Omaha Tribüne, Donnerstag, I. März 1916. Seile 4. Täaliche Wmaha TribüneDcM, cwttbct TßlBÜNE PUBLISHING CO. VAL. 3. PETER; nPrtien. j j f TRIBUNE PUBLISHING C0, 1111 Howtrd Str. Telephon Dti Mol nc, I, ßranch Eutern and' Wärtern BpraenUtH BOWARD & STOBT MO Ilfta AWIMdf, New York WL An-h stfr.. Phfltutetnlil. iLurw ccond-tU. matfw Wi K IM. 4 Ou fo'if A'oöra undr Uta Jet CorwrMi, iiurch 8. Wfl Prei, bts Tageblatts: Durch de . - " . , . .. . Jtpuft per Jahr $UA). ifcrri U bezahl, per Jahr $1.50. Omaha, Nebr., 9, ßnßes 0os)st mit Sam im Runde, war' iöre (jcfjre pierftirnöe! Von Heinrich Locker. AN &err siifrttt will dm Kriea. möchte Kann Vull bor einer Nieder, tnna hrtrynhrtm mSAfc dnn Anacliacksentum um Siege verhelfen! Ob dem wohl so ist? Für mich besticht da nicht der geringste Zweifel, hat nie " bestanden seit den ersten Tagen des sttieges. wie meine Ausführungen an dieser Stelle bor langen Monaten erweisen. Wer die einschlägige englische Litteratur hüben und von drüben in den letzten 25 Jahren gelesen, sich wie ' . . , . , m r f.C f 1 jf. iuA k C I ich für den Gegenstand mtercinene. ocm war es moran,q ,ivr, vuü vn einem eventuellen Kriege zwischen Deutschland und England der Puritaner und südliche Kavalier im Chor gegen Deutschland brüllen würden. Diesen . v i r. v : ttr fsir, V 3 war es schon zu einem iNiangelmm gcmoroen, ag oit suigwiuajien viu erwählte Wol! des neuen VundeZ. berufen seien, die ganze. Welt zu be. herrschen, das Angesicht der Erde physisch, moralisch, völkisch zu erneuern, der alleinseligmachenden englischen Sprache das Monopol auf der Erde . ..... vi r r ' ,T f Cl V slL. fAAd ! Stunde zu insten. Prosenoren, .öcuiajnTira usw .ötuuuyw lunycn cm stimnna Lob und Vreis dem Anaelkachsentum. und der gedankenlose von der VreNe aefübrte Vlebs Mmmte begeistert in das hohe Lied. Man wusste zwar nicht rccht, was Angelsachse heiße, der Großvater oder Großmutter kamen vielleicht von Dingskirchen; aber man wollte Angelfachse sein und im Chöre mitsingen. Dieses Element bestimmte von jeher die Geschicke des Landes, AuSnahmm bestätigen nur die Regel. Dieses Element fuhrt auch jetzt in Washington das Ruder, Wilson ist ein begeisterter Anbeter des angelsächsischen Götzm. Mir war daher seine Politik nie unklar, im Gegenteil ich sch, wie er äußerst klug und systematisch auf einen Vorwand hinarbeitete, um mit Deutschland zu brechen. Wer sich oben erwähntes Moment geistig zu eigen macht, kann sich die Sympathien der anglo amerikanischen Presse für die Alliierten erklären, ohne direkte Bestechung oder Beeinflussung annehmen zu müssen. Es kam ja alles so ganz na. türlich aus dem Inneren der Sache heraus. Wäre England nicht im Kriege, jo hätten die Deutschen Belgien durchziehen. Franzosen und Russen schlagen dürfen, ohne daß man sich in angelsächsischen Kreisen, am Re oaktionStifch oder im Präfidentenstuhle im geringsten erregt hätte. Für Frankreich und Rußland hätten keine amerikanischen Schutzengel Muni tionskästen beschirmt und auf deren Schiffen Protze geritten. Nicht Belgiens, Frankreichs und Rußlands wegen sind die Deutschen hier Bar barm und Hunnen, nicht der Armenier wegen schreibt Washington freche Briefe an die Türken, sondern Englands wegen, vielleicht auf dessen Ge heiß. Sollte der Krieg in Bälde für Teutschland eine üble Wendung nehmen, mögen wir hier dem Kriege entgehen: sollte aber Teutschland fortfahren zu siegen, so wird Wilson und sein Anhang versuchen. Himmel imd Hölle