Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 24, 1916)
VMt Omah TrMne ,,i,. .4' fTTT fuTÜI 5Q ck. tß KärfuL. 3 4ktn D. u den gonve 2.,,ui, chianvt yai sich kürzlich auch Portugal gesellt. Durch die feiten dcr itxuisayn Wcnteruna ersiilgte ossiziclle JhsegScrllanma, ist aber Irdiglich kin Zu stand legalisiert worden, ttt im Grund aT.ammtn schon feit Beginn de Kriege dsftand. Denn Portugal hat sich eine fort (i.c!' fite Reihe von herausfordernden, feind licljm Handlungen und groben Neulrali ätrerlebnngei, zuschulde kommen lassen, die in illirtlichkeit einen grlegszustand jTvi Deutschland von ansang an schufen. El f?i mir erinnert an die schmachvolle Ermordung deutscher, zu friedlichem JÖe Judi flkkommekcr Offiziere in dem portu giißschen Fort Nauüla in SüdAnloga. die auf Geheiß deZ Kommandanten er folgte, und an den Zusammenstoß der xorigiefischen, von Lissabon entsandten öxpeditionstruppen mit bet deutsch-süd wcstafrikanischen Schutztruppe iiu Dezem der 1314, die, um den feigen Nord , rächen, in Angola eingefallen war irn1 den Portugiesen trotz ihrer großen numerischen Ucbermacht eine geradezu latagrophale Niederlage beil?rachte. Berlin selbst über l soh in anbetracbt der dem deutschen Volke .gestellte höhere Aufgaben geflissentlich die feindselige Haltung der portugiesischen Nipublik, die unter dem Drucke Englands, ihre Herrn und MciftcrS, handelte, und verschob die Abrechnung auf die Zeit nach dem Friedensschluß. Die dölkcrreiilzmi Srige Beschlagnahme der deutsche Schiffe aber, tnt m den Hasen Portugals und fet er Kolonien Schutz gesucht hatten, ließ , da? Maß des Ertraglichen voll werden und führte zur formellen flriegscrklärung. Weder politisch noch militärisch hat natürlich die Lage der Alliierten durch den Beitritt Portugals irgendwelche Stärkung erfahren. Bus d Neutral: iH das ter , eignis ohne jeden Eindruck geblieben. Ha . den doch die unaufhörlichen innere Wir ttn und die Zerrüttung der Finanzen bei portugiesische Staates der W:lt seine . gänzliche Ohnmacht allzu deutlich offen dart, Der Gcsechtswert der porlugicstlchen ' Streitkräfte zu Wasser und zu Lande ist gleich Null. Von der portugiesischen Flotte rst gar nicht zu reden, wenn man die paar defekten, unbeweglich im Tajo ankernden Kriegsschiffe" überhaupt mit diesem .Ehrentitel bezeichnen will. Die Flotte" . diente bisher nur dazu, um bin und wieder bei Gelegenheit der in nicht allzu langen . , Zwischenpausen aufeinander folgenden Re volutiönchen ein paar Granaten nach Lissabon selbst hineinzuwerfen, wie das zuletzt im vorige Frühjahr geschah. Das ist nicht weiter gefährlich und knallt sehr . lustig. Und der Portugiese hat bekannt , lich eine große Vorliebe für allerlei Feuer tverk. Der Geist aber, der dem .Heere' knewohnt. wird vorzüglich charakterisiert durch den Ausspruch eines seit etwa zwan ' zig Jahren in Lissabon lebenden Deut schen, der mir die Revolution vom Otto- der 1910, durch die König Manuel seinen Thron verlor, mit folgenden Wortes schil- - kette: Von beide Seite wurde geschos -sen, und wer zuletzt weglief, war der . Sieger." Nur auf einem der kolonialen . Kriegsschauplätze durste der Eintritt Por " tugals in die Reihe der Feinde