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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 21, 1916)
Ilttiegsbriek aus Von xaUbclm 0ksierre!chNiiarn gewaltig, Taten. B,m alkaiiknege. Italien B,n seine Bnndcsgensssen verhöhnt. Dresden. 20. Januar 1916. Ein Hoch unserem treuen Bun desgenossen Oesterreich'Ungarn. Er tit sich im Verlause bei Krieges und namentlich während der letzten drei Monate zu einem Riesen an Kraft und Hingebung ausgewachsen. Staunenswert sind seine militari; fchen Erfolge. Während die beut i sehen Truppen seit etwa Mitte Sep! temoer zum allergrotzcnt Teile in Ruhestellung gelegen haben, abgese ln von dem auf dem Balkan wir Zenden Heere Mackenfen, haben sich die Oesterreicher und Ungarn wäh rcnd des ganzen Winters beständig und stets 'siegreich geschlagen. Die dritte und vierte Jsonzo-Schlacht gegen Italien, die große Ruffenof fensive gegen die Bukowinafront (ru-mänisch-galizische Grenze) und die Eroberung Serbiens, Montenegros und jetzt auch Albaniens fallen in diesen Zeitraum. Diese Feldzüge gehören zu den furchtbarsten, ent dehrungsreichsten und blutigsten des ganzen Krieges. Gegen die Italic ner und Russen focktcn unsere wacke ren hechtgrauen Lerbündeten in großer Minderheit, oft betrug die feindliche Uebermacht das drei- oder vierfache, und trotzdem sind unsere Brüder überall Sieger geblieben, ja, sie haben Taten vollbracht, welche man, zumal im Winter, früber für unmöglich hielt, z. B. die Erstür mung des Berges Lorozen. Und diese glänzenden militärischen Er folge sind von den Oesterreichern und Ungarn errungen worden, von Heeren, welche die Feinde als höchst minderwertige ansahen, als der Krieg ausbrach. Was galt Oester-reich-Ungarn bei den Feinden über Haupt vor dem Kriege? Man glaub je es in ein paar Wochen bei Seite schieben, es zu einem Sonder frieden, unter Verrat Teutschlands, zwingen zu können und dann die schönen Länder an der Donau un in die Groszräuber und deren Tra banten zu verteilen. Als dieser Plan mißlungen war, schickte man die Dirne Italien vor. Zwei und eine halbe Million frischer, seit neun Monaten sorgsam für den Zweck ausgerüsteter Soldaten stürzten sich auf die Flanke des schon hartgeprüf ten Nachbarn und langjährigen Bundesbruder. 'Aber auch diesem Bufchklepperstreich hat Oesterreich Ungarn, ohne jede deutsche Hilfe, wacker standgehalten. Italien liegt heute wund geschlagen, wirtschaftlich ruiniert, sogar von seinen Verbün deten verachtet und verhöhnt. Es ist ein furchtbares Strafgericht er gangen über ein ,Volk, welches in ernster Stunde versäumte, sich feiner aus Advokaten und vom Auslande gekauften Literaten bestehenden Re gierung zu entledigen. Oesterreich-Ungarn dagegen schrei tet von Sieg zu Sieg und gelangt auf dem Balkan und an der Adria zu einer Stellung, so glänzend und so zukunftsreich, wie man es in Wien und Budapest vor dem Kriege niemals erhofft hatte. Man lasse sich nicht dadurch be ängstigen, daß Oesterreich - Ungarn soeben seine Landsturmpflicht bis auf das 55. Lebensjahr ausgedehnt hat. Dies geschah nur, um die die len Besatzungstruppen zu erhalten, welche man für Serbien, Moniene gro und Albanien bedarf Diese alten Landstürmer (nur gedieme Leute werden eingefordert) sollen nicht an die Front. Sie haben Po lizeidienste zu tun. Auch werden sie nur auf kurze Zeit, in Pausen von 68 Wochen eingestellt und dann abgelöst und wieder auf einige Monate zur Heimat entlassen. Aber die Jungmannschafte.n, welche unter Köveß die Grenzlande erobert ha den. werden für andere Kriegsschau platze frei, vielleicht sogar für eine Offensiv gegen Italien. Aber das letztere stützt sich nur auf Geruch te. In dieser Verbindung möchte ich hervorheben, welch in ungeheures Glück ei für die Mittelmächte ge wefen ist, daß die eigentliche Ur fa ch t btl Weltkrieges gerade den öfter reichisch ungarischen Jnteressenkreis berührte. Franz Ferdinand war im ganze weiten Reiche außerordent lich beliebt. Er war die große Hoff nunz Oesterreich-Unaarns nicht zum wenigsten der slawischen Völker und der Ungarn. Seine mit ihm ermordete Gemahlin war tschechischen Ursprungs. DaZ hat auf die Stim mung der Böhmen