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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 23, 1916)
VgNHt Omsh Xttißnt tgJ'UJlJL ? ' " , fit , . ilt '' i-I gs--CbroniK Ws deutscben Mnde Wunre, Am ima r mic n 5 Zlc NiW tmmtl Die deutsche vozesenwacht. Trotz tzberlrgenr, Hriifte ,,d besserer Gellung erreichen die Franzose nicht. Cincm Feldpostbrief entnimmt die fcftoto. Ztg.' folflfiibfi: Seit den , ersten Cchlachttcigcn um Verdun ist auch hi im Oberelsasz eine erhöhte jlampftätigfeit zu beobachten. "Seils sind wir's, die den Franzosen zu setzen und ihnen uns unbequeme Graben jstücke oder vorgeschobene Stellungen weg inehmen, teils sind' der auch wieder, die Franzosen, die sich nicht damit begnügen wollen, die verlorenen (Stellungen wieder zngewinnen, sondern auch an manchen Stellen offensiv vorgehen. Ta heiht'S denn aufpassen, damit der, Franzmann icht überraschend kommt und er noch früh n nhnrfi'fifnnni rnfrhiri Irinn. v " Solange wir nun schon als Grenzwacht ,fm Elsaß liegen, und das sind viele, viele 'Monate, war's noch' nie sö lebhaft, noch nie so. unruhig wie in Ut letzten Zeit. Zag und Nacht, ohne Unterbrechung racht's bald hier, bald da, bald bei Sept. jbnld bei Altlirch weiter herauf an der 2hur, der Toller und am Hartmanns weilertops. Tag und Nacht rollt der Donner der schweren und leichten Ge schütze durch die Vogesen, fährt der Tod brüllend von den Bergen herab ins Tal, wo unsere Stellungen sind. Doch unsere Artillerie' zeigt sich der französischen über legen, trotz der gefährdeten Stellungen, die sie meist inne hat. Tcnn die französi sehen Beobachter sehen von ihren hohen Bergen alles, was sich in der Ebene auf hält, und da ist ein Vcistcclcn für unsere Artillerie seht schwer. Doch dessen un geachtet haben die Franzosen es noch nicht lrim n'kr,ickt fltö&rre Borteile bicr ZU ringen, soviel Mühe sie sich auch schon gegeben haben. Sie sitzen auf den Bergen und Höhen in den denkbae besten Stellun gen, haben gute Verbindungen mit Bcl isokt und beherrschen das ganze weite ,Land mit ihren weittragenden Geschützen, (was sie auch nach Kräften ausnützen, in Um sie blühende Ortschaften, friedliche Dörfer weit hinter der Front zusammen schießen. Sonst erreichen sie nichts, die deutsche Vogcscnwacht, seit vielen Monaten 'erprobt und gestählt, verhindert alle bösen Gelüste der Franzosen, jagt si immer wie bet mit blutigen Köpfen zurück, wo sie auch durchzubrechen versuchen. Das eine 'ist sicher, wenn die Geschichte . umgekehrt 'wäre, wir auf den Bergen saßen, dann hätien wir den Feind längst schon aus -dem Elsaß herausgeschmissen, längst ftün "den wir am Rhein und beherrschten daZ linke Rheinufer. Besser ist'S natürlich so. wir behalten daS Elsaß, und daß es uns f,icht entrissen wird, dafür sorgen wir chon. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht der eine oder andere örtliche Erfolg unser, jseits zu melden ist. So hatten auch wir Zn letzter Woche einen heftigen Strauß 'mit den Franzosen. Schon lange ärgerte tmi eine weit vorgeschobene seinoiicye fönhh d! fast varallel mit unserer i.,, r.x. :c ...t fjns fxW vieuung, iaj ai uu i)uuhiu -w Vieler genähert halle. 'ie teappc, oe eher einem breiten, gut ausgebauten Graben glich, denn vier Unterstände waren hineingcbaut, w schon oft von unserer . .schweren und leichten Artillerie aufs Korn genommen und schon dos zugerichtet wor den, doch ganz zerstören hatten wir sie noch nicht können. Immer nach einer Be, .schießung war die Stellung am andern Morgen wieder ausgebessert. Der Draht derhau noch stärker, der spanischen Reiter Noch mehr geworden, so daß die Stellung u einer der bcstbefeftigstcn gehörte, die ich je gesehen. Der Sappe galt also unser Angriff. Einige Tage., vorher hatten die yranzosen eine links von im! liegende Stellung der Unsern, wiitead unter Feuer genommen und beträchtlichen Schaden an den Gräben und Deckunaen angerichtet.! Der Angriff auf die Sappe war sozusagen . die Vergeltung dafür. Hierbei sollten nun iunsere Minenwerfer eine bedeutende Rolle spielen. Wir hatten oft genug über die klobigen Spucknäpfe, wie wir die Mörser (nannten, gelacht, und ihre Bedienungs smannschafien. die Pioniere, gefoppt und ge hänselt, denn schon längere Zeit waren sie ' n i,!sin unsere Stellung, dock noch !nie hatten wir etwas besonders Hervor. 