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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 6, 1916)
-i' Ä, 1 ijC ) ägNe Omllha Tribune , , . j? ::::4W:!" ' . , sb U Bunte Urieas-CKrOMW aus beuteeben Landen A.: ' - . J i ....... DWSWW-W Sif'iofe gfuM . iii pikfi . . ' j in besuch in Oizmuiden. ?lnf den Trümmern der 3lobt wnrde eine gewaltige Festung erbnnt. KnegsberichKrstatttt Hcrman Maisch schreibt': Seitdem am IC. Oktober 1014 die piie Dumuiden und Ipern, zuerst im Äincralstabsberichi auftauchten, sind sie auch nicht mehr daraus verschwunden. Der lange und erbitterte Kampf in Flandern t galt der Herstellung einer Festung, die nicht . genommen werden könne und, in ununter, brochencn Emzettämpfen ist das Resultat, der Apernbogcn, gewonnen worden. Daß wir damit eine Stellung erreicht haben, ". wie sie unsere Feinde bei Lcns immer wie , der anstreben, nämlich den erhöhten' Rand einer weiten Ebene, haben wir schon bei der Schldcrung von Mern gesehen. Es ist für den Gegner nur noch durch die F!ie g möglich, festzustellen, was bei uns vor geht, während unsere Beobachtung frei und ungehindert ist. Tsß aber unsere Flieger - gerade in der letzten Zeit soaußerordent lich Erfolge im Luftkampf in dieser Gegend errungen haben, beweist, daß sie mit gro ßem Glück dem Feinde den Einblick in : unsere Stellungen unmöglich machen wol len und können. Die logische Folge ist ein ziemlich planloses Streufeuer des Gegners auf das hinter der ersten Stellung liegende - Geländer, hier und da auch eine zwecklose wütende Beschießung einer Stadt, wie z. ; B. Lille. Einen der bemerkenswertesten Punkte des ganzen Bogens bildet Dir muiden, das am 11. November 1914 er stürmt und zu einer starkeu-Position aus gebaut worden ist. Eine tote Stadt, in der alles stadtische Leben ersterben ist, eine Trümmerstätte, die den Stützpunkt einer befestigten Anlage 'in der vordersten Front bildet. Tagsüber, und zwar wie so ziem lich die ganze Westfront von 10 Uhr vor mittags an liegt die Stadt im schwersten Artilleriefeuer. Man mutz deshalb nochts bis in die Nähe zu gelangen suchen, um früh vor Sonnaufgang den Fußmarsch bis zu d r Stadt zurücklegen zu können. Ter ' winzige Ort. den wir durchschreiten, bat in der langen Zcii der Belagerung natürlich eine Wandlung durchgemacht. Bei ein- brechender Dunkelheit tonnten wir auf ' 1 einen Rundgang allerlei Tinge feststellen, von denen die Sieddung früher wohl nie etwas geahnt hatte: Eine Badeanstalt für Offiziere und A!annfchaf en, ein kleines Ziasino agaf mit einem Lillard, eine hüb- sche Kantine, eine Entlausungsansialt. überall elektrische Beleuchtung, vielfach Dampfheizung, hergestellt von einer blitz , sauber gehaltenen Tampfmaschine, die ur- sprünglich' Landwirtschaft studiert hatte; eine "Selterwasserfabrik und eine . Schweinemastanstalt haben sich die Leute eingerichtet. Ja diese letztere wenige Kilometer von der feindlichen Front ent, sernt hat sogar 60 Schweine, die be sonders gut geriten waren, der Provinz Ostpreußen hiniibergeschickt.' Die im glaublich gründliche Feuchtigkeit Flan derns hat auch eine Törranstalt für Stroh und Heu notwendig gemacht, in der auch Zichorien zu Futierzwecken gedorrt werden; der wirtschaftliche Krieg des gegenüber ,,lie genden Gegners hat die findigen Feld grauen auch zur Errichtung einer Entfet tungsanstalt geführt, wo durch Behandlung der A'jälle und Knochen ein Oel zu Be leuchlung-zwecken gewonnen wird. Einige wenige Einwobner, die in dem unwirtlichen . Ort zurückgeblieben, erhalten auch ihren Anteil an der Arbeit. Sie bekommen $. A. Schweim in Pension" und werden für die Gewichtszunahme ihrer Pfleglinge in Gestalt von Lebensmitteln usw, belohnt. Und nun gina's fort aus dieser Stätte intensiven Arbeitens und Lebens in das tote Tirmuiden zu Fuß. Tie Strotze ist in vorzüglicher Verfassung, vollständig ent 1 wässert, während in dem Gelände rechts uns links unzählige Streifen Kanäle, f Tümpel. Seen den grauen Himmel bleiern spieaelnd die noch schwarz daliegende Erde unterbreckicn. Wir durcheilen das stark - zerichossene Reffen, m dem Mannschasten eilig alle begonnene Tätigkeit zu beenden suchen, ehe die ersten Granaten herüber kommen. Aber der heraufkommende Tag bringt noch etwas anderes mit sich, niaiij kann seht klar erblicken, was seit der Der' bängnisoollcn