Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 27, 1916, Image 2

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sollten tntbchrlich gemacht lind dcn ranzossn vor Vcrdun zu Hilfe
'geschickt werden. (sine viertägige und eine zweitägige Schlacht an der
lsinbruchsstclle. Fünf russische Tivisionen zum Sturm angesetzt
und fast ganzlich vernichtet. Unerhörte Leistungen vo Mut und
Ausdauer der deutschen Helden.
Von Tr. Fritz
bor Pvftaw, Zlpril.
ist gerade kein Flifpeitoetler
I htn trütn WArilnntn
1 ir " '
5 aber man spürt, daß etwas
K in der Luft lieat. Tcr Frontof
fizier hat, auch wenn ihm nicht du Auf'
klärungsapparat höhenr Siiibe zur Vcr
Fügung steht, eine untrügliche Witterung
für Dinge, die sich vorbereiten. Hundert
Heine Meldungen und Beobachtungen der
Vosten, Wachen und Patrouille reihen
sich wie Mosaiksteinchen zu einem Bilde,
jeder ArtiUcrieeinschuß wird auf Sinn
und Zweck erforscht, und bald wird ei im
-Schleier, der über den feindlichen Linien
liegt, lichter und heller. Tie Unsern sind
mit Macht gegen Verdun . losgebrochen,
russischer sklavischer Gehorsim wird be
auftragt werden, die bedrängten Verbün
drten zu .entlasten". Auch über die Frage:
Ao? gibt ti keinen Zweifel. Der Pofta,
lvyabschniit ist den Ruffen recht günstig,
eine eigene Kleinbahn kann Truppen und
Munition fast bis in die vorderste Front
schaffen, ohne daß die dichten, schützenden
Wälder dem Gegner eine Erkundigung
wiese? Borbereitungen gestatten. Unige
rhtyt liegt hinter der deutschen Front, die
uich das wenig schöne Sumpfgelände
idurch mutz, um den Anschluß vom ?!a
rotschseengebict an das Widsyscengebiet zu
rreichen, ein ziemlich offenes Gelände, das
:1er Russe von den Stellungen und vom
,Fesselballon auS einsehen kann und über
las im entscheidenden Moment Reserve
vorzuführen schwierig sein wird. ' Ta ist
jener Endpunkt des deutschen Kleinbahn
bktriebks. den man wohl erreichen will, um
iie deutsche Front empfindlich zu stören,
und von dem aus man die Kleinbahn
entlang bis zur Hauptstrecke- durchstoßen
. möchte, um die ganze Front Hindenburgs
zwischen Tllnaburg und Smorgon nach
rechts und ImkS aufzurollen. Menschen
'rnassen hat man genug, gerade die große
Menschenzahl ermöglichte ja, rotz dichter
ciezung der Graben, hinter der Front
Reserven verhältnismäßig rasch und gut
Auszubilden. Artillerie und Munition
sind von japanischen und amerikanischen
Jreunden verschwenderisch geliefert wor
ten, französische Offiziere haben die neue
ften tcchnisch-taktifchen Erfahrungen der
Westfront übermittelt, der Russe gwubt
also, glänzend zum sicheren Erfolgs ac
rüstet zu sein. Und daß die deutsche
Front selbst nicht allzustark sein kann, das
weiß ja der Russe aus eigener Erfahrung,
ist er doch mit feinen vordersten Stellun
gen in den gleichen Wald, in den gleichen
Sumpf verwiesen. Es herrscht da Lehm
!unb Sandboden vor, das Sumpfwaffer
versickert schwer, das Grundwasser steht
,hoch. Sehr tief in die Erde kann man
Dicht. Der Deutsche wird also getan ha
jlxn, das der Russe tat: ein klein wenig
,sich eingraben und im übrigen mit Erde
und Baumstämmen sich eine Brüstung
schaffen, die artilleristischem Masscnaufge
ibot gegenüber kaum bestehen kann.
