Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 17, 1916, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Cmaljo Tribune, Mittwoch, 17. Mai INll?. Teile 3,
"HOhnaraugsn ills weg!
. Lasst uns süs springen!"
Jcdc Hüfittfrciufle bfrfrfiiuinbrt nach
dem (Hcctoiid) des Wunderbare,
; einfache MtW. Hilft
immer. I "i Ztlw
den anzuwenden.
(I BlAl rnwitlia, weil (Ik irtnit .t."U
rii( Du! ant H ,,,,,,,, ml KjuMml Jr
amti. ant trt it!o In imurt jiHir "H.iitti, mit elrlc
truii tjun.pilu un'l ill Imirr VMIrVmii, Ht au
Ich bin fotrul)! kin, Hichnnuuzin n,
m$ luta),Öii3t'!"
l&rt tftnetini'it hmimschni', Ifcfffi, frtlm
aralirn, t an ttmn Jflirit 'V'ul'U maitwn mtl $Ha
(tnn, R,qn und Stftfcnntiit un tf C otI tu ibrrn
Hdn.kuqm dll d0 mm, ifrtfit T,e ich n i cfit
ii o iintnt. Ilrhmtit Au ,,'tt Jf' 4 tu .ro.
illg, WD uns toiltl immer. Zu S ik,in. ani.
nttn. ?ti FifM oii am einimaf, idniirrtl oott
Tn.l p.ti i'ti'it. Trr CiOnim tln ans. ta .fiiifmft
uqe mit glolk , tAittll. IM i tlnrt en JMt
nninafr. Sntiidifn ?lf i, t irfttim st ffrtutitit
Irin,ni. gt HiihNktoiigi, 6chm,,lkn, ätfarjtn,
uinfrhärtupflcrt.
i(i iitira& tu habin, SV et 3(ttA ofcft
diftt geschickt van yamrertst A l'a., (rmaqo, H.
!rfuft in Oih litte miplohtfit an 6" W'll I"i!
tiitvtifruntiltl toatinhin X Sicbinniil ttuj
.' Vin.
C'lm titeHtn bn? mnn Mi Omaha ttttfini.
William Sternberg
' Dutachr Advokat
ßämnter 950 054, Omaha Nation
Bank.Gebäud.
Lei. DouglaS 982 Omaha, Ski
mmym.mmapu,,.
Ö3fmfh
IkMMWMfMil!!
,j?MWM
1
RÜGS
At ltn Teppich amcht
.' ,!Hoj Rus". rine ft(,iIll4!
. , tj)l wervk gintmgt
PERRY RÜG FACT0RY
2422Curniof. Tel Red 2343
HOMEßUILDERS
T . . I7u ftAd fcaui u. 0-Tiaiw
an Open Book
pa.q
ON
M
Sprecht vor
in der
Gastwirtschaft
'von
1512 Howard Str.
Gute Ware, reelle
- Bedienung
l !
Dr. Friadrlcl) H Seillaci
Deutscher Arzt
efftttl 127 ü in. T ri
(4rfe 13. nnft Wckiam Sttaße
Wohnun, : 2S0S S. 11. Str.
I Tprichfiundiu von 1 5 Uhr Nach,
enniOß po V bii 12 uyr Bor.
OMc.. Rd U2
Pym. Wohnung. 1,1 243
JOHN C. BARRETT
Nelytsanwa.l
zimmr 13, Sila,!,, 5?lo Jj
Mk M,k . ,
Sk.c,!w, , , . . Nrb.
tfl: ,'W, t. UN te'rti It.. at Citimit
MiSxnnell , poihrk. ,
eiuntxii: 11liUfir varmitiog, t4U6r nch.
Vanniag Zl-IS Utzi a,ig.
DR. RUDOLPH RIX
Deutsch? Arzt d Wundarzt
ii,mm,- rtfltf. t ufli m, ,s,n 170
..W. kck . nd Biiftal ..
anSiink l Wbi,,in, W?b
lt 6 Um ) C rfcii tanglat Ul
DR. j. C IWERSEN
' Sptiilit für Kindarkrankhciit
Cffi(( 474 Prainftt tt)Min (DcMutt
Bctiitnrä W3S Dtiomt 6. CmaH,?lcb-
,Jf
in ,,,, ...m f "'ilrt
flsSL SW
f
Dff o Vorsatz
fWj-1
ge!mte rde.