Deutsch. Iands leider nicht ohne Wirkung bleiben: , In Ostafrika. Unsere Kolonie, die letzte im dunklen Erdteil, die sich immer noch gegen die mehr als zehnfache Uebermacht heldenmütig verteidigt, ist nun auf l l e n Seiten von Feindesland eingeschlossen: Im ; Norden von britischem Gebiet, im Westen vom belgischen Kongo, im Südwesten von , Lritisch-Nhodefien und im Süden von der ' portugiesischen Kolonie Mozambique. Die deutsch-ofiafiikanische Schutztruppe, die bisher Brite und Belgier, wo sie sie auch immer traf, aufs Haupt schlug, muß . sich jetzt also auch gegen die portugiesischen - kolanale Streitkräfte wenden, was natür lich eine weitere bedauerlich. Zersplitterung für sie bedeutet. Außerdem aber dient Mo zambiqne nunmehr auch als neue wertvolle - Basis für Operationen britischer Truppen. Das ist t'e einzige 'Tatsache von einiger Bedeutung, die sich auS dem Eintritt Por tuaalZ in des Wlkerkrieg ergeben hat. Eine großen, wenn auch passive, Rolle aber wird ti bei den Friedensverhandlungen spielen. Denn in diesen wird Voraussicht lich über die Zukunft deS wertvollen portu iesifchen Kolonialbesitzes in Afrika nbj giltig entschieden werden. j Die .Liquidation" der Kolonie 8elj ' Piens und Portugals im schwarzen Erd t teil beschäftigte die Regierungen de? solo . nieten Großmächte bereits seit mehreren Jahren vor dem Kriege sehr stark. Es , war vorauszusehen, daß diese beiden! Staate die Bürde ihres im Verhältnis! zu den Mutterländern diel zu großen Ko . lonialbesitzes nicht mehr allzulange wüiz den trage können. Das belgische Kols! ialbudaei vom Jahre 1913 schloß mit einem Defizit vo 27 Millionen Francs ci. König Wert wies in seiner Neu jahrIrkde beim Empfang der belgischen Kammer auf die Notwendigkeit neuer, alle BoWllasse treffenden Geldopfer für koloniale Zwecke hin, waS deßwegen ngeheurel Aufsehen erregte, weil Belgien gerade allen seine Berufsklassea eine schwere wirtschaftliche Krisis durchmachte . und der Staatshaushalt nur noch durch , Anleihe zu hohes Zinsen aufrecht erhalten , werden konnte. Ungleich schwierige? aber war noch die ' finanzielle Lage Portugals. Mutzten doch ' im Etat vo 1913 vo 804 Millionen Staatseinnahmen allein 140 Millionen . Mark für Zinszahlung eingestellt werden. . Die staatliche Schuldenlast. Portugals bk. trägt bei einer Bttölkeninz von sechs Mil lione pro Kopf 30 Mark. Sei Kola . niölbesitz b ist viermal so groß wie daS ' Deutsche Reich. So lag es denn klar auf der Hand, dah Belgien sowohl wie Por ' tugal schließli sich gezwungen sthen rnuß. teil, durch eine Veräußerung wenigstens eines Teile S ihrer koloniales Besitzungen . eine Gesundung ihrer Finanzen herbeizu fuhren. Die in Aftila interessierten Groß . machte England, FrauZreich und Deutsch . land suckiten sich daher durch gegenseitiges Ukdereinkommen rechtzeitig ihren Anteil zu sichern. Frankreich wurde mit der Unerkennnnz s'inn Zlnsprüche auf Marokko b?:sunden. ZVischeg Cnz'ünd und Ttttschlcind aber JHlIL sollte, sozusagen al Ergänzung det deutsch. sranzös, schen. Marokkg.'A bkommen I vom 4 November 1911, ine .Versiändi gung über die Verteilung ihrer wirtfchast lichen Interessensphären in Afrika" erzielt werden. Die so gut wie obgkschlvsienen