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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 3, 1916)
V j'fii t ' JSunte.- Krieqs--CbwniK aus deutschen Landen i 4- ' ' L . ti: . V! M v"$.$.$$.&.&i.$ Zic dciitsihc Kricgcr-Wchst. Eines Franzosen Beucht. Tief ergriffen lauschen der Offizier nd seine Jäger den deutschen Liedern. Der französische Kaallerie-Offizi:r , Marcel Dupont hat Berichte für den .Corrcspondent" geschrieben. Es ist eine greifende Schilderung deutscher Krieger Weihnachten dabei, der wir folgende stellen entnehmen: Die heilige Nacht ist angebrochen. Ich springe aus die Erdsiufe. Wirtlich, an drei verschiedenen Orten, weit weg von ri. t , : .H i in ' V -. . r hub, uitmtii tiu)iu. ;tuuiieuw in; uu merksam hinsehe, errate ich den Grund dieser ungewöhnlichen Beleuchtung. Es sind enorme Tannen, die man im Schutz der Nacht dorthin gebracht hat und die wunderbar erleuchtet sind. Mit dem Feld Becher kann ich sie genau unterscheiden, ich sehe sogar die Schatten, die darum tanzen. Ein Murmeln und ferne Freudenrufe dringen bis zu uns. Wie das alles gut dorbereitet ist! Sie haben sogar elektri scheS Licht in den Zweigen der Weih kachtsbäume, um zu vermeiden, daß Hnfi. flTHisspVT ?1 rtT2 urtitmpn Vil HUW .MlUllb W UlM KblltV. - trankt benutze. Wirtlich verlöschen auch von Zeit zu Zeit alle Lichter derselben Tanne unvermutet und entzünden sich erst wieder nach einigen Minuten. Aber wir erzittern, als plötzlich über der gewaltigen Ebene ein ernster Gesang ertönt. Erinnerung an ähnliche Chöre, die wir in Bizschote in tragischen Momenten gehört haben. Das sind dieselben reinen und harmonischen Stimmen, die jetzt einen Choral singen und im Norden, vor dem Hurra des Sturmangrifs, in Watcrlandslieder aus brachen. Aber hier fürchten wir nichts dergleichen. Man hat den Eindruck, dafz d"s Gebet nicht nur hier, unserem Graben gegenüber, psalmodicrt wird, fondern das; !s sich unendlich weit über unsere besetztm Provinzen ausdehnt, über unsere Cham pagne, unser Lothringen, unsere Picardie iind daß es von der Nordsee bis an den fthei ertönt. Der Schützengraben hat sich geräuMos belebt. Die Mannschaften sind wortlos aus ihren Deckungen aufge taucht nd jetzt. stehen sie alle auf der er höhten Erdbank. Und jetzt erklingen, wie uf Befehl, auf der Linie der deutschen Schützengräben neue Choräle, die ein-' unter zu antworten scheinen. Ganz nah bei uns, in den. Gräben, fern, bei den WeihnachtÄäumen, rechis links ertönen Gestngi durch lie Entfernung gedämpft Wie großartig, wie ergreifend sind diese hvmnen, deren tiefe Akkorde über die weite Totcnebene schweben. , . Eine Zeitlang ist wieder alles still. Dann setzt die Feier abermals ein. Es ist wieder ein unbekannter ChoTäl, der von links, - von den entferntesten deutschen Schützengräben zu uns dringt. Der Sän ge? muh auf den Feldern am Ende der Linie stehen. Er muß gegen uns zu marschieren, während er langsam den feindlichen Stellungen entlang geht; denn seine Stimmt nähert sich unmerklich und wird stärker. Bon Zeit zu Zeit hält sie an. und dann antworten Hunderte von Stimmen im Chor einige Satze, welche den Refrain der Hymne bilden. Dann nimmt der Solist seinen Gesang wieder auf und kommt näher. Woher er kommt? Jedenfalls aus weiter Ferne, denn unser: Jäger haben ihn schon während einiger Zeit gehört, bevor sie sich entschlossen