Omaha Tribüne, Tirnttag, 30. Mai 1916. Celte 4. ästliche Omaha Tribüne " iw TRIBUNE Publishing ca. val. j. peteb, rreaidei.. llll Howard Str. Telephons TYLER 40 Ornatta, NehrMk Um Molarm, la, tranch EmU and Waater tUpraaaDtatlr i BOWAKD C STOBT 1133 mh As. B4, K Yert " SU Aid Etr rti;iadlptvU tU PaopIa Gu Bld., CLkac. rrrff tos tatjtMoÄlt Tch l, Trign, Woche 10? drch kic Voft P Iah, 54.00. Prei, es Wche,blstt: et strikt BH bezahlg, er Iah, f 1.60. ll ,., mt tmtiA-tiam mator iitwt Hl, v P-tas." O"" U Aetuf Oongrtm. fc.rfUJ" Omaha, Nebr., 30. GräberschmUckungstag! C ist eine schöne und ehrwürdi.. ge Sitte, einmal im Jahre öffentlich die Gräber derjenigen 311 schmücken, welche im Kampfe für das Vater, land ihr Leben lassen mußten, oder ihr Leben in Frieden beschlossen, nachdem sie die Freiheit und den Sieg der Union miterkämpft hatten. Das Lavund wir Lebenden, welche jetzt in Frieden die Früchte ihres Kampfes genietzen. sind ihnen dies Zeichen der Anerkennung schuldig. Wir gedenken aber auch zur glei cher Zeit aller Lieben, die aus unserer Mitte geschieden sind, und wandern zum Friedhof hinaus,. um such deren Gräber mit den Kindern des Frühlings zu schmückm. Gleichzeitig gedenken wir Söhne und Töchter deutschen Blutes und deutscher Abstammung jedoch auch der Helden, welche in dem gegenwärtigen blutigen Ringen, das unser altes Heimatsland gegen eine Welt von Feinden zu führen gezwungen ist. gefallen sind, damit unsere Bluts verwandte in dem unvergeßlichen deutschen Vaterlande dereinst ebenso in Frieden die Früchte ihres Kam pfes und die Freiheit genießen kön nen, für welche jene ihr Blut der gössen haben. wer stöhnt nach Frieden? William Jennings Bryan scheint seinen ganzen Taubenschlag ge leert zu haben. Die Friedenstauben schwirren durch die ll!aienlüfte so dicht wie die Maikäfern Erpräsidmt Taft steht an der Spitze der Liga zur Erzwingung des Friedens", die vor einem Jahr in der Unabhängig keitsbaüe zu Philadelphia gegründet wurde, und posiert in der Rolle eines Friedensposaunenengels, was ihm übrigens bei seinem Umfange sehr gut steht. Präsident Wilson sucht nach einem Olivenzweige und soll sogar seinen Vertrauten. Colonel House, auss Neue nach Europa schicken wollen, um den Frieden vorzubereiten. Die Kriegsbörse befindet, sich in einer akuten Aufregung. Sir Edward Grey hielt dieser Tage seine zahmste Rede kurz, es riecht" nach Frieden. Natürlich fragt sich der unparteiische Zuschauer: Von welcher Seite kommen diese Friedenstauben geflogen? Welchem Taubenschlage entZtam men sie? Und prompt kommt die Antwort aus der bewährten angel sächsischen Presse: Es ist Teutschland, das nach Frieden stöhnt. Es kann nicht niebr durchhalten. - Die Opfer sind zu gewaltig für das Volk, das jetzt endlich kriegsmüde geworden Häuptlingen werden ebenso prompt rungsnürtel-Revolten gemeldet. ' Die wichtigste Friedenstaube aber Bmow, der verens aus öem Wege sandte? des Kaisers, um mit Herrn zu verhandeln. Da kam wie ein kalter Wasserstrahl die direkte Nachricht aus Berlin, daß an all den Friedensgerüchten, soweit sie von Deutschland ausgehen sollten, kein einzig wahres Wort sei, daß Bülow nicht unterwegs sei, daß man in absoluter Ruhe den Friedensbcdingungen von der anderen (teue entgegensehe. ' Für uns hatte es dre?es Dementis aus Berlin nicht bedurft. Was der deutsche Reichskanzler mehrfach erklärt batte, gilt heute erst recht, wo die deutschen und österreich-ungarischen Waffen so!che"Siege bei Verdun und an der italienischen Grenze erringen, wo sogar die Türken wieder Siege zu melden haben, wo es von der großen Offensive der Herren Alliierten so mäuschenstill