ifl 1 )3hS fo'byt t oje Nts Fl-Moots -Kommanöant a 155 ,i Bald' hatte er auf unsere Aufforderung Bin sti Boote mit der Besatzung zu Was . ser gelassen, di auf unser Geheiß zu uns siCt-wCu Kaum hatten die Leute ihr Leben in den Booten in Sicherheit gebracht, da sing der ganze Borsall des BersenlenS chre Schis sei an, ihnen Spaß zu machen, sie hielten (I silr eine Art Sport. Die Nebenumständ Karen diese Mal olletdina auch besonders günstig für eine gemütliche Auffassung des an sich so n sien Vorfalle. Bei spiegelglatter S lachte die Frühlingisonne Über dem ruhig daliegenden Weltmeere und bracht ihre wärmende Wirkung schon in sehr angc xehmem Maß zur Geltung. , Kaum war der Kapitän deZ Dampfers nun bei uns angelangt, so tat er mich, ich möchte doch einmal mit ihm nach dem Lorderteil bei Dampfer hinfahren, um die Löcher, die der tadellose Schuß in die Wände seines Kartenhauses geschlagen hatte, zu besichtigen. Die Granate wäre ihm dicht cm den Ohren und ebenfalls dicht rieben dem Ruder (Tteuerrad deZ Schis st!) stehenden Matrosen vorbeigeflogen, ohne jedoch jemand zu verletzen. Da habe er sich bei so tadellosen Schießleiftungen unsererseits doch gleich sagen müssen, daß s tliig wäre, nicht weiter die Flucht zu ersuchen, weil der nächste Schuß ja schon (u leicht nicht nur wieder das Kartenhaus, andern vielleicht ihn selbst oder seine Leute hätte treffen können. Er hielt sein 800t dann an unserer Bordwand fest, und wir fuhren zu unserem beiderseitigen Vergnügen mit nach vorne, um unseren guten Schuh zu bewundern. Einer der SchifsZoffiziere, dem einer meiner Leute zurief, dah sie froh sein könnten, nicht gleich durch einen Torpedoschuß versenkt und ertrunken zu sein, sagte darauf in dankbarer Anerkennung: ;rnuch bettet so!' und wollte uns einen Schluck aus der natürlich in seinem Sooft nicht fehlenden .Whiskey-Buddel" nehmen las sen; daß wir hierfür jedoch dankten, brauche ich wohl nicht erst zu erwähnen. Ringsum war bei klarstem Wetter nichts weitn in Sicht, so konnten wir uns diesen Spaß schon einmal gönnen, unseren, Schuß in Ruhe zu bewundern. Vorne angekom rnen, zeigte uns der Kapitän die Schuß- lacher. wobei er. Mit seinen Leuten in die Hände klatschend, immer wieder mit den Worten a very good fhot!" auf die von unserer Granate aufgerissenen Wände sei riet Kartenhauses in der Mitte der Kam mandobrücke hinwies. Ja, der Kapitän grawlirrte ttnö gewissermaßen noch zu der Kaperung des Schiffes, indem er sagte. ' , ' UW, M A ,,,.,"'., , ,.,,.,, , , , , , ,,,, , ,. ' ' " ' ' . IPi tj ' ' ' ' y' H "X. Ö K . :s-----; - l K . ' " " ,,,) , , , .nr i yjr.r " II wamm Mmm, , slm im , In Tkutschlands Kielopp-Logrn gibt's Anstand und rzakte MmzÄuber. Skanvinavien liegt in Amerika. I nt...: r:. VltfLl)lU, JjltllHlU Q'llH(fUlliUll ttnsvtftt, errege Stills" böse ?er dacht. inodern Dhelma", eine ttmantische Liebesgeschichtk des Nord landrs. f Wir kenne daS Leben Im smenkani schen Kino, vielleicht auch das Treiben im deutschen Kiuo, aber der Betrieb in den Lichtspielen der Zeniralmschte während des Kriegs ist ns wahrscheinlich unbe kannt und wenn wir ihn doch kennen, dann betrachten wir ihn vom deutschen Ge sichtswinkel". und den american point os View' kennen wir nicht. Wie betrachtet nun so ein Amerikaner ganz durch die omerikanische Brille das hebere in den Kientöppeu zur Kriegszcit? Die Antwort erteilt & St. Küchin in der nationalen Wovik'Zeitfchrift Phatoplay" in der r u. a. berichtet: , Berlin hat nur ein Unierhaliungs rkiema: den Krieg. Berlin hat nur einen Platz, wo es dieses Thema vergessen kann: die Lichtspiele, und auch dort nur auf eine Stunde oder so, weil Kriegsbildei einen Teil jeder Filmvorstellung bilden. In Wien oder Budapest, den Hauptstädten der Doppelmonarchie. ms der Ernst des