Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 28, 1916, Image 1

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Bericht über den
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9 iitcljr öcfilrict!
Eine halbamtliche deutsche Mittel
lang laßt eine befriedigende
Lösung voraussetzen.
Gerard'ö Reise zum Kaiser günstiges Zeichen!
Berlin, 23. April. Eine halb,
ciiiüüdje Meldung, welche heute
herausgegeben wurde, verkündet, daß
die schivebende Tauchbvot-jwiüroberje
mit den Ver. Staaten eine befriedi
gende Lösung jinden werde.
Die Einzelheiten werden vorläu
fig noch in Uebereittstiniinung mit
den diplomatischen Regeln solange
zurückbchalten werden, bis die deut
sche Note an Amerika abgeschickt ist.
Auch amerikanische Botschaft benach
richtig.
Im Haage, 2S.2lpril. Die ame.
rikanische Äotschaft hat, wie hier von
g,lt unterrichteter Seite bekannt ge
macht wurde, unzweideutige Zusiche.
rungcil erhalten, Öafj aus der gegen
wärtigen Krisis zivischen Deutschland
und den Ver. Staaten kein diploma
tischer Bi'uch entstehen wird.
Die Attachees der Botschaft hatten
bereits am letzten Samötag mit dem
Packen ihrer persönlichen Efsetten
begonnen, da man das Schlimmste
befürchtete. Die am Mittwoch ge
gebenen Versicherungen veranlagten
sie jedoch, ihre Vorbereitungen auf.
zugeben.
Die amerikanische .Kolonie in Ver.
litt erhielt gestern die Mitteilung,
daß keine Gefahr für einen soforti.
gen Bruch vorbanden sei. Die Situ
sis fei augenscheinlich vorüber, wenn
aber doch ein Bruch eintreten wür
.,ee, würde es nicht "vor denr 5. Mai
geschehen. Worauf diese Angabe be
gründet nrnrdc, wird nicht gesagt.
Diese Nachricht ging gestern abend
einem hiesigen Geschäftshause aus
Berlin zu.
Berlin, 28. April. Eine Kon
ferenz, die von der größten Beden
tung bezüglich der Beziehungen zwi
scheu Teutschland und den Ver.
Staaten fein mag, toat gestern im
Großen Hauptquartier im Gange.
Uaiser Wilhelm nahm die Ansich
ten des Kanzlers v. BethnianwHoll.
weg, des Armeegeneralstabschefs v.
Jaikenhaun und des Jlotteilstabs.
chefö Adiniral v. Holtzendorff, ent.
gegen. Er wartet für seine Entschei
dung nur noch auf eine weitere Mel
dung aus Washington durch Bot.
schafter (erard der. wie bereits
gemeldet, gestern nach denr kaiserlU
chi-ii Hauptquartier abgereist ist.
Tkntschland kommt teilweise ent
grgen
Man nimmt hier' allgemein an.
dafz . Deutschland in seiner Envide
ning, welche zeitig in nächster Woche
abgesandt werden soll, den Fordern,,,
gen der. amerikanischen Regiennig
nicht vollständig entgegenkommen
wird. Wie ,weit Deutschland gehen
wird, weiß 'anscheinend noch Nie
niand,' aber Berliner 'Zeitungen, die
nieist wohlunterrichtet sind, glauben,
die deutschen Zugeständnisse würden
geniigen, um einen , diplomatischen
örnch zu verhindern. ',
Opfer 0011 Mimn
unÖ Tmlchlioolm!
.Kopenhagen, 2. April. Der
norivegische Tainpfer Stromsnae",
!er sich mit einer Ladung Heringe
ans der Fahrt von Norwegen nach
Lübeck befand, ist südlich von Gfcd
ser. Dänemark, aufgeflogen und im
tergegangen. Die Mannschaft wurde
in Warneinünde gelandet.
Rotterdam, 28. April. Der
holländische Dampfer ..Maashavm"
von London nach hier unterwegs,
lief auf eine Mine. Die Befatziing
rurde von einem Schleppdampfer
ach Waterweg betracht.
