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Tu Koman tinti jungen Mädchen? von E. Suylenstirraa.Wknstkr.
Einzig bcrechngi, ,u dem Uebersotzllng kchmedtlcht v Pult
Junge Kräfte.
.Wmn AIs gcotz ist!' Diese Worte
bauen Frau WalmbergS Bekannte
bis zum Ueberbruß oft gehört; aber
o?e eigene viT.ztz rcteatrsolie ji: ui,
Kier und immer wieder mit treude.
strahlendem Gesicht. Für sie wann sie
der Inbegriff hochfliegender Träume
und herrlicher (Siege.
Jßmn Älf groß ist!' lallte auch
rer an seinen Lehnstuhl gebannte ge
lahmte Sekretär Malmberg, dessen
peschwachtes Gehirn, keinem logischen
Geoankengang mehr folgen konnt,
und was er für den Sohn erhoffte
war wohl in erster Linie die Entwick-
iung der physischen Kräfte,
Wenn ich groß bin!" sagte auch
Als, aber doch nur zu sich selbst, Er
war durch seine einsame Kindheit als
emzige.s Kind verschlossen und schlich
tern geworden und weihte nur feilen
zemand in seine Gedanken ein,
Wenn ich groß bin, baue ich mu ein
goldenes Schloß mit silbernen To
im." Seine Phantasie war auch nicht
gerade blühend, alle seine Träume
vereinigten sich in einem einzigen
Ziel: ein mächtiger Monarch zu wer
den, dem ein ganzes Bolk zu gehör
chen hatte. ,
Mit den besten Zeugnissen wurde
Ws von erner Schumasse in die and
versetzt, war aber trotzdem nie der
ausgeiprochene Liebling der Lehrer:
, seine ganze Art und Weise halte
nichts Untertäniges; er wußte, daß
er lerner Nachsicht bedürfte, warum
also sich Gunst erwerben wollen? Die
bequemeren Lehrer konnten rhn mcht
leiden: sie nannten ihn einen unver-
schämten naseweisen Bengel, der alles
besser wissen wollte, und suhlten sich
'angesichts seiner überlegenen Wiene
wie unter einer Art Aufsicht.
Auch die Kameraden waren ihm
nicht eigentlich zugetan, denn sie sonn
Un diesen glühenden Ehrgeiz, der sich
nicht mit einem mittelmäßigen Zeug
l.is zufrieden geben kann, durchaus
nicht begreifen. Warum sollten sie
' nach dem allerbesten Zeugnis streben.
' wenn das zweitbeste auch genügte?
dachten sie.
Aber Als ließ Lehrer und Mitschü
ler denken, wie sie wollten, und wich
nicht um Haarbreit von feinem
Grundsatze, überall der erste zu
sein", ab.
.Lieber Junge, du wirst dich noch
krank machen," sagte Frau Malmberg
mit betümmerter Miene Heute darfst
du nicht wieder die halb Nacht über
deinen Büchern sitzen."
Ehe ich alle meine Rechnungen ge-
macht habe, kann ich nicht zu Bett
gehen," versetzte Als mit deutlicher,
kber leiser Stimme, .-.vs ; ;;,
Frau Malmberg bekam keine Zeit
zu einer Antwort, denn ihr Mann
rief ihr eben zu, daß er zu Bett
möchte und sie ihm beim Auskleiden
halsen sollte.
Während Frau Malinberg diesem
Legehren nachkam, hörte sie gar nicht
tu? die unzusammenhänaenden sinn
losen Geschichten über Napoleon oder
Karl XV., die ihr Mann hervor
1'ammelte, sondern sie dach, wie um
sich selbst, zu beruhigen: Wenn Als
auch klein und mager ist, so kann
man ihn doch nicht gerade schwäch
lich nennen. Er hat eine stämmige
Figur, und sein Kopf sitzt keck auf
den Schultern, aber wenn er nur das
viele Lernen aushält.' Sie zitterte
bei der Vorstellung, daß sie das Kind
verliere könnte, verjagte aber auch
diese grundlose Sorge gleich wieder
mit Lkm trostreichen Gedanken:
..Wenn er jetzt recht fleißig ist. be
kommt er später leicht eine Anfiel
!unZ, Itfo er sich nicht überanstrengen
mutz."