doch weit mehr eingewirkt, als man allgemein an nimmt. Die gewaltige -. Erhebung des ganzen Reiches, das absolute lLerschwinden aller früher so beiß umstrittenen völkischen Gegensätze wäre ohne jene Zusammenhänge kaum denkbar gewesen Und doch mußte das 23. Prager HauZregi inert als ehrloö aus der Lifte des izsterreichischen Heeres gestrichen wer den (der greise Kaiser hat jedoch kürzlich daS treugebliebenc dritte Bataillon wieder in die alten Rechte eingesktzil. und doch mußten sieben Errjzwüroenträger polnischer , Ab Deutschland. au! mann. N,,,, tnnn IHpTTnfS tldifi dkk UI!1UUUIIV iwvvi Wiedereroberung von Lemberg an den Galgen! I Man denke sich, daß der letzte Kriegsgrund statt österreichischen Ursprungs ein deutscher gewesen, wäre, irgend ein Grenzzwischenfall, in den Boqesen oder Ostpreußen rt..t n-t TV..,sr-.iHa I coer ein JUiummcuvg xui,uj,u, mit England. Auch in diesem Falle hätte Oesterreich Ungarn feine Bündnispflicht erfüllt, denn die Nibelungentreue, von welcher Kaiser . . . j - .. . jt ipl ...X t i. . Wilhelm !.o osl ipracy, ,,i auu) omm aus bei diesem von unseren Verbün deten vorhanden gewesen. Außerdem standen ja Oesterreich-Ungarns ' In teressen in derselben Gefahr, wie die jenigen Deutschlands. Aber die Do nauvölker wären schwerlich so mit Leib und Seele bei der Sache gewesen, die früheren Verhetzungen hätten gewiß beträchtlich nachgewirkt und namentlich das schwere Durch- halten in diesem langen fürchter lichen Kriege ungünstig beeinflußt. wenn der Anstoß zu dem Weltkriege nicht fo tief auf das Gemüt aller österreichisch ungarischen Völker ge- wirkt hätte. Haag. 29. Januar. Der Nieuwe Courant" erfährt aus London: .Das Handelsamt gibt bekannt, daß in der Zeit vom 4. August 1914 bis zum 31. Oktober 1915 274 briti sche Dampfer mit einem Gesamtin halt von 542.648 Tonnen durch Englands Feinde zum Sinken ge bracht wurden, ferne? 19 Segelschif fe mit insgesamt 15,342 Tonnen und 227 Fischerfahrzeuge mit 14. 104 Tonnen." In letzterer Zeit haben un?ere Unterseeboote im Mittelmeer noch weit reichere Beute gemacht, derart, hrtfi 5n (.fnnlnnb oroker Manuel an Frachtschiffen herrscht. Die Ver- Sicherungen steigen aus eine waynun nige Höhe und demgemäß die Frach ten. Englische Kohle kostet jetzt in Italien über 200 Lire die Tonne. Die Kohlennot ist dort so groß, daß sämtliche Schweselgruben in Sizilien her 9Wriffi einstellen mußten. Ueber 100.00Arbeiter. die elendesten und ärmsten von ganz Europa, imo oa durch brotlos geworden. Nikiia von Montenegro ist umge fallen. Er nimmt alles zurück. Das ist ganz vortrefflich, denn nun gel ten auch die Zugeständnisse nichts mehr, welche Oesterreich-Ungarn ihm machen wollte. Jetzt kann dieser Zaunkönig glatt beseitigt werden. Die Waffenstreckung feines Volk chens vollzieht sich weiter, genau so. als wenn Nikita sein Wort gehalten hätte. Hübsch besingt Gotilieb diese Geschichte rm Tag: .Alle Hoffnung schien entwick'en Aus dem Volk und dem Wonarch; Monlcnegro war verblichen Und begab sich in den Larch. Plötzlich tiekt waö aus dem Loch Dieser Leichnam lewet noch!! Start die Seele auszuhauchen. Fängt er wieder an zu krauchen! Manchmal kommt tS einem bor. Daß er wie der Graf von Moor Auf dem letzten oche piept. In Lyon hockt er vergraben. Harrt auf Hermann seinen Raben. Ter ihm was zu knabbern giebt." Ueber die Vergewaltigung Grie chenlands durch unsere Feinde wer den Sie durch Funkspruch auf dem Laufenden erhalten. Weshalb Mackensen mit dem deutschen Heere und den Bulgaren nicht gegen Sa loniki vorrückt, kann niemand er klären, so sehr sich auch die Leute hier die Köpfe zerbrechen. Die deut sche Heeresleitung verdient Vertrau en. Auch sollte man nicht Kritik üben, ehe man weiß, worum es sich handelt. Untätig smd die Teutschen dort unten nicht. Auch die Bul garen liegen nicht auf der Bären haut, und die Türken erst recht nicht. Also ruhig abwarten. Die Ueberraschung wird schon kommen. Im übrigen steht unsere Sache im nahen Orient ganz vortrefflich. Die hier folgenden Mitteilungen aus Italien sind deshalb von sehr großer Wichtigkeit, weil sie auZ dem Corriere della Sera"' in Mailand stammen, dem einflußreichsten