Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 15, 1916, Image 3

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    Omaha Tribüne, Mittwoch, 15. März 191(1. Celte 3,
Wvl)llckimtes Mittel
heilt chronischen Fall!
Qr ist wichtig, dnfj die Exkremente
regelmäßig ausgeschieden werden.
Die Leute geben oft ihren Der.
dauungsorganm die Schuld für Zu.
stände, die eigentlich auf einen schlech.
teu Swhlgang zurückzuführen sind,
und wenden bann Mittel an, deren
Wirkungöart daö eigentliche Leiden
eher verschlimmert IS verbessert.
Bei einem regelmäßigen Stuhl
gang ist der Magen in besserer Wer
fassung für feine Arbeit, und man
kann sich dann gewöhnlich auf ihn
verlassen. Einen regelmässigen Stuhl,
gang zu fördern, gibt cö kein wirk,
fameres Mittel, alö die Verbindung
einfacher abführender Kräuter, die
als Dr., Caldwell's Syrup Pepsin
bekannt und in der Apotheke für 50
Cents die Flasche zu haben ist.
Dr. Caldwell hat dieses Mittel in
feiner Praxis seit über einem Viertel
jahrhundert verschrieben, und es ist
heute daö Standard-Hausmittel in
Tausenden von Familien.
Herr Thos. De Loach im Amt des
Innern, Stelle für Jndiancrangele
genheitcn, in Washington, schrieb
kürzlich an Dr. Caldwell: Dr. Cald.
8laat8ucrbalid Foma
in OaQrrslifjunQ!
Tieselbe findet am Freitag und
Samstag den 17. u. 18. März
in Davcnport statt. ,
Die 7. Jahresversammlung' des
Teutsch Amerikanischen Staatsver
bandcs von Iowa findet am nächsten
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Sprecht vor j
I in der
! Gastwirtschaft
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Oslo Vorsatz
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Gute Ware, reelle I
Bedienung I
Tie neueste Tuchstosse
für elegante
Friihjahrs-
Aiizüp und üeösrzielisr
jetzt auf Lager bei ,
edward TOIEL
Modernstes deutsches
Schneidergeschaft
719 südl. 16. Strasse
:--T;igliclie Züge nach Chicago-3
' über die
t CHICAGO
MILWAUKEE & ST. PAUL
RAILWAY )
Abfahrt von Omaha 7.10 morg.. 6.05 abds., 7.50 abds. d
j Ankunft in Chicago 9.05 abds., 8.10 morg., 9.15 vorm. 4
5 Diese Züge sind mit jedem erforderlichen Komfort ausgestattet, K
5 haben Coaches", Swhl-Wagen. Staatsraum, und Abteilungs. K-
2 Schlafwagen, unübertrefflichen Speiscwagen.Dienst. Lese-, Büffet- Z
f und ObservationS-Wagen. Die Milwaukee"Ttrccke nach Chicago g
ist erneuert worden, hat Doppclgeleise und automatische Block- 5
f Signale bei einer Ausgabe von achtzehn Millionen Tollars. Vcr 5
suchen Sie die Strecke bei Ihrer nächsten Reise. Fahrkarten und
j genaue Information in
t 1317 Farnam Str Omaha, Rebr. ' E
W. E. Bock, City
Agent für alle'Dcnnpfer.Linien.
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Herr Thos. Te Loach.
wcll's Siiruv Vevsin ist das beste
Stuhlmittel, das ich kenne, und die!
Reinigung, die es gibt, hilft jedem
Organ.
Eine Flasche von Dr. Caldwell's
Syrup Pepsin ' sollte für den Be
darfsfall in jedem Hause sein. Eine
Probcflosche ist kostenlos erhältlich,
wenn man schreibt an Dr. W. B.
Caldwell 142 Washington Str.,
Monticello, Jll.