Ucbnschmemmung im vor! gen Jahre, von bet so oft in den Berichten des Generalitabcs die Rede war, hier, (je arbeitet worden ist. Eine Festung ist hier errichtet, ein Bollwerk das ganze sumpfige Land geworden. Tiefe gewaltige Stellung, daS ilt sicher, lägt den Gedanken an die Möglichkeit eines DnrchbrUchkS bei Dir muiden gar nicht aufkommen. Und dann die Stadt selbst, die in die Stellung eiubezogen ist und dadurch zu sterben verurteilt war. Ter Eingang und die ersten Straßen bieten das bliebe Bild der zerfcboffenen, zertrümmerten Häuser reihen. Tie , gut gebauten Kamine halten am längsten stand, manchmal hängt auch ein Gebäudeteil, wie ollen Gesetzen der Schwerkrüft trotzend, hoch oben in der Luft an einem Mauern st, aber einen besonderen Erdrück empfinden wir nicht. ' Ganz an dtrs leint Betreten des großen Warkt pkadrö. ' Das i!d der zcrfc5offene .--,'!, und das links 'davon fteknde $iV:,ui mt so uberwaltigkns. vag maa tun versessen konnte, daß, das Stehen !! : p cd r lrarne überschreite ds " ! ' ' C"l"T It Die Gewehrkugeln a :'ar p r V zt der feindlichen Ltelluuq f n-n r r S 'i' 9 e Mauern oder fahren ( i i ta SnaßcnpZaster, 'onne taut! ds Bild .1 t und wie gescheit hing der Blick an der Ruine. Merkwürdig, es war kein Grauen, was als erster Eindruck entstand trotz der Bcrwllstung. es war be reits die Schönheit der Aume, besser och des Tores.' Hoch ragt das Mauerwcrk von furchtbaren Gewalten sind große Teile fortgerissen. Schutthaufen entstanden, der stehen gebliebene Rest zerfeht und zcrtrüm wert, durchschlagen von riesengroßen Gra natlöchcrn und der Sonnenstrahl trifft auf entzückend gemeihelteS gotisches Fen sterlein., auf Säulen und Pseilcr, auf Maßwerk und Bögen. Der Lettner des Domes von DizmuidkN von Urban Taille bert ist in den Reisehandbüchern als das einzige bemerkenswerte Bauwerk genannt, und er soll größtenteils aus dem Schutt wieder zusammengelesen und irgendwo anders wieder aufgerichtet worden sein; es wird sich in dem Schutt der Kirche, der bis zu den Kapitalen der Säulen das Krichenschiff fii.t. auch wohlnoch manches wertvolle Einzelstück bergen lassen. Aber wenn die Ruine so. wie ich sie sah erhal ten bliebe, sie würde lange Zeit das Ziel vieler Tausend von Reisenden bilden, die ebenso unter dem Eindruck stehen würden der unvergänglichen Schönheit, die das Grauen des Krieges, überdauert. Von den überaus cigestartigen Einzel heiten der Stellung in Dizmuiden selbst, darf man nichts schreiben, und nur soviel kann man sagen, daß man über die Kühn heit und schöpferische Findigkeit, mit der hier die Festung gebaut wurde, versucht wäre, hie und da zu lächeln. Es war ein mal anders hier. Das zeigen, die oberen Kanten der früheren Stellung, die kaum handhoch aus dem Wasser ragen. Vcmcrkcnstucrter Drulkerei-Nekord. Wie die Krieasanleihrstücke hergestellt . wurden. Die ungeheuere Leistung der Reichs drucke! in der Herstellung der Kriegsan lcihestücke stellt sich noch viel größer dar, als nach der Stückziffer der Zeichnungen, zu berechnen war. So sind für die auf Anleihcstiicke eutfallenden S983 Millionen Mark der dritten Kricgsanleihe nach den Wünschen der Zeichner erforderlich 68,272 Stück zu 20,000 Mark, 121,154 Stück zu 10,000 Mark, 336,012 Stück zu 5000 Mark, 788,126 Stück zu 2000 Mark.! 2,587,119 Stück zu 1000 Mark, 1,760,335 1 Stück zu 500 Mark, 1,683,252 Stück zu 200 Mark. 1,079,485 Stück zu 100 Mark.! Zu diesen 9,353,803 Stück treten noch die Stückziffern der ersten und zweiten Krikgsanleine hinzu, sodstz insgesamt 20 ÜJtillitmen Stück herftellt werden. Im Durcbschnitt kommt 'sonach auf jede er wachsen! Person in Deutschland winde ftens ein Anleihestück. Die Finanzgeschichte aller Zeit hat bis her eine gleiche oder ähnliche Tatfache nicht zu verzeichnen. Es läßt sich. ohne weiteres ermessen, welche gewaltige Summe ' von Arbeit, technischer Leistungsfähigkeit und peinlicher Sorgfalt der Druck dieser An leihestücke notivendig macht. Daß dies alles in verhältnismäßig kurzer Zeit ge schaffen werden kann, zeigt die Reichs druckerei auf der Höhe ihrer Aufgabe und ihrer technischen Vollkommenheit, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß während der Kriegszeit auch Druckarbeiten qndcrer Art für Reich und Staat crusgeführt werden müssen. Eine ganz bedeutende Arbeit hat mit der