Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 02, 1916, Image 2
UM, Caal Ärituaf R5fA D n 184 n 4iw kJkk? Yf I i ri P N 5Z JL8 fr23 r, )i öiinyi i .'Vj 1 K' '4 : ff IL, in i ß 0 u 1 1 m m - 51! I? F F M e R M w hc i M Ü VJ U fi Vöu iiwvi a &.a w h v - Von bis zur rumänischen' Grenze. Der .eldzuz von J9K", verfrüht einzesetzt, bis jetzt veruttglückt. Ganz unqe. neuerliche Verluste der Angreifer. Ijuidcnlmra und der afernxrinz die Verteidiger der unerschiliterteir' und uner schütterlichen deutschen .ront von G30 Kilometer Ansdebnunz. A Ails' Ende März. it Tampswalze regt sich wie tirt . , . Seit 3infi ging die Ahnung neuen WtschehcnS im Osten um. War sik nur fiotU , klingen des Erdbeben in Frankreich. . ! Mitzittern der freudig vder sn?s!vol! regten Bölkcrnerven? Ueber der sonst so stillen Vorftül,linjiölandsck,aft 'deaann ti IU dröhnen. 2ut feuchte Wind trug wie der lÄschützhall weit hinter die Fronten! die Schützengräben, die zeitweilig in ihrer Winterruhe wie verlassene Streiudanlagen wirkten, sahen geheimnisvolle Belegung? . die Juden in den Törfcrn steckten die Köpfe zusammen und flüsterten kimme it" Als habe der graue Frühling mit einen Wasserlachen über dem EiZ der , Sümpfe, mit seinen Schlaniuibächcn und seiner Vrabeniauche zur untvohrschein lichsten Zeit die Fronten ausgebaut, löste die Ctarrheit sich in Erwartung. Tann kam ti heran. Hatte der Hilft ruf des Verbündeten den Russen bewogen, schon jetzt im März, statt it, Mai. den .Feldzug bon 1016' za; beginnen? glaubte er an einen Angriffdem er zu dorkommen müsse? Von Riga bis zur tu r.änifchen Grenze rollte das Schüttern... Hundert Kilometer nordöstlich von Mi tau durchzieht eine Seenkette das waldige und sumpfige Land. Lang hingestreckte Gewässer folgen dem Lauf des Flusses , Vjadsjolka, ' ein natürlicher Berteid!-gung-Zgraben in diesem ohnehin schwer angbarcn Gebiet. Im Süden schließt die Ncihe, ron der Verlängerung der Frontlinw durchschnitten, der fünfzig Ouadraililometer große, einsame Narocz sce. Am Nordendc dieser Seenkeüe, un weit des Fleckens Postawh. hob am Mor- ,' cn des 13. März ein Tonnern an. wie unsere. Ostfront ti saun gehört hat. Russische! Trommelfeuer! Bon den Wäl- kern her, über Eis und Schneewysser der Eumpfiviescn, brachen die Sturmtruppen vor. Tiefe erste Teilhandlung der russi scheu Offensive endete blutig: das Ergeb rri3 war eine furchtbare, blutige Nieder läge der Angreifer.' Am gleichen Zage aber drangen im ISüden, zwischen ?!a?ocz-Wiszniewsee, die russischen Massen an. Hur traf sie das Schicksal noch grausamer, Artillerieseucr fuhr in die Flanken der Vorstürmenden , und riß sie nieder. Tie Verluste der Russen sind maßlos. Wohl 5000 Tote mögen in, dem 15 Kilometer breiten Ab .schM.Lor, Luseren Stellungen liegen. In der Nacht verhielten die Russen sich ruhig. Tan polterte aufs neue ihr Trommclscutt, abermals fluteten die In fanterkweZen heran, ohne doch die Traht Hindernis!' zn . erreichen. Nur an einer Stelle gelang es ihnen, in Kompagnie breite einzudringen; , ein Gegenangriff, lnnn Vsrn C?nmitAtiSl Vi.fi ti.'iHhtffi.ltlm av., vim v. v t iiuitini v vv huuiwikiu' ten Regiments persönlich geleitet, warf ?e wieder hinaus. Unter schweren Verlust des Feindes mißlang auch ein neuer An griff zwischen Narocz- und Wiszniewsee. In der Nacht vom 19. zum 20. steigerte sich das Trommelfeuer der Nüssen zu wütender Gewalt. Als sollte der ganze in Wintermonaten aufgesammelte Vorrat Cuf einmal verbraucht werden, durchheul ien ihn Granaten die Finsternis: 50,000 Einschläge wurden auf einem einzigen Ab