'ragends von ihnen gesehen. Die Pioniere 'vertrösteten uns aigerlicy aus rommenoe knirn. teil würden dann schon sehen, was pt Svucknapfe leisten könnten. Wir lachten, doch wir haben ihnen Unrecht ge. ftan, nie sahen wir bessere, doch auch nie schrecklichere Arbeit. Punkt 5 Uhr 11 Minuten ging's los. Die Minenwerfer begannen den wilden Tanz. Wir standen auf der Deckung des Maschinengewehr, nterstandes und äugten voll fieberhafter jSpannung zur feindlichen Sappe hinüber. Gleich der erste Schuß eines unserer .schweren Mnenwerfer, ein Geschoß, das iibtt zwei Zentner wog. faß mitten in der ZSappe. , Haushoch flogen Bretter. Steine und Erde gegen Himmel, und dichter gab brauner Qualm stieg auf. Wir jubelten! I.Fnmos, das war ein Schuß, wenn nur die and:rn so wären!" Und sie waren so. Mit wunderbarer Geauigkeit fuhren die schweren Minen von rechts und links, von ' vorn und hinten in die feindliche Stellung lind rissen dort alles litrz und klein.. Ein massives Blockhaus, das. am Kopf der Sappe' stehend, schon oft ergebnislos von uns beschossen worden war. flog nach fünf Minuten in die Lust. Balken, zerrissene, zerfetzte Menschenleiber weithin schleu, tetb, Und Schuß um Schuß fuhren d Minen in die feindliche Stellung, und furchtbare Donnerschlüge kündeten uns die cwalt der Explosionen. Auch unsere Artillerie setzte jetzt ein. Von weither schlürften die 15r und Llcm'Granaten heran, heulend, bellend kamen die kleineren Kaliber der Feldgeschütze geflogen, und ein Hagel von Geschossen prasselte jetzt in den Wald hinein, in dem des Feindes Re. selben in Unterständen lagen. Dichter Qualm lag über dcr Stellung, übet t:tn Walde, nur die auf und' icderzuckenden Blitze zeigten uns die Einschlagstelle. Doch nun wurde es aus unserm erhöhten Ausguckposten ungemütlich, denn die feind, lichen Geschütze feuerten, was aus den Rohren hinausging. Zwar flogen die Ge schösse meist über unsere Stellung weg, sie suchten die Minenwerscr, die weiter hinten standen, doch nahm eine schwere Batterie gerade unsere Schützengräben unter Feuer. Angenehm war das nicht, denn l?er Granaten reißen ganz nette Löcher, und unsere Unterstände sind nicht alle bombenfest. So hatten wir nichls dagegen, als die zwei Stunden, die für die Beschießung vorgesehen waren, vorüber waren, und wir zum Sturm auf die feindliche Stellung vorgehen konnten.' Im Nu waren wir aus den Gräben, über unsern Drahtverhau weg, einige schnelle Sprünge brachten uns in die feindliche Stellung, in der da! Schweigen des Todes herrschte. Grauen haft sah es hier aus. Unsere Minenwerfer halten furchtbare Arbeit geliefert. Nur Trümmer, Schutt und Leichen, wohin man sah, die ganze Stellung zerstört. Unter den verschütteten Unterständen jammerten, stöhnten, die Verwundeten, während die wenigen unverletzten Franzosen vor Angst und Schrecken wie betäubt waren, und willenlos mit uns kamen. Kein Schuß fiel; was noch lebte, ergab sich ohne weite rcs, glückich, dem Furchtbaren entronnen zu sein. Unsere Batterien funkten in den Wald und in die rückwärtigen Stellungen der Franzosen, und ließen keine Störung in unserer Arbeit zu. Wir suchten in Eile die ganze Stellung ab, nahmen mit, was mitzunehmen war, unsere Pioniere spreng ten einige noch verschont gebliebene Teile des Grabens, und unbehelligt zogen wir mit Gefangenen und Beute ab. Unser Erfolg war vollkommen; ohne einen Mann verloren zu haben, hatten wir dem Feinde großen Schaden zugefügt und 'die uns gefährlich werdende Sappe so gründ lich zerstört. , daß an ein Wiederaufbauen nicht gedacht werden kann. Illö TllWlllh , ls ßlliiWiilk. ' ' , lzeerfuhrer-Aultus. " Eine Geschmacklosigkeit, Über die sich die Feldgrauen lustig machen. In dcr .Vossifchen Zeitung" plaudert Walter Aßmus aus dem Schützengraben: Eines TagcS war sie da, sie. die Weih nachts-Liebesgabenkiste. Nicht etwa im Dezember, nein Ende Januar war sie bei uns, in unserm toten französischen Dorf gelandet. Wir aber priesen die Umsicht der hohen Amtsstelle, die uns auch noch 'in Januar Weihnachtsfreuden bereitete. Die Teilung machte bei unserm kleinen Trupp wenig Schwierigkeiten, Zigarren Schoko lade, Socken, Seife, alles fand Liebhaber; jeder bekam sein Teil. Unten in der Kiste aber lag ein' Taschentuch; ein Taschen tuch ! Nicht so ein ziviles, wei ßes. nicht so ein gewöhnliches Kriegs taschentuch, feldgrau oder grün mit schwarz-weiß-roier Umrandung, nein, so gewöhnlich war es, nicht. Ganz zart blau war es und zeigte das Bild des Kaisers und der großen Heerführer. Ein solches Mittel der Volksbildung einem einzigen überantworten? Die allgemeine Stimmung war nicht dafür. Emil, der überzählige Gefreite, schob die Unterlippe noch weiter vor: .Junge, Junge. 