Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 29, 1916, Image 6

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Cmmta sriüäne, Wittmä), 29. März l!6. Seite 6.
, f . m
. omaa doV. ,urth,Nah'k.
(36. Fortsedung.) ,
.Ich verstehe es nicht, dah Liane
v. Ärenken diesem heißen Werben
gegenüber ralt bleiben tonnte, dachte
sie erschauernd. .Wie selig könnte
aj 2rgfc;r thu nur rin o
glänz dieser Liebe. Ein einzige! die.
ser zärtlichen Worte hätte mich glück
lich machen jönnen. Aber mir galt
nicht einmal ein schneller Herzschlag,
in sehnsüchtiger Gedanke. Ich war
ihm nichts nichts!" v
Langsam faltete sie diese Brzefe zu.
sammen und verbarg sie wicderin ih.
rem Kleid. Cie wollte sich nie davon
trennen. - Immer wollte sie diese
Briefe wieder lesen, wenn sie Zweifel
quälten, ob sie recht getan, sich von
Hanö zu trennen.
Frau V. Brenken hatte sie ihr ja
übergeben als ihr Eigentum.
Warum hatte diese ihr wohl die
Briefe gesandt? Wirklich nur, weil
sie meinte. 'Frauen müßten zusam
menhalten? Hatte sie sich nicht den
km können, daß diese Äriese sie von
HanS trennen mutzten? .
Warum hatte Hn wohl nicht ge
stattet, daß sich Frau- v. Brenken von
ihr verabschiedete? Hatte wirklich
ihre Indiskretion gefürchtet? Aber
wenn er sie liebte konnte er ihr
dann solch ein Indiskretion zu,
trauen?
Ach, wie mochte er unter diesem
"Wiedersehen mit Liane v. Brenken
zelitten haben.. Und doch hatte er
sicher nach diesem Wiedersehen ver.
langt. Sicher war er nur so schnell
nach Baden-Baden gekommen, weil
n i ihrem eigenen Briefe gelesen
hatte, das; Frau v. Brenken dort
wer. llniin diesem Briefe hatte sie
och auch geschrieben, daß Liane v.
renken sich mit Fürst Jrkow verlo.
?ea würde. Oh wie mußte ihm
a wehe getan haben. Das trieb
:hn nach Baden-Baden, sicher wollte
er noch einmal ersuchen, ob er sich
' die geliebte Frau nicht erringen konn
te. Und deshalb war er so sonder
bar gewesen, so erregt und unruhig,
so anders als sonst. Deshalb hatte
er auch verhindert, daß sie mit an
wesend war. als er mit ihr sprach. -
Hans' erneutes Wbm war aber
rann doch wohl erfolglos ' gewesen.
Und dann hatte er Liane gesagt, daß
er mit ihr verlobt sei mit der klei
n'.n, unbedeutenden Pia. die er aus
Lcrnunftgründea heiraten wollte.' '
Wie bedrückt und im Schmerz ver
funken sie ihn nach der Unterredung
mit Liane w Empfangszimmer der
Zanie gefunden hatte. Ganz blaß und
erregt hatte er ausgesehen- und seine
Augen hatten geleuchtet wie im
Fieber. Das hatte doch nicht davon
iornrnen können, daß er mit Liane
über die Unterstützung ihrer Stief
imitier geredet hatte. Das war sicher
nur nebensächlich geordnet ' worden.
War denn Liane ö. Brenken einer
solchen großen, tiefen Liebe wert? Sie
war sehr schön wunderschön ge
Miß und wenn sie lächelte, war sie
bezaubernd. Aber hätte sie auch ein
edles, warmes Herz? Wäre, sie edel
und gut wie hätte sie dann diese
Briefe, die ihr ein Mann in heißer,
inniger Liebe geschrieben hatte, uns
' der Hand geben dürfen?. Und gerade
ihr Hans Rieds Braut hatte
sie mit seltsamen, fast höhnischen
Worten diese Briefe gesandt. War
ras nicht ein niedriger Charakterzug?
War das einer edle Frau würdig?
Freilich, sie selbst mußte ihr Dank
wissen, daß sie ihr die Augen vollends
geöffnet hatte. Sonst wäre sie cm
Ende doch HanS Rieds ungeliebte
Frau geworden, hätte nicht den Mut
gefunden, sich von ihm zu, lösen, trotz
dem sie langst erkannt hatte, daß sie
nicht aus Liebe gewählt worden war.
