Ich bin ganz verwirrt und weiß eigentlich garnicht mehr, was nun vorgehen soll. Nur eins weiß ich. Ich bin das Mädel, das aus dem ganzen Hausen erkoren wur. Sie haben mir einen Kontrakt vorgelesen, den ich garnicht begreifen konnte. Er wird an Vater geschickt, und man sagte mir. daß er sehr gut sei. der Kontrakt nämlich. Ncder ist ia immer out. Sie sagten mik auch, ich soll morgen schon in einem Film ansangen, der speziell sur m,m geicl!i,eoen sei. btim. tur das ausaewarme viiam. Herr Fox sagte mir ferner, daß ich kein Heimweh habe dürfe, sondern immer fröhlich lachen mue. u, ich oin ja ,o glücklich. Gleich muk ich zum Vbotoara phen gehen, der allerlei Bilder von mir nehmen soll. Heute Abend wiu ich eine Liste zurechtmachen und alle Namen der Züs'imiilnnen ausreden. de.nen ZÄ Bilder und Postkarten schicken Will. Um ,R Uhr muß ich morgen sruy im Arciier sein. 21. April. Wer sagt, daß der ijmtflg ein Unalückziaei ist? Tiüt mich ist er ein Glückstag gewesen, und wenn ich auch furchtbar mube bin, so bm ich vom kownai froh. Es steht jetzt sicher fest und ist kein Traum mehr, da ich, daß June Caprice es war. der Herr Fox von der Huntington Avenue in der Straßenbahn nach dem ßlt,fwi!,s folote. Gott, war ich wütend über ihn! Ich wunderte mich, warum er mich immer anschaute, ch wollte inm ei nen recht empörten Blick zuwerfen, aber ich konnte es nicht, denn er tat weiter nichts, als mich lächelnd anschauen. Jetzt bin ich aber himmlisch froh, daß es so kacut Meinen ersten Arbeitstag im Atelier kann ich kaum beschreiben. Ich habe schreck lich diel Fehler gemacht. Direktor Adolfi war riesig nett und freundlich und gedul dig. Ich merkte, daß ich alleS verkehrt machte, aber sie sagten mir garnichts. fon dcrn machten die Ausnahme noch einmal. Eine Szene mußte sogar fünfmal genom wen werden. Da war ich dem Sbeinen nahe, ober die Leute lachten mich aus, und da mußte ich auch lochen. Der Direktor Adolfi hat einen Misten ten, der genau wie der alte Bbe Lincoln aussieht. Er ist mindesten 6$ Fuß groß und ganz voll Falten. Den ganzen Tag über hat er Acht auf mich, nd am Abend erzählte man mir, er müsse darauf achten. daß mein Haar immer genau so ist, wie im vorher ausgenomraenen Bilde, und daß ich. wenn ich eine Szene mit einem Gc genstand in der linken Hand verlasse, die scn Gegenstand bet der nächsten zene nicht in der rechten Hand tragen darf. Das ist alles riesig komisch und interessant. Ich bin nur bange, daß John, so nennen sie alle den Abe Lincoln, scharf aufpassen muß und viel :u tun hat, weil ich mich niemals mit solchen Kleinigkeiten abgege ben habe. Wer denkt auch daran? Vch. es ist herrlich, so vor der Kamera aufzutreten! Zuerst war ich etwas bange und befangen und ich wußte garnicht mehr, was ich tu sollte, wenn der Direktor Kamera' befahl und der Photograph die Kurbel drehte. Das sonderbare Gefühl hatte ich aber bald überwanden, und obendrein vergaß ich. daß ich Juni Ca piia UL war ein Ucinel Mädel aus Mary Pickford. dem Bergwalde, und' garnichts andere; mehr. Xai ist dos wanti, das ich letzt tnt Film darstelle. Ich glaube, es ist ein sehr lange? und schönes Wandelbild. Wir sol len sogar tn vie erge sauren, woyin weig ich nicht genau, und dort Aufnahmen im Freie machen. Ich freue mich schon ric sig. ' , Abend! sind wir wieder im Au'.omodil , gefahren. Vor zwei Stunden hatte ich' mich schlafen gelegt, aber ich konnte kein Auge zutun. Ich mußte immerfort de iken und denken, und ich sah das ganze Atelier mit allen Szenerien und den vielen Men schen. Und ich hörte Herrn Adolfi immer rufen: .Drehen I Sie den Kopf hierher. Schaue Sie mich an. N i ch t in die Ka mera blicken! Sie sind vor der Linie, nicht weitergehen! Jetzt abgehen. All right! Gut!' Da bin ich nun wieder ausgestan de und hab' mein Tagebuch weiterge schrieben, und jetzt will ich aus dem Fen fter in den Mond schauen, bis ich wieder ganz muoe vin . Elisabeth von Belzicn, Präsident PoincarS hat d,r Königin Elisabeth von Belgien das Kriegkreuz verliehen. Er betonte dabei, daß dies ein Zeichen, der Bewunderung seitens des fran zäsischen Volkes sti für die unermüdlich Hingabe der Königin bei der Verwunde tenpflege und den herrlichen Mut, den si; selbst im feindlichen Feuer bewiesen habe. Hat das VoincarS und das Franzosen Volk anders märtet von . . , . eines bstztkijSe VlÄsZ