Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 21, 1916, Image 1

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Die letzten 5
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8.
D'.itschc Regierung
Hillt MIsons Rite!
Antwort kann erst nach Ostern ein
treffen; Bernstorsf bei Lanstng.
man erklärt, dak ims Volk für Äkieten ili!
, - w - - n
London, 21. April. Die ante
rikanische Note an Teutschland tmir
de Donnerstag abend vom Bot
jchafter Gerard dem deutschen Aus
toartiflen Amte ausgehändigt, wie
das Exchange Telcgram aus Amster
dam erfahren hat.
Der ZieickskaMer bat iedoch noch
keine GelengZiiheit gehabt, die Note,
zu lesen, aber er hatte eine tclepyu
nische Besprechung mit dem Aus
wattigen Amt.
' Die meisten . deutschen Zeitungen
lkithalteu sich vorläufig jedes Kom
mentars, diejenigen jedoch, welche
sich mit der Note befassen, schlagen
gegen den Präsident und sein Kabi
nett einen äußerst hestigen Ton an.
Ter Text der Note wird heute von
den Berliner Zeitungen veröffent
licht werden, und die meisten Zci
tungen wolleil mit ihren, Ansichten
zurückhalten, bis deren Wortlaut vor
liegt.
Das deutkcke Auswärtige Amt hat
die Zeitungen, sowohl in Berlin
wie in den Provinzen, ausgesor
v r: jl r. l : f. -..
Den. im) uui u leu iituKiuiiium
Über die amerikanische Situation
der größten Zurückhaltung gu be
dienen.
Antwort erst am Dienstag mvartct.
Washington, 21. April. Das
Staatöamt hat noch leine Nochricht
erhalten, daß Botschafter Gerard
die Note der deutschen Regierung
hat zukommen lassen. Man nimmt
hier an, daß eine Antwort, von
Deutschland nicht vor Dienstag oder
Mittivoch nächster Woche erwartet
werden kann, da Karfreitag und das
Osterfest dazwischen lieaen. Wie
lange die Bundesregierung auf eine!
Antwort zu warten, willig ist, wur
de im Staatsanit nicht gesagt,
doch heifzt es, ' daß der deutschen
Regierung eine angemessene Zeit
zur Beantwortung gewährt würde.
Beförchtet weitereu tt-Boot-Angriff.
Was die Regierung mit größter
Besorgnis erfüllt, ist. daß bis zum
Eintreffen J)er deutschen Antwort,
womöglich T ein weiterer Dampfer
mit Amerikanern an Bord, von
einem deutschen Tauchboot angcgrif
. r . 5. t . i - n.' . v : . . .
tcn meroen lonnie. ineir
Falle würde ein sofortiger Bruch!
,n den diplomatischen Beziehungen
nur dadurch vermieden werden kön
nen, daß die deutsche Regierung
den Beweis . antreten könnte, daß
sie nicht imstande war, init ' den
Konmiandanten ihrer Tauchboote in
crbindnng zu treten.
Was Amerika verlangt.
Regierunsssbeamte erklärteu ge
liern die Forderungen der Ver.
Staaten dahin, daß, während ein
Aufgeben- der gegenwärtigen gesetz
widrigen Methoden seitens Deutsch
mads unumgünglich nötig sei, um
die diplomatischeii Beziehmigen fort
setzen zil können, die Ver. Staaten
darii, einwilligen würden, daß der
Tauchbootkrieg unter den Einschran
kungen der Kreuzer.riegfiihrung
weitergeführt werden dürfte. Sie
heben jedoch emphatisch hervor, daß
unter allen Bedingungen die jctst
gen Methoden der deutschen Tauch j
l-votHriejVttijruliss zuerst aufgege
em werden mußten, ehe sich die
' Ziundeoregierung auf diesbezügliche
'?erhaiidlungen einlassen würde. Die
Vet. Staaten bestanden ohne Wan
sen darauf, das ungesetzliche und
unmenschliche' Versinken eines wei
leren Dampfers nicht zu dulden.
