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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 11, 1916)
Pnnser KeppeUMürhte. Tm nachstehenden interessznlen Brief aus Paris vNLsfentlicht ein dSnZsckieS Blatt: Man .kann auf mancherlei Weife ein Konzert stören. Httt yaoen wir , zum Beispiel eine, daß während einer der wundervoüsim Äesangsnummnn eine Pförtnersfrau durch den Haupt eingang in den Saal hineingerannt kommt; ste yat ein ou:uaz runo um den Kopf, sie schlägt sinnlos mit den Armen aus und nieder, und schreit: Löscht, löscht die Lampen! Die Zep peline sind da!" ' , Die? passierte auf dem Mont Par nasse am Abend des 31. Januar. Die Künstler dort oben haben ei tau Verein gebildet, den sie .ßfire et Palette' nennen und dieser Verein kiält jeden Samstag Abend eine fest liche-Zusammenkunft ab. mit Musik und literarischen Vorträgen, mitunter gibt eS auch Ausstellungen von Bil dern und Zeichnungen. Es gibt hier viele Künstler, denen es während des Krieges nicht besonders gut geht, viele don ihnen sind große Künstler und sie hungern, und so ist dieser Verein Zwei deutsche 'Helden dcS Luftkriegks. FNcgcrleuiiiant Jmmelmann. r s s i s- rm - VTX ? .:rm-r& . r ( . 7& 't . .' - :. V ' v.--r -r -r. .5 GsSu' i efi???;! Fliegerleutnant Boelke. - Die beiden Fliegerkuwants SßüII! i:nd Jmmelmann stnd die Helden des Tages. Jeder derselben hat zehn Abstürze von englischen und franjüfi schen Flugzeugen bewirkt. Die beiden e'den benutzen die neuen deutschen Fotter Flugzeuge. Sie fliegen allnn. Eie bedienen das ftlugzeug und feuern flleickjzeilig ein ' Kiafännengewebr ob. beider hat man feit Anfang Februar von dem wackeren Jmmelmann nichts mehr gebort. ES ijt möglich, dag er ein Opfer seines gefährlichen Berufs geworden ist. ' 'eine Art gegenseitiger Hilfskisse für die ganze Kolonie geworden. Wir be zahlen jeder zwei Franken an jedem Samstag Abend und verbringen ein paar gemütliche Stunden bet Musik und gutem Sang. Die Klubabende finden in einem großen Atelier statt, nabe dein Caf6 La Notonde am Boulevard Montparnasse. Diesmal gab es so rund zweihundert Zuhörer beim Konzert. Paris ist ja nicht so reich an Amüsementsstätten jetzt, daß man nicht mit Freude eine solche Gele genheit benutzt, einen von diesen lag gen dunklen Januarabenden totschla gen zu können. Nun wohl, so warm wir also um 10 Uhr soweit im Pro gramm gekommen, daß Mademoiselle Dölabre am Flügel stand und eine sentimentale alt französische .chanson Sfex h'jÄVil : V32ü?ls V I j YTTX rjj j:v W n V5 ff v U V r jA IH -ilZetX V r-'r : " ( 5 ' & st.. , ' 7h I 4 5 s V W ; . X rr v-v v .-4 wÄMMVk! ür . MZWtzÄeLd tfmtfattotoi :Ä!!ÄS2lM Mm. Äknzl! Vsq . m i i . t : i ! : '. c ; V ; ; .". ' ' V? 'S r' - ' ' x :v X - . -- . m-T, ' t . . '' . - I --.-..-."? ..t""-'' -J , .jsrtr ,..'-llö-r" -' t ."" ,T". . J ---" ; ' ..,--'-W . .,s 'T""- ,, H , TV. , 'J--) . . A ." . s i ;., t , ' , - " " . .. ' . ..v .7 'ft- :,,r 7" N ' t - i -r-i r -r- . - - . -jr -r--JjT Jfj B'f-r riP; ' ri -h.jri ;! ! -'-r;4 ji 4 ' f t; .F'M felfci . ferfeixir . . 