SkiM von Anna Gade, Vaidolviek.
Monoton, mit eigentümlich metalli
schem Klang, lief . die Stimme der
Frau durch . das von feidiggrauen
Schleiern umhüllte Schweigen des
jungen Vorfrühliiigmorgens Hiih!
Lrr! Bald anspornend, bald wäßi
gend. Und' außer ihr kein Laut,
nichts als dnS pruflende Geschnaube
der beiden dampfenden Pferde und
drllben am Waldrand ab und an der
gelle Lockruf der Fasanenhä'hne.
Schweren, gleichmäßigen Schrittes
stapfte die Frau, den dunklen Klei
derrock geschürzt, durch den lockern
Grund der Furchen, , die die silbg
blinkende Pfliigschiir mit leisem $t
schurr durch die Schwere des herbduf
tenden Erdreiches zog. Die Leine um
die Schultern gehängt, die kraftvollen
Hände om Sterz, fo zog sie unnmüd
lich Furche um Furche, ' ackerauf,
actcrab, emsige Saatkrähen auf den
Fersen. Scholle auf Scholle deS fet
tigen, schwarzbraunen Bodens schupp
te die silbrige Pflugschar vor sich her.
Scholle auf Schotte kehrte sie mit glat
ter Schnittfläche auf die Seite. ' ' .
Unentwegt sahen die Augen der
Frau auf die Spur, die sich vor ihren
Füßen bröckelnd furchte. Nur wnn
sie am obern Ende des Wers geschickt
und sachkundig wandte, glitt ihr Blick
in einer erwartungsvollen Spannung
dorthin, wo trotzig und wuchtig sich
ZuS den Dunstschleiern deS Morgens
die mächtige dunkle Strohdachkappe
ihres Hauses hob mit den gekreuzten
hölzernen Pferdeköpfen am First.
Ob KlaaS Brookmann noch nicht
kam? Freilich, es war ein weiter
Weg vom Dorf bis zu ihrem einsam
gelegenen Hof. an dessen Herd sie Pe
ter KarstenS einst geführt, hatte, damit
sie in Treue ihm eine Lebens- und
Lrbeitsgesährtin werde. In schwe,
rem Schweigen lag daS Haus, um das
sich schützend uralte Eichen reckten.
Man sah eS feinem wuchtenden Ernst
nicht an, daß warmes, junges Leben
unter rhm pulste, daß tagsüber jauch
zende Kinderstimmen wie silberne
Glöcklein unter ihm lachten. Lach
ten, trotzdem der Krieg, der unerbitt
liche, ,auch hier gebieterisch an die
Zur gepocht und den geruhigen Froh
sinn, der unter seinem Dache gewohnt,
in Angst und Sorg verwandelt hatte.
Wer Wiebke KarstenS hatte die Zäh
x?e zusammengebissen und sich nicht
unterkriegen lassen. Frauenkraft war
zäh 'und Frauenschultern elastisch.
Wenn Mann und Knecht auch fort,
der Krieg mit feinen Nöten verdop
velte Können. Er segnete die Hand
der Frau, die mutvoll den Pflug
führte und sorgsam die Saat streute.
Als' Wiebke' KarstenS die letzte
Furche zog, kam über den Feldweg,
der vom -Hof herführte, ein flachs,
haariges Bübchen getorkelt, einen bun
ten kleinen Blecheimer und einen ab
gebrochenen Holzlöffel in der Hand.
Ein Leuchten trat in' die Augen der
Frau, ihr Jüngster, ihr Peterchen!
ES wär ihm wohl langweilig daheim
geworden. In furchtloser Bertraut
heit kam der Kleine dicht um die
Pferde herum, um sich an die Kme
der Mutter zu schmiegen, die ihm
zärtlich den Blondkopf streichelte und
ihn dann an die Seite gehen hieß.
wqotam stapste er weiter und kau
ertk sich am Rand des Ackers nieder,
wo er in kindlichem Spiel mit dem
zetbrochenen Holzlöffel von der
fclftvarz-braunm Erde in seinen bun
ten Eimer schaufelte.
Die Frau ober sah von, neuem auf
mit einer unruhvollen Spannung.