Blat te Italiens, da! am wirksamsten zu diesem Kriege gehetzt hat. Am 27. Januar ' brachte dieses Blatt einen Artikel, in welchem es anknüpfte an die neulich Bemerkung Marcoms, daß' man in England leider Jtali ens Krugstaiigkeit sehr niedrigem schätze, daß man Italien Nichtbe teitigung an dem Dardanellen und Saloniki-Unternehmen schwer rüge und Italien endlich für den Unter acmq ' Montenegros verantwortlich mache. Eine ähnliche bedauerliche Stimmung gegenüber Italiens Hal tnng greife aber nicht nur bei den Verbündeten, sondern sogar im Lande selbst Plcch. Aber wie hätte Italien nach den Dardanellen, nach .Aegypten, Mazedonien, Alba nien und Montenegro gehen können, wo es doch keinerlei verfügbare Truppen ftei hat? WaS werden diese ewigen Nörgler erst sagen heißt es in dem Artikel, wenn es in Durstto. Berat, ia endlich gar in Lalona schlecht gelzen sollte? Und die Regierung schwelg und läfet ! viv "!(''"' 5 1 ; i; f I unsere kübne. alorreiche Unterneh mung (!) systematisch verlästern. Und niemand, weder im Jnlandk noch im Auslande, denkt daran, daß. während die berühmte Offensive in der Champagne nur tagelang du crte. wir Italiener volle 45 Tage hindurch die Oesterreicher und Un garn von Tolmein bis zum Meere angriffen, um Mackensens glcichzei tige serbische AkUon möglichst , zu hindern und zu schwächen. Wie die Dinge heute liegen, ist es einfach unmöglich, zweihunderttausend Mann von der Jfonzofront lvegzunehmen. Denn alsdann wurden zweifellos die Oesterreicher und Ungarn den Durch stoß versuchen, und ganz Italien sähe 'plötzlich in. daß der Lowzen, Cattaro, Montenegro, Durazzo und Berat, alle zusammen gegenüber dem vaterländischen Boden gar nicht in Betracht, kämen. Dann würden die Italiener aber auch, merken, daß die Franzofen zwar 90.000 Mann nach Saloniki sandten, aber ihrer seits durch sieben oder achthundert tausend Engländer auf ihrem Boden geschützt zsind. .irnd daß die Russen überhaupt keinen einzigen Mann außer 'Landes geschickt haben. Schon die Unversehrtheit unseres Bodens ist ein großer militärischer Sieg, und der Druck, den wir auf dcn.Feind ausüben, ist jedenfalls eine große Wohltat für die Entente, die dies leider nicht anerkennt. Wehe, wenn die Teutschen, Oester reicher und Ungarn unsere Front mit großen Heeresmassen und ge wältig Artillerie überfielen! Wenn nicht einmal die Franzosen sich selbst genügen . und der ungeheuren Hilfe Englands bedürfen, wenn die Ruf sen kaum eben sich selbst genügen, so sollten just wir Italiener stark genug fein, gleichzeitig die Grenze zu verteidigen und uns den Lurus überseeischer Erpeditionen leisten zu können?" Tie neue Sriegsanlc,i,e. Teutsch landS Eiienbahnbcfch. Keine S!t lge i Teuischland. Dresden. 3V. Januar 1916. , Ein glänzendes Geschäft kann jetzt das neutrale Ausland mit dem An kauf von deutscher Reichsanleihe la chen. Tie Sache steht so: Tausend amerikanische Tollars kaufen jetzt 5200 Tlaxt Anleihe, welche zum Kurs 51) 252 V2 Mark Zinsen drin, gen. In Friedenszeiten würden $1000 nur 210 Mark Zinsen ge ben. Ter Amerikaner, welcher jetzt ReichZanleihe kauft, erzielt also eine Verzinsung von über K Prozent. Auch werden die Zinsen sür das erste Halbjahr schön im Voraus , bezahlt, sie können bei der ttapitalszahlung abgezogen werden. Es geschieht die ses aus technischen Gründen. Tie Obligationen, welche in so vielen kleinen Stücken tbis zum Vclrage von 100 Mark) hergestellt werden müssen, können dem Käufer nicht vor sechs Monaten ausgehändigt werden. Ter Käufer erhält deshalb für das erste Hauuahr sogenannte wi schen seh eine, die Obligationen mit den Kiipons erst nach Monden. Auch das ist günstig für die ameri kanilchen Kauzer, denn die Ooliga? tionen könnten jetzt nicht sicher mit der Vmt befördert werden. 