j J ;j Aei einer Armee- & -JUf Ärt-wJ! -eOUe; Bei einem San durch neugewonnene drüben auf bett Höhen westlich der ffroßkn Gtiafe Arras !c hatte ich die Fnud:. dkn llaior E . . . . kennen zu Innen. Äwei Tage vor unserem Besuche waren die auSgidehnten Stellungen, die jetzt hicr unsere erste Linie bildeten, von unseren pilrrntnlcn Z:ü?mi den Franzpfrn rnt rissen worden. Seiner freundlichen Ein , ladung habe ich es zu danken, daß ich we vige Tage später unter sein er liedens würdigen Führung Einblick in das ge samle Wafsensammelwesen einer Aniiee nehmen dürfte, daß ich sehen konnte, wie eine bi! in! kleinste gehende Organisation aq aus dikiem wichtigen VerwaltungSge biete dazu gelangt, das; nichts, was irgend welche Werte noch In sich schließt, verloren flcfjt, daß selbst daS scheinbar Wertlose wieder zu neuer Verwendung im Dienste ves JnicgeS gelangt. Tie Aasfensammelstelle jener Armee, don der ich sprcche. ist in 3L. . . . Bai immer also, sei es an Beutewasfcn, sei ti an eigenen, unbrauchbar gewordenen Was fmstüZen von der ausgedehnten Front der Armee zurückfließt, flutet hier zusammen. Tazu kommt noch die gesamte Waffen nd .MunitionsauZiiistung jener eigenen Mannschaften, die krank oder verwundet in unsere Lazarette gehen und vorher diese Stücke abzuliefern haben. Diese Zurück leitung aller an dcr Front eingebrachten ' der entbehrlich gewordenen Waffenstücte ist natürlich sorgfältig bis in die kleinste Truppenformation hinein geregelt. Schon der einzelne Mann in der Stellung be - teiligt sich an ihr. Er hat Befehl, etwaige Beutestücke bei seiner Ablösung zur Kom pagnie oder Bataillonestelle mit sich 311 rückzunchmen, und er tut dicö um so lie der, da er für jedes Beuicgewchr, des er zur Ablieferung bringt, eine kleine on derbclohnung erhält. Tiefe bescheidene Prämie soll ihn anspornen, verwendbare - FeindeSwaffen auch danre zu bergen, wenn diese Bergung mit Gefahren und Anftren jungen verknüpft ist. Und gerade nach den Kampfhandlungen deS TtellungZkriegeZ ist dieses beinahe immer der Fall: Wir toben gestürmt und haben einen fremden Graben, auf den unser: Geschütze vorher vielleicht durch Stunden eingehämmert ha ben. an uns gerissen und besetzt. Wz sind nun die Beutewasfcn? Soweit sie nicht den Gefangene, die ihre Gewehre aber meist schon vor ihrer Festnahme weg geworfen hakn, abgenommen werden, sind sie verslreut. unter den aufgewühlten Erd Massen verschüttet. Wenn die Pnwunde ten verbunden, die Gefallenen geborgen sind, wenn das neugewonnen Stück ge sichert und befestigt ist. wird auch an Was seit eingesammelt, was zunächst erreichbar ist. Wenn das Gluck günstig ist, gelingt es vielleicht das und jencg Maschinenge wehr ohne weiteres von seiner Front nach Osten wegzukehren und eS nach Westen hinzuwenden. Oft genug aber sind auch die Maschinengewehre und Minenwerfer unter eingeschniissenen Grabenwänden und Zerfchmettttten Ständen begraben. Tann muß auch ihre Bergung spateren Tagen vorbehalten werden. Ein Beispiel dafür fand sich erst vor Kurzem. Da hieß eö in bezug auf den Grabenabschnitt bei Ober Cept: .Bei den AufräumungSarbciten jn der neuen Stellung bei Ober-Sept wur den noch acht französische Minenwerfer ge funden." Aber auch im Verlause dieser notwendigen Aufräumungsarbeiten wer den noch keineswegs olle Waffenstücke ge funden und in Sicherheit gebracht. Viele Gewehr: sind auch nach der völligen ?!cu auZrüstung des gewonnenen Grabens noch an solchen Stellen deS lehmigen Bodens verborgen und begraben, deren Umschich . tung enis Befeftigungsgriinden nicht nötig war, ebenso liegen weitere Wassen noch vor den Gräben in den Drahtverhauen oder zwischen der einstigen und der neuen ersten Stellungen. Für -das freiwillige Suchen nach solchen verschütteten Waffen und für die gefahrvolle Einbringung auZ den oft nur nachts von Patrouillen begeh baren Stelle außerhalb der Gräben soll die erwähnte kleine Prämie eine Bcloh nung sein. Aber nicht nur die erbeutete Maschi Niingcwehre, Gewehre und Seitengewehre titrden zurüZgebracht, auch alle anderen Ausrüstungsstücke und Munitionsteile ge ben den gleichen Weg. Die Frage, ob die Stücke in gutem, derwendungs fähigem Zustand, oder ob sie zerbrochen und ver rostet sind, spielt zunächst keine Rolle. Bis auf die Messinghülsen abgeschossener Pa. troncn streckt sich diese Sammelsorgfalt, und man kann immer wieder in unseren ersten Stellungen bei den Ständen der be- setzenden Mannschaften kleine Kiste stehen sehen, in die sie diese verbrauchten Hülsen werfen. Sie werden, soweit sie sonst ta dellos sind, später gereinigt, mit neuem Zünder versehen und pl neuer Munition gefüllt oder eingefchmolzen und so Völlig neu gestaltet. Ader nichts nichts kommt um! ' AuZ den SammelsteLen der Bataillone gehen die eingebrachten Waffen den fest gefügten militärischen Instanzenweg in l'anl zurück. Sie