Und Als wurde groß. Mit emund
zwanzig hatte er schon das Ingenieur
eramen hinter sich und reiste nun auf
ein Jahr nach England, Deutschland
und Frankreich. Zu einem längeren
Aufenthalt im Ausland reichten seine
Mittel nicht, denn er wollte nicht
mehr als die Hälfte des kleinen Ka
pitals verbrauchen, das ihm nach dem
Tode seiner Eltern zufallen sollte,
ihm aber schon jetzt von den guten
Älten ganz zur Verfügung gestellt
worden war.
Nach seiner Rückkehr in die Heimat
wurde A!f gleich in einem städiischen
Üauomt als Ingenieur und in einer
abendlichen Gewerbeschule als Lehrer
m Mathematik und Englisch ange
stellt.
Sie dürfen eine rechte Freude an
Ihrem Sohn haben," sagten Malm
cergs Bekannte. Er ist ein ruhiger,
erdentlicher, außergewöhnlicher junger
siönn."
Solche Leute sind ja in der Rezc!
nicht übertrieben aufrichtig und im
Vrund ihres Herzens dachten sie
wohl, mit der Freude" jvecde es
r.icht gar f weit her sein; denn sie
häim Als für einen schwerfälligen,
etwas harten, unzugänglichen 391
ib-,i, aber jedenfalls imponier! er
ihnen, und dzß sie ihn nußerge
tccchnlich" fanden, war vollkommen
mit.
Frau Mcilmberg über lächelte glück'
lich und glaubte rcn Herzen gern
Gute, das über ihren Junge
wurde, ber trotzdem Plagte
v SV.'
.
sie oft ihre alte Sorge, sie könnte ihn.
das Liebste, was sie auf der Welt zu
eigen hatte, verlieren. Denn obgleich
Älf kein Wort darüber verlauten ließ
war ihr doch eines klar geworden
Mochten die Tage noch so lang und
inhaltsreich sein, sie genügten dem
jungen Ingenieur doch mcht, ihn in
der Heimat oder aus seinem Bureau
glücklich und zufrieden zu machen.
Seine Mutter freilich, sie dachte, er
habe es. wenn er in einem breiten
lcdergepolsterten Lehnstuhl vor dem
ungeheuren Schreibtisch saß, wie ein
Prinz. Sie hatt ihm dies auch ein-
mal gesagt, aber zur Antwort erhol
ten: Ja, man könnte fast meinen, ich
je, em königlicher Verbrecher, da ich
rrn 0 tur nten emgeriauetes Getang-
e.is bekommen habe.
Was sagst du da, ein Gesänge
kis?"
Allerdings, denn von Freiheit ixr
söürt man hier nicht viel."
Aber, lieber Junge, du hast doch
eine geachieie Stellung und lernn t
mit der Zeit so hoch steigen, wie du
nie hattest träumen lassen.
Ja. wenn ich mich 20 bis 30
Jahre in dieser Tretmühle abgeschun
ten habe, stirbt vielleicht mein Borge-
etzter, oder er wird pensioniert, dann
rücke ich vor, und dann geht eS im
allen Gleise weiter."
Aber Als waS möchtest du
denn eigentlich?"
Daß weiß ich selbst nicht recht.
Aber ich glaube, ich möcht fort, weit
weit fort, um meine Kräfte zu erpro
den.'
Wolltest du uns Alten , allein
lassen?"
Das weiß , ich jetzt selbst noch
ncht, , darum laß uns lieber mcht
davon reden. Wenn ich aber einmal
einen Entschluß fasse, dann wird mich
auch nichts von der Ausführung zu-
rückhalten, so weit kennst du mich
coch. liebe Mutter, nicht wahr? Dann
helfen auch keine Bitten, denn dann
mutz ich eben." ,
Und vor dem Tag. wo Als ganz
ruhig feine dunklen Augen aus seine
Mutter richten würde und sagen:
Jetzt reise ich fort!" bebte diese Mut-
cer nun m ständiger Angit. Das
Thema wurde zwar nie ivieder zwi-
cken den ' beiden berührt; aber aus
rcrschiedenen kleinen Aeußerungen er-
sah sie nur zu deutlich, daß er sich
beständig damit abquälte, wie er sein
Leben am klügsten einrichten könnte,
' Die jungen Mädchen fanden AIs
höchst interessant". Er war dunkel
wie ein Südländer, mit fast schwor
zem Haar und Schnurrbart, hatte ein
zchorfzefchckttenes (iVfidst, eine breite
kluge Stirne und dichte, über der
Nose fast zusamniengewachsene Augen
brauen. Seine großen Augen lagen
ganz nah beinanver, wodurch sein
Blick etwas Durchdringendes bekam.