Das war die russische Rechnung, sorg
ksam aufgestellt, dielfachüberprüft, nach
'allen Fehlerquellen hin untersucht. Nicht
!n den deutschen Stellungen, am deutschen
Mist prallte der Russenstoh ab. Ihn nicht
begrifftn. ihn nicht geahnt zu haben, war
jd Grundfehler der russischen Rechnung.
t Truppen und Führer im Postawyab
sschnitt merken, was ihnen bevorsteht.
iDünn unh gestreckt ist ihre Linie. . Vcr
.stärkungen sind wohl unterwegs, aber bis
ffie eintreffen können, muß die Front auch
so gehalten werden. Langsam vermehrte
isich da! russische Artilleriefeuer schon feit
Dlnfang März an der ganzen Armeefront,
haftend schien es herüberzufühlen, bild
.Hier, bald dort. Im Postawyabschnitt
xuhte es mit merklichem Bedacht. Es
ifrnd da vor unserer Front im Walde an
ferner Stellen breite Gürtelstreifen von viel
eicht 10a Metek Tieft als .Schußfelder
bgeholzt worden, südlich von Wileity, die
Hindenburgschneise. und südlich des Dorf
henS Muljarshe, von unseren Leuten nach
Zeincr Zusammenziehung der , Buchstaben
ies TorfnamenS als Mulischneise bezeich
net. Tort springt der russische Waldteil
! nächsten an unsere Linien bor, dort
chaben Sturmtruppen die kürzeste unge
deckte Stelle zu, überwinden, an der sie von
unserem Feuer gefaßt erden können. Auf
;toic beiden Schnkisen schössen sich schwere
mnd leichte Batterien tagsüber fleißig ein,
Allerdings ohne unS damit nennenswerten
Dchadeg zuzufügen. Witte März wich der
.scharfe Frost einem milderen Tauwetter
!und eS wurde im Sumpfwald der Russen
!kvenso ungemütlich wie bei uns. I den
Nächten zog die Temperatur zwar immer
'etwas an, aber bei Tag taute d Schnee
,von den Bäumen und es riefelte und
tropfte überall. Man pumpte mühsam
daS Wasser aus Gräben und Unterständen.
WÜre es friedlich gewesen., so hätte man
,wchl jetzt Hütten auf Pfahlbauten gesetzt
sund Knüvpeldämme gebaut. Jetzt war
iriatürkich keine Zeit zum Bauen, jetzt war
jeder Mann und jeder Arm zum kommen
den Kampfe nötig.
Morgens um 7 Uhr am 18. März be
binnen die Kanonen des G?gnerZ den
sTanz. Es mögen wohl 30 Batterien fein,
'die auf dem Postawizadschnitt zwischen
Mosheiki und Wilcity, losbrüllen. way
rend viele andere den übrigen Teil der
Front in Atem zu halten bestrebt sind.
Um indcnburg' und MulisKneise heult
und zischt ti ohne Unterlaß. Bereits nach
einer Stunde sind die Fernsprechleitungen
unterbrochen. Die Russe hatten schon in
tj;, Suchten rorkk saeinz?ln:n Sttltkn
ssrti
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(fntsafiiinsl.rffcnfiöf. TniMirtt
Vcrhcimer.
ihr eigenes Drahthindernis beseitigt, jetzt
beobachtet unsere Infanterie gegen 10 Uhr,
wie daS in größerem Maßstabe nördlich
von Muljarshc geschieht. DaS russische
Artilleriefeuck legt sich immer dichter in
die Geqenb der Diulischncise. vor und hin
ter unseren Gräben mehren sich die Ein
fckläge und Trichter, während die Front
selbst ziemlich heil bleibt. Unsere Artil
lerik antwortet ruhig und bestimmt. Ge
rade kommt die Mitteilung vom Korps,
daß unten am Narotsch-See die Russen
nach nahezu vierstündigem Trommelseuer
DEUTSCHE,
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im Angriff begriffen seien, da brechen ge
gen 11 Uhr erst in leichten Wellen, dann
in gedrängten Hausen die Russen aus dem
Walde vor. Trefflich klappt bei uns die
Zusammenarbeit der Infanterie mit der
Artillerie: kaum fünf Minuten später
liegt das vereinigie Feuer der gesamten
schweren und leichten Batterien vor der
Einbruchs stelle. Di Infanteristen duldet
es nicht mehr in den Gräben und hinter
den Böschungen. Sie springen heraus,
sie stehen ganz frei und sichtbar auf Stäm
men und Wallen und feuern zielsicher in
die heranwogenden Massen. Die Maschi
nengewehre ratter los. Nach einer knap
pen halben Stunde fluten die Russen in
den Wald zurück; Scherenfernrohre und
Augengläser schauen über das Feld, und
als ein bescheidenes Mittel der verschiede
nen Schätzungen stellt man fest, daß weit
über tausend Leichen das Borgelände be
decken. Das wirkt begeisternd und an
spornend auf die Berteidiger. die nur we
nige Kameraden dabei verloren haben.