geworden ist. Das kommt aus emer ganz anöeren Ecke, Daß man hier in der angelsächsischen Presse so eilfertig diese Friedens tauben vegruZzie, oaß Pralöent WUson ogar letzt für den Frieden sich ins Zeug legen will, beweist nur zu klar, aus welchem Taubenschlag diese Friedenstauben ausgeflogen sind. Besonders eigenartig mutet uns die Depesche aus Washington an. die erklärt: Der Präsident ist überzeugt, daß der Krieg auf dem toten Punkt" angelangt ist (deadlocked) und daß die onzetzung ses Zirieges nur mehr oten von Menschen und größere Verarmung der europäischen Nationen bedeute. Hm, wer ist denn elgenkilen an oieier kxortjetznng ,qni? Wer liefert dle Mittel zum Töte nd Vernichte? Wer aber hat den Präsidenten zu überzeugen"- vermocht, daß der Krieg auf dem toten Punkt" angelangt sei? Gerade jetzt, wo die Deut schen und ihre Verbündete den Alliierten gesalzene Prügel verabreichen, wo die Katzelmacher ausreißen wie Schafleder? Das ist doch nur Eng lands Ansicht, denn dieses ist tatsächlich auf dem toten Punkt seiner Lei stungsfähigkeit angelangt, es kann icht mehr. Und darum werden jetzt auf Londoner Befehl die Friedenspofaunen gestimmt. Darum wird jetzt schon das Friedenskonzert vorbereitet, das die Ver. Staaten als Aller weltsfreund und Oberneutraler" zum Kapellmeister haben soll und aus klingen soll in die Note: Nett zu allen und Schutz für jeden vor Zer schmetterung und Erniedrigung. Das könnte John Bull so passen. Erst die ganze Welt in Flammen setzen, dann, als man siebt, es geht nicht weiter, jämmerlich nach Frieden stöhnen und den lieben Vetter Jonathan bitten, daß er dafür sorgt, daß den unnützen Brandstiftern jede Erniedri gung erspart bleibe. So was gehört ja auch zum Humanitätsprogramm" und macht sich gut bei den bevorstehenden Nationalwahlen. Dr. G. Lokal-Nachrichten aus Fremont, Aebr. Die Straße nach Hooper ist in der Nähe der Rine Farm für den Verkehr geschlossen worden, da eine neue Stahlbrücke . eingefügt wird. Auf der Heimfahrt von der,Hoe bmer Farm, wo er eine elektrische Installation fertigstellt, entging Herr Scott Wright einem Zusammenstoß mit dem heranbrauscnden Eisen bahnzuge nur dadurch, daß er sein Automobil in einen neben dem Ge leise befindlichen Graben lenkte. Der Geschäftsreisende einer elektrischen Handlung, welcher sich mit ihm in der Maschine befand, mußte infolge der ausgestandenen nervösen Erre gung das Bett aufsuchen. Die Her reu batten im Gespräch vergessen, dem Wege die nötige Aufmerksam' Officai 497 1. Av. Mai 1D1G. Wir gedenken ihrer, und wenn rs unö such nicht vergönnt ist. die Gra ber der Tapferen zu schmücken, so können wir ihnen doch dadurch einen Tribut unserer Anerkennung zollen, dah wir uns an dem heutige Tage vornehmen, statt der 'ihnen zugedach ten Blumen, ihren Waisen, Eltern und Witwen eine tatkräftige Unter ftützung zukommen zu lassen, und wiederum ein Scherflein zur Linde rung der Not im alten Baterlande beizutragen. Wir sttzen hier im Ueberfluf;. fern vom Kampfesgetümmel, ohne Furcht, daß der Vater, der Gatte oder der Tohn heute oder morgen von der mörderischen Kugel - ereilt werden kann, während unsere Brüder und Schwestern in Deutschland kaum dar an zu denken wagen, was ihren im Felde stehenden Lieben die nächste Stunde bringen mag. Danim Iaf;t unS am heutigen Graberschmückungs. tage der Helden über'm Meer da durch gedenken, dasz wir uns ent schlichen, durch eine gute Tat an ih. ren Hinterbliebenen zu zeigen, das; wir ihrer würdig sind, wenn wir ihnen selbst auch keine Blumen auf die Gräber streuen können. ist Und als Beweis für diese Be in Frankfurt, Köln usw. die I!ah erschien in der Gestalt