'ie i,'imHs i, itt d'amour sang. Stille im Saal, ein tiefgekühltes Publikum und jetzt kommt, also die Pförtnersfrau herein, spektakelt. Die Zeppeline! Jnstinktmä ßig erhebt sich das Publikum, aber Mademoiselle Dlabre sie verdient eine kleine Medaille augenblicklich beugte sie sich über ihren Begleiter, flüsterte ihm ein Wort ins phr und plötzlich brausen die Töne der Mar seillaise" durch den Saal. Und das Ganze ging so flott und ruhig, als sei dieses patriotische Lied die na türlichste Fortsetzung der altbretoni schen Liebesstrophen. Und der Saal lieft iick überrumveln oder meistern: Das Publikum blieb stehen und sang die Marseillaise- mit. Die Lichter wurden gelöscht, zwei ältere Damen gingen heim, aber das Konzert wurde bis zu Ende fortgesetzt. Als wir binaus auf ' die Strafte kamen, lag Paris im stummen Dun sei. so dunkel also, daß nicht ein Lichtstreifen zu sehen war. und wenn ein Mann öw Meter entfernt, cinc Zigarette ansteckte, , Wuchtete das treiMkol, auf wie n veuerwert in der Nacht. Immer an der Wand ent lang mutzte man sich mit den seinen vorwärtstasten über den Bürgersteig. Es war ein wunderliches Weiter ge wesen, am -frühen Morgen hatte es in Strömen geregnet, - und dann war's so still und mild gewejen, wie eine blonde Mainacht, aber jetzt war es, als sei ein kalter Strom durch die Luft gekommen,, die Feuchtigkeit kondensierte sich und lkichie Nebelwol ken fielen zwischen den Häuserreihen nieder. Wir sind ia nun viele Monate hier in Paris abends in Dunkelheit gegangen, aber wir haben doch ein Gaslicht hier und da am Boulevard aebabt und aus den Laden und Kaffeehaussenstern ließ man etwas Sehllcht uber.mn.Burgersletg tan austropsen. Jetzt gingen wir wer wie in einem Keller und tasteten an den Häuserreihen dahin. Alle Fenster der hüllt, Pettoleum- und Gaslampen gelöscht. nur auf dem Platz vor dem Bahnhof Montparnasse sahen wir vier, kleine Lichter. Automobillater- neu. übrigens , mit Taschentüchern überzogen. Wir eben in diesem Kellerdunke! und hören Menschen rund umher und an allen Ecken schwatzen. Es war ein wundervoller Promenadeabend und die oroken Boulevards ; waren mit Spazierenden .dicht 'besetzt" gewesen. Und dann plötzlich die ..Migen ver Feuerwehr um alle aen Mltyren rasselnden Glocken und Ichmeiternden Hörnern: Garde k vouS!" Achtung, Gefahr! Und jeder wußte im Augenblick,' die Zeppeline waren nach Doris ' unterwegs. Wir temken ja diese , Trompetensignale aus den Marznachten vom vorigen aore, oa die Zeppeline zwischen Wolkenschich ten über Varis Verstecken spielten, und um jeden Zweifel auszuschließen. versank die ganze Estadt tm Augen blick in totale Finsternis. Aver oie Pariser gingen nicht heim, durchaus nicht, sie blieben auf den kohlraben schwarzen Straßen, holten sich ihre Angehörigen aus den Hausern yer aus, standen in Haufen an den Ecken und offenen Bläken und standen da und diskutierten das, was geschehen sollte. Kommen sie nicht daldi Pst. 6'nrfi du nickt