Oh. wie eh es Hans Ried wohl
getan hätte, wen er gewußt hatte,
daß Liane ihr seine Briefe geschickt
iatte. Aber das würde er zum Glück
nie erfahren, niemals. Mit , solchen
Cedanken quälte sich Pia herum.
-
Graf Buchenau wurde in Riedberg
von Hans mit einem festen, warmen
Händedruck empfangen.
Ich wußte, daß du kommen wür
best, und ich habe dich voll Unruhe
erwartet." sagte Hans erregt. Du
rannst dir denken, daß ich. in einer
fürchterlidke Stimmung und vor
Torge fast von Sinnen bin."
Der Graf sah ihm in das blasse,
regte Gesicht.
So sehr haft d dich um das un
- besonnene Kind gesorgt?'
HanZ seufzte tief auf.
Das weiß rii! Aber nun bitte,
sprich. Weißt du. weshalb . Pia so
klöklich vor mir geflohen ist und wa
rum sie gerade jetzt sich bewußt wur
de. daß sie meine Frau nicht werden
kann?'
.Mein lieber Hans ich sehe
selbst nicht klar. Pia ist so ganz aus
Um seelische Skichgewichi, daß ich
nicht mit Fragen in sie dringen kann.
Cie sagte mir nur. daß sie erkannt
ha!, daß sie dlch mchi genug Nebt, um
deine Frau werden zu können. Wes
k'b sie das dir ich: ruhig gesazt
bst. wekialb sie sich so fürchtet, dich
?!k?zu'eben. das verstehe ich nicht.
Sie ja Zt. sk schämt ch so tu Sai
m m
,in solch einem aufgeschreckten jungen
Mädchenherzen vorgeht wer kann
dtis ergründen? Wir Manner ftnö da
wohl zu schwerfällig dazu. Es ist
wohl in diesen Monaten überhaupt
ein bißchen viel auf sie eingestürmt.'
Das mag sein. Aber immerhin
ihr Verhalten ist rätselhaft. Ich muß
a:ich ihr ganzes Vertrauen verloren
heben. Sie gab sich gleich scheu und
verschlossen als ich ankam. Eines
hätte mir das alles erklären können
ober Tante Maria sagt, dies eine
ti unmöglich."
Was meinst du?'
Daß sie einen andern liebt."
Graf Buchenau schüttelte den Kopf.
Nein das ist es nicht. Auch mir
kam gleich dieser Gedanke. Und die
fern Punkt galt meine erste Frage.
Aber sie hat mir mit ehrlichstem Auö
druck versichert, sie habe keinen an
dern Mann lieber als dich und mich
und du seift noch immer ihr bester
Freund. Nur deine Frau könne sie
nickt werden." .
Hans Ried atmete auf, als fiele
eine schwere Last von ihm ab. ; . .
Ach wenn nur ihr Herz noch
frei ist dann gebe ich noch nicht
all Hoffnung auf," sagte er hastig.
Forschend blickte ihn der Graf, an.
Das klingt, als sei dir diese Ber
lobung Herzenssache gewesen. Und
doch hast du mir kein Hehl daraus
gemacht, daß du Pia nicht aus Liebe
gewählt host."
Hans faßte feine Hand. ,'
Als ich um Pia warb, war sie ein
Kind ich wußte nicht. waS mich
zu ihr zog. Das Gefühl. waS ich
Zur sie empfand, war fo ungleich der
stürmischen Leidenschaft, die ich vor-
her empfunden, daß ich für das, was
mich zu Pia zog, leinen Namen fand.
Je länger ich von ihr getrennt war;
je stärker empfand ich, daß sie von
meinem Herzen Besitz ergriffen hatte.
Und. als ich sie dann wiedersah, als
ich fühlte, daß ich ein junges, erwach--.es
Weib vor mir hatte da brach
es wie ein. starker, heißer Quell in
meinem Innern auf. Ich liebe Pia
reiner und tiefer, als ich je eine
Frau geliebt habe. Sie ist meiner
Seele Höchstes geworden. Und der
höchste Wunsch, der sich an diese Liebe
knüpft, ist. Pm glucklich zu sehen.
vm jeden Preis auch um den mei
pes eigenen Glückes!"
