Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 06, 1916, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Omaha Txibiint, ?ynkx5tgg, ö. Apnl WlC.--ZcHt V
ästliche Gmaha Tribüne
luiuvxa rLJiL3Uiu kaj al. j. r&i&u, rrwiaeni
Ull Howard Str. . Telephon i TYLEIt 310 , Oauha, Nebruk
ci
tu
Hoi
e, I, tirnch VW,, 407 f. Ar.
i.wUtra Rvck Weetrs tpraenUdr
howap.d c erosy
11C8 rüth A. Eid., New York
24 Azch Etr., FUUdetpU
64 Pwj!e Gn Bldj-, CWct
Zwi, bei Tageblatts: Tvrch bca Träger, per Woche 10r, d,rch bi
Test xcr Jahr $1.00. ?rnf r .'gchenbZatt,: ?ei stritt
bezalzlung, per Jahr $1-50. "
A i i.. a cou-c(ijm mattn UrurJi 14, 4 ( pmtofstee at Omalut, KttHWlta,
vitd-r the Act ot txmarrM. Uarrh H, 1W
Omaha, ffit'.r,, u. April 1916.
Manlm Der Zkaiscr ücröirn sjafien mill!
Die angelsächsischen KricgsbenchKrstattcr und Nilitärsachkerständigen
sind ein drolliges Korps der Rache". Sie machen einem viel Spatz mit
ihren keisheitstricfcndm Urteilen und Prophezeiungen über Dinge, von
denen sie nichts versteben. Zu dieser Sorte gehört auch der Mistcr I. M. .
SBafon, der uns nüt seinen ifs" schon viel Wergnügen bereitet hat. Dies,
mal hat er in der Daily News" vom Sonntag, den 2. April, seine ,Mi.
Iitärsachvcrständigfeit" spazieren geführt auf der grünen Aue der Alliierten.
Siegeslwsfnungen. .
Leider ist diese Aue aber schon arg abgegrast. Er fand nur etliche
kümmerliche Grasbälmchen. und an diese klammert er sich nun voll Wer
zmeiflung und versucht aus ihnen noch etwas für die Alliierten Gunstiges
herauözulutschen. Ist fteilich verdammt wenig und obendrein falsch.
Warum will der Kaiser unter allen Umständen und mit '-schweren
Opfern Verdun haben?" So fragt Mr. Mason, und der neunmalweise
Mlitärsachverfrandige I. W. X. Mason gibt Hm die wunderbare Ant
Nwrt: s.Weil der retiricren muß demnächst und wegen Truppenmangcl
(hört, hvrt!) seine Linie von Lüttich biäVerdun verkürzen mufz." '
' Er hat dazu eine niedliche Skizze als Anschauungsunterricht gezeichnet.
Die jetzige Linie von Ostende bis Verdun ist zu krumm und dabei zu
lang. Ungefähr 250 Meilen. Ta nach britischer und französischer Berech
-innig (die ist immer unfehlbar!) 35000 2!ann per Meile Schützengraben
erforderlich sind, muh also der Kaiser mmdchens 1,000,000 Mann an
dieser krummen Wchfrout halten (Beruhigen Sie sich, Mr. Mason, er
bat noch diel mehr und dazu noch viele, viele Reserven!) Wiederum nach
britischer Berechnung sind alle 6 Monate die Truppen futsch und müssen
durch neue ersetzt werden. Diesmal glauben wir der englischen Berech
nung, freilich nur soweit sie die englische Seite betrifft. Denn die Briten
aasen" 'ja mit dem Menschenmaterial in unerhörter Weise. Sind ja
meist Gurkhas, indische Hilfstruppcn, Jrländer, Kanadier und AuMalier,
Da unter diesen vier auftuhtttifcher Geist steckt, hält die britische Generaki-
tät es für nützlich, wenn dieser Geist stets in vorderster Linie" gedämpft
wird. Siknir also die britische Rechrnmg stimmt," fetzt Mason diesmal
vorsichtig hinzu, denn so ganz traut er selber nicht der Geschichte. ..so mun
der Kaiser jedes Jahr 2,0Q0,0(X neue Truppen haben." Und sowas hält
auf die Tauer kein Gaul aus, Msa auZ nicht der Kaiser. Darum muß
der Kaiser zröck. V
Wir nageln hier fest, daß auf diese fiktive britische Berechnung sich die
ganze Beweisführung Mafons aufbaut. Und well der Grund wackelig ist,
wackelt das ganze Haus. '
Mason ist aber ein guter Kerl. Damit der Kaiser nun nicht ob dieser
niederschmetternden Tatsache ganz verzweifle, hat Mason ihm einen feinen
Kriegsplay usgearbeitet. Sogar zwei. Der Kaiser muß eine neue. und
vor allem kurze Front haben. Hier ist sie: Bon Antwerpen nach Verdun.
