TazNcht Omaha Trliunt k-? ck Doljin gehört von Dr. Heinrich Frankel. In Druischland gibt kl niemand, d icht wusste, wohin das schon?, alte Reichs land gehört. Aber draußen in der Welt wiinmelt es von Leuten, die in diesem Puiitte dringend der Belehrung bedürfen. Wäre es anders, so wäre es wohl kaum zum jetzigen Kriege gekommen, unter dessen Ursachen das heiße Verlangen der Franzosen, unS Elsafz-Lothringen zu rau den, zweifellos eine der stärksten war. Wissenschaft ist Macht!" sagte Lord Laccrn, der so geistvolle Bücher geschrieben hat, daß einige Leute ihm sogar nachsagen, er habe nebenbei und insgeheim auch Shakespeares Dramen verfaßt. Und Ba cons Landsleute erkennen gegenwärtig von Tag zu Tag deutlicher die Wahrheit jenes Ausspruchs Dank der aus der Wissen fckjaft beruhenden überlegenen Kraft Deutschlands. Leider ist aber die Un wissenheit auch eine Macht, und mit der Dummheit kämpfen nach Schiller selbst Gatter vergebens. Wenn Millionen Fran zoseii und aber Millionen in aller. Herren Ländern die Befreiung Elsaß-Lothrin-gmS vom deutschen Joch" im vollen Ernst für eine Forderung der Gerechtigkeit hal ten, so erklärt sich das aus der allerwarts ?,VAiAi'i. . j n Solches . .'tllA fgrga&i i. .1 C&. "5 Ar' V" r (Jbcrwvfirnd fr&zäss Muttersprache 5 )Km me Sprachgebieke in . herrsckendin geradezu ungkublichen Un wissenheit. Man hält Elsaß-Lothringen für ein seinem Wesen nach französisches Land, die Elsaß-Lothringer sür Franzo sen. das Französische für die allgemeine Volks und Umgangssprache in' Straß- bürg, Mülhausen, Colmar, Mch usw. Tos ist natürlich vollkommener Unsinn. Es ist ober von Paris aus so andauernd, so be- . stimmt und so laut behauptet worden, daß man schließlich den Schwindel glaubte, zu mal unsererseits wenig oder nichts zur ölusksäning der Ausländer über den wirk lickm Sachverhalt geschehen ist. Längst hätte ein Buch erscheinen müssen, wie es uns jetzt unter dem Titel Wohin gehört Elsaß-Lothringen l Von einigen Elsässern' (Berlag von Naschn & Co.. . Zürich) vorliegt. Friedrich Lienhard in Straßburg, der gemüt- und ckzaraktervolle Dichter einer der besten unier den deut schcn Geistesarbeitern, die uns die West mark geschenkt hat. weist in der Einleitung auf die seit jeher betriebene planmäßige Verseuchung der französischen Jugend durch die freche Lüge vom französischen Elsaß-Lothringen" hin. In dem in fran zösischen Schulen weitverbreiteten Geogra-phie-Handbuch von P. Foncin Muszabe für die höheren Schulen. 223. Auflage, z 212) weiden die Elsaß-Lothringer Söhne Frankreichs" genannt, die seqen die Eroberung ihres Landes durch Deutsch- j fort) und gegen die Gewalt, die ihr Siecht bedrückt, ununterbrochen Einspruch erho ben", die durch d deutsche Herrschaft jeder Freiheit beraubt" seien, und über deren künftige Rückkehr zum französischen Vaterland," große Freude herrschen werbt. Hat es je eine dreistere Entstellung der Wahrheit gegeben? Professor Lienhard und seine tzreunde bakmes Mi ,alz Elsasser und als Dent seh ick t uS irzendvelchem Hif; oder .WorurZnl.' sonder ans Liebe zu Deutsch , land ?nd aus Liebe zur Wahrheit" unter nommen, der eisernen Wirklichkeit zu ihrem Rechte zu verhelfen.' Da gibt es keine Redezek und Salbadere, wie sie feder und zungenfertige Franzosen gerade über dir engeblick?' .kisah-lothringische Frage" in unendlichen Massen an den Tag geZör dert haben. Nur Tatfacken, unanfechtbare Tatsachen werden vorgcsührt. und diese beweisen klivp und klar, was Zeder wirk lich Nnterrichtekk rängst wußte: . Elsaß Lcthngen geb'ört , nach Stemm - ud Spreck', nach Geschickte nd wirtsck?2st' Ti&tn BedZnsunae um Deutschen Reich. Es sind nickt aerzubte ZranzösisÄ Pro- vinzen; es sind wiedergewonnene deutsche Prsvmzkn. Darum erklaren dieie deru ftneg Wortführer des kernhaften Alt elsäffnkuraZ mit Recht: .Unser Land kann erst dann zur inneren Harmonie und zu friedlickein Gedeihen kommen, wenn die frc??