für den Krieg zu mobilisieren. Darum will er auch keine Schlichtung der Streitfragen. :, Er will Stein und Knüppel zur Hand baltcn, um sie zur rechten Zeit Deutschland, an Kopf und B6ne zu werfen. Sollte das Unglück geschehen, dann Gnade uns hier! Stumm wie die Fische müssen wir eZ ertragen, oder es ergeht uns wie den Deutschen in den Ländern'der Alliierten. Wer sich da nur muckst, wird Verräter ge nannt und wenigstens bildlich an die Laterne geknüpft werden. Wenn die deutschen Eltern nicht den letzten Sohn zum Bruderkampfe hergeben, werden sie mit Scorpioncn gezüchtigt . werden. Der Amerikaner dieser Art hat Veranlagung zum Mob, davon können die Neger im Süden er. zahlen. Die Gefahr ist groß. Klar erkennt Wilson: Bleibt Deutschland Sieger, ist eZ mit dem schönen Traum vom weltbeherrschcnden alleinseüg machenden Ängelsachsentlim für immer vorbei: daher Krieg,-m es zu retten; dicker John und langer Sam vereint im Kampfe für die Weither?, schaft.! Für Hengist und Horsa. Das ist das Ziel und Ende der ganzen Wilson'schen Politik. Das brauchte den .Denkenden aus uns nicht erst Senator Gore zu sagen, das wußten wir längst. Beten wir unser selbst und unserer Bruder willen, daß diese verruchten Pläne zu Schanden werden. Noch ist das Höllentor nicht ganz geöffnet, über , dem, geschrieben steht: Lasset ! alle Hoffnung fahren. Das muß vorläusig unser Trost und unsere Hoffnung sein, j ; Mcrllosigkkil der Festungen! Unter den mannigfachen Ueberraschungen, welche der jetzige europäische Krieg mit sich gebracht hat, ist die relative Wertlosigkeit der großen Fchun gen eine der bemerkenswertesten. Der Wettlauf zwischen Panzer und Geschützen ist ein Ding der Vergangenheit. Die verhältnismäßig schnelle Niederringt gewaltiger, für uneinnehmbar gehaltener Fortifikationcn wird zur Folge haben, daß man in Zukunft derartigen Stützpunkten we nigcr Bedeutung beilegen wird, als bisher, da es klar ist, daß gegen die modernen Riescngeschütze weder Beton noch Stahl einen ausreichenden Schutz gewähren. ' Fällt aber dieser Schutz fort, so bieten diese großen militärischen Lagerstellen mehr NaHteile als Vorteile. Bei der völlig veränderten Taktik der neuzeitlichen Heeresfühnmg ist eine dauernde Konzentration großer Truppenmassen auf einen beschrankten Raum nur ein Hindernis, das die freie Verwendung der Truppen unmöglich macht, das aber durch die Not wendigkeit, die Festung selbst und das darin befindliche Material, wie Munition nd Proviant, zu beschützen bedingt ist. . Keine Festung, die von' den Truppen der Zentralmächte angegriffen wurde, hat einen nennenswerten Wiöchand geleistet, auch wenn sie im Rufe, der Uneinnchmbarkeit stand. Und mit diesen Festungen sind in den meisten Fällen den Siegern, enorme Quantitäten von Kriegsmaterial und zahlreiche Gefangene in die Hände gefallen. Lüttich fiel nach wenigen .Tagen, ebenso Nemur und Maubeuge, das letztere mit 40,000 Mann. Das uneinnchmbare" Antwerpen und der ganze, enorm starke russische Fe stungSgürtel konnten den Siegeslauf der Deutschen nicht aufhalten. Eine Beschießung den wenigen Togen oder Stunden genügte, jeden Wider stand zu' brechen. ' Wie aus Berlin gemeldet wird, ist das Fort Douaunumt, eines der stärksten und modernsten, Außenforts von Verdun, durch die? Volltreffer zerstört worden. Der Fall der anderen Forts und der Feftuna selbst ist nur eine Frage kürzester Zeit, wenn die Franzosen nicht genügende Ver. stärkungen heranziehen können, um die Teutschen