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Omaha Irilünf, Mvntg,.l. Mni 1910, Srite .
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Auch jrtjt muKIc A!s an den JJIb
fjrr Ivh.inn deiil'n. Ct war tir jun
gtr, stellst Mansch gewesen, r n b,sz
(Den großsprecherisch und scldside
ttnifjf, aber ein tuchlizer Arbeiler.
Mit diesem Johann fjalie filj AIs
eint Zeitlang ja st täglich uni. hallen.
Und da hatte r erfahren, Öufj 3'
knin eine Liebe hatte. Ader nachdem
Stm einige Monate beim Flösjen
in der Nähe" von seiner Greta et
mat verbracht hatte, Khrte er Wort
karg und mit düsterer Miene cich
ForS zurück. Als verwundert sich
über die Verändrung und frog'.e ihn
beiläufig, ob ihn ein Kummer drücke.
Johann zogkrte mit der Antwort.
der schiieklich ranq er it nch docd
efe, und seither halte A!f diese Worte
nie wieder veraessen tonnen, n ei
nen einsamen Spaziergängkn in den
Wäldern, von denen er der Mutter
kschrieben, hatte er Johanns Worte
nieder und immer Wieder gcdr:tt
,unt gewendet ohne mit ihnen fertig
werden zu können.
Johann hatte schwerfällig und ge
saht, aber ?rkürdig bitter gesagt
ch habe alles verloren. Greta hat
mich verlassen. Sie sagt, si: fühle,
daß sie nicht niehr für mich sei als
lt Batttn. o ten cen 11113 vi:
nterflöge. Die Balken, bände ich mit
iserncn Ketten zusammen, damit sie
nicht daoonschwärnmen;, ober wenn
ich sie nur sicher wukte, dann kum
r:erte ich mich nicht mehr um sie. Cie
Volle mich nicht henaten, sagie sie,
' eil ich leinen Unterschied zwischen
lebenden Menschen und leblosen
Dinge kenne. Aber ich begreift gar
nicht, was sie eigentlich' will, denn
!ich habe sie doch herzlich lieb. Aber
ich wußte eben nicht, daß sie f.' ,ftin
fühlig" ist, und so bin ich ja eizcnt
ich selbst schuld daran; das habe ich
mir nachher allmählich ' heraus sin
ziiert."
.feinfühlige ja, das war Sun
je wohl auch gewesen, obgleich er,
Als, eS damals nicht verstanden hat
je. Aber weil sie ihm so ganz zu
eigen gehört, weil sie nie zurügehal
ten und gespart, sondern immer aus
der Fülle ihrer jungen treuen Liebe
geschenkt hatte, war er allzusicher ge
worden; sie gehörte ihm,- sie war im
mer da. so hatte er damals wohl un
bewußt gedacht, -bis sie. gerade wie
Greta, erklärte, sie wolle nicht einen
Mann heiraten, du zwischen leben
den Menschen und leblosen Tingen
keinen Unterschied kenne. Sehnsucht,
hoffnungsvolle Sehnsucht, im tiefsten
Herzen verschlossene Sehnsuch! hatte
ihn zur Einsicht über sich selbst ge
bracht. E? war sogar schon einmal
auf dem Punkt gewesen, an Eunvor
zu schreiben, um ihr zu sager, daß
min, er hatte sie nicht vergessen,
jene warmen versöhnlichen Worte,
ober er wollte nicht daran denken.
Sie waren Versucher, sonst nichts.
Wie gut. daß er sie nicht abgeschickt
hatte. Was sollte die atiin des
Gutsbesitzers Kvenner damit? Er
brauchte sich nicht auslachen und der
spotten zu lassen, und Gunvor Auf
enthalt auf Granliden al Pri
vatsekretann hien es ia , war
nichts als Trotz und Hohn gegen ihn,
Sie war ihm nicht aus dem Weg ge
gangen, sie hatte es nicht fürs beste
lind natürlichste gehalten, daß sie sich
kiie wiedersähen. Er hatte sie und
Kvenner mehr als nmal drunten
vm Flusse getroffen, und es war ihm
mir im letzten Augenblick gelungen.
einer Unterredung auszuweichen, die
d andern allem Anscheine nach gern
regonnen hten.
Aber warum? War eö auf Gun
vors Seite ein vollständiger Mangel
an Zartgefühl? .Sollte es eine Art
Rache sein? Wollte sie ihm zeigen,
daß sie gleich nach der Trennung mit
ihm vernünftig genug war, eine an
tat Wahl zu treffen?