treffen sich mit dem Rückfluß der anderen Bataillone bei der Sammetstelle des Regiments und mit der Beute anderer Regimenter bei dcr Tioi siön. Die TiiZision aber schickt diesen gan zcn Segen dem KorpJ. und dieses gibt ihn in eizenen Wagen und Kolonnen oder in geschlossenen Waggons der Wafftnsammel stelle der Armee weiter. Was so. zunächst nur völlig allgemein nach Waffengattungen geordnet, hin in den Werkstätten und Magazinen einläuft, würde dem Laien als zum großen Teil völlig wertlos geworden erscheinen. Hun derte und Tausende von Gewehren aller nur dentbaren Systeme dr letzten fiinsjig Tiahu mm Teil in einem Zustand, der BSi-3t'-lun rtwiunVäll 1 Wttjs'cllsammeljlelle. Von Aarl Noslier. Von dicken Lehmklumpcn umschlossen und verloptt sind die einen, von wahren Rost. Mänteln verhüllt oder zerschossen und zer, brechen die anderen, Waffen, die Woch'g uns Monate im Boden vergraben gelegen hiiben, sind darunter und andere, die im chnee. in Wasserlochern und Granat tr!'rn gesunden wurden. Tie Massen meist und Unteroffiziere der Wasfensam melstekle sind über Waffen, die in solch er bärmlichcr Verfassung eingeliefert werden, nicht erstaunt, sie wissen, daß die Stucke in rurzeiter Zjeit ebenso blank und sauber und wieder vcrwcndungsfahig sein werden wie die zahllosen anderen Gewehre, die :i den langen Waffensälcn in den hoch rci chenden Regalen dicht gereiht stehen. Alles, was bei der Wa nsammcljtellk an Was, fen einläuft, wird zunächst von den zu diesem Dienst kommandierten Soldaten sorgfältig gereinigt. Bürste und Pud Mittel, Schmirgelpapier und Fett tun in den Handen der geübten Leute bald Wun der. Sorgsältig wird bei dieser Reinigung jedes Gewehr zerlegt, jeder einzelne Be ftandtcil überprüft. Zwei große Gruppen kommen zustande: Waffen, die ohne wei teres wieder .felddienst fähig" sind, und solche, an denen einzelne Teile ersetjt wer den müssen, weil Kriegsverletzungen oder Unfälle sie zunächst unbrauchbar machten. Der Möglichkeiten solcher Kricqsverlcwin gen ist Legion aber das Wort .unheil, bar' wird in den Reparaturwerkstätten, in die diese zweite Gruvp nun wandert, kaum jemals ausgesprochen. Wo einzelne Konstruktionöteile von Geschossen getroffen und zersplittert wurden, werden Ersatz teile eingefügt, wo der Kolben oder Schaft durch Schüsse durchlöchert sind, wird aus dem abgebrochenen Schaft eines anderen Gewehres ein Stück geschnitten und an Stelle der zerschossenen Teile eingepaßt aus drei scheinbar zu nichts mehr nützenden Gew',hrresten Wird untzr den geschickten und erfahrenen Händen der Schlosser eine vierte tadellose Waffe, in der sich die über lebenden Reste der drei Invaliden zu einem neuen Haufen finden. Verrostete, z"'lümmte und zerbrochene Seitengewehre werden wieder blank und scharf und schlank und keines dieser Stücke geht in die Magazine, ehe ti nicht gründlich durchgeprobt und auj seine Lerläßlichkcit geprüft wurde. In den Depots werden die gebraucht fettigen Waffen dann genau geordnet und nach ihrem Typ geschieden. Solcher Th pen sind allein für die Gewehre diele Dutzende vorHunden, und eS war für mich don ganz besonderem Interesse, als mir dcr liebenswürdige Chef der Waffensam Mllflclle. C'.n Ma,or E.. diese verschieden, artigen Stücke in ihrem Wesen auf Grund einer kleine Mustersammlung erklärte, In dieser aus etwa 30 oder 40 Gewehren bestehenden Sammlung ist jedes Modell von dem bisher irgendwelche Vertreter ei geliefert wurden, in einem Stück aufbe wahrt. Und diese Sammlung ist ein Spiegelbild des ganzen ungeheuren Kric geS. Denn wenn die hicr aufgereihten Waffen auch nur in dem Bereich einer ein zigen Arm an dcr Westfront gesunden wurden, so umfaßt die Sammlung zugleich das Rüstzeug beinahe aller im Kampfe sie- henden Volker. Richt nur franzosische &t wehre aller Typen, die seit etwa 1830 im französischen Heere Geltung hatten, wurden den Franzosen abgenommen auch ein zelne deutsche Gewehre, die noch aus dem Kriege des Jahres 187071 stammten, fand man ihnen, ebenso wie italienische Waffen oder russische Gewehre, die recht brschlungene Virgangenheiten durchwan dcrt haben mögen, ehe sie in die Hände der Franzosen und dann als Beutestücke in unsere Magazine kamen. Ein moderner österreichischer Karabiner lehnt da in dem Gestell, auch er wurde in einem französi schen Graben gesunden, spricht er nicht von dcr heimlichen Tragödie eines Oestcr rcicherZ von einer Mörferbattcrie, der ir gendwo einer Franzoscnkugel zum Opfer fiel, ehe die kurze gute Waffe zu unseren Feinden gelangen konnte? Aber viclfäl tiger noch als die Zahl der verschieden artigen Beutestücke auö Frankreich ist jene der Waffe aus englisch Hand. Und vo ihnen werden auch die schlimm sten Greuel englischer Kriegführung, die stets die Worte des Völkerrechtes im Munde und Bcrbrecherwaffen in Händen führte, wiederum offenbar! Major von