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Omaya xrmftnf, Montag, 10. .April 1916. Seite 0.
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Der Roman eine jungen Mädchen? von g. Kule,istierna.Wenster.
Hndt irUflt vsuna au
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(6. ffortfejung.) v
Samstag, dc 15. April 1916.
, .Ja. ganz recht. Ein kluger Kerl,
er, engagiert sie zu einem Walzer,
dann braucht er sich nicht anzustren
aen. Plad zum Tanzen ist keiner
da, wenn sie sich nicht um sich selber
drehen wollen. Und von emer Un
thaltung kann in dem Gedränge ja
guck, kern Rede fein.
Melker und einige von seinen Ka
meraden, die lustigsten Löwen des
NegimentZ. verliehcn den Ball schon
um Mrtternacht. um noch einen er
deutlichen Magenwärmer im Hotel
Rydberg zu sich zu nehmen.' WZ in
diestl Nacht der schwedicye Pun,cq
in heimtückischen goldenen tztrömen
IM.
Durö einen inen Zufall hatten
d Ingenieure Malmberg. Brolm und
Voll sowie Doktor mam an oieiem
Abend im Hotel Rijdberg gespeist,
und sahen nun' in dem Caf6. wo
sie sich, zum unsäglichen Aerger von
einigen Infanteristen, ein Sofa mit
den dazugehörigen Lchnstühlen an
geeignet" hatten., - Sie schienen von
dem Lärm und der Lustigkeit rings
um vollkommen , unberührt nur ab
und zu warfen sie einen Blick . auf
dir anderen, Tische, wo dieS, oder je.
neJ ihnen , bekannte. Gesicht .auftauch
te. ,
3Hf war wie gewöhnlich still und
zugeknöpft. Er hatte in Doktor
RamS und Ingenieur LrolinS Un
terhaltung ein Paar Bemerkungen
eingeworfen; doch diese hörten jetzt
Va'll zu, der eine pikante Geschichte
erzählte, über die sich. 3hm mehr
mals vor Vergnügen auf die Knie
schlug und lustig, aber nicht laut
ausrief: Ausgezeichnet, ganz aus
gezeichnet!" .
Alf gehörte zu den Menschen, die
keinen Scherz verstehen, und er
konnt weder eine pikante Geschichte
vortragen, noch eine leichte, spielende j
Unterhaltung führen; deshalb satz
cr auch teimnpuos oa und yor
nur zerstreut zu.
Tann stimmten plötzlich em paar
jugendliche Stimmen hell und Hai
die Königshqmne an; andere fielen
ein, denn die so merkwürdig zur
Andacht rufende Melodie sowie auch
die Worte waren ja allen bekannt,
und bald ertönte die Hymne rings
um so laut und deutlich, daß em
Journalist, der in einer Nische saß,
iitiiren konnte:,. 'Allgemeiner Ee
,'.,ng der Königshymne, wurde stt
Kvy anzebört". Und aus alter
5-z 5f,N'-it fügte er hinzu: .Hoch
!i ur.d ein vierfaches Hurra für
s.ojestät beschlossen die Ovation'
?as er auch nachher nicht zu ftrei
itn brauchte.
sin wenig widerwillig hatte sich
?If, dem Beispiel der anderen fol
cn t, erhoben; er fand diese Hul
,t!Ng theatralisch und wäre am
llUn fortgegangen; da ober er
und die beiden anderen Ingenieure
Toktor Rams Gäste waren, mußte
er bleiben; denn an so einem Abend
wäre r.cm.ja, wie der joviale Tok
tor erklärte, ein geradezu unmöglicher
Philister, wenn man nach Hause
klinge, ehe man den Schcuermadnms
des Hotels guten Morgen gesagt
hätte.
D anwesenden Tamen der
schmavden allmählich; denn jr spä
ter es wurde, desto betäubender wur
de der Lärm und desto dicker der
Tabakrauch.
Wer statt der feinen Damen flai
terte jetzt anderes Gevögel herein
Raubvögel hätte man es nennen kön
ntn - diesem wurde von allen Ti
schen zugetrunken, und die Gäste
singen an. benebelt zu werden.
.. .Seine Majestät König Os kar
; der. Zwei te soll leben!"
brachte eine. Militärperson, die sich
schwankend erhoben-hatte, heraus. -.
Die Königs Hymne!" schrie man
von allen Seiten, und mehrere Stirn
wen folgten der Aufforderung.
