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(T. firOtlftbUBfl). ;
.Fräulein ötel Sh wir
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üu), jwt louiumm, tu.,.
I feinen Gif zog btt Graf ri
xes d twist Schutztücher von der
Stuhllehn und fegte ei eilig wieder
aus seine Platz zurück.
,3a, n Mutter kam ja nicht
dankbar genug sein, wenn sie ihr
Kind in ante Hände Lbergeben darf.
Herr ras; dai Leben ist voller Wer
juchung nd Gefahren un em mir
ieOosel junge Mädchen wird oft in
Oerhaimss und Familie hinnnge
zllkgl. die ' Die Baronin
dmßte nicht recht, worauf sie zielen
wollt, aber unwillkürlich waren ihre
Gedanken zu Gunvor hmllbergeglit
tm, die ja, dem Plan ihrer Mutter
gemZß. in ein bürgerliche Familie
lande sollte, Görel dagegen oenn
betreffs deren Zukunft war die Laro
in nun sicher sie bekam einen
Mann, der sie ts dar Handen trag.
Nach einigen ' weiteren höflichen
Redensarten und zierlichen Wendun
ge kamen die hnden, die Mutter
und der Freier, doch schließlich z
dem Punkt, wo Görel hereingerufen
Verben konnte. : ,
5 Mrten in d ganzen Aufmachung:
ein neuderlobte Paar auf dem Sofa
nd eine lächelnde in einem Lehn
ftuhl ruhende Schwiegermutter, trat
Eunvor ein. Sie blieb einen Augen
blick überrascht au der Tür sieden,
und als ihr die Baronin mit einigen
gewählten Wort die keineswegs
schwerverständlich Situation erklär
te, sagte sie ich als ein in steifem
Ton vorgebrachtes: Ich gratuliere.
Sofort sollten die Ringe bestellt
und die Anzeige in die Zeitung ge
fetzt werden. Görel war ungewöhn
kich lebhaft und offenbar voller Eifer,
mit dem echte sozialen goldenen
Stempel möglichst rasch in die neuen
Verhältnisse hineinzukommen.
.Schon morgen können wir anfan
gen. Besuche zu machen," sagte Görel
vergnügt. O du, eö werde furcht
b titks ,
Doch bet dem Gedanke a ihr
Stastöklekd hie sie beftörzt irme.
Diesel Kleid w einer Erssi Guld
fax ganz nd Kar moiirdig, und sie
mußte sich ein schönes neues kaufen
atürkich im erste KonfektionS
Geschäft. Jetzt konnte sie ruhig auf
Rechnung kaufen.
Der Graf konnte sich nicht satt fe
ben an seiner schönen Braut, nd er
versprach ihr bei jedem zweiten Wort,
das er sagte, goldene Berge? die Fa
miliendiamanten, olle miteinander
sollten ihr gehöre. Ob sie ein Reit
pferd habe wolle. Ob n ihr Obst
von Ekenöborg schicken solle. Er ha
de ein entzückendes weigeS Fell bei
fforffell gesehen, und sie müsse ihm
versprechen, ihre ffüßchen darauf zu
wärmen. Für morgen abend habe er
an eine Loge im Hofiheater gedacht
nnt nachfolgendem Souper im Grand
Hotel, nd ' er hoffe, seine gnädige
Frau Schwiegermutter und die lie
benswürdige Schwägerin hätten nichts
aegm diese Vorschlag einzuwenden.
Er wolle noch hinzufügen, daß er da
bei an Melk gedacht habe, sowie an
eine Kavalier für Gunvor, an sei
nen beste Freund, Baron Gote.
Ter Baronin schwmdelte eS vor
den Avgen. ES war ihr zumute, a!S
habe sie da große LoS gewonnen,
und der Name des BaronS Gote, der
setzt eben genannt worden war, gab
ihrer Spekulationsluft neue Rah
rung; wie ei Perpendikel, der sich
unermüdlich hin und her schwingt,
arbeitete eS in ihrem Gehirn. Die
bürgerliche Familie wurde resolut in
Acht und Bann erklärt und Baron
Kote in deren Rechte eingesetzt. Er
war und blieb der Richtige für Eun
wr, und sie hatte daS eigentlich schon
lange gewußt. Bon der Schule hatte
Gunvor weiter gar nichts, als daß
sie sich überanstrengte und bleich und
mager wurde. Und dieser ungehobel
te Malmberg begleitete sie - adendS
nicht einmal nach Hause, da konnte
man sehen, wie er später sein würde!