'Junge, die Nase schnauben in ein Taschentuch mit dem Bilde Hindenburgs und der höchsten Herr schaften? Junge, Junge, nee, das geht nicht !" Unser Kamerad der Dorfschul meist fand deg Ausweg: .Schmücke Dein Heim. Verwenden wir es als Gobelin." Die Nagelung ging vor sich. Geschmack voll, zwischen Bildern au der Jugend" und dem .Simpel", links klebte das Ty phusmerkblati. rechts ein alter Kalender, hing es nun an der Wand. Hindenburg sah nun auf unser Essen, unsere Abend Unterhaltung, sah uns ernst don der Wand her an. So ging es. bis lobesam eines TageS das Taschentuch, wollte sagen Go belin, verschwunden war. Als Täter kam nur Emil in Frage. Wir andern waren alle fort gewesen. .Emil, wo ist VA Go belin-Taschentuch?" Und nun kam es her aus. Emil hatte einen gewaltigen Schnu pfen, seine Taschentücher hatte er ge waschen, nun flatterten sie im Witfd zum Trocknen. .Und da dachte ich an das Taschenluch an der Wand!" Ich war sprachlos. .Und Hindenburg?" das war das einzige, was ich sagen konnte. .Hindenburg? Aber Junge, Junge, wenn man solchen Schnupfen hat. Haischi. Sieh mal. Not kennt kein Gebot. Hatschi!" Viel ließ sich nicht dagegen sagen. Emil wusch wieder Taschentücher. Ich nkun digte mich nach dem Gobelin-Taschezituch. Weiß der Himmel, war das Wasser zu heiß gewesen, oder was war es? Hinden bürg, Mackcnscn, Kluck. alles floß inein ander. Wirklich, unfer Gobelin war hin über, vernichtet, die Stelle an der Wand bleibt frei. Ein Kunstwerk war dem Kriege gcopf.'rt. ein solch kostbarer Wandschmuck! Ich hade.es ja immer gcfazt: Le barlaresl' " ': 3 er MtuzikWc KliWiiiisicr. Ein !Nann von Bedeutung. In Portugal schlt die lrikgerische Ctiinmuiig und die Pegeisteruilg. Der frühere deutsche Konsul Singel mann schreibt im Aerl. Tageblatt": Die jüngst gemeldeten drei Erlasse des portu gicsischen Kriegsministers zur Erhöhung der portugiesischen Wehrkraft lenken die Aufmerksamkeit aus dies! Petsönlichkeit. Während in Friedenszeiten in Portugal die Besetzung des Postens des 5criegsini nisters und Marineministers ziemlich ne bensächlich bewndelt wurde, und wieder holt aus parteipolitischen Gründen Laien mit diesen Aemtern betraut wurden, ist in Major Norton de Mottos ein Kricgsmi nistcr vorhanden, den man nicht mit ein! gen leichten Bemerkungen abtun sollte. Er war bis vor etwa einem Jahre Gene ralgouvcrneur von Angola, der größten Kolonie Portugals, die. etwa so groß wie Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu sammcn ist die aber auch das größte De fizit im Kolonialhaushaltc Portugals auswies, einerseits wegen der selten unter- brochcnen kolonialen Kämpfe, andererseits wegen der großen Rückständigkeit dcr land wirtschaftlichen Ausnutzung dcö Eisen bahnwesens, dcr Ctraßenanlagen u. s. w. Als Gencralgouverneur von Angola hat Major Norton de MattoS sich als ein ziel bewußter, energischer, arbcitsfreudiger Mann gezeigt, vollständig sicher gegen Bc stechungen und andere unlautere Mittel. Vor allem sand ich an ihm eine gewisse Großzügigkeit, die frei von allen billigen Schlagwörtern ist. Als vor zwei Jahren in dcr ganzen europäischen Presse wieder holt angebliche Absichten Deutschlands auf Angola zur Sprache gebracht wurden, sagte mir Norton de Mattos zu derselben Zeit gelegentlich seines Urlaubs in Lissa bon vor Antritt meiner 1914er Studien reise durch feine Kolonie: Sie haben meine volle Unterstützung. Meine große Kolonie braucht viel Kapital, und es ist mir ganz egal, ob dieses deutsches, engli- sches, französisches oder belgisches ist. Hauptsache ist, daß es kommt." Und in seinem mir mitgegebenen Empfehlungs briefe an seinen Stellvertreter in Angola schrieb er, er sei sicher, daß von meiner Reise durch Angola nur Vorteile für Por tngal und Angola resultieren könnten, weshalb mir alle Unterstützung und alle Auskünste zur Erledigung meiner Mission zuteil werden möchten. Das zeigt schon den durch alles Gerede unbeirrtcn B.lick eines Mannes, der sich nur an daS gege bene Tatsächliche hält. Tatsächlich habe ich eine glänzende Unterstützung in An gola gefunden. ' Von Lissabon aus fuhr Norton de Mai tos damals zur Kolonialausstellung nach London. Ob er dort mit dem ebenfalls die Ausstellung besuchenden Staatssckre tär des Reichskolonialamts Dr. Solf zu sammentraf, weiß ich nicht; nur hört ich zu der Zeit in Angola, daß Norton de