Hier wäre eigentlich die Mar
seillmse besser am Platz." sagte ?n
genieur Brolin, indem er sich erhob.
Vall und Ram folgten seinem Bei
spiel, aber Alf blieb sitzen.
.Was hat es für einen Sinn,
wenn du Skandal machst?" sagte
Ball gemütlich. .Steh auf. Malm
berg! Shst du nicht, wie hitzig
der Leutnant aussieht. ' der , hinter
dir sieht?"
Alf drehte sich halb um, Melker
. Hurtvig stand da mit hochrotem
Besicht. Ab und zu machte er einen
schwankenden Knicks, der aus lächer
liche Weise de Oberkörper irncn
Tinten wiegte, während die Fdnie sich
verschoben.
Herr, stehen Sie nicht vor dem
flönia, auf?" schrie er jetzt.
.Doch, aber nicht auf Befehl von
Schreihälsern; da müssen Sie mich
entschuldigen, Herr Leutnant," ant
ircrieie Alf ruhig, mit einem flüch
tigen Gruk eaen den Leutnant, den
dieser aber nickt beachtete.., -
Sie. Sie M.ichi.ivellift:" fanckt,
l'':lter Zriunirchi?r?!id. daß er ein so
sckrvkk ans.zufork.nvkZ Wort ' glück
lvfi hk7N!issikSrackt lptte, Und Sie
fii diel überdies unverschämt."
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dem kchwd,Illkn von fülln Itlitftrr.
.Der Tadel fallt auf Sie zurück
verlebte Alf.
.Mach' keinen Skandal, fonft gibt
es eme verteufelt unangenehme (pe
schichte!" flüsterte Ram. .Aber wir
wollen bezahlen!" fügte er laut hin
,u.' Doch Melker stürzte auf den
Tisch zu.
.Wollen sich die Herren etwa druk
ken? Sich drücken vor der Ent
scheidung und Abrechnung chi
gentlemanlike;
.Sie können nur von mir eine
Erklärung verlangen." sagte AIs, in
dem er aufstand. . .Und ich stehe zu
ftbrn Verfügung, Herr Leutnant
Hartvig; aber natürlich nicht hierin
diesem öffentlichen Lokal."
, .Kennen Sie mich, Herrk Sind
Sie - . ei verflucht. Sie sind ja
5lnaenieur Malmberg. Aber in dte
sem Punschqualm soll ; der Teufe,
etwas sehen:
Darauf schlug Melker Malmberg
höchst freundschaftlich auf die Schul
ter, und schien ferne Mißstimmung
vergessen zu haben: er wurde der
traulich nd lehnte sich schwer gegen
Alf, den er mit seinen . schwimmen
den Augen anblinzelte.
.Sie ,st verdammt suß, d Kln
rnntr szcvwaaeri
Alf rührte sein GlaL n,cht ans er
runzelte die Sttrn und sagte schart
trinke nicht mit Ihnen. Sie ha
oen iropn g ui, V'11 cuhiui .
r t ui. 0...il
Melker starrte dm andern an, und
in Alfs entschlossener, fest Haltung
und in seinem durchdringenden Blick
kaq etwas, das den zungen MarS
fShn eine Weile nüchtern machte; mit
einem verlegenen Lachen machte dieser
kehrt tnid' ging an seinen Tisch zu,
rück.
Bor dem Hotel verabschiedete sich
Alf sofort von den andern. Er hatte
allerlei Anspielungen wegen feiner
heimlichen Verlobung" über sich erge
hen lassen müssen, denn .kein Rauch
ohne Feuer" und .Kinder und Narren
aaen die Wayryeit . amkt tat oer
fpnchwörterliebendk Doktor Ram
feine Ansicht kund.
Alf erklärte indeZ kurz nd bün
big. daß eine solche Anspielung eines
jeglichen Grundes entbehre, er habe
nicht d,e Ehre, Fräulein v. Hartvig
näher zu kennen, und verspüre durch
aus keine Lust, als Ehekandidat auf.
zutreten.
Als er dann mit'raschen Schritten
durch die ziemlich menschenleeren
Straßen wanderte, beschäftigte ihn
Melkers Aeußerung doch unwillkür
lich. Er war nicht" eingebildet eigen
liebig, wußte aber mit dem Selbst,
vertrauen seines kalten, klugen Kopfes
recht wohl, was er wert war und daß
er eine Zukunft hatte, wenn er eS nur
verstand, seinen Weg richtig zu gehen,
das heißt seine Füße in die Fuß
topfen seiner Borgänger zu fetzen;
denn neue Wege waren verpönt.