aus ihren Stellungen unmittelbar vor der Städten vertreiben. In Wirklichkeit ist mit der Einnahme der feindlichen Stellungen im Verdun-Distrikt die Hauptarbeit getan. Die .Tanten von Essen" und Nichten von Pilsen' werden jetzt , Nezr morgen uns einen weiteren Beweis von der Uederlegenheit der modernen Geschütze über moderne Besestigungen erbringen. ' Banküberfälle. St. Paul. Minn.. 9. März. Cin frecher Bandit überfiel gLstern am hellen Nachmittag in der hiesigen Securit? State Bank drei Ange stellte, hielt sie in Schach und ent wich mit einer Beute von Zl.000 in Bargeld. Winfield, Kans., 9. März. Ein- t recher sprengten letzte Nacht in Röck.Kans,, welches 16 Meilen nöid. lich den hier lict, den Geld schrank der dsrtizen StaatZbank und eihni VAL. J. PETER,- President TYLEB 340 Omsk, Nekrwkt Oflkei 407 C Ui 664 Peoplee Gu Bld., Chicf Träger, per Woche 10t: durch du tY T .A stl ' lZ . Weusi:s: cn pru.r ji- War, 1916. teten etwa $3000. Bisher fehlt von den Banditen zede Spur. Joplin, Mo., 9. März In dem I Wmlen von wer gelegenen Stark City wurde gestern die dortige Bank von zwn Männern geplündert, wel che seit !isiei?r imd rne Mtchhalts rin in ein Sicherheitsgewölbe ein schloffen. Die beiden ' Verbrecher wurden sechs Stunden spater gefan gengenommen, nackdein , der eine von ilmen durch einen Schuß ver wunoet woröm war Wer och kn Bürsterpapier hat, mß t vor dem 13. Marz erlangen, . i. !.. -...i 4Ct r. . , ' ivran rr in cer tunuxronyi Jeder Teutsche sollte das Bürgerrecht der Bereinigte Staate erwer ben, m in dikse? stürmische Zeit bei allen Wahlen in der Lage zu sei, am Ctimmkafte übe? Volksvertreter nd Gksetzesdorlogen seine Meinung auSzdrücken. In Nebraeka berechtigt aber schon das erste Bürger Papier, solange e gültig ist, zum Stimme bei allen Wähle. Alle ersten" Papiere, die vor dem 27. Cevtember 190g ausgrstcll? kiurde, sind gültig für immer. Am 27. SePtember 1906 trat jedoch ei Ber. Staate besetz in Kraft, das jedes erste Bürgrrpapier, da? mehr als sieben Jahre alt ist, nichtig und uugültig macht. Jeder, der ein sulcheö erstes Bürger papin besitzt, das also seit dem 27. Sept. 190 anßgestellt wurde und mehr als siebe Jahre alt ,st, muiz wieder erstes Bürgerpapier heransnehmeu, jedoch ersparen, wenn via das bevor das erste sieben Jahre alt. Sobald das erste Papier zwei Jnhre alt xt, kann man Applikation für das zweite Papier machen. Tag erste Bnrgerpapie? kann jeder Eingrwanderte erlange, sobald er hier ankommt. T,e Gebühr betragt blotz eine Dollar. Jeder Teutsche sollte sich bksln ßigen, das zweite Papier z erlangen, nm vollberechtigter Bürger zn werden. Ta es immer schwieriger wird, den Vorbehingungen zur Er lavgung demselben nachzukommen, ist durch Aufschub nichts zu gewinne. Auch wird über kurz oder laug wieder der Bersnch gemacht werde (ud er mag gelinge), denjenigen, diennr das erste Bürgerpapier habe, das Stimmrecht zu entziehen. Es ist Ehrenpflicht eines jede Teut,ckre. nch das -tlmm. und Bürgerrecht zu seiner Samuie uno oem taatt. IdlKsynkraste. Tlne Erzählung von W. Lennemann. Wir hatten ihn im D-Zug auf ber Fahrt zu unserem neuen Regt ment kennen gelernt. ES war ein großer, schlanker Offizier, blond und helläugig, mit einem offenen, gera de Blick. Er hatte etwas vom Typ deS Friesen in seinem schmalen, scharfgeschnittenen Gesichte m.it der etwaS hakenförmig gebogenen Nase. Hans Werner hieß er und war aus, dem Westfälischen, wo er eine ziem lich bedeutende Lackfabrik