einen Knall? Aenasttich sind die Pariser jedenfalls 'nicht. So standen wir also da und stier ten in die Luft empor und ganz all mäblick, aewabrten wir die Sterne, die über den Wolkenfchichten blink ten. Der Nebelvorhang war nicyt mn ter. als daß wir jedenfalls hin und dort die Sterne sehen konnten, aber merkwürdiger Weise begannen oie Sterne nck in bewegen. ie .Ni:erten sich am Himmel entlang, waren nichts anderes als die Laternen der französischen Fluomaschinen, die nun 2 bis 30 Meter uder unseren Köpfen auf in den Kampf zogen. Älle in der gleichen Richtung, kamen , nun von drauken der. von Luc, nordwärts zogen sie, nordöstlich in der Richtung der beiden großen Bahnhöfe zwischen Montmartre und dem Boulevard Sebastopol. Bon dort kam der Angrisf., Sosort oiz wn aus dem onzerl saal gekommen waren, hörten wir zwei gewaltige Knalle in der Rich J iSrN i iSKttl . .i 1 1 ",-v - . - ' ' J,v. ss " . t 1 - ..--T' .'- .1 ; V . OÄ MkZek Icks fkl fesiliTBÄ ( oiuiumiiU)tUcpStt tung vom Ostbahnhof. Aber das war auch das Einzige, waö wir hier in der Stadt von dem gestrigen Vom bardement hörten. Anfangs wußte keiner', was geschehen war. Wir frag ten die Polizisten, aber die wußten nichts. Erst olS wir einen .Agent ,nahe der Place Michel fanden, erfuh reg wir von ihm. zwei deutsche Aero plane hätten vier Bomben unmittel bar hinter dem Ostbahnhof gewor fen. Wir zogen nach dem Bahnhof hin. wurden aber von einer gcivalii gen, Polizeistärle angehalten, die alle Straßen in der Richtung St. Deni! abgesperrt hielt. Man konnte nich! i ft 5 ' h i i'i j"m77TT mm'.h. .,!, Its ,M'' 1 ' - hmr--' iS'". ' " ' Hinter weiter kommen. Während wir dort standen, es war ungefähr Mitter nacht, kam ein elegantes Auto mobil den Boulevard Magenta und geradewegs gegen die Polizeikette her ''-. -ST" :- ' - ' J r . - -f. . ' L.- ' . K A mtä-'-A V' tfi! 'Cmmi ""yj'i f 'l ' -XAfef ' --Mit -iT , r tf , , 1 t T':-snm ! .K'm. M w Wi I rr 4. 1 j t t -. l' L-' A ' o,. i fm"-- rv' . Y-- -&trsii i Bialystok: PvrSnl k5"Instytut Cesarza Xikolaja 1". angeknattert. Die Polizisten wollten den Wagen anhalten, ich sah aber, wie sich ein Maun vom Ehausseursitz erhob und einige Worte an den Poli zislen richtete, woraus sich ougenblick lich die Kette öffnete und das Auto fuhr hindurch: Der Präsident der Re ipublik, Herr Pomcaro, sag im w gen, zusammen mit dem Minister des i Innern und dem Polizeipräfetten, um unterwegs die traurigen Geschehnisse l in Augenschein zu nehmen. Als wir eine Stunde später wieder über den Boulevard Sebastopol gin gen, holten uns drei Rotelreuzwagen ein. Darin lasen acht Tote Lp ht fa Hevveline aus dem Wege nach der Worgue. Die Toten werden in ei gemeinsames Grad gelegt unv von Versailles, von Jssq les Wouli nennt oder von den anderen Flug Plätzen rund um die Hauptstadt, die Angehörigen können ihre s-chm fen und Blumen aus den einen ooer anderen der Särge legen. Das Wesentliche über den Verlauf dieser Zeppelmmcht brachten schon die Telegramme in die Welt hinaus. Ei nige Punkte von besonderem Jnter esse sollen hier noch in aller Kürze zusammengefaßt werden. Dem Zeppe lin gelang es nur, eine kurze Proine nade über die -innere Stadt Paris , macken. 