Kontrolle usw. auch die Reichs schu'denverwaltung zu leisten, da, abge sehen von den Verbuchunaen, jedes An- leibektuck genau geprüft wird. In der Geschichte des jegigen Krieges gebührt auch der Reichsdruckerei und Reichsschul dcnvcrwaltung ein Kapitel der Ancrken-, nung ihrer großen rregsaroelt. Eine Kricgsgcdächtniskirche. Wie man aus Graz schreibt, wird zur Erinnerung an den Weltkrieg auf Vrn Semmenng von Freunden dieses schonen Ausflugszebietes eine Kriegsgedächtnis kirche erbaut werden. Als Standort wird der Fuß des herrlich gelegenen Kreuzder ges ausersehen. Es bat sich bereits, ein Kirchenbauausschuh gebildet. , Zuchthaus für russische Räuber. . Das Jnsterburger sußerordenik. Kriegs, gericht verurteilte einem Privat Tcle gramm zufolge drei . Mitglieder einer russischen Räuberbande, die wahrend tys Russcneinsolls in die ostpreußifchen Grenz bezirke Niit dorV'baltenem Revolver Geld, Vieh und Geireide erpreßten zu lang jährigen Zuchtlausstrafen. Ter eine er hielt zwölf Jahre, die beiden anderen je zehn Jahre. Die Täker. von Beruf Ar beiter. legten bei den Raubzügen russische Militärmäntel an und setzten Soldaten müßen auf. , . Ein deutscher Pater. Zu jenen Familien, die mehrere Söhne im jelde stehen haben, geHort auch der Aus tragsbaucr und frühere langjährige Ge memdediener Joseph Naab in Hinter sckmiding. Sechs seiner Söhne stehen seit ,'Kriegzbeainn im Felde und leben alle noch. Vier davon wurden zum Teil wiederholt .verwundet. Zwei erfreuen sich Allerhoch- Auszeichnungen. Ein weitere? L.vbn sist Wachtmeister bei der K. Gendarmerie !Äbteilung von Oberbaderg und daher un- I abkömmlich. Ter älteste von feinen oft iSctjnen, seinerzeit wegen mamanon zu- , ruelgestellt, ist zur Infanterie 1 usae iboben. Der 72 Jahre alte Vater .'.aab. seldit ein Mitkämpfer von IM und 1870, 'ist stets frohen Mutes uns man hört ihn j immer wieder ,'agen: Eins möchte ich nsch, erleben, da alle meine ohne gluck- !l:ck beiiukihren. dann werde ich mit ihnen trn Wi.-dcrsch:,.!ftft feicr Mcnteutt kiiiks FreÄechgimrs. von Kamerun nach liwl ! Aus dem französischen Schiiticiigraben in die deutfche Mari. - Fremdenlegionär Kirsch, von dem vor einigen Monaten berichtet wurde, daß er aus einem französischen Schützengraben in einen deutschen überlief, sich dort als Deut scher legitimierte und in die deutsche Wa rine kingestclkdwmrde, in der er sich bereits das Eiserne Kreuz erworben hat, tritt durch die Schilderung feiner Erlebnisse, die Kapitänleutnant z. D. Hans Paafckc nach seinen Erzählungen und an der Hand glaubwürdiger Dokumente im neuen Jahr gang der Gartenlaube veröffentlicht, in die Reihe jener Männer, die. wie die Bcsagung der .Ayesiza". durch ihr tatkräftiges Durch halten das Schicksal bezwungen und sich trotz atemraubender Abenteuer und Gefah ren aus der wildesten Wildnis den Weg nach Teutschland gebahnt haben. In jener kurzen Zeitungsnotiz, die über sein Schick sal beriebtete. maa manchen Zeitunaslefer der Fremdenlegionar' stutzig gemachtund ihn veranlaßt haben. Kiych zu zenenLy nen Teutschlands zu rechnen, die sich im Baterland unmoalick gemacht hatten oder. von Abenteuerlust getrieben, Dienst in der Fremdenlegion naymen.- eren Avenieu mögen manchmal sehr interessant sein, sind aber immer mit Vorsicht zu genießen, und ihre Glaubwürdigkeit läßt zu wünschen übrig. Kirsch gehört keineswegs z vicstn Abenteurern. Bei Ausbruch des Wcltkrie atl war Kirsch als deutscher Monteur auf einer Schiffswerft in Kamerun beschäftigt. und der Gedanke, m die Fremdenlegion einzutreten, war ihm niemals gekommen. Er war trat! seiner ?!uaend ein tüchtiger Fachmann in durchaus gesicherter Stel lung, der mit icoyasiem Geiii vie Lvunoer der afrikanischen Wildnis genoß, aba sich aucb in Kamerun aam auf deutschem Bo- den fühlte und weder Veranlassung noch Neigung yatte, vielem veulzazen Boom v mnU untreu ja werden. Da kam der Siriin. und das deutsche Sckiss. auf dem Kirsch beschäftigt war, wurde von einem englischen Kriegsschiff gekaperr. niriq selbst mit der ganzen weißen Besatzung, die schon vorher eine Neger-Meuterei an Bord erlebt hatte, an der GoldZüste interniert. Es gelang Kirsch, t das Innere zu fluch iff, in der. Hoffnung, dort uf .deutsche Schukrrnp z treffen und sich ihnen an ififilienci. Diese fflffiiiina erfüllte sich N lss,, tiiiW. mft 4 