üsckk Propaaanda unS ein für alle mal i Siube Eßt." S",t ?M0 oder 1700 Jahren leben im hu!'j? Neichslandt Zilkmannen, Lnge. - V .MM WAypy, v. -i&rt WMZnVJ. &3?Y7r ht&WA itfswyfv Wyßs WM y i Lljaß-Lolhrmgen? hörige desselben oberdeutschen Ctatnmcl, der auch in Baden. Württemberg und der Cchiveiz wohnt und auf der ganzen Linie im wesentlichen die gleiche Mundart spricht, deS Stammes, nach dem die Franzosen uns Deutsche insgesamt Allemands nen nen; Germanen waren auch die im 6. Jahrhundert hinzugekommenen Franken. Die Sprach und Bolkstumsgrenze läuft seit uralter Zeit südlich vom Donou den Vogesenkamm entlang und deckt sich somit annähernd mit der deutsch-franzö fischen Grenze, wie sie von 1871 biS 1914 bestand. Die Ortsnamen sind in Elsaß' Lothringen , fast durchweg deutsch. Sie endigen meist auf ingen, heim, Hosen, bach, berg, tal, bronn, au, bürg, siadt, weiler, weier, Münster und bekunden, dafz in die sen Stadt- und Landgemeinden allezeit Deutsch gesprochen wurde. Deutsch sind die Namen der Burgen, Berge, Fluren und Flüsse, deutschen Ursprungs und deutschen Gepräges sind die alten Bau werke und Kunstdenkmäler des Landes: Kirchen und Tome, loster und Abteien. Den Fachwerkbau des elsässischen Bauern- Hauses findet man zwar im. Hessischen Wieder, nicht ober in Frankreichs Ob Er- ri. ."''. .'. mung, -V - UfcZrtM yiijylr' fP- ' ' ifill. V X'7 ' .7 iZjiem -, , jo . -. -. Vi rkirf-. - ' . . z,,tfu$smtä fWsim. -r-'ri J! "frs& V V.' - Schlttsiiti 7 m. . CoJmsri' iy-ij i '&benerl ' . ThaanllXülhSn . V;W i i&rcfjl y k - -.1 , ElZak-colhringeu. win von Stcinbach, der Baumeister des Straßburger Münsters, in Cteinbach in Baden heimisch war, ist ungewiß; daß er ein Deutscher war, sieht außer Zweifel. An der Geschichte des deutschen Geiste! lebens hat das Elsaß einen sehr bedeuten den Anteil. Beispielsweise sei erinnert an Otfried von Weißenburg, den Schöpfer der berühmten althochdeutschen Evange lienbarmonie, den groß Meister Gott fried von Straßburg, den Dichter des un sterblichen Sanges von der Liebe Tristans und Isolden?, den wundervollen Mystiker Johannes Tauler, den berühmten Mün sterprediger Geiler von Kaysersberg, den gelehrten Humanisten Jakob Wimpheling, den glänzenden Schriftsteller Johann Fischart und Sebastian Brant, die ausge zeichneten Maler Martin Schongauer und HanS Baldung. Tiefe Liste deutscher Geistesarbeiter von hohem Rang, die im Elsaß zu Hause waren und wirkten, könnte man leicht über viele Spalten bin vrrlän gern. Erst in der Franzoscnzeit ging be greislicherweise die geistige Fruchtbarkeit im Elsaß zurück, aber auch da blieb seine Kultur deutsch. Nur das Schriftsteller Zwillingspaar Erckmann-Chatrian schrieb in französischer 'Sprache, was eS deutsch empfunden hatte. Wohl lieferte E'saß-Lothnngen den Franzosen eine Reihe der tüchtigsten Heer führn: Kellermann. Reh, Kleber. Rapp vom ungebrochenen deutschen Geist des Landes zwischen Rhein und Vogesen leg ten die Dichter Psefftl, Arnold. Candidus. Hirtz, die drei Stöbn. Otte und viele an de Zeugnis ab, und nicht selten wurde der Sehnsucht nach Wiedervereinigung mit dem alten deutschen Vaterlande ties empfundener Ausdruck gegeben. ?!ie fehlte eS an kräftigem Einspruch gegen die unab lässigk Anstrengungen der Franzosen, das Elafz zu vettvelschm. So nahm denn auch nur eine, dünne, sich für gebildet" haltende , charaktnlose Oberschicht die fremde Tünche an: eine Selbstentmurdi gung. die- in da? gleiche Kapitel gehört, wie die bik vor kurzem betriebene blöde Nachäfferei der England und Franzosen feitenZ gewisser Herrschaften ia Bnlin, Hamburg usw.. und für daZ wirkliche Wesen der elsässischen Gesamtbevöllerung ohne Bedeutung ist. Wie sehr sich die Franzosen Zg dieser Hinsichk getäuscht hatten, sichren sie !ei ihrem Einbruch inS Reichsland in den Augufttagen , 1314. Sie waren swie unfeie llltelsässisckien Eewährsmännn fest pcllin) aufs höchst; überrascht, als sie aus eine Bevölkerung stießen, die ihre Sprache nicht verstand nd gar nicht aussah, als ob sie von der ihr zugedachten Erlösung : entzückt wäre Sie schonten daher auch nur die vereinzelten, sich alZ Franzosen aufspielenden Landesverräter und schlepp ten ohne Unterschied Altelsäfler und Alt. deutsche vlZ Geiseln in die Gefangenschaft, durch in wirklamiter Weise Aufklärung über die .Grand Nation' und ihre hei? ä $.