5knnnbalb der Grenzen htt Liauvtktadt dielt kr sich nicht län ger als etwa anderthalo Minuten aus. Innerhalb dieser kurzen Zeit warf er 17 überaus kräftige Bomben nieder. Sie fielen alle ,n das zwanzigste Ar rondissement, das Viertel zwischen dem Nordbahnhof und der Rückseite d.z Montmartre. Die Wirkung der Bomben war fürchterlich; neun Ge bäude ganz der teilweZe zerstört, ei niae von ibneu. arokt sechs Eta gen hohe Bauwerke vom Dach bis zur untersten Etage vollkommen zu sammengeschmettert. AuSdrechenoe Feuersbrünste wurden von der Feuer wehr bald gelöscht. Ja einem Hause ward eine ganze Familie das Opfer einer Bombe. Als Kuriosum ist zu nennen, daß der Vorsteher einer Te lefonstation er war 61 Jahre alt vor Schreck ia dem Augenblick starb, als er hörte, daß die Zeppeline Paris sich näherten. Die Alliierten. Adju tant: CadornaS große Offensive ist alko auch wieder zusammengebrochen. Joffre: Gott feiLob und Tank! Es wäre doch auch zu ärgerlich ge welen, wenn der Italiener seine Sache ksse? gemacht ,haUk cZ iA'. k;isrC 't . . öMMMM'?' I l !.l ' " ' . f t .. lTXKlfr i 1 z rb!ä : i s hdssir MKWrS'Ä'' - , i KSM - !- l'fy ) : trA l -'r - 7 !Crl 4m V . WflV . ' r VBBf" &mmJW m WMqk tmm JlL M ili h ft4M är ' " tffvry- ' , f.-pi TySh fWML 7 cr ' -OlMlv " --':5Z'' "Tlnt7 i MBWMMralnMnwr!y"'"f "' ,,, , amMmvtmttUm Xn&nSie Omaha TrlSöne. Sentimental m ftosl0 fetcn r. Die Irrfahrten des Serbenkönigs sind in der Presse der Alliierten schon mehrfach besungen worden, aber dem Berichterstatter deS .Corriere della Sera", der sich auf die Erzäh lungen des Leibärzte? des Königs stützt, ist eS vorbehalten geblieben, das bisher bekannte Material um ei. nLtf romantisch ausgeschmückte, rühr, selige Einzelheiten zu bereichern, die .Icherlich eine ganz besondere Wirkung auf daS Schwachmatikertum allir r W - .-rx . 7n n ,' t , der Fnt. Herren Länder ausüben werden. Eine besonders rührende Episode ist der Abschied des Königs vom ser. bischen Boden: .Schon schlugen die feindlichen Geschosse in die Stadt Prizrend." so erzählt der italienisch: Berichterstatter, .und die Einnahme der dicht an der Grenze gelegenen Stadt war unvermeidlich geworden. Ter König wurde beschworen, sich zu entfernen, doch diesmal lehnte er sich energisch gegen solch eine Zumutung auf. Solange er noch die Möglich' keit hatte, auf serbischem Boden zu fliehen, hatt er sich damit abgefun den. Heute hieß Fliehen aber , über die Landeszrrenze hinausgehen , E: murrte: .Niemand kann einen König zwingen, sein Königreich zu verlas ftn."