Mattos bei Ausbruch des Weltkrieges sich noch in London öefand. Ich sprach ihn dann nach seiner Rückkehr nach Angola noch in der zweiten Hälfte des September 1914 in Loanda, der Hauptstadt der Ko lonien, wo wir eine sehr freundschaftliche Unterhaltung Wer meine Reisebeobachtun gen hatten. ' Daß Norton de MattoS als Kriegsmi nister fest und rücksichtslos zufaßt, zeigen feine jüngsten Erlasse. Um Erfolge mit seiner Energie zu erreichen, muß aber auch geeignetes Material zur Verfügung stehen, und in dieser Beziehung glaube ich noch nicht, daß Norton de Mattos daS erreichen wird. waS er zu erreichen hofft. Wenn Büchenbacher in der Vossischen Zeitung" vom 19. März dem portugiesischen Solda ten die soldatischen Tugenden der Tapfer keit und Ausdauer nicht abspricht, ihn auch im allgemeinen als guten Schützen bezeichnet, dagegen ihm ein Fehle an Disziplin und praktischer Ausbildung bor wirft, so kann ich mich in diesem Falle mit ihm ganz einverstanden erklären. Der portugiesische Soldat ist vorwie gend für den Kolonialkrieg und sür innere Wirren ohne große Gründlichkeit ausge bildet; In kolonialen Kämpfen haben sich Offiziere wie Wannschaften in Ostafrika besonders gegen den mächtigen Negerfür sten Gungunhana unter dem großen Deut schenfreunde Mousinho de Albuguerque. der auch wiederholt in Berlin war, in Westafrika besonders unter Oberstleutnant Noeadcs gegen die Ovambos. und unter Hauptmann Almeida gegen die Olavango stämme sehr ausgezeichnet. Abc? es ist etwas anderes, ausständische Negcrstämme zu unterwerfen als gegen europäische Truppen zu kämpfe. Das zeigte in neuester Zeit schon das Gefecht, das am 18. Dezember 1914 dcr damalige" Major, jctziae Oberleutnant Franke zur Vergel tung des Erschießens deutscher Offiziere mit seinen 40 Mann nebst 4 Gebirgs und 2 Feldgeschützen beim Fort Naulila an der dcutsch-portugicsischen Grenze in SUdwestafrika den an 'Zahl ganz bedeu tcnd überlegenen weißen und schwarzen portugiesischen Truppen lieferte, in we! chem die Portugiesen nach ihren eigenen Angaben 54 Tote hatten und weit, fast bis zu den Gambos, am Caculovar hinauf, einem Nebenflüsse des Grenzflusses Ku nenk, zurückgeworfen wurden. Freilich wird Major Norton de Mattos als Kriegsminister olles aufbieten, um untkk Hinzuzichiing fremder Lehrmeister aus dem portugiesischen Offizier und Solda ten mehr als bisher zu machen. Aber es fehlt im Heere die kriegekische Stimmung, tie Begeisterung füreinen Krieg an dct !.$...$i.$.$?v&& Seite Englands gegen die Mittelmächte. Ich will hier nicht anführen, was Offiziere und Mannschaften mir nach KriegLaus bruch betreffs ihrer eventuellen Vcrwen dung gegen die Mittelmächte sagten, denn eS hätte das nur Zweck, wenn ich Rang und Namen nennen würde, was aus nahe liegenden Gründen nicht angeht. Nur so viel will ich sagen, daß auch ichs die ge ringst Neigung vorhanden war, für eng lische Interessen sich estifzunpfern, sie diel mehr nur ein Interesse an einer Bcrteidi gung Portugals gegen etwaige spanische Angliederungsgclllste hätten. Es gibt ja im portugiesischen Heere Mililärpersonen, welche das Erfüllen der Allianzderpflich hing gegenüber England voranstellen, aber ich glaube mich nicht z irren, wenn ich ihre Zahl gering einschätze. Ich bezweifle auch vorläufig noch, ob überhaupt Portu giesen auf den europäischen Schlachtfel der Verwendung finden werden, sondern glaube eher, daß portugustsche Truppen, weiße wie schwarze (unter letzteren beson deS die ostafrikanischen Landins) eher in Aeghptcn und gegen Deutsch-Afrika her angezogen werden. Aber eine für eine Kriegführung notwendige Begeisterung halte ich auch dort sür ausgeschlossen, wenn auch durch tendenziös entstellende englische und besonders französische Bc richte über die Behandlung der portugie sischen Frage in Deutschland künstliche Erregung zu schaffen versucht werden wird. Und an dieser nüchternen Ueberle gung der Mehrzahl der Portugiesischen Offiziere und Mannschaften dürften auch die weiten Refoimabsichten des portugie sischen Kriegsministers, trotz aller Energie und Arbeitskrast, scheitern. Zeitung für deutsche Kricgsgcsangcnc. In Paris wird eine Zeitung für deut sche Kriegsgefangene herausgegeben, die, wie ein Vermerk de? Blattes besagt, mir ls Manuskript gedruckt wird. Sie unter scheidet sich aber rech! erheblich don den Zeitungen, die für die feindlichen Gefan genen in den deutschen Gcfangenlagern hergestellt werden. Denn während sich deutsche