haben, mich zu rufen. Wer ist dieser Mann, der die Mission haben muß, die ganze Front abzuschreiten, und den jede deutsche Kompagnie zu erwarten scheint, um mit ihm zu beten? Ein Pfarrer jedenfalls, der den Kämpfenden die Heilig keit dieser Nacht und den Ernst der Stunde ins Gedächtnis rufen will. , Ich sehe nach unserer Seite. Alle Mannschaften sind wach und aufgestan- ' den. Alle sind auf die Erdstufe gestiegen, einige haben den Graben verlassen und find suf dem Feld, das Ohr dem uner, warteten Konzert hingeneigt. Keiner ärgert sich und keiner spottet. Es ist eher ein Gefühl des Bedauerns, das sich im Gesicht und in der HaltZwg der mir Zu nächststchenden ausdrückt. Und doch wäre eS so einfach, dieser Szene ein Ende zu inachen: eine Salve von der Abteilung hier, und alles wäre- still, ollcS würd: in die Ruhe der anderen Nächte versinken. Aber niemand denkt daran. Jeder unserer Jäger würde das Feuer auf die betenden Soldaten als Entweihung empfinden. Wir fühlen, daß es Stunden gibt, in denen man vergessen kann, daß man hier ist, um zu töten. Das würde uns nicht verhin dem, inr nächsten Augenblick unsere Pflicht zu tun. Die Stimme entfernt sich- sie nähert sich ruhig den Gräben, wo sich die beiden Linien auf 50 Meter Distanz gegenüber liegen. Päng! &m Schuß ist gefallen. Oh, die unvernünftige Kugel, die die ?H zfrscknittkn-unr, vielleicht ibr Siel erreicht bat!' Sofort ist alles Verstummt. Kein , Schrei, kein Fluch, keine Klage. Irmand da unten glaubte, ein gutes Werk zu tun. indem er auf diesen Mann zielte. Wie schade! Wir werden nichts dadurch gewinnen, daß wir sie verhindert haben. Weibnachten auf, ihre Art zu feiern, und es wäre edler gewesen, unsere Schüsse zu sparen. m m Aeitersiandbild de? Genersls Borsevie. Der Bildhauer Franges in Agram er feitet an einer Keiterftaliie des Generals Boroevie. die aus dem Metall vo durch Sl. ll. '5!. Soldaten vor km Fein gc sammelten üaliküischcn SchropmIlrittJrn oarfjcn werden soll. , , ZicMchtöttMcgtt. Französische Ehrenmänner. Eine fast unglaubliche Geschichte aus er Schweiz. AuS der Schweiz wird der B. Z." ge schrieben: Die Pariser Blätter klären uns über die rätselhafte Flucht der beiden französischen Flieger aus den Kasernen in Zürich in einer Weise auf, die in der gan zcn Schweiz sehr unangenehm überraschen muh. In Evian am französischen Ufer des Genfer Sees langte nämlich am 23. De zember abends ein Motorboot an, dem die beiden in der Schweiz internierten fran zösischen Flieger Sergeant Georges Ma don und Unterosfizier Nö Chatclain entstiegen. In ihrer Begleitung befand sieb der als Rckonvaleszcnt nach Zürich entlassene französische Territorialsoldat Weck und ein anscheinend lehr tränier Schweizer, wie sich nachträglich heraus stellte, der Schweizer Landwchrmann Wüst. Die beiden Aviatiker waren seit dem 2. April in der Schweiz interniert, da sie auf schweizerischem Boden hatten landen müssen. Man ließ ihnen, nachdem sie ihr Ehrenwort gegeben hatten, nicht zu ent fliehen, die größten Freiheiten. Sie be Häupten, später ihr Ehrenwort zurückge nommen zu haben. Aber auch, wenn sie es getan haben, so kann dies in keiner Weise ihren, hcimtücki scheu Ucbcrfall auf einen Schweizer Sol baten entschuldigen. Sie verstanden es nämlich, sich mit dem in Zürich als Rc konvaleszenten weilenden französischen Soldaten Beck ins Vernehmen