Aber wenn auch sein Gesicht das ei
nes Südländers war, so gehörte doch
die stattliche, schlanke Gestalt und die
etwas steif, eckige Haltung unver-
tennbar einem Nordländer an. Als
hotte keine gesellschaftlichen Talente,
er tanzte nicht musizierte nicht, spielte
auch nicht Karten, ja. ließ sich kaum
in eine verbindliche Unterhaltung ein.
Deshalb wurde er auch nicht oft
eingeladen, höchstens von hervorra
senden Kameraden, die sein geistige
Bedeutung ahnten und es daher für
klug Hielten, zu seinem Umgangskreis
zu gehören.
Eines Abends indes stand AIs in
vollem Gesellschaftsanzug stattlich
und elegant vor seiner Mutier. Er
c,inz auf einen Ball bei seinem Chef,
eer mit einer solche Gesellschaft jedes
Jahr dem Bureau sein .Wohlwollen'
Zundtat, und Als hatte eingesehen,
daß er, selbst wenn er nicht tanzte,
hier nicht absagen konnte.
Die Mutter sah ihn bewundernd
an; in ihrem Herzen stiegen allerlei
Bilder und Hoffnungen für des Soh
res Zukunft auf, und unwillkürlich
richtete sie die eigene gebeugte Gestalt
wieder auf..
Tu Batcr, wir haben einen gute
Jungen." sagte sie zärtlich zu ihrem
tranken Gatten, als Als gegangen
war.
Guten Jungen," wiederholte die
ser stammelnd, und in diesem Augen
blick waren seine Gedanken, obgleich
die Zunge stolperte, ganz klar.
Als stieg langsam die breit tep-
pichbelegie Treppe im Hause seines
Chefs empor und lächelte verächtlich
über zwei Lorübereilende Kollegen, die
sich eben unten an der Treppe vor
Un beiden Nichten des Chess fast
bis auf die Erde verbeugt httien. Die
beiden Fräulein v. Hartvig hatten in
des diese Verbeugungen auf sehr ver
fchiedene Weis erwidert. Göre!, die
'.'leltere. hatte nur steif den Kops ge
neigt, Gunvor dagegen freundlich und
tergniigt genickt. 1
Mit kochendem Acrger dachte Als
daran, welche Ehre ihm und seinen
Kameraden der Herr Baron v. Hart
via svohl mit dieser Einladung zu er
rreifen mein!e und wie hernblaffend
sich seine Verwandten gegen diese not
c,ezmunaeg vom Arbeitsmarkt geho!
!n Gäste zu zeigen wagten. Oh. diese
ahnenf!olz'g Herrschaste vergssjen.
daß jetzt die Name der ZUliu
jchlechter der Arbeit auf Stammtafeln
geschrieben wurden, die in Jahrhun
derten nicht verwittern würden! Del
Chef selbst war allerdings nicht hoch,
mütig und auch nicht beschränkt kon
servativ, im Gegenteil, er war eigent
lich recht leutselig und überdies auck
sehr tüchtig in seiner Stellung, nur
hier in seinem eigenen öause wurden
diese guten Eigenschaften mitsamt
seiner ganzen Person durch die hoch,
ir.ütige Frau Baronin und ihre eben
so hochmütigen zwei ältlichen Töch
ter in Schatten gestellt. Alle drei er
wiesen den jungen Leuten des Bure
aus kaum die notwendigste Artigkeit,
und Alfs höfliche, aber nicht untertä.
rige Verbeugung wurde nach de,
Vorschrift korrekt höflich gegen Un
tergeordnete" abgefertigt.
Baron Lave o. Hartvig selbst gak
indes dem Ingenieur herzlich di,
Hand und sagte: Willkommen, will
kommen, mein junger Freund! Darf
ick Sie gleich meiner jüngsten Nicht,
vorstellen? Gunvor ist eine leiden'
fchaftliche Tänzerin, die ihre Tanz,
arte vollbesetzt haben mochte." Damii
tl?pfte er dem jungen Mädchen auj
die Schulter und wendete sich neuer
Gasten zu.
Leider tanze, ich gar nicht un!
möchte Sie daher nicht aufhallen
gnädiges Fräulein," sagte Alf steif
In seinem Herzen dachte er freilich
wie .eine leidenschaftliche Tanzeri,
sehe dieses Fräulein Gunvor nich
aus, dazu sei das Gesicht zu energijct
und seelenvoll und der Körper zi
wenig schmiegsam. Sie war schlaw
bis zurMagerkeit. und amHals zeigte,
ich recht beökutend, Saizjaner . Dn
graublauen Augen hatten einen war
n:en, überaus festen und strahlende.