Serhandlungen darüber fanden durch den Auebruch de Weltkrieges ein zu frühes Ende. Diese Verhandlungen stüdlen sich, so weit sie sich auf die xortugie,ischcn Kolo nien bezogen, auf den sogknannten Eden tualdertrag vom Jahre '1898, in welchem vereinbart worden war, daß für den Fall einer freiwillige Vlläußliig por tugicsischeu Kolonialbesitzes M z a m biqueanEngland, Angolaaber an Deutschland fallen sollte. Das an DeutfchTlldwestasrika im Nor den grenzende Angola hatte für die kolo nialca Ziele Deutschlands in politiscker und wirtschaftlicher Hinsicht eine große Be deutung. Der käufliche Erwerb tjcä fiid lichen belgischen Kongo mit der Landschaft Katanga, der Erzvorratskammer der Welt", war der Gegenstand von Bcrhand luge zwischen der deutschen und der bei gischea Regierung. Durch die Hinzufii gung Angolas zum deutsch: Kolonialbe, sitz würde somit ei zusammenhängendes Kolonialreich geschaffen worden fein, da! t -i J . -iV- Ifs r" :U : . ' St y i. ' . i 4 -.' '"1 jsr " f vom Indischen biS zum Atlantischen Ozean reichte und auch durch das Wasser ftraßennctz des Kongo mit dem durch den Marokko Kmg? Veitrag vergrößerte Kamerun verbunden war. . Für die gedeihliche Entwicklung Sud westaftikaS aber war der Erwerb Angolas außerdem geradezu eine Lebensfrage. ?!ach der Niederwerfung des großen Heiiro und HoitentottenMufstandes in den Jahren 1304 1907 War nur das nördlichste Ge biet der Kolonie, das Amboland, noch nicht pazisiziert. Die insgesamt auf etwa 250, G00 Köpfe geschätzten Ovambostämme aber sitzen nur zum klemeren Teil aus deut schem, zum größeren Teil dagegen auf por tugiesischem Gebiet. Die fehlerhafte Grenz bestimmuna, die das Amboland in einen deutschen und einen portugiesischen Teil zerlegt, hätte daher die an sich schwierige Niederwerfung eines eventuellen Aufftan deS der Ovambostämme, mit dem immer hin gerechnet werden mußte, so gut wie unmöglich gemacht. Unter diese Umsiän den sah sich daS Kaiserliche Gouvernement i Windhuk gezwungen, das Amboland zur Vermeidung eines Aufftandes einst. weilen für Weiße Ansiedler und Händler zu sperren, und so auf seine wirtschaftliche Erschließung bis auf weiteres zu verzich tcn. . Diese Frag hstte natürlich auch durch die Abtretung eines verhältnismäßig klei ne Streifen? dej nördlichen Grenzgcbie tes an Portugal gelost werden tonnen. Dann hätte man einfach die neue Grenze schließen und es den Portugiesen über lassen können, mit den zu Unbotmäßig' leiten geneigten Stämmen, die ihnen in jahrclangm Kämpfen schon viel zu schaffen gemacht hatten, fertig zu werden. Daqegen ab sprachen zwei sehr gewich- tige Gründe. Der nne Grund war die Notwendigkelt, dem Mangel an fchwarzeg Arbeitern, der d Entwicklung DeutschSudwestasnIas stark hemmte, abzuhelfen. Die Kolon: ist sehr spärlich bevölkert. Berydamara, Buschmanner, Bastards, Herero und Hot tentotten reichten bei weitem nicht aus. um den Bedarf an .schwarzen Arbeitskräften, der durch die Ausdehnung des Bergbaues, die Entwicklung der Farmwirischaft, den Fortschritt deS EisenbshnbaueS usw. eine ständige, gewaltige Steigerung erfuhr, auch nur annähernd zu decken. Das ein zige ergiebige Arbeitcrreservoir war das Amboland. Diese Bezugsquelle an Ar beitskräften auf die Tauer zu sichern und dadurch der drohenden Gefährdung des ganzen . Wirtschaftslebens vorzubeugen, war ur möglich durch eine Grenzverfchie düng nach Norden, d. h. durch den Er werd von mindestens Süd-Angola.