Freitag und Samstag, den 17. und
18. März, in Davcnport statt, wiir
zwar werden die Versammllingen iin
Speisesaale der Turnhalle stattn.
den. Der Vorstand des dortigen
Deutsch.Amerikanischcn CentralBcr.
eins hat die Borbereitungen für die
Zusammenkunft in der besten Weise,
so gut wie es bei den jetzigen
Zwangszuständen nur möglich, n
i troffen. Der in Ion herrschenden
! Prohibition halber rniifjtc leider der,
am Freitag abend stattfindende Som
mers nach Rock Island verlegt wer.!
j den, wo er in der dortigen Turnhalle
j stattfindet.
j Tie erste Versammlung des '
Staatsvcrbandes 'findet am Freitag
vormittag statt. 9inch der Mittags
pause wieder Versammlung bis ge-j
gen 4 Uhr nachmittags, worauf im!
Versammlungslokal eine musikalisch. '
rhetatorische Unterhaltung zu Ehren!
der auswärtigen Telegaten und Wa
sie stattfindet. Das Programm soll
sich nicht nach 6 Uhr abds. ausdehnen,
liegen 8 Uhr abends wird dann in
Strastenbahiuvagen die Fahrt nach
der Rock Island Turnhalle angetre
ten, wo ein fideler 5ivnimers bis
gegen .12 Uhr stattfindet. ?lm
Samstag vormittag ist wieder We
schäi'tsvcrsamnilung, und falls die
(Geschäfte bis dahin nicht erledigt
werden, gibt es noch eine Schlus;.
sitznng am Nachmittag. Für Sams
tag ist weiter keine besondere Unter
Haltung für die Telegaten borge
sehen. .
Wilson proklamiert Ncntralität.
Washington, 15. März. Prä
sident Wilson hat gestern die Pro
klamation unterzeichnet, in welcher in
dem Krieg zwischen Deutschland und
Portugal die Neutralität der Per.
Staaten erklärt wird.
Buudessenator Slivelt gestorben.
Washington, 15. März. In
einem hiesigen Hospital ist gestern
abend Bundessenator Benjamin F.
hively von Jndiana nach mehr
monatlicher .Krankheit gestorben. Der
Verstorbene gehörte dem Senat feit
1!X)0 an und erreichte ein Alter von
60 Jahren,
Passenaen Agent.-
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Ihr Kriegshochzettstag.
: Skizze von Maria AnneIelLbng.
Mit Ungeduld erwartete sie die
Posttasche. die der Milchwagen mit
brachte. Seit einigen Tage . fehlte
der Feldpostbrief von . ihm ihrem
Gatten, der draufzen im Feindesland
stand als Wirtschaftsoffizier. Sie
seufzte. DaS war der zweite Hoch
zeitstag ohne ihn. Im vergangenen
Jahr war er an der Front, das wa,
ren noch schwerere Tage und bange
Nächte, oft Wochen ohne Lebenszei
chen von ihm, den der grausige Tod
umbrauste in vielfacher ungeheuerli
cher Gestalt.
'. .Tüchtige Berpflegungsoffiziere
brauchen wir ebensosehr, wie die Her
ren an der Front,- kam der Beskhl
vom Armeeoberkommando.
Für feine Tapferkeit erhielt er das
Eiserne Kreuz.
Drei Wochen Heimatzurlaub zur
Bestellung seines eigenen großen Bo
denoesideS, dessen reichen Ertrag das
Baterland brauchte mehr wie je.
Er war ein berühmter Aiehzüch
ter, besonder geschätzt waren die
Pferde aus feinem Gestüt. Deshalb
hatte er viele tausend Stück starke
Liehherden unter sich im Feindesland.
Die Viehzucht war notwendig zur
Erhaltung des Dämpfenden Heeres.
Hinter der Front stand ein Heer
Vierfüßler, daö die Soldaten speiste,
mit 2Jilch versorgte. Aufzucht des
Jungviehs betrieb er mit seiner glück
lichen Hand, feinem sicheren Blick für
das Wohl der Tiere, zwischen denen
er lebte seit Kindheitötagen.
Ein echt pommerscher Junker war
er, voll Tüchtigkeit, Ritterlichkeit,
Güte, voll Einfachheit und Beschei
denheit.