schnitt gezahlt. Umsonst aber trieben die Nüssen ihr Fußvoll in den Nachtangriffen und am. Morgen zum vierten Wale vor; die' gelichteten Trupöen waren erschöpft und fluteten in ihre Gräben zurück. ! Das war bei Posiawy. Zwischen den, Eeen hat dann die russische Zähigkeit noch iumal das Vergebliche gewagt. Diesmal setzte das Trommelfeuer am Abend ein, und der Angriff, der ihm folg! war mit überlegenen Kräften ausgeführt. , Hier aben die Runen das spitzwinklig vorge schobene Grabensiückchzn besetzt, von dem der Bericht unserer Heereskitung sprach.. Sonst ist auch an diesem, dem dritten! Tage, dir Uebermacht nuhloZ verblutet.' Nutzlos und rauenvvll. . Niemals, feit dem Karpathensturm, haben die Nüssen mit solcher Verbissenheit ihre ' Menschen verschwendet; kaum je zudoi? ward D Infanterie so massenhaft in den Tod' ge, trieben, wie beim verzweifelten Stoß zwi schen Wilaiti und Posiawy . Sperrfeuer richtete hinter den eigenen Leuten eine Mauer des Todes auf; und in Haufen, buchstäblich," lagen vor unseren Hinder rissen die Russenleichen. Die Nacht nach dem vierten Kampftag Blieb ruhig. Eine Schlacht, außergewöhn lich selbst in diesem Krieg ohne Maß, hat eine Pause gefunden. Für den Feind ein Krafteinsatz ohne jeden Ertrag, unter furchtbaren Opfern; für uns: eine sieg reiche Abwehr.' bei Verlusten, deren Ge ringfügigkc'lt in Erstaunen fetzt. Weil im Westen der Verbündete in Krieasnot nach .Entlastung' ruft, müssen im Osten neue Tausende sinnlos verbluten. Es ist das Nussenschicksal. Ar. Hermann Fktedemann, Krikgsberichtcrstatter. , Ter nutzlose Ansturm ttt Russe. ' Seit dem 17. MSrz 80,000 ' Wann russischer Verlust. oa Tr. Pal Mlchaellk. Vor Dünaburg. 2. März. Noch immer sind die russischen Vorstöße an der Ostfront nicht zum Abschluß ge Zommen.' Sie begannen am 17. Marz, ,i:nd kaum ein Tag vergeht seitdem ohne beftige Kämpfe. Die Einsätze der Russe snd ungebeuer. Es handelt sich um etwa l") fereitäcikfits JnsantcriediLisionerl. WtAl k'plllchen auch bisher schvTie M äeheuerlichen Verluste, die allein aas eil! Front von IM Kilometer Luftlinie auf 80,000 Mann dcrechne.t worden sind. tte. qen eine iiavallerievrigade wurocg in 1ö. März sieben Negimenter in einer schmalen Front ZU acht Gliedern angesetz!. Trotz viermal wiederholter Angriffe kamen die Ziussen nur bis zu den Hindernissen. Sie hatten hier einen Verlust von etwa tf0 Mann. Auf deutscher Seite waren olles in allem an diesem Tage zwei Mann ge fallen und . s'chs Mann verwundet. Schließlich fchte eine Kavallcrlc'Abteilung zu einnn Gegenangriff an , und machte noch 160 Gefangene. Ein anderer An griff erfolgte an der' Westseite dcr von Dünaburg nach Wilna führenden Bah, in der Nacht vom 21. zum 22. März. Hier wurden die Russen durch Maschinengewehr feuer flankiert und kamen nicht einmal bis zu den deutschen Feldwachstcllungen. Ein russischer Panzerzug, der auf der gleichen Linie vorstieß, wurde durch Sprengung des Gleises an der Rückkehr verhindert und von' den Teutschen in Grund und Loden t ' v s. 1 k V t 1s--: -.... " 7 8 ', 4 Russische mas AVs-WTr I -'-' 1 I V I . - , m- ir-" i 1 j-' " ' l -' ttl- -r . ''vllsttr'i r : . . , xt't u 1 1 1 . - i . , . . . , 5 - f " t . - ; i - ' , ' ' ? i - . ' . - ' -- .. ' - i . : i. ,. V. ' -kiii: sia.-' i ... . u U. -f" ... , A ; ' j. - -: -1r, '-fJr - . . i : . 5- V ' - . ".i, ' , jr?" - - ' i ,: . .- . . . . .j: .--.,'':'. , 'H - ' K "V . . ' ' " !- . - . ' mZ MASSE NANG RIFF I Truppen gusgericben I . - , . ' '.. . -'y-, 4ir ViSj'Sf . .V U-.