CmU Tribüne, Msntng, 22. a lOtsi. tritt 0. '" a a a. uv Otc Nomanvon (Iß. ortseduna). . ,Ta nicht dazu habe ich kaum 2aic.nl aUx wen daö Leben 1 gebeutelt hat wie- mich, wird ernster, lernt über viele nachdenken. - llvn ffcau Tolorei ist sicher vor mir. Lber einen harmlosen Flirt gehe ich nicht hinaus. 1 Sie selbst verlangt auA scbwerlick etma andere!: für grobe Gefühlt ist sie kaum geschaffen, iie gehört zu jener Sorte Weiblich seit, die ütüüt ütin ein bißchen rntt dem Jeuer spielt, sich aber um Him. rneU willen nicht die zarten Finger cken dabei verbrennen will. Im Grunde hängt sie on ihrem blonden Hünen, der sie wie ein zärtlich gelieb teö Kind vtthätschelt. fast so. wie sie ihren Momo.' .Da ist wohl der Sprößlinz? rafft lachte. .Nein die Ehe ist kinderlos leider. Momo. ein kleines Hündchen, ein für meinen Geschmack scheußliche! Vieh mit unwahrscheinlich grofzen Augelaugen und einem schwarzen Ürüffelnäzcken. Aber lassen wir ftrau Dolorek nebst Momo: jckt iN die Reihe deZ Erzählen an Dir. Du bist erst seit sechs Wochen hier. nicht wahr?" .Ja fast drei Jahre liegen noch vor mir Gott fei Dank". .Du bist gern in Tsingtau?" .Aber sehr. Ich denke mit Schrek. ken daran, daß die paar Jahre rasch vergangen sein werden, es lebt sich famoö hier. Besonders, seitdem wir den neuen Kommandeur haben. Du kennst doch Kerpens Alter Gar dejäger. Er ist mit Kind und Äs gel übergesiedelt, macht sehr netteS HauS ich bin viel dort. Ich wer. de Dich, bei ihm einführen; Du bleibst doch hoffentlich noch einige Tage?" , ,BiS Donnerstag.' .Famos! Heute abend bist Du mein Gast im Kasino, wir haben Lie desmahl, da findest Du ' gleich die ganze Schwefelbande beisammen. Kei ne Widerrede, Dir kommst. Wir müssen doch unser Wiedersehen mit 'ner kalten Pulle begreben.'' Als die beiden jungen Leute dx behaglich eingerichteim Kasmosaal te traten, klang ihnen - - bereits laute Stimmengeschwirr- entgegen. DaS Offizierkorvs hotte - sich - geschloffen eingefunden, auch- die- verheirateten Herren waren vollzählig ' erschienen, manche hatten äste- mitgebracht. Auch mehrere Mari,offiziere tva ren anwesend. . Herr von. Kirsten, be grüßte Krafft mit herzlichem Hände druck und stellte ihn vor. . ,Manch be kannter' Name schlug da. on Krofftk Ohr, überall mußte, er Hände fchüt teln. Bescheid tun., von , seinem Erge hen berichten. : DaZ Licht schimmerte auf dn blu mengeschmückten Tafel, . , Uniformer, blitzten. Sporen , klirrten, Kasinoge schwätz schwirrte durch den Raum. Ein wohlig heimatliches Gefühl überkam Krafft. .Das reine Potsdorf flüsterte Nostritz zu. Nach Tisch zog He von Kersten Krafft rn ein längeres Gesprach, er kündigte sich nach seiner Tätigkeit in Schanghai und kam dann auf die hie sigen Verhältnisse zu sprechen. .Es ist gut, dch setzt w China so diele Deutsche ansässig sind," meinte er zum Schluß. .Mr flehen hier doch auf einem recht vsrgeschobenen Posten. Da ist eS immer angenehm, zu wissen, daß gegebenenfalls mancher zu uns stoßen würde, wenn einmal Not an Mann wäre." Krafft horchte auf. Sehnlich hatte m Morgen Schröder bereits ge sprochen. Die Augen des ehemaligen Küras sierS leuchteten, unwillkürlich zuckte seine Hand nach der Seite, als ob dort noch der schwere Pa! '- ,'ch klirrte. .Wenn einmal diese Lage eintreten sollte. Herr