- Doch dann, als er die Todes angst seiner Offiziere sah, jammerte er mit kindlicher Beharrlichkeit: Laß mich sterben, laßt mich wenigstens hier an den Toren Serbiens sterben." Immerhin scheint der König dann anderen Sinnes geworden zu sein, denn vier Stunden vor dem Einrü ken der feindlichen Truppen verließ er die Stadt.' .Er floh im Automo bil mit einem Hnuptmonn und sei nein Arzt auf dcr Straße von Jan cula und niußte all sein Gepäck, seine Uniformen, ja sogar seine Orden preisgeben. Auf seiner Flucht trug der König nur eine kleine serbische Fahne und ein Toilettenetui. Die Flucht durch Albanien war entsetzlich. In Jancula konnte das Automobil nicht weiter; Straßen gibt eS dort nicht, es ist ein furchterregender Wech sel von Felsenschluchien, Tälern und hohen Bergen. öS regnete, ein hef tiger Wind wehte, der Boden war eine einzige Pfütze...."' Ter Berichterstatter des .Corriere" kann es sich nicht versagen, der aus führlichen Schilderung dieser trag: schen Irrfahrt eine romantische Epi sode hinzuzufügen, in der eine un scheinbare elektrische Taschenlampe zur Lebensretterin eineö Königs wird: .Eines Abends bei Ciafmalit der irrte sich die kleine königliche Kara wane pöllig und wurde mitten in den Bergen von der Dunkelheit über rascht. Niemand war in der Nähe, der auf die verzweifelten Hilferufe geantwortet hätte. Da fiel dem KL niz ein, daß in seinem Toilettcnetui eine kleine elektrische Lampe sein müs se. Der Konig durchwühlte den Be hälter und zog den kleinen Apparat hervor, drückte ouf du Feder, und ein kleines Licht blinkte aus der Lampe. Das war die Rettung: bei dem mat ten Schimmer wanderte der König mit seinen Begleitern ein paar Stun den die Batterie muß überaus vaueroasi gemeien icin , , Xnhu-Mrtn rtiiff.iHhcn feie ju einer Hittenhütte fährten, in der sie die acht knbkschZkn. . die zu i. Umm "t''it I i&h$KMYtt'r..t. I MSW zK?' VS p Yi -J- r-W Jt&f 4&rwfy - "KvM jT'- 4 . ZßßiJL ÄMMDs? zhii ' iJ : .J.r,?- h'WJttvSvs jh -''s Z- t.', iJ rXJL, 1 1 . - --1 1 - i wa wl IfV . ,,1 ' f ' f fjif i j: i xsj'll'tf fT-rw ?t ' trlä H- Sci WM J J MW V t T M aj MS r- f I I f. rfitiL fcr H '.; Jh't p:h, (t&KMt-t?' Patrouillengefecht am Krn. KllegZsdel'glLLde. Cdclstrine spiele dabei eine he,r ragende Rolle. - Man hört wohl die Behauptrniq, daß es keinen auch noch so geistig hochstehenden Menschen gebe, der völ lig frei von irgendeiner Art Aberglau ben sei. Ob das richtig ist oder falsch, soll hier nicht entschieden werden; Talsache ist aber, daß zu keiiier Zeit der Aberglaube so wuchert wie zur Kriegszeit; haben doch' selbst heute noch militärische Behörden eS für nö- ' tig erachtet, auf die Gefahren an Geld und Gut hinzuweisen, die dadurch so manchen Minderbegabten drohen. Da ? darf es denn nicht wundernehmen daß ehedem der Krlegsaberglaube noch , diel üppiger gedieh, und daß nament lich den Edelsteinen mit ihrem ge heimnisvollen Feuer, ihrer merkwür digen Härte, die selbst dem Feuerstein helle Funken entlockt, allerlei verbor, gene Kräfte zugemutet wurden. Ueber diesen Gegenstand verbreitete sich un längst ein bekannter Fachmann, Dr. Eppler aus Kieseld, im Berein zur Förderung des Museums für Natur künde in Köln. , Es ist sehr lohnend, den Gründen nachzugehen, die dazu führten,. diesem oder jenem Edelstein solche