! London, 28. Aprik. Llonds
inrichtrt, daß der holländische Dnm
pser ..Droh.'da" von einer Mine
beschädigt wurde, jedoch sich über
dem Wasser , zu halten imstande
war. -
London. 23. April. Die Ver
stnkung der norwegischen Barke
Earnianian" durch weschüizfener
von einem deutschen Tauchboot wnr
de liier offiziell bestätigt. Eins ,der
Rettungsboote kenterte ,und die In
fallen ertranken.
nicht
Tos Berliner Tageblatt" sagt
heute, Botschafter (öerard habe aus
seinen Konscreäzen mit dein ifsliiz
ler die Ueberzeugung gewonnen, dafz
Teutschland ehrlich bestrebt fei, ei
nen iwiiflikt zu vermeiden: und er
habe in diesem Sinne nach Washing.
ton berichtet.
Die Lage kaun nicht aufgeklärt
werden," fügt däö Blatt hinzu, bis
Washington seine Stimmung deut
lich zu erkennen gibt; aber deutsche
Beamtenkrcise hoffen, das; die Ver.
Staaten keine unüberstciglichen
Schwierigkeiten in den ' Weg legen
werden."
Sowohl durch den Botschafter
Gerard, wie durch den Botschafter
v. Bernstorff sucht die deutsche Re
gierung eine bestimmtere Erklärung
von Präsident Wilsonö Stellung zu
erlangen, ehe sie auf die amerikani
sche Note erwidert. Graf v. Bern,
storff ist angewiesen worden, sobald
wie möglich einen in's Einzelne gc
henden Bericht zu senden.
Die amtliche:!euigkeitsagcntur hat
in ganz Deutschland Auszüge aus
Artikeln von Zeitungen in allen Tei
lcn der Wer. Staaten verbreitet, wel.
che beinahe einstimmig die Stellung
nähme von Präsident Wilson unter
stützen. Offenbar will man damit
den Kritikern begegnen, welche ja
gen, Präsident Wilson treibe nur
ein Verblüffungsspicl und habe nicht
die BollöunterjlüHuug.
Nenks über ,,Snsfcx".Fall.
Aus der Beschreibung der Jus
scx"!iatastrophe durch einen Neu
tralen, deil schweizerischen Ingenieur
Stesany GenneS der als Passa
gier auf der Sussex ficht geizt
hervor, das; zwei Transportboote,
welche Truppen beförderten, zur fei
ben Zeit, wie Snfsej", von Jolk
ftone nach Boulogne abfuhren.
Man nimmt hier an, daß eines
dieser Transportboote das Schiff ge
Wesen sein mag. welches von einem
deutschen Tauchboot torpediert wur
de.
Gerard's Reise günstiges Zeichen.
Washington, 28. April. Sc
kretär Lansing erklärte gestern abend,
daß er von Berlin keine neneren
Nachrichten betreffs der Tauchboot
Kontroverse erhalten habe, und dafz
die Lage unverändert sei.
Die gestrige Ankündigung, dafz
Botschafter Gcrard mit Kaiser Wil
Helm konferieren wird, wird von hie
sigen Regierungsbeamten als sehr
bedeutungsvoll betrachtet. Man
glaubt, daß der Kaiser vielleicht die
Absicht hat. mit der offiziellen Ant
toort auf die amerikanische Note
gleichzeitig dem Präsidenten Wilfon
eine persönliche Mitteilung über
Mitteln zu lassen. Da Botschafter
Gerard die Reise in das kaiserliche
Hauptquartier nicht auf Veranlas.
jung der hiesigen Negierung unter
nommcn hat. nimmt man an, daß
der Kaiser ihn zu einer Besprechung
eingeladen habe.
Sowohl in RegierungS. wie in
hiesigen diplomatischen Kreisen wird
das persönliche Eintreten des Kai
sers als ein günstiges Zeichen an
gesehen.
Präsident Wilson envartet die
deutsche Antwort in den nächsten
Tagen. Er selbst ist ohne jede In
formation über die Absichten der
deutschen Regierung.
DerMmistsur
Hllglss Zlandidalur!
Washington. 28.. April. Ho
ward H. Baldridge. Delegateat
Lnrge für die republikanische Na
tionalkonvention, hielt sich gestern
hier auf. Herr Baldridge hatte (
schäfte im Osten irnd machte einen
Abstecher nach hier, um Schnlfreun
dc zu besuchen, und stattete auch den
Kongreftmitgliedern von Nebraöka
einen Besncki ab. Er sagte, es sei
ihm aufgesallon, daß in republika
nischen Kreisen des Ostens Hughes
Kandidatur für daZ Präsiöentenamt
günstig beurteilt wird
lUmfteslnijipm Mm
ZllcMo imlassm!