Eine Blutwelle lief ihr jäh übers
Herz tauchte, hinter dem kahlen
Virkengestrüpp des Grabens nicht eine
blaurote, Mütze auf? ... Ja, er war
es, Klaas Brookmnnn. der bucklige
alte Hilfsbriefträger! , Ob Peter end
lich geschrieben? So qualvoll lange
hatte er sie noch niemals warten las
sen. Aber man durfte nicht gleich
verzagen. 'Wie leicht konnte so ein
Schreiben verloren gshen. Trotz aller
bangen Sorge, die ihr nächtens den
Schlaf raubte und tagsüber die Me
der lärmte, lebte ein beseligendes Ah
nen, ein unerschütterliches Hoffen in
ihr. Er kam vielleicht bald mal sel
6er! Vielleicht schon auf Santurlaub!
Ganz unerwartet, ' wie kürzlich des
Dorfschulzen Aeltester, um sie zu
überraschen. Sie , wußte es, obgleich
er dem Rufe seines Königs in ehr
licher Begeisterung gefolgt war, es zog
ihn hierher, mit jeder Faser seines
Herzens. Nicht nur zu Weib und
Kind, auch zu d?r Scholle, an der er
hing mit einer zähen Baucrnliebe.
Mit dieser verschwiegenen Liebe, die
niemals über die Lippen trat, sich nie
in Worte kleidete und darum um so
tiefer ging. ,
'Nur damals, als er' Abschied ge
nommen, an jenem fonnengoldigen
Sommertage, was hatte ? er da ge
sagt, um " sie zu trösten, mit lachen
dem Mund und blassem Gesicht?
Keine Angst. Unkraut vergeht nicht!"
Er kam wieder! Ganz gewiß kam er
wieder! Er und in fremder Erde?
Er fände ja keine Ruh' darin! Das
tat der Herrgott ihm nicht an! Und
er hatte hinaufgezeigt zu dem Spruch,
der eingefchnitzt über der Haustür
stand: . , '
Herr, segne gnädig unser Schaf
sen und segne liebreich unser Tun.
Und laß uns dermaleinst in Fric
den in . unserer Bäter ; Erde ruhn".
i .
Ja, auch sie hosste eS tn einer
festen Gläubigkeit, der Herrgott er
füllte den frommen Spruch ihres
HaufeS.
Wie würde er sich wundern, ihr
Peter, wenn er heimkam und sah,
wie ihre Frauenarme geschafft hat
ten. In zitternder Ungeduld steht sie.
Wie langsam der Alte heranstapste.
Viel zu langsam für einen, dem so
viel verzehrende Sehnsucht entgegen
eilte, der mit der knappesten Feldpost
karte die Qualen dunkler Nächte in
hellen Frohsinn und hoffnungs
freudige Zuversicht in dunkelstes Leid
verwandeln konnte. , ., ;
Hell lief ihre Stimme ihm entge
gen. Hatte Peter geschrieben? Klaas
Brookmann antwortete nicht gleich.
Co war das Aller, gleichmütig, uner
schütierlich, verstand nicht mehr daS
qualvoll bange fiebern der Erwar
tung. Umständlich kramte er in sei
nen Brieftaschen uniher, derweil die
Blicke der Frau sich auf die unschein
bare Ledertasche hefteten, hv einer
brennenden Erreauna. Es fiel ibr
plötzlich aus, fo schwarz und dunkel
war die Tasche so dupkel wie
ja. w,e das Schicksal, das sie m sich
trug.
Klaas Brookmann nickte endlich,
zog langsam einen Brief Hervor und
rentte ihn ihr hinüber: Ick denk,
dor steiht woll wat von Peter in."...
Und stapste dann auch schon weiter,
fast, schien es, eiliger als er gekom
men. '
Die Frau aber steht, die Leine um
die Schultern gehängt. i;t dem lockern
Grund der Furche und starrt in einer
schreckvsllen Lähmung auf den Brief
Umschlag, der ihren Namen trägt.
Diese fremden, markigen Buchstaben,
das ' waren doch ihres Mannes
Schristzüge nicht? Da sieht sie erst:
Hauptmann v. Wriskow steht dahin
ter. .
Eine Blässe ist auf ihr Gesicht ge
treten. Mit zittrigen Händen reißt
sie die Briefhülle auf und liest mecha
nisch, fast ohne zu begreifen, was ihr,
der schlichten Bauernfrau, der fremde
Offizier geschrieben. Mühsam ent
ziffert sie die Schrift bis zu dem
Schluß, wo es hei!jt: .