des Fürsten nach Washington sei als Spezialge Wilson über die Friednisbedingungen Seufzen und Stöhnen nach Frieden aus Townma Street m London. keit zu schenken. Beide kamen 'mit dem bloßen Schrecken davon. C. L. Loomis ist vom Senat in Washington jetzt als Kollektor für indirekte Steuern bestätigt wor den. . Die Western Union Co. ist da bei, einen neuen elektrischen Gene, rator in ihrer hiesigen Zentrale ein zustellen. Frau John Schuldt von Schuyler. welche hier bei ihrem Sohn. Herrn Pastor Schuldt, für etliche Tage sich besuchshalber aushielt, ist wieder nach Hause gereist. Die Luther Liga der Salems Kir che sührte gestern abend zur Unter Haltung ihrer neuen und auch al ten Mitglicbcr das Stück Die alte Tistriktsschule" unter großem Beifall aus. Auch für Erfrischungen war bestens gesorgt. Konzert im Hanicom Park. Die Saison der Pcnk . Kunzeitc wird heute, cini Gräberschum ckungötage, mit einem Konzert im Haiiscom Park eröffnet, welches von oer städtischen Kapelle unter Lei mg i!,reS Dirigenten, Herrn I, l'l. Finn. zi!iu( Vortrag gebracht werden wird. Das Konzert be ginnt um 2.:$0 Uhr und besteht aus folgendem vorzüglichen, Pro gramm: 1. March TaughtelS of Amc rica" .Lampe 2. Excerpts from Julian Ed wards Military Eornic Opera Whcn Johnny Coincs March. ing üome" Arr. Mackie 3. A Suite of Novcleitcs , (a) A Musical Goulash Hungarian Rag" ....Lenzburg (b) A Flower Song Hya cinth Rag" Botbford 1. Concert Walse Lovrland. Holzmann 5. Sccnes Populaire The Senator" Arr. Finn Einschließlich: When Ctf'S Night liine Toivn in Burgiindy", A Soldier and A Man". One Won derful Night". Just Try To Picwre Me Down Home In Tennessee", Floating Down Tbc Old Green Riocr", I Can't Forget". Over The Hills To Mary". Old Bill Baileo". Moll Tear". Jt's Jou J'm After", und verschiedene andere populäre Schlager.) 6. Eharactenztic March Gct Busy" Shcrrnan Pause. 7. March Our Soldier BovS" Redner 8. Cclection Down South" .... ., Contcrno (Einschließlich mehrerer anderer süd lichcn Plantagen . Lieder.) I. Deskriptive Piccc The Can non Ball" Northup 10. Grand American Fantasie The North and thc South".. : Bendir (Einführung nationaler und patrio nschcr Melodien.) 11. March Stars and Stripcs" Sousa 12. finale Ttar Svanaled Banner" Key . Omaha als Konventioneftadt. Während in dc5 abgelaufenen Wo. che allein sechs verschiedene Konven tionen stattsandcn. an welche Tele gateu von Nebraska, Iowa, Misiou ri und den Dakotas teilnahmen, ist auch bereits für den Juni wieder eine Anzahl 5!onvcntioncn gebucht 0 haben die Bäckermeister obiger vier Staaten ihre Zusammenkunft vom 12. bis 13.' Juni. Vom 12. bis 14. Juni tagen hier die Elks des Staates.- am 3. und 14. Juni die westlichen Scharfschützen, vom 6. bis 8. Juni die Schankwirte, vom 1ö, bis 22. Juni die schwedischen Sän. gcr. und am 28. und 2'J. Juni die Internationale Vereinigung der Auktionäre. Die .Hotelleute von Nebraska. Iowa. Minnesota. Wis consin und den beiden Dakotas wer den vom 10. bis 12. Juli ihre Konvention hier abhalten. , Neuigkeiten ans Iowa. Des Moines. Der L2jährige Frank Battson, ein Student der Trake Universität, kam am Freitag bei dem Versuch, vier Jnsassm eines gekenterten Bootes Hilfe zu bringen, im Missouri ums Leben. Die Insassen des Bootes, zwei Studenten und zwei Studen tinnen der Universität, wurden ge rettet. Polizeichcf Jackson hat den Poli zisten George Wells seines Dienstes enthoben, weil er Rose G. Clark mit Liebcsanträgen belästigt hat, obgleich er verheiratet und Vater von drei Kindern ist. Die Geschäftsleute der Stadt ha ben beschlossen, am Nachmittag des 3. Juni, an welchem Tage die große