Obrrgon behauptet, dnsj die mrrika
nischc Nrgirruiig jrtzt Hcrr der
Tiliiatiun ist.
Ebihuahua. Mcr,, 23, April. In
hiesigen merikanischen RegierungS
kreisen verlautet. Kriegsminister
Obregon wird bei der . bevorstehen
den Konferenz zwischen ' diesem und
den nierikanischen Generälen Fun
ston und Scott die Versicherung ge
ben, das; die Streitkräfte der me
xikanischen Äegierung vollkommen
imstande sind, die Billa Banden,
welche im südlichen Ehihuahua ope
ricrcn, im Zaume zu halten. Des
halb wird Obreqon darauf drin
gen, die amerikanischen Truppen ciS
Mcriko abzuberufen.
Denk Vertreter der Assoziierten
Presse gegenüber stellte Obregon in
Abrede, das; eö zwischen ihm und
Earranza zu einem Zerwürfnis ge
kommen ist. Ich gehe nach Juarez.
sagte Obregon, um die amerikani.
scheu Vertreter zu iiberzeikgen. daß
unsere Armee mehr als genügend
ist, die kleinen Villa Banden in
Schach zu halte,,, um so mehr, da
die Mitglieder des Kabinetts treu
zu Earranza halten, lllnd erst ge.
siern hieß es, daß sich Earranza auf
der Flucht nach Vera Eruz be
finde.) .
Vo.naisch war sehr schwierig.
Ameriraiii'les Hauptquartier in
Meriko, 28. Apri.'. Ein Kaoalle
rieleulnant, welker der amerikani
fchen Vorhut zugeteilt war, ist im
Hauptquartier des Generals Per
shing eingetroüen imd bringt Knn
de von den Mühseligkeiten des Vor
Marsches der Truppen, die Villa auf
den Fersen waren. ."(W Meilen
weit bis zur Grenze des Staates
Durango war die Truppe, der er
zugeteilt war, vorgedrungen. Die
Tnippe bestand ans auserlesenen
Mannschasten und stand irntcr dem
Befehl des Majors Howze vom U.
Kavallerie Regiment. Sie ritten
Saumpfaden entlang, wo bisher
kein Earranza Soldat seinen Fuß
g?st"kt hatte? selbst die -Eingebore
nen behaupteten, das; der Pfad für
Pferde nicht passierbar sei, aber
dennoch hat die amerikanische Kaval
leric den Weg zurückgelegt. Wohl
lagen hinter Steingeroll und Fels
blocken meiikanische Freibeuter, die
auf die Kavallerie feuerten: keiner
der Verfolger aü'er wurde von den
Kugeln der Billisten erreicht.
Am 7. April sticfz die amerikani
sche Vorhut drei Meilen südlich von
Eineguite auf einen umgestürzten
Wagen von der Art der sogenannten
Prairie Schooner, doch war das aus
Leimvaud bestehende Verdeck abge
rissen. Der Wagen an und für sich
befand sich in gutein Zustande. Man
brachte in Erfahrung daß dieser
Wagen noch wenige Tage vorher
von dem' verwundeten Villa benutzt
worden war: der Wagen stürzte auf
dem holperigen Wege um und Villa
fiel in Ohnmacht. Ilin ihn weiter
befördern zu können, sah man sich
geztmingen. das Leinwandverdeck ab
zureiszen, eine Tragbare daraus zu
j machen und Villa in derselben fort
zutragen, spater brachte nmn in
Erfahrung, daß Villas Wunde kci
ncdwegs gefährlich gewesen ist, denn
man hatte ihn zu Pferde angctrof
fen.
Rebellen geschlagen.
' Stadt enko, 2. April. Hier
eingelaufene Nachrichten besagen,
daß in der 9tölie von Oaxaca zwi
schen Earranza Truppen und Nebel
lcn zu einem bedeutenden Gefecht
gekommen ist, an welchem 6,000
Finde der Negierung und . .7,000
Mann Negier imgstruppen teilnah
wen. Die Rebellen wurden gefchla
gen und verloren 500 Mann an To
ten; eine große Anzahl Rebellen ge
rieten in (Gefangenschaft.
Men. Obregon in El Paso.