geheimnisvollen Kräfte zuzu schreiben; sie waren teilweise gar nicht so aus der Luft gegriffen. Wenn beispielsweise der mattfchwarze Hä matit vor Verletzungen Schutz gewäh ren soll, so steht dieser Glaube wohl mit seinem Eisengehalt , ill . Verbin dung. Eisenverbindungen dienen noch heute als blutstillende Mittel. Ist in den Stein der Kopf des Mars oder des tapfern Ajax eingeschnitten, so er höht das sicher noch die Zuverlässig keit des Mittels, wenn damit vor dem Kampf der Körper eingcrieben wird. Es wurden ehedem eine ganze Menge Steine als Kriegsschutz ange boten. Bemerkenswert ist, daß daö fast olle solche sind, die noch heute in Herrenringen getragen werden. So soll auch der Rubin, ins Fleisch ein gesetzt, nach Ansicht der Inder vor Verwundung schützen. Auf der alten Ansicht, daß rote Steine , zum Blut in Beziehung stehen, beruht es, daß die Afghanen noch im Jahre 1892 in ihrem stampf gegen die Engländer Geschosse aus roten Steinen verwandten, damit die Wunden unbedingt tödlich seien. Rundgeschliffene Augenachate sollen den bösen Blick bannen; Alezander gab seinen Soldaten für denselben Zweck Magnetsteine mit. Für den Soldaten kann es nur höchst nützlich ein, wenn er dem Feinde unsichtbar st; im Jahre 1232 wurde der engli che Hofiustiziar Hubert h: Burah an- geklagt, er habe aus dem Kronschatz Heinrichs III. einen wertvollen un sichtbar machenden Stein lstohlen und ihn dem Feinde des Königs, Llemellyn von Wales, verlauft. Mit solchen Steinen wurde ein lebhafter Handel getrieben; monchmal fiel aber auch der Verkäufer selbst dabei herein, wie jener Jude, an dem Fürst Albert von Sachsen selbst erprobte, ob der! angebotene Stein gegen .Schlag.' Stich und Schuß" schütze, leider zuin Machteu sur den Berauherer. In manchen Familien wird noch heute ein solcher Talisman ängstlich be wahrt, obgleich der Glaube an die geheimnisvolle Kraft wohl meist ent schwunden ist; so gibt S auch im preußischen Kronschatz einen Ring mit schwarzem Stein, an den sich die Weissagung knüpft, daß daS Haus Brandenburg wachsen und blühen' werde, solange er im Besitz -2eS je weils erstgeborenen Prinzen sei. Nach dem Grundsatz der , allen Heilkunde .Similia simillibus curan für" sollten rote Steine, wie Rubin,! Spinell. Kadneol und Blutstein gegen Blutungen helfen, die Himmel! blauen Saphire und Lapis lazuli himmlische Weisheit gewähren, , der! grüne Smaragd wie das Grün berj Wiese den Augen wohltun und sie! gegen Erkrankung schützen. So gab es heilbringende Steine für die ein zelnen Körperteile, und ihre Wirk samkeit sollte in naher Verbindung mit allerlei astronomischen Erschei nungen stehen. In der reichen Samm lung von Sanitätsrat Dr. Dormagen in Köln befinden sich zahlreiche sol cher Talismane und Amulette. Im Zeitalter der Zeppeline ist es beson ders interessant, daß ein schlauer Kopf sogar versucht hat. die geheim nisvolle Kraft edler Steine als Energiequelle für das Luftschiff zu benutzen; im Jahre 1709 ist bereits ein solches Luftschiff geflogen, oller