Aber es bleibt kaum diel Zeit zum Froh
sinn. Die russische Artillerie feuert wie
der auf die vorderen Grabenstellungen,
nachdem sie während deS eigentlichen An
griffs Sperrfeuer hinter diese Linien 'ge
legt hatte, und nimmt jetzt auch die Hin
denburgschneise genauer aufs Korn. Die
Russen suchen unsere Aufmerksamkeit ab
zulenken, indem sie bei Sadewe, Mosheiki,
Wileity und an verschiedenen anderen
Stellen gegen die Mittagsstunde kleinere
Scheinangriffe ansetzen, die man jedoch
leicht niederkämpft. Kurz nach Mittag
erfolgt dann wieder ein Hauptstoß an der
Hindenburgfchneise. der rasch zusammen
bricht. Nicht besser geht es einem wilden
Angriff drei Stunden später. Zwar gibt
es taum mehr eine Fernsprechverbindung
zwischen den einzelnen Abschnitten und
Truppengattungen, allein man hilft sich
mit verabredeten Zeichen und mit dem un
trüglichen Instinkt, der überall die Ge
fahr rechtzeitig erkennen läßt. Allmählich
ebbt das russische Feuer ob. Die Russen
streuen noch etwas ins Gelände, aber sie
wagen kein Vorgehen mehr. Unser Draht
Hindernis haben sie weder sehr gründlich
zerschossen, noch sind sie uoerhaupt o nahe
herangekommen, um es zerschneiden zu
tt:l:r r ..v :i :c
können. Zwei Divisionen sind mit ihrem
wiederholten Anstürmen von einem Regi
ment blutig heimgeschickt worden.
. Das Tauwetter wird immer unange
nehmer. In den Gräben und Untersten
den hilft schon alles Pumpen nichts mehr,
das eisigkalte Schneewasser steigt, langsam
unaufhörlich. Das russische Sperr und
Streufeuer läßt während der ganzen Nacht
nicht nach. Nur einige Kompanien sind
so glücklich, ihre Küchen heranholen zu
tonnen, die Wege sind auch mit zerschösse
nen Testen und Kronen der Bäume be
deckt, von Granatlöchern so zerwühlt, daß
es ein Fahre nicht mehr gibt. Wenige,
Leuten gelingt es, mit dem nassen Holze
ein Feuerchen entfachen zu können', um die
eisernen. Rationen .warm zu bekommen.
Die übrigen essen kalte Fleischkonscrben
und trockenes Brot. Notdürftig flickt man
die Brüstungen dort, ws sie durch Voll
trrffer beschädigt sind, soweit das im an
haltenden Jnfanteriefeucr. des Gegners
überhaupt möglich ist. Namentlich ans
Drahthinderniift auch nachts kaumhe
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ranziikommen. Aber nähen Prüfungen
ergeben, daß weder hier noch hinter den
Gräben in den Waldslützpunttkn der
Blockhäuser und Hüllen die Beschädigun
gkn so sind, daß man nicht zuversichtlich
dem kommenden Tag entgegensehen könnte.
Sobald es hell wird, legt die russische
Artillerie wieder los, jetzt vornehmlich aus
die Gegend bei Buzilischki. Man glaubt
zu bemerken, daß das Feuer diesmal besser
geleilct ist Schwere Brummer reißen be
trächtliche Lücken in unsere Trahthinder
nisse und auch in die Grabenbrüstungm.
Zögernd gehen die Auisen ach uhrrkin
Stunden in der Gegend von Muljarshe
vor, erst als das gkfürchletc Artillcritfcuer
von unserer Seite ausbleibt, wagen sie sich
bis ans Drahthindernis, wo sie von un
seren Maschinengewehre vernichtend ge
faßt und niedergemäht werden. Die Ar
tillerik schießt derweilen unentwegt und
arbeitet neuen Ereignissen vor. In den
Abendstunden steigert sich das Feuer und
trommelt schließlich stundenlang uf den
ganzen Abschnitt nieder. Die Russen ha
den Zeit und sie haben Munition in
Menge. Im Walde kracht und splittert eS.
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SCHÜTZENGRABEN,.
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Immer kahler wird die Laubdecke, rmmer
ungangbarer die Waldpfade. Effen und
Patrottentiägck klettern mühsam im dunk
len Geäst herum. Es ist eine unheimliche
Nacht, die alle Geräusche wild verdoppelt.