zu setzen. Seine Frau schaffte für sie Zivilklkider an und Beck erwartete sie mit einem Auto in der Nähe der Stadt. ' Mit ihrem Begleiter, dem schweigerischen Landwehrmann Wüst, der sie beaufsichtig gen sollte, machten sie am 28. Dezember einen Spaziergang in die Umgegend Zu richs. Als sie an der Stelle angelangt waren, wo Beck mit seinem Automobil hielt, sprang dieser aus dem Fahrzeug und alle drei stürzten sich auf den überraschten Soldaten, der nur sein Seitenaewehr bei sich hatte. Er wurde niedergeschlagen, am Boden festgehalten, Leck chloroformierte ihn hierauf, man zog ihm eine dichte Ka- puze über den Kopf und, warf den Be wußtlosen ins Automobil. Die beiden Aviatiker zogen darauf die vorbereitete bürgerliche Kleidung an und sorl taut das, Sftfähti -:- . - AIs man in Zürich ihre Flucht bemerkte, dachte man. natürlich nicht daran, daß auf eine schweizerische Militärperson ein so feiges Attentat und ein so heimtückischer Angriff verübt sein lönnle, sondern glaub te. Wiist hätte tätig Mithilfe zur Flucht geleistet. Man schickte Telegramme an alle' Grenzstationen. Es war aber zu spät. Ueber Bern, Freiburg und Lausonne war die Fahrt ig größter Eile nach Ouchy bei ; Lausanne gegangen. Dort wartete schon, zeit suns Tagen ein Ulkoiordoot aus oie Flüchtigen; die überraschten Zollbeamten konnten es nicht verhindern, daß sie es, mit dem noch immer halb bewußtlosen Wust (man hatte ihn jedenfalls unterwegs nochmals chloroformiert) bestiegen und eilends davonfuhren. Um 8Z Uhr abends waren sie auf französischem Boden in Evian angelangt. Die Pariser Blätter sind über diese nie derträchtige Heldentat" entzückt, und .Journal" vom SL Dezember, um nur ein Blatt anzuführen, schreibt z. 33.: .Oh, wie glücklich sind wir. die Hände unserer tapferen und verwegenen Landsleute wie? der schütteln zu können, die heute Gegen stand begeisterter Huldigungen der Bevöl kerunz von Evian find.' Die Schweizer Behörden werden die Sache wohl etwas anders auffassen: nam lich als ein Verbrechen der Nötigung, des Ueberfalles, der Freiheitsberaubung, der Entführung, ein Attentat auf die Gesund heit eines Schweizer Bürgers und ein sibwere Verbrechen , gegen die staatliche und Militärhobeit der Schweiz. Vorläu fig ist det Führer des AutoS. der ein Freund bon Bcck war, aufgespürt und der haftet ordere Er führt einen ebenso ,un französischen', Namen wie Bcck selbst. Er heißt nämlich Biilotv! ' Wie die .Neue Zürcher Zeitung" mel det, werden die beiden französischen Flie ger, die aus der Kaserne in Zürich ent flohen, bis zur Beendigung der bon den ftanzösischen Militärbehörden ngeordne tcn strengen Untersuchung in der Kaserne des 11. Jäaer-Regimeiits in Nancy inlcr niert. Sollte die Untttsuchnnz ergeben, daß die Flucht unter einem Vertrauens mißbrauch bewerkstelligt werde ist. so sol len. wie verlautet., die Flieger veranlaßt werden, in die Schweiz zurüSzukchren. Vrlle es France", ein englischer t pfer von einem Tauchboot verser"' 19 Laskaren sind dabei umgekomrrn. Hof fenllich war keiner der neunzehn La. ren (indische Kuli) amerikanischer Bürger. . , ,, Ein schöner Tag. Man besoöttelt in einer Abendgesell schaft bei Mr. Asquith den Aberglauben. Und doch ist manchmal ein bißchen was dran," sagt der Hausherr. .So zum Beispiel neulich morgen: Beim Ausmachen klingt mir das rechte Ohr. Ich frage meine Frau, was