El Paso, 23. April. Gen. Ob
rcgon ist heute morgen zur Kaufe,
renz mit den amerikanischen Gene
rälen Scott und Funston hier ein
getroffen. Die Konferenz findet
morgen statt. Obregon wird die
Zurückziehung der amerikanischen
Truppen aus Meriko fordern, weil
Villa tot und die Strafexpedition in
folgedcssen nutzlos sei. Scharfe
Vorkehrungen sind getroffen, sowohl
hier als auf der mexikanischen Seite
gegen einen Ausbrnch der VilliftaS.
Aus Lincoln.
Die deutschen Pastoren Lincoln's
haben einen Protest gegen den un
neutralen Aufruf der Anrerikaner an
die Völker der Alliierten in der
englische Presse Lincoln's ver
vffentlicht, Sie brandmarken den
Aufruf mit Necht als eine imerhörte
und unverzeihliche unncutrale Kund
gcbung. Bravo! . , ,
Die Mn
vkrllkrcll großks
SWchtjchiß!
Tkutfchc Tauchboot mit ganzer Be
innnung von britischem Fi
fcherdampfer drrscnkt.
London, 23. April. Tos gro
ße britische Schlachtschiff Nussel"
lief auf eine Mine swuhl ein deut
scher T iicher) und ist untergegan
gen. Admiral Fremantle. der Füh
rer der Rusiel", 2t Offiziere und
,!7tt Mann der Besatzung wurden
gerettet.
Der Nussel" wurde im Jahre
l!t(j:j vollendet, kostete $5,lMX).MJj
und hatte eine Besatzung von 750
Mann.
London, 28. April. Ein' deut
sches Tauchboot wurde laut anitli
chen Marineberichts an der Oft
lüste versenkt.
Die' Zerstörung dieses Schiffes
gelang nach Berichten holländischer
Zeitungen, wie folgt: Das Tauch
boot hielt zwei holländische Tam
pfer an, als plötzlich ein Fischer
Kämpfer auf der BildsXiche erschien,
der mit seinem ersten Schuß 4
Mann des UBootes tötete, welche
auf Deck standen. Tarauf versenk
te der Fischer mit einem zweiten
Sckuß den Taucher. Der ganze Akt
nahm nicht länger als 10 Minuten
iti Anspruch. Die Zntungen sagen,
es sei eines der neuesten Tauchboo
te gewesen und die ganze Besatzung
sei umgekommen. (Das war die
Tat eines nach Wilson mit Necht,
zur Verteidigung bewafsneten Lahr.
Zeuges.)
Der ilusfland m
Irsmid im Machsm!
England sandte erprobte General
nach Dublin, vt sie Revolte
"zu unkrontcken. -
' London. 28. April. Der Auf
stand in Irland ist keineswegs un
terdrückt, sondern nimmt allein An
scheine nach größeren Umfang an.
England hat General Sir John
Marwell. Held des ägyptischen Krie
ges im Jahre 1832, nach Irland
gesandt, um den Aufstand zu unter,
drücken. Sein Landungsplatz wur
de im Geheimen gehalten, wie siber
Haupt die Zensur alle Nachrichten
über den Ausstand unterdrückt. Die
Presse und das Publikum geben aber
heute zu, daß der irische Ausstand
die größte Krisis ist, der England
seit dem Ausbruch des Krieges zu
begegnen hat.
. Die Counties Meath und Louth,
südlich von Dublin, sowie die West
lichen EounticS Cläre, Tipperary
und Linierick sind die Schauplätze
der Hauptkämpfe der Gcheimorga
nisation Sinn Fein. Nach den letz
ten Depeschen halten die Rebellen
noch 'immer das Postamt und andere
öffentliche Bauten in Dublin. Ein
beschränkter Passagierverkehr ist Heu
te nach Irland wieder eingeführt
worden, aber alle Depeschen werden
nach wie vor einer strengen Zensur
unterworfen.
Das Publikum verlangt die so
fortige Hinrichtung des gefangenen
irifchen Patrioten Rogers Easement
und ist empört darüber, daß die Re
gierung ihn wegen angeblichen Irr
sinns noch nicht erschießen ließ. Ca
sement soll im London Tower da
mit prahlen, daß es ihm gelungen,
den Brand der Revolution zu entfa
chen. Der Gefangene hat ein teil
weises Geständnis gemacht, sich aber
geweigert, die Namen seiner Mit
verschworenen bekannt zu geben. Er
gab zu, daß die Deutschen eine An
zahl Angrisfe auf die englische Küste
machen wollten, um die Landung von
Easement und seiner Anführer zu
decken. (Das ist doch bereits all
bekannt.) Dann wollte er mit sei
ncr kleinen Schaar nach Dublin mar
schieren, um von der Stadt Besitz
zu ergreifen.