Aber nein, da tauchten plötzlich ihre
treuen, ernsten und doch strahlenden
Augen vor ihm auf, geradeso wie" in
früherer Zeit, wie damals, als er
halb und halb gefürchtet .hatte, sie
habe den Schulunterricht nur , aus
einer Art Berechnung angefangen.
Aber mochte sie nun der Zufall
oder, ihr eigener Wille nach Eranli
den geführt' haben, warum halte sie
dann nicht den Mut gehabt, ihm al
lein entgegenzutreten?
Einmal hatte er sie allem am
, plußufer sitzen gesehen; damals im
Mai. ehe sie inS Ausland reiste. Er
hatte aus dem entgegengesetzt Ufer
gestanden, -und zwischen ihnen wälzte
der Fluß nach dem Eisgang die ge
tvaltigen Eismassen. An dies: schäu
tuenden Wogen hatte Als seither oft
denken müssen. Ach. sollte es niöglich
sein, eine Brücke da hinüber zu bau
en. eine Brücke, die standhielt, wenn
die trotzigen starren Eisschollen des
vergangenen WinierS sich daran stau
ten und brachen? ...
Hier oben in der melancholischen
Natur des Nordens hatte AlfS der
sÄossener Charakter inen schwärme
tischen Zug bekommen, der ihm fni
frt gefehlt hatte; das Leid und die
Einsamkeit hatten sein Gemüt ver
lieft und ihn! die Augen über man
&ci in der LttZavzenheit geöffnet,
- W
;
-
.
V IK
I
ZU, oft versank er in tiefe Grübelei
en und In feinem Herzen verklagten
und entschuldigten sich die Gedanken,
und oft war er dabei die Lcutz tiefer
Bitterkeit. War nicht Gunvor zum
Teil schuld an seinem einsamen Le
den? Sie hätte mehr Geduld üben.
mehr Nachsicht haben munen
Und er selbst? Feig war er gewesen,
den Triumph hatte er ihr breitet,
daß er sie vermied. Aber setz: sollte
sie ihn wieder bereit finv:n zum
Kampf ach, Kampf konnte es
eigentlich nicht genannt werden. Er
würde wahrscheinlich nur di: Ehre
huben, die Hochzeit der Punzeüln
mitzufeiern. Tec Trache! Tcr Tra
ehe! AIs ballte plötzlich die Fäuste,
und die Adern auf seiner Stirn
schwollen an; doch gleich daraus sank
er in feine vorige müde Stellung zu
rück und flüsterte: Ach nein, Prin
zessinilkn und Trache gibt ti nur
in den Kindermärchen; ich aber stehe
in der Wirklichkeit als ein erwachse
ncr Mann, der den Kopf aus eige
ner Kraft hochhalten kann."
Als Gunvor ein paar Tage später
auf Granliden in den Salon trat,
fand sie Als und Nanna dort. Ei
sprachen eifrig miteinander; standen
aber gleich auf und Nanna stellte mit
kindlichem Eifer vor: Herr Inge
nieur Malmberg Fräulein v.
Hartvig, meine und Papas beste
Freundin."
'Gunvor hatte sich ihr erfys Zu
sammentreffen mit Als nie fo'im&cr
bereitet und doch so konventionell
korrekt ausgemalt, eigentlich hatte sie
es sich nie in Gegenwart eines Trit
ten gedacht. Und nun wurde sie Als
vorgestellt! War er ihr wirklich
ein Fremder? Ganz steif gab sie ihm
die Hand, und sie wußte nachher
nicht mehr, hatte si ein paar Worte
über die Lippen gebracht oder nicht.
-Nanna sah die beiden verwundert
an. Ter Ingenieur und Gunvor
kannten sich schon, das war sonnen
klar. Aber besonders guie Freunde
schienen sie nicht zu sein. Warum
wohl? Na, das würde sie schon her
ausbekommen, jetzt wollte sie wenig-
stens Takt zeigen und deshaw nicht
stumm wie ein Fisch bleiben.