$$$5j'$$ yÄÄÄiÄ a $ " ' - " m m tts m m '! i G m m Aas Paternoster.) (Aus dem Englischen von Charle Alezaudr Nichmond. von Cfthtr Sie waren genirine Soldaten, sie hießen Jean und HanS, Der eine aus dem Rheinland, der andere auS Provence. Sie beteten beide allnächtlich, nach ihrer Mütter Lehr', eine Bater Unser", der andere Notre Pere". Sie trafen sich im Kampfe mit harte, Todesstoß. TaS ist Soldatcnhandwerk, das ist SoldatenloS. Beisammen liege nun beide. Im Tode röchelnd schwer Lispelt Hans sein Bater Unser", Jean sein letztes Not Pere". Rnd so gingen sie zum Bater. ?r versteht es, dachte HanS: Denn er kennt und liebt mein Rheinland. Gleiches denkt Jea von Provence. Und Sankt Michael griifft sie lächelnd, und sie staunen ob der Mähr, Er belehrt sie, Batcr Unser" sei ganz gleich mit Rotre Pere". ' i In Seligkeit vereinigt, vor Gottes Thron sie fleh'n, TaiZ hurtig mit der Kunde Sankt Michael möge geh'n. Denn," spricht HanS, es gibt auf Erden sicherlich den Krieg nicht mehr, Wenn man weiß, daß Batcr Unser" ist an, gleich mit Rotre Pere". G m- w m G m A m ') Tät freundlicher Vcnchmigung bet wohl!cknn!e Zeklschrisl t$e CitUecI" "'ÄÄ ääI äää v s?? 5? 55? HS2&525i5i5Z5S5&E5i525iSE252S2SZ5L Lin vemegenes Fleiterßücs:. 'Zlotizen eines JerSzugteirnehmers. ' Von Ueitthard weer. Abend im Freundeskreise. & er von den Abenden, an denen man nicht viel spricht, an denen es wohl gar nötig wird, daß lediglich zur Herausiorderung von Widerspruch und Belebung der Debatte einer etwa die lulzne .y.orie errinoer, der Mensch fei eigentlich nur eine Kristal. lisationserscheinung, -eine hochentwickelte allerdings, von komplizierter Struktur. Auf einmal beginnt mitten in solchen Schnack hinein einer zu erzählen, langsam, stockend, wie auö innerem Zwange; au! feinen borken ernevl vas uo eine. FeldzugerlebmsseS. rreskenartig, und wir vergessen sür e'.ne halbe Stunde, daß sol ches Erzählen sonst als geschmacklos der pönt ist. Manches, war er berichtet, ent zieht sich der Wiedergabe an dies Stelle; ich runde ab und erganze aus eigenem r- lebnis. So mag die kleine Episode aus dem großen Kriege in distanzierter Er zählungsform hier Aufnahme finden: Der Zunge Leutnant dn Fcldartillerie. Ordonanzoffizier bei einem Brigadestab, war mit zehn bayerischen Ulanen uno sechs berittenen preußischen Artilleristen eines Regiments nach dn nord-franzosi- schen Stadt vorgeschickt worden, um die Behörde von der Ankunft dn deutschen Truxpux zu benachrichtigen und für deren Unterkunft in Kasernen und Schulen Sorge zu tragen. Die Stadt wa, wie Kavalleriepatrouillen gemeldet hatten, vom Feind, geräumt; kein Soldat verteidigte ihre grünen Wälle. Sie ritten in flotter Gangart, der junge Offizier und seine . . . t.j .i sechzehn Mann, travten droynens vurq , Liebe zu den geknechteten Elsässern' der breitet wurde. In wie großem Umfange Elsaß Lotb ringen deutsch ist', zeigt am deutlichsten das Kärtchen, das wir dem obengenannten Büchlein entnehmen. Nur einige wenige Bezirke an der ftanzösischen Grenze hoben liberwiegend Französisch sprechende Be dölkerung. In diesem Gebiet wohnen 121,000' Menschen, von denen etwas über 100,000 Französisch sprechen. Die übri gen 104,000 Landeseinwohner mit franzö sischer Muttersprache sind über daS ganze Land verteilt, dessen durchaus deutsches Gepräge sie nicht beeinflussen können. Von den 1.874.00 Einwohnern Elsaß-Loth. rinoens hat bei der letzten Volkszählung noch nicht der neunte Teil (204.000) das Französische als Mutttrspmche angegeben. Besonders gering ist die wirtschaftliche Bedeutung der französischen Bezirke. Ihr jährliche? Steuerertrag stellte sich vor dem Krieg auf 800,009 Mark, der deS deut schen GebitteS auf IS Millionen Mark, also zwanzigmal so diel. TZ Franzosen km ist in Elsaß-Lothringen im Rückgang. Mch und Umgegend waren 1870 noch überwiegend französisch und sprechen heute im ollgemeinen Deutsch. Die Einwohner, zahl des französischen Sprachgebiets ging in dieser Zeit von 142.000 auf 121.000 zurück. Die Altdeutschen wandern in im mn stärkerer Zahl ein und haben die siärk sten Geburtsziffern, während die der fran zösischen Bezirke am schwächsten sind. Durch eine reiche Fülle schlagender Tat fachen weisen unsere elsässischen Freunde nach, daß Elsaß-Lothringen im weitest gebenden ein Glied der deutschen Volks wirtschaft" und .alle! und jedes wirk schiftlicke Irtnesse in Elsaß-Lothrinzen auf Altdeutschlard einzestellt' ist. Nach alledem ist es begreiflich, büß da! Bäch lein: Wohin aebört Elsaß-Lothringen?" in folgenden Söhen gipfelt: Einmütig geht durch unser Elsaß Lothringen der Wunsch: Wir wollen end lich ,ur innere Nuhe kommen, wir wollen endlich ein klares Vaterland. DaS Zwei spältige muß niedergekämpft, die elsässische Tragik muß Überwunden werden! . Und bei der Frage nach diesem Vaterland kann eS für einen ehrlichen Denker euch niebt einen Augenblick deS Zweifels geben. Die Aniwort muß faul: Deutschland." VI VI VJ As Vt G G G G MendelsHhu. ! I w VI G W G W V G W G G M St & 'üfi 7??'