Heiße Röte des Stolzes glühte auf
ihren Wangen, strahlte in ihren schö
nen Blauaugen.
Heute war ihr vierzehnter Hoch
zeitstag. Sie fühlte es, - wie seine
Gedanken bei ihr waren in treuer
warmer Liebe, die niemals erkalten
würde, niemals. Es umwehte sie
der Hauch seiner Seele, die untrenn
bar mit der ihren vereint war.
Da, endlich die Posttasche. Obenauf
eine Telegramm. Mit bebenden Fin
gern riß sie es aus:
.Tausend Grüße. In Gedanken
bin ich bei Dir."
ES war ihr, als umfingen sie seine
Armt, als küsse er sie, wie er es so
gern tat, auf Stirn, Augen, Mund
und Hand. Wenn zni sich so lieb
ten. wie sie beide es wten, dann wa
ter sie nicht getrennt, sie fühlten, sie
dachten, sie taten alles, gleich, als ob
i sich in die Augen sahen, als ob
ie sich sprechen könnteck
Einige Augenblicke war sie ganz
dttsunlen in Gedanken an ihn.
Noch ehe sie dir zahlreichen Biiefe
aur angesehen, schrie der Fernspre
cher:
Hier Frau von W. auf G."
; Hier Landratsamt. Dreißig Ge
fangene werden mit dem VierUhr
Zug bei Ihnen eintreffen."
Schön, bestm Dank."
Nun star.d sie wieder mit festen
Füßen in der Gegenwart. Sie war
jetzt seine Slellvertreterin, die Ver
jvaltcrin des reichen Ritterguts, daS
Hunderte beschäftigte, ihnen Brot gab,
Arbeit, Amt. Würde. Viele ihrer
Arbeiter standen im Felde. Die
Sorge für Frauen und Kinder blieb
ihr.
Sie hatte noch mit dem Inspektor
zu verHandel, mit dem Hofmeister,
mit der Wklschafterin. hatte selbst
nachzusehen, ob alles in Ordnung
für die Gkfang'nen, für die drei
Landsturmmanver war. "
Sie fand alles, wie sie eS angeord
net. Eine Kuh war geschlachtet, daS
Fleisch gesalzen, das hielt eine Weil
vor, dann kam eins der Schweine
dran. Seufzend ging sie durch den
Schweinestall. Ueberall junger
Wurf. Rosige, appetitliche kleine
Dinger, alle seift, gut im Futter.
Drollig schief hielten sie die Köpfe,
das eine Ohr baumelte, die Schnauz
chen streckten sie auf zu ihr, blinzel
ten vergnügt neugierig.
.Woher nähmen wie all bot Fud
der?" fprach sie.
Noch jeht dat, öwer später
bat is man flimm!" antwortete der
Schweinehüter.
Wie möten verköpen "
,Dat möten wie woll
.Oewer wer köpt, war hätt Fud
der!'
Bekümmert verließ sie den Stall.
Die Städter schimpften auf die
Fleifchpreife. Gern hätte sie all das
junge Biehzeug groß gefüttert, ge
mästet, damit eS seinen Beruf er
füllte, die Menschen zu erhalte in
dieser schweren Kriegszeit.
Die Städter verstehen meist so
wmig von der Landwirtschaft, der
Viehzucht. Sie wissen nicht, wieviel
hineingesteckt werden muß. bis etwa
herauskommt," sprach die Gutsfrau
zu ihrer Gesellschafterin, einer Kunst
lerin, die in Kriegsnot war, die sie
herzlich aufgenommen bei sich.
.Nun sollen die Gefangenen die
Kartoffeln buddeln. Die Zuckerritben,
die Pfndemöhren."
Roggen, Weizen, Gerste. Hafer wa
ren eingebracht.
Knappe Mitlklernte hatte sich nach
dem Dreschen hekaukestellt. Aber ti
ging noch, bei dem vielen Regen im
August hätte eS noch schlimmer sein
können, dachte sie.