Beschloß die gnädige Frau Baronin
ihre Gedenkenreihe.
Eine Sorge bedrückte indes selbst
ia dieser Stunde daS Herz der glück
lichen Schwiegermutter. Sie furch
t?te, der Graf könnte seine Besuch
so. lange ausdehne,. daß sie gezwun
ßt sein würde, ihn z Tisch einzu
laden. I ihrer Börse befand sich
aber nichts IS der Pfandschein, die
SilSermönze Ware leid im Au
, blick abwesend. Zufällig fiel ihr
Blick zum Fenster hinaus. Ah, der
SchNten!
Jtda &cfte,m fegt sie
WndNch Uchzlnd, .meinst d nickt,
dein Ksischer denke, sein Herr lasse
'.hn nLerzeihlich lange warten? Mor
itn ist auch noch ei Tag,' mein
freund, rmd d weißt, d bist hier
in unser einfachen Heim jederzeit
so herzlich willloms wie Z deinem
tvatntt Hause. Wir seh dich wohl
msrq zm ZLtag?"
Sie cljrrft nicht, weher sie da?
Geld khmen sollte, um ihr Silber
um teiiin ipzulLs dach'e aber so
bril Md hclb daran, der Frau in
d'J Vi Cl'i erzÄuz, p UN
i- i ,ij ÜB 3 ' ... -- .
NVS V.
einen Zehnkronenschein anzugehen.
DaS würde das .nette, Frauchen'
sich gerne tu. . .
Als der Eraf endlich, gegangen
war und halb und halb da! !öerfpre
chen halten hatic, bafe die Verlobung
nicht länger als vier Monate, aller
höchstens ein halbe! Jahr dauern
sollte, setzte sich Eörel an Fenster,
und Gunvor sah, feie sie sich ein paar
Tränen wegwischte.
Die Baronin machte sich eben im
Schlafzimmer zum Arrsgehen bereit,
und so waren dit beiden Schwestern
allein.
.Ja, nun ist mtm ja im Hafen
sagte Görel unerwartet; sie war sonst
durchaus nicht mitteilsam.
.Ich würde tl keinen .Hafen" ven
nen. Liebe Görel, 'du tust mir leid.
Möchtest du dir nicht lieber durch
deiner Hände Arbeit dein Brot ver
dienen und auf Ernst und dos Glück
warten? Dies hier ist' ja alles mit
einander ur falscher Schein und Un
Wahrheit."
.Arbeiten! Ab waÄ denn? Sind
wir dazu etwa erzog worden? Und
warten auf Ernst Z Bist du so
gewiß, defc er mich in zehn, zwölf
Jahren den früher könnte ja
keine Rede davon snn noch haben
möchte? -Ach nein, du, da wäre ich
dann eine hohläugige, verschrumpelte
alte Jungfer."
.Aber ist denn dak Aeußere alle?'
versetzte Gunddor heftig.
.Jawohl, meine Liebe, und du
weiht so gut Kit $, daß sich die
Herren nicht in Prinzessinnen aus
dem Glasberg verlieben, ebensowenig
als die jungen Mädchen auf den
Bälle Mauerblümchen fein dürfen.
Ach. es rst retzt gut, so wie es ,st.
Und du wirst sehen, auch dir wird es
noch gefallen. i
.Mir?" .
-Ja, denn du nimmst natürlich
Gote, wenn er um dich anhält, und i
dazu kann man die Mannn immer
reizen. Du wärest schön dumm,
wenn du nein sagtest."
.So dumm im ich allerdings.
Siebe Gunvor nur diesek
Malmberg S wegen?'
.Ach Unsinn! Das rst eine st
Idee, die ihr beide, du und Mama,
gefaßt habt. Ingenieur Mnlmberg
ist mein Lehrer und damit basta."
Nun, dann iegrene ich roahrhaf
tig nicht, warum du jeden Abend in
diese gräßliche Schule läufst."
.Um etwas zu lernen."
.WaZ willst du damit?"
.Ich will mir irgend eine Stellung
verschaffen."
Aber Gunvor, bist du denn ganz
verrückt?"