Seien Sie überzeugt, liebe
Frau, daß wir von-Herzen mit Ihnen
trauern! Er, ein einfacher-Soldat
nur und doch der Tapfersten und
Besten einer, ruht nun, zusammen mit
zweien seiner Kameraden, fern der
Heimatscholle, die er baute, in frem
der Erde, jedoch aufs sorgsamste und
liebevollste gkbett.t." ...
Jn fremder Erde" ; . . Sie wieder
holt es, als muffe 'sie es hören, um
es zll glauben, begreift an den drei
Worten erst,daß er. auf dessen Heim
kehr sie vor wenigen Augenblicken noch
fo 'ftft gehoffknie wiederkehren wird.
" Starr irren ihre Blicke zu dem
Kind ' hinüber. Ihr Peterchen der
waist? Und spielt da noch so arglos
und vergnügt, ahnt nicht, was ihm
genommen! Die Wucht ihres Leidens
ist noch so neu, zeigt erst allmählich
all feine Härten, all feine Grausam
ketten. Sie steht, die Schürze vorm
Gesicht, und weiß es nicht, wie lange,
bis es ihr wieder zum Bewußtsein
kommt, daß. ungeachtet ihres Leides
das Leben teilnahmlos feine For
derungen stellt. Sie rafft sich auf,
stellt fürsorglich den Pflug zur Seite,
ruft leise den Kleinen und fuhrt die
Pferde heim. Sorgsam füllt sie die
Raufen, gibt ihnen zu trinken, füt
tert Kuh und Schweine und schürt
das Feuer zur Mittagskost, die
Kinder, von denen die ' beiden iil
teren schon zur Schule gehen, sie alle
werden hungrig sein und wollen es
sen. Erst kam gebieterisch das Le
den, danach der Schmerz um' Totes.
Als alles besorgt ist. geht sie, den
Kleinen an der Hand, in die niedrige
Bauernstube. Mit leeren Augen sieht
sie umher. Ein Umschlag mit Feld
postPapier liegt auf dem Tisch be
reit, daneben Feder und Tintenglas,
zwei' braune 'Pappkartons' und eine
silbrigblanke Blechdose, in der sie ih
rem Mcinn frische Butter hatte ins
Feld schicken wollen. Da kommt er
aufs neue, der Schmerz, in vol
ler, grausamer Härte. Nun brauchte
er nichts mehr. Nie mehr! Nie
konnte sie mehr für ihn sorgen! Das
scheint ihr das Sckwerste von allem.
Ach, wenn sie doch nur einmal noch,
ein einziges Mal ihm hätte etwas
Liebes erzeigen können! Auffchluch
Zend, sinkt sie auf die , Bank, wirft
verzweifelt die Arme auf den Tisch
und legt den Kopf darauf.
' In ängstlicher Scheu steht der Klei
ne. .Hatte die Mutter Wehweh? Leis
schmiegt er sich an sie, und als sie
nur heftiger schluchzt und er das Ber
gebliche seiner Bemühungen sieht, kehrt
er still und geduldig zu seinem Vpiel
und seinem bunten Eimerchen zurück.
Er klettert auf einen der hölzernen
Schemel und besieht sich ein Weilchen
die Dinge, die auf dem Tische liegen.
Die hübsche'blanke Blechdose, wie sie
blitzt und blinkert, just wie sein Ei
merchen! Er zieht den Deckel hcrun
ter ganz leer . und vertreibt sich
die Zeit damit, ..auch sie mit der
schwarz-braunen " weichen Erde zu
füllen, die er draußen' vom Acker mit
heimgebracht. .., . ,:. ; -
: , .
Drei Wocben ,Mt?r. ' ..Es war mir
eine Freude", so schrieb der Haupt
mann v. Wriskow aus, einem Ossi-
zierunterstand der Argonnen an einem
tauen struyiingsavenv noa? einmal an
die Witwe Peter KarstenS', .Ihren
ergreifenden Wunsch erfüllen zu kön
nen. Wenngleich der Gefallene auch
wohl in fremder Erde seine Nuk' und
einen friedvollen Schlaf gesunden
hätte, so wird doch die Heimaterde
ihm um fo leichter sein. Ihr alter
Pastor hat ganz recht, die Ueberfuh.
rung wäre, da der Gesillene ja nicht
in einem Einzelgrabe ruht, Ihnen
nicht genehmigt worden, ganz davon
abgesehen, daß sie unter Umständen
auch außerordentliche Schwierigkeiten
und wesentliche Kosten zu bereiten
pslegt. Da da friedvolle Waldgrab
in unmiitelbarer Nähe unserer Stel
lungen liegt, konnte ich Ihre Bitte
um so leichter erfüllen. Ich habe den
Inhalt der mir gesandten Büchse auf
den Hügel streuen lassen, von dem ich
Ihnen zur Erinnerung anbei eine
photographische Aufnahme schicke.