? das unbewachte Stadtior. Im Schritt ging'S enge Straßen entlang, in denen sich viel Volk zeigte, gutgekleidet und der gnügt, alZ wisse man nichts vom Krieg und Kriegsnot. Donnerwetter, Kerls," sagte Varrendorf, sich im Sattel wendend, hier gibt's mal seine Quartier". Schau schau, da find ja auch MadelZ, und sehr hübsche sogar," fügte er im ftil len hinzu. Seine Leute, die mit den Augen auch nicht müßig waren, "machten dieselbe Fest stellung. Die preußischen Feldartilleristett grinsten vergnügt, ritten sehr siolz und aufrecht hinter ihrem Leutnant, de sie abgöttisch Nebten, einher. Die Bayern scherzten ausgelass'g. Hier gibt's a Mordsg'spoaß!" mein! einer. Sie vnr den laut, und Varrendorf rief sie zur Ordnung. Dafür war er Preuße. Eigent lich eine vorzügliche Mischung, die Leute, die ich hier führe, dachte er: so lorrekt pflichttreue Norddeutsche und vergnügt draufgängerische Gebirgler. Aber er kam mit , dem Gedanken kaum zu Ende, als ein Zuruf aus einer Gruppe junger Müs Wnger seinem Smnen mt ander Rötung gab ,oumh,U lAkrn Das w,ri ,a immer sonderbarer dachte Seltsam traumhaft kam ihm alles .586 Ä'" l& e,n banges Lachen aufflattern Ha- ben Sie das gehört. $oWmiti1 Der Vizewachtmeister der Reserve rttb seinen runen neben den des OffizinS Sie galten uns wahrhaftig sui Znglander. (ai(. n ! " "," . in roenig ipaier yittien ne aaj oern großen, quadratischen Hof dtä olteriüm lichen Rathauses, faszen ad und schnallten Trensen und Kandaren los. um ihre Pferde auS dem flachen Brunnen zu tränken, dessen leiseS Plätschnn tl der steinernen Kühle deS HofraumeS wider hallte. Ein alier Ctadtdiener in schwär zer Uniform trc.t aus einer dunklen Stube im Erdgeschoß und fragte Barrendorf nach seinem B?gehr. Ich möchte den Herrn Bürgermeister sprechen." Der Mann wurde plötzlich sehr diensteifrig. Ah, ich verstehe, mon Commandant, wir warten Sie schon 1 Der Offizier wußte ,ich das nicht zu deuten, beschloß ab auf alle Fälle, sich in dieser an Seit samkciten und Uebnraschnngeu anschei nend sehr reichen Stadt daS Verwundern abzugewöhnen. Er folgte dem Ulten die teppichbelcgte breite Treppe hinauf, die zu den Arbeitszimmern deS Bürgermeisters führte. Zwei Unteroffiziere, der eine Ar tillerift. der andere Ulan, ginge mit. um oben vor der Tür deS Sprechzimmers Posten zu fassen. ToS Stadtoberhaupt erwieö sich als ein älterer Hnr von schlankem, aristokrati schem Aeußem und sehr gemessenem Be nehmen. Der junge Teutsche saß ihm am Schreibtisch gegenüber, der voller Bücher und Papiere lag. und trug seine Wünsche vor. Tr andere musterte ihn mit großen, aufmerksamen Augen, die seltsam glän zend aui dem kränklichen Gesicht schauten, hört ihn ruhig an. ließ nur am Anfang eine erstaunte Bemerkung über da gute Französisch dek OffizinS fallen. AIS die ser geendet, saßen sie sich eine Weil, stumm gegenüber. Der Mai schien über daS Gchorte nachzudenken. Auf eirmal sagte er, sich vorbeugend, lclse. aber mit Betonung: ..loft lieutownt, ich mach Sie daraus siismertszm. daß fransönsche und englische Truppe in dn Stadt sind." Varrendorf mußte zweimal mit der Hand unter den Kragenrand greifen, dn ihn plötzlich druckte. Aber ganz ,'ruhig und beherrscht kam seine Frage heraus: .Franzosen und Engländer? Sie sehen mich in Erstaunen! Können Sie mir sa gen. wieviel Truppen hier sind?" Tn Bürgnmeifter sah ihn groß an. etwa mitleidig, wie ei schien. Ich weiß eS nicht, man Iieunsvd. sie sind gerade erst angekommen. Aber ich habe Kanonen gfthen. Man hd sechzig Quarticrzcttel für Offiziere verlangt." Und dreimall ! .w -i . tl. . W! rt. I rvicoeryone er, ikiuu nie mit ic bend: j'i vu canona. Wieder saßen sie sich für einen Augen blick stunim gegenüber. So seltsam habe ich In meinem ganzen Leben noch nicht geträumt: dachte der junge Offizier; er mußte sich erst über Augen fahren, um sich von der Wirklichkeit deS Geschehens zu überzeugen. Die lange blutleere Hand des alten Mannes ihm gegenüber spielte mit einem silbernen Papiermcssn, und dicht daneben stand daS Tilchlelephon. Barren dorf sagte sich: Wenn er iett die Hand nach dem Apparat ausstreckt, mußt du ihn Niederschießen." Es lief ihm kalt über den iucken. Tann raffte er sich zusammen. Herr Bürgermeister, ich bin durch die Umstände gezwungen, Ihr LoS an daS meine ketten. joindro votre sort u rmn er sagte eS ganz pathetisch, auf sehr fran zosische Manier, wie ihm schien. Klau bben Sie sich Imftande, unS aus der Stadt herauszuhelfen? Der andere spielte mit seinem Papier, messer. Je tteherai", sagte nach kur, zem Besinnen: ich will eS versuchen." .Gut." schloß Varrendorf die Unter, redung: Sie werden mit niemand spre, chen und uns im Notfall für Engländer ausgeben. Einstweilen muß ich Sie bit- ten, sich als meinen Gefangenen zu betrach ten." Er bat um Essen, bekam Brot und Schinken, dazu eine Flasche weißen Bor. deauz vorgesetzt. Durch das Fenster, da! auf den Hof hinausging, konnte er sich überzeugen, daß auch seine Leute zu essen erhielten. Er kam zu ihnen hinunter, als ic gerade den Pferden die leeren Freß. beute! abschallien, ließ sie antreten, sagte in kurzen Worten, wie es nano. ven braven Kerls blitzte die Kampf und Aden teucrlust aus den Augen. Herr Leitnant, etzt fangt dos G spoag ern! richtig an!" meinte einer der Bayern. Varrcudors nickt ihm zu. Tann erschien der Bürgermeistcr, tn Seidenhut und schwarzem 'Mantel, einen Stock mit elfenbeinernem Knauf in der Hand. Sie nahmen ihn in die Mitte, Varrendorf hielt sich neben ihm. Helme ud Tschapkas wurden auf die Packtaschen gebunden und die zerknitterten Feldmützen ausgestülpt: Aljo wir sind zetzi Eng ländcr. merkt's euch!" So verließen sie den Rathaushof. Der an der Spitze reitende Bizewach! meister wollte in eine breit, belebte Straße einbiegen. ,11 y t du danRer, mon sieur, sagt der Bürgermeister, stehen bleibend: Tort liegen am jenseitigen Ende Kasnnen. Wählen wir einen an deren Weg." Sie bogen in eine enge Ne benstraße ein. die jener Verkehrsader pa rallel lief. Hier kommen wir ungefähr det nach der Porte de 2. . Man horte Musik näherkommen und vorüberziehen: die raschen, hewegten Rhythmen des 8smvrsret-2lsu-!llr ches brachten sich an den langen Hauser- fronten einer ihre Weg rechtwinklig schnei denden Querstraße. Man sah, daß Militär vorüberzog. Sie marschierren aus dem Boulevard", sagte der Bürgermeister. Das war die Straße, vor der sie der Bürger meistn gewarnt hatte. Sie kamen um eine Stradenbiegung und sahen in der Ferne die zwei dunklen Torbogen der Porte de D. vor sich lie gen. Vamndorf fragte, ob daZ Tor etwa geschlossen sei. Der alte Herr verneinte: der Durchlaß mache im Wall eine Krüm mung, deshalb erschienen die beiden Tor bogen schwarz. Aber alsbald tauchte eine neue Sorge ans: in der linken Durchsahrl stand etwas Helles, noch nicht näher zu erkennen. Wenn das man bloß keene Ka none ist": berlinerte Varrendorf zu seinen Leuten, die pflichtschuldigst lachten. Sie kamen näher und erkannten sogleich olle: eS war natürlich eine Kanone. Für einen Augenblick verging ihnen das Lachen. Un term Torbogen hielt ein Geschütz mit Be fpannung, die Pferdeköpfe ihnen zuge. wandt; Leute waren nicht zu sehen. Die mählich zunehmende Dämmerung vereitelte eine genauere Feststellung. Varrendorf kommandierte ein leise! .Halt". Ein Verdacht stieg in Ihm auf; er sah den Bürgermeister an, tastete nach der Pistolentasche am Gurt. Sehest Sie dak Geschütz dort?" fragte er scharf. Der Bürgermeister nickte. Er sah in der Täm merung noch blasser und kränker auS als vorher. Es gab ein kurzes Verhandeln. Der Franzose beteuerte seinen ehrlichen Willen, den deutschen Reitern aus der Stadt h!nauszuh:lfcn. und Varrendorf konnte , nicht anders als ihm Glauben schenken: dn Mann hatte sich bisher als so anständig und zuverlässig bewährt, daß man ihm nicht bej der ersten Schwierigkeit mißtrauen durfte. Wie weit es, bei Ver. meidung der Porte de D., bis zum nach sten Tor sei? Eine halbe Stunde, und belebte Straßen zu passieren. Dann lieber nicht! Einen Augenblick noch blieb