Obcrstleunant, ich melde mich sofort Gott wäre daS schön!' Herr von Kersten lachte. .Na besser wäre es doch, dies Fall träte nicht ein. Es war auch nur eine Redensart, wir haben ja. Gott Lob! Frieden und können -in Nutze weit ausbauen, waS vor fech zehn Jahren begonnen wurde.' AuZ der einen angekündigten ,!al , ten Pulle' baun " im Laufe deS Abends mehrere gewsrden, als ' sich K rafft endlich mit etwas schwerem Kopf erhob, um ins Hibel zu gehen. Noftritz protestierte lebhaft. .WaS jetzt wil?st du SZneifeu. ws die alten Hähne fort sind, und es eben ansängt, gemütlich zu erde?' Abn Ärofft ititi fest. Sr möffe morgen früh mit seinem Prinzipal Geschäfte erledig, da tonnt er ei Kater nicht gebrauchen, .Wir sehe uns doch noch, Düs fow?' SelbsiderßändNch. Merzen tbend soll ich M deknem Kmmadeur sein, er war lleberkSBördig, mich vsrhi aufzsfsrwr.', .FneZ. Ich bin ebenfalls gebe, ten. rcfrfc wch! thnet htt euch hier be lxtten f!v ZWpst fein. Also, auf Ü2iedersen, S Freund'!' i j 4 nmar. C. v. Luckwild. mWWWOMWWtMf 911 sich Krafft wenige Tage später auf der Rückreise befand .und die Isingtauer Eindrücke an sich vorüber ziehen ließ, kehrten feine Gedanken immer von neuem in den Kreis der Kameraden zurück. ES war doch schon, einmal wieder von Dingen Zxreckien zu können, die früher sein Lebensinhalt gewesen, be kannte Gesichter zu sehen, alte, wohl vertraute Namen zu hören. Nur d.iS seichte Ksinogeschwätz, daS sich auch hier wie allerorts um die gleichen Dingen drehte, hatte ihn fremdartig berührt. ES ließ ihn deut lich die Wandlung feines inneren Menschen empfinden, er spürte eine leise Entfremdung. Die letzten arbeitsreichen Jahre in neuer Umgebung, anderen Interessen liboben sich gleich einer unnchtdaren Mauer dazwischen. Besonders cl3 Nosiritz und einige andere anfingen, Weibergeschichten zum Besten zu ge ben. Er war doch wahrhaftig kein Tu gendbold nahm gern mit, waS die fluchtige Stunde chm dot , aver die Zeiten, wo auch ihm dies' Dinge von Wichtigkeit gewesen, lagen hinter ihm. Schröder hatte ihn bereits geraume Zeit schweigend beobachtet. Plötzlich legte er ihm die Hand auf die Schul ter und sagte mit einem Anflug eines Lächeini: .Sie sind ja so still, Herr von Düffow das ist doch sonst Ihre Art nicht. Hat Sie daö Wiedersehen mit Ihren Kameraden trübe ge stimmt? Hadern Sie vielleicht mit dem Geschick, das Sie auf eine andere Bahn trieb?' Nein 0 nein , Sie deuten mein Schweigen falsch. Herr Schrö der. Nachdenklich vielleicht trübe nicht. Ich bin zufrieden mit dem Los. das mir gefallen, ich möchte nicht zurück, selbst wenn ich könnte.' .Tann ist ja alles in Ordnung. Nur kein schwachmütiges Bedauern vollendeten Tatsachen gegenüber, es ttähe Ihnen auch nicht ähnlich. Tort lö'iiben taucht unser liebes, altes Chl nefenneft schon auf, und da steht auch bereits Tolores mit dem unoermeid lichen Momo zu unserem Empfang bereit. Es ist doch ein fchön Ding, um die Heimkehr nicht?' Krafft nickte und küßte Tolores die Hand. Ja es war schön, heim, zukommen, zu Arbeit und Tätigkeit, selbst wenn diese Dinge weit von der alten Heimat im fernen Osten lagen. Siebentes Kapitel. ' Der Winter schritt mit hartem Fuß über die Erde Sturm sein Beglei ter. Von Osten kam er. mit rauher Faust zu Boden werfend, was sich ihm entgegen