Ctnfllja in?, Montag, 27. Mar, 1016. Seite 6.
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QU flknkhtn nmimw es Mtbt.
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gloman vo H. vrttzV!aHlk. k
U. ortsedung.)
Ti7 Gräfin schüttelte den off.
.Min, min. da kann ich mir mcht!
ititm. JchLH''k.in dePe w!
sonders ausgezeichnet hatte. Gegen
alle war sie gleich unbefangen und
nie ist mir etwas aufgefallen. SMe
ich mich denn so in dem fttnfc ge
täuscht haben? Ich hätte darauf ge
schworen, daß sie dich liebt.'
Mit bitterem Lächeln sah n aus
PiaS Brief herab.
' .Du hast dich anscheinend doch ge
Krt." sagte er.
Sie schwiegen lange Zeit und h.n
gen ihren Gedanken nach.
.Damals, als ich um sie ward,
dachte Hans schmerzlich bewegt, .da
hätte mich ihre Weigerung mcht so,
derlich betrübt. Sie legte ihre Hand
wie ein argloses Kind in die, meine,
und ich dachte nur im ruhigen Erwa
en daran, daß ich eine vernünftige
Wahl traf. Jetzt trifft es mich hart,
sehr hart, daß sie sich von mn ab.
wendet denn ich weiß jetzt, daß ich
dies holde Geschöpf liebe mit einer
tiefen, innigen Zärtlichkeit. Ich sah
das Kind zum Weibe erwacht vor mir
und mein Herz wurde so weit und
warm. Was gäbe ich darum, wäre
sie für mich erwacht. Aber nun sie
sich deS Lebens bewußt geworden ist.
fühlt sie auch, daß ihr Herz M m
gehört, und in ihrer Hilflosigkeit flieht
sie vor mir. weil sie fühlt, daß sich e:n
edles Weib nicht ohne Liebe einem
Manne zu eigen geben kann. ' Ich ha
be kein Glück in der Liebe. Sobald
ich die Hände nach einem Glücke aus
strecke, zerrinnt tl mir zwischen den
Fingern , .
Nach einer Weile raffte er sich aus
und reckte sich in den Schultern, als
wolle er etwas Quälendes abschütteln.
.Bitte, erzähle mir. wie das alles
gekommen ist." bat er. sich gegenüber
in einen Sessel werfend. r
Die Gräfin' berichtete, waZ sie selbst
wußte.
,Es traf mich ganz unerwartet,
Hans. Gestern abend schien mir Pia
noch ganz heiter
Er schüttelte den Kopf.
.Nein, ich fand sie sehr scheu und
befangen, ich merkte, wie sie vor mir
iTiirfft,?,,. Aber ick, Tor hielt das
siir mädckeiibaste Schüchternheit. Nun
weiß ich es besser. Vielleicht hat sie
mir namerkt. da& in meinem In
n'n eine arofce Veränderung vor sich
gegangen ist. vielleicht hat sie das er
schreckt, und dadurch in ,or zum c
wüßtsein gekommen, daß sie, mir nicht
anaehoren kann. Armes, neoes ino,
mif maa sie sieb aeänastiat und beun
ruhigt haben. Nun habe ich auch noch
ihr r f Mufft verloren. Aber das
muß ich mir wiedergewinnen, selbst
auf Kosten meines Glückes und meiner
eigenen Herzensruhe,
i, Gräfin seufzte.
Mit leid mir das alles tut. Nun
war ich so glücklich, daß sich dein Herz
Pia zugewendet hatte. Mit Bedacht
Utt ick, an Dia aearbeitet. daß sie dir
recht gefallen möge. Und nun wäre es
vielleicht besser gewesen, ou waren
nlfirfxiiilHa geblieben. Wie kurzsichtig
sind wir Menschen! Da bauen wir
fimft-hofle Pläne und Lustschlösser
und dann läuft so ein kleines Mädel
davon und zerstört alles."
Ein Lächeln spielte um seinen
Mund.
.Das war die alt, ungestüme Pia.
Sie hätte sich durch nichts hatten las.
sen."
-Und ich bätte doch meine Hand da
siir ins ffeuer legen mögen, daß sie
dich liebt,' sagte die Gräfin nochveni
lick.
Er sprang auf und ging im Zim
wer auf und ao. um vrenncnoer
GArnen wüblte in seinem Innern.