der Leut nant unschlüssig, dann hielt er aus einmal dem alten Herrn mit einer freimütigen Bewegung die Hand hin: Ich danke Zhnen für Ihre gütige Hilfe. Herr Bür germeister. danke Ihnen auch im Nanun meiner Kameraden. Wir werden Ihnen oaö nicht vergessen. Ich brauche Sie nicht mehr, wir wollen Sie nichts zwecklos in Gefahr bringeu. Ich versuche mit meinen Soldaten hier herauszukommen." Und dann zu seinen Leuten gewadt: KerlZ, wir sitikg s einer verteufelten, Patsche! Ihr seht alle dort da Geschütz; wo eine, ist. werden noch mehr sein. Aber wir msts sen durch. Die Dunkelheit wird unZ helfen. Kein Wort gesprochen und ruhig im Schritt feintet mir her. Nc.. denn los!" Sie ritten 'wieder an. Varrendorf H an der Spitze des Häuflein., näherten sich langsam dem Tor. Er hätte n, liebsten laut gklacht, so bizarr und unwahrschein lich mutete ibn die Begebenheit an. crtapte er sich dabei, wie er allerlei Unsinn vor sich hinmurmclte: Junge. Junge, wenn das man bloß gut ausgeht! Tolle Sache, volle Sache, würde mein vltcr Chef sagen. Zu schade, daß er nicht hin ist! Auf einmal überlegte r wieder ganz kübk und sachlich: gesetzt. eS stehen dort Offiziere oder Kerls ich werde gut tun. ihnen ttd he zu sagen. Das wird jeden etwaigen Verdacht zerstreuen. Unsere Miitz'N sehen schließlich dsch nickt so ganz englisch ans. ÜLcnn sie dann lrz Fra Kriegslist. ' Nttdolf v. 7koschNlzk!. Wer mit den Truppen de Generals v. Scholz nördlich deS Narew zwischen Lom,a und Kolno gelegen hat, erinnert sich der alibertihmten Wallfahrtskirche bei Maly-Plock, die mit ihren beiden 2urmen weit ins Land blickt und einen prachtvollen Anblick gewährte, weui, die Sonne auf den weißen Mauern lag unv oaymin schwane Wolken den Osthimmel deckten Diese Kirche war damals der Mittelpunkt der vorgeschobenen russischen Linie, und da ihre Turme natürlich von oen snnv lichen Artilleriebcobachlern benutzt wurden, batte da ehrwürdige Bauwerk ebenso natürlich da Feuer unsern Geschütze auS zuhalten. Etwa tausend Schuß verschie denen KalibnS waren schon daraus der, feuert worden: aber so oft dn Wind auch den roten Ziegelstaub der Tres er weiter, getragen hatte, immer standen die weißen Türme noch vor dem Osthimmel, bis end- lich eine Morscrbatterie an zivei ausein- nderfolgenden Tagen beide zu Fall brachte. Es fand damals eme umgruppie rung der russischen Truppen statt, und eS bestand ein .Interesse auf unserer Seite, die Nummern der gegcnübnstehenden Regimenter zu erfahren, insbesondere, ob außer der Reichswehr noch Linientruppen an dieser Stelle der Front standen. Ein zelne Kompagnien setzten Belohnungen aus Gefangene auS, die unsere Leute rcgel mäßig für die Hinterbliebenen gefallener Kameraden stifteten. Jedenfalls war daS Interesse bei unseren Soldaten rege e worden, und die verwegensten unter ihnen chmiedetcn Plane, wie man einiger Erd arbener habhaft werden könnte. Man be- and sich im' Stellungskrieg, die Linien waren durch Stacheldrahtvnhaue, Sümpfe und Wosserläufe von einander getrennt. Die elfte. Kompagnie deS 152. Regiments batte einen Sumps vor sich, durch den ein Damm als einzige Verbindungslinie zu den feindlichen Stellungen führte. In. sei ner Mitte ging eine Brücke über einen Bach; und dreißig Meier vor und hinter dieser Brücke-standen sich die Vorposten Tag und Nacht gegenüber. Eines AbendS melden sich beim Kom- pagnieführer der Gefreite Penz. in Frie dmSzeiten als Amateur Rennfahrer in Hamburg bekannt, und der polnisch spre- chende Reservist Bunk. Sie überreichen dein Kompagnievater eine Henne: Wir waren nämlich drüben bei dem russischen Horchposten und haben ihn eingeladen, mit uns zu kommen, haben ihm auch eine Flasche Rum gezeigt und ihm daraus zu trinken gegeben, damit er sehen sollte, wie gut cr'Z bei uns haben würde. Der Russe agte cwcr. sie leben noch viel beNer. und weil wir eS nicht g! ben wollten, lief er in seinen Unterstand und holte diese Henne. Wir haben mit ihm verabredet. daß wir morgen abend wiederkommen, und Rum mitbringen würden. Sie wollen auch wieder da sein, dieselben wie heute, damit sie unk nicht anschießen. ie chicßen ja sowieso nicht mehr jetzt vor Ostern, wo sich alle Russen verbrüdern." Es. Mate nun ein Knegsrat. Der Kompagniechef v,will die tüchtigen Leute nicht gern verlieren und bespricht alle mög lichen VorsichtSmaßrekinln mit ihnen, gibt dem Hamburger andern AbendS noch seine gen stellen, eine längere Unterhaltug be ginnen sollten ... Die Konturen deS Geschützes und seiner Bespannung traten scharfer hervor. Und plötzlich löste sich aus der grauen Masse die Form einer menschlichen Gestalt, lang und hager, flache Müze auf dem Kops. Pfeise im Mund. Ein Engländer, unver kennbar. Tn sah sich d siebzehn Reiter an... Die Deutsche blickten geradeaus in daS Dunkel des Torbogens.