Kreuzer Kriegsiibning, wie sie
den der Bundesregierung als mit ;
den Gesetzen in Einklang verstanden ;
wird, bedingt die Durchsuchung des
Schifies und' der Passagiere und die'
Gemäbr völliger Sichcrstelluug
'derselben, ehe der Dampfer versenkt
iverden darf. Daß den Passagie
ren und der Besatzung einfach das
Besteigen der Rettungsboote aus
lohet See gestattet wird, könne
nicht als eine Garantie für deren!
Sicherheit anzesebcn werden.
Die von der deutschen Reglening
m 7. Januar abgegebene Grfla
rung betreffs der Tauckboot',rieg
fiibnrng im Mittesläudischen Meere
könne nickt i Betrqckt gezogen
nvrden. Der darin ,,iiksieteittc Au,
.f.ihrungoplan habe sich nicht als
v
wirksam und zufriedenstellend be
währt. Jil vielen. Fällen hätten die
deutschen Tauchboot'Äonunandanten,
welche im Mittelländischen Meere
operierten, die Uodereinkunft nicht
berücksichtigt.
Wie es heißt, soll Graf von Bern
storsf geraten haben, eine nue Er
flärung ähnlich der obigen zu er
lassen, welche auf die gesamte
Tauchboot 5tricgfühnnig Geltuiig
haben sollte.
Lansing Hort von Beriistorff.
Der deutsche Botschafter, Graf
von Bernstorsf, hatte gestern eine
25 Minuten währende Unterredung
mit Staatssekretär Lansing. letzterer
lauschte mit größtem Interesse den
von Graf Bernstorsf. gemachten Bor.
schlagen, welche dieser bereit war,
seiner Regierung zu unterbreiten.
Sekretär Lansing ist jedoch nicht
geneigt, die von dem Botschafter
ausgedrückten Ansichten als offizielle
zu betrachten. , Er hält sie einfach
für persönliche' Ansichten des Gra
sen von Bernstorsf und als Ans
druck dessen Verlangens, einen
Bruch zwischen beideir Ländern Zu
verhindern. Lansing ist der An
ficht, daß -zuerst eine direkte und for
mellc Antwort seitens der deutschen
Regierung aus die amerikanische No
te einlaufen muß ehe weitere Ver
Handlungen stattfitiden können.
Graf von Bernstorff sandte infol
ge der Unterredung gestern abend
seiner Regierung eine weitere Mit
teilung zil. In der deutschen Bot
fchaft. verlautet,., daß Graf Bern,
storsf nicht eher wieder bei Staats
sekr,etär Lausing vorspreche wird,
cls bis die Antwort Deutschlands
auf die amerikanische Note cingctrof
fen ist.
Wilson wird beglückwünscht.
Es heißt, daß Präsident Wilson
aus ollen Teilen des Landes Tele
gramme erhalten hat, in welchen er
zu feiner Stelluttgnahiue beglück
wünscht wird. Aber auch die Mit
glieder des Kongresses wurden noch
weiter mit Telegramiiien über
schwemmt, in denen sie aufgefordert
werden, um jeden Preis einen
Shieq mit Deutschland zu verhü
ten. Im großen Ganzen zeigten
die meisten Senatoren tind Repra
scntanten sich abgeneigt, sich in ir
gend welche Besprechung über die
Lage einzulassen.
Bryan i Washington.