Feuerflammen spritzen ringsum auf, es
hagelt Eisen und Blei. Vorn im Graben
stehen die Leute bis über die Knie im
Schneewasser und erwarten den Feind, der
diesmal auf der ganze Linie von Mo
sheiki bis zur Hindenburgfchneise auf sie
losstürmt. Das tapfere lothringische Rc
gimcnt trctzt mit den ihm inzwischen zu
geführten Verstärkungen allen Angriffen,
südlich Muljarsht jedoch überlvöltizt der
wilde Spuck im dunkeln Wald die dort
stehenden Landstürmer die Russen
dringen mit Uebermacht in den Graben
ein. Ein Maschinengewehr feuert noch bis
zum Schluß. Als die Bedienungsmann
schaft schon die Russen rechts und links
von sich sieht, zerstört sie ihr Gewehr und
bahnt sich mit dem Kolben einen Weg nach
rückwärts. Die Russen dringen sofort mit
starken Massen nach. Die Landsturm
kommen durch die Stellunge einer unserer
Batterien zurück, da faßt der Batteriefüh
rer seine Leute zum Nahkampf zusammen
und nimmt das vor ihm liegende Wald
stück, unter Schnellfeuer. Es ist gegen acht
Uhr abends geworden. Ein kleiner vom
rechten Flügel her geführter Gegenvorstoß
des tapferen Nebenregiments kann gegen
die massenhaft durch das gewonnene Gra
benstück verströmenden Russen nichts auS
richten, ein erbittertes Nahgefecht führt
nicht zum Ziel, doch ist der Grabengewinn
der Russen noch Osten zu dadurch begrenzt.
Nach Westen hin hält sie ein junger Pio
nierfähnrich auf. Er nimmr seinen Halb
ziig Pioniere, verstärkt ihn durch einige In.
fantensten und Zprmgt in den Vraven
einer seitlichen Riegelstellung. Sein
Schnellfeuer treibt die Russen zurück. Den
Revolver, der versagt, wirft er weg und
greift zum Kolben. Der kaum Achtzehn
jährige spürt Plötzlich Riesenkräfte, einem
russischen Feldwebel, der eben ein zer
Ichoenks MaZchlncngeweyr wegicyteppen
will, springt er an den Hals, reißt ihm
Gurt und Degen ab und schlägt ihn nie
der. Dann harrt er aus und verschießt
!ie letzten Patronen, bis Hilft und Ver
Ts:.l t . .. w;
stärkungen kommen. Inzwischen hat die
Führung ihre Maßnahmen schon getrof
fen, Verstärkungen sind herangebracht und
Verschiebungen vorgenommen, die schlimm
stenfalls die Russe an der weiteren Aus
nützung ihres Erfolges hindern, sie in
allererster Linie aber wieder aus unserer
Stellung werfen sollen. Von der Muli
schneife auS schieben sich neue Kompanien
nach der bedrohten Stelle, der Wald vor
der Batterie ist chon gesäubert, man
MS VSIh'm
ein über 7 tote Russe - der 7m.
findet spater in diesem lie
allein über 70 tote Russen
mandeur des lothringischen
Regiments
setzt sich selbst zu Pferde an die Spitze fei.
ncr Reserven und fuhrt sie durch das wu
tende Sperrfeuer der Russen heran. Das
Heulen und Krachen der Granaten wird
übertönt von dem donnernden Hurra der
stürmenden Braven. Ein kurzes wildes
Toben, eine s5recklich Arbeit der Kolben,
ei grauenvolles Gewirr, das durch die
Blitze der berstenden Geschosse für kurze
Brück e le von Sekunden crnem wir.
Dann geht um die fünfte Morgenstunde
i- i. - f., ii. mit " ' .
die Meldung zur Division, dah dal der
lorene Grabenstück restlos von uns wie
dergenommen ist. daß di Russen auch hi
naus bis Mikulischki glänzend abgeschlagen
sind und in ihre alten Stellungen zurück
fluten. Die Spannung, die Uisahr ist
vorüber, bei den Rusti.n herrscht infolge
der normen Berlustr,irohl eine gründlick?
Verwirrung, aber auch den Verteidigern
tut 'eine kurze Kampfpause bitter not.
Wieder bt es in, dieser Nacht deS Cchre
ckens kein warmes Vsse gegeben, das
Wasser in den Gräben ist gestiegen, es reg
netk und schneite odwechskid, taute und
fror dann wieder. . In den Gräben gibt es
scdon gar leine .AufenthaltSmöglichkeit
mehr, die Leute sind herausgekrochen und
liegen im Schlamm und Schneeresten hin
ter den stark zerstörten Böschungen. Aom
Drahthindernis ist nach dem Feucrregen
dieser Nacht auf 'weite Strecken nickts
mehr Zu sehen. Ringsum in den Sie!
lnngcn liegen Tote und Verwundete. Die
eigenen ltameraden birgt man. soweit sie
verwundet sind, oder an Erfrierungen er
krankten, die Russen muh man vorläufig
lassen, wo sie gerade gefallen sind; die
Aii t- Mn V ' - -S7 Vil3?