Shir 160 MÄlen. Also 90 Meilen kürzer. Braucht nur 640,000 Mann
Knr Verteidigung. Aber auch das ist noch ein bischen viel, sagt Mason.
Er schlägt einen zweiten Plan vor: Linie Lüttich-Verdun. Knapp 110 Mei.
len. Braucht nur 440,00 Mann. Donnerwetter, hat's der Mason
los. Wir geben dem Kaiser den guten Rat,, schleunigst fein ganze Misch
poke, wüHJich Generalstab nennt, nach Washington zu schicken, von wo sie
Wilfon in Mexiko verwenden kann, dafür aber sofort Mr. I. W. T. Mason
al alleinigen, verantwortlichen Redakteur sämtlicher Kriegspläne anzu
stellen. Tann wird es aber nur so - flutschen. - -
. Mein lieber Mister Mason. V Diese Idee von der verkürzten Schlacht,
front ist verwünscht schlau. Sie würde Frankreich und Belgien sämtliche
Kohlen., Eisen und wertvollsten Industriegebiete zurückgeben. Da wäre
rs doch noch viel einfacher, wenn ich der Kaiser' gleich bis an die Spree
zurückzöge. Dazu brauchte er bloß die Potsdamer Wachtparade und würde
nach Mafons genialer Idee noch viel, viel mehr Mann sparen. '
Warum will der Kaiser Verdun haben? Wir haben eine andere1
Idee. Weil er genau nach dem vorjährigen Muster, wo er in den
Lkarpathen die russische Schlachtfront flankierte und auftollte bis nach Riga
ans Meer. die Westfront flankieren muß. In Flandern kann er's nicht,
weil da das Meer im Wege ist und außerdem die durchstochenen Teiche eine
Umgehung hindern. Also muß Verdun dran glauben. Die Kosten sind
garnicht so hoch, lieber Mr. Mason. - Das 24. Brandenburger Regiment
war beim Sturm auf Douaumont annihilated" worden (laut Alliierten
Berichten), in Wirklichkeit hatte es aber nur 22 Tote. Die Franzosen
legen sich ein PfWerchen auf die schmerzende Wunde, indem sie von den
furchtbaren grauen Leichenhügeln erzählen. Das mit den Leichenhügeln,
stnnmt schon, ober nur franzosrzche. Wenn sie von grauen" reden, so
kommt das daher, weil ihnen so grau" vor den Augen wurde. Der
5öaiser macht alles mit der dicken Bertha. die stürmenden" Truppen räu
men nur auf. Verdnn füllt. Totsicher. Und der Kaiser will es haben,
damit er die frankobritische Schlachtftont bis nach Calais ans Meer auf
rollen kann. Vorwärts! Nicht rückwärts! ist deutsche Losung und
Jeldgeschrei.
warum mir zum Kriege lreiöen!
gen. und leider scheint ihnen unsers Regierung kein Hindernis in den
Weg zu legen.
erstaunlichem Eifer ist man in Washington bemüht, den ein.
zigen Streitpunkt, der zu einem Äruche mit Teutschland führen könnte,
ziinl Vorteil der ffinnnzmagnaten auszubeuten. Die Nnterscelwotfrage,
die durch eine offizielle Warnung hiitie aus her Welt geschasst vdbcn
können, ohne daß sich unsere Regierung dabei eine Vlöße gegeben, bildet
einen zu günstigen Borwand, die diplomatischen Beziehungen mit Teutsch,
land abzubrechen.