William Iennings Bryan, der
frülzerc Staatssekretär, der bekannt
Iich von seinem Posten resignierte,
weil er befürchtete, die Haltung
des Präsidenteil im Lnsitania-all
würde zum Krieg mit Deutschland
führen, ist gestern in Washington
angetroffen. Er erklärte, daß er
gekommen fei, um wenn möglich,
feine Hilfe anzubieten, einen Brnch
zwischen den Ver. .Staaten und
Teutschland zil verhüten. Er hege
den Wunsch und ie Hoffnung in die
ser schweren Lage, daß Dciitschland
den Jordcningeil der Per. Staa
ten nachkommen wird, oder daß,
falls es dies nicht täte, Mittel und
Wege gesunden werden würden, ei
neu Bruch der diplomatischen Be
Ziehungen zwischen beiden Ländern
zn vermeiden.
Man müsse sich erinnern, daß es
zwischen Freunden nichts dergleichen
wie einen definitiven Schluß gäbe.
Ein Bruch zwifcheil den Ver. Staa
ten und Deutschland würde höchst
traurig sein, und falls dieser Streit
in einen Krieg enden würde, würde
es unaussprechlich sein.
Aill Ende des ttrikgrs abwarten.
Bryan war so erkältete und hei
ser, daß er sich nur mit Schmierig
keit versländlich inachen konnte. Er
sagte bei einem ihm zu Ehren geqc
brncn Essen, daß es sür die Ver.
Staate ein Verbrechen wäre, nn
ier irgendwelchen Umstünden in
beu gegenwättigen rieg tätig ei,
zugreifen. Die Militaristen und
Munitionssabrikanten seien daftir
verantwortlich zu halten, wenn dio
ses Land einem Krieg j zutreibe
Deutschland bätte sich dein Prinzip'
der ,neoensvertrage. welche er. als,
Staatssekretär mit vielen ??atioi,en
angegangen, zugestimmt. Unter die
wilson lialle aus
Rcisall gerechnet!
Trine Nvte au Deutschland laßt
Äongrcszlcutk aus dem Westen
kühl.
Misliiiigto.l, 2l. April. Prä
sidcut' Wilson ist enttäuscht, denn
die vor dem Kongreß verleseite No
tc an Deutschland hat den von ihm
gewünschten Erfolg nicht gezeitigt:
dieselbe wurde von dem größten
Teil der Kongrcsabgeordnctcn kühl
aiifgenonnnen. Kaum hatte der
Präsident den Sitzungssaal verlas
sen, als verschiedene Meinungen über
den Inhalt der Note laut wur
den. Die Gesetzgber westlich der
Alleghcnies erklärten unverhohlen,
daß die Rede des Präsidenten unter
den obwaltenden Verhältnissen lin
angebracht war md leicht zum Krie.
ge mit Dciitschland führen könne.
Senatoren und Abgeordnete jen
seits der Alleghcnics svrachen sich
zugunsten der Auslassungen des
Präsidenten aus. Einige von ih
neu äußerten sich privat dahin,
das; der Präsident jetzt endlich ent
schlössen ist, mit Teutschland zu bre.
chen und den Alliierten zu helfen,
den Weltkrieg noch vor Ende des
Sommers zum Abschluß zu drin
acn. (Abe nicht iin Sinne der
Alliierten.)
Senator Lljerman ist
gegen den Krieg !
Erklärt, das, wir dar allen Dingen
vor unserer eigenen Tür sehr
ren sollen.
Peoria, Jll., 21. April. Bei
einein von hervorragenden R.'publi
konern zu Ehren des Bundessenators
Shenunn gegebenen Festessen kielt
der Ehrengast eine längere Rede,
in deren Verlauf cr unter ande
rem sagte: Präsident Wilsoil mag
die diplomatischen Be,iieyunge zn
dem Teutschen Reich abbrechen,
aber - nach .dem . was bis
her ' im Kongreß unterbreitet
worden ist, werde ich nicht dafür
stimmen, daß dieses Land in einen
.Krieg mit einer fremden Macht
verwickelt- wird. Ich trete vor al
len Tingen dafür ein, daß unser
Hinterhof in Meriko gereinigt wird .
Holländischer
Dampfer nersenkl!