- Der z!veite Grund, ttt eine Abrundung der deutschen Kolonie durch portugiesisches Gebiet gebieterisch erfordert, war die Not wendiqkcit, für den nördlichen Teil einen braualbaren Hafen zu gewinnen.' Der ganze Norden von Deuts chSudestafrika war nämlich allein auf die fftne Reede von Swakopmund mit alle Mängeln ein solchen angewiesen. Die Küste von Swakopmund bis zur Kunene-Mündung ist häfenlos. Auf portugiesischem Gebiet aber liegen ziemlich unmittelbar nördlich der Mündung deS Kunene außer Mossa medeS zwei geschützte Buchten, Tiger-Bay und Port Alexander, die al! Ein und Nusgangstor für daS Amboland und den ganzen Norden Südwestafrilo sich in h?r vorragendem Maß: eignen. Alle drei Ha SliEl!?ilIkxSLISL Ü f " " Sti flKy f Hl- ' 4 i ' i 7 . t ' ' i ' VI " . 'iß. , -. l- " 4 ' DAMPFER. KUNENE AUF PEM KUBANGO O .. Äs 'lj 4 f- V . t ,yTr ' ' 0"' ' ' j. -i t i ,irß 1 i " A ' - ! . . iV ' f 'i Ja hj -i. ' . i- 7' i , w. " . .'itr. .,-(. 7 i " ; -X i- 4 i ,. i'f'i -'.-?. i ,.,- . - ' M-Vi' f'iflf, I ' "f'7- " h - -irM ' WTr - . v-, ' .. ; .-. - f.4- - " . - t b , ' , I , X - . V V '-: i v-'-t h vln "fö?"'ü- - . . j I ) t .."i . J . ' k p-y v t . -. '.Ä : 1 AN DEß; LOBITO BAHN ------ ' ' " f . . . ,, , .. ' '!' . :F .. i .'a w.: 1 .- 'U ' yfi ... ' .-....- - ' " ' 1 . ': ..- '.'t i . .. 'Fijif '' .:. .4., n . . fy. ' ß 's i itlW.- - ,m4 :'iw-T4r'r:u k f . : . . . .'-'7' M ., . 5' M, ... ? . v.- - v"?'' ' I - " 1 1 ' - " . . 1 . , . - I - - r -v! ' " ' - 1 x .-, - . : - - - . , . , - I v.,' ? . V f -s . ; . - "..- 9 . r ." --.- - - ' " V '- ' v ' '; ' " ... ,'" . y . " , ' , Ä - r 4 i s" 7 i 4 4 ' ; ; -!.; .. ,.-4t-r,S Hfi-' '.-. 'X " i- " FORT fett wären der geeignete Ausgangspunkt für eine Bahn, deren Schienenstrang nach Durchschneidung des Ambolandes in fub östlicher Richtung weiter laufend den An schluß an das britisch-südafrikanische Bahnnetz finden und dadurch den Weg von Transvaal nach Europa um minde siens zwei Tage verkürzen würde. 7.ber nicht wir als politische und wir! schaftliche Ergänzung von Südwestafrika, sondern als unabhängiges Wirtschafts gebiet an sich würde Angola für dev deutsch-afrikanischen Kolonialbesitz eigen wertvollen Zuwachs bedeutet haben. - Angola ist etwa Lgmal so groß als Deutschland. Man muß drei vum einander verschie dene, von Norde nach Süden laufende Zonen unterscheiden: L Die küstennahen Gebiete. 2. Das innere Hochland. 3. Die östliche Abdachung. Die Küste erstreckt sich von der Kongo bis zur Kunenemündung in einer Lange von 1625 Kilometern. Das Küstengebiet ist in feinem südlichen Teil wie i Süd west, wenig anmutig, wenn auch nicht ganz so trostlos. Es ist einfach eine schmälere Fortsetzung der Namid. der gro ßen südmestafrikanischen Wüste. ., Etwa in der Mit! zwischen Mossamedes und Benguella verliert sich die Wirkung des kalten Slldpolarstromes, der die Küste regenlo! macht. Die Wüste verschwindet, d Vegetation tritts die Kutte heran und wandelt sich an"der