besaß. Ein Speisewagen war nicht im Zuge. Da wollten wir den Aufent halt aus einer größeren belgischen Station benutzen, etwas zu Mittag zu essen. Der Wirtschaftsbetrieb war aber durch die Kriegswirren auS dem Geleise gekommen. Aus unser Brlangen nach der Karte zuck te der Kellner nur vielsagend mit der Achsel. Der Wirt erklärte ' sich aber doch bereit, nns etwaS Brat fleisch mit Salat zu besorgen. So ward den gemeinschaftlich bestellt, nur Han5 Werner schien anfangs zu zögern, schloß sich dann abn doch der gemeinsamen ZLestellung aei. Es . wzrd gedeckt. Wir aren hungrig und erwarteten daS Mahl mit ' Ungeduld. Ich saß -dem neuen Kameraden gegenüber. , Er spielte nervös mit der Gabel. Ukd dann wurden die Speisen gebraut. Die Schüsseln gingen von Hand zn Hand. Wir aßen. Die ersten Biffen prü send. Der Braten Uar gut! Da sehe ich, Nie Hans Werner vorsichtig mit Messer und Uabel auf daS Fki ch drückt. Sein Gesicht verzerrte sich schmerzhaft, wie das Messer den Braten durchsnitt. Schweißtrspsen perlten aus seiner Stirn. Er Ugte das Messer zit ternd hin. - Er sieht sich hi'esuchend um: Ein recht ftumpfez besser! H&mV, .Bitte!' sagt der besÄrzt und glaubt nicht recht zu hör eilt dan aber doch gleich hinweg. daS Wer langte zu holen. - Ich beachtete unter dn Brauen hinweg den seltsamen Kameraden. Äieder rückt er mit beirj nun ftump fe Messe?, daS aber jeU nicht mehr einschneidet, auf das Fleisch, und drückt und zurt es rnit der Gabel in kleine mundgerechte Stücklein. Der AuSsruck der Angß und eines korperllckun Schmerzes war , aber noch nicht völlig von seinem Gesicht zewichen. Sein Lenehmm war den ubriuen Kamerade nicht weiter ausgefallen, und auch ich hätte wohl seine Fleisch zerkleinerungsmethLd als eine wun derllche kjgmakt nd gesellschaftliche Nachlässigkeit angesehen, wenn mir lein Gesicht nicht ihn stark erregende seelische LvMngk verraten hätte. ' ' DaS wecklk mein Interesse. Und eS ward noch gesteigert durch eine Vorgang, der sich nackher im Zug obteil ereignete. Sin Kamerad hat das kleine Tischten am Fenster hochgeklappt und begann einen Bp sei zu schälen und z zerkleinern. Da sieht HanZ WerMr wie zufällig dar auf. erschrickt, schließt die Augen, wird bleich, und ei Zitter- über fliegt ihn. Ich springe ms. Wir olle ezlau ben, daß ihn sin plötzliches Unwohl sein Lberfallen hcbe. Er aber winkt ab, sieht start zu Boden und m hebt de Blick erst, da er gewiß ' fein kennte, daß der Apfel verzehrt sei. Wir standen nachher in einer Kompagnie. Er war ein lieber, vor trefflicher Vensch, tapfer und ge wandt. Tbti ich sah ihn nie den Tegen zit'uen. Er focht stet? mit oem Revelver, den er meisterlich zu bandhadea wußte. Da? war allen Ofsizieren bekannt, wurde ihm aber nur als Seltsamkeit ausgelebt, wie er denn überhaupt als Sonderling alt. Und in der Tat trug er eft em Wesen zur Schau, d? tiberra schen und befremden musste.' Wenn tt iich auch in fslcken Auzenblicken stark in Zucht nahm, so war sein Linehmen imir.erhin ausfallend und t dlls Büracmcht m Vrnyvu; um io, ?ipru nimmt roiu. do dorne anfange nnd nochmals sna Tiefe Unannehmlichkeit kann wa sich zweite Bürgeroamer herausnimmt, verschaffen, das schuldet er sich selbst, - 'onder'ich genug, mannen amera 'en zn veranlassen. etwaS von ihm bzurlcken. Und tl 'war auch bei -lir ZnstingS teils psöchologisch! nieZeffe, teilS Mitleid iewesen,daS mich zu ihm gidränftt. bis wir un 'fenn einander menschlich erschlossen, lchozen und liefen Ierr.ten. ÄZr