-::' A ,.7 X' w' x-'mv. ' ' , VA" J" .. ',- , - - -s.i r '.Vi s,, ' ,f :' Xi ' 1 t . ' . v"j . - 2" y; : i V- . ' ' ,- '-?.t z-r Vnp ' - N ' ' ; ' ' i ' v . ... ,A , . s -- . v ' 5 . -- ' t j V ( -. v , , ' ' ; . f s ' . - - t . v : c; ,i J ;', ':.sr . -v. -' . ' - :- ; f -. V V ' t2 - ; i' P- . 7 -. ' ' V f ,. 'f. ' z . . ' t ; ' " - 1 v- ' , i-f"'; " " - - "' . " t;, .-r-r;;. - .r , rv vCn p-v .C" "'',4'yv.;;-;i;' ' " fc. " "V ' , , . ' " i r--:-' . -wif ir, -'ri r &-.r v - ' . -f - - . - . ?' h: ' - " . I .-.-; . 5. ' ' Z ij s - -". r ..- " ,4 .1'. it. . u .-j,.--..,' rr f , v V. j,' i,-y. iff.J.- . - , " -. - . ' f . v,. ., nM...t t..,, . .K ,,m. , ...-f.... ... . - . , , -r -" w...-.. .,. ....... ... ,1 DEUTSCHE MASCHINENGEWEHRE AKTION. Z? geschossen. Am 24. März gab es an einer schmalen Stelle .der deutschen Linie dor Tunabu'g 000 russische Granaten. Lei diesem russischen Trommelfeuer ging bei u?z nicht ein Mann verloren. Lei einzcl nen russischen Twisionen konnte aus dem gesamten Rest der Ucbcrlebenden nur ein einziges neues Regiment gebildet weiden. Trotzdem sind Anzeichen vorhanden, daß die russischen Kolonnen noch weiter dor getrieben werden sollen. In den sicheren Tod. Die deutsche Linie ist unerschüttert und unerschütterlich. Ja, es wurden noch etwa 1400 Gefangene gemacht. Ter heutige Sonntag verlies bei uerrl:chcm Sonnen schein im allgemeinen ruhig. Tie russische Offensive. Bs iem alte preubilchen Okliiier. Tie große russische FrühiahrZoffensive, die nunmehr eine Ausdehnung von südlich Riga bis zur Miaßielda gewonnen hat, spielt sich auf der Front zweier unserer großen Heeresgruppen ab, nämlich auf der Front der Heeresgruppe Hindenburg und der Heeresgruppe des Bayernprinzen, und erstreckt sich somit über eine Front von 650 Kilometer. Das Sumpfgebiet der PolZeZjs ist für eine Offensive, naiurge maß venig geeignet und bildet daher eine Lücke zwischen der nordruffischen lind süd russischen . Offensive, die in , den Wintcr monatcn besonders scharf anZgeprsÄ war, sich aber bekanntlich an dem tapferen Wi verstand unserer Verbündeten und der in ihrem Verbände kämpsenbea deutschen Truppen verblutete. Von den erwähnten 650 Kilometer der nordruffischen Offensive sind nun natür- lich nicht alle Teile für Ofsensivstöße gün ms, und wir sehen deshalb, die sich alle russischen Stöße gegen Punkte richten, die auch m früheren Kämpfen eine Rolle spielten, weil sie sozusagen die Tore in der umkämpften Äkländelinie bilden. Es liegt wohl auf der Hand, daß man deutscher scitZ gerade an diesen Punkten die fcind liche Offensive erwartete und demgemäß auf sie vorbereitet war. und die bisherigen Mißerfolge des Angreifers können daher selbst für die Russen keine sehr große Ue derrasckung gewesen sein. Wenn der rus sischc Angreifer trotzdem an denselben Stellen immer und immer wieder seine Angriffe erneuert, so bietet er uns damit dasselbe erstaunliche Bild, welches er uns in den Karpathentämpfen zeigte, wo ihn jeder noch so blutig abgewiesene Ansturm zu erneuten ebenso blutigen Wiederholun gen seiner nutzlosen Bemühungen anzu feuern schien. Wahrscheinlich verfolgt er mit diesen ftets wZederholten Angrifsen die Taktik der Ermüdung des Gegners. d!e gewiß von Erfolg sein kann, wenn dem "Angreifer stets frische Toppen '.i Verfügung stehen, der Angegriffene dage gen keine Verstärkungen zur Hand l't. Wir haben ober nicht die geringste Leran lassung zu der Annahme, daß eine der artige Voraussetzung des Gegner? in die scm'F.2k.' zutreffen ttiitt. 