E. greift vor nach einem englischen Gewehr und zeigt mir einen aus der Konstruktion nicht recht verstand liehen kurzen, zangenartigen Ansatz, der an dem Schlosse sitzt. . Der Ansatz ist ein Spißenbrecher. Die Spitze der Patrone, die bisher ein ehrliches Geschoß gewesen ist. wird dagegengeklemmt ein kurzer Ruck und das Dum-Dum-Geschoß ist fertig. Jn Massen hat England diese Gewehre von denen jedes ein Schandmal englischen Wesens ist, seinen Soldaten gegeben, und ganze Kisten voll fertiger Tum-Tum-Pa tronen haben unsere Leute in eroberten englischen Stellungen gefunden und hier her, an die Waffenfammclstelle abgelkfert. Auch die Waffen dcr britischen Hilfs truppen, die kurzen, karabinerartigen Ge wehre der Kanadier, die leichten Gevxhre der Australier und die Büchsen der von Mutter Natur mit allen dunklen Farben reizen ausgestatteten Engländer sind hier zu schen. Aus den sorgfältig überprüften Bestän den der Magazine an deutschen Gewehren. Seitengewehren und Munitionen . werden zunächst alle jene deutschen Soldaten aus gerüstet, die aus den Lazaretten dcr Ar mee als wieder ftlddienstfähig an die Front zurück entlassen werden Ein wei tcrcr Teil dieser deutschen gebrauchsferti gen Stücke bleibt als Reserve zur Beifü gung der Armee und könnte über die be sonderen Reserven jedes Regimentes hin au jeden Augenblick herangezogen werden, wenn aus Irgendwelchen unvorhergesehknen Gründen da oder dort Bedarf eintreten sollte. Alle über dies Zahl vorhandenen deutschen Was sin sowie olle Äeutegkwkhre gehe in regelmäßigen Rllcklranporten nach bestimmten Wajfenplätzen der Heimat ab. Anders steht es mit den eroberten Ma schiiicngewkhren die gehen meist sogleich nach ihrer Instandsetzung wieder an die Front und oa die Arbeit. Nur daß sie eben inzwischen ihre Herren wechselten! Herr Major E. hat mich auch in die große öleparaturnxrlstätte geführt, in der die zerschossenen der sonst wie verletzten Ma schinengewchre ihrer Genesung entgegen gehen. Sie war stark belegt", denn un scre Leute in den Gräben waren slcißia gewesen in den jüngsten Wochen, und auch manches englische Flugzeug war abgescho sen worden und hat unk seine Maschinen gewehre gelassen. Ein junger sächsischer Aasfcnmc'.stcr. dcr ein genialer Künstler auf seinem Arbeitsfeld ist. steht dieser Werkstatt vor. Für ihn gibi es kein Ge hcimnis der Konstruktion, so vielfältig und verwickelt die Mechanismen der kran j pffTOgg Iranzösijclje Von ZU dofw JwZ&''3'i&kja&4&JM Paris, die Stadt der roßlen vatrioti sehen Begeisterung und des schmachoollflcn Verrates, die Stätte der größten Trauer und der ausschweifenden Belustigungen degeneriert Abenteurer, hatte nun wieder einmal ihren Skandal gehabt. Tie roß angelegte MilitärBesrelungsfirma Lom bard. Laborde. Garsunkcl und Genossen st aufgelöst worden. Bor dem dritten Kriegsgerichte der Festung Paris, unter dem Aorsitze des Oberstleutnants Favart. hat am M. März d. I. der Prozeß gegen lebenundvierzig Angeklagte begonnen, die an dem sich z. Z. in Frankreich besonders lohnendem Militär Befreiungsgcschäst beteiligt waren. Die Angeklagte, gehör ten zu jener Kategorie von Franzosen, die der ökonomistischen' Geschichtsauffassung! huldigten, sie glaubten wie die anderen Franzosen an gloire'. wollten aber nicht für diesen Begriff selbst sterben, son dein ihre weniger bemittelten Landileule tcrben lassen. Zum Prozeß waren einhundert und zwanzig Zeugen geladen, wobei natürlich owohl dem Ankläger Wie der Beneid! aung anheim gegeben war, noch weitere Zeugen zu rufen. Zeitgenössische Ge schichtskritiker wann der Ansicht, daß die fer Prozeß ein schlagendes Interesse (ü. töröt pulpitant) erwecken dürste. Zu den vornehmeren Angeklagten ac hörte als Protagonist dieser Affaire ein Mr. Pierrou, Sekretär des GcneraZsiabes. dessen Ausgabe darin bestand, die Unter schnnen der Militar-Chcfarzte zu fal schen, ferner der Stabsarzt 1. Klasse und Ritter der Legion d'Honneur Laborde. dcr Chefarzt mehrerer Militär-pitälcr Lom bard, dcr ehemalige Stadtrat Tubosq und der Lebenskunftler Jtzig Karfunkel, Die anderen Angeklagten waren kleine Geschäftsleute. Kaffeehausbesider. Restau rateure etc., viele trugen das Soldaten- kleid. Tie vom Kapitän Bouchardon verfaßte Anklage war von kolossaler Dimension 200 Logen stark. Sie war zu dem Zweck erhoben worden, um zu beweisen, daß in Paris seit Kricqsbeginn eine Reihe von Spitälern gegründet worden sind, in de nen gesunde, auf. Urlaub wrilende Solda ten für Geld und, gute Worte liebevolle Aufnahme fanden und so lange behandelt wurden, bis sie ihre Enthebung vom Was fendiensle erwirkt hatten. Der Leiter dieser Unternehmung war der erwähnte Chefarzt der Miliiär-Kran kenhäuser Ro. 27 nd 28, Monsieur Lom oard, der zwar kein Arzt ist, dafür aber viel Fantasie und Unternehmungslust hat. Das .Echo de Parrs" charakterisiert einige