hat'en Freundschaft rnilein' nder geschlossen und unS mancher !ei auS unserem Lebe rnitIkttitt und anvertraut und ein dem anderen dkn letzten Liebesdienst vnsproch'n, k,'llS einem tun u.is daS Schönste i ab Bitterste rS LedenS. der Tod uf dem Cchlachlscld. treten sollte. Vir waren beide noch jung, hatten Hoffnungen nnd daS Ziel unseres '?benS noch ich! ertkicht. Oder -ollte e! ihm aus der Walstatt ge Zeckt sein? , An einem warmen FuhiahrSadenv wir saßen unter blühendem Flie tt fragte ich ;hn leichthin, weS halb er stets mit der Schußwasse !tnd nie mit dem Degen fechte. Da sah er einen Augenblick z ?Lven und begann dann: Ich weiß, ite haben mich gleich am ersten Tage unserer Bekanntschaft halber kannt und wohl mit Rht vermutet, daß seelische Störungen irgend wel cher Art mein wahres Wesen ent stelllnd durchbrechen. Sie haben sich trotzdem zu mir gefunden, ich danke Ihnen dafür! ?iun will ich Ihnen die Lösung deS MtftlS geben. Ich muß jedoch dabei etwaS ausholen: ES war vor reichlich einem halbe Jahre. Ich hatte große Aufträge auf Leder und Wagenlacke. Doch stand die Hälfte meiner Arbeiter im Felde. Da mußte ich selbst ordent. lich mit eingreifen. Nicht einmal für daS zweite Frühstück, für daS ich sonst stetS Zeit gefunden hotte. kS gemeinschaftlich ' mit meiner Frau in unserer der Fabrik gegenüber ge legerien Privatwohnung einzunet) men. fand sich ein stilleS Viertel ftündc?!n. Ich nahm eS deS Mor, gens Mit und verzehrte es, wann und wie sich gerade Gelegenheit bot. An einem Morgen befand ich mich im Mafchinenraum. Gerade hatte ich Butterbrot und Apfel in die eine Hand genommen und mit dem Taschenmesser eine herzhaften Schnitt in daS Brot getan, da gellte ein markerschütternder ' Schrei. Ich schreckt zusammen, daS Messer glei te durch Brot und Hand zur Erde, ein Sprung deS Maschinenmeisters, ei Ruck in den Radern: aber zu spät, da hing der arme Bengel schon zerquetscht zwischen Decke und Ge ftänge. Ein Treibriemen hatte ihn hoch und in den Tod gerissen. . Ich fand den Morgen kine Zeit, mein Frühstück zn vollenden. Kurz vor Mittag will ich im Bureau an einem eingegangenen Pakete die Schnur durchschneiden. Im selben Augenblick aber, wie ich mit der Schneid deS Messers durch die ziem lich dicke Kordel fahre, - quillt ein Entsetzen in mir auf. day ich schau dernd zusammenfahre, wie vor et waS Grauenhaftem. Und eö war !DR HM?WDWDWMWIM'WW 'f WQ&G MW liisl M IM m I k Sattssnös . ösnchev Vieh'znchteV Szntvsttlftevsn l I r m PH7AT11 m i ünl t. i t i i. i i n i i W ?V WM WMk eJW MV MW M, 7 , m ui ÄMV doch weiter nicht geschehen. Und immer seit jenem Tage, wenn ich ei selbst versuche, oder sehe, wie ein scharseS Eisen durch einen festen Körver gezogen wird, sckiüttelt eS mich schmerzhaft. Ein arätzlichei Ge, sühl foltert nd durchzittert mich bil in d feinsten Aederchen. Und nun wissen Sie mich, liebn Freund, weshalb ich nie den Degen ziehe. EI ist mir eine psychische Un Möglichkeit, mit dem Eisen auf den Feind loszuschlagen oder zu stechen!' Ich frage ihn. ad er mit keinem Arzte darüber Rücksprache genom wen. ... .Gewiß," sagte er, .mit mehre ren. Alle führen ei auf Ueberan strengung. auf Nervenschwäche zu rück, verschreiben mir Brom, empfeh len körperliche Arbeit, fleischlost Nahrung und diele Spaziergänge, Ich habe die Mittel versucht, aber sie helsen nicht. Vor wenigen Wochen wurde ich dann auf einen Psychiate, aufmerksam gemacht, der solche Lei den mit Hilfe söMstiver KrSft, heile. Ich