2 ic Namen W. Generalfeldmsrfchalls von Hindenburg und des Lqhernprinsen verbürgen uns, daß olle etwaigen Kalkulationen in dieser Beziehung durchaus falsch sind und daß nach wie dor die russische Offensive sich an der großen Eisenwand im Norden Rußlands brechen wird wie die Welle en der Felslüsie. Wir werfen nunmehr einen Blick auf die verschiedenen Brennpunkte dieser rus sischen Ossensive. Die vom Feinde un mittelbar südlich von Riga ausgesuchte Stoßstelle zwischen der Dünainsel Talen und der Misse kann wegen der Sumpf und Waldstriche kaum als ein geeignetes Gelände für eine Offensive betrachtet wer den, obgleich wir es wohl verstehen kön nen, daß ein Durchbruch bei Plalauen den Russen als Eröffnung des Weges nach Mitau stör willkommen fein würde. Daß ihnen Mitall ganz besonders am Herzen liegt, zeigen auch die verzweiselten, Be mlihungen, an der Bahn Mitau Jakob stadt rorzudringen. ' Aber selbst die ge färbten russischen Berichte beweisen durch die in ihnen erwähnten Nameir - Au gustinhof 22 Kilometer welMch, Telwensk. Warsunz-Ske, Buschkvf südlich von Ja kobstadt daß das Vordringen deS Geg ners in der Aichtunz puf Mitau an der Babn .entlang keine Fortschritte wacht. Dasselbe gilt don de ruffischen Vorstößen bei Friedrichstadt, in denen" wir Begleit erscheinungen der siärkeren Bemühungen bei Jakobstadt zii erkennen haben. Die Hauptoffensive der Russen cnt wickelte sich aker in dem Raume südlich Dünaburg bis zur Linie südlich Narocz Wlszniew-See, d. h. aus einer Front von etwa 105 Kilometer Länge, und in dieser Front treten immer deutlicher als die wich tigsien Offensivstellen die. Orte Widsy. Postawy nd die Linie Narocz--Wisz niew-Tee hervor. Wie die weiter n'crd lich einsetzende Ossensive offenbar Mitau zum Ziele hat. sd hat diese heftigste Of fcnsive weiter südlich zweifellos Wilna und die Bahnlinie Wilna Dünaburg i Auge gefaßt; freilich Ziele, die sich auch weiterhin für den russischen Bären als saure Trauben erweisen werden. Wenn wir nun im Anfang unserer Be trachtung dieMjaßjolda als Slldgrenze der russischen Offensive im Norden angaben, so stützten wir unS dabei auf die russischen Berichte, die von lebhafter gegenseitiger Beschießung an dem während der frühe ren deutschen Offensive mehr erwähnten Oginski-Kanal sprechen, nd auS der sich in jedem Augenblick russische Ossensivver suche entwickeln können. Daß wir aber auch dort, wie an allen anderen Stellen jeder Offensive gewachsen sind, bedarf kaum der Erwähnung. Kwno unö Wilna. von Dr. Paul Nttchaelis. .. . . Wilna. IS. März. LiS zum Njcmen bei Kowns war das Land bereits ofsen; nur hie und da zogen sich noch weiße Linien durch die dunklen Aecker. An einzelnen Stellen schimmerte es bereits grün; Schwärme von Zugvögeln kehrten aus ihren. Wintnauariieren zurück; die ersten Vorboten des Frühlings melde t:n- sich. Hinter Kowno sah eö noch Win terlicher aus; je näher man Wilna km. um so lückenloser zeigte sich die Schnee decke. In Wilna selbst sind die Straßen noch vereist. Aber auch hier begann es bereits zu tauen und ein leiser Rege löste langsam und beharrlich die starre Decke in einen Schmutzbrei auf. Der russische Winter geht zu Ende. Mag er auch zu nächst durch eine Lebergingszeit abgelöst werden, die wenig angenehm ist, so ist doch seine Krast gebrochen. Nicht lange mehr, und die Sonne wird sich auch in den vkku vierten Gebieten der Ostfront durchgesetzt haben; die 'Flüsse werden ihre Eisfefseln abschütteln und der Acker wird bereit zu neuer Saat fein. Es i?t schon der zweite Winter, den unsere Truppen im Osten durchzumachen hatten. Den ersten der brachten sie noch in der Nähe der deutschen Gren. bis dann durch vie -jsmtv geschoben