London, 2t. April. Lloyds
Depesche von Imuiden, Holland, be.
sagt, daß der holländische Dampfer
Lodjewik van Nassau gestern nach
mittag auf der Höhe von Z)muiden
gesunken ist. Man nimmt an, daß
der Dampfer auf eine Mine raunte,'
er versank sechs 'Minuten, nachdem
die Erplosion erfolgt war. Fünf
Mann der Besatzung werden vermißt;
36 Neberlebende wurden bei Imui
den gelandet.
Zsarbstoffe ans Deutschland.
Washington, 21. April. Da?
hiesige Staatsanit erhielt gestern
durch die deutsche Botschaft in einer
Note die Zuficherung. daß die
deutsche Negierung die Ausfuhr von
15,000 Tonnen Farbstoff nach den
Ver. Staaten genehmigt habe. Es
wird jedoch die Bedingung ge
stellt, daß die Farbstoffe nur zum
Gebrauch der amerikauischen Tertil
fobriken benutzt, und nicht nach
England und weiter ervortiert wer
den dürfe, da Deutschland nur
diese einzelne Ausname geinacht lia
be, um der amerikanischen Tertil
Industrie zu helfen, welche sonst
völlig eingehen müßte. Sekretär
Lansing wird England um Jnsiche
nnig freien Geleits, für die Färb
stoffe ersuchen.
sen Verträgen bürten sich die be.
treifenben Nationen verpflichtet,
während einer Untersuchung der
Streitfrage, keinen Krieg mit ein
ander zu beginnen. Herr Bryan
drang desbalb darauf, daß die Ver.
Staaten das Ende des gegenwärti
gen Krieges abwarten sollten, ehe
sie einen Streit mit irgend einer
europäischen Nationen z,n Ans
trag brückten.
Volk will Friede.
Te? weiteren wies Bryan mif die
Primänvablen in Ncbra-:-ka hin, in
denen .Henry Ford von den Re
publikanern zum Präsidentschaft?
Kandidaten erkoren wurde. Dies
könne alt ein. untrügliches Zeichen
dcüir genommen werden, daß das
Volk den Jriedm wolle
Break between
President and
Stone Forseen
Missouri Senator, Attending Con
ference with Wilson, Appear
Serious.
(Chk'go Daily Tribune.)
Washington, D. C. April 19.
(Special.) The conforence between
President Wilson and raernbors of the
house and Senate soreign affairs coni
rnittee this morning just prior to the
president's trip to the, tapitol fore
shadowed a break between Mr. Wilson
and Senator Stone of Missouri, chai
man of the Senate coinrnittee.
Late yesterday afterrioon the Presi
dent extended an invitation to Sena
tor Stone and Senator Lodge of
Massachusetts, " rankiiig rninority
member of the Senate soreign relations
cornraittee, and to chairrnan Flood
and ranking rninority member Cooper
of the house soreign assairs corn
mittee, to call at the White House to
discuss the Gerrnan Situation.
When these inen assetnbled in the
private office of Mr. Wilson in the
executive rnansion Senator Stone,
without waiting to be asked to uit
down, blurted out:
"Mr. President, when docs that
note go to Gerrnany?"
"Why, Senator," Mr. Wilson re
plied, "the note lest last night by
cable. It was sent to Kopenhagen
and thence to Berlin arid should be in
Berlin now." jj
Not a Word frorn Stone.
Senator Stone stared at hirn a
moment and then plunked himself
into the nearest chair.
During the thirty niinutes which
followed the chairrnan es the Senate
soreign relations comrnittee did not
open his rnouth to say a single word.
President Wilson did rnost of the
talking. He told the legislators what
he intended to teil all of their col
leagues on the floor of the house,
and he told thern also what he had
said to the Gerrnan governrnent
Looks and Ftmcnous.