2n 69 Monaten werden sie aber wohl mif izriedenspladen gescyiat werden lon nen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich einen Irrtum berichtigen, den man ,n fast ollen Uainincken Cnellen. so wie auch in den besten T'üchern über den Krieg findet, den Jrrtinn näm lich, daß Deutschland bereits erheb lich verschuldet in den jkrieg hineingegangen ist. Auch in dein ganz ausgezeichneten Miche des Stockbolmer !tro?e!wrI KieUen tm det sich dieser Irrtum. Kjellen führt in feinem Werke Tie Großmächte der Gegenwart", erschienen wenige Monate vor Ausvrucu öes Krieges, die damalige Verschuldung der Mächte an. Er stützt sich dabei auf Hartleoens laiiiulches anooua). wie folgMx?.. d: Sckislde fc GroSmäte 1913, Teutslckid 21 Milliarden 2'cark. j . ' v , - r, vvi.tijj Mn?? i ,- iJnt hör iMpnnifntTiT Ä-t ranZreich -26,4 Milliarden Mark. per Kopf" ber Bcoölkeninz 665 Warf . ' England 13,5 Milliarde,, Mark, per Kops der Bevölkerung 2'Xi Mark. Ocfterreick.Unaarn 12 Milliarden Mark, per Kopf der Bevölkerung 6iz ll'iart. Italien 12 Milliarden . Mark, der Kavf der Bevölkerung 315 m.ivf (Ich" lasse Rußland au?, weil mir die Angaben darüber sehr unsicher zu lern tcheinen.) Nun sind jene Anaaben durchaus rickitig in bezug auf die übrigen Län der. ndlr de.iicilick, T?urirblaiid Z sind sie falsch. Teutschland hatte allerdinaS '21 M ll arden Mar Sckulden 1913. nänilick 4.897.225.. 000 Mark 91 e i ch 8 lckiilden und un- gefähr 16 Milliarden Schulden der E l n z e I staaten. Aber diesen Schul den standen über zwanzig Mil liarden staatlichen Eisen- bahnbefltzes geaenüber, ivel cher eine starke werbe nie krsbknötizikn, nämlij ein Drittel wem Tägliche t4 itcfttv licfiljt und 1913 übet 850 Millionen - ... , .. , ... a'iart uictncrtriiii avwart. viut . - - ... 1 i Deutschland erfreut sich bkei gewnl tigcn iMbalmbc'schrS. In ben nun uyi'ii vu i'nucuinoc iiur. " um uvu-i stcn ttroßstaaten sind, mit wenigen . , '. . . ... u. 1 i'Uixiinii)iiu u, vic vji i iivuijin.il i. i l n a t tiiaentuni its ist deshalb recht " . -. . lunw. v. in Ull"kw " "I m.. ... ,r.. ...... v' .-:r.,..r.s... . und billia. den deutsche Uifenbafi Lcfiti Don der Aersäuilduiia. a b m Z'enen. -xct Nelchoiinanziilinliier r. Helsferich betaute das auch in seiner . ' . ' ziehen. Der ReichSsinanziilinister Tr letieti großen Rede. So kann man in Wahrheit sagen, daß Teutschland . ' . .... ' die einsäe Gres-mackt der Welt war welche tatsächlich fast ohne Ver- schuldung in den ilrieg hineinge gangen ist.. Die deutschen Eisenbah nen naben nsrdein beute einen weit höheren Wert als deren Bauko sten betragen haben, und die eine Milliarde Tisfercnz zwischen Eisen, bahnbewertung und Teutschlands Schuldenlait kommt gar nicht in be tracht. Teutschland hat bis jetzt 25 Milliarden Kriegsanleihe ausge nommen. Damit reicht man bis etwa WiHa WAn mf(.f srnih bni irht nlfü frii!. k . (5 . v ; v; V. i V '1- weniaer in ir fliehe Schulden als das un, fast SO Millionen Menschen ärmere Frankreich schon vor AuS bruch des Weltkrieges hatte. Frank reick bat trob aerinaeren Kapital- bcsitzes (gegenüber Teutschland) jene Schuldenlait glänzend getragen uno ist dabei noch Wellbankier (mit mei sieiis reckt unsickeren Schuldnern) geworden. Wer ziveiselt wohl, daß Tentschland ein sicherer chuuiner tent wird, seit) t wenn die nach te Nricsanleihe noch 11 '2 Milliarden brinat. also die Höhe der vom Reichstage bewilligten 40 Milliar den ..Schulden erreicht? Ich möchte diese Dinge besonders hervorheben, denn sie geben einen vervaiiiiisma ßig sehr günstigen Ausblick aus Deutschlands finanzielle Lage nach dem Kriege, und zwar ganz abge sehen voil erheblichen Kriegsent- chädigunnen, auf welche man hier Artn blsrimmt recknet. jedenfalls wird Deutschland, bei Friedensschluß weit gunitigcr oaslehen ms zeoe a n -der kriegführende Macht, und auch die gewaltige Last, welche in der Versorgung der Kriegsgcschädigtcn sich einstellen wird, mit sicherer Aus iickt auf auZreicbende Befriedigung der Bedürfnisse ans sich nehmen sön nen. Erreicht ,z. B. Teutschlands Kriegsschuld wirklich die Höhe der vom Reichstage bewilligten 40 Mil- iardcn Mark, was eintreten wurde. wenn der .rieg sich bis in den Spätherbst dieseZ Jahres hinzlcyen sollte, so würde sie auf den Nopf der Bevölkerung berechnet erst ungefähr 'a bock lein, als die franzoinche Staatsschuld (per Kopf der Bevölke rung i'ckon vor dem STneae war. Auch Englands Schuld wird diejeni ge Teutschlands nach dem Uriege ganz gewaltig übertreffen, natürlich stets mit der Berücksichtigung der