habe mich an ihn ge wandt. Er hat mich viel gefragt, mich mancherlei erzählen lassen. Namentlich schien er sich für die Begebenheiten deS traurigen TageZ sehr zu interessieren, weshalb ich sie auch Ihnen ausführlicher erzähl! habe. Er versprach auch, mich zu Keilen. Er glaubt, eö in sichere Aussicht stellen zu können. Dann ,ber kam meine Einberufung. Nun muß ich die Kur bis nach dem Krir ge aufschieben!" Ich hatte alS Pädagoge Psizcholo gie und namentlich auch die psycho analytische Methode genügsam stu diert, um Ursprung und Kern des Heiden? weh! feststellen zu können: Durch die , Gleichzeitigkeit de? Messerschnitli und deS entfetzliwer TrdesfchreieS hatten zwei Borste! Jungen parallel daS Denkvermöqen meines Freundes durchlaufen. Die erste war, weil unbedeutend, nach kurzer Zeit wieder vttblaht, die zwei te aber unter die Schwelle des Be wußtfeinS gesunken, und ruhte nun dort alS tinzeklemmter Affekt, ihm selbst unbewußt, aber jederzeit be reit, auf ein weckendes Stichwort wieder , quälend aufzusteigen. Wur de nun das erste Bild, ein scharfer Messerschniit, durch einen Wirklich keitevorgang in seinem Vorstellungs vermögen gebildet, so rief eS auch sofort daS damalige Gefühl deS Ent, setzcns wieder hervor. Aehnlich wie ein elektrischer Strom, der eine Trahispule durchläuft, in ' einer größeren über die erste hinweggezo genen einen zweiten, den sogenanw ten JnduZtionsstrom erzeugt. DaS Leiden kennte also nift ge heilt werden, indem der ruhende As seit getötet wurde. Ich traute wir daS nicht zu. glaubte aber doch, durch eme geeignete Einwirkung eine Mi! derrmg herbeiführen zu können. Aber dann trat ein Ereignis ein. daS den Arzt und mich aller Mi! hen entbinden sollte: Wir .hatten die Schützengräben de zgflen. Nach mehrstündiger artille rislischer Vorbereitung war unsere Kompagnie dazu ersehen, die feind lichen Stellungen im Sturme zu nehmen. , Punkt zwei Uhr mittags schwieg der Geschützdonner. Die Trommel lärmte, die Trompete schrie. unS auS itn Gräben heraus, und da stürm 'ten wir auch schon mit unsere grauen, tapferen Landwkhrmännerv dor. Achtzig Meter hatten wir im Sturm durchlaufen. Die Franzosen waren durch daS Granatfeuer in ihre bombensichere Unterstände zuriickze triebe worden. Nun arm , wir schon saß in ihren Gräben, ehe sie sich zür Verteidigung einrichten konnten. Noch wemge Sprünge durch da! ziellose gegnerische Feuer, und wir waren über sie. Wir sprangen in die Grabe,' und hier begann vu ein blutiges Ringe Man gegen Mann. Ich hotte meines Freund och ge sehen, wie er als der ersten einer mit vorgestecktem Revolver in den Erabm sprang. Dann schlug da! Getümmel über unS zusammen wer Kampf brandete wild , und erbit tert.. dann aber waren die Fein de vernichtet der gefangen: der GW MM MHM WW WIP Z?V UHWWWWß fc iisi üuä Üj erfslnpezchsV ti tt rrnsi nrrir'TiTi tat PstäF ffh w wh n v ( im Au iuO? ü ILiiisilXJ HAyJuMo OMAHA Cr WM MM fffffafR,r.pinfiiifpnf'ffil ckMOM k AM i, MMHHm ,, tO, , ,.,,, vn Eraken genommen. " " " Heischende Rufe, suchende Blicke fliege durch den Graben. Jeder , bangt um seinen liebsten Kameraden. Und manch Hand findet sich im freudigen Wiedersehen., manch Auge sucht auch am Boden Wo ist Han Werner? Ich rufe, ich forsche nach ihm lange - ich finde ihn nicht Ich su che, wo die SanitatSmannschaften sich mit den Verletzten und Toten beschäftigen. ' Da mit einem Male si'öhnt eS schmerzhaft neben mir, reckt S sich, und HanS Werner windet sich müh bevoll unter