Gras Bucycnau strich sich schwerat
mend über die Stirn. ,
Nun schmerzt es mich doppelt,
daß ihr auseinandergehen sollt. Da
zeigst du mir einen Blick in das ge
lobte Land. Es gibt kein volltom
menes Glück auf der Welt." .. " .
Vielleicht doch aber nur für
wenig Auserwählie. Aber nun laß
uns erst von der andern Angelegen-
ieit sprechen." Der Graf zog die
Stirn duster zusammen.
Tu hast sie wiedergesehen?" '
Ja gleich nach meiner Ankunft
rn Baoen-Aaoen. i&vt kam um
Pia zu besuchen, und ich bestimmte
Pia. mich mit ihr allein zu lassen.
Pia hat sie picht wiedergefehen.
demselben Abend noch ist sie abge
nist."
Nun und?"
Zunächst war sie fassungslos, mich
zu sehen und gar als deinen Be-
vollmachngten und PiaS Verlobten.
Aber sie faßte sich schnell und ich
saot in jener siun i 10 recyi
eingesehen, wohin sich meine Gefühle
verirrt hatten." .
Er berichtete nun ausführlich von
tiefer Unterredung und von dem, toai
er dann noch über LtaneS und Bren
kens Abreise erfahren hatte.
Mit finsterem Ausdruck horte Gras
Buchenau zu. AIS Hans geendet
hatte, sagte er rauh: ' :
Es ist gut so ,ch dank dir.
daß du mir das abgenommen hast.
Ich hätte nicht so mit ihr verhandclu
können. Hoffentlich fuhrt sie nun
wirklich ein anderes Leben."
Sie weiß ja, waS davon abhängt.
Ich glaube, du kannst ruhig fein. Und
cne willst du dich nun m dies An
gelegenheit zu Pia stellen? Soll sie
erfahren, daß ihre ehemalige Stief-
mutier mit dieser Frau v. Brenkn
identisch ist?"
Vorläufig nicht vielleicht spa
r einmal. Jetzt ist Pia ohnedies er
regt, um sie noch mehr zu belasten.
Erfahren muß sie ja einmal alleö
für den Fall meines Todes. Sie rnuf
doch wissen, für wen ich diese Renti
küisgesetzt habe. Ist es nicht wie ei,
Hobn des Schicksals, daß ich diese
Jusius Brenken. der mir mein Weil
verführt und mich zum Krüppel ge
schössen hat, mit meinem Gelde eil
orgioses, ruhiges Leben schaffe? Dn
Welt ist doch ein großes 'Narrew
haus."
Er lachte schneidend uf.
Hans sah ihn teilnahmsvoll an.
.Ja. du hast schlimmer an dem zi
.ragen, was diese Frau über dich ge,
brackit ljiit, als ich. Art PiaS frischem
wahrhaftem Wesen bin ich uz dies
Wunde genesen."
Und nun schlägt dir Pia selbß
eine neue Wunde, Aber sie kann mchi
oafür. Hans. Bedenke, daß sie selbß
in tiefer Bedrängnis darüber ist. St
dringend da! sie j mir an Herz
zelegi, ich soll dich düttJ. d-g du j,
nicht zürnst. Darf ich ihr sagen. daZ
du ihr verzeihst?"
Hanö lächelte, aber seine Allger!
brannten.
Ich habe ihr nichts zu verzeihen,
ttnd ich sehne mich darnach, sie um
Verzeihung zu, bitten, daß ich sU
durch meine vorschnelle Werbung ti
einen solchen Zwiespalt brachte. Ich
hätte warten müssen, bis sie draußen
:n der Welt gewesen war, bis sie sich
selbst erkannt hatte. Cie wußte ja
nicht, was ich von ihr forderte. Bitte,
sage ihr, daß ich sie herzlich bitte, mit
zu gestatten, daß ich ihr Freund fc.'ei
de. Sie soll mir ihr Vertrauen wie
der ,schenken, soll mir gestatten, wie
früher in ihrer Nähe zu weile. Ei
ist mir ja schon ein Llück wenn ich
sie sehen und sprechen darf. Und sie
sull mich nicht zu lange , aus ihrer
Zcähk' verbannen." "
' Ernst und prüfend sah der Gras
in fein Gesicht. , ;
Wird es dir gut sein, sie zu se
den. Hans? Wirst du es. über dich
rermögen, ihr ruhig zu begegnen!'"