starken Verzinsung des deutschen Ei stnbabnbesitzes. Englands Eisenbah nen sind fast sämtlich Privatunter nehmnngen. ' ' ' Tie Butterhandlunaen sind an zwei Wochentagen gezchlonen. Ehe ie wieder cröjjnet werden, sammeln ick die Käuferinnen vor den Läden an. 5n Berlin ist es vorgekommen, daß über hundert ' Frauen und Tienstmädchen auf der Straße war teten und natürlich dabei schwatzten. Zwei Tage später stand in den Pa riser Zeitungen: Aus Amsterdam wird gemeldet: Furchtbare Hun gersnot in Deutschland. In Berlin sind bereits sämtliche Hunde aufge- freiien. !Xn London druckte man e. so: ..AuS Kvenhagen kommt die Nachricht von furchtbaren Notstand Aussländen in Berlin. Die starke Garnison reicht nicht aus, um die Menschen zur Ruhe u brinaen. wunderte von Smiaernden wurden erschossen.". In Mailand und Rom schrieben die Zeitungen: Aus Stock bolm wird oemeldet. dan Sunden tausende in Berlin revoltiert haben. Nur mit Maschinengewehren war der Ausstand zu bewältigen. Damit die Lii a e n nock beiier wir ken, laßt man sich dieselben angeblich au neutralen Städten lom men. Es berrsckt ketn Notstand m Teutschland. Getreide und nament lich Kartofseln sind genugend ,bor- hanoen. Xa Aiehstano yar ncr, wenia aemindert. nur ist eine Knavv heit an Butter und anderen Fetten vorhanden infolge Mangeis an Kraftfutter. Doch das ist durchaus zu ertragen, eder Berbrauckcr. einerlei ob reich oder arm, erhält daß gleiche Quantum Butter, nicht meqr. Das im vorigen Jahre ingesührte Sristem der Brotmarken bat sich fo gut bewährt, daß es in anderen Staaten iekt nackaemocht wird. Der ?,weck war. die Ä!enscben zur Spar samkeit mit den Lebensrnitteln anzu halten und der Lergeudung borzu beuaen. Deutschland verzehrte un Fakire 191?. brr Kovk der Bevölkerung 54 Kilogramm Fleisch, England nur i2 g. 3m Jahre V&z wirug cei deutsch Fleischverbrauch nur 322 fiii.. in rartfi,fi war er 1913 nicht höher als 32,6 Kg., in Oesterreich- Ungarn nur knapp 30 Kg. Wer zweifelt daran, daß die Deutschen beute oan, aut mit dem Flei rt quanlllm. nxiches sie vor 21 Jahren 'ger. auskommen teerten? " (51 hau- I.'.i rx .Ul &n HinilMfi X. oui mu , vn wmuau . . . i r. . n ..rx..i f . .. V ... UVil wi..y-..jj " - ffsZ h'trf if4 slir!(firt fntihfrrt JM4f ) Y.,. , , nur um Beschränkung eines während ... J. . f rr . ' iy ;o -v der letzten Generation eingerissenen 1 . c . . c . k !l!s Uebermaßes von Fleisch und w ." - ' ,.. Auttergenuß. Auch an Milch für .. ;s."r.t.ri . ui die Binder fehlt es nicht. Die Er mnrksenen können ibren Konsum leickt .i,!i !,.s,4,rn fljiir hi tnyi ""l?"" " fl Vege arianer. welch früher im iL.,du.nSitli sAiniAit hiiAiiM u'iui nBH, mögen harter getroffen werden. Die 0..(..ii ItwflfitHi aiiS 7vrn )UUyit4l tffcVUjilMtm UUV Vfclll Balkan liessen jetzt ein. freilich nicht 'iif. -1 , ... .......l., 0 rkicyilco ai man erivnrieir. Wir haben allerdings eine Teue J., . . riinrt v hr n nn iinfnmnr irni fit Nahrungsmitteln ist sie weit geringer als in Englano. Frankreich uno Jla lien. In den meisten neutralen Länd'rn ist die Teuerung größer als in Weutlculano. )le Neuerung herrscht ganz allgemein und in allen Ländern Europas. Das ist ganz natürlich. Wen gegen vier zig Millionen der kräftigsten Männer 1 Mut.itvti (. :5" . n nnen1,Uin n jiifrfilnnf n kemiibt kini fislirn ff hft eä an Kräften 11 ' Erzeugung von Friedenswerkcn. Und dann kommt der inev o:r,war es vor ocm riege uno ur e, Gewinnsucht zur Betätigung. Der Heute. Aber der Frieden, wel mntin hlühi. bei den Etteuaern von cken man Hier ersehnt, rnnsz ei! Nahrungsmitteln sowohl als bei den,dauernder sein. Tie ungeheu- zahllosen Lw'schenyanoiern. uno onm unee oie,er suraiierliazen ctaji werden all Warn teurer. j zehn Monate sollen nicht dargebracht Knrh tminr knmm,n teure Nariler !u,ir!in s,'in. um iii,'lllickt schon der jKvf ....... v v ........ ------ r - Damenkleider über die Schweiz noch Deutschland. noch immer sri,che. zirieg auszuvuroen. .le grenze ge Blumen aus der Riviera. sogar die grn Ausstand darf nicht die alte blei Kinsiibr on Diamanten dauert fort. !l,nt. d!p arauenbaiten Verwiistun- Man'sage nicht, daß die Reichen ihr, Geld dafür ausgeben sollten. Dieses Geld wandert ins Ausland, nützt dem. Feinde und Vchädigt den Goldbestand Deutschlands. Man sucht nach Mi:- :cln. um die en Aerkeyr zu umer- binden. Zur FricdenSfrage. Kein Friedens- kongrcst. sondern vmamungen von Fall zu Fall durch Sonderfrieden mit dea Feinden. Dresden, 12. Februar 1916. Frieden, ja Frieden! Alle Welt ckzt danach, alle Krieafükrenden sind von der aleicken Sehnsucht er füllt, namentlich diejenigen, welche am hartnäckigsten sich dagegen zi, sträuben scheinen. Än Frankreich darf das Wort Frieden össentlich gar nicht ausgesprochen werdn, das Wort, welches des Tags die Gedanken aller 7,ran?oken erfüllt und des Nachts durch ihre .Träume zieht. Künstlich . . ' " f -. ! .4! . A-3 m..t w:ro ein großes iiueuiüenies wuu in dein Glauben erhalten, öatz oer ica unbedlnat und m kurzer Zeit bevorstehe , denn England habe jetzt endlich die allgemeine Weyr oilicht. werde in wenigen Monaten die Franzosen an-Äiem großen Teil der Front ablösen und dann könne man Mit starken ÄraNen zu oer en: cheidenden Offensive schreiten. U n sere neue große Hoff nung!" so vegrutzten die Franzo,en das englische Wehrgesetz. Das leicht aläubiae Volk bedenkt nicht, dast die ses Gesetz nach zehnmonatlichen Be Z 5 S X"?.. . , ...,Ii 'L:. m ratungen zu Stande gekommen rtei?n aÄ ZZnHon arone Koncessionen Gewerkschaften große Konzessionen macht. i!s ist ein rcckt ae ahrliches Spiel, welches die Engländer ihren franzö sischen Verbündeten gegenüber trei ben, indem sie bei diesen .die große Soffnunt- auf die neue englische RL wl-n C ffll Hilfe züchten. Worin kann diese H' e bestehen? In nach ter Reit uno v. o r. ,f,,!,'!ramu'iai ne uiuat uiuii, VIL ilMtlV VI J ' lorrne warten nur in der Aufsül lung der Lücken der in Frankreich stehenden englischen Heere. Bor der Durchführung der Wehrpflicht, also trSml L?tan Enaland keine neuen SeereSforma- tionen aufstellen, also die etwa C00,- 000 Mann, welche durch das neue englische esetz ..geschaffen werden! mögen, mcht sniher nach rantreun wü fuhren, W eZZ b fcSffXt rch nlanXk Zeprt ä- tlTmmS. kami m. ver schon die efahr da o w,a Qnhtf i.innf ns dem genannte Neutrale sich dazu heran- l Ä 3 ml RS 3,f 'Nöchw,.,, mch.,,. to LWiÄL,4 -ffiSEÄ'trÄ ä ÄSi mh s.kr viel mebr als (5nalad be-' ! Snr rnfent. PTrntrtnsiPt.Cf. ikuv v v v .-fc-v jj.fc-yv "--r'"'""" i s ensive auf dein Festlands hatte, xie Aufgabe, welche den Verbündeten irt4-.i 4 O'.frtiifyslidi rtnrslTt hiirh Uftl lLtt IU MtUUVI-Vluj ttM - ' . r n . ist bedeutend schwieriger als sie im!l"d und Oe,lerre,ch -Ungaru ihre X. . , r. ... it.:.. rr- r, I Wn.mln-innhoitptl tlllt fIPrt TvlMrtileil epicmver war. a,w t-iuiujfa iju-, ben die sechs Monate verhältnismä- c,:.., !k!, ni,z,n,'ii,t KlUH JtUyC WlUllttJ it.iviiyi, Tie gewaltige Verteidigungsmaüer ... . , ... .13 v ii cr: ilt weienuicy parier lli? vamut. Schwierigkeit für den Angreifer ' - m ist demaem laß gcwach en. mußerDeni w. y -K " . m sind die deutschen Seere in Frank reich wahrscheinlich noch niemals so stark gerwsen, wie zur gegen wärtigen Seit. Wenn die große Hosf nung der Franzosen trügt und hier ' zweifelt niemand daraii so wird ein recht bedenklicher Rückschlag in der Stimmung in' Frankreich ein treten müssen. England hatte bisher nur ein Sechehntel der Front in Frankreich bliebt. Tie! Zurückhaltung der BN 1'.$. .Hii. (IllUllljUilUllU iil . , ' .. . , . tey jowie die Wache,,as beBhalchereir it nur trn bntlZchkn biindete in Calais nllk staatliche (8c kiinH liA inrilfmt Ilfst min hm I1 - ! I) - - - i i - - - I ntliss,, jfSrrrpn ht5 iislllboä ttl lf- ivut ,", .,,-" V"' . . . f :. r. ama S c OuSfiA ... i . - ' ch' nein wichtigen, zu einem kimftigen rt . . f f.. . .i: ',. .'. v . . II Bnickeilkopso Englands so vortrosf : I. ..n.tiui rtnfiin f,umt tinci lich geeigneteil Hasen kaum noch " . . " ', ,, ' duldet, bildet feit langer Zeit rine e....n. i:..lfi ,.,,,, i Quelle tiejster Bern",m,ng ,n Frankreich. Seit vielen Monaten fnurSnn 4n i'milliin ylsinti'Illlltnnt .. ; ' Z " wegen stärkerer Veteiligung der eng. (IahShi nrliiihiiii knit ' Rußland mxben d'ch Vor,tell,ma,e . .,W,.fHHff sfrt ttifiiinr ntnfcrf ltUily MIUtl.iV' -t vivjiv Tnickö ist daS britische Wchrcselj zu , . v.a ...... r- ' feiaiioc geromiiien, ous nun ü1"1- reichö große Hossnung diioet. viücr : f . v ... t . ..."