Kongomündung zum üppigen Urwald Aequatorial-AfrikaS. Angola ist reich an guten Häfen. Der nördlichst ist Sao Paulo de Löando, die Hauptstadt und der Sitz des General Gouverneurs. Südwärts davon folgt La bilo-Bay, nicht nur der beste Hafen an der ganzen afrikanischen Westküste von Ma rokko bis zum Kap der Guten Hoffnung, sondern Lbeihzupt einer der besten Ratur Hafen der Welt. Er bietet Raum tur eine ganze Flotte, ist gegen olle Winde dioluk'geschuktund seine Tmenverhalt nisse gestatte das Anlegen großer Dam pfer direkt an einem einfachen hölzernen Pier, der sich leicht geschwungen nur we nig vvm Lande entfernt. Das innere steppenartige Hochland, der Plan Alto. ist das wertvollste Gebiet A. mai. Seine MeereSbohe schwankt zwi sche IM) uod MX) Metern. Wen auch ' :- H - M y ' 0t M S ... . . ' - -v. i . v ? d v ) r-'-1 - - . illf . - - "f r ,' t - f. SS , ;' x i ' " ' IV.' . ' .; - . l 'y. ' , ' ' ' , . T) ---1 j '-'i, f . mi - '.. . - 'Mdhff r " -' f ' ' -. uyn .t ' - : J 'i 4 . - . - if i " " r ! 4 ' V rs -"e ",,'i , u I Ähfr.Vjjfif-v- - '' - i,, s?Z - yr " fi - i ?--r"rj -"-" tr .ii.. t j - y , v i i m .'!.' . !. . i ?iL". " j - . lJL-' "j ' - r-r 1 i -,T . ' " t j ': -uv ii"- V. J ' ,s Jl fftm'X-M K1 ' . i 'x.-ry- - - - ..i - - ,, - v.ü,v, v( t . ,.. ,'.'-.. lw. , " i 1 -1 : f'vbf' . ' .-...- ' ' ' , - . f , -'- 4. .',' - .. .--"--..-' - . ' , Ä - ' - ' ' - st;' . " ' '?'. i 4 v ' ' ' ) ' i-'-. , V . j ' ' . ' ' - BUNJA AM CURNGARlFLUSS Malaria gelegentlich vorkommt, so kann man doch den Plan Alto als so gut wie gänzlich frei von ,tropischen Klimakrank heilen bezeichnen.. ' Er ist daher für Be siedlung durch bodenständige, weiße Ko lonisten durchweg geeignet. Fließendes Wasser ist reichlich vorhanden. Bei der großen Ausdehnung des Gebietes weisen die einzelnen Teile desselben natürlich Verschiedenheiten in ihrer Eignung für wirtschaftliche Ausnutzung auf. Alle Ken ner stimmen darin übereilt, daß es sich ohne Zweifel dereinst zu einem guten Ez portland für Getreide und tierische Pro duktk. wie Häute, Felle, eventuell auch Fleisch, ferner Erdnüsse. Wachs, Tabak. Kaffee, Obst und Gemüse jeder Art. Palmöl, Palmkerzen, besonde'rs aber für Baumwolle entwickeln wird. Der Baum wollbau wird schon jetzt von der portugie sischen Regierung besonders begünstigt, da nach Anficht vonSachverftändigen der ganze Distrikt von Benguella bis Port Alezander dafür geeignet ist. Tr.Carl Rolabach. der Angola im Jahre 1912 be reiste, erzählt, daß er Baummollstauden von ganz erstaunlicher Entwicklung und entsprechendem Ertrage gesehen habe, na mentlich mehrjährige peruanische Baum wolle. Von der Hochflache von Humpata, dem südlichen Ausläufer des Plckn Alto, gibt er folgende Schilderung: Als ich über die letzte Höhe von Lu. bango her kam, auf der sich der Blick über das Plateau von Humpata zum ersten Mal öffnet, hielt ich mit einem Gefühl des Staunens mnn Pferd an und schaute nach vorwärts. War da! denn überhaupt noch Afrika? Mit Nichts, was ich zwischen dem Niger, dem Kilimandscharo und dem Kap der guten Hoffnung kannte, war da, waS ich hier sah, zu vergleichen. Vielleicht noch am ehesten mit de Triften, di sich bald nördlich von Kapstadt zwischen