ntA'.ri1ft ' ' -i" . I neu jjiuiui(ii uuu viiuuiiiunyiu vun V , Xrnmnlm mifmnnff dmen oeaenüber tt , . l4I..r rr T.t I u-'-r" "iaff"ir"i -c ; sich als Schweizer auögao. ÄIS kgiiima tion zeigte er einen Brief von einem Schweizji Freund aus Genf vor, der zwar nicht Kirsch, aber Kirch hieß und den er in der Erwartung, daß die Franzosen das fehlende s" in dem ähnlich klingenden Na men übersehen würden, als seinen Bruder ausgab. In dieser Erwartung hatte er sich nicht getäuscht. Seine Hoffnung aber, als Schweizer freigelassen zu wtrden, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr behandelte der französische Kommandant ihn fortge setzt mit dem größten Mißtrauen, bis Kirsch endlich seinem Drängen nachgab und sich für die Fremdenlegion anwerben ließ. .Bist du erst, wenn auch als franzö sischer Fremdenlegionär, in Europa, so wird es dir auch gelingen, nach Deutsch land zu entkommen", sagte sich Kirsch. Aber sein erster Versuch, nachdem er ols Frcmdenleaionär in Südsrankreich einge kleidet und" flüchtig ausgebildet war, über die Pyrenäen nach Spanien zu entkom men, mißlang. Er wurde kurz vor dem Ueberschreiien der Grenze von französischen Gendarmen aufgegriffen und kam mit einer kurzen Arreftitrafe davon, weil er durch Briefe eines baskifchen Mädchens, das sich m den stattlichen Fremdenlegionar verliebt hatte, den Mililärgericht-hof , glauben macbte. n babe nur seine Garnison der- lassen, um diesem Mädcken in ihrem an der Grenze gelegenen Heimatdorf einej kurzen Besuch abzustatten. Mit einem der n,?rtm,n lArfninrnnsfiBttf tvurde kl fln die Front geschickt und lag nun im französi- schen Schützengraben gegenüber, yui einem ander Deutsch? aus der Lcaion. der sein Vertrauen erworben hatte, verabredete er. gemeinschaftlich oel der ertten guniüge Gelegenheit in die deutsche Linie zu flüch ten. Sein Kamerad wurde bei diesem Wagnis erschossen, er selbst nur am Arm verwundet, trotzdem seine llnitorm von sechzehn Kugeln gestreift wurde. Das Miß tri:,n, mit dxm et emvsanacn wurde. schwand, als er seine Geschichte erzählt hatte und die Wahrheit seiner rzaymng an skinkLeflitimatillNs-Papikren nachgk? prüft war. Die Zugehörigkeit dieses echt deutschen ?Kannes Zur Fremdenlegion war also nur eine Episode seines Lebens, die er sich hatte ouszwingen lassen, weil er keine andere Möglichkeit sah nach Teutschland zurückzukehren und seine Pflicht dem deut schen Vaterland gegenüber zu erfüllen. Tchlechles Brot. Aus Fünskirchen wird gemeldet: Vor dem hiesigen Gerichte war vorgestein der Bäckermeister Lawr Weiß angeklagt, weil er so schlechtes Brot verkauft hatte, daß mebre Käufer nach dem Genusse des Brotes schwe? erkrankten. Der Angeklagte verteidigte sich damit, er sei wohlhabend, besitze eine halbe Million und das Brit sei nur deshalb. so schlecht geworden, weil er keine anderen Produkte zur BrstciM aunz erkalt? tonnte. Er wurde z einem "-t.rt ßn-t.itinniij irnti tu lajf;r,d Kronen 'ßtldsttaf: verurteilt. ' Tcr Kricgsstock licidcn Frnnzoscu. Eine von Viigliindern übcruo'äiiiei, uniiiililürische Mode. Der moderne Krieg, der eine Unzahl neuer Waffen und Kriegöirerkzeuge erste hen ließ, hat gleichzeitig auch die ältesten, scheinbar vergessenen Apparate und Gc brauchsgegenflände zu neuem Leben im Feld erweckt. So ist auch der Stock, der nute, alte friedliche Soa.iicrktock. krieaerisch geworden und ins Feld gelangt, wo er sich bei den Armeen der iervervanoier einer außerordentlichen Velicblheit erfreut. Tie Stöcke sind, wie in einer zeilgemäßen Plauderei des .Temps' ausgeführt wird, in England und nunmehr auch in Frank reich der Mobilisatjon auf die Dauer nicht entgangen. Aber im Gegensatz zu ' incr bisherigen Bestimmung deutete das Er scheinen deS Stocks nicht dahin, daß die Armeen unausgesetzt marschierten, er be gann im Gegenteik bei den Franzosen erst eine Rolle zu spielen, als der mehr, oder weniger unbcweglickze Stellungöineg zu feinen dauernden Rechten kam. Von der KüNe im Norden bis ,u den Voaesen hielt der Stock seinen Einzug in den franzö- sischen Schutzengraben. Xtt Ktockmooe in der französischen Armee scheint aber we Niger aus die Eigenart des Schutzengea benkrieges, ls auf eine Nachahmung des englischen Militärs zurückzugehen, das be- kenntlich auch im Frieden statt mit kavei ntwt tSptfennettipfit mit Söaüer- und