Zum zweiten Male war ihm der volle
Aecker vom Munde oenommen wor
den. als er ihn durstig hatte ansetzen
wollen.
Endlich blieb er stehen vor seiner
?ante. Es nukt Nichts, da wir
uns den Kopf zerbrechen, Tante Ma
ria. Das eine steht fest sie ist
geflohen, weil sie meine Frau nicht
werden will. Ihren Willen muß icv
5bren. ick werde sie natürlich nicht
zwingen, ihr Wort zu halten, das sie
mir in kindlicker Unwmenneit aa.
Aber ich werde sofort nach Schloß
Riedbcrg zurückkehren. Gras Buche
an wird mir sicher von Pia Nach
risfat brinaen. und er wird sich sorgen
wie ich das alles anf'asse. Ich will
nicht, daß er oder Pia darüber mz
Unruhe bleibt.' !
Die Gräfin erhob sich und legte
ihre Hand auf feinet. Arm.
.DaS war eine bittere Enttäu.
fchung für dich, mein lieber Hans
aber ich kann noch nicht alle Hoff
nung aufgeben, daß noch alles gut
wird. Wer weiß, was manchmal in
so einem junaen Möchenk,' 'zen vor.
geht? Da spielen sich oft sehr subtile
Empfindungen ab. An eine andre
Liebe PiaS glaube ich nicht; alleiun
sen Männer bat sie mit so fröhlichem
Eleickimut behandelt, ich müßte ja
remerfi haben, wenn ihr einer beson
der! lieb und wert gewesen wäre.
Und außerdem dang wäre sie
richt kopflos . geflohen. ... Nein, nein
' j mehr ich darüber nachdenke, je
unerklärlicher ist mir da alles.
muß etwas Besondere? in ihr vorge
gangen sein.'
Er eis die '".ahne zu ammen uno
dann sagte er rauh:
.Wecke nur keine neuen Hosfnun
gen ,n mir. Es ,st des,, ,ch re
signiere. Aber eins steht fest ich
muß von ihr selbst hören, daß al
les ouS ltt wischen uns. Eines 20
geS wird sie ja hoffentlich meinen
Anblick wieder ertragen können.
Dann will ich Pia fragen, ob sie
ihr Herz einem anderen geschenkt
hat. Aber nun laß uns nicht mehr
davon sprechen. Wenn du einen Au
genblick warten willst, mache ich mich
zum Ausgehen fertig und begleite
dich. Ich werde erst am Abend rel
en."
Er dersckwand im Nebenzimmer
und kam in wenigen Minuten zu
rück.
Sie ainaen au Fuß zurück nach
der Wohnung der Gräsin.
Unterweas. im Kurvark. begegne
ten sie Exzellenz Rottheim. Sie trug
ihren kleinen i-eidensp:tz. einen Nie
derträchtigen. verwöhnten kleinen
Köter, sorglich spazieren.
Autaereat kam sie der Gratm enl
gegen, und als sie Hans Ried er.
kannte, überschüttete sie zuerst dielen
mit einem Wortschwall, der ihre
Freude ausdrücken sollte, ihn wie.
derzusehen. Dann aoer lazopsie sie
von frischem Atem und sprach auf
die Gräfin ein:
Was saaen S. Teuerste, btt
schöne Frau v. Brenken ist gester
nbeni, mit intern Sckwaaer abge.
reist, ganz plötzlich, trotzdem sie mir
est versprochen hatte, morgen ve,
mir zu speisen. Und loeven erw. 9
re ich, daß auch Fürst Jrkow heute
morgen abgereist ,st. Aber ,;rau v.
Brenken soll noch Paris gereist sein
und der Fürst nach Rußland, aus
'eine Güter. Merken sie etwas,
liebste Gräfin?"
,Neiri. Exzellenz. ,ch merke nichts,
c-ntwortete die Gräfin mit gutge
pieltem Erstaunen.
Exzellenz holte wieder lies mtm.
Aber ich merke etwas, liebste
Gräfin. Fürst Jrkow hat gestern
nachmittag Frau v. Brenken ein
kostbares Orchideen Arrangement
durch seinen Diener zugescyial. uno
um fünf Uhr hat zwischen ihnen
eine Unterredung stattgefunden. 'Va-
nach ist der Fürst sichtlich erregt uno
devrimiert in seine Zimmer urikf
aekebrt und hat befohlen, daß allis
zur Abreise vorbereitet wird. Er
oll sich eingeschlossen haben in sein
Zimmer bis heute morgen. Und hat
sich nicht von Frau v. Brenken ver
abschiedet, als diese gestern abend
abreiste. Und die lottdaren utcei
dem hat sie dem Zimmermädchen ge-
'dienst: die at sie heimlich ,n ixt
Gärtnerei zurückgebracht und hat
liier em gutes isqcqasi oamii yc
macht. Was sagen Sie nun, liebe
Gräfin?'