In einer seiner Ngitationsreden sagte Präsident Wilson, es sei bc.
trübend, daß ihm von gewissen (jlemi'i.tm die Erhaltung des Friedens
so schwer gemacht werde. Uns kommt es geradezu traurig vor, das, unsere
Negierung jenen Elementen ein nur zu williges. Ohr leiht. Oder sollten
die Friedensstörer etwa wo anders jitzm als in Wallstreet und in den
Palästen der Munitionssabrikanten? Tas könnte doch nur ein krankhaftes
Gehirn dernlutcn.
Jeden Augenblick mag es sich entscheiden, ob Amerika teilnehmen soll
ain europäischen Kriege. Möge in der Stunde der Gefahr der Kongreß
G'instcht genug besitzen, dem trotzigen Villen Einzelner ein Ziel zu setzen
zum Wohle der Allgemeinheit. Die Vertreter des Volkes sollten nicht
Tieiier werden, wo sie Herren sein könnten. Die Zukunft des Staates
verlangt keine Teilnahme am Kriege, sie fordert im Gegenteil ein rafches
Ende desselben. Haben wir dafür ein besseres Mittel als Embargo?
American Enrbargo Conference.
Es ist etwas faul im Staate Amerika. Ein Wurm nagt an dem
Baum der Erkenntnis des Grüen und Bösen. Das Volk hört heute: dies'
ist recht :md das ist unrecht, und morgen beweist ihm ein anderer das
GegenteU. Parteien hier. Parteien dort, alle mit, dem Wahlspruch:, .Ame.
rica firsi", und doch wollen die emen den Krieg und die anderen den
Frieden. , Und da ist kein Starker, der imstande wäre, alle zu überzeugen,
der den Kampf ' sufnchmeii möchte gegen den nagenden Wurm: den
Wammon. Ja. wmn die Regierung über den Parteien stände, wenn sie
durch ihr Beispiel dem Volke zeigen könnte, seht, so sieht die Haltung aus.
ht uns das Wohl unseres Landes zur Pflicht macht, hier habt ihr wahres
Amerikanerkim. dann vielleicht würde etwas erreicht, das dem Mammon
trotzbieten könnte - Einigkeit.
Die Mutterlande bekämpfen sich auf Leben und Tod, und da gehen
von selbst die Sympathien ihrer Abkömmlinge in Amerika hierhin und
dortbin.
'02
ist natürlich und wäre für die Einigkeit unseres eigenen
Landes keine Gefahr, wenn unsere Sympathien nicht in feindliche Hand
hingen ausarteten. Wer da ist eine Gruppe von Geldmachern, Hyänen
der Menschheit, die den Krieg betrachten als ein gutes GesckM, nicht als
eine Geißel der Völker. Ihre Gefühle gehen mit England und seinen
Lterbündcten, weil von dort nach ihrer Meinmrg das meiste Geld zu holen
ist. - Sie dachten nicht daran,. daß das Germanentum der halben Welt
Icnae wideritchen konnte; eine Weüe zwar sollte der Kneg schon dauern,
denn die Geld und Munitionslieferungen tvarfen einen Heidenderdienst
, cui, dann aber MM Teutzchianö zerschmettert uns England, das mächtigste
Reich der Erde, in ihrer Schuld sein. Allein, die Siegesaussichten der
?.'Liiertm sind m'ch jedem Tag trüber geworden, und die englischen Schuld
scheine, die hier dKkorülert werden, betrachtet beute kein Mensch mehr als
t'LreS Geld. Dauert der Krieg noch lange, so könnte c5 leicht sein, daß ein
Pfifferling hoher im Kurse steht.
Dem muß Natürlich mit allen Misteln vorgebeugt werden, nicht durch
reiche Beeudignnss des Krieges, denn dann würde Teutschland von seinen
Gegnern eine gezvaltige Kriegssteuer fordern,, nn. das Morden soll weiter
pchcn. nur muß jemand dabei helfen, dessen (Äld noch was wert 'ist:
'imerika. Nimmt Amerika aktiven Anteil an dem europäischen Kriege,
dann münts es die Alliierten weiter finanzieren und die 'Munitionsliese.
'rnnaen aus der eiakuen Tacke bezahlen. Ein ' besseres Geschäft wörk"
ür Ärz.,.l, Schwab und onsormi giinncft denkbar. Sa find diesen
tzim alls V!ulel recht, unser Land in kn. furchtbaren Krieg hineinzudrail.