dem Meer und dem Aufstieg zur ersten Rand kette des südafrikanischen Plateaus auS dehnen. Hier aber war ich fast in 2000 Meter Seehöhe. Kein Busch, fast kein Baum, den die Natur hatte wachsen las sen; ein, weit sich dehnendes, hier wenig, dort etwas stärker gewelltes Land, in der Ferne von allerlei Bergen und Hohenket ten umgrenzt, eine saftig grünende Gras flur mit bünten Blumen wie zu Hause in Deutschland, nickt d?r büschelförmige, hohe Wucht der afrikanischen lördsa,' mit BcDlb.3 ' - ...... j 1 V, M " "1 ' ". ,'! " ,'(' i t hi:js rv ---4 .. j , , '"f"r" ''' ' i ;. ' - ' '. ' i -V- ' A 3 - 1 ' CA'vy : ' . vv - - , . I. nacktem Bode dazwischen, sondern rich tiger heimischer Rasen: eine wundervolle lühle, erquickeno Luft, weidende Binder herben, Quellen und Bäche mit fließen dem, klaren Wasser, hier und da ine dunkle Baumgruppe, anscheinend ein Obst garten, Eukalypten, von Menschenhand ge pflanzt, ein Farmhaus zur Rechte im Grunde, dort weiter ein zweitO. noch eins, ein viertes, mir war wie imTraum zu Mute, so hatte ich mir die Landschaft von Humpata nie vorgestellt! Ich ritt weiter und weiter durch diese fo ganz, ganz unaftikanische Gegend, ich sah schwarzen, feuchten Humusboden, den es in diesem Erdteil fönst auch kaum gibt, ich sah von einer neuen Bodenwelle aus weiter vorwärts das Städtchen auftauchen, ich kehrte in einem Bureniaus ein, das inmitten hohe", bewässerter Maisfelder. fruchttragender Orangenbäume und sasti ger Bananen dalag, drückte dem alle Vortretker und Kommandanten der Bu ren vo Humpata die Hand, dem mehr als siebzigjährigen Frederik JakobuS Bo tha, der im mächtigen, Weißen Bart, selbst eine Riesengestalt, als ein Patriarch unter seiner beinahe übermenschlich massige Nachkommenschaft dasaß, Töchtern und Schwiegertöchtern, Söhnen und Schwie zersohnen." So bietet da Hochland des Plan Alto in jeder Hinsicht die besten Aussichten für die rasche Entwicklung vielseitiger, nutz'" bringender Wirtschiftsforme. Die östliche Abdachung senkt sich auf 1000 Meter Meereshöhe. TieseS Gebiet ist noch wenig erforscht. ES bringt großen Reichtum an Wurzelkautschuk, der auch auf dem Pla Alto wächst. Er ist mit mehr als 50 Prozent ter hauptsächlichst Ausfuhrartikel von Angola. Auch Elfen bei ist in Haupthandelsartikel. Zu erwähne ist, daß die Küstengewäs ser im Süden, d. h. der kalte Strom, sehr reich an Fischen sind. Die Fifckin dustrie ist daher fchr entwickclt. Die Fische werden gctiocknct, in Sackleinen verpackt und nach dem Kongo und der portugie sischen Insel Sao Thomö zur Beköstigung der dort auf den Kakaopslanzungen be, schäftigten TAOC0 Arbeiter ausgeführt. Der Walfifckifang, der von steigender Bedeutung ist, wird von vier norwegischen, einer enzlischen und einer portugiesischen lZskllschsft - betrieben. . Wue die . letzten ;, - ... .' ' S .' . w - . ' , i. i" . " ,' , - . - 4 . . - -. . . ; c . ' - ' ' ; :. - U ' . ' - s'y' V, ' " t ( ' " V . O .. ' - . ' 1 - ,! - V . l - r v ' - ; f l i . r' " f t V" I ' k ' '.' : '.