Ebensogut wußte er auch, daß
Hartvigs blutarm waren und daß die
Baronin sich alle Mühe gab, die
Töchter an den Mann zu bringen.
Annehmbare Freier wuchsen indes
nicht auf den Bäumen, und
Eine heiße Glutwelle stieg Alf ins Ee
sicht.' Sollte man ihm hier eine Falle
gestellt haben, und konnte Gunvor mit
im Komplott sein? Doch da tauch-
ken plötzlich die großen, strahlenden,
ernsten Augen vor ihm auf. .Nein,
sie steht außerhalb, sie muß außerhalb
stehen , sagte er sich mit fast unna-
türlicher Energie. Ihr Streben wäh-
rend der echenstunoe und in dem
Sprachunterricht war fo aufrichtig,
war so unablässig und unpersönlich
auf ein Ziel gerichtet, nein, es wäre
schändlich, wenn er ihr Hintergedan
ken über ihre Absichten zutraute.
Und doch ... das geweckte Miß-
trauen plagte ihn so sehr, daß er in
der Nacht kein Äuge schloß. Als er
am Morgen ausstand, hatte es sich
als ein stechendes Gesühl der Unsicher
beit in seiner Seele eingenistet, und er
beich'og, sich sg unnahbar wie nur
möglich gegen das junge Mädchen zu
zeigen.
Am nächsten Morgen fregte Frau
Malmberg: Hast du das Briefchen
aus deinem Schreibtisch gejehen? Ein
hübsches ivnoes Madcken bot es i
der Dämmerung für dich abgegeben",
Alf ging hastig in sein Zimmer zu
rück ja, da lag es unter dem
Briefbeschwerer. Nachdem er einen
Blick auf die mit einer etwas tmdli
chen Hand geschriebene Adresse gewor
fen hatte, machte er den Umschlag auf.
Eine Zehnkroiiennote sowie eine mit
einer Krone geschmückte Visitenkarte
lagen darin, und unter dem gedruck
ten .Gunvor v. Hartvig" stand: .Ich
danke Ihnen herzlich für das Dar!e
heu und bitte um Entschuldigung,
oatz ick, es erst einen Tag später zu
rückerstatte, als wir ausgemacht hat
ten". Alf hielt den Zettel in der Hand,
und der harte Zug um feinen Mund
wurde weicher. So ein ordentliches
Madien ! Sie schreibt einen Ge
schästsdrief. so gut sie eben kann!
Sollte sie sich die Ergebenheit von
jemand erschleichen wollen? Er schüt
telte langsam den Kopf, legte die
Banknote i seine Brlejtajche und
nahm die glatte Pisitenkarie
Hand. Ein einziger Nuck. und
hatte sie enkzwe,gerien, mitten durch
die Krone hindurch. Noch einmal riß
er die Teile durch und warf dann
unnötig heftig pie Fetzen in den Pu
pierkorb. Die Krone, das kleine
Adelsabzeichen, ärgerte ihn. doch
nicht, weil er große Achtung und Be
wunderung vor dem Adel empfunden
hätte, dieser war für ihn eine veral
tete Einrichtung, auf die er von et.
nein aufgeklärten Standpunkt aus
herabsah; aber eS war ihm ein unan
genehmer Geante, duß sie, die lleiiie
Vunvor v. Hartvig. ein unwissendes,
unerfahrenes Mädchen, in den Augen
von recht vielen Menschen mehr war
als er. Da war es wieder, was Als
schon seit feiner frühesten Kindheit an
gequält hatte: eine Macht, die be
lampft werden mußte. e,n Etwas.
das mit aufreizender Äusdauer leine
Fürstenträume verhöhnte.
Ein einziges Mal hatte er ein Ge
dicht gemacht, damals als er im Aus
lande war. Jetzt bekam kr plötzlich
Lust, es wieder zu lesen, und er hatte
noch reichlich Zeit vor seiner Bureau,
stunde.
.Alf. kommst du zum Frühstück?"
fragte die Mutter an der Tür.
.Ja. sofort . Rasch schob Alf die
chon geöffnete Schreibtifchschublad,
wieder zu und begab sich ins Eßzim
mer. Während er dann etwas zer
streut sein Frühstück verzehrte, erzähl
te er der Mutter dies und jenes vom
gestrigen Tage und auch von der lu
nigea, uz ausgeianenen st,mmung
im Cafö aber kein Wort von Mel
ker v. Hartvig und dessen wenig an
ständigem Auftreten.