Blick, und der Mund gab im Lerei,
mit der weichen Rundung der Waw
gen dem Gesicht einen gewissen kind
'chen Reiz. Die Oberlippe war tun
und leicht beweglich, während bai
kräftige Kinn ein mehr als gewöhn
liche Willensstärke verriet. Sie if
schon, schloß AIs seine Betrachtung.
Meine Tanzkarte ist schon beinah,
toll." sagte sie ohne besondere Begej,
sterun. Aber wollen Sie mich nich
zu einer Polka engagieren? Statt z,
tanzen, uvterhaiten wir uns. Ick
möchte Sie so gern etwas fragen
fügte sie bittend hinzu.
Ich stehe natürlich mit Vergnüge,
zu Diensten, gnädiges Fräulein."
,O schönen Dank," erwiderte fit
mit einem frohen Lächeln. Als
schreiben Sie hier Ihren Namen ne
ben Polka vor dem Abendessen". S
haben doch wohl schon eine Tisch,
dame?"
Nein."
Sie zögert einen Augenblick unk
soate dann einfach: Wenn Sie m?ch
cazu engagieren., tonnen . wir nicht
mitten im Gespräch unterbreche,
werden."
We5m Sie erlauben, gnädiges
Fräulein."
Ja gerne, das ist nun also abge
macht.' Da, nun beginnt der erst
Walzer, sonst würde ich Ihnen noch
erzählen, daß ich Sie :igenich schon
durch Lina Andersson kenne."
Dieser Name klang sonderbar ple
lejisch in . diesen vornehmen Salon
mit all den hocheleganten Menschen.
In demselben Augenblick kam auch
schon Gunvors Tänzer dahergeeilt
w;d entführte sie in den Tanzsaal.
Gleich darauf rauschte di Schwelt
Corel mit einer wahrhaft königlichen
Haltung an Alf vorüber. Sie hatte
im typisch aristokratisches Aussehen:
ftingemeißelte, aber etwas unbewegli
che Züge. Die beiden Schwestern wa
ren sehr ungleich gekleidet. Görel in
Seide mit Rosengirlanden. Gunvor
in weißen Wollstoff mit inem brei
ten seidenen Gürtel als einzige
Cchmuck.
Alf wußte von seinen Kollegen,
daß di Mutter der beiden junge
Mädchen, die verwitwete Frau
Hauptmann v. Hartvig. eine sehe
odelsstolze Dame war. di ober i
äußerst dürftigen Verhältnissen lebte.
Trotz ihres Hochmuts entblödete sie
sich indes nicht, Verwandte und
Freunde gelegentlich um eine Unter
siiitzung zu bitten. UebrigenS hatten
sie und die Töchter sich jesliche Ent
lehrung auferlegt, damit Melker, dei
einzige Sohn und Bruder. Offizie,
werden konnte. Und jetzt führte du
gnädige Frau Baronin auch die TLch
ter in Gesellschaft, wahrscheinlich um
ihnen Gelegenheit zu geben, eine
Mann zu bekommen. Und mit Gun
vor wird es ihr schon glücken; ab
wer wird so ein Zankeisen hab
wollen, wie diese Görel?" dachte Alf,
oli tt jetzt an der Saaltüre ftani
und dem Tanze zusah. Gunvor schie,
aus Herzenslust zu tanzen, leicht wi
icine Feder, schmiegsam, klastisch, wi,
vom Wind getragen. Da fiel rh
rlctzlich ein, daß sie gesagt hatte, fü
kenne ihn durch Lina Andersson. We
in aller Welt war das nur? Sollt,
Fräulein v. 'Hartvig eine Freundi,
mit einem so gewöhnlichen Name,
haben? Allerdings hatte er in d
Abendschule zwei Schülerinnen in be
seien stunde, d! Andersson hießen
Sollte Gunvor eine von dies? md
r.en? Das war doch wohl nicht mö&
hch!
(Fortsetzung folgt.)
Auch der Winter ha?
seine Schönheiten. Zeude.
Seht nur. was der hübsche Leutnnm
iür einen bereiften Cchnurrbari bat".
Elfe: Entzückknd. diese Winter,
her:Nch!m
n2aE2BEBBBS2E2EE22222222
B . . ,
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N
U
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Wenn Sie nicht anzeigen, wird die Aundschaft, die
öie verlieren, des andern 2lnzeigerechnung bezahleli
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BSUussuanzauszsuczazusaszuvaEszzaanansücazssassmzaüüiiassBsa
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