der, Angeklagten: Dr. Lombard, ein halbgeöildeter Mensch, war Krankenwärter in einem Pariser Spital. Er heiratete eine Witwe, die Geld hatte, gründete mit ihrem Gelde eine .Hochschule' und erkaufte sodann Tiplome. Tieft seine Hochschule machte ihn selbst zum Arzt. Er wurde sodann Stadtrat, hatte gro,ßm politischen Ein sluß und IS der Krieg ausbrach. krurde er, obwohl er von der Medizin nichts der steht, aber Dank seinen Beziehungen, Chefarzt der Hospitäler 27 und 38 in Paris. Die eigentliche ärztliche Tätigkeit besorgte für ihn fein getreuer Freund und Assistent Dr. Laborde, der schon mit 37 Jahren , auf Empfehlung feiner politi schen Freunde, das Kreuz der Ehrenlegion er'zielt." Jtz'g Garsunkcl ist tn Nußland gebo ren. 37 Jahre aii. war vor zcyn Javren in Caen wegen eines Einbruchdiebstahles zu Wt Jahren Zwangsarbeit bgeurieilt, später begnadigt, aber mittels Gerichts dekreteS aus Frankreich ausgewiesen. In folge ferner Politischen Beziehungen durfte Garfunkel indessen nicht nur in Frankreich bleiben, sondern er wurde sogar zum Po lizei-Jnspektor ernannt. Bon dcr .Lom bard-Hochschuk' erhielt er hierauf das Diplom eines Chemikers und wurde spa ter von der Akademie mit der Palme academique" dekoriert. Monsieur Tubosa war Kassierer ,m .Belle Jardiniere", war früher ebenfalls Stadtrat, hatte politischen Einfluß und war zuletzt der vertraute Sekresar Lom bards. Es handelte sich daher, soviel als möglich Soldaten vom Dienste zu befreien, die zu zahlen in der Lage waren. Die Preise für Krankheitsbescheinigunge va liierten von 200 big 15,W9 Fronten. Lombard, der wegen einer .dwlomati schen Krankheit" vor seinen Richtern nicht erscheinen konnte oder wollte, machte, vor dem Untersuchungsrichter, nachstehende Aussagen: .Ich ha Gelder von verschiedenen Leu ten erhalten, für Hilfe, deren bedauer lichtn Charkier ich erst jetzt einsehe. Ich habe keine Buchhaltung 5sükrt. Sollte ich aber fl'irrt haben, fs bitte ich. als Strafe, mich glj Krantenwachicr in die ken Stücke auch fein mögen, die Ihm In, grliesrrt werden, Ta sind mit einem sran, sischeg FlugzeuaeMei Maschinengeivehre n!vkipin!MN ctll liier tf!ieeniüi kamen sie. und keiner dachte, daß aus dem Splitterweit noch vicl zu retten fei reiner, bi ans den Zunge Sachsen. Heute stehen sie beide in deutschem Dienste gegen Frankreich. Ein paar andere Stücke zeigt er mir; es sind .Amerikaner' und den Engländern abgenommen. Große vorzüg lich gearbeitete Lvderlosser. in denen die Rundtrommeln mit den Patronen der wahrt sind, liegen daneben. Seine gepfleg ten. schlanken Hände streicheln beinahe zärtlich über die Gewehre: da war eine J, das hat ihm diel Sorgen gemacht ei Stück der eigenartigen Konstruktion fehlte rölllg. und so lag et lange krank bis er dann einei Tages den Kiiiss heraus kriegt, und alles Jchlende ersetzen konnte. Jetzt ist es fiz und fertig, und morgen schon soll es im Fst ungeraden ingeschos sen werden. Tann abcr soll es schleunigst vor und In die Stellung tenn unsere Leute schießen mit diesen .Amerikanern besonders gern!" ' . SlreijlMer. Ä. w. MUZÄ2Ä-J Kriegkzone zu schicken." Monsieur Dubosq abcr führte peinlich genaue Buchhaltung und leider waren es feine genauen Aufzeichnungen, welche die fegensreiche Wirksamkeit dieser Herren störte. Ta an dcr Verteidigung mehr als drcis sig Advokaten teilnahmen, die mehrere tausend Anträge stellten, dauerte die Aer Handlung mehrere Wochen und endete mit der Verurteilung von drciundvicrzig der Angeklagten. ' Garsunkcl führte den Spitälern Kran ke" zu. Wie lohnend, diese Geschäft war. ist daraus zu schließen, daß alle Haupt angeklagten: Lombard. Labordc. Garfun kcl,,llnd Tuboöq eigene Automobile hatten, gut lebten und schöne Frauen unterhielten. id diese Spitäler auch von den amcri'a nischcn Hilfskomitees subventioniert wa ren. wurde gerichtlich nicht ermittelt. Ein anderes Nriecisgericht macht? da gegen mit dem Gcfchäftsagenten Alphonfe Tenis aus Saint-Maur-les.'Foss6s kur zcn Prozeß. Tenis war'von amtswegen damit betraut, die wirtschaftlichen Ber bältnisse der Frauen und Kinder mobili sicrtcr Reservisten zu untersuchen. An läßlich solcher Untersuchungen bclästiste er vielfach diese Soldatenfrauen, zwang sie, m,t ihm unmorali ch zu verkehren, ber ! griff sich auch angeblich an Kindern und wurde dasur zu einem Monat Arrest und suns Franc Geldstrafe verurteilt. An diese brapcn Franzosen hat der amerikanische Pfeffor der Philosophie I. Mark BaldÄn. der als Passagier uf dem Dampfer .Sussei" üble Erfahrungen machen mußte und der an den Präsidenten Wiilon einen so feicklick Protest gerich tet hatte, unter feiner eigenen Unterschrift nachstehende Proklamation erlasiev: Es fällt mir eigentlich recht schwer, unter den gegenwärtigen Umständen mcine Gedanken von dem furchtbaten Erngnisse abzuwenden, dem' meine unschuldige Fa milie zum Opfer