Krieg? das alltägliche Leben wenig tief dcemüußt. da lacht man noch laut über in tVJi ZlÜ" i:: FiiZÄAÄr, 33 2er l-o J i-i $ oil ?ivj gegen Gngl'and. Cll ' siapiiültlculnant Hunger Hcorg Freigerr .lFortsctzung und Schluß.) sein Dampfer sei so wertvoll, daß wir wohl noch nie zuvor einen gleich guten Fang gemacht halten". Diesen Gcdanten n;i;!en wir Ilzm allcidingZ r.chmcn. tcrrn zum OJIüii war vorher schon manche noch weit bessere Prise un8 zum Opfer ge fallen. Da absolut glatte Wasser veranlaßte un dann, Torpedo und Granaten zu sparen und ti mit kleinen CprengbomlKn zu versuchen. Hierzu brauchten wir ein! der englischen Beiboote, um ein Sprengkommando in diesem Boote zu dem Dampfer hinüber rudern zu lassen. Einen Teil der Eng länder mußten wir während dieser Zeit an dem Boot ausskcigen lassen cnb zu unj an Bord ehmen, um den nötigen Platz für unser Eprengkommando in dem englischen Boot zu schaffen, nur die zum Rudern nötigen Engländer ließen wir un ter Führung eine EchiffzoffizieiZ In dem Boote zurückbleiben. Als Letzterer gemerkt hatte, waö wir beabsichtigten, erwachte auch in ihm der echle englische Sxorlsgeist. So sort bat er. die Sprenggranate selber on dem Dampfer anbringen zu können, er wüßte die beste Stelle, wo das Schiff am verwundbarsten wäre und deshalb in kür zcster Zeit versinken würde. Natürlich ge statteten wir ihm dieses Vergnügen nicht, denn auch uns war die Bauart derartiger Dampfer nicht unbekannt. Wir wußten allcine Bescheid, wo wir unsere Spreng bomben anzulegen hatten. In nicht all zu'anger Zeit rissen sie in die Borwand des schönen Dampfers .Crown os Eastile' ein klaffendes Loch, durch daS die Wasser Massen gurgelnd in das Schifssinnere hin einströmten. In hellen langen Streifen sich weit über das Weer hinziehend, floß sodann der schöne gelbe Hafer aus dem gleichen Loche heraus, und weithin ficht bar zog n sich in goldig glitzernden Fäden über die Oberfläche des Meeres dahin. Noch lange, nachdem der Dampfer vollends von der Wasseroberfläche verschwunden war, legte der schöne auf den Wassern schwimmende Hafer Zeugnis ab von der wertvollen mit ihm in die Tiefe gesunkenen Ladung. Und ihr armen französischen Armeepferde, eure Rationen sind cuch in der nächsten Zeit sicherlich etwas beschnit ten worden! An der an Borö unseres Bootes stehen- den zirka vierzigköpfigen Besatzung karrn ten wir, wie auch sonst stets schon on den in die Nähe kommende Bootsbesatzungen. Studien machen über daS Menscbenmatc lial der jetzt auf englischen Schiffen zur : fahrenden Seeleute. Ueber die Hälfte aller Leute bestand aus lin dagegen lächelt man nur, weil im Zen trum der Kultur selbst das Vergnügen se riös genommen wird. Sogar in Brüssel vergißt der Belgier daS Unglück, das mit den feldgrauen Heersäulen aus Osten kam, wenn er inden Kientepp zieht. Zur Stünde, da der New Forker sich zum Essen niedersetzt, beginnt in Berlin die erste Nummer de? Lichtspiele. Halb nach sieben Uhr erfolgt spätestens der Be ginn der Vorstellung, gewöhnlich surrt der Projektionsapparat um 7 Uhr. Der Ber liner geht also mit leerem Magen, oder besser, ohne gespeist zu haben, in die Licht spiele. Er hat seine Hauptmahlzeit am Mittag eingenommen und mit der Zeit des Abendessens nimmt er cS nicht so genau. An meinem ersten Abend in der Reichs Hauptstadt saß ich Punkt 7 Uhr in einer Loge der Linden-Lichtspiele, eines Thea ters, daß trotz seines imposanten Eingan geS nb der uniformierten Türwächter verhältnismäßig sehr klein und nach dem Muster unserer ersten MoöieS", halb rund mit aufsteigenden Parketjitzen ge baut ist. An beiden Seiten ziehen sich Logen hin, und für 250 Mark hatte ich das Privileg, solch eine Loge mit drei monokeltragenden, eisenbekreuzten preußi schen Offizieren zu teilen. Tie Offiziere füllten