-'Vf:.f' ai. M A 5.MMK
' . HM''l l!W i 1 V. v U " -" ,1 I I r" ..,. ...
jammernden und freienden russischen
Verwundeten vor unserer Stellung zu t
ien, ist im mitleidslosen russischen Feuer
unmöglich' So schwinden -iangsam die
qualvollen Stunden in denen 'das Häm
mern der feindlichen Geschütze die Minu
ten, ja die Sekunde anzeigt.
Am Morgen bei 20. März vereinigt
die russische Artillerie ihr Feuer auf den
schmalen Raum zwischen Muli und Hin
denburgschneise. Fieberhaft oubeitet man
be! uns am Ausflicken der Stellung. Den
aanttn Taa über schießen die Russen.
Aber das wirksame Sperrfeuer unsern
Artillerie ' verhindert .tagsüber feindliche
Vorstöße. Glänzend funktioniert in Kamps
und Tose der Apparat hinter der Front.
Achtspänniz fahren die Protzen durch
Schlamm, und tiefe Wege,. Pseroe uno
Menschen eben ihr Letztes, wenn es gilt.
dem Russendurchdruch zu wehren. Bewe
gungen und Munitionseinsatz des FeindeS
lassen wieder auf nächtliche Pläne schlie
ßen, der Aufenthalt an den beiden Schnei,
sen wird zur Hölle. An Feüikllchen ist wie.
derum nicht zu denken, aber kaum einer
denkt jetzt auch daran. Was im Walde
noch an Bäumen und Veafi Ziano. wir,
kabl eseat. Man weiß, nun werden sie.
mit ausgeruhten frischen Kräften kommen.
erden die rinie ver lvimuoen vtiiuvwi
wiederum mit Massen bercnnen.' Die Ge
fahr weckt die Lebensgcistck Um Mitter.
nacht nahen sich dünne Ketten von Ruf
sen in Schneemänteln und fühlen an die
kn Stellen in kleinen Angriffen vor. Ge
wchrfeuer genügt sie zu vertreiben. Um
die erste Morgenstunde schwillt daS Ruf
senfeuer zum Orkan an. Bis gkgcn fünf
Uhr morgens am 2L März die neue
Russendivisionen auf der ganzen PostawY
front ankommen. Es prasselt uyd hagelt
in ihre Reihen, aber für jede Toten schei,
nen zwei neue Stürmer auS dem Boden
zu wachsen, man kann so viele Leute ein
fach nicht totschießen, sie kommen heran,
dringen durch das Hindernis, sie erdrücken
in ihrer Uebermacht jede Gegenwehr, an
vielen einzelnen Stellen sind sie im Gra
ben. Südwestlich von Mosheiti komme sie
bis zu den Blockhäusern im Walde, wo
unsere Reserven liegen. Die treten unmit
tcldar zum Gegenstoß an und treibe im
Nahkampf die Eindringlinge zurück, wer.
fen sie aus unserem Graben und in den
Russenwald zurück. Auch in der Muli,
schneife genügen die Reserve im Walde
völlig, in schneidigem Gegenangriff die
Russen zuwerfen und sie mit Handgranaten
über daZ Drah:Indernis hinaus zu der.