Reitstöcken kiriherstohierte. Und wenn die ser Zusammenhang im iraips m v rede gestellt wird, so geschieht die! wahr scheinlich aus guten Gründen: um zu, per bergen, daß die wenig geübten und wenig soldatischen englischen Luxustruppen einen immer deutlicher werdenden fmaonmen Kinsluk auk die militärische Disziplin ihrer französischen Kameraden ausüben.. Kriminalltal und Krieg. Abnahme aller'Berbreche durch Tres dener Bericht bewiesen. Wie se!r sich seit Kriegsausbruch die Kriminalität vermindert hat. ersieht man aus dem Jahresbericht der Dresdener Kriminalpolizci. den ihr Chef Dr. Hcind! veröffentlicht Z,at.' Die Bcirugsfälle haben danach in Dresden um 40 v. H., die Ein brüchc um 70 V. H.. die Sittlichkeitsdc Zitte um 17 v. H. abgenommen. Der Be richt bemerkt da,i5,Es wäre verfehlt, die Abnahme der Kriminalität etwa nur der Abnabme der Zivilbevölkerung zuzuschrei r K, - Vtl .nu ... vielmehr Plycyicr,e Der beste Beweis -.ur.;,ir- Grunde mitspielen. dafür ist die preußische Kriminalstatistil des Jahres 18. m dem nur feizr wenig preußische Truppen das Land verliefen. ?mat waren die wirtschaftlichen Ver- Hältnisse Preußens zu Kriegsbeginnnicht gunstig. und es bestanden Gründe, rc fahrungsgernaß ein Steigen der Krimina lität verursachen. Trokdem war eine Ab nähme der strafbaren Handlungen zu be obachten, d:c m keinem BeryaltniS zur Abnahme zur Bevölkerung stand.' Die vergcsscilkn Krieger. Was der Bund für freiwillige Bater landodienst getan hat. Für vergessene deutsche Krieger, d. h. für solche tapfere Kämpfer an willen Fronten, die keine Angehörigen daheimae lassen haben ode: deren Angehörige für ihre Lieben da draußen nichts zu tun ver mögen. het der bekannte Bund für frei willigen Vaterlandsdienst' zu Berlin W. g im abgelaufenen alten Jahre eine sehr ausaedebnte Tätigkeit entfaltet. Ueber 90.000 solcher Vergessenen der deutschen Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande wurden durch die Hilfsbereitschaft deut scher Vriider und Schwestern der Berges s?nb,it eriirissen! man beeilte kick, ihnen anstelle der fehlenden eigenen Familie eine warmherzige Stätte der dauernden Lie besmrsorge zu bereiten. Wieviet eater Dank aus den erfreuten Herzen der sibzr raschten Emvsänaer strömte, beweisen de ren Zahllose Zuschriften an die Wohltäter. Tie Zahl der diesem Bund vetannttver k,nd,n NeTnrfnw taärfifl aber täalich um in rfiffcfirfiiä. fvute sind schon weiter 30.000 Adressen unterzubringen! Tck Bund erbittet dazu herzlichst die treue Mithilfe von Stadt und Land. ' Ckuerung vor 110 Jähren. Lebensmitlelprcise aus der Zeit der großen Franzosenkriege. ... 'am.!j.hm !!.... jin qifct eines o""" fand sich eine Denkmünze aus dem ayre le05, auf eichet eine ganze Anzahl von i'?knsm!ii,ipr?,s?n verzkienner i. tie uS, einer Zinnlegierung hergestellte und Mit einem ier veiieyene 'unze zeigi, io weit erkennbar. solg?de Inschrift: Anno 1805 Tweuerunz zu Reichenberg i Böh men. Weizen den Strich 56 fl.. Korn detto 52. erste Hafer 19, Hirse 50, Erbsen 52. Auf der zwea Seite: Lin fen 49. Sckwa... tunleserlich) 60, Pslau men 20, Erdäpfel 12, Holtz die Klafter, hartes fl. 1Z weiches 5,15, Bier. . . . iunleferlick) 12. 1 Dukaten fl 6.20. 1 Thäler 2.00. Xie Miirje mißt Ü3 Mili stder im Durchmesser, Jas DWWtkk der Kkicgsßtsaiigciikil. )n Niederzwehren. Icr Laiidesrabbiner Tr. Toctor Kassel berichtet darüber. . in Vor den Toren Kassels, us dem KeilSberge, von dem man einen herrlichen Blick auf Wilhelinshöhe hat. dehnt jich das riesige Gefangenenlager aus, eine ganze Stadt mit allen Einrichtungen und einer musterhafte Organisation. Zu der Leseballe ist nun auch daö Tkeatcr bin zugekommen, auf dem abwechselnd Iran zosen und Russen und nun auev vie ruz fischen Juden spielen. ! Ein großes, heizbares, elektrisch be leuchtetcs Zelt ist in drei Teil, geteilt, der westliche ist für den mohamniedanifchen. der mittlere für den jüdischen Gottesdienst bestimmt und besitzt alle rituellen Einruh tungen; der östliche Teil ist das Theater. Es hat eine kleine Bühne mit den not wendigsten Requisiten, einem etwas der tieften Orchesterraum und bietet Platz für mehrere hundert Zuschauer. Die jüdischen Vorstellungen, die am Samstag Abend stattfinden, gewähren ein merkwürdiges Bild: Auf den ersten Reihen sitzen deutsche Offiziere, davor das Orchester, meist