Sechs vorkrage
über den ZZalkan"!
Eines der augenfälligsten, hervor,
ragendsten Kennzeichen , des wasch
echtl Anglo.Amerikaners bildet seine
erhaben-gründliax', souveranherab
labende Unwlisenhcnt aus dem Ge.
biet europäischer, geschichtlich beding
tec Zustände und Entwickelungen, ei
ne Unmiszenheu, die sich keineswegs
aus die breiten Massen beschränkt,
foirdern bis in die gebildeten Kreise,
ja bis in die Redattionsräume der
großen und größten englischen Ta
gesdlätter und Magazine grassiert,
wovon deren durch keinerlei Sa
kenntnis getrübte AuslassMgen in
den letzten Jahren , Unfreiwillig er
heiterndes Zeugnis abgelegt haben.'
Wenn nun ein Historiker von Bo
ms, Professor Flina von der Staats
Universität Lincoln, es sich angelegen
seiil läßt, unter den Auspizien der
Equal Franchise Society in der
Stadthalle durch eine Reihe populär
gehaltener Vorträge diese Lücke in
der Allgemeinbildung seiner Stcun
mesgenosfen auszufüllen, so ist dies
an und für sich ein fchr lobenswertes
Untei-nehmen; wie sehr es aber von
der Oeffentlichkcit anerkannt wird,
geht aus der beschämenden Tatsache
hervor, daß die englischen Tages
blätier von Omaha die Bemühungen
des Prof. Iling weder einer vorher
gehenden Empfehlung noch .einer
nachfolgenden Vcsprechung geivurdigt
haben, obgleich Herrn yling der
für einen Historiker bcdeiMche ll!ükel
anhaftet, seine Wissenschaft von den
Finnen enguicher Livuisanon ge;
gen die Anlaufe deutscher Kultur,
guffassung" zu versechten, muß ihm
zugestanden werden, daß er in den
bisherigen Vorträgen sich großer
Sachlichkeit beflissen hat, Seine Bor
träge bchaieln die Entivicklung der
Vaüanstaaten bis in die Neuzeit,
und er hat sich redlich henurtzt, die
an tiefliegenden Verwickelungen rci
chen, von jernliegendM Einflüssen
bestimmten, im Nänkeiviel curoväi
tJrn a.(.;nU.nA(Ui ki .,,.N hnJ.
s,u-;in.u'fjuiiiii yii n ii.ii
gezerrt en Geschicke des europalichen
Welterwinkels ftir seine Zuhörer der
stäitdlich und klar zusmnmcnzufancn.
Leider zwang ihn sein Befrrebeir, in
der zu Gebote stehenden kurzen Zeit
den reichhaltigen Stoss möglichst er
schöpfend zu behandeln, zu einer stel
lenweise recht trockenen, leitfadenmä
ßigen Tarstellungsneise und er ver
fiel manchmal in den bei Universi
tätSdozentm häufigen Fehler, bei,
seinenl Publikum eine größere Ver
tramheit mit dem in Rede stehenden
Gegenstand vorauszusetzen, als vor
Handen fein konnte.
Der Inhalt der bisherigen Bor
träge ist in Kürze dahin zusammen
zusassen: Daß in, der südöstlichen
Hallünfel Europas ein buntscheckiges
Gewintmel verschiedener nach einan
der? eingemanderter Natioitali täten
' Griechen, Romanen. Slaven,
Bulgaren. Osmanau neben, und
durcheinander saß, war durch die
Türkenherrschaft fast in Vergessen
hcit geraten, zumal das Vordringen
und 'lbsluten der , türkischen Macht
die Geschichte des Balkans in den
letzten fünf Jahrhunderten entschied.
Während gegen den Schluß des 17.
Jahrhunderts die Türken auf dem
GlpfelMflkt ihrer Macht fast ganz
Ungarn und weite Teile Südruß.
lairds beherrschten, erfolgten im 1.
Jahrhundert gewaltige Vontöße, erst
Oesterreichs und dann Rußlands,
durch welche die Türken hinter To
nau und Tniesrer , zurückgedrängt
wurden. In den Greueln der fron
zöfischen Revolution sank das 18.