Als ffrau Malmber ihrem Sohn
in den Ueberzieher hineinhalf, wa
n i . i. 5 , rrr t . . r. s
ie iicb mnes tagucyen Wioer pruazi
nicht lassen konnte,, fragte sie fchüch
tern: .Du hast doch wohl den Briel
gefnden, von dem ich vorhin sprach?'
.I, aueromgs .
Ach. ich habe es auch schon La
er gesagt, das junge Mdchen. dal
ihn brachte, sah so lieb und hübsch
aus, daß man sie am liebsten nähe
kennen lernen mochte. Ab
Aber? WaS willst du sogen. Mut
ter?"
Ach, obgleich sie höflich uni
reundiich war. sah sie ganz aus wiZ
eine kleine Prinzessin, und ich habt
mich die ganze Zeit darüber verwuiu
dert. daß sie selbst eine Besorgung
machte. Sie paßte ganz und gar nicht
unter kleine Leute".
Kieme Leute und große Leute!
Dos sind Erwachsene und Kinder,
Wenn man einmal erwachsen ist. gibs
es meiner Ansicht nach keine Schräm
ken, die nicht durch Krast, moralische
oder physische, eingerissen werden köw
nen". versekie Alf mit erunzelin
Stirne hart. ; ' '
Ach. mein liebes Kmd. wenn tt
o denkst, hast du das Leben noch niäP
rennen gkiernt. Glaube doch ja nicht
du könntest die Schranken niederm.
en, die schon lange, ehe du zu,
Welt gekommen bist, bestanden haben
mtxn. nein, et nickt dose, mein
Junge", fügte sie ängstlich hinzu,
und meine ja nicht, ich mißaönne di,
deine kleine Prinzessin oder ein ade
liges Fräulein, ich meinte ja nur,
daß so kostba75 Vögel meist auch tu
nen vergoldeten Käfig haben wollen".
AIs nickte und ging dann. Sei,
empfindlichster Punkt war getrosse
worden, der Rostfleck m seinem Eha.
rakter. Ein Stolz, der an Hochmul
grenzte, trat in diesem Augenblic!
charf hervor und drückte auch wäh.
rend der Arbeit des Tages allen sei.
nen Handlungen und Arbeiten eine.
unversöhnlichen, fast gehässigen Stem.
pei aus. et jolchen Gelegenheiten
fanden die Kameraden Alf .unmög.
lich". und die Vorgefetzten nannte,
Yn einen .unver chomten Temokra.
ten"; aber weder die einen nock du
andern tonnten ihm im Dienst ir
gendeinen Fehler nachweisen; er er
SUft i . wec n , l j
fume leine Psiicyten laoeiws.
Ais Alr am Abend nach baut
kam und den Eltern gute Nacht g
agt aite. ging er noch lanae in ie
nem Zimmn auf und ab und rauch?
ne Zigarette nach der andern: abe
seine Gedanke beruhigten sich nicht
7mme? wiever oate er sich, er s;i
ein armer Tropf, der in althergebrach.
irrt fto!fstt tnijrfofi t:.
."vijiu nilujii, mijiuii !l
durch neue Wege zu kreuzen. WI,z
waren die Kroft und Scr Wille wert,
wenn sie nur in Träumen verdunste
ten Wenn sie den Stahl der Ge
danken nie schärften und nie blanj
zogen?
(Forlsetzung folgt.)
Ein Philosoph. Arzt:
Das find ja nette . Geschicktkn.
inde Sie hier betrunfen. währknd ifi
Ihnen doch vkrordnete. sick, ins Bnt
ü 'nen und kinzunkhmkn! ;
Patient: Ach, Herr Toktor. einen
nehmen ist besser wie einnehmen! '
Abwarten. A.: .Also.
nicht wahr, du überlegst dir die
ach'?"
B.: .Ja, wenn ich mit meiner Frau
wieder einmal gut bin, will ich dik
Snch' mit ihr besprechen
Anders gemeint. Her,
(der ein junges Ehepaar tnfsk):
Nein, wirllich. Sie sind also derbe!-',
ratet! Na. da wünsche ich Ihnen beij
den nur, daß Ihre Ehe kein Lustspie!
wird".
.Erlauben Sie mal!'
Tie find mit der Hochzeit nämlich
immer Zu Endet"
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