di: ganze Loge aus, erkannten aber die Notwendigicit, mir Platz machen zu müssen, und "si: taten dies mit erakten Verbeugungen ' und steinern höflich:: Miene. ömez LuLDMMiez lMmch a oKcoioilo von Aorstner. Chinesen, ein Teil waren Neger, dann folgten mehre sichtbar nicht seemännisch ausgebiioeie reute, die anscheinend nur ZU Hand'üügcrdicnsien verwandt wcrdcn konnten, und schließlich war noch ein nur sehr geringer Teil wirklich guter Seeleute ooryancen, die zu den seemännischen Dienstleistungen benötigt wurde; auSge kommen natürlich die Seeoffiziere. Wir hatten den absoluten Mangel an seemännischem Personal allerdings häufig auch schon früher auZ der oft gänzlich llnscemännischen Handhabung der Boote beim Zuwassrrlassen wie auch bei dem späteren Rudern ersehen können. Nachdem wir die Boote der Crown os Castile" verlassen hatten, wollten mir end gültig den Rückweg nach Osten antreten. Bald sichteten wir auf unserem Kurse ein größeres Segelschiff. daS wir schon von weitem als neutrales Schiff erkennen konn ten. Wir hielten auf das Schiff zu, um es zur Aufnahme der Schiffbrüchigen des soeben versenkten TampferS zu veranlas sen. Ein sicherlich schlechtes Gewissen ließ aber auch diesen Segler bei meinem Sich i:n dazu verleiten, die Flucht zu versuchen. Selbstredend war es zwecklos; denn in kürzester Zeit waren wir bei ihm und bewogen ihn zum Beidrehen, um ihm in Ruhe unseren Wunsch mitzuteilen. Sicht lich war ,der übrigens gut deutsch spre chende Kapitän darüber erfreut, daß wir ihn selbst erst gar nicht untersuchen woll ten. und versprach daher sofort, die Boote aufzunehmen. Acngstlich hörte jedoch die an Deck ge eilte Frau des Schifftführers unserer Un terhaltung, die ihr "wohl unverständlich blieb, zu. Hierbei flatterten ihre Haare, da sie sich keine Kopfbedeckung in der Eile mehr aufgesetzt hatte, lustig im Winde hin und her, und bald entfernte sich unter schallendem Gelächter unserer Leute ein guter Teil ihres Haupthaare mitsamt einem schönen Zopfe und einem fal schen Wilhelm und schwamm weiter auf den Fluten dahin. Kaum hatte sich die erste Freude hierüber gelegt, als der aus dem Turme am Steuerruder stehende Ma ircse mit gänzlich heiserer und anscheinend von Salz zugeklebter Slimiue in die Worte ausbrsch: .Die Olllche bat Angst !" was natürlich einen weiteren HeiterkeilS ausbruch zur Felge hatte. Ja. die Ollsck schien wirklich Angst zu haben, doch bald konnten wir sie von die ser Angst befrieien. sobald wir den Segler hinter uns zurückließen, der gleich darauf an sein Rktiungsmerk ging, während K'v; in Ruh unseren Rückmarsch fortsetzten. ' Die Sichtweite unter Wasser durch tie Z?crbeug,lngen. Orchester eine typisch deutsche Weise, die Lichter wurden abgedreht, und in Film buchstabm erschienen die Worte: Sein schmierigst Fall" auf der Leinewand, eine Ankündigung, die mit erwsrtungs vollem Gemurmel vom Publikum Fufge nommcn wurde. Wie es bei rlns in vielen Bildern üblich Ist. wurden zuerst die Hauptdarsteller einzeln vorgeführt und nach dem Grade ihrer Popularität mit viel oder weniger Beifall begrüßt. Bcfon derS lebhaft war der Applaus, als das Gesicht von Mm May, einem entschieden hübschen Mädel, gezeigt wurde, und als gar Mak Landaus eindrucksvolles Konter fei erschien, da gab es f7"s Getrampel, lautes Klaifchen und ein Lewirr von billi gcnden Worten. Der Film war eine ziemlich gute, deutsche Detektiv-Geschichte, dem ein amerikanisches Sensationsstllcklein folgte, eine Eisenbahngcschichte, bei der die Liebhaberin des eingeschlafcnen Tele graphisten eine Bahnkatastrophe dadurch verhindert, daß sich auf ein Pferd wirft und dem Zug mit ihrem Untcrrock ein Warnungssignal gibt, wir kennen ja Diese Sorte Bilder. Dieses amerikanische Bild war d einzige Film aus den U, S den ich in ganz