Schöpfung der Diplomatie. Infolge
der Besorgnisse. um das europäische
Gleichgewicht" zog sich einesteils die
orientalische Frage" wie ein roter
aden durch die diplomatische Ge
schichte des 19. Jahrhunderts. Wäh.
rend Rußland mit typischer Zähig.
keit seine Absichten auf ZechüFelung
des Osmanenreichcs und den Besitz
von Konstantinopcl, verfolgte, traten
Frankreich und England, stets sich
gegmsettig' eifersüchtig überwachend,
für die Erhaltung der Türkei ein,
wobei England, getreu seinem Wahl,
spruch: Der Zweck heiligt die Mit.
tel. nicht nur Frankreich auSzuschal
ten, sondern sich auch mit Aegypten
und dem Suez-!wnal den Schlüssel
zum Orient zu verschaffen verstand.
Erst nach 1866 trat Oesterreich, bis
dahin durch Interessen in Teutsch
land und Italien dem Balkan fern,
gehalten, als Faktor ein, und die
neueste Zeit böt das merkwürdige
Schauspiel", das Teutsche Reich in
der Siolle eines Schutzpatrons für
den Halbmond zu zeigen.
Andererseits rief die Geburt der
Nationalitätsidee im Anfang des vo
rigm Jahrhunderts eine Idee.
welche die Einigung Italiens nd
die Wiedergeburt Deutschlands bc
wirkte auf dem Balkan eine Bev
wegung hervor, welche unter häuft,
gen Kriegen und ernst? Bedrohun.
gcn des europäischen Gleichgelvichts
aus türkischen Provinp. eine Neiho
Vasallenstaaten entstehen ließ, die sich
allmählich in unabhängige Reiche
fottbildeten: Grieckxnland, Serbieii.
Runlänien und Bulgarien, eine Be!
wegung, die im Berliner Frieden
1878 einen vorläufigen Aöichiuß
fand, den Forderungen der Ilatio
nalitatsidee aber veiteren Spiel,
räum ließ."
Ta der nächste Vortrag des Herrn
Fling sich mit Ocisterreichs Marsch
nach Osten" und Deutschland Drang
nach Osten" beschäftigen wird, soll
im die Teutschen cs nicht versäumen,
sich die wachsende Bedeutung ihres
Vaterlandes als Weltmacht von ci
nem Manne erklären zu lassen, dessen
Eieschichtsauffassung ihrer Station sei
neswegs
steht.
freundschaftlich gegenüber.
Creightou Vcrei D. A. N. B.
Die ExtraVersammlung, die vom
Präsidenten Schwarz zum 2. April
einberufen wurde, war eine der
zahlreichsten, die der Ereighton Ver
ein seit seines Bestehens je erlebt
hat: es war aber auch ein herrliches
Wetter, und zahlreiche Mitglieder
von außerhalb waren erschienen.
Der Zweck war ja, daß wir in
der kouunendcn Wahl einstunrnig
zusammenhalten halten solleil und
uns nicht zersplittern lassen Es
wurden dann den Mitgliedern die
Herren Kandidaten, namhaft go
macht, welchen wir .unsere Unter
stützijng am meisten 'zuweisen muß.
ten, und die Glieder der demokrati
schen sowie der reptMikanischen Par
tei trafen dann auch ihre Entschei
dnnz.' Am meisten wurde Herr
Hitchock von Omaha, befürwortet,
der sich am meisten als der wahre
Freund der hqphenatedAmericans"
erwiesen hat. Warum auch nicht,
der Mann hat was gelernt und
kennt Geschichte.
Die nächst reguläre Verstimm
lung findet am Sonzüag, den 16.
April, statt, und da dies nur zwei
Tage vor den Vorwahlen ist, so
wäre es wünschenswert, daß wie
der eine so große Zahl Mitglieder
anwesend fein möchte.
Prof. Paul, Sekretär.
Mnlct-all wird beschleunigt.
Des Moines, Ja., . April.
3Vi8 Ünntlirfip CihfrrtpriM hni rttiir.