.Wollen Sie sich nicht wieder sei
zen, sagte sie zu Als. und siaz dann
an Gunvor' wendend, fuhr iie fort
.Ich traf den Herrn Ingenieur im
Garten. Er saß 'da ganz bcbaglich.
und ich stellte mich eiligst vor. Als ich
dann horte, daß dr Herr Ingenieur
Papa besuchen wollte, sagte ich. Papa
fei in der Fabrik, komme abcr bald
wieder, und ich wolle dem Hern In
genieur einstwellen Gesell chast le,
sien. Aber jetzt sind ja zwei große
Leute da. die sich unterhaltee tön
nen, also höre ich zu und werde
kug. Gunvor fetzte sich in einen
Lehnstuhl Alf schräg gegcnübki. Sie
wagte nicht aufzusehen. Das ganze
Zimmer schien sich vor ihr zu drehen,
und es fauste ihr ,n den Ohren.
Alf blätterte mechanisch in einem
Album. Er verwünschte seinen Ein
fall, hierherzukommen, weil n sich
nicht besser beherrschen konnti. Und
sie? Würdigte sie ihn wirklich keines
Wortes?
.Sie haben sicher mehr Genrß von
den Photographien, wenn Sie sie
richtig Huten, sagte Nanna.
.Was meinen Sie damit, gnadi
ges Fräulein?"
.Ach, ich meine nur, oag man
eigentlich Photographien nicht mit
dem Kopf nach unten hält, wenn man
sie betrachtet." Nannas lustig sun
kelnde Augen leuchteten Alf kindlich
vergnügt an, der. ohne es zu wissen,
das Album verkehrt gehalten hatte.
Jetzt legte er es in größter Verlegen
heit weg. '
Nanna trat ans Fenster, sah 5.n
aus und rief: .Ist es nicht wunder
volles Wetter hut?"
' .Ja." antwortete Alf.
Aber morgen oder übermorgen
bekommen wir sicher Regen! Und
nun, liebe Gunvor. kannst du den
Herrn Ingenieur weiter mit Wetter
Prophezeiungen ' unterhalten!" Damit
nickte Nanna Gunvor schelmisch zu
und eilte hinaus. Nun wußte sie ganz
genau, wie die alten ägnpyiischen
Mumien in einem lebenden Bild dar
gestellt werden mußten.
Alf fah dem jungen Mädchen nach,
dann richtete sich sein Blick auf Gun
vor. die keine Miene machte, das
Schweigen zu brechen. Wie schön sie
war! Diese Gunvor v. Hartvig hatte
e:ne weit yarmom chre, eoiere. voll
endete Schönheit als jene, tie er
als junges Mädchen gekannt hatte.
Alfs Herz klopfte mit heftigen Schlä
gen, er fürchtete fast, sie würd es hö
ren, und plötzlich begann er eine eif
rige Unterhaltung, die ihm selbst fast
unerträglich gezwungen vorkam. Es
war, als lese er rafch inen Reisebe-
richt vor, denn er sprach von fremden
Städten, fragte, ob sie die uno die
Museen, diese großartigen Hnftnan
lagen oder iene prächtigen Walder ge
sehen habe. Er wußte nicht, ob sie
antwortete. Seine Worte überstürzten
sich fast, er wußte nur eins, taß er
die ganze Zeit übe: Eunvor nie direkt
anredet i;-
Gunvor hatte" ein paarmal nufV
schaut. Ta hutte sie aeschen, djfj Xsl
Haar an den Schläfen grau eewor.
den tvar! Woher kam denn diese,
vok,iilie silberne Schimmer Uni
die Falte auf seiner Stirne, fcic bei
den senkrechten Furchen, die sie eins!
scherzend weggeküßt oder mit gut
Hand geglättet hatte, waren jett un
kmslöschlich eingeineißklt. Ach, wenn
sie doch jetzt ihre beiden Hand, in die
seinigen hätte legen dürfen u;id sa
gen: .Bist du unglücklich. Als Ber.
stehst du nun, was ich damal! ver
mißte, schon langt, ehe ich icn dir
ging, und wenn du zu mir zurückkeh
ren willst, so bin ich bereit, dir zu
folgen, weniger anspruchsvoll olj
früher, aber stärker, denn der Kum.
mer macht stark und weicher, denn
das Äermissen macht weich." S
spähte nach einem einzigen unbedack
ten Ausdruck in seiner Äede, der ih,
wie ein leitender Sonnenstra)! hätt,
sein können; aber als Georg Kven
ner nach einer guten Weile eintrat,
war Alf noch immer bei seine? eiligen
Neis durch ganz Europa.
Die beiden Zerren ainaen nacki
einer kurzen Äeile in Koenneri Ar
beitszimmer, den Alf war i in einer
geschäftlichen Angelegenheit oekom
men, und als Als sich von Gunvor
verabschiedete, sagte er zu Krenner:
.Ich hofke. bald die Freude und dir
Ehre zu' haben, auch Ihre Tamev
auf Fors zu sehen, denn ich erwarte
meine Mutter zu Besuch."