Kriegsbcrcitschafts'Parade siattsin den loll, ihre Läden zu schließen. Diejenigen, welche es bisher un terlafsen haben, sich für die Priiuär mahlen registrieren zu lassen, soll- teil dies unbedingt am Samstag, den 3. Juni, nachholen. Der städtische Rauch?nspektor Pray erklärte nach einer Besichtigung der verschiedenen Schulgebäude, daß in sehr dielen Schulen die Uebungen der Schüler für Verlassen der Schu len bei Ieuersgefahr verkehrt sind und einer Aenderung bedürfen. R. G. Priebe, 311 Racoon Str.. erwachte Donnerstag früh von einem Geräusch und beobachtete einen Ne ger, der in die Küche einbrechen wollte. Er gab auf den Einbrecher einen Schuß ab. worauf dieser Fer sengeld gab. ' Im Lame des Tages wurde dann der Farbige Harry Wai te als der Tat verdächtig verhaftet. Er hatte eine frische Schußwunde am rechten Arm. Der Straßenbahnschaffner H. G. Stickler wurde Donnerstag nacht Ecke 22. Str. und Laiton Blvd. von einem bewaffnetm Straßenräuber um tz9.00 beraubt. Es bezählt sich, in den klaf. fifizirten Anzeigen" ter Tribüne zu snnannren. - ' Der finnische Schuht. Ei CrlkbnlZ. Bon V!ar Hosfmann. Qi war im Juni 1014. Glühend jkiß brannte die Sonne auf die Es klanadt und den Kai von Helsing sorö, und ich stand mit meiner 2ou kilientasche an der Seite wie ein ver lorene Schaf da und blickte mich derlegen um. Gleich in der Nähe koinklkn zwei einladende Gasthose ber meine Börse wiederritt mir, zu thnt meine Zuflucht zu nehmen. Bor einer guten halben Stunde war , auf der .Wellamo' von Stettin an gekommen und hatte mich auch schon nach einem Quartier umgeschaut, aber leider vergeblich. Die we nigen schwedischen Brocken, iiber die ich verfügte, hatten nicht zur Ber fiändigung ausgereicht, und ich merk te erst jetzt, daß hier fast durchweg tlnnlfch ge prochen wuroe. In dieser Verlegenheit, in der gu ter Rat teuer war, drangen plötzlich deutsche Laut an mein Ohr. Es war zwar kein sehr reines Deutsch und wurde mit einem sonderbaren Bet laut gesprochen: aber ei erinnerte doch immerhin an die traute Mutter spräche, und so wandte ich' mich rasch dem Sprechenden zu. Es war ein hochaemachsener. sehniger, verwett aussehender Mann, der da mit einer Frau sprach, die das kennzeichnende Kopftuch der dortigen einfachen Volttangehorigen trug. , .Sind Sie Teutscher?' fragte ich erfreut etwas vorschnell. ' Er wandte sich mir zu, nachdem er sich eilig von der Frau verab, schiedet hatte, die sofort kopfnickend verschwunden war. - Allerdings nicht sagte er lächelnd. .Sie wün icyen, mein err . Ich gestand ihm offen meine Not, .Können Sie m,r nicht eine einiger maßen empfehlenswerte Unterkunf nachweisen? TaS heißt, nicht in ei nem Hotel, etwas Einfaches. Bil Nges!" . Er nickte. .Verstehe! Wissen Sie. kommen Sie mit mir nach .Gästhem met ! Ist zwar sehr einfach, aber Sb haben doch ein Bett - und es ist billig kostet achtzig Penni. Ter niedrige Preis verlockte mich. und ich war einverstanden. Es ist Bootsmannsgattan." fuhr er fort. Ziemlich weit von hier, wir werden hinfahren." Und schon hatte er einem Einspänner gewinkt, der slmk uns gewandt von dem echt xm fisch aussehenden Kutscher an unsere seite gelenkt wurde. Bitte, steigen Sie ein!" Im Nu saß er an meiner Seite, und es ging ,n swttem Trad dahin. Beim Eintritt in das große rote Lacksteingedäude merkte ich sofort, daß ich hier m eine öffentliche Her berge geraten war. Doch die Sache begann mir Spaß zu machen, und ich bestellte bei dem an der Kasse sit jenden Herbergsvater nebenbei be sinkt einem schmuddlig aussehenden Menschen ohne Hemdkragen, der fer !ig Russisch, Schwedisch, Finnisch, deutsch und Englisch sprach - ein