JahrhuilLert bluttriefend ins Grab, otimi j,er gQj icr zgte
und das 19.. Jahrhundert erroachte on Davenport. welche die Gesetz,
unter dem roten Flammenschein der niäßigfeit des Widerrufs des Mu.ct
NapoleoniZchen Ervberungskrlege..Vcscke?. wodurck iie Wirtschaften
m Joiva am 1.' Januar geschlos
sen wurden, erproben wollen, schon
im.' Mai verhandelt wird.
Zluf den Triiinmern des Rapoleoni,
schcn Weltreiches errichtete der Wie.
ner 5tongrcß 18J 5 die Grundlagen
des modenien Europa, dessen Kobi,
netten seiidenr die Ansrcänerhalttmg
des europäischen Gleichaeivichtö"
Hauptfrage gsvrZcn xt. Ta ober die lagert da, leite in der Stadt, Än
neuen Landesgrenzen nach xolitischk,!.,f ,,s-d j schz, mi dein 6,
und nicht nach nationale Gc'ichls.,?ltril. Versäumen 2ie nicht, eine
punkten geregelt warm, drachtc dielime für daliciu, zu bestellen. Ver
als Nachgeburt der - Nevslution ent-Tranen Sie nierem Wort. Ta
Ttorz echted Boitdkkr.
Garantiert über sechs Monate ge
liütüe :',atil!ilnt!ta:Z'!öee ein tiarcu i Bier i't ein
dcs Elcmeiit ' ,n ii? Lasicrne'iQzs. Lwc.
Hn;nfj. TeiVpho.ncrlj
1260,
W.Ä
i Ja kkkikm Farnwald verirtt.
!
StlimeSAbenteuer eines österreichisch,
amerikanischen Soldaten.
EintZ der seltsamsten der biekrlek
LerirrungS-Abenteu! ersährt man
nachträglich aus Honolulu. Da Ge
schichtchen passierte einem Soldaten
der amerikanischen Bundesarmee, dem
Korporal John Schuh von der Kü
sten Artillerie, einem geborenen
Oesterreich, kurz vor Schluh des
dkrflssenm JahreS. Er hat eS wohs
hauptsächlich seinen starken, ruhigen
Nerven zu verdanken, daß er nicht
fein Leben dabei einbüßte. Möge er
seine Erlebnisse größteifteilS selbst
erzählen:
An -einem Sonntag, alZ meine
Kompagnie nahe dem Krater von
Kilauea lagerte, unterhalb dez Vul
kan-HauseS, macht ich am Nachmit
tag einen Spazierzang hügelauf
wärts, wobei ich einer Fährte solgte,
stets mit dem Gedanken, daß ich nur
bergab zu gehen brauchte, um den
Weg wieder zu erreichen. Etwa drei
Stunden schlenderte ich sorglos da
hin; dann wollte ich des Abendbro
tes wegen umkehren. Als ich mich
dazu anschickte, geriet ich auf eine
neue Fährte, die sich von jener ab
zweigte. Ich wußte das, war aber
meiner Sache so sicher, daß ich ruhig
weiter stiefelte, bis die Dunkelheit
hereinbrach. Tann fiel eS mir erst
bei, da!) ich mich verirrt haben könnte!
Jetzt sucht? ich nach einem Ausweg
und folgte verschiedenen . Fährten,
aber sie endeten alle in nichts.
Je weiter die Nacht vorrückte, desto
kälter wurde es, und ich konnte nicht
schlafen; daher wanderte ich bestän
dig weiter. DaS kostete aber fort
während Kämpfe, ' denn das Busch
werk wurde immer dichter, und ich
mußte mich durch ein Netzwerk von
Unter-Eestrüpp ymdurchwürgen, wo
bei ich über gefallene Bäume stürzt
und mir die Kleider zerfetzte und daS
Fleisch wund riß.
AIS der Morgen heraufdämmerte,
fand ich mich inmitten eines un
absehbaren Farnwald s,
mit dichtverschlungenem Unterge
wachS; und der Boden war minde
stens einen Fuß hoch mit weichem,
halbnasfem Laub und allerhand sich
zersetzendem, modrigem Pflanzenftoff
bedeckt. Nach welcher Richtung im
mer ich mich wendete, hatte ich mich .
schmerzhaft durchzukämpfen; und nir
gends etwas von einem Ausweg in
Sicht! Ich war buchstäblich Gefan
gener des Farnwaldes! Schon früh
morgens hatte ich einen Baum er
klettert, um vielleicht von oben ein
hilfreiches Zeichen zu gewahren; aber
rundum war nichts zu sehen, als ein
Meer von Farnkräutern.