-I - , x "i '! i 5"' ! i . . . ' ' A :') ' ! ; l , ". f I 4 A- V ' i - l v-ü V m A ' v x i p' ' I - . - i - I i t I t 4 '' M " ' t k n . t l 4 I ' l " i ' i i ') i )-7'--' 5t -l'l " -v - "T , wt1 "yi ' zahlt keine Dividknde. T!e Fangzeit Ist vo Arpil bis Novenibkk. Der jährliche Äcsamlsauz ist aus rupd Z'M Walsische zu bemessen. V Die Minenindustrie ist überhaupt noch nicht entwickelt, obwohl sestslehi, daß reiche Erzlzger vorhanden, sind. Es ijt an den verschiedensten Stcllm Kups, Eisen und Kohle gesunden orden. Da! Eisenerz enthält t,va 60 Prozent Eise und ist beste phosphorsrcirs Magneteisen. E'roßer Reichtum an Petroleum wird n utct. Äuch dai Vorkommen von Al lubialgold ist festgestellt. Die Verkchrkniitlel sind in der Haupt fache bin ül Aftila üllichen. Zu TiZ gerlarawane, dai Pferd und der Ochse, wagen. Doch sind die Ansänge eines Bahnnetzkl in drei Stichbahnen, die ins Innere führen, vorhanden. Die sAü Kilometer lange Loanda.Ma langeBahn fill)rt durch den gegenwärtig wirtschaftlich entwickelste Teil der Ko lonie. Ihre Spurweite ist ein Meter. Die in Kazszur gebaute Lobitcbahn hat als Endziel das erzreiche Kltanjagebiet des belgischen Kongo. Die von ihr erschlösse ncn Gebiete gehen zweifellos einer tiefen hafte wirtschaftlichen Entwickelung e! gegen und ihr AusgangShafen Lobito. Bay wkv in absehbarer Zeit zu den de ;t - r"Vv- i -r , , , , 4) ! , . . x -.. ... . K . v- , V , jXi-Jr l ,' r- v- - , J.i i " -- u . v -. y . .i. . '.".:- - ? . - - ,'' A v . - r-' . I i j ; , i, .irnrri..,,., in n,i T.V,in ii.-m.W eiNGEBOßENIs AUS QUIPOJUPO. WW -4 .'. l - tfOh4 Karte vo deutendsten Handelsplätzen Afrika! gehö ren, ja vielleicht sie olle überflügeln. Die Mossamedesbahn hat nur ine Spurweite von S0 Eentimiter und ist bis 169 Kilo meter fertiggestellt. Die weiße Bevölkerung Angola! beträgt etwa 30,000 Köpfe, vo dene jedoch an nähern die Halste Mulatte sind. Die Zahl der Eingeborenen Virh auf etwa 6 Millionen Köpf angegeben, was von man chen für viel zu niedrig gehalten wird. Von ähnlicher Bedeutung wie Angola für den deutschen Kolonialbesitz ist das an der Ostlüste Südafrika gelegen por. tugieZijch Ätozambique sur den englischen. Infolge feiner langen Küflenausdehnung von mehr als 200 Kilometer sperrt es ganz Britische-Rhodesien vom Meere ab und ist so der Entwickelung dieses mit reichen Naturschätzen ausgestalteten Lan de recht hinderlich. Die Ein und Aus fuhr Rhodesien ist ganz auf die portu giesischen Höfe angewiesen. Wozambique ist etwa IVüMal so groß als Deutschland. Im Norden grenzt es an Deutsch-Ostafrika, der Rovunna sluß trennt die beide Gebiete. im Westen an Rhodesien und im Slldwepen an die frühere Burenrepublik Transvaal. Die Küste ist flach, sumpfig und sehr un. gesund. Von den Flüsse ist eigentlicb nur der Sambesi mit dem Shire von einiger Bedeutung, ober wegen seiner Stromschnellen und Wasserfalle nur auf rurze sMlicn fchiZsvar. - Der landwirtschaftliche Wert von Mo zambique kann sich zwar mit dem An sola nicht messen, ober doch bringt der Boden Hirse, Reis. Mais. Zucker. Baum wolle, Tabak. Gummi, Rhabarber, Erd. nllsse, RhizinuS in reicher Füll hervor, trotzdem die Ackerwirtschaft von den Por tugiesen recht lässig betriebe wird. Der Abbau der vorhandenen Gold, Kupfer und Eisenlagki erfolgt ebenfalls nur in geringem Umfange. Sehr intci essant ist, dflfj man in Mozmbique häu fig auf uralt Minmstslle trifft, di, pb X. i " ? 