BiS zum Mittagessen blieb ihr noch
eine Stunde, nun konnte sie ihre
Briefe lesen.
Ein großer vom Lnndratsamt stach
ihr ordentlich schmerzhaft in die Au
gen. Der zuerst, noch vor dem Fe'.o
postbries von ihrem Mann.
.Natürlich. Beschlag auf Rcigen,
Gerste. Weizen. Haser." Ob sie so
viel behielt, wie sie brauchte und all
die Menschen, die sie ernährte, für all
daS Vieh, die 120 Kühe. Kälber, die
vielen Pferde, die trächtigen Stuten,
die Fohlen und ihre beiden schönen
feurigen Zuchthengste.
Nun hieß eö rechnen. Berechnen.
Darin war sie schwach, das hatte ihr
Mann immer getan in Friedenszeit;
alles, was er tat, mußte sie nun tun
und Hausfrau auch sein. Abcr sie
tat es gern, fürs Baterland arbeiten
war ihr Wonne. Sie gab auch viel,
sehr viel. Die Kriegsnot zu lindern,
war ihr heilige Pflicht, inniges Le
dürfnis. ' Nun öffnete sie den Feldpostbrief.
So viel Liebes stand darin, dann von
seiner Arbeit. 3000. Morgen Getreide
stand noch auf dem Hcilm, das mußte
er mit einer Kompagnie Soldaten
hereinfchaffen lassen. Maschinen ver
schreiben, damit es schnell ging. Das
Vieh mußte von den Koppeln in
Ställe geschafft werden, das mußte
er ausfindig machen, wo das blieb.
.Ein Verpflegungsofsizier hat viel
zu tun. sein Betrieb geht in aber und
aber Tausende," dachte sie, und ihre
Aufgabe erschien ihr ganz klein im
Verhältnis zu dem, was er tat. .
Da rief der Fernsprecher wieder.
Die Güterabfertigung der Eisen
bahnverwaltung meldete sich:
.Wieviel Wagen können wir nächste
Woche haben zum Kartoffelver
sand hunderttausend Zentner Kar
tos sein," fragte sie.
.Wir werden täglich melden. waS
frei ist; wenn keine Truppenverschie
bung kommt oder Verwundeten- und
Gefangenentransporte, dann machen
wir's hintereinander."
Gut, daß die Kartoffeln fortkamen,
ehe der Frost sie verdarb. '
Am Nachmittag kamen die Gefan
genen. Hinter dem Vorhang am
Fenster ihres Zimmers stand sie, als
sie vorüberzogen. Junge, starke Rus
sen. Die Wachmannschaft meldete sich.
Drei blonde blauäugige Pommern.
.Sie werden's bald geschasst ha
ben, sie arbeiten gut, wenn sie gutes
Essen bekommen."
.Das will jeder, der arbeitet," ant
wortete die GutShcrrin.
Das war ihr stolz, bei ihr stand
alles trotz Krieg gut im Futter,
Mensch und Tier, dafür sorgte sie
am Tage, und nachts, wenn alles
schlief, dachte sie noch an dies und
das. was geschafft werden mußte, da
mit jeder sein Siecht bekamt
Erst spät am Abend kam sie dazu,
ihre Post zu lesen. Die Glückwünsche
von Verwandten, von Freunden. So
diel Glück wünschte man ihr.
Sie , faltete die Hände fromm in
inniger Inbrunst.
.Lieber Gott erhalte mir mein
Glück, schaffen zu dürften für andere,
fürs große Vaterland, fodiel ich es
kann mit meiner Kraft."
Sie stand fest auf ihrem Platz, bis
er wiederkam, bis es Friede wurde
auf der Erde, die erzitterte in ihren
Grundfesten in diesem Völkerringen
ohnegleichen.
Die pommersche Edelsrau freute
sich, daß sie dem Staat die Sorge
für eine kleine Anzahl Gefangener
abnehmen konnte. Sie selbst halte
gute Arbeiter an ihnen.
Besonders einer tat sich hervor.