Gefangenlagerzcitungen nach Mög lichkeit oder grundsätzlich jeder politischen Anspielung enthalten, so weicht die Pariser Zeitung für deutsche Kriegsgefangene von dieser guten Regel ab. So bespricht z. B. der Leitartikel in Nr.' '18 den deutschen Militarismus, über den es heißt: Der von ihm (dem deutschen Militarismus) entfesselte : Krieg . . i" ist vielleicht der schnellste und ungeheuerlichst wirkende, vek derbenspeiende Kataklysmus, der je über die Menschheit hereinachrochen ist." Diese Tatsache stellt Prof. Boürgin in einer, wie es heißt, .streng wahrheitsgemäßen, un parteiischen Studie" fest. Dem ersten Aufsatze reihen sich neben anderen Aus züge aus dem berüchtigten Buche .J'accufe" an. Geradezu kunstvoll sind die Berichte über die Kriegslage und die Zusammen stellungen deutscher Zeitungsnachrichten konstruiert. Rätsel .zur Unterhaltung' schließen das Blatt ab. Die Wirkung der ffcisch losen ?age. Der Fleischabsatz ist um etwa ei Vier icl zurückgegangen. Nach einer Mitteilung deS preußischen Handelsministers ist in einem großen Ber liner Vorort der Fleifchabfatz seit Ein fuhrung der fleischlosen Tage um etwa ein Viertel zurückgegangen. Diese Fest stellung entspricht auch den allgemeinen Wahrnehmungen, die im ganzen Reichs gebiet gemacht worden find. Die Vorein kaufe, die in der ersten Zeit der fleisch losen Tage einen förmlichen Sturm auf die Schlächterläden verursacht, hatten, um sich für den, flei chlosen Tag mit dein Nötigen zu versorgen, scheinen ihr End: gesunden zu haben.. Es zeigt ich also, daß die Absicht des Bundesrats, mit de: Festsetzung der fleischlosen Taze eine Ein schränkung des Fleischgenusses herbeizu führen, ziemlich erreicht ist. und daß sich die Verbraucher allmählich sehr gut mit dieser Einrichtung abgesunden habe. Da. zu bemerkt die' .Deutsche Tageszeitung: Es soll von neuem daran erinnert wer. den, daß die Einschränkung des Fleischge nusscs. wie sie die Bundesratsverordnung vorsieht, auch weiter eine nationale Pflicht jedes einzelnen von uns bleiben mutz, und daß auch serner jeder in seinem Kreise und Hause darüber zu wachen hat, daß die fleischlosen Tage auch wirklich inne gehalten werden, damit nicht zu Mitteln gegriffen werden muß. die uns weiter gehende Einschränkungen in der Fleisch nahrung auferlegen. Ei Geschenk des Kaisers. ,Eine große Freude wurde dem 16jähri gen Sohn des Landwirts Fitting in Ru- dow zuteil. Der Vater des jungen Land Wirts dient schon seit längerer Zeit. Das, einzige Pferd, das sur den Betrieb not wendig gebraucht wurde,' wurde von der Aushebung durch die Militärbehörde be troffen. Ein neu angekauftes Pferd ent sprach nicht den Erwartungen, so daß der junge Mann sich in den größten Cchwie- rigkeiten befand. Heimlich schrieb gitting an den Kaiser und sprach die Bitte daß ihm ein passendes Pferd für die Lund wirtschaft überlassen werden möge. Die ser Tage t?af ein Brief vom Hofmarschall amt ein, in dem Fitting mitgeteilt wurde, daß ihm der Kaiser ern Pferd zum Ge schenk gemacht habe, dal er sich auf dem Bahnhof abholen solle, ,. Alls 0 C III Lckll Iillail Mchicös. Ci Rein Frauenfreund. Der Sultan liebt die Jagd und die Taubenzucht. Der Konsiantinopeler Korrespondent der Kölnischen Zeitung" schildert die Tätig keit und die Lebensweise des Sultans Mechmcd in einer interessanten Skizze, der wir folgendes entnehmen: Sultan Mechmed V. hat seine Erzie hung durch den Orden der .Tanzenden Derwische", dcr Mewiewi, empfangcn. Nicht, daß er etwa das in Pera gelegene Kloster (Tekke) dieser von dem Mystiker Mewlana Dschcladdin aus Konia gcstifte ten Sekte besucht hätte; aber der Oberste dieses Ordens pflegte regelmäßig zur Er zichung des Prinzen in den Palast zu kommen. Es ist nur wenig bekannt, daß dcr eigentümliche Tanz dieser Derwische ursprünglich wohl nur, tine symbolische Darstellung deS Kreislaufes der Gestirne, das ewige und unabwendbare Walten Got tes und die dabei beobachteten Gesten und Bewegungen die Versenkung in die Gott heit, die Entsagung vom Irdischen an deuten soll. Dem entspricht es gut, daß Sultan Mechmed ausgesprochen idealifti sche Neigungen hat. Er führt ein ernstes Leben, er läßt sich den öffentlichen Unter richt angelegen fein und pflegt dabei zu verlangen, daß den Gedanken und Grund sätzen des Idealismus auch in dem Lehr und Erzikhungsplan selbst der Primär schulen ein Platz zugewiesen wird. Der Sultan selbst ist ein Dichter; er kennt auch die persische Sprache vorzüglich