einem toten Landwehr mann hervor, dem ein Bajonett tief in der Brust steckte. Ein Sanitäter springt herzn mit dem guten Willen, zu helfen. Mein Freund wehrt bitter lächelnd ob. und da sehen wir': er ist völlig unverwunde ' . Der Rote-Kreuzler entfernt ' sich mit einem seltsamen Blick. Auch ich schaue den Freund fragendverständ viöloS an. Er aber preßt die schrna len blutlosen Lippen fest auseinan der, daß sie wie un Gedankenstrich lapen. Er sah vor sich hi in rat loser Verzweiflung. .Denken Sie nicht ' niedrig von mir. der Gedank , würde mir schreck lich sein!' Ich reich! ihm die Hand, er er griff si dankend. . .Sie sollen 5 wissen, nach her!'' . , . Zum Erzählen ward auch jetzt noch kein Zeit gegeben. Es galt zunächst, den eroberten Graben nach der anderen' Seite zur Verteidigung einzurichten, Deckungen zu schaffen, und waS der Arbeiten mehr sind, die mit der Einrichtung eines eroberten Grabenstückes verbunden sind. 'Aber der erwartete Gegenangriff de Feindes blieb auS. Und gegen Abend fand sich im Unterstand auch ein stilles Stündlein. Da erzählte mir mein Freund: 1 ' Im Begriffe, bei dem Sturman griff in den feindlichen Grüben hin abspringm. ,habe ta' .Anprall oesehen, wi sein Nebenmann sich in ein hochgehaltenes Bajonett aus gespießt hab. Da habe eS ihn mit tausend Gewalten geschüttelt, durch und durch. Mechanisch nur habe r noch seine Waffe auf den Franzosen abdrucken können, und da sei l auch schon wie leblos, niedergewor fen von einer dumpfen schlagenden Gewalt, in den Graben gestürzt. In tiefer Ohnmacht müsse er gelegen hben, denn vom Lärm und Getöse deS Kampfes, von Wutschrei und TodeSstöhnen,habe er nichts vcrnom men. Ich riet ihm. nun doch. ' aestiZtzl ans dies Vorkommnis, um.Urlauk einzukommen, um sich von seinen idicsdnkratiscken Wahnvorstellungen heilen zu lassen, denn eS fei doch nicht ausgeschlossen, daß in ekne,j, Wiederholungsfälle mißliebige Teu tunttki! entstehen - könnten. - Da sah er mich erschrocken an, der. sprach dann aber meinem Rat zr fe!?en. " Im Grabe ober lief schon den sagenden Tag eine dunkle, häßliche Mär um. Nur halb gesprochene. hnZb angedeutete Worte waren e. dir niemand gesagt, niemand gehört hatte. Abellenthalben vnftan den, hob sich ein niedriger Berdachl aus. uchk und ward lauter, und dann stand er fratzmhaft vor mei nem Freunde ur$ spie ihm feine LnNage mitten knS Gesicht. ' Da kam er Zn trostloser Berzweis lvng zu mir. Der Herr Major n durch den Graben gegangen und hat te euch ihn .angesprochen nd sich nach sein Verletzung erkundigt, da er gehört habe, er sei nach dem Kampfe unter einem Tote versteck! wie lebloS hervorgezogen worden. Eine Erklärung habe er mit den lächelnden Worten abgeschnitten, da hob sich die Ohnmacht jedmfallInachdem er sich eine Zeitlang am EiS .i rL .niL CtZ. 1 nt r . rr. . . n r i . t n . rr ur richten Zeit ingestellt. Dann ei er . kurz grukesd, weiter ge schritten. HanS Werner stand hilflos wie ei Kind. Seine sonst so sonnig Augen waren trauc'imflort. Ich riet 'ihm, bei dem Major nicht dorstellig zu werden. Ich selbst woll je hingehen und ihm die nötigen gffMMWHMffMHWWRM! GW MWMW I WHMU WWWßl, VM aäi um ijit iiii mi mft fti mämm ckiö mi i i km mm mu L 1 nnö fsvisehm DENVER iCf WM WM V M OW. WM MM kB. W PM NM WWWW ?M W Vtf WM MG NW HM UM? in v. schlossenen Augen nur durch den Ge euch eine Goldmünze von einer SZl bermünze unterscheiden können. Seine Meinung. .Nun. Peperl. wie geht S Deinem Watn im Felde?" Peperl: .Ausgezeichnet, Onkel. ;q braucht sich dort tagelang nicht zu waschen!" . Gelungen. A: .Na. ... wag sagte denn die Besitzerin deS Milch und Käseladens, als Du ihr den Heiratsantiag machtest?!" B: O. die war wi aus den Mol ken gefallen!" ' algknhumor. Stromer (auf einem Heu aauzen, auf dem er genächtigt, -erwachend): .Ach. soeben hat i' träumt, i saß an 'ner Wirtö tafel! Sakra, da hab' i' aber in mi' nelng'stopil, was hmerngangen 's! Schad, das Essen halt aber nit an, i' hqd' scho' wieder' ganz verteufel ten Hunger!" Unzilglich. Zimmerherr: Wenn ich meinen Morgenkaffee trin te, muß' ich unwillkürlich Vergleiche mit meinem Kopfhaar anstellen". Wirtin (geschmeichelt): Ach, Sie meinen wohl, eil r auch solche schön brun Färb hat?" Zimmerherr: .Nein, weil er tag lich dünner wird". :. H a r o l d F. Korn von Glen wood Springs, Colo.,-Student an dem Rechtsdepartement der Universi tät zu Ann Arbor, Michiaan. brach beim Eislaufen durch dünne EiS des uron-MusseS 'und ertrank. uver Zwo. n. er geyauen hatte. Em Freund und Ctudiengenosse, Flohd L. Aoung von Liporte. Ind.. stürzt, zleichfalls durch das Loch im Eis in Wasser, wurde aber Zn dem Augen blick gerettet. alS er seinen Halt an dem Eis verlor und zu sinken be gann. Man hofft, da daS halbstiin big eiskalte Bad dem jungen Man nicht weiter geschadet hat. fMlW Wf1? ''s 11 ft iai ii iii 4 It 1 f rtfi A" mit j Ei tl 13 n u ti u 11 ri u u ti ii El n n ti u üÄzsv , , Aufklärungen geven uno um, unS Offizieren stets ein wohlwollen der und gerechter Vorgesetzter war. ,usileich die Geschichte .seines Leiden erzählen. HanS Werner gab sich auch an scheinend damit zufrieden. So r warteten wir, halb schlafend, halb wachend, den anderen Tag. In bei hellen Morgenfrühe, da ich auö dem Unterstand heraustrete, fehe ich M schon, vorgebeugt iiber den Gra!n rand. stehen. Versonnen schaut n auf die feindliche Stellung. Ich rufe ihm einen 'Morgcngruß zu. ' Da greift er noch einmal meine Hand: .Halten Sie mich, im guten Gedenken!- Und dann, he ich sein Tun noch sassen und hindern kann, hat r sich aus dem Graben geschwungen und geht ausrechten und starken Schrit' teS auf die feindlichen Gräben zu. .Herr Leutnant! Herr Leutnant!" ruft'S hinter ihm drein. Die Leute halten ihn für geistesverwirrt. Er sieht sich nicht einmal um. - .Hans Werner!" bitte, beschwöre ich ijit. Er schüttelt leise, fast trau rig den Kopp und geht weiter. Wir müssen ihn seinem - Schick sale überlassen, wir können ihm flicht mehr helsen und nichts mehr " für ihn tun. i Auch die Franzosen mögen ihn verständnislos angestaunt ha'ien. Einige Köpfe reckten sich über den Grabenrand und sahen ihn mit wartenden ' Augen näher kommen. Kein Gewehr löste sich. Und er schreitet stolz ünd hoch aus sie zu, Zwanzig Schritt vor dem Gra bm hält er einen Augenblick ein." Wir sehen einen raschen Griff, ein blinkendes Eisen, und da einS, zwei, dreimal , feuert er blitzschnell und todsicher in den Graben. Drei blutige Köpfe sinken nieder. Gleich sprüht eS aber auch schon auS hundert Gewehren. HanS Wer ner hatte sich wohl noch wie zu i nem letzten Gruße- zu unS vmwen den wollen, in halber Wendung brach er im Feuer zusammen. Sein Herz hatte den Lorwurf der Feig heit nicht ertragen können und ihn ; durch eine Tat ausgewischt, die alle Mäuler verstumm machte - und ihm Erlösung und Frieden gab. i Lavater hat angeblich bei qe ' rill' . ti n ri n ff , , ,'W'?fH""Wlf5r"i" -MMtMmilm.l'ltMmji4.JHkitÄiJ iS 1 f( i i ß 5. Vi ' i.