Lett. Nach Eintragung in ein großes Such und Erlegung des Betrages für eine Nacht wurde ich eine Treppe hinaufgeführt nach einem saalarii jen Zimmer, in dem zwölf durch Tu ken verschlossene Holzverschläge ange bracht waren. Eine alte Frau wies mich nach Nr. 11 und kehrte zum eichen, daß dieser Raum nun besetzt sei, die an der Tür hängende Papp ttfel mit der Aufschrift Uppladet ein. Ich fand ein ziemlich hartes beegrasbctt, eine hölzerne Wasch ioilette mit messingnem Wasser Hahn und eine kleine Holzbank vor. tras ja schließlich für ein anspruchS koseS Gemüt genügte. Und ich habe dort wirklich zwei Nächte zugebracht lud gut geschlafen. Wo aber war mein Begleiter et blieben? Ich entsann mich, daß er eine inmitten des Zimmers besindlv khe eiserne Wendeltreppe hinaufge langen war, und kletterte ihm nach. ohne von jemand gehindert zu wer den. Oden befand sich dersebe Raum xie unten, nur mit dem Unterschiede, baß hier ein paar Dutzend Matrat zen ouf der bloßen Diele lagen. Eine von oiesen hatte sich mein Begleiter bereits ausgewählt und war , eben dabei, einige Habseligkeiten, die er in einem bunten Taschentuch bei sich trug, unter die Matratze zu stopfen. Ah. da sind Sie ja," sagte er, sichtlich erfreut. Nun? Sind Sie zu frieden?' Als ich bejaht hatte, fuhr :r fort: Missen Sie, das ist hier noch billiger, kostet noch nicht die Hälfte soviel als unten. Aber für Sie wäre das wohl nichts. Kennen Sie übrigens Helsingfors?' .Nein. Ganz im Gegenteil." Tann werde ich mir erlauben, Sie ein bißchen herumzuführen. Morgen ist Johannistag, der wird hier hoch gefeiert.',' Als ich zögerte denn ich mache meine Entdeckungsreisen immer am liebsten allein erklärte er offen: .Sie brauchen keine Furcht vor mir zu haben. Ich will Sie auch nicht be lästigen. Damit Sie wissen, wer ich bin: Ich bin dreißig Jahre bei den finnischen Schützen gewesen " Dreißig Jahre!' entfuhr es mir inwillkürlich. Warum nicht? Bin jetzt fünfzig ayre alt, habe schon vor einem hal ?en Jahr meinen Dienst aufgezebenenMi! und bin nur hergekommen, um mct- ne VenswnSangelkgenhkit zu regeln.' .Und waS treiben Sie jetzt?" .Ich bin Verwalter auf einem gro ßen Gut in Nurland. Oh, wenn ich meine Pension habe, wird eS mir sehr gut gehen. Meine Marinka hat zehn Jahre auf mich gewartet, und wir haben unS sofort nach meinem Austritt ou dem Heere verheiratet. Sie hat schon einen sechs Monate alten Jungen, und dann ist da auch noch die neunjährige kleine Marin ka.' Er atmete tief auf. .Ja. jetzt bin ich erst ein richtiger Mensch. Mein Name ist Breitfuß.' fügte er. sich gleichsam vorstellend, hinzu. Ich nannte höflich auch den mei nen und gab meiner Verwunderung über seinen echt deutschen Namen Ausdruck. .Ja,' versetzte er, meine Vorfahren können wohl Deutsche ge Wesen fein. Aber da tut nicht. Ich bin trotzdem mit Leib und Seele ein echter Russe.' Er war offenbar eine ehrlicht Haut, der ich mich ohne Furcht vo, etwaigen Hochstaplergelüsten ruhig anvertrauen konnte. DaS habe iJj denn auch in den ersten zwei Tage? meines Aufenthaltes in Finnland getan nd eS nicht' zu bereuen ge habt. Ich habe durch ihn manches ge sehen und Einblicke in daS Aolköle ben gewonnen. Nur eins war ziem lich peinlich für mich. Er vergaß nämlich gern das Bezahlen und be nahm sich, als wenn er ein von mk angenommener Führer wäre. .Wissen Sie,' erklärte er einmal triumphierend, daß Rußland bereit zum Kriege Ist?" .Gegen wen denn?" fragte ich un gläubig. .Etwa wieder gegen Ja pan?" .Oh. ganz und gar nicht. Da! sind jetzt unsere besten Freunde. Nein, mit Ihnen, mit Ihrem Deutschland!' Sie scherzen!' Durchaus nicht! Ich muß eS doch wissen. Wir