das wohl zu bedeuten habe. Du kriegst sicher noch was gutes zu boren heute, antwortete sie. Und richtig, nachher beim Frühstück kommt eine Ordonnanz vom War Office und meldet, daß die Telearamme von den Nriegsschcui Plätzen ausgeblieben seien!" i i i . HMlck des Tie Tirglcr me FliiMltw Wnigs Ält Belgische Bilanz. Die Abrechnung eines Belgiers fällt für die Alliierten schlecht us. Ein Belgier, d:r unter dem Pseudonym Jrd?ric Thomas Graindorge schreibt, veröffentlicht eine Schrift unter dem be zeichnenden Titel .Der verhängnisvolle Eigensinn", die er mit der Frage nach der Lcrantwortlichleit eröffnet, von der er sagt, daß sie unangenehm sei für diejeni gen, welche die Belgier auf Gedeih und Verderb in diesen Krieg hineingezcrrt ha ben. Er fügt sofort die weitere Frage hinzu: Sind wir gut regiert gewesen'", eine Frage, die er mit Nein beantwortet, weil Negieren soviel heiße wie Vorher sehen, und weil die Regierenden BclgienZ alles andere eher als Voraussicht an den Tag gelegt hätten. Der Unsicherheit der belgischen Neutralität bätten die belgischen Regierungen niemals Rechnung getragen, und sie hätten ein schlechtes Gedächtnis be wiesen. Im Schloß des Ministers Na polcons III., Rauher, habe man Akten stücke aus dem Jahre 18C6 gefunden, die vollständige Instruktionen mit Bezug auf eine Annezion Belgiens enthielten, und Emil Ollivicr habe nach 1870 geschrieben: Wären die Franzosen siegreich gewesen, so hätte es die ganze Welt völlig gerecht fertigt gefunden, wenn Belgien französisch geworden wäre." Und England habe durch den Mund Greys und quiths im Par lament mit zynischer Offenheit erkort, daß es in den Nricg eingetreten fei, nicht weil Teutfcbland den belgileben Boden .: treten habe, sondern wegen des englischen Interesse. Dieses Interesse sei die. bei zische 5!üste. der Angelpunkt des gegen wäiiicikn Krieges, Die belgische Neutra lität hätte also gege,iüber den Garantien der Nentralitöt mißtrauisch sein müssen. Die Militärs hätten sich, legt der Versas ser weiter dar, über die Schlagfertigkeit und Schlagkraft Teuiscblands getäuscht. Frankreich und England hätten ihre beson deren Gründe sür den Krieg gehabt,, die belgische Regierung bätke aber vertrauei Z selie angenommen. England habe Belgien unterstützt, um sei. Neutralität sufreck. zu erhalten. Wenn dos wirtlich eine Absicht gewc sen wäre, schreibt der Verfasser, so hätte eine kngZiscke Armee am 3. August auS geschifft werden müssen, um den Belgiern zu helfen, die Teutsche:! zuiiickzutreiben und nicht etwa nur, eine armselige Tivi sion von 8000 Mann in Antwerpen, die sich noch dzu vor der Ilebergabe der Fe stung wieder eingeschifft Hai. Ebenso hat uns Frankreich die Aufgabe überlassen, di eutschen zurückzudrängen, anstatt vor der Eiiischliefjinz l n Lüttich mit wenig stens fünf Korps uns zu Hülse zu kom men, nach der Ansicht des Generzls )uc arme. Die Regierung häte, als sie seh, daß wir im Stich aclassen waren, die Schlußfolgeru-ien aus dieser Lage zieben müssen, denn wir wollten und dursten nicht an ein.,. Kriege teilnehmen, weder 'j Gunsten der einen, nocki der anderen. Tcr Verfasser verweist . nn auf den blitzschnellen Verlauf der deutschen Opera tionen. Es fei ohne ..isviel in der Kriegsgeschichte, dag eine Festung wie Lüttich in einer Woche gefallen wäre. .Tie Regierung hätte daraus sofort die Schluß folgerung