treiben. Hier ist's, wo ein biederer schlesi
scher Schreinermeister sich auszeichnet und
mit sicherer fcand an die 40 Handgranaten
V.SnNe
wirft. Kemer st h zurück, alle sind sie
Helden, die iedt nach tage und nächtelan
g?m Aushalten mit letzter Kraft auf
Baumreftcn und Böschungsruinen stehen
und schießen und werfen
Schwierig ist die Lage zwischen Mul
jarshte und Mikulischki. Da sind die Rus
sm in ungefähr 1000 Meter Breite ein
gedruiiöen und haben gleich dicke Massen
in die Bresche hercingesührt. Aber schon
sitzt der brave Kommandeur des loihrin
gischen Regiments wieder zu Pferde und
'holt seine Reserven nach vorne. Unsere
' ' ' ' 1 " "
rene Slrabensiück eine Eisenwand von
T,prrfer, die Russen sitzen wie Mäuse
In der Falle. Durch die mit Wasser ge
füllten Lausgräben waten bis zur Brust
im Eiswasser unsere Leute nach dorne,
manch einer stürzt in einen bis zum Rand
vollen ttranatenlrichter und arbeitet sich
nur mühsam pustend und schüttelnd her
aus. Ta werden sogar wieder Scherze
laut und der alte gute Humor stellt sich
ein. Taun erschallt donnernd und macht
voll das wilde Hurra, vier Kompanien
stürzen'auf die Russen, von denen sich nach
kurzer getinvhr ergibt, ws noch nicht
tot oder verwundet ist. Auch die letzten den
Russen verbliebenen 200 Meter Graben
werden in erneutem Stoß genommen, um
8 Uhr abend hat die Division, hat da
Korps und wenig später hat auch Hinden
burz die Meldung, daß die alte Stellung
fest in unserer Hand ist. ,
, Aber die Russen haben noch nicht" ge
nug. Ueber die Wälle von Toten hetzen sie
neue Massen zum Sturm. Wahrend des
ganzen Tagcs brechen sie gegen die Reben
abschnitte vor. um abzulenken und ihre
Hauxteinbruchstelle zu entlasten. Ueberall
Artillerie' legt vor und hinter das verlo
werden sie abgewiesen an der Mulljozntkje,
am Mosheiki-S. bei Wileity, am rechten
Flügel unseres Nchenkors.
EndNck können in der Nacht zum 22.
März die tapferm Truppen unserer Front
abgelost werden. Müde, zerrissen, ver
schlämmt, abgezehrt marschieren sie in ihre
Reservequarticre. aber Stolz leuchtet aus
ihren Augen, Siegesfreude lebt r ihren
Herzen. Sie übergeben den nachfolgenden.
Truppen eine vollkommen zerstört! Stcl
kung, aber ei ist kein Fußbreit davon der
loren gegangen, die russische Sturmflut ist
daran zerschellt, wie Wasser vom Oelman
tel ablauft. Nach vorsichtigen Schätzungen
liegen über 6000 Russen tot an diesem
schmalen Abschnit der Postawhfront, 700
hat ma unvermundet gefangen.' wag die
Russen an Verwundeten verloren haben,
ist auch nicht annähernd zu berechnen.
Fünf Divisionen sind angestürmt, das
tapfere erste sibirische Korps war darun,
ter. das wohl am meisten gelitten hat und
fast als aufgerieben gelten kann.
Erst am 25. März versuchten die Ruf
sen gegen die inzwischen noidürstig ge
flickten Stellungen nach kräftiger Brülle,
rievorberitung wiederum starke Angriffe.
Abermals kamen sie stellenweise bis in die
Graben, abermals wurden sie blutig hin
ausgeworfen. Zwei Tage tobte die neue
Schlacht in dem Gelände, in dsS inzwi
fchen die Olssiza und Kamaika verschwcn
derisch ihre Ueberschwemmungswasser der
gössen hatten. Am 28. März hatten end.
lich auch die Russen kein Vergnügen mehr
an diesem Massenmord. Von da an hatte
der Postawy-Abschnitt Ruhe.
Ich war in diesen Tagen oben an der
Mulischneisc. Vierspännig fuhr unser
leichter Wagen, bis über die Achsen im
Schlamm, achtspänniz krochen die Protzen
und Feldküchen durch den Sumpf. Trich
tcr liegt da oben neben Trichter, wie be
sät ist meilenweit das Feld mit Schrap
nellkugeln und Sprengstücken, mit Zün
dern und Granatenteilchen. Man watet
mühsam bis an die Knie im Schmutz,
selbst auf den sogenannten Wegen. Ta ist
auch der Wald. Ein Wald ohne Laubdach,
ein Wald totwunder Bäume. Das Geäst
liegt am Boden. Stämme wirren durch
einander, mancher alte Geselle hat 30 bis
40 Geschoßkratzer in der Rinde, in vielen
stecken noch Blindgänger. Blindgänger und
Ausbläser sind da verstreut wie Körner
auf der Tenne. Beobachtunzsposten der
Artillerie, die hoch in! Baumgeäst gebaut
waren, sind niedergekracht. Unterstände
durch Volltreffer zerrissen und zerklüftet.