wurde. Diesmal standen sie tief drin im russischen Gebiet, zum Teil auf denselben Straßen, euf denen die Armee Napoleons im Jahre 1812 der Kälte und dem Hunger anheimgefallen war. Es wäre auch unberechtigt, wollte ma leug nen, daß unsere Truppen im letzten Herbst der kalten Jahreszeit mit einer gewissen Besorgnis entgegensahen. Hoffentlich kein zweiter Winter in Rußland", das waren Worte, die man im September und Okto der immer wieder hören konnte'. Nun ist er im wesentlichen überstanden. Man darf hinzufügen, daß er diel dichter ertragen wurde, als zunächst angenommen werden konnte. Im allgemeinen hatten die deut schen Truppen seit der Mitte des Oktober Ruhe, und da e weder ari Verpflegung noch an wärmenden Sachen mangelte, so konnten sie sich der Kälte und dem Schnee anpassen. Das ist den auch durchweg geschehen. Natürlich haben es einzelne Abteilungen einmal weniger gut gehabt, aber wo sich Mangel herausstellten, d, wurden sie schnell beseitigt. Ten beste Beweis für die durchaus erträglichen Ver Haltnisse an der Ostfront bildet der Ge sundheitizustand der Truppen. Er ist ausge'eichnet: Im Jahre 1812 wurde die Mehr V't Linie weiter naH m vor' ßiTrin nzcht t? drA nrffffi sie wurden überall geschlagen, wa sie sich stellten als durch die Unbilden der Witterung und durch den Mangel an Nahrung und Kleidung. Bon diesem Mangcl war diesmal nirgends etwas zu spüren, und der Kälte konnte in zweckmäßig erbauten Unterständen sieg reich begegnet werden. Damals war die Fürsorge für Kranke und Verwundete völlig unzureichend. Wer nicht mitkonnte, der war so gut wie verloren; jetzt sind die Einrichtungen zur Erholung der ermüde ten Soldaten unv'ziir Pflege der Kranken soweit vervollkommnet, daß die Uuter bringung in einem Lazarett fast gleich bedeutend mit Wicdcrherstellung ist. Die zahlreichen leeren Betten der in ausreichen der Zahl vorhandenen Lazarette und Er holungsheime sind ein sprechendes Zeichen für das Wohlbefinden unserer Truppen. Tie Zeiten haben sich erfreulicherweise geändert. Eine Taktik, wie sie vor hundert Jahren möglich und angebracht war, ver fehlt heute völlig ihren Zweck. An sich war das Verfahren der Russen der Napoleon! schen Armee gegenüber sehr geschickt, wenn man sich auch vor der Annahme hüten muß, daß sie mit Bewußtsein angewandt worden wäre. Sie ergab sich einfach von selbst aus einer Notlage, da die russischen Truppen zu schwach waren, um dem fran zösischen Imperator in offener Feld schiacht Vioerstehkn zu können. Auch das Niederbrennen Moskaus war ursprünglich nicht beabsichtigt. Ter damalige Gouvcr neur Rssioptschin, der die Einwohner her jagte und die Stadt anzünden ließ, suchte die Urheberschaft für diese brutale Maß nähme durch die Behauptung von sich ab zuwälzen. daß die Franzosen selbst die Stadt niedergebrannt hätten. Erst nach träglich wurde seine Tat als. Heldenstück verherrlicht. Aber an sich war es unter den damaligen Verhältnissen ganz richtig, daß die Aussen dem Eroberer durch das Abschneiden seiner Verbindungen und aller Hilfsquellen deS eigenen Landes zu schaden suchten. Denn nach dem Verlassen Wilnas war Napoleon für den Unterhalt seiner zahlreichen Truppen fast ausschließlich auf Requisitionen aus dem feindlichen Lande angewiesen. In verödeten und ausgeplün dertcn Gegenden müte seine Armee nur zu bald durch Not und Entbehrung oufge rieben werden. Die falsche Rechnung der Russen liegt nnr darin, daß sie glauben, mit der Methode von 1812 auch diesmal noch wirken zu können. Tatsächlich sind diesmal die Verhältnisse von denen früherer Kriege, auch des Feld