stellte. Er fuhr brül lend über die 'mongolische Ebene, durchbrauste Sibiriens Wälder, jagte über weite, endlose Schneefelder bis tief ins deutsche Land hinein. In Eis und Schnee starben die Felder, eine weiße Decke verhüllte die pommersche Küste, blau wie Stahl schimmerte die Ostsee. Auch Grotz.Tehlau war im Win terschlaf versunken. Der alte Schloß türm trug eine flaufchige Zipfelmütze, hekl schimmerte der Eisspiegel des kleinen Weihers, die Schritte der Vor übergehenden knirschten auf hart ge frorenen Wegen. An den Dächern der Gebäude hingen lange, glitzernde Eiszapfen, tief neigten sich die ent laudten Bäume unter der drückenden Schneelast. Schwer wie der Deckel eines Blei sarges lastete ein grauer Himmel über der toten Erde. Aber im Innern des alten Herrenhauses spürte mag nichts von dem unwirtlichen Wetter. Moch te der Sturm auch Einlaß begehrend cm den Fenstern rütteln, die Zweige der Pappeln noch so wild geen die grauen Mauern klopfen, in dem ge räumigen Familienzimmer war eS trcmlich und behaglich. Der mächtige, weit vorspringende Kachelofen ström te wohlige Wärme aus und stand so wuchtig und trotzig in semer Ecke, als wäre er bereit, ganz allein den Kampf mit dem grimmigen Winter aufzuneh men. MildeS Lampenlicht füllte den Raum, nur die Mitte des Zimmers hell erleuchtend, während die Winkel in fanftem Dämmerlicht blieben. Soeben hatte Anton den Teetisch hereinZkbracht, die Tassen geordnet und den gefüllte Kuchenkorb daneben zeftellt. Leise begann das Wasser in dem dickbauchigen MessingZefsel zu silmmen und Marie Luise erhob sich von ihrem Platz am runden Mittel tisch, um den T zu bereiten. Aus dem einftigkn Backfisch war ei Ü erblühtes, ftittliches MäV gnvsrse. ; 53 (i allen Gefchisteru zKch sie ihre Bruder Krafft am meisten: dieselbe holze, drcchNge Ge ftIt. das nämliche blonde Haar, das in reicher Flechtenkrzwe über der w ßen Stirx lag. Auch sie hatte die gleichen strahlenden, blauen Augen. die lichte, blühende Gesichtsfjfbe. Ohne schön zu sein, war sie mutige, frische Erscheinung, umflossen vom Reiz ihrer zwanzig JtfhN. Die nitlil eben kleinen, aber gut ge formten Hände erfaßten mit festem Griff den schweren Kessel, um dnk trödelnde ILasser auf den Tee in der silbernen Kanne zu gießen. Sie nä herte da rosige Gesicht der Flamm und blies sie nuS. Sich nach dem Mitteltisch umivendend, rief sie mit Heller Stimme: .Komm', Mutti der Tee ist fer tig laß' jetzt mal deine ewige' Strickerei, wir wollen ein gemütliches Teestündchen halten.' Frau von Dllssow erhob sich ein wenig schwerfällig aus dem tiefen Lehnsessel und trat näher. Sie war in den letzten Jahren sichtlich gealtert: zahlreiche graue Fäden durchzogen den glatten, dunklen Scheitel und ihre von leher zur Fülle neigende Gestalt war noch runder geworden. Aber die kla ren, braunen Augen blickten noch im wer ebenso freundlich wie einst. Mit mütterlichem Stolz ruhten sie auf dem großen, schlanken Mädchen, liebevoll tätschelte sie die Wangen ih rer Jüngsten, alö ihr Marie Luise die gefüllte Tasse reichte. .Tu glühst ja förmlich. Kindchen ist dir heiß?' , Der Ofen meint'S heute besonders gut.' erwiderte das junge Mädchen lachend, duueicht hat mich auch der Wind warm gemacht, ich war vorhin auf einem Sprung bei Eriks auf dem Lorwer!.' .Bei