Seit Togen ist man am Aufräumen. Wo
chcn wird man zu tun haben, ehe man
in diesem Wald wieder Boden sieht. Müh
sam sind erst die Pfade zur Stellung vor
wie Schleichwege durch' Dickicht der Ur
Wälder inS Geäst gehauen. Hoch oben an
Baumstümpfen hängen Kleider, und
Mantelfetzen, die die Wucht der Explosiv,
nen fo in die Höhe schleuderte. Wir klet
tern sorgsam im glatte Schlammboden
dzr, über Balke und Kttüppelstege, über
die diS zum Rande mit Wasser, gefüllten
Schützengräben. Hinter den wiedcrausge
baute Brüstungen liegen die Leute auf
der Wacht. Die Russe mögen nur wie
derkommen.', sagen sie, .wir. wollen auch
i . r i. rii t a v
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wa tun hier." ,Da Stück kann noch
mehr Akte haben,' meinte einer, nur nicht
drängeln, eS kommt jeder ran," antwortet
ihm ei anderer. Man kann jetzt auch vor
die Brüstung kriechen und den Raum bis
zum Drahthindernis betrachten. Da lic
gen noch jetzt Russenleicken zu Dutzenden.
Sie hängen am Drahthindernis, sie lie
gen in Granattrichtern, l wird noch viele
Tage dauern, bis man sie alle beerdige
kann. Jenseits det Drahthindernisses ist
ein weites Feld, wo ehemals die blühenden
Dörfer standen, 'sieht man jetzt eine ganz
kahle Fläche, die wie besät ist mit kleine
braunen Maulwurfshügeln. Die Maul,
wurfshügel. daS sind alles russische Tote,
kleine braune Klllmpchen. so weit das
Auge reicht. Hunderte haben die Russen
in der Nacht schon weggeholt, es müs.
sen noch vick Nachit dieser traurigen Ar
beit gewidmet werden. Ein kaltes Grau
sen überläuft einen trotz bei frühlings
warmen Sonnentages. Zehn Meter von
den Toten weg sitzen da unsere Leute und
sonne den entblößten Oberkörper wohlig
und wonnig, löffeln ihre Erbsensuppe und
scherzen. Daseins. Lebensfreude in der
Umgebung der Zerstörung und dei Todes!
Die Keimkeyr der
45jäyrigen aus dem Felde.
Die Korrespondenz Heer und Politik
schreibt: In München war vor einigen
Tage (Anfang April) ein Ereignis zu
ycrzeichnen, daß im übrigen in Deutsch
land nur sehr wenig beachtet worden ist,
trotzdem es für die gesamte Kriegslage un
gewöhnliche Bedeutung hat. Die Jahr,
gänge 18? und 1370 sind nämlich aus
dem Felde in die Heimat zurückgekehrt,
da ma auf die Mannschaften Verzicht
leisten kann, die im Verlause des Krieges
das 4?. Jahr vollendet haben. Der
Kriegsminister hat bereits am 31. März
in einer Ausschußsitzung im Reichstage
auf diese erfreuliche Lagt bei deutschen
HeereS hingewiesen. Dieser Vorgang
muß auS mehreren Gründen mit voller
Berechtigung als ungewöhnlich bedeutsam
und für die günstige Lage deS deutschen
Heeres kennzeichnend genannt werden.
Deutschlands Feinde. Asquith an der
Spitze, habe bei Beginn deS Krieges
leichtherzig erklärt, daß der Ausgang deS
Ringens nur ein Rechenezempel sei. Da
der Vicrverband über viel mehr Menschen
verfügt alS die Mittelmächte, so ist die
Frage deS endgültige Siegel dei Vier
Verbandes schon beantwortet. Er hat da
mit bewiesen, daß er von den Dingm deS
Kriege gar nicht! versteht. Schon die
Niederlagen der gewaltige Perserheere
hätten ihm zeigen können, daß die Zahl
der im Felde stehenden Menschen für den
Sieg nicht ausschlaggebend ist und nie
sei wird. Nun, jetzt nach zwanzig Mona
ten ist dasselbe Deutschland, das von den
gewaltigsten Mächten der Welt bekriegt
wird, imstande, seine alten Jahrgange aus
dem Felde zurückzuziehen und er fried
lichen Beschäftigung wiederzugeben, wäh
rend die über Millionen gebietenden
Feinde die größten Anstrengungen mackzen
müssen, um den notwendigen Heeresersatz
heranzuschofscn.
So sieht die .Erschöpfung" der deut
schen Hecreskrast und die .Ueberlegen
heit" seiner Feinde au!! Da aber der
Vicrverband tatsachlich über dielmehr
Menschen verfügt al! Deutschland und
seine Bundesgenossen, so ist die Frage am
Platze, wie diese gewaltige Ueberlegenheit
Deutschlands auch auf dem Gebiete des
Soldatenmaterials zu erklären ist. Die
einzige umfassende Erklärung bildet nur
die Ueberlegenheit der deutschen Heereslei
tung, die alle Einzelgründe in sich ein
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Die Mulischneise wird keiner dttgessen,
der da oben war.