Dabei gab es nirgends einen Trop
fen Wasser. AuS Vertiefungen von
Blättern schlürfte ich ein bißche der
angesammelten Feuchtigkeit, nie mehr
auf einmal, als einen halben Tee
löffel füllen würde, und auch daS nur
sogleich nach dem Nachttau. Den
ganzen übrigen . Tag und die Nacht
schleppte ich mich mit ausgedörrtem
Halst und leerem Magenlveiter. Gar
nichts Eßbares war zu finden, keine
Beere, keine Wurzel! In ver Ver
zweiflung versuchte ich mitunter,
Farnkräuter zu essen; aber ich. konnte
sie nicht verschlucken, nachdem ich sie
zerkaut hatte.
Wiederum folgii auf den schreckli
chen Tag eine noch schrecklichere Nacht,
von kalten Nebeln gleich Regen er
füllt. Naß und kalt, mußte ich mich
beständig in Bewegung halten. Ich
zerfleischte Hände und Beine beim
beständigen Auseinanderreißen von
Geftrüvp und war furchtbar schwach.
Doch ja kein Stillstand! Wur ein
Fünkchen von Hoffnung hielt mich
noch aufrecht.
, Dienstag abend raffte, ich meine
letzte Kraft zusammen,' um einen
Baum zu erklimmm, wiederum
daS FarnkräuterMceer auf allen
Seiten. Am Mittwoch waren meine
Lippen so verdorrt, daß die Haut in
Fetzen sich abschälte. Mein Mund
war weh und verquollen, und der
talz brannte schrecklich. Meine
chuhe, die neu waren. a!S ich den
.Spaziergang" antrat, waren ganz
zerrissen, und Sohlen und Absätze
waren verschwunden. Höllisch wurde
daS Turft-Sefuhl. tätlich die
Schwäche... .
Donnerstag gegen Abend bemerkte
ich einen Streifen Gras, das hüsten
hoch zwischen Reihen Bambus und
Farnkräutern wuchs. Langsam folgte
ich dem VraS, obwohl ich mich kaum
koch bewegen konnte, und schließ
lich erreichte ich ine Lichtung und sah
an einem Hügel ein Häuschen. Eine
Japanerin fuhr ntsetzt auf, als sie
mich herumtaumeln sah, und rief ih
ren Gatten. Sie gaben mir Wasser,
ober ich konnte eS nicht trinken; sie
kochten mir Eier, gaben mir Milch,
Kasfee und Tee. aber ich konnte nichts
schlucken. Der Japaner -badete mir
Eesicht und Füße und wusch mir
Hnls und Mund auS. Dann konnte
ich etwas heiße Milch schlügen, und
die Genesung dkgann. Mein Sama
riter sandte Nachricht nach Hilo. und
ein Auto holte mich."
Schuhs Kameraden hatten ihn am
Mittwoch als tot betrachtet. Beim
Versuch, ihn zu finden, hatte sich die
Hölsie der Nsmpagnie gleisalls ver
irrt, wurde ober mit Muhe wieder
tstimKmtimwM
Deutsches Theulcr
in Dunblir. M.!
Der Tranm tisch Club der Staats.
NniverfiSät wird dort Tit
Jugcdliebe aufführen.
Dmibar. Neb. Der Deutsche
Dramatische Elub der Staats-lkn.
versität wird am Freitag, den 7.
April, im OHicrnhmi unter Ä'itung
von Frl. Prof. Amanda ' Heppner
das prächtig deutsch Lustspiel Die
Jugendliebe", zur Aufführung brin
Diese jungen Mimen haben dieses
Jahr in vielen Städten des Staa
tes gespielt und sich in jeder Weise
cuIIczeich,.'t. Sie werden auch in
Dunbae gavz gcwig großen Beifall
finden. Es i)t nun zu hoffen, daß
die Teutschen ' bet ganzen' ' klinge,
gend sich 'recht zahlreich zur Vor
stellung - einfiden werden, zumal
der Reinertrag der Kriegshilse zu
fallen wird. Trr Eintritt ist 3c
jür Erwachsene und 15c für Kinder.