zuges von 1812. völlig verschieden Mochte In den zurückliegenden Zeiten ein Kriegs zug noch so ersolgreich geführt werden, mochte die Kämpfe noch so blutig fein, so handelte es sich doch im wesentlichen um eine geschlossenen Haufen, der im Kampf mit dem Gegner die Oberhand zu behaup tez suchte. Zweifellos, das Land, auf dessen Boden der Krieg geführt wurde, hatte schrecklich zu leiden. ES wurde aus geplündert und verheert. Aber auch die größten Feldhenen dachten nicht daran, ein Land noch während bei Krieges syste matisch in Besitz zu nehmen. Dazu reich .ten ihre Kräfte nicht auS. In dieser Hin sicht ist auch der Napoleontsche Krieg gegen Rußland mit den heutigen Verhältnissen nicht zu vergleichen, Napoleon hat wohl eine Zeitlang daran gedacht. Litauen mit Polen zu vereinigen, um sich eine bessere Rückendeckung zu schaffen, ober selbst hier blieb tS bei unverbindlichen Verheißungen. Im übrigen fehlte ei ihm schon an den Mitteln, um daS rasch durchzogene Land dauernd zu besetzen. Sein Zweck war nur, mit den gewagtesten Mitteln vom russi schen Kaiser einen raschen und günstigen Frieden zu erzwingen. Als er hingehalten wurde, als die Umstände ihn zu einem Rückzug in der winterlichen Jahreszeit nötigten, war er verloren. Heute liegen die Verhältnisse genau umgekehrt. Jeder Tag, um den sich der Krieg länger hin zieht, verschlechtert die russischen und ver bessert die deutschen Aussichten. Es wäre heute mussig, darüber nachzudenken, wie sich die Verhältnisse im Osten gestaltet hätten, wenn Rußland nach der Schlacht bei Tannenberg die Hand zu einem raschen Friede geboten hätte. Wahrscheinlich wäre es mit einem blauen Auge davongekommen. Auch nach der Vertreibung der Russen aus den Karpathen und Galizie und nach der Eroberung der Nicmenlinie durch mt deutschen Truppen standen die Dinge für Rußland iwch günstig als heute. Denn i dez wisSenzeit rft die deutsche, jsront : : ' I vvvAiW , 5 w . - ' " 9üitrowM;:c 5- l f ,! f " ' - , -,, - - , ' fl KxÜhstikfsT', Äi-'y ' . l ' ' " 1 v,lrHBr yKTlV " t V ' . ' tfcteiiiijänyj . r l Pf f 4 ' dwäMÜrntJ VftfV ' rjK ,1 r y. 'V; 1 i - - . WftoW 1 L'T-I v ? ''"n:' w ?!,-. - jar" - rOmr V (fV r' I. f I : j - , . . i'- - .-' rs '-- ' , yO-'Sy r h ; - . ;f;ni .,' "-". ;!;.'. "pn-ji :r:::r -;?, fif . 1 kn i' : '. '.V l" yrxAs"? MM vv'v, ;-vni - ;l Z ' ' - .J-r- i ?.tV'Ui r-$8 V r vi - ?r . ' is-i. y-. c ) - . ? jaX 1 1 tf:i:- Kt JW--,: : v . ' v-U ; - ' . ' 1 - v rrÄ'" LAvbemc h 1 i j 4' ,i ' w " h, ' Y L I vT siicnrcist'i, , ' - - - , - fs'- drhVyyr , Xsi9 & . ft'V .--t - , ' V.,4'-. . s '- 1 v- ... ' ... ' - "1 '4 -J - ' I I I W L-J " .L.f lrVt..-t- v iv I i . ..-, . . : ' , . . :. : ' x " . ' r. t - . . r m tni viiiifi . v i . .. : ' . ' . , .. v - .., . wW'2l.uitF s-- ,.y t'kv k rf " t t k t- ' JPHwu , F. ?S4r-matiot r . A "... t f..K. Y? VyÄl 'Ai&httämK 1 ."v,? ' x )tJmMi.- ! -;,---f rVViagafe -ÄM ,r 7;j r i " vA? f imnAJ- Ttm&MS h m Hfr'-v s.vwr Ar4,, rlilr Fv&o3Aim? 13 A , . MUTS, vorn KfVSSCHA(PLA7l nicht bloß zweihundert Kilometer nach Osten verlegt worden, sondern, was viel mehr ist. die weiten hinter der deutschen Linie liegenden Gebiete sind unterdessen such unter deutsche Obluit genommen worden. Sie wurden nicht bloß durch deutsch Tatkraft erobert, sondern sie wer den schon jetzt, noch mitten im Kriege, nach deutschen Grundsätzen verwaltet. Man kann 'ohne Uebertreibung sagen, daß heute kein Quadratmeter bei besetzten Bodenö, kein einziger Bewohner, ja kein Stück Vieh außerhalb der deutschen Kontrolle steht. In jedem Torf und erst recht in jedem