fiel, ober ich kann es mir doch nicht nehme, an das edle franzssi fche Volt, dem 'ch fs viel schulde und auf das ich vertrauensvoll meine Hoffnungen stütze, einige Worte zu richten. Was "ich Ihnen zunächst sagen möchte, wäre, daß Eure britischen Alliierten Euch mehr der sicbcn und bewundern als je. Ich kam anfangs März nach England, war zwei Wochen in London und Özford und hatte Gelegenheit, mich mit Leuten aller Stande zu unterhalten.. Ueberall fand ich dieselbe grenzenlose Bewunderung 'für die fran zösi sehe Armee und ihre Generäle und die großartig ruhige Haltung der französi schen Bevölkerung. Insbesondere haben auf mich groscN Eindruck gemaek die Worte, die Lord Äryee der französischen Generaliiät fpendcte Sir Wildert Par sei f-rach mir don der .heiligen Einigkeit" der Franzosen und alle fragten: .wie die französische Ration solche brillante Rcsul täte erzielen konnte? Ihr Franzosen, Ihr möget wissen, daß Ihr jenseits des Kanals aufmerksam be obachtet werdet. Ihr werdet bewundert und geliebt und der gemeinsame Geist der Moral beseelt i,kr alliierten Armeen Wis sei, daß die Engländer diese elementare Macht der geistigen Solidarität anerken nen und in diesem moralischen Geist eine Garantie für den Sieg erblicken. . .F r a n z o s e ! ' B l e i b e t i m m e r dieselben! . Dies sind die Worte, welche die Engländer Euch zurufen." Und in diesem Tone fahrt dcr amen kansiche .Professor. I. Mark Laldwin. fort, die Franzosen zu versichern, wie seine Landsieule ebenjalls nur die höchste Be wunderuna und rere für sie hecen und pflegen nd wie fehr Amerika wünscht und hosst. sich dem edlen französischen Volke im Krieg: gegen die Barbaren anzu schließen. Wunderbare Charakterstudien des deut W Kaiser! und des Königs von Bul garien leistete ,.ch der berühmte französi sche Schriftsteller Pierre Loti im .Figaro' vom 7. April. E-inige Proben: Es giebt verfluchte Gestalten, die wenn sie alter werden alle Grausam leiten und die finstere Nacht, die auf dem Grunde ihrer Seele geschlummert hatten, don sich wiedergeben. Tie Züge dieser Ge stalten sind nicht immer gerade gemein, sie haben aber dennoch etwas in diesen Zü sen, das viel schlimmer ist a.s Häßlichkeit, o daß man sie unmöglich , blicken kann. So ist ihr Kaiser, dessen böseS BildniS ,e n den Zk'.tungen leyen, feie iazon beim ersten Anblick erstarren macht. Oh! Dieses Ratterauge, das im Hinterhalte einen schlaffen Augapfel schützt, fein ver schmihtes. von innerer Berivorfenheit zeu gendcs Lächeln; feine gründliche Heuchelei, krantbasie Brutalität und kalte Grausam sät; von dem doHmüligln (M$U, vor "tiMTA ri dem sich ein Karbatfche selbst peitsn würde, schon gar nicht u sprechen! J,h habe ein? tn irern alten Tempel in Ja pan ein Cchreckbild gesehen, dos als in Meist'kiverk seiner Art onfehei, war und da man. sorgsam verschliterl, In einem schwer beschlagenen Koffer aufbewahrte, Vülan kennt wohl die Verehrung der Ja paner für alle Schreckliche u,,d die Mei sterfchaft ihrer Künstler In alle-' was grausam ist). Diese Schreckenbild war eine menschliche Masse von vielmehr rcgu lären und fein,' ZU.zen. aber wenn man das Bild näher betrachtet hatte, konnte ma erst den grausamen, brutakn und er siorknen Auidrua dieser Make erken nen: ein Ausdruck, welcher deutlich sagt .Ich hab, I schon lange vorgehabt mit dir abzurechnen und nun bist du da! Und wer schauen kann, würdcn dieser Gestalt des Kaiser, jene grausame Maske, die ich in Japan gesehen habe, erkennen, diese turcktbare Gestalt, die etwas Im Schüde führte, das viel grausamer ist als die alten Verbreche baibori eher Zelten Zur dringende Rettung dir Menschheit müßte man ihn toten! Hätte aber jemand roch dof kurzem wetten können, daß ti sine noch absclxu Iichere Figur, als d des deutschen Na, fers, ouf der Welt gibt? Wer gewettet hatte, datte auch die Wette gewonnen, Eine viel abscheulichere Gestalt als die des Kaisers ist Ferdinand der Koburger. .Tiefer Gorgonenkopf. dessen Antltk das Stigma des Betruges und des Ber brechen tragt, dessen Blick, schon vor fünfundzwanzig Jahren meine ?!erven erstarrte, hatte er nicht auf der feigsten Weise private Mord, begangen und be gehen lassen? (Panitza, Ctambulof!) und dann dem Heuchler, der ihn zu entlarven drohte, die beiden Hände abhauen lassen? Als man unlängst allgemein gehollt hatte, daß dieses Scheusal und großer Komplize bald an dem ererbten bösen Blute sterben würde, kniete er in einer Reihe mit den Teutschen nieder und, betete s.Inen falschen Gott an, um ihn gesunden zu lassen. Ei Monstrum betete so für das andere." Während die französische Presse noch immer und überall bestrebt ist. die Deut schen und Ocsierreicher als die alleinigen und auZschlicßlichcn Vertreter eines jeden Lasters, im Gegensatze zur eigenen Tu gend, hinzustellen, während diese Presse tagtäglich ihren Lcscrn