., ,y: rr-r.h' tl r cen tu v un iituuui un itiuii- jahröangrisf loliiiilt die Hilfe zu spät. ranrrei) ,virv im-rmm vi slen Opser tragen nisten, nd onrf) seine neue große Hosiniiug wird , mzeiirrn. va um vuu uuuy zu hofsen Daß auch in Deutschland und in Oesterreich-Ungarn eine starke Schn- i - -" , ' 1 ' klickt nach Frieden berrickt. wer woll tc das lenanen ! Das deutsche Volk ist immer ein friedliebendes gewesen, .w.v.i. i - ' -' , - - - - - - - i--- nächsten Generation einen ähnlichen gen Oslpreickens dürseil sich nich: wiederholen. Ein Dichter im Schützengraliei,, der Soldat Friedrich Frekm. veros- fentlickt in der Frkf. Zeitung fol- gendes schöne Gedicht: Und kS gab eine 'Zeit, Tu glaubst es wol)t kaui, Ta herrsch! Frieden auf Erden. Ja, es gab eine Zeit, Und sie scycint'uns so weit! Tu glaubn ihn Wohl kaum. Den verblassenden Traum Bom Frieden, vom Frieden auf Erden. Herz, fasse nur Zutl Seit der Weg noch so lang. Gegangen muß er ja werden. Herz, jasje nur Mull - Turch Tunkel und Vlut Sei der Weg noch fo lang, In göttlichem Zivang Gegangen muß er ja werden. Und dann kommt die Zeit, Tu glaubst eS wohl kaum. Da yerrscht wieder Friede auf Erden, Ja. es lommt eine Zeit Und scheint sie auch weit. Ta glaubst Tu il)n kaum, Den grausigen Traum Vom Nriege. vom Kriege auf Erden. Wie ober soll der Frieden zu Stande kommen, wcmi endlich das Bedürfnis danach so stark geworden ist, daß man ihm die Pforten öffnen muß? Tie Schwierigkeiten, welche sich ergeben werden, nachdem ein 9'irtHpmnllslmth lipschlotiiMt ist. sind gewaltig, find weit verwickelter, als auf dem Wiener Kongreß unseligen! AnaedeukenZ. Tamals datten Run-' land und die deutschen Staaten noch "- .f so konnte (knaland aut diesem wlÄ'iti- fllTf1' T" n. Beute darbot. Und dann öunland aestatten. sieh auf Kosten Preukens! den großen EinbruchSbogeii zu sichern, ' welchen wir erst im' letzten Soinnier zurückerobert Haben. Lehrreich blieb im Teutschen Bmide, Teutschland uu iwiü n mit zwei, unver öynbareil - ,,-,.,.s., : " ; """"I ' T saß-Lothrinaen. uralten deutschen Besitz, zu behalten. Preußen . aber, das in dem damaligen Weltkriege die gronten Opfer gebracht unooie meismi militärischen erfolge üb Napo eon errungen, un er andere n 0C" V-'T'T- S r ?em engliZchen iege bei War- - Z nZ hii. ad k Ä Ä M wurde britisch. würde ein M den w- Monate voll Ungew I)he t und or- 0 vergeben uns oen poliern ok I s.irfi ( ii'M't,ic yUnhpmiiiiahtne der WJ V -1 j l - Friedensarbeiten stören. . Es ist weit ratsamer, da Teutsch- . ,. , von Fall zu all und jeden für sich rraeln. wenn die Kett dcttur iwloni- o- ; , . , . ' S nie t. Ter Vorschlag des Professors SUiiifTinr iit Cviriniirst hintirtm sliP 7- "7'".! ' , "" .7"' - "' ,. Muieiiimuii yuu, yun 1 f'i. . . L V T ,.i,iS.iii'iiinnii tttiSf- ; W) mir tmuii t.-,. v- f...i.i. i.,l., (.iMnn) t1!l IJUllii ItiUJi. CIIUUjL4l. VIIVl.4U 1.. Sonderfrieden abschließen wer den, findet Hier sehr viel Beachtung und Ziistinimiing. Was geht die Mittelmächte die Londoner Abma chung vom 4. September 1914 011? Für uu3 existiert dieses Kompagnie-Friedens-Tolument nicht, ftiir die Feinde nur so lange, als sie den Krieg noch ' ertrage,! können. Ter SZrtra träat deutlich amm die '',ei dien britischer Tücke und - Profit Interesse abgeschlossen worden, iitn die erblindeten besser an der Stange halten zu können. Ter mitteleuropäische Bund brauchte ein folcheZ Mittel nicht. Zu nächst ist bei ihm die Treue nicht ein leerer Wahn. Sodann ist dieser Bund durch gemeinsame Interessen 'zusammengeschmiedet. Ein .von Teutschland, oder Oesterreich Un garn, oder von der Türkei etwa nachgesuchter Sonderfricde ist schon deshalb undenkbar, weil die Gefah. ren dieser Staaten genau dieselben bleiben würden, wie sie vor dein Kriege bestanden haben. Außerdem ist die riegölage den Mittelmäch- , ten so günstig geworden, daß c3 an Wahnsinn grenzen würde, wenn sich eine dieser drei Mächte auf einen Sonderfrieden einlassen würde. Tagegen birgt der Abschlug