Teutsche Waffe für Irland.
Loudon. 2. April. Große
Massen Waffe wurden von deut
schen Unterseebooten an der Küste
Irland's gelandet, die jetzt von den
irischen Rebellen gegen die britischen
Truppe benützt werden. Dies ist
der erste bekannt gewordene Fall,
daß U-Boote zum erfolgreichen Fili
bustern benutzt wurden und löst die
Frage, die feit längerer Zeit die
britnchen Beamten besmamgtc. wo
die Sinn Feiners die Waffen her
,frciljcilsiclttcn tu
Orsunö (jc)ricfen!
Irisch Amerikaner erklärt. Iren
ziehen vvr, $tftn als fiir Eng
land z fechten.
New Jork. 23. April. Nie
nionb, der mit den irischen Verhält
nissen seit Beginn des Krieges
vertraut ist. konnte über die Nach
richt von der gegenwärtigen Revolte
in Irland überrascht sein", erklärte
gestern Jolul D. Moore, Sekretär
der Freunde der irischen Freiheit".
Die irische Rebellion ist die Tat
von braven und patriotischen Man
ern welche weder Hitztöpfe noch
Feuerbrände sind. Jetzt, nachdenl
Herr Asquilh anerkannt hat, daß
sie sich über ganz England erstreckt
hat, ist es klar, daß sie nur die eine
Bedeutung habeil kann, nämlich, daß
Irland, wie immer, entschlossen ist,
frei und unabhängig zu sein.
Ueberzengt davon, daß Englands
Nöten, die immer drückender wer
den, sie bald in den Krieg hinein
ziehen würden, haben taufende tap
fcrer Iren revoltiert, weil fie vor
ziehen, im Kampf gegen England
für Irland zu sterben, als für
England , in den Laufgräben in
Flandern zu kämpfen.
Wenn die Revolution Erfolg hat,
werden deren Führer mit den be
deutendsten Männern der Welt auf
eine Stufe gestellt werden. Wenn
sie ntißlingt, werden die Iren sie
preisen und lieben, wie fie Robert
Emmet lieben. Die Nievolution sieht
jedoch nicht wie ein Fehlschlag
aus. I
Plötzlich und dramatisch, wie sie
gekommen, konnte die Revolution
niemand überraschen, der die Ver
Hältnisse Irlands seit dem Aus
bruch des Krieges verfolgt hat. Die
selbe zerstört die mühsam aufgebau
te Mythe, daß die bloße Annahme
einer falschen Sel'bstrcgierungs
Borlage Irland in einen unverletz
lichen Teil des britischen Kaiser
reiches verwandelt hat.
Lansmg Märt
seine AnschM
Hat England keinen Wink wegen
Sir Casements Expedition .
gegeben.
Washington, 28. April. Staats
fckretär Lansing erklärte gestern in
nicht ,' mißzuverstehenden Ausdrü
cken, daß an dem Gerücht, die Ver.
Staaten hätten der englischen Regie
rung irgend welche Hinweise gcge
ben, die. zur Ergreifung Sir Ro
ger Casements geführt haben, kein
wahres Wort fei.
Lanfing behauptet, daß er von
der Expeditton Sir Casements nicht
die geringste Ahnung gehabt habe,
bis er die' Nachricht von dessen Er
greifung erfahren habe. Die Be
richte, daß sich in den beschlagnahm
ten Papieren des früheren Sekretärs
Haitptmanns von Papen Hinweise
auf die beabsichtigte Expedition ge
funden haben, seien völlig ans der
Luft gegriffen.
MilsmlWsich
nicht beeinflussen!
Die unzähligen Frirdensdepeschen
anS dem Lande machen auf ihn
keinen Eindruck.
Washington. 28. April. Wie
Regierungsbeamte erklären, hat sich
Präsident Wilfon durch die zu zehn
taufenden einlaufenden Friedenstele,
gramme an die Senatoren und Re
präsentanten in seinem Knrs nicht
im geringsten beeinflussen lassen.
(War von dein Zaren in Washington
ja auch nicht anders zu erwarten.)