.Er weiß mit Pferden gut Be
scheid," meldete der Wachmann, der
Dolmetscher verriet es, daß er kein
gewöhnlicher Arbeiter ist. Etwas
Höheres. Mit Augenaufschlag gegen
Himmel sprach der Dolmetscher stets
von diesem Gefangenen."
.Gut, ich sehe ihn mit an. Mag
er auf dem Hof, auf dem Reitplatz
den Braunen reiten. Versteht er mit
den Pferden umzugehen, kann er die
Fohlen unter sich nehmen, kann Pfer
defütterer werden."
Das möchte er," antwortete der
blonde Wachmann, dessen besonderer
Schützling gerade dies Russe mit
der stolzen Haltung war. 'den schönen,
treuen, schwermütigen Augen, der
tüchtig zugriff bei der Arbeit, die
anderen anspornte, ihre Pflicht zu
tun.
.Ein tüchtiger Mensch," sprach der
Wachmann, Mitleid im Tonfall.
Menschliches Mitleid erfüllte auch die
deutsche Edelsrau.
Unglückliche Menschen genossm siets
ihres und ihres Mannes Schutz. Es
war ganz in feinem Sinne, wenn, sie
den Russen auf einen Platz stellte,
an dem er sich voll betätigen konnt.
Leises Mißtrauen griff nur einen
Augenblick an ihre Seele.
.Ob man dem Gefangenen die 40
Fohlen anvertrauen kann?" fragte
sie den Wachmann.
.Ich mein's schon. Er ist ein bra
ver Mensch. 5ch möchte schon die
Verantwortung für ihn übernehmen."
Mit seinen treuherzigen blauen
Augen sah der Wachmann die Guts
Herrin an.
.Wenn Sie sagen, er ist ein tllch
tiger Menlch, alaube ich ti Ihnen.
Dann soll er mal heute nachmttta,
um 3 Uhr den Braunen auf den Hol
reitin, ich sehe, e! bald, ob er mit
Pferden umzugchen weiß."
Stolz, gerade saß der Russe aus
d;m Pferde, ließ es in allen Gang
,rten reiten. Seine Augen leuchteten
in Reiterfreude.
.Ja, der versteht's." sagte die Guts.
Herrin zu dem Wachmann. Hof
fentlich galoppiert er uns nicht da
von."
.Wohin soll er? Deutsch kann tt
nicht. Bald wäre er wieder einge
bracht."
Das sah die Gutshkrrin ein. So
stieg der Russe vom Feldarbeiter zum
Johlcnwärter, Pferdefiitterer.
Wie auf dem Felde tat er auch
hier seine Pflicht. Pünktlich holte er
die Fohlen von der Koppel in den
Stall. Er fütterte gut. War wach
sam auf jedes Tier.
.Ein tüchtiger Mensch," sprach ost
die Gutsherrin. Schade, daß er zu
den Feinden gehört, zu den Russen,
die so barbarisch in Ostpreußen ge
haust. Das war sicher keiner von
denen, der nicht....!"
An einem sonnigen Herbsttag saß
die Gutsherrin am großen Schreib
tisch im Zimmer des Gutsherrn. Sie
hatte große Berechnunzen iz machen.
Vor ihrem Fenster hörte sie Kin
dergeschwätz, Kinderlachen. Das hvrte
sie gern, sie, die ohne Kinder war,
liebte Kinder ganz besonders. Sie
betrachtete alle, die ihr untergeben
waren, die in ihrem Brot standen,
wie ihre Kinder, für die sie mütterlich
zu sorgen hatte. ,
Das war ihre Pflicht, aber sie er
füllte sie mit Liebe, mit Nachsicht, oft
mit allzuviel Güte, fo wie man sit
Kindern darbringt, von denen man
nicht alles vollkommen verlangen
kann.
Da störte sie plötzlich Wagengeras
el, wildes Pferdetrampeln und Ge
chrei der drei Kinder, des Jnspek-
tors Söhnchen und der beiden Kut
chermadels, aus ihrer Arbeit.
Em Gespann raste führerlos mtt
einem Arbeitswagen auf den Hof in
wildem Zickzack.