Hans Ried und seine Tante hatten
. c i . - , ( mi; j
einen kurzen oeoeuiungsvouen ;,u
tfliisAL Es zuckte wie Svott um
den Mund der Gräfin als sie nun
erwiderte:
Ich sage, daß ich sehr erstaunt
Km am meisten darüber, dan Sie
das alles in Erfahrung gebracht ha.
fien. lkrzellenz.
Dieser en ama der fepott. feit
hob triumphierend das Haupt
.Nicht wahr, das ist staunenswert?
Ja, ich habe meme eroinoungen,
mir entgeht so leicht nichts, was in
Baden-Baden voraebt. Ader , ve
areife, offen gestanden, diese Frau
Brenken märt. So eme otanzenve
Nartie weist man dock nicht so kur-
zerhand von sich, oü ich Jynev
saoen. was ick vermute?
?lck bitte darum, Exzellenz, es
wird mir interessant sein.
Nun' tromvetete Exzellenz ml
Steigerung ihres Organs, .ich weite,
sie bat ilck ,n ibren kchwaaer ver
liebt. Mir sind da ein paar Blicke
aufgefallen, die mir zn denken geben.
Ich werde mich nicht wundern, wenn
sie ,um zweiten Maie ffrau v. ren
ken wird. So eine Partie, wie Fürst
Jrkow ist. schlägt eine Frau nur
aus. wenn sie sich kopflos in einen
andern verliebt hat. DaS ist die ein
ziae Erklärung.'
. bewundere Ihren Scharfsinn.
ffi-zellenl'. saate die Gräfin mit tu
nein seinen Lächeln. .Aber nun wol
len wir Sie Nicht langer aushalten,
.Ob. ich habe Zeit! Wo haben Sie
denn heute Ihre junge Pflegebefoh
lene?
Sie meinen Komteß Buchenem
Oh. Kissen Sie noch nicht, daß sie
nach Hause zurückgekehrt ist? Ihr
Vater war nicht recht wohl, und da
war sie m njr um in.
.So. so
ich noch nichts.
nein, davon wutzte
Wird sie denn wie
derkommen?
.Rein, vorläufig nicht.'
.Nun, Sie werden froh sein, die
iunae Dame hat ?!hnen sicker viel
Aerger gemach!. Sie war schrecklich
vorlaut und nerjegnw
Hank fuhr auf. eil wollte er
Exzellenz eine scharfe Erwiderung ge
den. Aber die Gräfin sah ihn bit
tend an und verabschiedete sich schnell.
.DaS ist ja eine recht angenehm
alte Dame ich habe sie noch nit
so unausstehlich gefunden wie heute',
grollte Hans, als er mit seiner Tan
te weiterging.
Sie lächelte.
.Du bist undankbar Hanl. Hat
sie dir nicht eine Menge Neuigkei
ten erzählt, die gerade dir sehr in
teressant und wissenswert waren?'
.AllerdinqZ, ich weiß nun wenig
stens. daß BrenkenS sich nach meinen
Bedingungen gerichtet haben. Aber
was fällt dieser Exzellenz ein, so
über Pia zu sprechen?'
Beruhige dich, diese Antipathie be
ruht auf Gegenseitigkeit. Pia, konnte
die gute Exzellenz nicht ausstehen
und hat gleich auf meinem ersten
Jour. bei dem sie anwesend war.
laut und deutlich erklärt, daß Sxzel
lenz Rottheim eine gräßliche alte
Frau sei. Das hat diese erfahren
und seitdem ist Pia bei ihr in Un
gnade gefallen. Die einzige Feindin
übrigens, die Pia hier gefunden.'
Sie lachten beide ein wenig über
Pias Freimut.
AIs sich Hans dann von feiner
Tante verabschiedete er hatte daS
Bedürfnis, allein zu sein und ein
sam auf einem abgelegenen Wege pro
menierte, flogen seine Gedanken zu
Pia.