erzählt, daß Gier. Habsucht, Gaumenlust, Unkeuschheit, !Uäg hcit, Neid, Lüge und Meineid spezifisch deutsche Eigenschaften sind, daheine jede deutsche Frau nach dem Kuhsia'. riech! und die Sklaöin des barbarischen Mannes sei, tut es einem doch wohl, in denselben französischen Zeitungen nachstehende! Schreiben einer deutschen .Va'. arm" ab gedruckt zu sehen: .Madame Triant, geb. Boulanger. Chasscur! & pied 5753 France. Wiesbaden, den IS. März 1016. Mein Sohn, der als Artillcrie-Lcui nant Im Kampfe Ihrem Henn' Gemahl gegenüber stand, bat mich, Ihnen zu schreiben und Sie zu versichern, daß Mon sieur Triant mit allen Ehren und Für sorge bestattet worden ist und ,daß seine feindlichen Kameraden ihm eine schone Ruhestätte bereitet und geschmückt haben, Ich beeile mich, Ihnen zu jenem meines SohncS auch mein tiefstes Beileid auszu sprechen. Mein Sohn läßt Ihnen sagen, daß man bei Monsieur Triant ein aus dr.i Heizen geformtcl. Medaillon. daS er um den Hals trug, gefunden hat., Xitl steht zu Ihrer Verfügung. Wenn Si' es wü.ifck)tn, würde ich es Ihnen durch Ver mittluna der Baronin G!utzRuchte tn Soleure, die die Güte haben wird, Ihnen diese Zeilen zuzustellen, zukommen lassen, Auf einem an der Kette angebrachten ool denen Plättchen ist folgendes eingraviert: .Zum Andenken an' die erste Communion dcr Marie-Theröse. 14. Juni 1X2: .Monseur Driant wurde dichi neben dem Grabe des Kommandanten Etienne !7.enouard, vom selben Bataillon 5o59 der Jäger zu Fuß. am Saume der Wal, duna Caures. Zwischen Beaumont und FlabaS. begraben. Sein Grab wird in einer Weise gepflegt werden, daß Sie eZ in den kommenden Friedenstagen finden werden. .Emvfanaen Sie. gnädige Frau, die Versicherung meiner vorzüglichen Hoch achtung. Baronin Schrott." Monsieur Triant war nicht nur Offi zicr. sondern auch Politiker. Ale Mit glied der französifchen Kammer hatt: er sich häufig durch seinen unversöhnlichen Haß gegen Teutschland, durch seinen gros sen Chauvinismus sehr bemerkbar ge, macht. Tagelang zitterte die politische Welt Frankreichs um sein Geschick, als man nach den Zahlreichen Schlachten um Verdun zur Einsicht kam, l,aß Frankreich geschlagen sei. Eine Zeitung für Montenegro. AuS dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Jn Ccttinje wird in den nächsten Tagen eine Zeitung erscheinen, deren Zweck einer feiis die Unterrichtung der Bevölkerung Montenegros über die tatsächlichen Ver Hältnisse auf den verschiedenen Kriegs, fchauplätzen urld ihre allmähliche Austlä rung über die Einrichtungen in Oester reich und Ungarn, wie auch in den be setzten Gebieten, anderseits eine Unter Weisung über die Verhältnisse in- Monte ncgro sein soll. Gleichzeitig hätte dieses Blatt einen autodidaktischen Behelf für die Erlernung der lateinischen Druck fchrift, die im Lande noch wenig bekannt ist. zu bilden. Chefredakteur der Zeitung ist Dr. Georg Kumicic. Die Zeitung wird in kroatischer Sprache zunächst zweispsl tig. in der einen Spalte in lateinischen, in der anderen in kyrillischen Lettern ge druckt. Nach sechs Monaten wird der Druck nur mehr in lateinischen Buchstaben erfolgen. Die Zeitung nimmt auch An zeigen auf. ViS zur Mitte des 18. Jahrhun dertS gab es keine Frachtschiffe von mehr als 300 Tonnen. . Unser Wort Champignon lxdeuiet im Französischen jeden Pilz, auch die Schimmelpilze. Grönland zahlte früher auch einen Peterspfennig, und zwar in Walroß jahncn. ' Lrleömjse in fif fcrn ,nch'I,k,'n Mff, IV tH .Rtfict sinifMtii f;rntrtüt(n" nliimmn i. rtn rtmir, bit i m fest ittftl ml! fl'flftl tfi'ciBn oa, bis fuin unt bfii ruwtfi tirii lliiiHiiniin b'i Wttivi txnntilrr ,,n,! IUiIU", frni btrrn U lirn b,'I,M!Nch u t t't lr,I,h Mr'uarr .yintrülun" trtillfi (viirM, lirn.i ftln ttx ItSni'jt In tiüiliiu (Mi'taiuwiktiifi, tu tn tt tu fcfltninuitEirt gaaltu Hat. stiel, 21 Fcoruar. Ttilt Such mit. daß ich aus dem Fcstungslazarctt Kiel Wik entlassen worden bin. Wie Ihr ja eis-hrc hct. zzg Ich mit clZ Erster gc g:n England. Kurz nach der englische Nriegsertläruikg am 4. August 1014 dampften wir mit dem schmucken Dam pser .Königin Louist" nach der britische Küste. Tie See war ruhig und der Mond lauschte zeitweise aus den Wolke hervor. Wir fuhren abgeblendet. Wahrend uhsc rcr Nachtfahrt begegneten wir einem grö ßeren Kriegsschiff und einem Torpedo boot. Ob e! Freund oder Feind war, konnten wir nicht ausmachen. Spater drehte das Torpedoboot ob und ließ uns zufrieden. Am nächsten Vormittag, dem L. August 1914, wurden wir vor der Thkmsemündung. nachdem wir unsere Ml nen gelegt hatten, don feindlichen Streit krastcn angegnsfcn., Trog der starken Ucbermacht nahmen wir den Todcskamps aus, bis unser stolze! Schiff mit wehen den KriegSslagaen an dciden Masten in die Mtt sank. Kommandant unseres Schisse, war Korvettenkapitän Biermann, der auch als Verwundeter in englische Gefangenschaft