ziehen mütten; nutzlosen Wider stand zu leisten, zewcklos Llut zu vergie ßen, eine völlige Niederlage zu riskieren, das Land dem Berlust feiner Unabhängig keit auszusetzen, war danach ein schuld bafteS Verhalten." Sodann verweist der Verfasser auf das Angebot des Kaifers vom 9. August und sagt, daß Belgien mit der Annahme dieses Angebotes unab hängig und unversehrt geblieben Ware, nachdem die Militärische Ehre gewahrt ge Wesen fei. Wollten wir in den Krieg eintreten?" fragte der Verfasser und ant wortet entschieden: .Nein, wir wollten nur unser Land beützen." Deutschland hae nur durch Belgien marschieren wollen, das hätte die Regierung annehmen müs sen. Belgien hätte damit den Verdacht vermieden.' daß es Frankreich unterstützen wolle, und bewiesen, daß eS nicht mit Frankreich und Englt. t durch einen Ver trag verbunden sei. Der Bersass -''ist darauf hin, daß der 5töniz dem Einfluß seines militärischen Erziehers, des Gen 1 ..- t. I L .a IYYV ! Q . . ralä Jungvimy, und oes xanw-z oc Broaucville unterlegen sei, de beide er- bcne freunde Frankreichs seien, und er yaoe rinc auBeruiui:iiii,uj s1"!!' ."""'""9 von der englischen Seemacht gehabt. Tiefe, sowie die ungeheueren Zahlen der russischen Heercsmacht hätten ihn über zeugt, daß Deutschland vernichtet würde. Aber Belgien hätte nicht an diesem Kriege teilnehmen dürfen, sondern lediglich kalt und ohne Parteilichkeit seine Interessen verteidigen müssen. Leopold II. hätte in dieser Lage, angesichts der Uebcrlegcn lxit der deutschen Artillerie, die .Hand Wilhelms II. nicht zurückgestoßen.' sagte det Verfasser und fügt hinzu: .Dieser Herrscher, dem Belgien alles verdankt, kannte das perfide Albion und mißtraute ihm immer. Der Verfasser schließt seine bemerken; werten Betrachtungen mit einer Aufzäh lung der verschiedenen Ar!m, auf die Bel qien nach dem Einmarsch der deutschen Truppen hätte Stellung nehmen können, und kommt zu dem Schluß: Wenn man den Kampf aufnahm, hätte man ihn an gesichts M Mangels einer Unterstützung durcb die Heere der Garanticstaatcn und des Falles von Lüitich einstellen und die Vorschläge des Fcindks annehmen mii ? So wäre der Krieg zwischen Teutsch- i i hlhwi Acht gegen hundert. Ter wütende Tscherkcssenoffizier, den seine Wut da? Leben kostete. In der Wiener .Reichspost' schildert ein österreichischer Hauptmann 'ncn GekechtZ tag auS den Novemberkämpfen im Nor den, bei denen unter andern 'Truppen auch ein Tiroler ' Landesschüßenregiment gegen die Russen stand. Der Erzähler kommandierte eine Kompagnie der Schuf zen und führte mit ihr nach einem Feuc gciccht einen Trupp Feinde, der sich vor einem Wald ausgebreitet balle, dtt Ba jonettangriff aus, der ihm vierzig Ge fangene brachte. Beim weiteren Vorgehen traf er an der Spiße einer aufklärenden Partrouille von acht Mann gegm weit überlegene russische Infanterie und ab gesessene Tscherkesscnrciter. Ich machte un." erzählt der Haupt mann, meine Leute darauf aufmerksam, daß wir bloß acht Mann feien, ober für mindestens achtzig schreien müßten, um dem Feind unsere Minderzahl zu verber gen. Nun konnte es loZgehen. Mit ge pslanzicm Bajonett krochen wir borsichtig und ungesehen in unserer breiten Front ausdehnung die Höhe hinauf. Oben ange langt, stießen wir auch schon auf die über-, rascbten Russen. Mi! einem entsetzlichen Gebrülls stürzte unser kleines Häuflein