In welcher Verfassung sie wohl
die Reise, zurückgelegt hatte. Wie
sah es in ihr aus wie kam sie
nach Hause zurück von diesem ersten
Ausflug in die Welt? War auch ihr
junges Herz nun schon in Kämpfe
und Nöte hin'ingenssen worden? Hat
te er recht getan daß er sie hinaus
gehen ließ aus dem sicheren Frie
den der Heimat? Wäre sie nicht doch
froher und glücklicher geblieben,
wenn sie in Buchenau geblieben
wäre?
Kleine Pia süße kleine Pia
ach, daß ich dich doch wiederfände in
all deiner kindlichen Unbefangenheit.
deinem fröhlichen llederm'it! Daß du
mir wieder wie einst entgegenge
örunaen kamst mit lachenden Augen
und harmlosem Sinne. Wie woll
te ich zart und treulich werben
um deine Liebe. Bist du mir nun
verloren für immer, mein holdes.
iißeS Kind?"
So strack) et trn Genie mit ihr.
nd feine Äuoen brannten.
Tann fiel es ihm ein. daß es aut
ein könnte, wenn er Graf Buchenau
eine telearaph' cve 'jcaQiiin enocn
würde.
Und er ging zum Telegraphenamt.
Graf Biickienau hatte die Depesche
einer Tochter erhalten. Betroffen
ah er darauf nieder.
Reise mit dem Ncunuhr-Zuq hier
ab: bitte, sende Wagen zum Bahn
hos. Pia.'
Was sollte das bedeuten? Kam
Pia allein nach Hause so plötzlich?
Oder war die Gräfin oder Hans in
chrer Bealeüuna? Aber dann wäre
doch die Depesche anders abgefaßt ge
wesen.
Was war geschehen?
Unruhig ginq er in feinem Zim
mer auf und ab. Der Stock, auf
den er sich stützte, stieß hart und ner-
vos auf dem Fußboden auf. Seit
er Liane in Pias Nähe wußke, hat
er noch keine ruhige Stunde ge
habt. HanS hatte ihm zwar gestern
depeschiert: .AlleS in Ordnung ge
bracht. Betressenoe reisen noctz heute.
Sende morgen ausführlich Bericht.
Hans.' Aber nun beunruhigte ihn
Pias Telegramm von neuem. Jr
zend etwas Ungewöhnliches mußte
dock geschehen sein, daß Pia jetzt
plötzlich gegen alle Verabredung heim
kehrte.
Voll Ungeduld sebnie er die Stun
de herbei, die Pia heimbrachte und
hm Aufklärung gab.
Er beschloß, selber zum Bahnhos
zu fahren, um Pia abzuholen.
Jetzt ließ er zuerst Frau Dorne
mann rufen.
.Meine Tochter kommt heute zu
rück. Klau Tornemann. Sie wr
gen wohl dasür. daß ihre Zimmer
in Ordnung sino . sagte er anscy
nend ruhig und selbstverständlich.
ssrau Tornemcmns gute! Gesichi
strahlte. Sie fragte nicht viel wie
es kam, daß ihr Komteßchen sc
plötzlich heimkehrte. Der Herr Graf
war eben ein sonderbarer Lerr. er
hatte eS wohl nicht für nötig be
funden, eher etwas darüber zu ja
gen. Und die Hauptsache war ;
Komteßchen kam heim. Das war
genug, um Schloß Buckensu wieder
mit Sonne zu füllen. Wie still wer
eS gewesen all die Zeit, da sie fort
war.
(Fortsetzung folgt.)
"im iabtt 1915finb tnt
Bezirk der Kaiserlichen Oberpostdirek
tlon Berlin wegen guter Fuyruna
und Leistungen zwölf Postillione mi?
Ehrenpofthörnerii und 24 mit Eh
renpeirichen ausgezeichnet worden. 1
Also deswegen. Gattes
.?Zrau. ich glaube, unser Shn wirv
einmal ein grosser Verschwender."
Gattin: .Wieso?"
Gatte: .Ich war gestern mit ihnr
im Cafe, und er bat sich mi! seinen
eigenen Streichhölzern seine Zigaret
ien angesteckt.
ummnummmmnn
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wenn Sie nicht anzeigenwird ie Aundschaft, die
Sie verlieren, des andern Anzeigerechnung bezahleil
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nen MI. !! 2! 16
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Mädchen für allgemeine Hausar.
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