Seine ferneren Schritte in der
deutsch amerikanischen Situation
werden gänzlich von der deutschen
Antwort auf d,e amerikanische Note
abhängen. Sollte irgend ein ernst
licher Versuch gemacht werden, ihm
Verlegenheiten zu bereiten, so wird
Präsident Wilson wiederum vor dm
Kongreß treten und darauf beste
hen, daß sich die Mitglieder des
selben offen fiir oder gegen seine
Politik erklären.
Wkttkrbencht.
Für Omaha und Umgegend: Teil
weife bewölkt und wärmer heute
abend. Samstag unbeständig und
kühler.
Für Nebraska: Teilweise bewölkt
hellte abend und wärmer iin östli.
chen, kühler im westlichen Teil. Am
Samstag unbquuwlg uns kühler.
Deutsche nehmen
sich, die Briten wr!
Englander büßen einen Teil ihrer
Stellungen in Nordfrankreich ein
nnd erleiden schwere Verluste.
Neuer Massenangriff gegen Verdnn dorlereitet!
Berlin. 23. April. Auf der
westlichen Front wogt der Kamps
in dem Abschnitt des Toten Mann
Hügels unentwegt weiter. Die Deut
schen berichten, daß die französischen
Angriffe im deutschen Infanterie
feuer zusammenbrachen. Teutsche
Truppen eroberten die erste und
zweite Linie der französischen Schü
tzengräben auf Hügel 542, nördlich
von Galles, im Bogesengebirge und
nmchten 184 Gefangene.
Das Kriegsamt meldete .gestern
abend Folgendes: Westlicher Kriegs
schauplatz. Nordwestlich von Apern
unterhielten wir auf die britischen
Stellungen ein wirksames Geschütz
feuer. Südlich von St. Eloi mach
te der Feind eineir Handgranaten
angriff, weit kamen die Briten je
doch nicht, denn unsere Infanterie
machte ein Vordringen ihrerseits
immöglich. In dem GivenchyNeu
villet. Vaast Abschnitt ließen wir
mehrere große Minen springen und
fetzten ; mis in den Minentrichtern
fest. In der Nähe vvn Givenchy
unternahmen wir gegen die Briten
einen erfolgreichen Handgranaten
angriff, vertrieben den Feind aus
einem Teil seiner vorgeschobenen
Stellungen und setzten uns in den
selben fest. Vergebens versuchten
die Briten, durch Gegenangriffe uns
von dort zu vertreiben. Englische
Angriffe nördlich des Somme Flus
ses verliefen für sie erfolglos; sie
mußten unserem Klemgewehrfeuer
weichen. r- . ... .,
Während auf dem östlichen Nfer
der Maas die deutschen Geschütze
nach wie vor eine enorme Tätigkeit
entwickeln, kam es auf dem westli
chen Ufer zu französischen Fiifante
rieangriffen; diesen gingen in übli
cher Weife artilleristische Vorarbei
ten voraus. Vergebens aber war
alles Stürmen der Franzosen; alle
ihre Angriffe wurden mit fchweren
Verlusten für sie abgeschlagen. An
mehreren Punkten der Feuerlinie
unternahm deutsche Infanterie in
kleinen Abteilungen Vorstöße; jene
in dem Abschnitt nordöstlich von
Armentieres sowie zwischen Vailly
und Craonne waren für uns erfolg
reich.
' Ein feindliches Flugzeug wurde
nahe Souchez abgeschossen, ein an
deres südlich von Tahure; in der
Gegend von Parroy wurde ein
drittes feindliches Flugzeug von
demselben Schicksal ereilt.
Deutsche Flugzeuge haben die
Bahnstation und das Geleise in dem
Noblette Tal, südlich von Suippes,
wirkungsvoll beschossen.
In der Nacht von Mittwoch auf
Donnerstag wurde die englische Ha
fenstadt Margate. an der Ostküste
Englands, von einem unserer Ma
rineflugzeitge beschossen.
Oestlicher Knegsschauplatz. Me
Lage ist unverändert. Eines unse
rer Flugzeuge schleuderte Bomben
auf das Bahnhofsgebäude zu Tüna
münde.
Was die Franzosen sagen.
Paris, 28. April. Das ftan
zösische Kriegsamt meldete gestern
abend Folgendes:
Französische Stellungen vor Ver
dun wurden, vergmgene Nacht
schwer bombardiert: doch unternah.
men die Deutschen keine starken In
fanterieangriffe. Ein kleiner An
grisf nördlich voil Vaur, wurde
durch die französische Artillerie so
fort zum Einhalt gebracht.