Landcsschützen mit dem Bajonett auf den Feind, der mindestens hundert Mann zählte. Es war ein furcktbarer Augen blick. Bor unS die ungeheure Ueber macht, die uns mit Leichtigkeit vernichten konnte. Aber die unvergleichlich braven Tiroler wüteten mit Bajonett und Kolben in der Masse der Russen und TschertvsskN. Ein Teil flüchtete sich bald n den Wald, was nickt tot oder verwundet am Boden lag, warf die Gewehre fort und ergab kick,. Ein TsFierkcsscnosfizier, cin.wabrer Hüne don Gestalt, der in seiner maleri schen Kl'idung ' walirbast tbeatralisch wirkte, raste wie ein Wilder. Er fckioß zuerst an sechs Scbiisse auf mich ab. ohne zu tres'en. TVrn hieb er in der unbarm k'rngsten Weise mit ener Raaaika auf die sieb eracbenden russnn Sensen ein. n dem entWien wüsten Gedränge sah i'ft, wie der ONiner in ver'weikInd'm Tone ltirt oea'n den Wald rief und sine wierbolien ommandonile durch ?e!?n fo'nith. welche ?r mit der In der link'n Hrnid g?b"N-nxn Knute erteilte. Er rief kkenl'ar fiiF? rVrM, lies mnte verhin drt wrdn. fftfli" ""k f" z n"d streckte ibn durch ein'n Pistolenscbuß ric d'i... Tt 1'M mich b'rum a-snnskN'N Ri'll'n st?n vändefin""'d um Gnd- ,,nd um Wlub Z', dn UnsriaeN. O moj kockan komencint!" vtn 5V mit in e'N'mlort 'ii. 'M g'N'n'N Mtf'i rnninr nnfim ich die Waffen und die Kar tentasche ab." Fröhliches Neujahr. Ein wertvoll'S und seltenes Neusabrs geschenk wurde dem auf Urlaub in Alt heim befindlicben Wehrmann Advf Nie dermann zuteil. Bei seinem Aufenthalt an der Westfront bewirkte eine in seiner Nähe platzende feindliche Granate bei ihm eine Stimmbänderlähmung. Tro arzt lickier Behandlung konnte er sich nur flüsternd verständlich machen. Als er nun am Neujahrsmoraen zum Babnbof nach ffrickinaen ging, bekam er plönlich furcht bare Schmerzen und er merkte, daß er wieder sprechen konnte. Seine Stimme ist, wenn aueb noch etwas belegt, so doch beinahe so kräftig wie früher. . ' Eine niederländische Messe. Het Centrum vernimmt, daß der Verein niederländischer Fabrikanten den Plan gefabt hat, eine niederländische Messe zu organisieren, wie diese für Deutschland jährlich in Leipzig abqcbalten wird und seit Ausbrnck deS Krieges auch in Eng land oraanis,ert wurde. Ter weck dieser Messe ist. ein dollständiges Bild von der niederländischen Industrie auf allen Ge bieten Zu geben und öucb die einbeimische Industrie zu fördern. Diese Messe wird in der Mitte de Landes, und zwar in Utrecht, abgehalten werden. land Und uns', militärisch ehrenvoll und korrekt im Hinblick auf unsern Wunsch, neutral zn bleiben, in einer Woche been digt gewesen, während er jetzt noch ..f dauert. Der Eigensinn des Königs, der den Kampf fortsetzte, trotz unserer Unier legcnheit und trotzdem wir von den Ga rantiestaaten in der Stunde der Not schimpflich im Stiche gelassen waren, hat Belgien Zn die Lage gebracht, in der es sich jetzt befindet: eines Teile seines Hee res. aller festen Plätze, fast seiner ganzen Allste verlustig, welche die allmächtige lische Flotte uns nickt hat zurückerobern können, verlustig fast unseres gesamten Landgebiets, seit 15 Monuten unter dci Okkupation, unter Auferlegung einer Kontribution don bis jetzt 500 Millionen Franken, lrährend der belgische Handel dieselbe Summe hätte verdiene könnci, wenn der 9. August den Frieden gebracht hätte. Dabei sind die Verluste nicht . zählt, die uns die starrköpfige Abwesen heit von 700,000 Belgiern verursacht, .'