eiikes Sonderfriedens, zu dem sich ctiva Rußland genötigt sehen mag. oder sei. e auch nur daZ stets unzuver lässige Italien, eine ungeheure Ge fahr für den !1k e ft der Ententemäch te. Es wurden für uns starke, ictjt gebundene, Kräfte frei. Löst sich nur ein Stein in dein kunstlichen, von widerstreitenden Interessen zersetzten 5toloß der. Entente, so wird er auto matisch znr Lawine. Nnßland hat seit dein Scheitern des Dardanellen Unternehmens kein großes Kriegs ziel mehr, seilte materielle wie finan zielle Lage ist überaus kläglich, seine stolze Heere sind zerschmettert, seine Ossensivtrast ist gebrochen. Italiens Znsland ist womöglich noch jammer voller. Ta3 stolze und durch seine bisherige Standlmstigkeit und Opfer sreudigkcit gewiß bewundernswür dige Frankreich vcrblntet sich. Wo soll mau da die zum Turchhalteu nötigen Kräfte noch suchen? Wcrt der Leguminoscn. Der Anbau von Leguminose, zu dcne.i die verschiedenen LUcearten und Hülsenfrüchte gehören, ist einS der Haupterfordernisse zur Frucht barcrhaltung der Farmen und ohne die vernünftige und angemessen aus gedehnte Berwendung von Legumino sen im Fruchtwechsel muß unbedingt früher oder später eine Erschöpfung des Stickstoffoorrates im Boden und ein allmähliches Nachlassen und schließliches Versiegen der Ertrags Zähigkeit des Landes eintreten. Es ist einfach kaum möglich, den not wendigen Vorrat cm aufgeschlossener., stickstoffhaltiger Nahrung im Boden durch HumuS, der 'aus anderen Pflanzen wie aus Leguminose ent standen ist. zu beschaffen. Die Stall mistcrzeugung aber reicht allein bei weitem nicht aus, und die künstliche Stiästofsdiingung ist eine sehr kost spieliqe Sache. ' Wie das Ackerbau - Departements uns belehrt, hoben wir in den Ver. Staaten 16 wichtige Leguminosen fruchte, die sich für den seemäßigen Anbau eianen. nämlich Notklee. Lu zerne. Kuherbsen. ,Alsike"-Klee, .CrimsonKlee. Weißklee, Svjaboh nen, Erdnüsse, Kanadaerbsen, be haarte Wicke, gewöhnliche Wicke, Sammtbohne (Beloet Bean), japani ,cher Klee. ,Sweet"-Klee. ,Bur"-Klee und Beggar Weed". In verhältnis mäßig , nur wenigen Fällen ist es möglich, daß eine dieser Leguminosen den Platz einer anderen ausfüllen kann. Fälle dieser Art, in denen die Auswahl frei steht, können betref sen Rotklee. Luzerne. Alsikeklee; fer ner Kuhcrbsen, Sojabohnen, Erd nüsse und japanischen Klee, und end lich Sammetbohnen und .Beggar' Weed". Der Anbau der Leguminosen bie tet aber noch andere Vorteile als nur die Lufuhr von atmosphärischem Stickstoff in den Boden. Tiefe Vor teile beruhen auf der Bildung deS WurzelsystemZ der Leguminosen. Es unterliegt keinem Äweifel. daß die Leguminosen, welche mit ihren überaus kräftigen Wurzeln bis zu großer Tiefe in den Boden dringen, eine ähnliche Arbeit wie der Unter grundlockerN im Boden verrichten. Ferner bringen sie eben durch ihr großartig entwickeltes Wurzelsystem organische Substanz bei Verwesung der Wurzeln in solchen Tiefen im Boden noch zur Ablagerung, wo die ses fitens anderer Pflanzen unmög lich ist. Hiernach kann es alles in allem auch nicht wundern, daß der groß; wirtschaftliche Wert der Legu minosen, sei es durch einfache Auf nähme in den Fruchwechsel. oder durch dcn ausgesprochenen Anbau zur, Gründüngung, bei den vergleichen den versuchen in dei lnndwirtschaft lichen, Praxis sofort 'klar und scharf zutage tritt. Das Unterpflügen einer vollen Eründüngungsmasse wird als gel mäßige Kulturmaßnahme hierzulan de, aufgenommen in Obstgärten, nur selten durchgeführt. In Obstkultu ren hcit sich die regelmäßige Unter bringunz einer Gründüngung fast immer ' ausgezeichnet bewährt. Im Ackerbau dagegen sollte im allgemei nen die Vollgründllnzung, also der Anbau der tründüngungsleguminose als Hauptkulturpflanze für das be fressende Iah, nicht befolgt werden. Hier lohnt es sich auf allen besseren Böden entschieden mehr, die oberirdi scbe Masse der Leguminose' an das üjiey zu verfuttern, anstatt sie unter zufliigen; in Form des tierischen Tiingers gelangt sie dann doch immer noch : wieder größtenteils in. den Aclklt boden zurück. ' X X . 1 e )i 1 i' r i , ; h 1 .t ii- 1 , ' l . ' . - ;&e.--3e'5jflf iTmSW-Jg SiS-'1