Franzosen, und oben stehen Jargon sprechende und singende Juden. Sie geben zunächst einen Akt aus der Oper .Aarkochba' und dann den Anfang der Oper .Die Zerstörung Jeru salems". Kunstvoll geschriebene Pro gramme und Inhaltsangaben erleichtern das Verständnis. Die Hauptrollen spielt ein Opernregiffeur. der clle Terte und Roten ans dem Gedächtnis nicderacschrie den und Solo. Chor und Orchester ein- geübt hat . Musikalisch sind sie oue, die da- oben mit Begeisterung. Talent und mehr oder minder schönen Stimmen singen: der König Adekias mit Krone und Purpurmantcl. der Prophet Je mias, würdig und hoheitsvoll in weißem Talar. und der Held Gedalja in Kriegs ausrüstung. Zwölf Mann bilden den Chor, der meist unbeweglich die Vorgänge auf der Bühne begleitet. Die Musik vereinigt in sich slawische und synago gale Elemente: olles fließt in ununter brochenem Moll dahin, ist trotz des Rezitando straff rhythmisiert und nur hin und wieder harmonisiert. Das häu, fige Unisono von Chor und Orchester und das rasche, rhythmische Woll haben etwas Erregendes an sich. Die kurzen Harmo nisieruiigen empfindet das Ohr wie eine Wohltat; die Intonation ist ausfallend sauber, trotzdem die Tonfolge nicht leicht zu treffen ist, der Rhythmus ist haar scha Das Orchester setzt sich aus fünf ersten, fünf ziveiien Geigen, einer Oboe, zwei Flöten, zwei Klarinetten und einem Bah zusammen und wird Von dem sran zöstschen .Dirigcur' fest und sicher zu lammtnathaHin. Dft TonklaNll. der sich aus 'dieser uaensriiaen Zusammenstellung ergibt, paßt durchaus zi dem Charakter des Ganzen. Die .jiddische' Aus- spräche wird durch die Musik und die leb hafte Mimik diel verständlich, und die lablreicken ?,ubörer kolaen den Vornan gen mit atemloser Spannung. W der ProtMt Jeremias hedraiiq die Wvrie V"!"1' n'"""" v'-'-m-i ous den Klageliedern singt Gefallen lst die Krone von unserem Haupte', da stehlen sich Tränen in die Augen der 3" . r, t : . : i ... , V- k., f.&.n börer. die mit denen da oben leben. Nach dem Tragischen folgt das Wro teste. .A Schmeck Tabak' verheißt der Theaterzettel. Vier polnische Luden, olle gleich gekleidet, in Kastan. rotem Hals tuch. langem Bart und mit zerdeuuen ?ilink,rn tanzen ein Ballett. E drückt die Freude iiber den Genuß incr Prise Tabak aus. Die würdevollen Arm K'W?NUNÜ'N fben allmäblicki in immer raschere und lebhafter Korperbewegungen über, die schließlich ein seltsames Kon glomcrat von slawischen und chaszidiZchin Tänzen eraeben. Es ,U ein ungeneuer lich-groieskeZ Bild, eine Verschmelzung geradezu unmöglicher Gegensätze und doch ein Stück urwüchsigsten Volkslebens. Den Schlug düdek ein yarmwzes Theaterfiückche .Der vhnenstolze Herz' lHerzcln Mcjuches). mij den einfachen Konflikten, wie sie jedes Volksstück aus weist. Die typischen Figuren: der Tal mudstudent. der Heiratsvermittler, der reiche Vorsteher, der arme Fuhrmann, die brave Tochter sie olle werben ,niia; charakterisiert und sind merkwürdig ge Miirft ,,sn'sM. Züdiscbe Volkslieder und ein Hochzeitstanz mit seiner steifen Wurde beleben die Szene. Xas isanze ist ei Ausschnitt auä einer abgeschlosse nen. fast unbekannten Welt mit ihrem unendlichen Leid und ihrer so geringen Freude. Die Freude ist gedämpft, durch geistigt und fast lediglich religiös veran kert. Sie hat ihre Stätte in der Familie und im LehrhauZ und kennt kein Aus arten. So entsteht vor den Gefangenen ihr tmin-nft iVirnal. sie leben für ein paar Augenblicke wieder in Ihr, sie und glücklich fit waren ja daheim. Zuhörer strömen in, Lag, TAt 5u6ÖTct strömen ini Lar. in die Mirklickiknt. sie Nnd den Deut en daril- bar. Bei ihnen dürfen sie Mensche sein. Protest deS ThronsolerS. Die Haushaltung der österreichischen Tbronsola-rs vriteitierie aeaen die Be schlaeniabme der Villa d'Estt durch die Stadt Tiooli. weil die geplante Verwen dunz als Lazarett durch die damit der bundene Desinfektion d:e Dekorationen und Gemälde schädigen würde. Da die Reaierung birher die Beschlognabme nicht deiitttiate. lo tiei t vorlaut! die Z-.lao:oer i waltung von der Besetzung b. Zu Ehren Mackcnscns. Der e.Jyrie söhlt sich ,r Jugend hingezogen. Der Magistrat in Sittcrftld hat be schlössen, dem dortigen NealGymnasium den Namen .Mackennn.Schnle' zu geten. Der Generalfeldmarschall aiUwortet mit folgendem Handschreiben: Ich erteil: hierzu in so freudiger meine danlbare .Zustimmung, als ich mich stets, auch noch als LSjähriger Mann, zur Jugend hin gezogen fühle, gehört doch auch die Tätig, feit der Berufssoldaten, der Lehrer in der großen Lolksschlil-Armee. mit zum Schul Wesen.' Ich' wünsche den Lehrern der MackenfcN'Schuk alle Zeit Jreude rn der hingebenden Arbeit für die Zukunft Ut Vaterlandes, deren Träger ihre-Schüler sind, und den letzteren die rechtzeiiige " KnnwiS. daß auch der begabteste Jiinz. ling ohne Fleiß und Selbstzucht elZ Mann nicht wahrhaft Tüchtige leisten kann. Gott befohlen!' Eiue Fcldzcitnng in Serbien. Deutsche Seher fetzen da ngarifche Hlatt mit französischen Lettern in einer serbische Druckerei. Seit Monaten gebe die in Serbien operierenden Truppen eine Feldzeiiung (.Tädori ujsag") heraus; sie wird unter unter Mitwirkung de Oberleutnants Regimentsadjutankcn Vcla Wertheimer (des. BruderZ des ungarischen Dichter MaihiaS Ver) vom Leutnant Simon Gonda und vom Fähnrich Dr. Martin Jeher redigiert. Die Redakteure gehören dem Fehcrschen Regiment an. jenem, wel ches wie bekannt zuerst mit der bul garischen Arm Fühlung genommen hat. Die erste Nummer sie wurde in einer serbischen Druckerei mit französische Lettern von einem deutschen Buchdrucker geseht ist sehr reichhaltig und sprudelt von Humor. Das Blatt erscheint .wenn wir eben Zeit haben'; Redaktion und Ad. mmistiation befinden sich wo mir eoen sind'; S'ld Haien wir genug und so nehmen wir keine PränumerationZgelde, an." Leider können, wie da! .N. P. I.' be merkt, die besten Beiträge in deutscher Sprache nicht reproduziert werden tat f.H e rMirinl' in linflfltifffilt VtU wvi'i "Ijj Sprache), da sie voll gelungener Wort spiele sind, die sich nicht übersetzen lassen. Aus den .Kleinen Anzeige,.' sei die fol gende hervorgehoben: .Eine glänzend ein richtete zienimmeriae herrschaftliche Wohnung ist für fechzeh - kNferde sofort zu vergeben. Siallgasse mo. ir Der srauzosischc Name muh bleiben. Warum daS Hotel du roi" in Löwen ierg nicht verdeutscht wird. I Löwenberg l Cchl. trägt ' ein Schanklokal noch immer den Namen Tr-,. j :" Wrifc kS dl.ifl uowi an roi vvpSi. Hauses ließ vor einiger Zeit unter dem Verhältnisse da alte Schild ab- tuchnuit und ein neues mit ein deutschen ... ... . rr : . c . c I v. Inschrift anbringen. DaS rief aber in der Stadt einen, lokalpatriotischen rurm hervor, und das alte Schild mit der Auf- schrift .Hotel 6u n!" mußte wieder an gebracht werden. .Zur Erklärung vasur wird folgendes mitgetei.k: vrieoriaz ver Krnke kistte bei seine Durchreisen zwei mal im Gafthof zum Schwarzen Raben' in Lowenberg übernachtet, war aoer von der Dürftigkeit 'der gesamten Gasthofs- Verhältnisse im ,'Aavtn- o allsgeoiaa?!. haft tt einem Buraer den Auftrog ab, am Markt zwei alt Häuser zu kaufen, ab zubrechen und an derenSielle einen den Verhältnissen entsprechenden Gasthof zu bauen. Das Geld hierzu ireq er ,ym uns bei seiner nächsten Ankunft bestimmte der König, das der fertige Bau ctt ezeicy. nung .Hotel du rot nyaut. pikier Name soll nun auS Pietät für den großen König auch fernerhin desteyen vieioen. Der vurMnge Held. Wie Änberl im Granatfeuer der Jts lienrr übn lolmeiner Vröcke ging. Unian bracbte dn Laibaeher .Clo l foinfodtn neifisc tonet von ver Front an der Sa: .m osniau er. zählte mir Folgendes: v Italien wiifhft inmol dit Tolmeiner Brücke bom ia,dit-n. kam ein kleiner vierjähriger Knabe seelenruhig dabergewpvt. In der , , , o.f-. tm:iM v;. Necyien trug n tinc Linke preßte et Tuczteia ,u,ammen. au, dem Aepfel hervorguckte. Die Granaten fielen aus beide Seite der Vrücke und alle Soldaten waren in ihre Deckungen gekrochen. Ich war ziemlich in Sicherheit und habt mit Analt bk -backtet, wag mit dem Kinde geschehen wird. Jchries ihm zu, so lau! ich konnte: Fuder!, wirf die Milch weg und laus zu mir!' Aber er antwortete mir mit unerschstt terlicher Ruhe: .Ja. da darf ich nicht. Mama würde ich prügeln!' Und fckon verschwand er mir im schwarzen Rauch aS den Augen... Aber zwei Stunden nachher habe ich ihn. heil nk kund in Tolmeia kleben. Am lieb tjten hatte ich ihn abgeküßt, den Knirp.' o :lt AcriW ZslZcklikscliiüg. vierzig lvaggoits ab. Und am Vcstiminunaort trnfcit wie viel ei? Ueber .Russische! olizu Russische' weiß ein Mitarbeiter deS S!o,khol,ner .Asloubladet') fönende