dingS nur aus dem Papier und in der Phantasie eines brasilischen Prie stnS. Ueber und vor zwei großen Kugeln, die starke Magnete umschlie ßen und durch gegenseitige Anziehung die Schwerkraft aufheben sollten, schwebt ia einem Netz in mächtiger Korallenachat, der in der Hitze der Sonne große magnetische Kraft ent wickeln sollte. Wie aus Warschau ge meldet wird, waren am 1. Januar 1313 bei der dortigen Universität 1148 Studenten ingeschrieben, und zwar 534 bei der medizinischen. 226 bei der naturwissenschaftlichen. 21? bei der juristisch ftaaiswissenschaftlichen und 81 bei der philosophischen Farm tat. Auperdem werden tur die ryar mazeiitifchen Kurse L2 Stutterendet 'NLeneben ' - " ZÜnpssbeorhWigte ulo Musiker. Ucberwindun der , Die Kriegsbeschädigtenfürsorge, die schon so diel segensreiche Ergeb nisse ihrer Tätigkeit verzeichnet, hat eS von Anfang an als eine ihrer Wichtigsten Aufgaben angesehen, durch Erweiterung ihrer ErwerbS 1ve!ge ibren Schützlingen neue Le bens'möglichkeiten zu schaffen. Ra turgemäfj ist ja die Zahl der Kriegs beschädigten, die in die einzelnen Arbeitsgebiete eingefügt werden kann, immer eine verhältnismäßig geringe. Es galt also, neue Berufe zu erschließen, um allen - KriegSbe schädigten die Erleichterung ihres ohnehin nicht leichten Loses zu er möglichen. So sind m 54 deutschen Krüppelheimen heute nicht weniger als -51 Erwerbsfächer in 221 Werkstätten als Lerngcgenstände aufgenommen worden. Eine höchst dankenswerte Aufgabe ist es. auch dasMusikfach den Kriegst beschädigten zu erschließen. Bisher trat, die Musik in der Ausbildung der Kriegsverletzten zurück, doch all mählich werden auch die in der Tech nik dcr verschiedenen Musikinstru menie liegenden Schwierigkeiten über wunden - werden. Hier eröffnet sich also eine höchst dankbare Aufgabe, f A . ' . . . vM ' " , MiJi rsrj'riÄ":.? v itLiY T-pZ ' - . ( i - J -" -- ' k V S1 'JJA- ZS. Vv;WfA,r X ,'.Tv? L !-ii'7t' i . hYM ',j;.7f mästf m -y V 4fnf ' iJ, T.t f'i-;j-:' 4 ,Mpzm. - l- 4'V-y w 7-,. . f - ), .'-v. .'C ' ' s k rvf. N:r-' 40090 Viot dcr Wcstsiopi: Echiicllfcucr um den ' Kriegsbeschädigten einen neuen Erwerbszweig zu bieten uno sie außerdem seelisch aufzurichten und tmporzuheb'n. Verhältnismäßig am weniqsten behindert in der Ausübung tut Musik ist der 'Kriegsblinde. Die Zahl der blinden Klavierspieler ist seit jeher außerordentlich groß ge Wesen.' Schwieriger . ist in diesem Falle die Handhabung der Bioline. Hier handelt es sich hauptsachlich um die Loraussehung eines empfindsa mcn und bildungsfähigen Gehörs. Beschädigungen der Gliedmaßen sind dem Musizieren meist in höherem Grade hinderlich, als das Fehlen des Augenlichts. Und doch ist selbst beim Fehlen eines ArmeS die musi kalische Betätigung keineswegs auS geschlossen. Wenn einige Finger fehlen, so muß beim Klavierspiel nur der übliche Fingersatz geändert wer Cvoftn SuU; ,CI ist fvi-iucr, fc-.a ...WT,eF.ein5.L t T Ä ' Avttc.1'! J . s " ' ' f'f "s ZVtX4- ' 'i ' ::. jv V - v . , V y- ci.' - --1 'lkik sMHkdi , t.A 11-, Mir., fr.' -.. . fr"' T j,., f. .