As the president talked Senator
Stone occasionally looked at his
watch. When the hour for the ter
rnination of the engagernent arrived,
without waiting for the President to
conclude or dismiss his guests, Sena
tor Stone sprang out of his chair,
pulled his watch, and said:
"Well, Mr. President, the tirne's
up. Have you got anything rnore you
want to say?"
The president looked at hirn in
astonishrnent.
"Senator," he said slowly, "you
look as serious as I feel.'
"And I feel a darnn sight rnore
serious than I look", snapped back
Senator Stone, whereupon he turned
and strode from the room. The other
rnernbers of the party followed.
Zwlnänien'8 ilnschlns;
' an Dentsehlankl!
Tvndcrziige zwischen beiden Län
dcril; Handclestiibc i beide
Hauptstädcn.
Berlin, 21. April. (Funkenbe
richt.) Die vor mehreren Tagen
unterzeichnete und vom rumänischen
Volke mit der größten Befriedi
giing aufgcnominene Handelsver
trag zwischen Teutschland lind Nu
manien, über den nun nähere Eiii
zelheiten bekaitnt geworden sind,
bringt die beiden Länder in die
engste Verbindung mit einander.
Die deutsche Regierung errichtet
in Bukarest eine Haudclsstube und
die rumänische eine solche in Ber
lin. Diese Handelsstuben werden
beständig Listen der Waren und
Produkte austauschen, die in bei
den Ländern sür den Erport ver
sügbar sind oder bereit Import not
wendig ist. In Zukunft werden
zwifchen Tilisdiland und Rumänien
beständig Sonderzüge lauieit, die
zu Edren der kürzlich verstorbenen
Nönigin Elisabeth (Earmen Eylva)
Earmett'Züge" genannt werden.
Wetterbericht.
FiVr, Omaha und Umgegend:
Schön beute abend und möglicher
weise leichter Frost. Samstag schön
und warmer.
Für Nebratka : Schön heute abend
ud möglicherweise leichter Frost.
Wärmer im weftlicken Teil. Sams
tag schön und warmer.
Für Iowa: Schön im westlichen
Teil, lln beständig im östlichen Teil
beute abend. Sanistag schön und
steigende Temperatur
Was u)os)söas)üiter
flecken mag?
Der snpnnische Botschafter sucht um
eine sofortige Äonferenz mit
Wilson nach.
, Walkingi,), 21. April. Im
Kegensav z allen Siegeln, der
Diplomatie hat heute vormittag der
japanische Botschafter Barron Ehin
da beim Präsidenten Wilson darum
nachgesucht, ihm sofort eine Äonfe
icnz zu gewähren. Man bat seinem
Wunsche Rechnung getragen.
DieMssen-ossensiue
gegen Hindcnburg!
Tie zehntägigen 5liimpfe bei Posta
wy hatte den Tod taufender
Russen zur Folge.
Ehieago, 21. April. Oswald
F; Schuette, Kriegsberichterstatter
der Ebieagoer Daily News", der
eine Zeit lang in dem Hauptauar
tier des Feldmarschalls von Hinden
bürg weilte und Zeuge der zehn
tägigen Schlacht bei Postawy war,
schreibt über den Verlauf dersel
ben: Nach einem fortgesetzten
Trommelfeuer stürmten die Nüssen
aus dem nördlich von Postawy be
sindlichen Walde gegeil die deut
schen Stellungen an; surchtbar
räumten die deutschen Geschosse im
ter den Anstürmenden auf. aber
dennoch erreichten die Russen die
Drahtverlmue, Dort jedoch gebot
ihnen der Tod ein gebieterisches
Halt: sie wurden von den Maschi
nengewchrscuer zerfetzt, zerschossen,
in Stücke gerissen, nur wenige blie
ben übrig, lind diese flohen. Wohl
über die Halzte der Russen, die an
dem Kampfe beteiligt waren, star
ben ans der Stelle. Während der
nächste zwei Tage kam es ztt
Scharmützeln, der vierte Tag aber
begann mit schwerem Feuer, Und
wieder .brach der Feind aus dem
Walde hervor, aber reihenweise er
lag er dem deutschen Geschützseuer.