Kommt Tantc Maia nach Fors?
fragte Gunvor rasch.
Ja. sie hat mir versprochen, mir
wenigstens ein paar Monate Gesell
schaft zu leisten. 'Es ist sehr einsam
hier."
Sein Ton war letzt nicht mehr
ganz beherrscht, und von ihrki.i Her
zen getrieben, reichte ihm Gunvo,
noch ' einmal die Hand und sagte
freundlich: Kommen Sie herüber
nach Granliden, wenn Jhn'n die
Abende zu lang 'werden!" Aber kaum
waren die Worte über ihre Lippen
gekommen, als sie errötet und einen
scheuen Blick auf Kvenner w,?rf, der
ihr indes freundlich zu Hilfe kam
und Gunvors Worte aufs herzlichste
unterstützte.
Alf war es. als verbeug er sich
schon vor dem Gutsherrn und seiner
Gemahlin, und sein Dank klang eis
hiU nfir ttnm riifiin "ihn it IVmii
... 3 j ' '7,' V, " ü "
tigen, nein, das sollte ihr doch nicht
gelingen!
Gunvor stand noch lange auf dem
selben Fleck, als er schon tai Zim
mer verlassen hatte. Was hitte er
gedacht? Sie hatte etwas wie Haß in
seinem Blick gelesen, aber dach zu
gleich ein gewisse Verzweiflung
Glaubte er, sie und Georg jcvenner
gehörten zusammen, , und litt er bei
diesem Gedanken? ,
.Alf. Alf! Geliebter!" flüsterte sie
leidenschaftlich. .Kannst du denn die
Schwingen meiner, Sehnsucht nickt
wahrnebmen, die nur um dich kreisen,
um dich ganz allein!"
Am Abend, als Nanna ihrem Lieb
lingssport, dem Fischfang, obl.iz, sa
ßen Gunvor und Kvenner all'.n auf
?em Balkon.
.Fräulein v. Hartvig," begann er.
unterbrach sich aber, beugte sich über
ihre Hand, küßte sie und sagte:
.Nein, darf ich eine Weile du sagen?
Ich verspreche, mein Recht nicht zu
mißbrauchen."
Gerne. Herr Kvenner, aber..
.Und wenn ich bemütig. ganz de
mütig bitte, anstatt des gest: enge
Herrn nur Georg zu heißen, was
sagst du dann, liebes Kind? Wahr
scheinlich: Darf ich dann Onkel Ee
org sagen? Aber das sollst du nicht
jetzt nicht; ,es klänge mir unerträg.
lich in den Ohren, darum sprich eZ
nicht aus."
Gunvor lächelte und legie ihm dii
Hand auf die Schulter. Er hotte siel
für sie getan, war überaus gut und
geduldig gegen sie gewesen. Und ii
konnte ihm nichts zum Tank dafQ
geben, nichts als nur ein lißche
Freundlichkeit. '
.Lieber Georg." sagte sie. .ick- will
dir nicht mehr tun, so schlecht lohnt
ich dir doch nicht für alles."
.Bist du dessen ganz sicher?"
.Ja gewiß."
Erinnerst du dich noch an bat
halbe Jahr, wo du mein P:!vat
kretär gewesen bist?" fragte er plötz.
lich.
.Ja, aber warum . gräbst du daZ
wieder aus?"
.Es ist unvorsichtig, gewiß, abn
kommt es nicht' Kpt, daß auf de
Spieltisch des Lebens ine L'rlust.
karte doch ab und zu noch einmal
aufgeschlagen wird, und ivenn ich dicj
damals gebeten habe, meine Frau zu
werden, so geschah es. weil ich da,
mals meine Gefühle nicht in der Ge
walt hatte.
(Fortsetzung folgt.)
K e i n W u n d e r. Gast: KeT
ner. das Beefsteak ist ja furchtbai
roh!
Kellner: Dafür ist's ja auch ein
englisches.
Er weiß Rat. Frau: TaZ
geht aber nicht, Paul, daß du im
Hause immer rauchst, du verdirbst mir
mit deinen Zigarren ja alle meine
Gardinen
Mann: Hast recht. Alte, ich
werd sofort in die Kneipe gehen. i
Rache. Backfisch (der vom
Brautpaar beleidigt wurde): Nck
wartet, allein lasse ich euch bis zuks
Hockzezt gimmerl
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