größeren Ort ist die deutsche Verwaltung eingerichtet. Ihre Fürsorge erstreckt sich auf olle möglichen privaten und ösfent liehen Verhältnisse, auf die Bewegung der Bevölkerung, auf Schule und Kirche, auf die Rechtspflege, auf Lcmdwirtschast und Forstwirtschaft, auf Handel und Gewerbe, aus Zölle und Steuern. Dazu kommen dann in den größeren Städten noch die hygienischen Einrichtungen aller Art, die Regelung der Preise, die Aufsicht über Belcuchtungswcsen, Feuerlöscheinrichtun gen. Droschken und sonstige öffentliche Fuhrwerkt. Wasserversorgung, Abfuhr und tausend andere Djnge des öfsentlichen Lebens. Ein riesig Apparat ist zu diesem Zwecke ingerichtet lind die ganze große Maschinerie der Verwaltung arbeitet sich mehr und mehr ein. Nicht zu vergessen ist endlich der Ausbau deS Straßen und ilenbahnnetzce, je mehr es vervouiomm nicht! vollkommen ist. neben großen Bor zügen auch ihre Mängel. Und doch kommt man zu dem letzten Ergebnis, daß hier, auS dem Zwang der Dinge geboren, ganz neue Verhältnisse sich anbahnen, die mit den früheren Zuständen kaum noch etwa gemein haben. Wir setzen uns fest. Der zweite Winter Ist im wesentlichen überstanden. Man darf annehmen, daß eS nach dieser Probezeit nun leichter gehen wird. In der Zwischen zeit ist die Trennung von russischem Wesen und von russischer Methode in den okku pierten Gebieten nur schärfer geworden. Die einzelnen Ortschaften besiedeln sich vo neuem, das gewerbliche Leben nimmt langsam wieder einen Aufschwung. Es ist bezeichnend sür die Stimmung in der Be völkerung.' mag sie sich sonst zu der Ent Wicklung der Dinge stellen, wie sie Will, daß beispielsweise von den russischen Aus schriftcn kaum noch etwas zu entdecken ist. Einst waren alle Straßen aufdringlich mit russisLen Namen und Schildern überfüllt. Jetzt muß Man schon suchen, um noch spärliche Reste von ihnen zn finden. Die Straßen werden deutsch und polnisch, be zeichnet, die Geschäfte bezeichnen sich saft durchweg mit einem allerdings recht frag würdigen Deutsch. Das Russische war nur eine oberflächliche Tünche, eö ist dutch die Ereignisse fortgewischt wie Rezen und Schnee einen Kalkanstrich ablösen. Und gar Sympathien für Rußland? Man könnte sie mit der Laterne suchen, ohne net wird, um so fester erscheint auch it,tnt ?w t,0n ihnen zu finden. Dieses V W -1 V. r ., ...n. . ,ri . yi.r ocroinoung er tfioni un uc vunzc : gznzk, lüfttt Gevicl kM Ncll von llgiano kviete, mir ver eimar geiicoerr. a , während des Krieges losgewit und ent alles zusammen ergibt eine Summe von Arbeit, wie sie in frllhreren Zeiten über Haupt nicht geleistet werden konnte. Man darf hinzufügen, daß wohl auch die orga nisatorische Befähigung des deutschen Volke! zur Durchführung einer solchen Riesenaufgate unerläßlich ist. Ein Vergleich der Zustände, wie sie. in den beiden größten Orten deS Gebiets, in Kowno und Wilna, im August und Sep tember vorigen Jahres herrschten, mit den heutigen Verhältnisse läßt den Wandel der Dinge in voller Deutlichkeit erkennen. Damals war Kawno verödet, die Läden geschlossen und von den Russen selbst aus geplündert. Selbst die notwendigsten Le benöbedürfnisse waren kaum aufzutreiben. Ist auch beute noch manche sehr derbcsse rungöbedllrftig, so ist doch wieder Leben in der Stadt, die Lade sind um großen Teilviedc, geöffnet, die Straßen sind in sauberer, Verfassung, ein Teil der Bevöl kerung hat sich wieder eingefunden, die Pferdebahn in Betrieb gesetzt und es gibt öffentliche Droschken. Der Verkehr ist nicht stark, aber man sieht doch Menschen auf den Straßen. Kowno fängt an, wieder