kam. Ich wurde aus der Backbordscite dcr Kommandobrücke mit ZivilkapitLn Füller schwer verwundet. Nach meiner Verwundung verlor ich sofort daS Augen licht und hatte große Schmerzen am Kopfe. Ich rief dem Kommandanten zu. er möchte mich doch don meinen Schmerzen erlösen, mich erschießen. Nach kurzer Zcit wurde eö lehr beiß unter meinem Körper, da scheinbar die Brücke brannte. Das Schiff lag slcirk nach Backbord über, und ich raffte all meine Kräfte zusammen und warf mich über Bord, mit der Absicht, zu ertrinken, wurde aber von den Engländern aufgefischt. Ueber meine Rettung weiß Ich nichts zu berichten. Nach Aussagen der Krankenschwestern wurde Ich am 6. August besinnungslos in daS Marincho pitai zu Harwich eingeliefert. Dort soll ch noch 26 Stunden ohne ILksinnung ge, legen haben. Am 21. August wurde mir das linke Auge durch Operation entfernt. Im ganzen hatte ich an meinem Körper 70 Wunden. ,,Mein tägliches Verbinden dauerte 3 bis 4 Stunden, vor Schwäche bin ich dabei oft eingeschlafen Allmah lich kam die Seekraft des rechten Auges zurück. Einst besuchte mich ein englischer veeo tizier von dem zorpcdovootsier, ftörer .Landrail", der mich gerettet hatte, Er fragte mich, warum wir den auSsichts losen Kamps aufnahmen. Ich erwiderte, daß ein deutscher Soldat sich nicht frei willig ergibt. Darauf schüttelte er den Kopf. Er war nur gekommen, um von mir die Zahl der von uns ausgelegten Minen zu erfahren. Ich sagte ihm, daß sämtliche Minen unter einem Bezug wa ren. und ich nicht bei dem Minenlegen, sondern bei der Navigation beschäftigt ae we en let. ist wun chte mir gute Be e rung und verschwand. In Harwich wurden am 29. August auch die Verwundeten von S. M. S, .Mainz" eingeliefert. Später kamen noch englische Seeleute, die von den Schiffen waren, die Kapitanleutnant Weddigcn tor pediert hatte. Sie wurden in Trag, bahren angebracht und husteten fchr stark. Einige standen sofort wieder aus und er, zahlten uns ihr Unglück mit den drei ver, senkten Panzerkreuzern. Am 22. Sep, teniber war ich transportfähig und wurde mit englischen und deutschen Seeleuten in einem Hospitalzug nach Chatham gebracht. Wir Deutsche kamen in daS alte Fort Pilt. Wer in Fort Pitt gewesen ist, der kann bezeugen, daß daS Essen fehr mangelhast war, auch die ärztliche Behandlung viel zu wünschen übrig ließ. Wahrend der bunden wurde, rauchte der Arzt seine Zi garcttc, und Tommy fegte die Bude aus. Es waren schreckliche Zustände. Wir er hielten oft Besuch von verwundeten Ossi, zieren der .Mainz' und dem Komman danten don V 187", Kapitanleutnant Lechlcr. Am 2J. November wurde ich mit zwei Mann nach dem Bahnhof gefahren. Dort erfuhren wir vom Dolmetscher, daß wir nach dem Gefangenenlager Frith-Hill bei Aldershot gebracht werden sollten. Tie Bahnfahrt ging über London, wo wir um steigen mußten. Um unsere kleine Truppe hatte sich allerlei neugierige! Publikum ge sammelt. Nachmittag? kamen wir in das große Gefangenenlager von FrithHill. Hier waren Armee und Marinesoldaten in Zelten untergebracht. Die Soldaten deS Heere waren meisten! Mitte Septem ber 1A4 in d Morneschlacht in Gefan gcnschast geroten. Ich wurde sofort in da! Hospitalzclt gebracht und frisch verbunden. Es war die höchste Zcit,'denn meine Wun den verbniteten einen starken üblen Ge ruch. Im Lager wurden die Kranken don drei deutschen gefangenen Militärärzte behandelt. Ich freue mich, endlich wieder einmal don deutschen Aerzten verbunden zu werden. Da! Essen für das Hospital wurde von unseren Sanitätssoldaten ge kocht, und ich war froh, Essen nach deut scher Art und Sitte zu genießen. Die Engländer kochen da! Effen gewürzloZ. Hier befand sich auch die Besatzung von ll 18 . Es wurde im Monat Dezember in den Zelten, die ohne Fußboden waren, sehr ungemütlich. Tagelang regnete e! Tag und Nacht, so daß da! Wasser i den Zelten stand. Mir wurde von einem Feld wcbel erzählt, daß e! die ersten Gesänge nen hier im Lager sehr schlecht hatten. In Erdlöchern haben sie kochen müssen. Holz wurde nicht geliefert. DaS einzige Brenn matcrial war Heidekraut. Ali Fleisch ei hielten sie Ochscnköxfc. " ' : sn?s.ff britischer Kejangenjchaji. mm W", g;3XStLM.Ii Die Gefangenen Wurden im Dezember, all das Wasser teilweise 10 Ztm. hoch in den Zellen 'standen hatte, nach Ports mouth und Soulhend o Sea geführt und aus Dampfer gebracht. Auf dem Tom pser. der .Jvernia". fühlten wir uns In Soulhend sehr wohl, da sämmtliche Räume Tag und Nacht warm gehalten wurden. Feldwebel. Unteroffiziere und Verwundete wurden zweiter Klasse unter gebracht. Die Verpflegung war ansani knüpft und sieschmaiklo. Später, al! viele Beschwerden einliefen, wurden dv SchtsfSkommandanten die englischen Köche entfernt, und deutsche Gefangene kochten. Ta! Essen war nun reichlich und gut. Da! liebe, traute Weihnachtssest nahte, und wir warteten auf