.Nein, durchaus nicht. Und daS
kann ich dir sagen, ehe ich Baron
Gote heirate, werde ich lieber noch ein
einfache? Ladenfräulein."
.Du wolltest doch wohl nicht deiner
ganzen Familie auf eine solche Weise
ins Gesicht schlagen?'
.Niemand braucht sich daran zu
stoßen. Wer mich dann nicht mehr
kennen will, muß ti eben bleiben las
fen. Ich aber Kill mir lieber auf
irgendeine Weise mein Brot selbst ver.
dienen, als mich in- den Ehestand
sperren zu lassen, nur um versorgt zu
sein."
Gott bewahre mich vor deinen An
sichten, Gunvor!" ;
Görel ging empört auS dem Zim
mer. aber nach einer Viertelstunde
steckte sie den Kopf wieder zur Tür
herein und fragte: .Kannst du mir
nicht daS Geld für die Straßenbahn
leihen?'
.Doch."
.Danke, ich tvnde es dir mit ZinZ
und ZinfeSzin! heimgeben!' sagte die
zukünftige Gräfin mit einem vorneh
men Kopfnicken. , Ä
Amor kom ml
I dem englischen' Sprachkursus,
wo die Jugend beiderlei Geschlechts
gleichzeitig unterrichtet wurde, hatte
Gundor zu ihrer großen Bestürzung
einen eifrigen Verehrer. Es roar ein
arobknochiger, breitschultriger junger
Maschinist mit lrästig! Ärbtitsfau
ften und einem gelben struppigen
Haarschopf über der biten Stirn.
Seine Augen verfolgien Gunvor wie
die eines treuen Hundes feinen Herrn,
und ebensowenig wie der dinbeinige
Kamerad eine Ahnreng do der
Ueberlegenheit seimS Herrn in Be
ziehung auf irgendeine Rangstufe hat.
ebensowenig hatte PerErik Nordin
daS geringste Verständnis dafür, dah
Gundor Hartvig für ihn etmaS Un
erreichbares w. Er hielt sie für die
Schönste und Zieizendsie von allen
den Mädchen in der Klasse, und ob
gleich sie begreiflicherweise etwas
schlichter war was bei ihm selbst
übrigens auch der Fall war ,
meinte PerErik, sein Glüik bei ihr
versuchen zu können. ' Er hatte einen
gu!k Verdienst, sah selbst nicht wie
eine Vogelscheuche aus und würde
sich, wenn Gunvor ja sagte, in fünf
bis sechs Jahren gut einen Haus
stand grüriden können.
Zuerst ollie er ße indes ins The.
aier einladen und dann, falls sie ein
bißjkn .Gzudi' kkntnNv. auf den
Ball des Zmvß .Einigkeit macht
stark' mitnehmen. Wenn st ei nch
tigeS Mädchen war. würde sie sick
dann über seine reellen Absichten
vollständig klar sein. EineS Abend
trat er nach Schluß der Stunde aus
Gunvor zu. die noch auf ihrem Platz
saß und sich einige Notizen machte
.Das heißt man fleißig fein.' lei
tete er das Gespräch ein. indem n
zugleich seine muskulöse Hand nebe
Gunvor auf den Tisch legte.
Ebenso unangenehm überrascht,
tni ihr llwihn fi r au oeiccset
! wäre, wenn einer seiner Diener der
Gleichgestellten hatte spielen wollen,
schaute Gunvor auf. und sie würd
dunkelrot, denn in diesem Augenblld
fielen ihr ihrer Mutter Worte übe,
den Schuhmachergesellen ein. Domalk
hatte sie so rasch eine Antwort bei de,
Hand gehabt, aber in Wirklichkeit
hatte sie nie gedacht, es könnte ihr
etwas' Aehnliches widerfahren.
Der junge Nordin faßte indes ihre
Verlegenheit ganz anders auf und
lächelte geschmeichelt.
.Sie gehen doch wohl gern ms
Theater, Fräulein? Wollen wir uns
nicht einmal zusammentun und uä
die .Geisha' ansehen? Am Sonntaa
haben wir natürlich am besten Zeit,
und das .Blech" für die Billette hab'
ich. Sind Sie einverstanden?'
Ganz zuversichtlich stand er vor
Gunvor und erwartete eine strahlen
de, dankbare Annahme.