diesem Schneetreiben bist in ausgegangen?' .Warum nicht? Es war ganz lu stig, sich gegen den Wind zu stemmen ich mußte mir den Weg förmlich erkämpfen.' Wie geht es drüben? fragte die Mutter. - .Was macht der Kleine?' .Mein Patenkind wird von Tag zu Tag niedlicher, aber Elfe war etmaS erkältet.' .Doch nichts Schlimmes?' .Behüte ein harmloser Schnup fen. Eigentlich sollte ich bei Eriks zum Vesper bleiben, aber ich wollte nicht. Die beiden sind za doch am liebsten allein solch junges Paar muß man nicht stören. Die Mutter lächelte zwar über den altklugen Ton ihres Nesthäkchens, aber sie nickte doch zustimmend. .Tu hast ganz recht, Kindchen. Ich fahre ' deshalb auch nur selten hin über; ich bin, ja froh, daß die beiden so glücklich geworden sind, so gut mit einander leben.' .Ich hätte es nie für möglich ge halten, daß sich unser nüchterner, et was schwerfälliger Erik zu einem so irrsinnig verliebten Ehemann aus wachsen würde.' bestätigte Marie Luise fröhlich und schenkte der Mut ter eine zweite Tasse ein. .Er ist wahrhJftig nach zwki!ahrer Ehe noch verliebter wie als Bräutigam. Aus Klein Bodo ist er förmlich eifersüch tig! Wenn sie den süßen Kerl aus dem Arm hält, ihn küßt, mit ihm schäkert' gleich muß die alte Lenk antreten und den Rivalen entfernen. Else soll eben nur I Augen für Erik haben zu komisch ist das!' . Frau v. Dussow, lachte. .Verdenken kann man's ihm am Ende nicht, denn Else ist ein aller liebstes Frauchen. , Es war doch gut, daß Erik damals Ellas Einladung nach Berlin annahm, sonst hätte e, sein Elschen vielleicht nie kennen ge lernt. Ader da kommt Papa fehlt auch der Rum nicht, Kindchen?' Schwere Schritte wurden m Re benzimmer hörbar und gleich darauf trat der Hausherr zu den Seinen. E? begrüßte Frau und Tochter mit freundlichem Nicken, und während Marie Luise frischen Tee bereitete, schritt er wartend im Zimmer auj und ob. Zum Ofen tretend, lehnte er de breiten Rücken behaglich gegen du warmen Kabeln. .O dos tut gut ein Hunde' Wetter heute! Wenn es nur nicht wieder Windbruch im langen WaN gibt wie. vor zwei Jahren.' Frau v. Dussow nickte schweigend, denn sie mühte sich gerade, eine gefal lene Masche i dem roten Kinder ftrümpfchen, an dem sie strickte, wie der ' aufzuheben. Marie Luise näherte sich dem Ba ter. vorsichtig die gefüllte, stark nack Rum duftende Teetasse auf der Hanl balancierend. Er nahm einen hasti gen Schluck des heißen Getränks uni strich feinem Liebling mit dem Zeige finger über die rosige Wange. ,Na immer fleißig, Kleine? .Natürlich, Papa Weihnachte steht vor der Tür und wir sind nscl längst nicht fertig; all die vielen Kin der der Institute zu versorgen, i? wahrhaftig keine Kleinigkeit nichl wahr. Mutti?' ' Aber Frau Düssows Gedanke waren nicht b de WeihnachtSarbei' ten, sie umkreisten, wie fs oft. den Sohn m der Ferne. Und aus ihrem Gedankengang hnauS sagte sie statt einer Antwort: ; .Ob eS in China wohl ebenso kalt und unwirtlich ist wie jetzt bei uns?' .Wohl täglich, Mariechen der Winter soll auch dort meist streng feig aber daran ist der Junge als echter Pommer doch gewehnt.' i Er hat lange nicht geschrieben, seufzte Frau . Düssow, .diese schreck lichen Entfernungen man Hort sa selten voneinindn.' ' ' ..'. v ... 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