sehr erfreuliche Geschichte zu erzäblen: In einer russtschen SSadt, nun sagen wir Wvrowsk, herrscht Zuckermaligel. Äc kauntlich ist Jucken den Russen an Herz und Mzen gewachsen; für ein Pfund des füszeii StgffeS gibt er fast seine Seligkeit her. Der öenieindcrat wird zufamliirn gerufen und nach längeur Aertiinz wit'3 de? Vertrauenswürdigste der Gcskttschaft . nach dem Süden ausgsandt, um wie :w: land JakobS Söhne in ölegyptrn nicht gcradk Wctrcide, sondern Zucke? zu kakfeir. . Nach einiger Zc.it rollen dann auch vierzig Eifenlahnwagen voliscfüllt mit , Zucker, vom Süden gen Norden, treu begleite: von dem Mitglied des Genieiiideriiis und von dem Handelsausschiist. den man de OJe meindevatcr zur größeren Sicherheit mii gegeben hatte. Der Gätcrzuz hält auf einem größeren Bahnhof. Der Herr Per treter der Gemeinde geht in da Bahn Hofsrestaurant, um Tee zu trinken. Kurz darauf tritt ein Mann ein, der mit eiligem Schritt auf den würdigen Gemeindcvatei zuschreitet und ihn freudig begrüßt. & entwickelt sich folgendes Gespräch: ast Tu Zucker Z" ,Ja, vierzig Wagen .Vierzig Wagen? Aber warum soviel? Dreißig würden doch auch reiitien." .Wir gebrauchen viel. Vierzig Wagen reichen noch nicht einmal aus.' .Wenn vierzig nicht ausreichen, kommt e auch nicht daraus an, ob Du vierzig oder dreißig mitbringst. Wieviel hast Du bezahlt?' .Sieben Rubel für das Pud.' (Ein Pud ist 16.33 kg.) .Nimm acht Rubel und verkauft mir zehn Wagen. Tann hast Tu einen Rubel auf das Pud gewonnen. 10,000 Rubel bekommst Du nicht jeden Tag. Bist Tu einverstanden?' Der Gemeindevorsteher mein! zögernd: Natürlich sind 10,000 Rubel eine ganz netie Summe. Aber ich habe bereits depe schiert, daß ich mit vierzig Wagen komme.' .Aber Du kannst Dir doch leicht etwas ausdenken. Ausreden kann man immer finden. Oder glaubt 'mait Dir nicht?' .Natürlich glaubt man mir. Eine Aus red: ließe sich immerhin finden.' .Also einverstanden, nicht?" Eine Stunde später rollt der Zug weiter nach der guten Stadt Woroivsk. Dicsesmal aber nur mit dreißig Wagen Zucker. Auf dem folgenden Bahnhof kamen zwei junge Leute aus den würdigen Ge mcindevcrtreter zugeschritten. Wie auS einem Munde erschallt die Frage: .Hast Du Zucker? Dreißig Wagen?' .Ja.' DaS ist aus jeden Fall zu.viel für eine Stadt wie Worowsk. Verkaufe uns zehn Wagen.' .Das kann ich nicht. Laß mich in Ruhe.' .Wir lassen Dich gerne In Ruhe. Aber erst mußt Tu unS die zehn Wagen ver kaufen. Hast Tu sieben Rubel für daS Pud bezahlt i' Nein.... acht." Die jungen Leute wechseln einen Blick miteinander. Sofo, acht, acht also? Wir geben Dir acht und einen halben für das Pud. Dann hast Tu 13,000 Rubel im Handumdrehen verdient. Das ist nicht zu verachten.' Gut, sonst laßt ihr mich ja doch nicht in Ruhe.' Nach einigen Stunden rollt der Zug mit zwanzig Wagen Zuckex weiter gen Wo rowsk. Auf dem' dritten und vierten Bahn Hof läßt.man den Gemeindevater in Ruf). Da wundert ihn und schmerzt ihn. Auf dem sechsten Bahnhof läuft tr aus eigenein Antrieb ausfemand zu, der wie ein Kauf mann aussieht und spricht die inhalts vollen Worte: -.Ich habe Zucker.' .Wieviel?' fragt der Kaufmann ernst. .Zwanzig Wagen. Neun Rubel für da! Pud.' Dann hast Tu zuviel bezahlt. Für ackt und einen halben Rubel würde ich veil leicht fünf Wagen gekauft haben.' Der Geme'mdepapa ist erstaunt, meint aber dann nach kurzem Vesinnen: .Nun gut, ich gehe darauf ein. Teiir AcußcrcS ist mir so sympathisch, dctz ich gerne ein Opfer dringe will." Fünfzehn Wagen Zucker rollen friedlich , weiter nach der bange harrenden. Stadt ' WorowZk. Aber als der Zug schließlich von der freudig bewegten Worowsker Je völkerung begrüßt werden konnte, siehe da. da wartn nur noch fünf Wage Zucker übrig.' Ted'.ai'.d'Lultur. Im Kreise Versenbrllck werden umfang reiche Oedlandskultivierungen vorgenoni men; die Heeresverwallung hat wü Kriegsgefangene zur Verfügung gestellt. Biö yt ist etwa ein ffünstel der ges am? ten Oedlandsläche deS Kreis, im Umfang vo 6142 Hektar in Angriff genommen worden. Tie Kosten für die Urbarmach nng werden aus rund 2.781.000 Mark veranschlagt, wozu allerdings Staat und Provinz reichliche Beihilfen geleistet haben. Ungefähr ein Zehntel der in Angriff ge nommenen Flächen konnte sikwn imvee sicffenen Jdkk bestellt werde. ; ; H ' i J- .u f f p 4 u k :v ? -i. . 8 h h ! V r i