Am fünften Tage begann die
Schlacht schon vor Tagesanbruch,
und diesmal hatten die Angreifer
mehr Erfolg: es gelang ihnen trotz
schwerer Verluste, über die Trabt
verhaue wegzukommett irud in die
ersten deuschen Schützengräben ein
zudringen. Ein wildes Handge
menge entstand. Mit Spaten und
Hacke taten die deutschen Soldaten,
die feit Tagen keine Ruhe und sei
nen' Schlaf gefunden hatten, ihr
Werk und nnt Kolben hieben sie
drein wie Wahnsinnige. Tie Nus
fen fielen langsam, aber totsicher
zurück, die deutschen Reserven tra
ten in Aktion, ,uno als die Nacht
kam, wareil die Nüssen, die schon
festen Fus; in den ersten Schützen
graben gefasst hatten, bis auf 800
Mann wieder daraus vertrieben:
und diese 800 wurden zu Gesänge
nen gemacht.
Nun folgttm vier ruhige Tage,
dann bekamen die Teutschen die
Nachricht, daß der Feind beabsich
tigte, in der folgenden Nacht einen
unvermuteten Angfriff ohne jedes
einleitende Trommelfeuer zu unter
nehmen. Und spät am folgenden
nachmittag fetzte der neue Versuch
ein: keine vorbereitende Kanona
de hatte ihn angezeigt. In drei Ko
können, jede in einer Stärke von
1,XX Mann, drangen die Rikssen
nus dein Walde vor. Sie liefen
nicht, sie gingen Schritt für
Schritt: hinter der ersten Linie
eine zweite und eine dritte. Das
deutsche Feuer zerriß die Reihen.
Aber obne z feuern, schlössen sie
sich wieder und marschierten we!
ter in den sicheren Tod. Als end
Iich auch die vierte Linie den Wald
im Rücken hatte, errichteten die
Teutschen ein Sperrfeuer hinter
ihnen, so das; sie nicht zurück kann
ten: und nun traten von vorn d;c
deutschen Maschinengewehre in Tä
tigkcit. In weniger als 20 Minu
ten war das gratienvolle Trama
ju Ende. Die Russen hatte in
diesem Angriff Ströme von Men
schenblart verloren und waren nir
gends weiter als bis auf 500 Me
ter an die deutschen Linien heran
gekommen.
Muß Piratentum aufgebe.
London, 21. April. Die hie
sige Post" setzt auseinander, dast
in der Note Teutschland oufgefor
dert mrd, auszugeben, was als
schwärzestes Piratentum bezeichnet
werden kann, oder in eine Lösung
der diplomatischen Beziehungen mit
Amerika zu willigen. Die Note
könnte vielleicht zu einer Liga der
neutralen Staaten gegni den - ge
meiiisame Feind der Menschlichkeit
jühreN. meint die Zettunz
C
5 ' os.c
u mwm
chlag
3
Sächsische Regimenter zeichneten sich
bei der Erstürmung der Steiw
bruch-StelZnngen ans.
Es sollen doch Russen inFrankreiH sngelsRgt sein
Berlin. 21. April. (Funkenbe
richt.) An der Ostfront von Ver
di! 'ist, wie bereits gestern gemel
det, ein neuer Schlag gefallen.