Deutschland usd Oefln ich-Ungarn gesehen bZbe. Nach diesen Bildern gab es Krieg! films, die heute die bedeutendste Rolle im deutschen Kinobetriebe spielen. Tatsächlich werden in verschiedenen Theatern Berlins ausschließlich solche ttricgsbilder gezeigt. So sah ich im Urania-Thcat in der Taubenftraße Die Kriegsschauplätze auf dem Balkan", ein hochiniereffanler Film, der die Topsgraphie des Balkans und die Statten kürzlich Kampfe zeigte. Jm Marmorhaus "oh ich Bon den Kaipach? biZ Bkcst-LU..osl" eint vilMniZche, Tar in die Panzrwand des Kommandolurmes eing'fchnittenen Eeiteiis'Nster wechselt. Es ist selbstverständlich, daß wir in schönem, klaren WaKer auf hoher C Weiler sehen als In trübem, schmutzige Zgasscr. wie etwa In oder dicht vor unseren Jlußmün düngen. Außerdem beeinflußt die Art des Meeresgrunde die Sichtweite durch das Wasser. Dicht über einem hellen Sand kann ms immer weiter sehen als über dunklem Schlickgrund oder schwarzen Fel, sen. In den oberen Wasserschichten spielt natürlich die Helligkeit der Luft eine ge wisse Rolle. Sonnenschein macht sich viele Meter unter Wasser noch bemerkbar. Immerhin ist die Sichtweite unter Waster auch unter den auergunstigsten Umständen iine nur sehr geringe und reicht kaum über einige Meter hinaus, Helle. leuchtende Segenstände sind weiter zu leben als dunkle. Niemals aber können wir selbst helle Gegenstände, die weiter Von unseren Turmfenstera entfern sind als die außer ftcn Schisssenden, unter Wasser sehen. Zumeist wird unter Wasser eine Sicht weite bis zu unserem Bor oder Achter schiff tischt mehr vorhanden sein. Es ist somit klar, daß wir niemals so weit sehe werden, um, durch den eigenen Blick gewarnt, uns begegnenden Schissen, unter Wasser liegenden Wracks oder Etei neu und sonstigen Hindernissen answkichen zu können. Wi würden diese immer erst zu spät erblicken und müssen uns anders helfen. Die Mannschaft sieht überhaupt wäh rend der ganzen Tauchfahrt nichts von allem, was im Wasser vorgeht. Nur der Kommandant hält oben im Kommando türme ab und zu Rundschau mit dem Sehrohr, das auch ihm nur einen kleinen Sektor des Horizontes zeigt. Durch Her. umdrehen des Sehrohrs vermag er nach und nach den ganzen Horizont abzusuchen. Diese Arbeit ist körperlich nicht ganz leicht, und bei langen Fahrten macht sich die,An slrengung recht bemerkbar. Die Sehrohre dürfen sich nämlich in ihren Führungen durch die obere Decke bei Kommando turmes nicht zu leicht drehen lassen, da sie sonst auf großen Tiefen nicht aeniigend gegen den Wasserdruck abdichten würden. Die Tichi.,igen in diesen nuhrungcn sind also stark angezogen. Es muß Mühe ma chen, die runden Sehrohre in ihnen her umzudrehen. Wenn möglich, läßt der Kommandant daher bei gewöhnlichen ruhigen UebungS fahrten, wenn die Nahe anderer Fahrzeuge ! kein Ausweichen nötig macht, wohl einen der Wachoffiziere oder den Steuermann zeitweise statt seiner diese Arbeit übernch men. Weldenxlasjt er sich aber, sodalö irgend etwas gesichtet ist. Da? will er selbst seyen nd weitere Maßnahmen er greisen. Im Kriege, wie auch schon bei den An griffsübungen im Frieden, darf der gom Mandant ur allein diese Tätigkeit aus üben. Würde er außer sich noch jemand in der Nähe des Feindes hindurchschauen lassen, so müßte das Sehrohr überflüssig lancje auö dem Wasser ragen und könnte das angreifende U-Boot verraten. Ein hohes Maß von Vertrauen muß die Besatzung ihrem Kommandanten daher entgegenbringen, wenn sie ruhig und sicher Alles lacht, als Jofsre den Schwarzen fiellung dd5 gewaltigen Kampfe! Bis zur Einnahme der tzestung. Beide Häuser waren anZverkauft und Im Publikum saßen diele Feldgraue, deren Bemerkun gen und Ausrufe die Echtheit der Bilder bestätigten. In den U. T. Lichtspielen der Fne drichstraße werde die besten