Ja, ich will immer bedenken, daß
sie nicht noch mehr betrübt werden
darf. Das wird mir Kraft geben,
mich zu beherrschen. Und ich kann
noch nicht alle Hoffnung aufgeben.
Solange Pias Herz noch frei ist,
kann ich hoffen, daß es sich für mich
so gut wie für einen andern ent
scheiden kann. Und du entziehe du
mir nicht. waS du mir an Zune,guilg
geschenkt hast in der Voraussetzung.
Saß ich dein Sohn würde. Bleib,
mein väterlicher Freund." -
Bewegt schloß ihn Graf Buchenau
in feine Arme.
Was ich Pia gestern sagte, will
ich dir heute wiederholen ich hab
iich lieb gewonnen wie einen Sohn
EL betrübt mich sehr. d.iß ou es
nicht in Wirklichkeit werden sollst,
Niemand würde sich inniger freuen
als ich, wenn sich dir PiasHerz den
noch zuwenden sollte. Hoffnung kann
ich dir leider nicht machen, aber, mein?
Gefühle für dich bleiben dieselben."
Sie schüttelten sich fest die Hände.
Voll Unruhe hatte Pia gewartet,
biL der Vater von Riedberg zurück
kehrte. Als er endlich kam. lief s
ihm entgegen und hängte sich an sei
,,en Arm.
Haft du Hans gesprochen. Papa?'
fragte sie leise. .,
Ja. Pia er läßt dich herzlich
grüßen."
Sie traten in ein Zimmer.
Ist er böse?" fragte sie zaghaft,
ihn unruhig ansehend.
Nein, dazu hat er dich viel zu
lieb." , ,
Sie zuckte zusammen und es rann
wie ein Zittern über sie hin. Er be,
merkte das. v
Der Graf fragte Pia , betroffen.
Was ist dir. Kind?" ' . "
Sie drückte ' ihr (Micht an seines
Arm. . . .
Ach ich ich bin 'nur froh
daß er mir nicht böse ist. Was hal
er sonst noch gesagt?" . ;
Oh allerlei. V"k aLem, lqßI
rr dich bitten, du möchtest ihm ' auch
:n Zukunft gestatten, dnn Freund zi,
sein, und möchtest ihn nicht zu lang!
von Buchenau verbannen.''
(Fortsetzung folgt.)
Teutsche lund österreichische Post.
Die nächsten neutralen Dampfer,
die Postsachen für Teutschland und
Oestcrrcich'Ungarn mitnehmen, sind:
Ab New Aork:
:;0. März Dampfer Oscar 2."
nach Kopenhagen.
1. April Dampfer Bergcns.
fxord" nach Christiania.
Es ist notwendig, den Namen des
betreffenden Dampfers groß und
deutlich auf dem Brieftmischlaz zu
rermerkcn. Jeder Brief sollte der
ort markiert werden, da er sonst
vielleicht auf neutralen Dampfern
befördert wird, die englische Hafen
Anlaufen, und waS die Herren Eng
länder mit Post tun, welche für ihre
feinde bestimmt sind, weiß man ja
zur Genüge. "'s -
Es bezahlt sich, in den Klas.
fifizirtm Anzeigen" der Tribüne zu
aniiormren.
AlaMzierlc ililzcigen
Verlangt Tüchtiges Mädchen für
allgemeine Hausarbeit. Lorziispre
chcn bei Tag oder abends. 3102
Tewen Ave. " 4.1-16
Verlangt Gutes deutschm Mäd
chen für Hausarbeit: gntes eim
Lvlin $20.00 per Menat. Schl'ip
wrling s Bakcry, Stroniöbiirg.
Ncbr 341.10
Bcrlnnnr Sofort, ein guter
,"armarbeiter. Lolm $35 per
Äonat. Jodn lartens, Leigh.
Nebr. 3-31.16
P erlangt Gutes Mädchen für
allgemeine Hausarbeit, nmß Em
.' pselilimgen ans der Stadt haben,
b'uter Lobn. Änznsragen 3217
Pvppleton Ave! 3.31.1
Verlangt Äiidckzen für ligeniei
ne Hausarbeit in kleiner Familie:
kein Waschen. 2812 Todqe Str.
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Verlangt Mädchen nir allieinei'
i?e Haioarpeit und jachen; nuck ein
iiijcuci Madchen ijt, aiMjieM.
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