Die Franzosen sind gezwungen war
den, das ganze am Steinbruch süd
lich vom Haudreuiout Bauernhof ge.
legene Gebiet zu räumen. Sächsische
Truppen hadcn sich bei dieser Ar
keit besonders heroorgetan. Das
Kriegsanü meldet, das; seit der am
21. Februar begonnenen Offensive
bei Berdun jetzt über 40,000 Fran
zoscn in Kriegsgefangenschaft gera
teii sind. Das Bonibardeineiit auf
die französischen Stellungen wird
östlich und westlich von der Maas
ohne Unterlaß sortgesetzt, besonders
an der Westfront der Festung, wo
sich die Franzosen bei EsneS. ast
der Höhe No. 301 und zwischen
dem Toten Mann" und Cumieres
unter einem furchtbaren Feuer be
finden.
i Tie Entwickllmg der Ereignisse
vollzieht sich aus Linnen, auf de
nen die deutsche Sturzwelle der
.'Festung immer naher kommt. Der
turmangrm hat von ceuem vom
N'orden her begonnen: die Vorwärts
bewegung schreitet weiter; langsam,
aber unaufhaltsam, mit der Ge
iiauigkeit eines Ubrwerks und der
Wucht eines Hammerschlags. Ver
dun läuft den Teutschen nicht
weg.
Was die Engländer sagen.
London, 21., April. Das Ein
treffen russischer Tnippen in Frank
reich hat in dm Ländern der Alli
ierten große Froirde hervorgerufen.
Man erwartet, das; dieselben bald
Schulter an Schulter mit den
Franzosen bei Vcrdun kämpfen wer
den. (Weshalb tun die Engländer
dieses denn nicht?) Wie stark die
rilssischen bei Marseilles gelandeten
Streitkräfte find, kann man nicht
Zogen (arg viel werden's wohl nicht
sein), aber es wird gesagt, daß eiue
große Flotte Transportschiffe" in
den Hafen von Marseille eingelau.
sen ist. Tie russischen Truppen
wurden sofort unter dem Jubel der
Bevölkerung gelandet. (Laß die
Russen, die in Marseille gelandet
sein sollen, erst einnial die ersten
Hiebe von den Deutschen weg ha
ben, dann werden die heute jubeln
den, leicht erregbaren Franzosen aus
einem ganz änderen Loche pfei
fcn: denn daß die Russen mrf fran
zösischem Boden ebenfalls die
schönste Keile kriegen wcrdm, ist
bombensicher!) Anläßlich des Ein
treffens deS russischen Hilfsheeres
hat Generalissimus Joffre sogar ei
nen Tagesbefehl ausgegeben, laut
welchem den Russen ein herzliches
Willkommen entboten wird, und in
dem es heißt, daß man es mit
Soldaten zu tun habe, die aus den
Gebietsaustausch zwischen Oesterreich
und Bulgarien.
London, 21. April. Zwischen
Bulgarien und Oesterreich-Unaarn
ist nunmehr einer halbamtlichen
Meldung aus Sofia zufolge eine
llebereinkunft betreffend das besetzte
serbische und albanische Gebiet ge
troffen worden. Wie es heißt, haben
die Oesterreich! Prisrend und
Prischtina in Serbien geräumt und
die Verwaltung dieser Bezirke den
Blilaaren abgetreten. El Passan,
Albanien, ist von den Bulgaren an
die Oeiterreicher angetreten worden.
Dieser Gebietsanstmisch fand mit
großer Feierlichkeit statt und bei
einem Bankett wiirde die gegeusei
tige Treue, welche die beiden Natio
nen verbindet. t)ervorgehoben.
Tnrkkngeneral ennordet?
London. 21. April. Von Kon
stantinopel hier eingetrosfene Depe
scheu besagen, daß der Korpskomman
deur Addul Pascha von zwei Sol
daten ermordet worden ist. Den
Mördern gelang i, zu entkommen.
Grokfenkr in Iowa ssitt,.
Iowa Ein,, Ja.. 21. April.
Heute zu trüber Morgenstunde kam
in dem Gebäude ..Iowa Union"
Leuer zum Auöbruch' trotz aller An
r'ifiJL
iM
auf
tapfersten russischen Regimentern
hervorgegangen find. (Das mutz
ja eine nette zusammengewürfelte
Bande sein ; die Franzosen mögen
ihre Hände aus den Taschen hal
tenl) In Verbindung mit diesen
Truppenlandungen wird von Paris
gemeldet, daß die Deutschen bor
Berdun um ihre Sicherheit fürch
ten uiid zahlreiche Verstärkungen von
der russischen, griechischen und ser
bischen Front herbeigezogen ha
ben. So ein Blödsinn!)