.e ihr. Geld im Ausland verzehren, nicht ge rechnet die Derbringung des Schatzes der Nationalbank nach London, der sicherlich verausgabt ist, und eint Vermehrung der belgischen Staatssck'iild m 1J2 Milliar den ia Aleilzen. Is ist unsere Bilanz! Gleichfalls ein Felzlschlaz. Die von den Franzosen herausgegebene ' deutsche Feldpost". Das völlige Fehlschlagen der großen Osfensiven scheint auch in Frankreich all mählich ,die Ueberzeugung geschaffen zu haben, daß Deutschland militärisch nicht zu besiegen ist. Denn nur so ist tS zu erklären, daß die Franzosen mit den merk würdigsten und komischsten Mitteln das Kriegsglück für sich günstig zu gestalten versuchen. Was der mehrtägige Eisen Hagel bei den Offensiven nicht vermochte, daS wollen jetzt die Franzosen durch Flug blätter, deren Inhalt geradezu kindisch an niutet, erreichen: sie wollen die feste deut sche Front durch Ueberredungsllliisie er schüttern. Französische Flieger wersen, so lesen wir in der Frunkf. Ztg.", ganze Pakete von Flugblättern, in denen die Lage Deutschlands als trostlos nd der Sieg Frankreickis als sicher bezeichnet wird, auf die deutschen Schützengräben und zu der deutschen Bevölkerung in den Erenzgebiz ten herab. Aber anscheinend reicht das französische Fliegerkorps nicht aus, und so sind die Franzosen darauf verfallen, kleine Kinderballons, wie sie in Deutsch land das harmlose Kindergemüt erfreuen, kit Flugblättern beschwert, in großen Massen loszulassen, damit sie zu den deut schen Schützengraben und zu der Bevvlke rung hinter den Schützengräben von dem Winde getrieben werden. Aber noch nicht genug damit, sie haben durch große Pa pierballons, die durch heiße Lust beflügelt werden, so wie wir es bei Vollsbelusti gungen in Deutschland h Friedenszeiten kennen gelernt haben, Pakete mit Flugblät tern nach den deutschen Gebieten tragen lassen. Um die Traglrast dieser Ballons möglichst groß zu gestalten, hat man ihnen einen Durchmesser bis zu drei Metern gegeben. Mit der svstemaiischen Bearbeitung der deutschen Front durch Flugblätter bega!i nen die 'Franzosen im Oktober. Zunächst wurde die deutsche fünste Armee stark da mit bedacht. Aber nach und nach erstreck ten sich diese humoristischen Flugblattauf klärungen auf alle deutschen Truppenteile. Vom November ab wurden auf diese Weise auch Aufrufe an die französische Bevölie rung in den von uns okkupierten franzö fischen Departements verbreitet, ' und schließlich verfielen die Franzosen gar da rauf, bis weit nach Deutschland hinein ihre Ueberredungslünst mit Hilfe von Flugblättern wirken zu lassen. Sie haben dmit selbstverständlich nur einen großen Heiterkeitserfolg erzielt. Zunächst verbrei teten sie den inzwischen schon bekannt g wordenen offenen Brief eines angeblicher, deutschen Kriezsaesangenen an seine Ka meraden, worin die Entstehungsgeschichte des Krieges in der unerhörtesten Weise ge- fälscht wird und die Franzosen als vie harmloscsten und friedlichsten Gemüter hingestellt werden. Dann folgten andere Ten denzschriften, und jetzt der breiten sie durch ihre Flieger- und Gummiballon tätigkeit sogar eine Art von Zeitig, die sogenannte Feldpost", von der bis jetzt drei Nummern erschienen sind. Diese Feldpost" trägt am Kopfe den preußischen Adler und darunter befindet sich ein wehendes Fahnenband