Die Kinder schrien. Sie wußten
sich nicht zu retten.
Da kam in sausendem Galopp der
Russe, der Pferdefütterer aus dem
Stall, stürzte sich den scheuen, jungen,
feurigen Pferden entgegen, packte daS
Handpferd mit eisernem Griff.
Aber seine Kraft reichte nicht auS.
Die Tiere schleiften ihn mit. Ader
er ließ nicht los. bis sie zitternd stan
den. Ein Hufschlag hatte ihn ge
troffen. '
Er blutete, aber er lächelte, mit
keuchender Brust.
.Schwer, aberr gutt. serr gutt,
Kind nicht tott iß."
Nun standen die Pferde, de,r Kul
scher kam angehinkt.
.Vor dat weiße Zug. die Wasch,
Hanse scheut."
Ein flatterndes Wäschestück hatte
die jungen Tiere geängstigt, so plötz
lich, daß der Kutscher herunterflog.
.Dat ist, man noch gaut abgang,
tröstete er.
.Ja, durch den Rufs sin Hilfe."
fprach die Gutsherrin.
Der stand und wischte mit seinem
Taschentuch die blutende Stirn.
Einen Augenblick zögerte die Guts,
Herrin.
Es war ein Feind, e!n Rufs, aber
sie schuldete ihm Dank. .
Sie wollte ihm die Hand hinstrek
ken, aber da packte t$ sie plötzlich;
wie konnte sie dke Hund berühren,
die deutsches Blui ergossen hatte.
.Sie sind ein braver Mensch,"
lobte sie und sah ihm dankbar in die
dunklen, traurigen Augen. Da blitzte
ein leises, schweunütigks Lächeln in
seinem schöngeschrittenen Gesicht auf.
In elegantem Französisch sprach er:
.Madame, ich gehöre nicht zu je
nen Kosakenhorden, die in Ostpreu
ßen gehaust haben, , ich liebe die
Menschheit und trauere um mein ir
geführtes armes Baterland. Ich
bin im Herzen Deutschlands. Ich
kenne das deutsche Herz, ich liebe,
waS jetzt unser Feind sein, muß."
Er hatt sie erraten, verstanden,
warum sie ihre ausgestreckte Hand zu
rückzog, instinktiv zurückbebcnd vor
der Hand des Feindes.
Groß, traurig blickte er sie an und
Schamröte trat in ihre Wangen, als
er sie belehrte, daß man seine Feinde
lieben kann, lieben soll nach Christi
Gebot.
Er, der Russe, hatte e bewiesen
durch die Tat. Hatte Kinderleben ge
rettet mit Gefahr für seine Gesund
heit, Leben der Kinder seines Fein
des.
Deutsch antwortete ihm die Guts
Herrin:
.Gute Menschen sind überall
auch bei unseren Feinden. Gute Men
schen liebt man immer, immer, auch
im Herzen Deutschlands."
Sie drückte ihm warm die Hand,
und er beugte sich tief darüber, i
N a a l s a. Vater: .Du bist
also in Fräulein Saurig verliebt,
wie ich höre?"
Sohn: .Ja, Vater. Und wenn
du etwas gegen die Dame zu sagen
hast, so warte, bitte, biz ich fort
bin."
Vater: .Aber ganz und gar nicht.
Wie ich lo alt war wie du, habe ich
sie auch verehrt."
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y(i
1 ' s,
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Imhiii i !
Teutsches Haus
Ossizlclle Ankündigung
- Freitag, den 17. März 1916: , -
l Ball des Schiller Camp 304, W.O.W.
V 4 Samstag, den 18. März 1916: ' , D
l Ball des Rambler Athletic Club
Sonntag, den 19. März' 1916: s
Ball des norwegischen Gesangvereins Nor
Samstag, den 25.'Mar, 1916: 35
Ball des Spaulding Base Ball Club
1 N Sonntag, den 2. März 1916:
1 ' Ball des Carnation Grove
uiitiiiniiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinniiiiiiiiiuiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiininiifrirri
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