langsam aufzublühen. Mit Wilna ist eZ gnderZ. Als es am 13. September besetzt wurde, war ti Übn füllt. Die deutschen Truppen wurden von einer froh bewegten Menge mit Jubel be grüßt. Aber nur zu bald stellte es sich huauldaß die glänzende Oberfläche mit der Not der Wchilinge. der Knappheit und Teuerung der Lebensmittel, dem Elend der arbeitslosen Massin in schroffem Gegensatz stand. Luch hier ist diel getan worden, wenn eS auch noch nicht zu einem Abschluß gekommen ist. Ein Teil der Flüchtlinge konnte in seine Heimat zurück befördert werde, ein Teil der Arbeiter konnte Beschäftigung finden. Es ist heute viel ruhiger in Wilna als damals. Der erste Rausch der Begeisterung ist langst verflogen. Ma hat noch immer mit der Teuerung zu kämpfen. Die einzelnen Na tionalitäten sondern sich. Man fängt on. auf die Zukunft, wie man sie sich wünscht, zu spekulieren, zum Teil auch darauf hin zuarbeiten. Aber die Wirkung ist doch, trotz mancher Schwinigkeittn, und Ret düngen, daß allmählich wieder Ordnung wird, bessere Ordnung, als unier der russi schen Herrschaft, deutsche Ordnung. Sie ist im einzelnen von peinlicher Genauigkeit, und zumal die rigorofe Paßkontrolle ist für den Durchreisenden sehr lästig. Dazu gibt es auch sonst noch Verhältnisse, die von der ersten Zeit seltsam abstechen. Die deutsche Methode fai kbi, da nun einmal gleitet seinen Händen mit jedem Tage - cm .....i. V. IW tS mw m ft nikyr. aua uuu v uuKyu.iH ,5,1. Ittlly, :.. mMm .tk fltfifn tn inn fliicmm IU JVÜIÜllU UHU iUIll, t. v-- und Kurland hat Rußland ausgespielt.. Tie Geschichte von Jahrhunderten wird hier im Osten gründlich nachgeprüft und ihre Ergebnisse werden als unhaltbar ver warfen. Unterdessen bereitet sich da! Land für die Saat vor. Die neue Ernte, größer hossentlich als je zuvor, wird die Schwie listleiten beseitigen helfen, die heult och bestehen. Frs). Dedtöind und die HottYardöatzn. Anlaßlich des Ableben des großen Mathematiker! Prof. R. Dcdekind erin nert die Braunfchw. Landesziz." daran, daß er in den Jahren 1872 bis 1875 Di rektor des Braunfchweiaer Polytechnikum war und sich gelegentlich der mit denk am zug in das schöne neue Hochschulgebäude verbundenen Borbereitungsarbeiten um die Anstalt ganz besonder verdient ge macht hat. In Anerkennung seiner gro ßen Verdienste um die Wissenschaft würd, ihm im Jahre 1910 vom Herzog Regen ten Johann Albrecht die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Wenig bekannt dürfte eZ sein, daß die mathematischen Berechnungen für den Durchbruch de St. Gotihard zum Bau' der Ggtthardbahn von Göschenen nach Airolo xon Dcdekind als Autorität nach geprüft worden sind: Dedekind die! de französischen Mathcnlatikern, die die er sten Berechnungen aufgestellt hatten, grobe Fehler nach und verhütete auf Ttefe Wuse einen grandiosen technischen Mißerfolg. Die Bescheidenheit Dcdekinds war sprich wörtlich und nichts war ihm unbchagli cher, al an die Öffentlichkeit gebracht zu werden oder selbst an die Oenenttichkklt freien zu müssen. Tie Wissenschaft der liert in dem Heimgegangenen ejne Leuchte und seine Freunde trauern um einen flftnnn kss,n ß.hnThlirrnr'ä'ht fnfn iin 7-....v.&-u- errelcyoar war wie tcme Eeieizriamteii. Die in sein letztes Lebensjahr gefallen, Streichung au der Liste der Mitglieder der französischen Akademie hat der Ge lehrte mit viel Wurde und mit gutem Humor getragen. In Slldafrila benutzt man die Blät ter des Silberbaumes mit entsprechendem , Ausdruck gern als Neujahrskarten. r Ton den Europäern sind ungefähr 10 Prozent, die zeitlebens, nitf SU Ahnt haben.