Die Vordere itungrn für die Vrrstel.
hingen liegen in Händen des Deut.
schen .Verbandes von Drinbar, und
ist besonders Präsident Weiler eif
rig an der Arbeit, die Borstellung
zu einem - Erfolg zu gestaltn. TaS
Dunbar Orchester wird deutsche,'
Musik liefern.
Man unterstütze die deutsch
tjresse. indem man zu ihrer ÜZer
"-stung beitragt. .
IfcPIS
I .. " , ;,,JLmmm
lZ "
V&t-lfZKY
ivir
. 'X.
,KSet,l,kitl!
et ttt4'i (tin I, tut uns' Stil In
itrul funra tttffltr 3t ,
! . ach iui(trn lau Man ffrtMt
ilint. Win fcu Mch ffin Hol ktitn, lajnlk
eu inl oieit: tu, 1(11 mit mit. mit 4
tz tm tt tut gtti ktgmmfn tan."
K hwivv, 438 8. IS. II. 0m, tttk.
Likör- und Bier-Ver-eandtgeschäft
von
OTfO VORSATZ
151? Howard Straße
Omaha, Nebr.
ist ftzt in der Lage, alle an
dasseibe gerichteten Aufträge
von Fern uud Nah zir erledi.
gen. DaMbe führt.Alles, was
nian in dieser Branche wünscht.
Mser Motto ist: Gute und
reelle Bedienung. , Senden Sie,
bitte, um
Unsere Pre:!iste
Sie werden mit uns zufrieden
sein.
Beruft Euch bei Einkäufen rntf
die Tribüne". '
PoLtische Anzeige.
politische Anzeige
,
ipwinnii
F. J, MeSHANE, JR. (
9 " t
V ' ' ' XX i
i Demokratischer ;
Wa ' ß- " . " i 0
. : X ;; '
j Kandidat ; ; V i
4 ' T ' Z
4 '"1-, 5
a .:- - .., ' . " K
Iiir r ? . ,., r q m
4 -:J 'V
S'j pn . ' J 9
.iierirr
'. . r.
; X i
' " - ' ' f
" ' ',; - 1 ö
f S'r .' 8
J - - S
yhv - - : j
fftv 'V ; S
I "! t'-i' -V I d
I - , i , t i 5
viit, ,m F, ,,,V,,,,. K
G
'i
l Primärwahlen
aml8.Apriri6
?
3
Mfctt in Omaha
HHc?!
2ZZZ7iZ'Z22ZZnZUZ
K.1
fei
ii u
H 9
U
m
I??VUHM'MIMW?Ms?WWD
mMMU'mimääAtdmmkAmid'ääH
Äre Yo
fl ii
m rm m tk Bf Ms M
r ii
Wif Wl
na
Vorgeführt im .
AUDITORIUM
am 7., 8, und 9. APRIL
Zwei Stunden
I Unterhalten
der besten Sorte
j Ein Lichtbildstuck ohnegleichen
U U
E" wMiwwi-''f'tiy,P'ti!'!'iW'i'f''ni''iH,ifi'''iith
...äyu.MUH......lJI.MIi.HMUUl.ii
61
U
II
II
11
y
El
ii
II
M
ri
El
il
tl
li
Ii
11
II
f
n
m
ti
m
m
m
m
m
n
1 1
u
M
a
m
ii
u
gfm..
m
m m
ti
ti
ii
"
, a
- ti.
TAFT'S DENTAL ROOMS ItlZ,
16. und FARN AM STR.
ALLE MODERNEN BEQUEMLICHKEITEN
4dbb "W-
Hl
ir si
K-i
' vs
ir
Jf.lJrV S
j I ß
ir':.'T -i
ii- t'K
Ivs-l
Jl
Tflfc3t. . , ,
Wi i iiii
- ti m, J- .
. i 1 1 ü " ';-'' r i-j ;
- Jl V
''M iCr
9r w'jt .i c-jjjr. ..
fTO
iltrs
I Sl ' sZlr,Z
fy fftCACtfs -
V j- v -o.-- . f
' -;" -f r
n ..;.-, ,, .
- - ' ,
,!, .., i ilB iü'ni iaTI, ;-j ir. .n,.;! Hirt