Möge sie Ihnen ein Trost in Ihrem
Leide sein.
" Nun schläft der tapfere Held und
Later feiner Kinder fern seiner
Scholle, an der er mit echter deutscher
Bauernliebe hing und doch unter
heimatlicher Erde." ...
t ,
Die Mutter.
' . Skizze von . von Brockdorff.
' Kann ich den Musketier Franz
Ehlers sprechen"? Mit einem einzigen
Blick umfaßte der Portier des großen
Krankenhauses die schmale Gestalt der
blassen Frau im Türrahmen.
Heute ist keir. Besuchstag", entgeg
nete er milde, aber würdevoll. Sie
müssen ?Nittwoch nachmittag wieder
kommen."
Mittwoch? Ach Gott!"
Soviel Hilflosigkeit lag in dem
Tone der zittrigen Stimme, daß der
Portier die Unterhaltung unwillkür
lich noch weiter fortsetzte.
Smd Sie denn von außerhalb?"
fragte er.
Bon außerhalb Du lieber
Gott! Ganz hinten aus Schle
sicn!'
Mitleidig schob er der Frau einen
Stuhl hin.
Setzen Sie sich nur. Wenn Sie
von außerhalb sind, wird vielleicht
eine Ausnahme gemacht."
Die Frau war mechanisch auf den
Stuhl niedergesunken. Mit dem
wirren, graubloNdcn.Haar, dem ein
gefallenen Wangen , und den blut
losen, etwas eingekniffenen Lippen,
zu deren beiden Seiten sich zwei
scharf: Falten eingcgraben hatten, bot
sie ein Bild der äußersten Erschöpfung
dar. , v "y :';'
; Mit ; langsames gleichgültigen
Schritten hatte der Wärter das Sim
wer betreten. ; .
i Ist der WusketlWFranz' Ehlers
zu sviechen, Maßmann? Seine Mut
ter ist hier. Nicht wahr, Sie sind
feine Mutter?" wandte sich der Por
tier wieder an die Frau. v
' Wie geht es ihm?" fragte sie ha
sig., Ja. ich bin feine Mutter. Geht
es ihm besser?"
Der Arzt ist gerade bei ihm", sagte
der Wärter. Aber sprechen werden
Sie ihn. wohl noch können." Und
auf einen Blick des Portiers hin füg
te er zögernd hinzu: ,Es geht ihm
ja soweit ganz gut."
Aber die Frau hatte den Blick auf
gefangen.
?cein, Sie brauchen mir nichts
vorzumachen," meinte sie mit einem
bitteren Lächeln, als der Wärter das
Zimmer wieder verlassen hatte. DaS
hat doch alles keinen Zweck. Sie brau
chen auch keine Angst zu haben, daß
ich hier viel Geschichten mache. Dazu
hat unsereiner zuviel erlebt." .
Der dicke Portier, räusperte sich
Ob seine Frau ihr vielleicht ein Glas
Milch bringen sollte. ,Wenn man
so aus der Reife ist, da 'iß! man nicht
viel."
Die Frau lachte ein kurzes,
trockenes Auflachen. Aber gleich dar
auf füllten sich ihre Augen mit Trä
nen. und sie schütelte den Kopf.
Ich kann doch nichts essen. Jede
y??'' iT ' . u evs. cnc'j . '
Atinuie rann ja gr, na ging
nach der Tür. : " - ,
Wenn man zwanzig Jahre iunger
wäre", murmelte sie resigniert, dann
hätte man dielleicht auch noch ein bis
chen Hoffnung. ' Aber so ".
Es ist doch wohl nicht ,hr Ein
ziger". tröstete der Portier. Sie sah
ihn mit einem so jammervollen Blick
an, daß ihm ordentlich unheimlich
dabei wurde. '!