Hindenburg war da. die Helden von
Postawy zu besuchen! Er fuhr die Fron!
ab und eS muhten hie und da vier kräftige
Pferde fein Auto aus dem Schlamm zie
hen. DaS geht nun mal im Osten auch ei.
nem Hindenburg nicht anders! Uebcrall
waren die Truppen aufgestellt, sie Ware
zum Teil von weither anmarschiert und
sie waren, hätte es ot getan, noch gerne
viele Kilometer weiter gegangen, ihn zu
sehen. Er sprach in seiner stillen, urkräfti
gcn. herzlichen Art: .Ich bin hierherge
kommen, um Euch zu danken. Ihr habt
Euch brav gehalten, fo wie ich das von
Euch erwartet habe, tapser und treu. Un
nun geht in Eure Quartiere und seid wei
ter so tüchtig, damit wir nicht nur durch
halten, sondern kräftig siegen und bald zu
einem ehrenvollen Frieden kommen." El
waren ganz einfache, schmucklose Worte,
so wie ein Vater voll inneren Stolzes
mit den leuchtenden Augen der Freude zu
seinen Söhnen spricht. Und die Augen der
Söhne strahlten hell und versprechend zum
Vater zurück. Keiner wird ihn je enttau
schen von diesen Helden von Postawy!
schließt Die .hauptsächliche Ursache für
unsere Ueberlegenheit auf diesem Gebiete
ist die Kunst unserer Führer, mit möa
slichst geringen Verlusten die möglichst
größten Erfolge zu erzielen, und zwar
nicht nur durch die Verteidigung, sondern
auch durch die richtige Durchführung dek
Angriffs. Infolge der Vernichtung!
strategic" HindcnburgS sind die Verluste
der Russen ganz ungeheuerlich geworden.'
Sie wurden noch durch die Fehler dei
russischen Generalstabs bedeutend vergrö
ßert, der an aussichtslosen Stellen, z. B.
in den Karpathen, gewaltige Frontalan
grisse mit ungeheuren Verlusten unter
nahm. So kam es, daß heute das russische
Heer nach jüngsten Berichten insgesamt
über fünf Millionen Mensch: verloren
hat. Sehnlich verhält eS sich auf dem
westlichen Kriegsschauplatz. Hier machte
die Franzosen mehrere Male große Fron
taloffensiven, die natürlich ungeheuer viel
Menschen kosteten. Als die Deutschen aber
bei Verdun zum Angriff schritten, ver
stand eS unsere Heeresleitung, die Lage fo
zu gestalten, daß nicht der Angreifer, fon
dern der Verteidiger, der auf einen kleinen
Raum zusammengedrückt wurde, die groß
ten Verluste hat. Jüngst stand in einem
schwedischen Blatt, daß die deutsche An
grisfsmethode vor Verdun vorbildlich fei,
va die Angriffe unter größter Schonung
der Soldaten fast ausschließlich mit der
Artillerie inS Werk gesetzt und durchge'
führt würden. Auch hier wieder auf un
serer Seite geringe, auf der feindlichen
schwerste Verluste. Frankreich verlor da,
durch bisher zwei Millionen Menschen.
AuS der oben erwähnten Tatsache der
Entlassung der Funfundvierzigjährigen
geht deutlich hervor, daß et sich dei unse
ren Ausführungen nicht um Schönfärbe
rei handelt, sondern um Wirklichkeit. Di
deutsche Fcldherrnkunst bedeutet .Spar
samkeit mit Menschen", die feindliche be
deutet Verschwendung. Dort größte Scho
nung, hier größte Rücksichtslosigkeit., die
aber trotzdem ständige Niederlagen nicht
vermeiden konnte. So wird deutsche
Ueberlegenheit und Sicgeögewißheit von
Tag zu Tag größer.
Die italienischen Behörden unter
drücken seit einigen Wochen auf Wunsch
der französischen Regierung die Berichte
deS deutschen Hauptquartiers in den iia
lienischen Zeitungen. Biö vor kurzem sind
die deutschen Berichte regelmäßig veröffent
licht worden. Die Aenderung ist anschei.
ncnd durch den Gang verursacht worden,
den die Dinge bei Verdun genommeg
haben.'
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