Plätze für 2 Mark verlauft. Das Programm kostet 10 Pfennige und für das Ablegen der Garderobe wird ebenfalls ein Groschen be rechnet. Das Kientopp.Vergnügen ist dem nach im allgemeinen teuerer in Deutsch land, als in Amerika. Die Theater haben jedoch, weil die Klasseneinteilung schärfer ist. verschiedene Preise für verschiedene Sitze eingerichtet. Für 'en besten Plag sv'd zwei Mark zu bezahlen. Logensitze kosten eine Mark Zuschlag, und die billig ftcn Plötze sind selten unter 50 Pfennige zu hoben. Soldaten und ki.ider zahlen die Hälfte. Aber zurück zur Vorstellung , in den Friedrichstraße , Lichtspielen. Hier sah ich zum erstenmale Deutschlands Wandelbil dkrSpaßmacher, Max, Vallenberg. den deutschen Charlie Chaplin, der einen Ihm an den Kopf geworfenen CustardPi" mit dem gleichen Eclat seines angelsachsi schen Bruders hinnehmen kann. Chaplin ist in Deutschland unbekannt, obgleich er ein Favorit in England und Frankreich ist. Ich sah Ma? in Der rasende Rc land", einer langen Reihe don Slapstick Tricks, in der Charlie Chaplin vollständig zuhause gewesen wäre. Lautes Gelächter, das erste, das Ich ia einem Berliner Licht spiel hörte, lösten die Pdllcnberg-Tricks aus, denen niemand Komik absprechen koiinle. Aber ein hochdramatischer, ernster schwedischer Film, der folgte, wurde cni Mdca mehr geschätzt, wie icZtz aui der bei der Tauchfahrt Ihren schwierigen Ob, liegeiiheitkn I dem Inneren des Bootes nachgehen soll. Der Kommandant ollein sieht, was vorgeht, und die Mannschaft muß wissen, daß er gut aufpaßt und allen Gesahren zu begegnen weiß. Ich konnte mir nicht denken, daß ohne dieses 25 trauen In den Kommandanten in UBoot leistungsfähig wäre. Auch der Dienst der Mannschast wäh rend der Tauchfahrt erfordert Erziehung und Selbstbeherrschung Wir wissen voll und ganz, daß es n,cht leicht für sie ist, zumal in KriegZzeiten. ehne selbst etwas zu sehen, vom Kommandanten durch feindliche Eewässer geführt zu werden. Doch sie kennen sich gegenseitig, die ganze Besatzung eines kleinen UBoote. Bom Kommandanten bis zum jüngsten Makro sen und Heizer wissen sie, daß ein jeder an seiner Stelle der richtige Mann ist, und in diesem Gefühl versehen sie ruhig ihren Dienst. Ein kleines Beispiel mögt beleuchten, wie sehr es Imme, der Wunsch der Leute unten im Boot ist, auch einmal während der Tauchfahrt nach oben sehen zu dürfen. Lange vor Ausbruch des Krieges sollte ein Heizer meiner Besatzung zur Entlos fung kommen. Er hatte sich seinerzeit, ungefähr bet der Gründung unserer UBoot.Waffe, freiwillig für diesen Dienst gemeldet und seine ganze dreijährige Dienstzeit auf dem ersten deutschen UBote abgeleistet. Er war ein prach tiger Kerl, dem man alles anvertrauen, auf den man sich In jeder Hinsicht, auch in schwierigster Lage, verlassen konnte. Ungern sahen wir Ihn daher scheiden; auch er selbst hatte oft geschwankt, ob er nicht seinen Zisilberuf opfern solle, um weiter auf Beförderung zum DkckofZizier zu dienen. Verhältnise in feiner Familie ließen ihn aber den Gedanken aufgeben. Als einziger Sohn mußte er die Schlosse n't feines schon kränklichen alten BaterS übernehmen. An dem Tage vor seiner Entlassung machten wir noch eine längere Uebungs Tauchfahrt. Ich fragte ihn. ob er noch einen besonderen Wunsch hätte. Ich hatte dabei gedacht, dak er noch einmal uns allen seine Geschicklichkeit zeigen wolle. Doch nichts derartiges. Treuherzig bat er mich nur: .Herr Kapitänleutnant! Ich bin nun die ganzen drei Jahre auf einem Unterseeboot gefahren, aber ich habe noch niemals unter Wasser durch das Sehrohr gucken dürfen. Könnte ich das vielleicht einen ganz kurzen Moment einmal ma chen?" Sichtbar beglückt schaute er dann. Lange ließ ich ihn rubig sewähren. Ueber die Oberfläche des Veeres sah er zum allerersten