-Varrendorf legte grüßend die Hand an die Mütze. Im letzten Augendtick enilchloß er rn, ooa, noch Good bxe" zu sagen. Aber das Wort blieb ihm im Halse stecken. Sie ritten vorüber, langsam, zu zweit nebeneinander. Tn Engländer hatte den Gruß erwidert, lässig, aber nicht unhöflich; etzt wandte er sich langsam ad. dit mu en un re erzen nopsen uno oroynen hören unter dem Torbogen, dachte Barren- dorf. Im Vorbeireiten hatte er einen Blick in die längs de Walles sich hinziedende Seitenstrane werfe tonnen. Und wa! er gesehen, war dies: eine englische Batterie kleinen Kalibers hielt, die spitze lynen av gekehrt, in der Seitenstraße, mit dem letzten Geschütz noch gerade unter dem Torbogen; an dem hatten sie. vorbeigemußt; die Mannschaft war um einen Offizier Mi sammelt, einigt G:spannfahrer standen müßig bei ihren Gäulen; und der lange Mensch mit der Pfeise im Mund war wohl ein Unteroffizier, vielleicht der Führer bei letzten Geschütze gewesen. An die dreißig Meter maß der Wall, den daS Tor im Bogen durchchnitt. Laut klappertLN 'die Eisen der Pferde, auf dem grobe Pflaster ' Der Weg war frei. Varrendorf war es beim Verlasse deZ dunklen Torbogens, als ritten sie in eitel Sonnenschein hinan!. Galopp, marsch marsch": wie eine Ju, belfanfare klang sein Kommando. Fun ken stoben unter ihnen aus. ein paar Helme, schlecht am Sattel befestigt, fielen rasselnd aufZ Pflaster. Bei der Batterie hinter ihnen gab'i ein Zusammenlaufen: man hörte laute Rufe, Kommando; ein Geschütz wurde durch den Torbogen in Stellung gebracht, dann ein Schuß gelöst, der hoch über ihre Köpfe wegkiihr. Doch sie hatten schon den Süßeren Wall passiert ; die offene Straße lag vor ibnen. Zirar gab's draußen noch eine Ueberraschung: links und recht? lagerten feindliche In fantcristen, Engläiidn nd Franzosen, mehrere Komstonielj stark, die. durch den Kanonenschuß' olamiert, den TaSLnspren. genden einige -Flinienkugeln nachsandten und zwei Mann, den Ul.inenwachtineister und einen Gefreiten, sckwn verwundeten. Abek die beiden konnten sich noch im Sat tel und mit den andern bei der Flucht gleiches Tempo halten. . Und so blieb nach allen Fährlichkeiten dieses Rilts eines doch besiegen: eebzekn deutsche Rutcr galop picrlcn in die Freiheit Pistole für den äußersten Notsall.., Leben big sangen sie mich nicht," sagt der, wenn ich big morgen abend nicht bei dn Kom pagnie bin, kann man mich als tot in ot Liste eintragen." .Mich auch." sagte der Reservemann. und die beiden gehen davon.. Der Posten vor dn Brücke weiß Bescheid und blickt den zwei Gestalten nach, wie sie im Licht deS zunehmenden OstnmondeS davonschleichen. Vor dn Brücke bleiben sie siehcn. Unten schimmert das Wasser del Bache, jenseit steht dunkel da Ge büsch, hinter vem der russische Vorposten seine Deckung hat. Dort werden Gestalten sichtbar. Hallo! Seid Ihr die Patrouille von gestern? Dann legt die Gewehre weg und kommt näher." Die Unterhaltung wird polnisch geführt. Erst legt Ihr die Flinten ab," rufen die von drüben. Unsere beiden tun e und treten aus die andere Seite der Straße. Auch die Russen legen die Gewehre auf den 'Weg. Weg treten von den Gewehren! Kommt näher; wir kommen dann über die Brücke." Es geschieht. Die zwei Deutschen gehen über die Brücke, und die Russen kommen ihnen entgegen. Sie sind immer stärker, die rus sischen Postierungen als die deutschen; aber so viel waren eS gestern nicht. Vnflucht, da wird unsere Flasche nicht rchcn flü stett Bunt dem Penz zu. Nichts merken lassen, die Sache wird schon schief gehen," entgegnet der. und wie Lustwandlcr, ganz harmlos, schlendern sie den Russen ent gegen, schütteln ihnen wie alten Freunden die Hände. Plötzlich ruft der Bunk: Was ist da! da für eine Schweinerei, daß