und hat in dieser Sprache mehrere Poesien verfaßt. jedesmal, wenn der hiesige persische Bot fchafter in Audienz empfangen wird, zeich net ihn der Sultan, einer Liebhaberei fol g'Nd, durch Gebrauch der persischen Sprache im Gespräch aus. Als überzeugter Idealist liebt Sultan Mechmed nicht sehr -die Frauen. Visher pflegte ein Sultan drei oder vier legitime Frauen, daneben ober zehn bis zwölf, oft weit mehr Nebenfraucn zu haben, die d' europäische Sprachgebrauch Odalisken zu nennen bclicbt,.Und die auf Türkisch oda Kadenlar", d. i. eigentlich Kammer stauen" heißen. Türkische ' Sitte ist es nun, daß der Sultan eine Frau, sobald sie ihm ein Kind schenkt, verläßt, d. h. natürlich weite! für ihren Unterhalt sorgt, aber sie nicht mehr berührt, gleichsam zum alten Eisen legt, um sich einer frischeren Schönheit zuzuwenden. Deshalb schwoll früher die Zahl dcr Bewohnerinnen' des Haremlik" oft gewaltig an. An jedem 27. Tage des Ramasan, so schrieb es die sehr freigebige Sitte vor, nahm der Stil tan ei.r ganz junges Mädchen neu in Be sitz.. Der jetzige Sultan hat auch mit dic scm, allzu afiatisch-primitiven Gebrauch gebrochen. Er hat drei legitime Frauen, und nicht mehr, dcr Rangfolge nach als erste, zweite, dritte Frau" bezeichnet. Ihr Titel ist, um die Respektsperson, als legi time Gattin anzudeuten, .Kaden-Effendi". Aus diesen legitimen Ehen sind bekanntlich drei Söhne hervorgegangen. An Odalis ken aber hat Sultan Mechmcd nur eine einzige und diese hat er niemals gcwcch sclt, weil sie kinderlos geblieben ist. In der Form also scheinbar der alten Sitte sich anpassend, hat er, und zwar aus schließlich feiner idealistischen Neigungen wegen, tatsächlich den alten Brauch für seine Person abgeschafft und näßert sich um ein gewaltiges Stück unserer europäi schen Auffassung vom Familienleben, so weit überhaupt von einer Annäherung zwischen Morgen und Abendland gerade auf diesem Gebiete jemals die Rede sein kann. Der Titel dieser einzigen Sultan odaliske ist .Baschi Jchbal". 'd. h. .Frau erster Wahl". Seine erste Wahl blieb auch die einzige, und an keinem Ramasan hat er gewechselte . Jeder Sultan hat seine Lieblingsbe, schäftigung, seinen Zeitvertreib in den Stunden, die die Staats- und Rcpräsen tationspflichten ihm lassen. Die Gärten dcr vielen Sultanspaläste am" blauen Bosporus laden zu so mancher feinen Form des Lebensgenusses ein. Unser Sul tan aber hat auch hier ganz ausgesprochene Neigungen, die eine ganz bestimmte Ent Wicklung der Individualität erkennen las sen. Er liebt die Jagd und die Tauben zucht. Einmal wurde Sultan Mechmed gefragt, warum er denn gerade Tauben so sehr liebe. Er soll darauf geantwortet haben, von allen Seiten habe er BöseS ge sehen und erlebt, von feinen Tauben nie. So recht bezeichnend für den schlicht sym pathischen Charakter dieses Herrschers, der nach seiner neulichen sehr schweren Krank, heit und Operation nach dem, waS seine Umgebung beobachten konnte, noch um die lcs sanfter geworden ist. Seit seiner völ ligen Genesung fühlt sich der Sultan augenscheinlich behaglicher und glücklicher. Er empfängt weit mehr Leute als früher, und der Wunsch, allen gerecht zu werden, der ausgesprochene Sin für Wohltätig keit, der ihn kennzeichnet, sprechen dabei mit. , Ein charakteristischer Zug, und dies nicht nur für den Sultan, fondern auch für die Personen, denen seine Zuneigung gilt, ist schließlich noch der: lange vor dem Kriege, ehe sie seine Verbündeten wurden, hatte Mechmed V. eine besondere Vorliebe für Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef. Uebcrhaupt waren ihm alle Herrscher shm p.'thisch; in diesem Falle aber hat er mit seinen ausgesprochenen Sympathien offen bar den geschichtlichen Ereignissen voraus gegriffen. Und er wird sich doppelt freuen, daß er sich nicht darin getauscht hat. . ARANAAAAAA.AA MM PH, icr Tlikiistömcr. Ein Crinnerungsblatt. Wie der Kapiign sich t China Lorbee xe jolte. Konlreadmiral z. D. Schlieper schreibt anläßlich des TodeS des Admirals von Vobl: Nur niiibsam aebt die Jeder über das Blatt es gilt heute keiner schnei digen v-Boot-Tat, keinem frisch-sroyiichen ..Emden'StUckchen oder einem kühnen Luftanarisf heut gilt's einem stummen Kämpfer. , Admiral v. Pohl dahin! Sein heißester Wunsch, einst im Kriege unsere deutsche Flotte iübren zu können, er wurde erfüllt. wie so manches Ruhmesblatt ihm zuge fallen ist in seinem langen unv an A,aitn reichen Marineleben. 