unsere Weihnachts Post, die am 5. Januar eintraf. Am 24. Dezember schickten unk die Deutschen auS London zwei Wcihnachtsbäume sowie auch mehrere Kisten, die Zigarren und Pscsser kiichen enthielten, an Bord. Die beiden Weihnachisbäumchen wurden uns von d:r englischer! Bewachungsmannschaft gcstoh len. die sie aber schließlich wieder herauö geben mußte. Am ersten Weihnachtstags flog mittags in beträchtlicher Höhe ein deutsche! Flugzeug, gefolgt von eine englischen, über unser Schisf. Am 14. Januar herrschte roße Unruhe bei dem englischen SchifsSpersonak. ES wurde kund, daß deutsche Unterseeboote in dcr Themse gesichtet seien. Im Laufe de! April wurden wir wieder der nach Frith-Hill zurückgebracht. Jetzt hallen sich die Engländer gebessert. Jeder Soldat erhielt einen Ctrohsack und zwei Decken. Die Zelte waren mit hölzernen Fußböden versehen. Auf dcr Fahrt war unser Zug mit Steinen bcworfen worden. Ein englischer Offizier wurde durch Glas splittcr leicht verletzt. Nachmittags traf unser Transport in Frith.Hill ein. Ich kam sofort in das Hospitalzclt und erhielt ein Vctt. Tie Verpflegung im Lager war gut, sie stand unter Aufsicht unserer Feld wcbel.. In unserer Umgebung wurden große militärische Uebungen ausgeführt, zuweilen auch Nachtgesechte. Am 8. Mai fand wieder eine Nachtübung In unsere, Nähe statt. ES fielen dabei scharfe Schüss, in unser Lager, und die englischen Sol daten schrien: .Lusitania". Am 9. Mal ISIS wollte nachts eine größere Anzahl betrunkener englischer Soldaten wegen dei Versenkung der .Lusitania" unser Lage, stürmen. Unser Lager-Kommandanl ver stärkte sofort die Wache und daS Vorhaben wurde vereitelt. Einige Tage nach dem Untergänge der .Lusitania" wurde die Deutschen Londons festgenommen und hier in Kamp l interniert. Kurz vor Pfing sten erhielt unser Lager Musikinstrumente. Da genügend Musiker vorhanden waren, war schnell eine Kapelle gegründet. Am ersten Pfingstfeiertag fand ein Turnfest statt Am 14. Juni wurden die gefange nen U'.BootVcsatzungen. die so lange von den Engländern als Piraten behandelt worden waren, in verschiedene Lager der teilt. Jn unser Lager kam die ,U 8" Besatzung. Nach Aussage eines Deckofsi zier;, den ich gesprochen habe, war diese Besatzung in Einzelhaft im Militärge sangnis Chatham untergebracht und hatte kS sehr schlecht. Eine! Tage! laS ich tu einer englischen Zeitung, daß in kürzester Zeit ei Aus tausch der KriegSinvaliden zwischen Deutschland und England stattfinden werde. Am 23. Juni wurde mir bekannt gegeben, daß zwei Schwerverwundck und ich am 26. Juni nach London inö King Georges-Hospital gebracht würden. Am 23. Jni verabschiedeten wir uns von den zurückbleibenden Kameraden, von denen viele un! unter Tränen zuricfcn: .Grüßt unser geliebtes Vaterland!" Nachdem in London die Schwerverwundeken gefam melt waren, fuhren wir nach der See station Tylbury. , Die Fahrt wurde un! nicht lang, denn es wurden patriotische Lieder gesungen. Jn Tylbury lag für un! der holländische Dampfer .Orange Nas au bereit. Nach ersolqter Ein chisfuna wurden wir von holländischen Rotc-Kreuz Schwestern auss beste verpflegt. Auf der Fahrt noch WlissiNgen begrüßte un ein deutsches Flugzeug, und abends trafen wir n WlissiNgen ein. wo ein Hospitalzug aus un! wartete. Nach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt nach Holland, Über Ant werpen. Lüttich nach Aachen. Aus der Fahrt durch Holland wurden wir mit Lie bcsgaben bedacht. Jn Antwerpen trafen wir am AI. Juni, nacht! 12 Uhr. ein. Auf dem schon geschmückten und beleuchte ten Bahnhof war kür uns die Tafel ae deckt. Jn Lüttich empfing uns der Herzog von Braunschweig nebst Gemahlin. Jeder Soldat wurde persönlich begrüßt und mit Blumen beschenkt. In Aachen war der Höhepunkt unsere Empfanges. Auf dem Bahnhof wurden wir mit Musik empfan ' gen. Wir mußte aufsteigen und erhielten vom Noten Kreuz ein herrliches Mittag ' essen. Der kommandierende General ke grüßte un! im Namen der Kaiserin, die uns eine Glückwunschdepesche gesandt hatte. Den Damen vom Noten Kreuz war eS nicht gestattet, unS über unsere Gefangen chakt zu befragen, damit wir nicht wah rend der Mahlzeit gestört würden. Im Lause deS Nachmittags wurden wir in ge schmückte Automobilen nach dem schön ausgeschmückte Lochnerschen Erholimgs heim gebracht. Hier sind wir sehr gut gepflegt und gebettet worden. Am g. Juli uhr ich mit zwei Marlnearzte zusammen nach Kiel und meldete mich im Kieler La zarrtt. Am 18. Januar ISIS bin ich nach ehr guter Verpflegung und orthopädischer Behandlung als Kriegindalide entlassen und werde Euch in kürzester Zeit einen, Besuch abstatten. , - 1800 führten Franzosen und En fnnViiv ff!rtiVnJrt CItIsi Vii JFiJ iuiiiu tut nvivin tt-vift yii.i vit uiju i isch: Regierung und unterstützten sie zu ii gleich im Süden gegen den Taiping-Aus i stand. ) I ! i ,i ( i i