dort noch welche mit Flinten kommen? Ist das Mode unter Kameraden, was?" Er schnauzt eS energisch, richtig im Unter ossizierston, und e hat auch gute Wir-' kung, wird auf russisch weitergeschnauzt; die Neuen legen ihre Gewehre ebenfalls weg. und das freundschaftliche Handschüt tcln beginnt von neuem. Da trinkt, Kameraden," ruft dn Ge freite, und Bunk: Warum habt Ihr nicht gesagt, daß heute mehr kommen? Hätten wir daS gewußt, da hätten wir mehr Fla fchen mitgebracht. Wir haben genug von dem Zeug. Jeden zweiten Tag bekommen wir eine ganze Flasche. Haha, daS ist ein Leben bei uns. Wenn ihr mitkommen möchtet, da möchtet Ihr schon sehen." Aber wie denn mitkommen? entgeg- nete ein Russövortretend. (Unsere zwei sehen mit einem Blick, daß eS ein vfsi- zier ist.) Wir sind doch Soldaten. Und was für Soldaten! Wollt Ihr mal sehen? Smirna! Na prawo-pol" Gleich springen die Russen in eine Reihe, machen rechts um und marschinen in strammem Paradeschritt der Offizier mit den Weg entlang. Schwenken gruppenweise ein. niachcn allerhand Wendungen unv Schritte, und kommen endlich die Straße wieder heraufmarschiert. Unsere beiden haben . mit ihrem Beifall nicht gekargt, stehen da wie zwel Generale.' lli eine Pa rade abnehmen, setzen sich nun aber doch an die Spitze des ZiiacS und marschieren kräftig mit. T Ruen sollen doch ehen, daß sie auch marschieren lönnen, Teufel auch, haha . . . denkt ihr etwa, uns von der Brücke abzuschneiden . . so dumm ist doch ein deutscher Infanterist nicht,-der auf Kundschaft auszieht . . . da! müßt ihr doch gescheiter anfangen . . . isie halten wieder vor der Brücke, die beiden Deut schen sprechen nochmals ihre hohe Bewun derung übn das gmossene , Schauspiel aus, und die Flasche wandert wieder in die Runde. Der eine Rußki wischt sich den Mund ab. reißt mit einem schnellen Griff Bunk seinen Helm vom Kopf und tänzelt damit von dannen. Ach so. denkt der. glaubst vielleicht, ich soll nachspringen, halst mich schon wieder für einen Dumm köpf ... Er laßt sich gar nichts merken, lackt wie über einen guten Eckzerz; dann stimmt er ein polnisches Lied an. Tritt dabei gelegentlich einen Schritt rückwärts. Wenn sie ihn umringen. TaS Lied tst wirklich schön ... wie die Flöte deS Rat tenfängers von Hameln lockt eS die Hörer . , . auch der neckische Räuber der Pickel Haube kommt heran. Seinen Raub hinter dem Rücken, tritt er nahe vor den Sänger nd lauscht. Wupp, ist seine Pudelmütze herunter. Der Sger setzt sie sich lächelnd auf den eigenen Kopf, kokett auf das rechte Ohr, und singt und tänzelt, als wenn eS fo dazu gehörte, immer ein wenig rückwärts, wahrend der Gefreite auch sei nerseits in harmloser Manier die Um gehungsbewegungen der Russen taktisch abweist und den Rückzug deckt. , Denn eS wird immer deutlicher, daß nsn sie ab klemmen will. Und außerdem, taucht jen seitS deS VorvostmbuscheS abermals ein bewaffneter Haufe im Mondlicht auf. ES ist Zeit, sich freundschaftlich zu trennen. . Mit Euch Gott, Kameraden, auf Wie dersehen morgen abend. Tann wollen wir mehr Wuiki mitbringen. Wir wissen ' wahrhaftig nicht, wohin mit dem viele Zeuge." Winken und rufen sich noch über die Brücke einen Gruß zu . . . und wie ein Mondscheinspuk verschwinden die Gcflal ten. Nur die Vorposten stehen wie immer dreißig Schritte diesseits und jenseits der . Brücke hinter ihren Deckungen ... Andern Morgen! fahrt der Kompagrne chef mit Penz und Bunk nach Kolno zum DivisionZzcneral, und während sie ihm ihr nächtliches Erlebnis erzählen müssen. übersetzt ein Ossizier die Namensliste der russischen Kompagnie und die Briefe die" alle im Futter der russischen Pudel mutze itet'n. Es erqibt sich, daß nicht nur Nei.tziRhr jenseits dcs SumpfeS siebt, sondern auch eine Neike sibirischer Trüppen . . . eine äuszerst. wichtige Nach richt, die auf unsere eigenen. Truppen bewegunzm mitbestimmend gewirkt hat. Ein paar Tag: darnach überreicht der KonNnaudicrende, selber den verwegenk Kundschaftern- das Eiserne Kreuz. Der Hamburger ist, im Sommer aus Grund wiederholt hervorragender Leistungen im Patrouillendiknst sogar zum Eisernen Erstn vorgcschlogm worden. Hoffentlich bat es seine schweren Wunden beilen ge bols!,, die der Brc in dcr Schlacht bei AltAuz leider dasongclrag'g h-it. ,