1?nrf in lekter eit börten wir. wie er als Flottenchef in der Nordsee vorgestoßen war, um nach zener stolzen dritlchen lone Umschau zu halten, nach ihr. die doch von Neckis weaen und auf alte Tradition pochend, die unsrige schon längst hätte zer- malmen sollen. Vergeblich avcr yerr lich wär'S gewesen, wenn sie sich gezeigt ftnH (5rt nnni nn hia 5klnttenck?ss Ge schmack! Der hatte Nerven, kannte keine Gefahr, und doch schlich sie langsam unv unsichtbar heran die tödliche Erkran kung und brachte ihn zu Fall. Pflicht war ihm alles. Für des Dienstes .immer gleichgestellte Uhr" war er rastlos auf dem Posten, dort auf hoher Brücke, wie im Schreibstuhl, wo er auch so manches Jahr, an wichtiger Stelle tätig, ur den Ausbau unserer Äcarine gewittr. Ilklicbt war ibm alles, und für Kaiser und Vaterland gab er gern das Liebste her. Noch neulich scincn einzigen Sohn, dort bei den Gardeschlltzen an heiß umstrittener Stelle, den blntiunaen Leutnant was gibt man nicht alles her für sein heiß, geliebtes Vaterland, wenn es ringsum von feinden bekämvtt wird. Eiciencs Leid, eigener Schien ttiuft schweigen, wenn das Vaterland die Forderung stellt. Vor Zahttn toa er als .öansa"-Kom- mcrndant mit uns hinaus zum fernen Osten, wo große Dinge sich noch abspielen sollten. Schiff und Besatzung waren bei ihm unier bester Führung, ob's gegenan ging in schwerem Wetter, wenn der Eisen leib erzitterte, die Schrauben in der auf gewühlten See heftig mahlten, oder ob wir bet Gluthitze weiter zogen an orauen rissen und tückischen Untiefen vorbei, oder damals. wie'S binein ins in das Atoll auf den Lakkedivcn. wo seit Jahrzehnten kein größeres Schiff sich hatte blicken lassen. Was tat's? Wir fuhren unter einem tüchtigen Kommandanten. Bald waren wir angelangt auf dcr ostasiatischen Sta tion. Doch dann kamen die heißen Juni tun von 1900. Wie beneidete er uns an jenem srühcn Morgen, als ich ihm das Landlingskorps, gerustcr , Zur ven yeino. zur Stelle melden konnte, und- mit welch' schönen Worten der Zuversicht und des freudigen Stolzes sagte er zu uns: Auf Wiedersehen." Da hat wohl jeder im stille aclobt: .Nur ehrenvoll soll es sein." Dann waren wir tief im Lande eine Zeit lang verscliollen. m Kamps und errett mn den Schlitzäugigen, um so tätiger war man auf der Taru-Reede. Unser jüngst verstorbener Geschwader ebek . Ncndemann rubte nickt eher, als bis die starken Taku-Forts an der Peiho- mundung in den Handen der Berbunvelen waren. Dazu hat bekanntlich unser Iltis" unter Lans mit seinem scharfen Feuer den Löwenanteil , beiaetracien. und als nach Vereinbarung der Fernsignalba? geheißt wurde, da stürzte an Land Kapitän Pohl mit den Reservc-Landungskorps der Ver kündeten vor und stürmte das Nvrdweft fort. Die deutsche Flagge ging hoch, darauf die anderen. Wirn Ina's weiter, den gedeckten We entlang, zum Nordfort. Auch dort das. selb Spiel. Die Taku-FortS waren unkr seiner Führung in Besitz genommen die Drachenflagge sank. Wochen später sahen wir Pohl in Gewaltmärschen und unter Ueberwindung größter Schwierigkeiten nack Nekina eilen, wo leine Truvven am ,18. August Einzug hielten. Diese Dinge machten seinen Namen gar bald voiis tiirnlichi I5s war km ?kab darauf. Herrliches Pfingstweiter dort in Potsdam.' Wir harren des Kaisers, der unsere Meidung von der Rückkebr aus Cbina und Kom- mandierung nach Berlin alsbald huldvollst entgegennimmt, und wie vie Wone ge sprachen, da ruht sein Auge mit Wohl, wnllen nd Interesse auf dem ictil Ent. schlafenen, und man hört die Kaiserworte: Ja, er und Lans, sie beide sind Vorbilder geworden für unsere ganze Marine!" Eine Kriegsgcdachttiisknpclle. Die Kapelle im alten Fricdhos in Traunstein in Bayern soll nach den Plä neu von Dipl.-Jng. Josef Angerer zu einer Kriegsgedächtniökirche für den Chicmgüu umgewandelt weiden. w ' . Schulweisheit. In der Geographiestunde wird Amerika durchgenommen, zu einer Zeit, als Tast Präsident war. Die Kinder sollen sich sei nen Namen merken, vergessen ihn aber im mer wieder, bis die Lehrerin ihnen den Rat gibt, den Namen am Stoff .Taft' zu merken. In, dcr nächsten Stunde fragt sie ein Kind: Wie heißt der Präsident von Amerika?" Einen Augenblick steht es ratlos, dann ruft tS erleichtert: .Cheviot!" Zcr NMi'tz als frciiiiilligkr 6iiipr. Cine heitere Episode. Nun, Kamerad, wy willst tn hin?. EineS Feldartitlerifteil Erlebnis. Ueber eine Aulomobilfahrt mit dem Kronprinzen schreibt laut Köln. Etadt Anzeigcr in einem Feldpostbriefe der Feld artillekift