Bei Ipern scheinen die Deutschen
Erfolge erzielt und die Engländer
zurückgetrieben zu haben. (Es
scheint nicht nur denn es ist so.)
Die britischen Berichte erklären,
daß die Teutschen wohl bei Ipern
an Grund und Boden gewonnen
haben, daß sie aber . bei ihren An
griffen auf anderen Teilen der
Front zurückgeschlagen wurden.
Expedition gegen
Villa steht still!
General Pershing in Verteidignugs
stellung; Villa ist wohl und
munter.'
San Antonio, Ter., 21. April.
Im hiesigen Hauptquartier des Ge
nerals Funston wird gemeldet, daß
General Pershing, um aus alle
Eventualitäten gefaßt zu sein, das
Zurückziehen der amerikanijcheii vor
geschobenen Truppen in Meriko an
geordnet habe: er befürchtet nicht mit
Unrecht, daß die aufgeregte mexikani.
sche Bevölkerung über einzelne Ab
teilungcn Amerikaner herfallen und
sie niedermachen könnten. General
Pershing hatte in Erfahrung ge
bracht, daß ein Komplott ausgeheckt
worden war, die Amerikaner, sollten
sie noch länger im Parral Distrikt
verweilen, zu überfallen. Deshalb
hat der Führer der amerikanischen
Strafexpedition es für geraten ge
halten, seine Truppen möglichst zu
sammen zu hallen. Die' Expedition
gegen Villa ist seit mehreren Tagen
faktisch zum Stillstand gekommen.
War nicht Villa's Leiche.
Chihuahua, 21. April. Der hie
sige Platzkommandant General Luis
Guticrrez hat die Erklärung abge
geben, daß der Leichnam, von dem
man annahm, daß er mit demjenigen
des angeblich verstorbenen Banden
führers Villa identisch sei, nicht der
jenige Villa's ist. In Washington
ist man offiziell unterrichtet, daß Vil.
la sich irgendwo im Staate Durango
gesund und munter herunitreibt.
Carranza soll am IS. April einen
Befehl erlassen haben, laut welchem
es amerikanischeil Militärfliegern un
tersagt ist, über' mexikanische Städte
und Ortschaften hinwegzufliegen, ser
ner ist die Benutzung des TetegraphS
und Telephons amerikanischen Trup
pen unterjagt. Amerikanische Flie
ger, die am Mittwoch über Chihua
hua hinwegflogen, wurden von Car
ranzisten heftig beschossen.
Das mexikanisclic Volk und auch
das Militär tragen den Amerikanern
gegenüber eine so feindliche Stirn
mung znr Schau, daß die mexikani
schen Militärbehörden sich geäußert
haben, sie würden für nichts stehen,
wenn die amerikanischen Truppen
nicht schleunigst Mexiko räumen.
Konsul Letcher meldete gestern nach
Washington, daß der Parral Vorfall
Nicht vereinzelt dastehe, er wisse, daß
anierikanische Truppen auch an ande
ren Plätzen aus dem Hinterhalt an
gegriffen worden sind.
strengiliigen . der Löschmannschaft
brannte oa Oiebäude nebst mioerm
großen benachbarten Häusern nieder.
Der angerichtete Schaden lord aus
$350,000 veranschlagt.
Villistrn zum Tode verurteilt.
Deiiiing. N. M.-r 2i. April.
Sechs Anbänger Villa, welche an
dem Ueberiall von Colunw N.
M., teilgenommen hatten, wurden ge.
stern von den Geschworenen d? Mer.
des im ersten Grade schuldig be'uu.
dm und werden hingerichtet werden.