Nein sieben hab' ich gehabt.
Drei sind klein gestorben an aller
lei Kinderkrankheiten, wissen Sie.
Einer war nicht ganz richtig im Kopf,
den haben sie vor zwei Jahren aus
dem Wasser gezogen. Es war so wohl
auch das Beste für ihn., ' Dann die
uste ein schlechtes Frauenzimmer,
sag- ich Ihnen. Wer weiß, wo sie sich
jetzt 'rumtreibt. Ich hab' ihr nicht
viel nachgetrauert. Dazu ist auch kei
ne Zeit für unfcreinen. Und ich hat
t' ja noch zwei."
Ein kurzes, trockenes Schluchzen
schnürte ihr für einen Augenblick
die Kehle zusammen. Sie schluckte
ein paarmal, ehe sie hastig fortsuhr:
, Aber als dann vorigen August
der Krieg ausbrach und alle beide
auf einmal fortmußten, da hab' ich's
vom ' ersten Augenblicke an, gewußt:
die siehst Du nicht wieder. Und
mit, dem Fritz ist's ja auch schnell e
nuz gegangen. Weiter als bis Lüt
tich ist er gar nicht gekommen. Der
-Franz ". wieder versagte ihr für
Unsere
Schmlll!Zusttr-Wj?crtk
OrSslifi! Nachilleii. ' !
- . . ' Sl. 16,5.
DiefeS hiikche Nachüleid mit tfereitV
S'm HslSmitschnilt und glockensörmigk
Aninel läßt sich aui Lawn, Xii. ';a,
'
i , ,' w
l M
'
msli 1 m
' ,
Nainsook, .Krepp. - Mull oder Flanellette
herstellen und ist im Kimono-Stil mit
knapp unaer der Brust eingezogene? Toille.
DaS Schnittmuster kommt in 3 Gröhen
und erfordert für die Mittelgröße E
Yard Stoff von 36 Zoll Breite.
Diese Muster werden an irgenö
eine Adresse gegen Einsendung deß
Preises geschickt. Man gebe Nummn
und Größe und die olle Adresse
deutlich geschrieben an und schicke den
Coupon nebst 10 CeAt sur ieoe
bestellte Muster a dak
Omaha. Trübine Pattern Dept
lälx Hiward tt.
ri I
Wh
7 i
5Z ,
. ' !
' ;'. i
?V )
wr 1
'
i
- t
-..'
- .
:.: 33
ip -:-,-: c
. li
?.ö
Mr-
o
o
w
sty
15
8 '552
L
ein paar Sekunden die Stimme, der
Franz hat sogar das Eiserne Kreuz
bekommen. Nach Hause hat er's mir
geschickt, damit es im Kriege nicht der
loren ginge. Und dann hab' ich solan
ge keine Nachricht bekommen. DaS
war das Allerschlimmste. Ich war
beilange froh, als der Brief von der
Schwester aus Frankreich kam. Nun
wußt' ich doch wenigstens, daß er in
einem Bette, lag und sich jemand um
ihn kümmerte."
Ein halbes Lächeln irrte um die
schmalen Lippen. Der Franz ist
nämlich mein Jüngster, Herr Por
tier '
, Wieder schwieg sie. Eine unheim
liche Stille lag über dem großen
Zimmer.
Die Frau war plötzlich haftig von
ihrem Stuhl aufgefahren. Eine na
menlose Angst lag auf ihren eingefal
lenen Zügen. 1
Warum lassen Sie mich denn
nicht zu ihm. Bitte! Bitte! Ich
will zu meinem Jungen." Sie Mim
merte förmlich. Bitte, bitte, - Herr
Portier. Sie brauchen mir ja nur
das Zimmer zu zeigen." -
Maßmann!", schrie der dicke Por
tier auf den Korridor hinaus.
.Maßmann! Wo bleibt der Kerl
denn nur? Holla, Maßmann! Mus
kctier Ehlers von Zimmer 290. seine
Mutter. Sie wissen doch. Mensch!
Warum beeilen Sie sich denn nicht
ein bischen?" .
Der Wärter kam langsam den lan
gen Korridor herab.
Schon . vorbei!" sagte er halb
laut.