Male nach oben auf die weite, weite Wasseroberfläche, unter der er den größten Teil feiner dreijährigen Dienstzeit verbracht hatte. Noch später schrieb er mir aus seiner Heimat, daß dieser Tag sllr ihn doch der schönste feiner ganzen Dienstzeit gewesen fei. und daß er niemals vergessen könnte, wie herrlich es doch wäre, so von unken über das Wasser hinaus sehen zu können. Das kleine Erlebnis kennzeichnet den glühendsten Wunsch unserer Leute. Mich hat es darauf aufmerksam gemacht, eine wie große Freude, ich meiner Befatzung hierdurch leicht bereiten konnte. Wenn eZ küßt. Tie Polizei Konversation der Ncbensitzenden entnehmen konnte. Von Tag zu Tag spielen die Wandel bild eine größere Rolle im Leben der deutschen Großstädter. Ein amerikanischer Movie-Jan" ist überrascht über die große Zahl lehrreich Reisebildn und Films von erzieherischem Werte. Dafür fehlen fast vollständig die billigen Thrillers", mit denen die zweitklassigen Movie in Amerika überschwemmt sind. Die deutschen Wandelbildei stehen unter schars Aufsicht der Polizei, d die Gewaltstückchen von flimmernden Räubern wenig Freude be reiten. Dagegen sind viele Lichibildek eni schieden gewagt, als die von unseren eigenen Zensoren durchgelasscnen, und trotzdem wird der gute Geschmack selten verletzt. Sonderbarerweise spielen Wandelbilder lange nicht eine so wichtige Rolle in Wien und Budapest, als In Berlin. Obgleich Wien fast so groß wie Berlin ist. so ist s doch zweifelhaft, ob es nur in Drittel soviel Wandelbildertheater hat. Die Ein trittspreise in der Kaiscrstadt der Donau sind auch etwas billiger. Für ein Krone kann mag sich in jedem Kino der Lster reichischen Hauptstadt einen Orchesterplatz erstehen. Jm Wiener Opernkino, einem der vornehmsten Tempel d Lichtbildkunst auf dem Opernring, sah ich interessante Vorstellungen. Ossizie fielen Im Pub likum besonders auf. Soldale sah ich keim, weil die auf dem Balkon unterge bracht werden. Moj! konnte si aber hörea; denn jedesmal, wenn Bilder Ihrer Käme den eiscdienm, legten sie mit einem to senden Beifall loS. Tie für zehn Heller vcrkauftcn Pro gramme dcS OpernkinoS enthalten eine kurzgefaßte JnhaUSaozsbe da lustigen sich bei Uebungksahrten machen ließ. Holle ich dkshali spater mit der Zeki immer einen nach dem anderen heraus zu mir ir den Kommandotiiriit, bis sie alle einmal unter Wasser durch daS Sehrohr geschaut hatten. ' Späteren UBools'KommandanIen kann ich nur raten, gelegentlich das gleich zu tun. Dte brave Mannschaft wird das stets dankbar empfinden. , Nur selten sehen wir bet den Tauch, fahrte durch da Wasser Fische. Sie werden durch dal Geräusch des an den Bootswänden vorstreichenden Wassers und durch das Lärmen der Schrauben aul unserer . Nah geschreckt. Der einzelne Fifch kann uns sehr schnell aus dem Wege gehen. , Anders ist I. wenn wir in große Schwärme von Fischen kommen Diese tonnen nicht so schnell ausweichen, da sie sich alle gegenseitig behindern, versuchen tun auch sie es natürlich. Verschiedentlich kamen wir In Herings oder Sprottenschwäime. und niemals wer den wir dieses schöne, herrliche, aber auch komisch Bild eines durch uns aufge schreckten Schwärme von Fischen Wg.es sen. In höchster Angst versuchen alle, aus unserer gefahrdrohenden Nähe zu entwci chen. Jeder stößt hierbei an den Nachbar, und in allen Stellungen nach unten, nach oben wie nach allen Seite schwimmend, streben si mit höchster Aufbietung ihrer Schmimmkraft danach, uns so bald als möglich zu entrinnen. Wie ein silbern seidenes Tuch, durch das Wasser an uns dorbeigetragcn, glitzert und funkelt das hellstrahlende Klein eines solchen Fisch jchwarm dann vorüber. , Einmal ist ek mir nach solch einer Fahrt durch riesige Sprottcnschwärme gelungen. die Fischer eines Ortes, von dem unsere Uebungsfahrten