0 ' - ' hlT V y(f ernTcVNVUiiKA t ul . n (." X - &irv i.vtr( l pkvne 7 4.ä- l V II . I A sw'vA Kr ( ( ahUiaJJ J i V -if O ? 1 Xl y Vk ( $ A .'S J 's T JF I " 1 J sei I 1 5 k , p " 1 1 f 'I " t$A j I J . 'Ar. C HM7 ) CAPl'AHPy iV- AS" O rrnTni i inu nizischen Ursprung, sind. Zt. Karl Pe terß hat auf feinen Forschungireise bt merkenswerte Entdeckungen und orchäolo igfche Funde gimackit, und glaubt hier dat alle ttoldland Ophir der Bibel gesunde zu haben, aus Um die Königin von Sabi da dem König Salomo übersandte Gold und Elfenbdn bezog. Nur wenig gute Häfen sind vorhanden. Unter ihnen nehmen Sidra und Louunc Marques die erste Stelle ein. Beira ist der Sitz der Mozanibique.Gcsellschott. die al Besitzer! de .ganzen Hinterlandel den Handel beherrscht. Eine Eisenbahn führt üb die Grenzstation Massikcsst Kilometer) nach Ealenry in Rh" besten und trifft die KapKa!roBahn bet Buluwayo. Die Engländer planen de Bau einer Bahn von Saleöbury nach Broken Hill an der Kap.kairo'Bahn, um so da erzreich Äatanja im belgische Kongo auf dem kürzesten Wege mit dem Meere zu verbinden. Diese Linie von Katanja nach Beira jedoch könnte mit der oben geschilderten Lobito-Aahn in Angola, die denselben Zweck verfolgt, nicht konkur rieten. Louren?o Marques ist der Sitz des GencralgouverneurS. Es ist durch eine Eisenbahn mit Prätoria im TranS vaal verbunden. Die portugiesische Strecke ist nur 82 Kilometer lang. Die dritte D , 'i-, i I . fl r, j!jiV- ü i XA - Südafrika. Bahn führt von dem Hafenort Ouelimane über Blantyre am Shire nach dem , Nyafsa-See. Die weiße Bevölkerung von Mozam bique beträgt etwa 8000 Seelen, während i! ,.c .,t.. nn:n: Vlt tlilljl M'lHil 1!U Ulm JlL'Ll illlUlUlllIl geschätzt wird. Die Banturassen uberwie gen. Die Sklaverei ist seit dem Jahre 1878 offiziell abgeschafft. Im Inneren ' aber besteht sie fort, wenn der Sklaven. Handel über See auch fast unterdrückt Ist. Zu den afrikanischen Besitzungen Por tugals gehören noch zwei Jnselchen im Golf von Guinea, die nicht unerwähnt bleiben dürfen: Die sogenannten Kakao inseln Sao Thomö und Principe. Beide Inseln haben ein für Europäer fehr un gesunde Klima und daber eine sebr ae rinae Bevölteriinaszakl von Meiken. 3km w ertragreichen Kakaopflanzungc aber ge nießeg Weltruf. Portugal war einstmals da? arosite Kc lonialreich der Welt, und die geschilderten Kolonien sind der Rest, den es auS seiner glorreiche Vergangenheit in die Gegen wart hinüber gerettet hat. Aber die Tage sind zu zählen, wo es auch diese Reft verlieren wird. ' Denn Portugal ist ebenso wie Bclgfkg ein Opscr der verbrecherisch frivolen Po litik Englands. Es ist In den Krieg gehetzt Sk worden, so wie man inen Pudel in Was tt um cm ,v ei yEirn zu appdrtieren. Würde England als Sieger aus dem kiricz hervorgehen und infolge dessen die eroberten deutschen Kolonie im Besitz behalten, so würde es sicherlich seine , raubgewohnte Hand auch auf daS porittfliksisch! Afrika legen. Aber das Schicksal der jlo l 0 u i n w i r d aus den e u r 0 bZ l , schenSchlachtseldernentschle d n , so sprach Bismarck. Und fo sprach dieser Tge der Kanzler de siegreiche deutschen Reiches. :;; SvaZd Ulf.. r - i:n - ..... w... rL-A w. . - , 4 !