Der Portier warf einen hastigen
Blick auf die Frau. Hatte sie's ge
hört? Müde und in sich zusammenge
funken hockte sie wieder auf ihrem
Stuhl. Ihre Augen starrten mit ei
nem seltsam leeren, aber ruhigen
Ausdruck auf den welken Rasen vorm
Fenster. '
v,5
.;- ö
S V' tt
sS :J-M
5? S
n
I 4K. -
? :
& ? 1 SS
11' :
;
LG a Z
2 2 -fhtMi P
...ZiSf
mJ ' ii JrZ
m ..,.' i I! tt
-
VA T 5W KZ
stA n Tnn
Sre i i
)
C j 'f fi y
ManafwaE4aiMa
Gott, wie hei$ es ist!'
Geschieht Ihnen ganz recht, wanim brennen Sie
auch einen Kohlcnofen bei diesem Wetter. Verweil
den Sie doch einen New Perfection Oil" Kochofen.
Meiner erspart mir Quälerei 'und kostet nur zwei
EentS per Mahlzeit oder sechs Cents per Tag für
Perfektion Ocl". , ' . .
Äelchc Sorte Ocl?" ' -Perfektion
Ocl das beste, gereinigte Petroleum
der Standard Oil Company." ' . .
Die New Perfektion Oil" Kochöfen werden in vielen
verschiedenen Ausführungen und Größen von Möbel,
gcschästcn, Eisenwarciihandlungeir und Warenhäusern
verkaust. Verlangt den neu
r ';' f
t if iW 't j
i r Wf
t- v 'wr -a-' I.
Xi: . A
kx. , '
f. '".J-Alj.
rrtrr
JJMIlf Ms II1I3IIIIKISI11I I1IIIIIIIIIIII tlllll II
. S"ts
' 'ilfTtM'
j & ?
' ' liBSMgSZJ
rns
mxwi
Sr.-mi.v-m':
-. v?
, f
tm liiw i iJ;
Deutsches Hans .
Offizielle Ankündigung
Sonntag, den 21. Mai 1916
I GROSSER BALL
' der D
Deutschen Wasfengenossenschaft
IfiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiijiiiiiiiiiiiiiiiifirTt
Z?aS Sie Ihre HanshaltgS-Gkgkßäde trSpartire der
ansspeichern lassen woüc, dann telephenire Sie TouglaS 8S4
Gordsn lireprook Varekouss & Van Co.
219 nördliche 11. Strasse
"isl
M "MMiW
wbft WmBmssfrmM
'Wttg&tWA rr.iiivr.i ii rsilTöi fwsrÄv lk I
K i ,'.iif mum. lltllVIlllltll Ift U MM ü '
i ?4 7Sf
b0WSmwMÄ
m uiwin ,
wmmimm jö . wr
gmmumEumnuzzu
u
u
Vier Quart Old Fon
tenelle Whiskey
u
m
m
M
;fl
U
n
m
m
m
;n
igf
,n
Express im
m
m
n
m
m
(q)
QzZs L 71
HENRY POLLACICS
LIQUOR HOUSE
W
m
' ti
f
m
M
,i
tm
;fl
U
122-24 Nord 15. Str.
OMAHA
.wrf
y '.'TTTT.'TH tp r;" rf 1 1 t ,' t 7 ' '""'
d1 TV
c
en hiychaltcnden Ofen zu
fehen. .
STANDARD 0IL C0.
(Nebratk)
OMAHA
i laviAliuA
uh?
mmmwm
QILJCQOKJkTOVES
t" ,. V
TTTTTTTTTTTriTTTTTYrrTTiT
IIIIM llllllt lIIItlllllllllllllllllltllllHl
rt'
-
- k V i . t I
"S.... - ..:
I: Lwä. i
-. " ? ' iVirflL;'
a as, Sl'Jtrjjrrp v;"
mm s m m ;,
A,'..
mmmrMmKMMtmsmW in t
V
ff W1 Pi W WB Wf Pf ?W pv PH pCiipw
immMimmmmimmmämmim4mMm
u
n
u
H
II
m
n
13
II
tt
II
11
11
II
ö
U
II
i i
Voraus bezahlt
ll
Ii
II
n
M
I!
ii
si
NEB. jj
n
V4j:
W?W WW WVDWWWUlWWWWWWW?WI?VWWNW WWVWVMW1W??M??W'WW WMWWM
ajfaiMiiiiiMiiU.kfci