Aber Gunvor dachte anders. Mit
Blitzesschnelle erfaßte sie die Einla.
dung als unverschämt, unsinnig und
aufdringlich. Wie konnte er es wa
gen, ihr, mit einem solchen Vorschlag
zu kommen? Aber Per-Erik starrt
froh und geduldig wartend da, bis
sie ihr schüchternes Entzücken öber
wunden und er die ersehnte Anlwor
erhalten würde. Daß er irgend etwa!
verbrochen hätte, konnte er sich ga,
nicht denken.
Gunvor schluckte und schluckte a
ihrem Aerger und ihrer Empörung
aber ihre Stimme klang doch noch
etwas hart und erregt, als sie erwi
derte: .Ich kann nicht verstehen, wü
Sie sich einbilden können, ich würd,
mit Ihnen ins Theater oder zu sons.
einem Vergnügen gehen, H?rr Nor
bin! Es ist eö ,st sinnlos.' Unk
mit einem kaum bemerkbaren, Grus
ging sie an ihm vorüber. Nordin fak
ihr nach und murmelte: .Pogkau
send, sie war ja gc,nz rabiai! Aha
die hat den Hochmutsteufel im Leibe
Na. vor mir ist sie nun sicher!'
Gerade an diesem Abend naie,
Eunvor und Als seit mehreren Wo
chen zum erstenmal wieder auf de,
Treppe zusammen. Er hotte Wort
gehalten und ihr nicht das geringste
Entgegenkommen gezeigt; aber das
sie noch immer in die Schule ging
trotzdem sie einen reichen Schwage,
bekommen hatte, nahm ihn für si'
ein, und als er jetzt sah. wie errei!
sie war. und der Zufall sie eben zu
sammeiisöhrte, sagte er zu ihr: .Nun
jetzt geht es Ihnen ja in allen &a
chern recht gut, Fräulein Harwig
,O ja.' versetzte sie kurz.
Sind Sie noch immer beftied'a!
von Ihrem mutigen Entschluß 5
.Nein, es ist wohl am besten, wen?
ich ein Ende damit mache." :
.Sooo und warum denn?'
.Ich passe nicht für die Schule,
und sie paßt nicht für mich.'
.Sind Sie wieder auf dem alter
Punkt? Ich hatte um Ihrer selbs
willen gehofft Sie würden schließ!:
über diese Grillen hinwegkommen.'
ES sind kein Grillen! Man kann
sich doch auch nicht alles gefallen las.
fen."
.Und waS alles' ist Ihnen denn
heute widerfahren? Der Unterricht
ist doch recht friedlich verlaufen.'
.Ja. und wenn man nach den
Stunden gleich zu, Luft werden
könnte, würde ich gerne weitemachen,
aber " .- ' ; ;:
.Aber . nun sehen die männlichen
Kameraden geben Sie acht auj
das Wort Sie geradeso an wie
die ander, Mädchen.'
S
ehe!
.Nun, es . kann je, geschehen, daß
die Äecken sich auch eine Frage er
lauben.' Alfs -Stimm wurde immer
ironischer. ;
,CH, ich weiß schon. waS Sie den
km. Herr Ingenieur'. Aber ich du!de
keine Aufdringlichkeiten und und
.Ich habe gesehen, daß Herr Nor
bin nach der Stunde zu Ihnen trat,
ober ich kann mir kaum vorstellen,
daß er aufdringlich gewesen wäre.
Sie sind ein paarmal freundlich ye
gen ihn gewesen, haben ihm Ihre
Notizen geliehen und ihm einiges er
klärt, und wie soll nun er mit seiner
einfachen, aufrichtigen Natur die
Grenze festsetzen können, wo der K'
merad aufhört und Fräulein vrn
Hartvig anfängt. Das können Sie
nicht von ihm verlangen. Maxchma!
sind Sie wahrhaft kindlich anspruchs
voll, gnädiges Fräulein. Worin be
stand denn fein Verbrechen?'
.Er wollte mich zur .Geisha' in?
Theater einladen.'
Alf lachte selten?. Gunvor konnte
sich nicht erinnern, ihn je lachen gk'
hört zu haben, und sie schaute höchst
verwundert auf bei dem leisen. un
gewohnten Lachen, daS sich zuerst
widerwillig- hervordrängt?, dann lau
ter wurde und sich schließlich n ei
nem herzlichen, melodillben Ausbrüch
von unterdrückter Heiterkeit Luft
machte.
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