B. aus Köln-Porz an seine Frau . a. folgendes: .Ich machte Mich heute Mittag auf den Weg nach H. Kein Wagen fuhr. Von dem Fässerladen und Kistenschlcppen war ich sehr müde, aber ich hatte von Kameraden zwei Bliese nach H. und so muß! ich hin, sonst wäre ich umgekehrt. Da ein Auto! Ich stellte mich mitten auf den Weg, halte die Arme auseinander und das Auto halt. Vorne rechts sitzt der 'Chauffeur, tief in den Mantel gehüllt, links neben ihm ein Ma ' jor. Einer mit Treffen von obcN bis un ten macht die Türe auf und ich setze mich daneben. Der Chausfeur sagt: Nun Kamerad, wo willst Tu hin?" Ich sagte: Bis H." Der Chauffeur lachte und sagte: Gut! Dann sah er auch schon wicdcr um und lachte mich abcrmals an. Er hatte anscheinend Freude, daß es mir gut gefiel. Die Fahrt ging rasend schnell. Ich zog meine Mütze fest auf den Kopf unv der Chausfeur sieht wieder um und lacht. Ich dachte, kennt dcr dich; aber wie darf er dich so anlachen, wo ivch ein Major neben ihm sitzt, der ist aber dreist. Als ich H. sehe, drehe ich mich halb um und sage: Dürfte ich bitten auszusteigcn?" Tarauf bemerkte ich erst, daß dcr, welcher hinter mir sitzt, ein kaiserlicher Chausfeur ist. Dieser sagt nun zu dem Wagenlenker: .Der Herr möchte aussteigen," flüstert mir aber auch gleichzeitig zu, daß der vorne, welcher das Auto führt, und der mich im mer angelacht habe.'ein hoher Vorgesetzt sei. Donnerwetter, denke ich. steige schnell aus und stehe stramm, nicht vor dem Ma jor, sondern vor dem Chauffeur. Dieser redet mich darauf an: Nun. Kamerad, weißt Du auch, wer Dich gefahren hak." Ich sagte: .Nein.'' Ich bin der Krön Prinz." Er lachte wieder, nickte, legte die Hand an die Mütze und fort war das Auto. Das Photo-Archiv dcr Franzosen. TaS Kricgsminifterinm legt eine bild lich Chronik des Krieges au. u Einen ungefähren Anhalt für den Um' fang und die Bedeutung des Photograph!, schen Dienstes bietet eine Pariset Zuschrift des Secolo." Nach der Versicherung fei neS Korrespondenten wurde das photogra phische und kinematographische Amt' Frankreichs vom U Nierstaatssekretär der Schönen Künste ins Leben gerufen und untersteht dem Kriegsministerium. Ihm gehören etwa siebzehn Operateure an, die sich sämtlich an der Front befinden; selbst' beim Ezpeditionskorps in Saloniki gibt es einen amtlichen Photographen. Diese 17, Photographen senden täglich durchschnitt lich hundert Photographien ein. Das Pariser Amt entwickelt und vergrößert sie ' und registriert sie na ihrer Art. Es hat bisher im Ganzen etwa 15,000 Aufnah men empfangen, von denen täglich durch schnittlich 2000 Abzüge hergestellt werden.' Dazu kommt noch, daß auch die Aufnah men zahlreicher, beim Heer stehender Lieb' haber-Photographen für Archiv- und Pro pagandazwecke benutzt werden. Die Pho' tos werden ganz billig verkauft; auch wer den die Ansichten in Form von Albums zu ; ganz niedrigen Preisen unter das Publi kum gebracht, vor allem unter das der neutralen Länder, um die französische Ar mee in möglichst gutes Licht zu stellen.! Ganz besonders läßt das Kriegsarchiv sich angelegen sein, dem Internationalen Ro ! ten Kreuz in Genf ununterbrochen Auf ' nahmen von dem Leben in den französi schen Gefangenenlagern zur Weitcrbeför deru'ng an die deutsche Regierung zu über Mitteln, ' damit dokumentarisch bewiesen werde, wie gut es die deutschen Gesänge nen in Frankreich haben. Aber wie daS , Papier, so ist auch die lichtempfindliche, Platte geduldig; gewiß wird nur daS pho ' tographiert, was der ftanzösifchen Regie 1 rnng genehm ist. ' Unterschlagungen in Marseille. I den Depots der französischen Hee resoerwaltung in Marseille sind nach dem Matin" große Unregelmäßigkeiten ent deckt worden. Die Untersuchung hat er geben, daß eine Militärperson, deren Rang nicht angeben wird, große Bestände von Militärtuchen entwendet und mit Un tstützung einer Hehlcrbande verkaust hak. Bisher sind zwölf Personen verhaftet wor den. m "" Die verräterischen Bügelfalten. Zu den Kämpfen bei Verdnn ist hin si.fitfiA fc8 l?infnhi8 neuer Truvven, durch die Franzosen nistt uninteressant. vatz dort französische ssiziere zu Gesan genen gemacht wurden, deren elegantes Äeukieres aus ibrb direkte Abbcruiuna von den Pariser Boulevards, die sie zwei Tage voryer noch bevölkert yattcn, ichlienen lieg. &t zeigte als frficmsien Sebmuck frifefce Bügelfalten. Die Herren vertauschten schon nach drei Tagen ibren Pariser Auf enthalt mit dem Gefangenenlager ich Mainz. t