haben uns seit Jahren darauf vorbereitet. Und jetzt wird überall aufs eifrigste manövriert. Sie werden eS selber sehen, fahren Sie nur hinaus in die finnischen Scharen! Alle Inseln sind mit krieg übenden Soldaten besetzt. Und unsere Flotte ist auch bereit.' Ich erinnerte mich, bei der Ein fahrt nach Reval allerdings eine Rei he heftig schießender und übender Kriegsschiffe gesehen zu haben. .Es' liegt doch gar kein Grund vor,' wandte ich ein. i Oh. der wird sich schon finden wenn wir ganz fertig sind. Und daS i t nicht mehr weit. Gott sei Dank. daß ich nicht mehr mitzuziehen brauche und ruhig bei meiner Fa milie bleiben kann. Denn eS wird ine furchtbare Arbeit werden.' .Sie werden besiegt werden." Unmöglich! Wir sind zehn gegen einen, unsere Truppen werden in Berlin einziehen". , Er sah mich miteilidg an. Ich konnte ihm lachend erklären, daß wir keine Angst hätten und daß er im übrigen zu schwarz sahe. ES war beinahe ein Jahr später. im Mai vorigen JahreS. Ich schien derte durch den hübschen Vorort Weißenfee. Da sah ich von weitem, von Berlin her, eine ungeheure Men schenmenge wie einen Strom sich her anwälzen. Es waren zum größten Teil Kinder, halbwüchsige Jungen und Mädchen, die ouf dem Damm und den Seitenwegen lachend, rufend und schreiend näher kamen. WaS gibt's denn?' fragte ich ei nige, die vorausliefen, .Die Russen kommen!' riefen sie atemlos. Und nun sah ich'S. Ungefähr sech zig gefangene Russen marschierten w raschem Tempo aus dem amm da hin, bewacht von stämmigen Land wehrleuten, die mit aufgepflanztem Seitengewehr zur Seite mitwar schürten. Ich blieb stehen, nachdem ich an einem Baum Schutz gesucht hatte, um nicht von der Menschenwelle mit gerissen zu werden. WaS für Typen! Kräftige Männer mit großen, strup plgen. schwarzen ' Barten, jungl lachshaarige, ängstlich um sich schau ende Burschen, würdige Tscherlessn und verfchmitzte Mongolen. Plötzlich bekam ich einen Ruck. Wa war daS? Da marschierte ja auch mein Gardeschütze auS Helstng. orsi Er blickte ruma geradeaus unk würdigte niemand eines BlickeS. Sei ne Uniform war recht abgerissen. Ja. eS mochte eine schwere Arbeit gege ven yaden, ehe er gefangen genom. men wurde! Und er hatte nun auch inmitten von Kameroden seine Einzug in Berlin gehalten, aber an derS, ganz anders, als er es sich ae dacht hatte! Armer Breitfuß! dacht ich im ersten Augenblick. Tann aber freut, ,jmch. Er war ja gerettet, er lebtk und sollte nun als Arbeiter auf den Rieselfeldern der ZUM Berlin sein, .anvwtrtlchaZtlichen Kenntnisse ver werten. Ich sah ihm lanae nach, wie er inmitten des tiaenarrkaen TruvvS dahinstampfte. Er wird eS nicht chlecht haben, der gute Kerl, und wird dereinst seiner großen und sei I ner kleinen Maral und seinem Leonid wohlbehalten wiedergegeben erden. Möge eS em frohes Wieder kw4fj j WNlSÄMLQLZ rf riLLL-JL .. V fr . ', - V ; f I " hV u : 1 I -a ii l -S V .11 I . t X " r-h " ' iX'. 1 ' rWH. .i?W i 0b d Ifcfc Qfi --- - .i.,, . . - , , it -M ( ' ßJ ! Der wirklich gut vochcrichtcto Früh'. ftücketisch enthält heutzutage einen elektrischen Röstapparat. Derselbe fügt dem Frühstück einen neuen Reiz' hinzu, in ,, dem man schöne, knusperige goldbraune appetitliche ge röstete Brotscheiben ganz nach Verlangen erhalten kann. Gleich bequem bei FrühstücL wie bei Luncheon oder Supper Einer dieser Hübsch vernickelten. Röst apparate stellt köstliche Röstscheiben zu solch geringen Ko freu Her, daß Sie ihn stets benutzen werden. Bei un erwartetem Besuch bietet der elektrische Röstapparat und der elektrische Percolator eine äußerst glückliche Lösung. 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