ausgingen, auf das Nahen der schon sehnlichst erwarteten reichen Fange aufmerksam zu machen. Ihr ursprünglicher Aerger, daß wir ihnen die Fische mit den UBooten verjagen würden, wandelte sich dann am nächsten Tage in große Freud, weil sie mit reicherer Beute als feit Jahrzehnten heimkehren konnten. Liegen wir abe.' mit dem Boote auf dem Grunde det Meeres still, so ist e uns öfters vergönnt, dem Leben der Fische zu zuschauen. Kein Geräusch dringt dann nach außen, da! die Fische in der Nähe abhalten könnte, den sonderbaren Ein dringling in ihr Reich einer genaueren Musterung zu unterziehen. Da durch die Fensterscheiben des Tut mes in daS Wasser hinausleuchtende Licht der elektrischen Lampen lockt von weitem die Fische, die mit verwunderten Augen zu uns hereinglotzen. Mißtrauisch müssen sie schon fein, denn meist kommen sie zunächst nicht biö ganz on die Scheiben der Turm fenster. Haben sie dann nichts Bcroach tiges bemerkt, so wagen sie einen weiteren Vorfloß auf die Lichtquelle, bi sie nach einem harten Stoße ihres Kopfes an die Scheiben erschrocken da Weite suchen. Es ist eine bekannt Tatsache, daß vas im Wasser brennende Licht die Fische ebenso anlockt wie der helle Schein der Laternen in der Luft Vögel und Insekten. Aus Gründen des yischcreischutzcs ist es daher in vielen Ländern verboten, dem Fischfänge mit unter Wasser leuchtenden zensiert, ist aber liberaler als amerikanische Zensoren. Stücklein, die dort gezeigt werden. EI fiel mir auf. daß jeder Besuchn ein Pro ramm kaufte. ES ist sogar charakteristisch für das europäische Wandeldildcr-Publi lum, erst zu lesen, waS kommen Wird. Die hier gezeigten Reisedilder au der Schweiz und aus Bulgarien werde ich nie vergessen können. Sie waren koloriert und don einer staunenswerten Schönheit. Hikrauf gab eS KriegZbildcr, bei denen auch die Kaiser und Heerführer gezeigt wurden, die mit stürmischem Beifall be grüßt wurden. Zu mein höchsten Ueber raschung sah ich auch den König don Eng land mit Earl Küchen bei einer Review der Truppen. DaS Publikum betrachtete sie mit respektvollem Schweigen und als gar General Joffre bei der Verleihung von Ehrenzeichen an Helden vorgeführt wurde, da hätte man sogar eine Nadel zur Erd fallen hören können. Als aber der General den Offizieren, denen er ein Ab zeichen an di Brust heftete. Küsse verab solg'. wurde daS Schweigen gebrochen. Es ' sich nämlich in Schwarz In der snihe, scheinbar ein Senegalese, und jeder im Zufchauerraum wunderte sich, ob Joffre auch ihn küssen würde. Ich hörte ein leises Kichern in verschiedenen Teilen de Hause., und als Josfr schließlich zwei herzliche Küsse auf die Backen des Schwarzen pflanzte, da brach die ganze Gescllschast In ein tosendes Gelacht aus.' Die .Wiener sind leichtlebiger als die Berliner und sie nehmen den Krieg lange nicht so ernst. In Berlin ziehen Shake speares Tragödien volle Häuser, während leichtere Sachen vernachlässigt werden. In Wien trifft genau daS Gegenteil zu. und die frohen, amüsanten Operetten sind populärer denn je. Auch in den Wandel bildcrTj?attrn, werden luÜW Hiücke. evt Liunpen nachzugchkn. Dos würden auch nur groß Fischereigesellschaltk mit Fisch dampfn tun können und dadurch die klei kn selbständigen Fifchkk schr benachteilig gen. Auch wär ein übermäßige Abfan g'n von Fischen in einer Gend zu be fürchten. . l?inkkn rnn man dem Sbtll bei Fische und auch dem Borkiskgkln der Quallen im Wasler ,u$n,. an summt si bc. icte in einem Aquarium. nur sind ti Fisch nicht I ngcn ästen. einziesperr! und können fico jm in ocr tmti'un Crt ivhifrt'n. wäbkend wir In dem Kasten drin sitzen und an unseren Platz gebannt sind. Aucrving uiauaiin dafür auch kein Eintrittsgeld u bezahl. So gibt es bei unseren schönen Unter wasscrsahrten des Interessanten genug ,ik leben und ,u erleben, auch geht es ganz lustig In unser Rohre' zu. Dies ist eine Bezeichnung für unser BootsinnercZ, das vollkommen kreisrund, also von Röhrensorm ist. mt runoe moyrenlorm ermogiicyi c nömlicb M In erbältnismäsua kleinen Wandstärke dem größten Wasserdruck zu trotzen, da der Druck auf den runden Körper von allen Seiten gleichmäßig wirkt. Die Kricgsverluste dS englischen Adelö, Eine ausführliche Aufzihlng der Verluste, die der nglifch Adel bisher im Felde erlitten hat, findet sich In der Ausgabe 101 von DcbrctlS englischem Adelsalmanach. Auf 12 Seiten werde die Namen von 800 Mitgliedern des ng lischen Adels genannt, die In den Kämpfen gefalle,; sind. Fast 10 Prozent der bis her gefallenen ngliken Offizier gehör ten dem Adelsstande an. In der Liste der englischen gefallenen Adeligen befindet sich auch ein Mitglied der königlichen Fa milie. der Prinz Mnurice von Battenbeig. Weiter sind 6 Peer! genannt, 16 Baro ne!s. 6 Knighls und 7 Mitglieder de Parlament, 164 der Gefallenen hörten dem Orden der britischen Kavaliere an (order o hivalrv). 90 sind Söhnt Von Peers. 82 Söhne Von Baronets und Si Sohne Von Knighis. Der Standard" gegen daS Sikgrö geschrei der ..Allies". Miite tfc-bm schrieb der Londoner Standard": In keinem Kriege noch war man so frei gebig mit der Behauptung, daß man von schließlich Siege überzeugt sei, wie jetzt auf Seiten der Allies". Da bei läßt sich nicht wegleugnen, daß gk rade die Regierungen, die sich am laute sten vernehmen lassen, die feindlichen Bc richte bei dem eigenen Aolle verbergen, während man in jeder deutschen Zeitung die amtlichen Berichte aus Frankreich, England und Rußland Wort für Wort lcsen kann. Wir wollen nicht sagen, daß dem Vierverband jede Aussicht auf de schließlich? Sieg genommen ist. Wenn man dieses laute Geschrei ober plycholo gisch beurteilt, muß man doch einsehen, daß das Ausposaunen von schließlich? Sieg desto weniger Glauben findet, je lauter es wird. An der Ozeankiiste Frankreichs hat man schon einen Wellendruck von l.5,000 bis 13,j00 Kilogramm auf den Quadrat meter beobachtet. (Photoplay Muraxln, schieden bevorzugt. In Budapest besuchte ich zwei Kinos. In einem davon. daS ur von der besseren Klasse" besucht wird, Roman Der Teufel". Dieser Film ist wohl der größte und bedeutendste, den Deutschland hervorgebracht hat. Von allen Hauptstädten dcS kriegsdurchbrausten Eu ropas ist Budapest am allerwenigsten von der blutigen Tragödie beeinflußt. DaS tolle Nachtleben wird ohne Unterbrechung fortgesetzt und alle Arten des Amüsements, eingeschlossen die MovieS", prospkrieren stark.. Brüssel kann den Anspruch erheben. daS Heim der enthusiastischsten Kinobesuchn zu seiy. Di ganze Stadt ist mit Cinemos", wie man sie dort nennt, gespickt, und jedes einzelne davon ist don früh bis spät bc setzt. Für diesen überraschenden Andrang gibt es wohl zwei Ursachen. Brüssel steht unter deutscher Herrschast, und die Ein wohner trauern über das Schicksal Ihres kleinen Landes. Sie können es nicht über das Herz bringen, Dramen auf dn Bühne anzusehen. Ti Deutschen, die den Belgiern Kultur bringen wollen, haben in zwei Theatern deutsche Borstellungen eingerich tet. die jedoch von den .Brussclois" ver mieden werden. Und da die Oper, ge schlössen sind, und die reisenden srairzosi schen Künstlntruppen nicht nach Belgien gelangen können, so bleiben den Belgiern nur noch die Cinemas" übrig, die auch den Vorteil haben, sehr billig zu sei, ein sehr bedeutender Umstand in dem vorn Rtvf.t betroffenen Belgien. Selbst stündlich werden olle in Brüssel gezeigten Films von den deutschen Militärbehörden zensiert, und doch fchlt es unter den ffricgsfilms nirbt an französischen, eng tischen und russischen Bildern, die nebeit deg Kejreichea Teutonen gezeigt werden.