--..- - . , W, . .v V T".'.:uiJ4 liT i fri ftn iri.nMi"i-irnr , nr " r , , . - - ; : v. i, ,- ;;-,''.. r:s Z y. ! .1 . h j i y . tA:v-'. t;-l p ,: V " f- - . 'vi -. . : f S-fcrV '- r ; y--.Afm-r:'h- j- - . izy. L;, M 6a -yK . x- -VrA f' X A .---t y ., , V! '"t'si-r k .-fy ' iV cP&sZ-' - " - - h psbw&m , ! & 7kß& ,1 ! ). - i .ife-'- m i ,.'' w -, : I - Im ; ;..; L!LA' - f . .' '- v '!; , j f . . ..: . k t i . - 's,: . "V ' 'jJ tjs ; 'K0 i ; ..v 7 v 1 "-'-l.K , k '... ,-V- f , ' , ' . - "' . " ' -ruU V"i ' -. -v- ' " ; J ' . - . f-t ' ' " v ," -: ' . i , - i . - ' - :- - s.' t - k ' V . , ' i - . f. ,.' ' . !, ' ) ' i ; , :, : i '.,r . Y ' vv VA"'h ' 's 'r& n i Mkä&& J s ' ' m , KKM ". - 55S ' technischen Schwierlgscite. den. und die eine Hand muß hel fen, wo die andere versagt. Künstlerisch bedeutendes Klavier spiel ist. wie gesagt, auch beim Wer lust eine ganzen ArmeS nicht un möglich. Den besten Beweis hierfür liefert der Fall deS einarmigen Gra fen Zichy. deS Generalintendanten der Budapestck Hosoper, dcr als Konzertspieler einen großen Ruf er rang. Graf Zichy verlor, im Al ter von 14 Jahren durch ein Jagd Unglück den rechten Arm. DaS ihm schon liebgewordene Klavier spiel er lernte er pald wieder, Indem er zu nächst dem Daumen die Rolle ' der rechten, Hand zuwieö und mit den andern Fingern der Linken die Be gleitung spielte. ' Mit zäher Au! dauer gelang eS ihm, seine Technik so zu vervollkommnen, daß er schon am 25. März 1806 zum ersten Male eint, öffentliche Probe seiner stau nenswerten .Virtuosität ablegen konnte. Seine musikalischen tudi en unter Robert Wockmann und Franz Liszt haben die künstlerische Bollendung seines SpielcS derart gefördert.., daß eS'fc den berufen stcn Kritikern, stets Aufsehen und Bewunderung erweckt tyit. Zur Bedienung der Blechinstru s-tB cmum .-v v W' J -l'I. I HV sU&JP K.-5Ck-A. ' V j! .. W,. -tV- Wln . -ivis "-c 1 - AQ I m rr'M J , J- trV 'll,'Jr iiv ' A'm&T- : V'IÄ,' . i ",,r t iV X h v rV i- 1) , auf angreifende Aavalleric, y mente genügen im allgemeinen die Finger einer Hand. Der fehlende Arm wird durch einen einfachen Stützapparat ersetzt. Handelt e. sich um rechtsseitige Fingerverlet zungen. so müssen einige Ventile nach links verlegt werden. Die erste derartig gebaute .Trompete wurde wknk taä strieaeä Kon der Köni ! är"' . " ' iW-M I X.' ySOk ' !ü l5J llAz fcl " 'S I . J-, 'sk : r i---- -.A " .; ? . t.3 . . r . l , , ? ... r.r-..wi V gm von iaziveoen einem IN ettin ri zurückgehaltenen deutschen Matro 1 1 sen geschenkt. Aucy ver den Hoiz dlasinstrumenten ist ein Umbau möglich. So läßt sich eine Flöte mit nur drei Tonlöchern bereits mit Erfolg handhaben.. Einarmige, ja sogar Armlose können' Begleitinstru mente, wie große Trommel, Becken, Triangel mV Glockenspiel bedienen und sich zu Virtuosen auf dem lylo pho ausbilden, wenn dieArmstump fe gut erhalten sind. -, - ,ijclk, Lllmpen noch Iismnm!!!!'' i, eIen.j l L rß 1 s: i V 4. ,' c V V -V. I . i i