Nördlich von der Aisne stießen
unsere Truppen auf mehrere deut
sche Patrouillen, welche im Kampf
mit Handgranaten zurückgeschlagen
wurden. Eine deutsche Auskundmigs
Partie östlich von Le Mesnil wurde
zersprengt.
Ein deutscher Aeroplan wurde
im Walde von Spinocomt durch
einen französischen Piloten herabge
schössen.
(Me Franzosen erwähnen natür
lich nichts von der gestern abend
vom deutschen Kriegsamt gemeldeten
Herunterschießung dreier fran,W
scher Luftzeuge,)
picschükk donnern unaufhörlich.
Londons 28. April. Seit fast
einer Woche donnern deutsche
schütze schweren Kalibers ge.en die
feindlichen Stellungen bei Lvo
court. EsneS und CumiereS: die
deutsche Infanterie aber hat noch
keinen weiteren Massenangriff un
ternommen. Alles deutet aber
darauf hin, daß derselbe nicht lange
auf sich warten lassen wird. Gene
ral Haich, Obcrstkcmnriendierender
der britischen Truppen auf der
Westfront, hat einen lomgeren Si
tuationsbericht an daö Kriegsamt
geschickt, in welchem er darauf hin
weift, daß die Deutschen auf der
ganzen Linie zum Angriff Wer.
gehen; am schwersten gestalten sich
die Kämpfe bei Hiulluch und Looö.
Den irländischen Regimentern wird
wegm deren Tapferkeit befonderö
hohes Lob gezollt. (Merkst Du
'was? Haich will damit den Jr.
ländern Honig um den Mund
schmieren!) .
Paris, 28. April. Die Be.
fchießung der französischen Stellun
gen bei Avoeourt und Esnes bei
Verdun hielt während der Nacht an.
Me amtliche Mitteilung sagt, a sei
kein neuer Angriff der Infanterie
erfolgt.
Kongreß mit ?rokefl.
depeschea öeflürml!
Bis jetzt sind über 150,050 Protest.
Telegramme ab -Schreibe
eingelaufen.
:
Washington, 23. April. Die
gestrigen Telegramme kamen mei
stens auö Cleveland, Wncinnati,
Toledo und ander Städten OhioS.
Im Ganzen find bis jetzt über
160,000 WarmnrgS Telegramme
eingetroffen, und eS kommen noch
immer mehr. Ulle Telegramme
fordern, datz die KonMchnritglie
der ihre besten Bemühungen auföis
ten, um einen Bruch in den Ee
ziehimgen zu Deutschland gu vchÄ
ten. ES ist ersichtlich, daß ein,
Hochflut von Depeschen einen tiefen
Eindruck auf die KongresMttgldee
macht.
Versuche, diese Bewegung gu ver
kleinern, auf den Grund hin, das;
es eine organisierte Propaganda,
und daß fie von Anderen, als den
Absendern der Depeschen, angeregt
und finanziert worden sei, find er
folglos geblieben. Obwohl viele der
Telegramme eine sehr ähnliche AuS
drucksweife haben, bricht sich doch
das Gefühl Bahn, daß die hinter
ihnen fich bergende Stimmung eine
durchaus echte ist! Sowohl Sena
toren wie Abgeordnete behandeln
daher diefe Telegramme mit großer
Achtung.
vorgehen gegen
irische Zettungen!
New Aork, 23. April. Der hie
sige Vundes.MsrriktSanwalt hat ei
ne Untersuchung eingeleitet, ob die
Verfasser von Aufsätzen in den hie
sigen irischen Zeitungen, in welchen
seit dem Ausbrechen der irischen Re
volution Präsident Wilfon und seine
Verwaltung angegriffen werden, fich
eines Verbrechens schuldig gnacht
haben'.' Die Aufmerksamkeit der
Behörden wurde zuerst auf einen
Artikel gelenkt, in dem e hieß, daß
die Information, welche zu der
Versenkung eines deutschen Damp
j fers führte, der Waffen an der Küste
Irlands landete, von emem Mit
glied der Regierung in Washington
auf Befehl deö Präsidenten erfolgt
sei. Diese Erklärung ist in Wa
shington als absolute Unwahrheit ge
geißelt worden.
Arsenal in Flammen.
Ottawa. Ont.. 2, Avril. In
den Militärarsenale in Ottawa.
Ont.. ist Fetier auögrbrochen. Meh
rere Ervloüoncu find bereits erfolgt.