in schwarz-weiß-roter Farbe. Stilistisch ist diese Feldpost" ganz gut abgefaßt. Tie Fran zosen verfugen ja auch über eine Anzahl von Ueberläufern. die der Valerlandsver rat bei ihnen zu hohen Ehren hat kommen lassen. Der Inhalt setzt sich aus dem selben Schwindel zusammen, den wir aus der französischen Presse hinreichend ken nen. ES wird darin den deutschen So! baten eindringlich vorgeredet, sie könnten keinen Winterfeldzug mehr führen, es hätte auch keine Zweck, Frankreich und seine Alliierten würden doch siegen. Es wird von den unerschöpflichen Massen Rußlands gefabelt, es werden deutsche Verluste nd Niederlagen teils zu Lande, teils zu Wasser erdichtet, und schließlich kommt eben wieder alles darauf hinaus, daß Deutschland dem Hungertode geweiht sei. Um das zu beweisen, werden ten denziöse Zitate au deutschen Zeitungen angeführt, und der endgültige Sieg werde bei der .Grande Nation" sei. Bei der Auswahl der Zeitungssiimmen wirkt eS komisch, welche Blätter da als Kronzeu. ge7 für die willkürlichen Behauptungen herangezogen werden. Ter Heiterkeiteer folg, den die Franzosen damit bis jetzt erzielt haben, wird noch dadurch verstärkt, daß die .Daily, Mail' diese .Feldpost' als ein deutsches Erzeugnis hinstellt, das beweise der deutscht Adler und das schmarz-weiß-rote Fahnenband. Und nun folgert dieses englische Blatt daraus, an der deutschen Front müsse starke Miß stimmung herrschen, daß schon solche die deutsche Lage außerordentlich ungünstig schildernde Flugblätter verbreitet würden. Frauenarbeit im Kriej. DaS erste Fräulein Tischlermeister, Frl. Moest in Kausbeuren. von der neulich berichtet wurde, ist. wie aus einer Zuschrift an .die Holzwelt" hervorgeht. das zweite Fräulein Tischlermeister. Schon krllher hat Frl. Vally Lortsch, die Tochter des Oberbürgermeister von Libau, eine Deutschrusstn. 1913 bei dem Ausschuß der Kasseler Handwerkskammer ihre Tischler prüsung mit Auszeichnung bestanden. Als erster weiblicher Brennereimeifter ist auf dem Tomaiiium Oberzauche (Kreis Glbgau) die junge Frau des im Felde weilenden Biinmreimeistcr tätig. FcHOkics eims lllsiicliofiijicrs. 3 Kurland. Die deutschen Provinzen Rußlands, die auf Erlösung warten. Kurland ist wundervoll. Es ist für uns auch von hoher politischer Bedeutung. Niemand würde heute daran denken, Ost preißcn aufzugeben. Hier ist der Bo den noch besser, die Wälder sind größer, Braunkohle soll auch viel vorkommen. Ibr müßt dafür arbeiten, daß Kurland deiitsch wird. ' Ter Einwand, daß wir dann mit Ruß land nie Frieden bekommen würden, ist ganz grundlos. Als ob man mit den Russen, die uns hassen, anders verfahren kann, wie mit Gewalt. Die Frage, hie Germanen, hie Slaven, ist aktuell ge worden! Es handelt sich heute nur da rum, wer der Mächtigere bleibt. Der Erwerb solch weiter Landstriche, wo alle Vorbedingungen für das Deutschtum ge geben sind, ist eine enorme Stärkung un serc Landes. Kurland darf auf keinen Fall wieder herausgegeben werden. Wie weit Livland und Esiland einbe zogen werden können, darüber entscheidet der Krieg. Wenn der Deutschorden solche Gebiete kolonisieren könnte, so dürfte das deutsche Reich wohl auch nicht zu schwach dazu sein. Die ganze hier kämpfende Armee ist von diesem Gedanken erfüllt. Sie hat nur die Befürchtung, daß das Ladcheim Fric densschluß dennoch wieder herausgegeben weiden könnte. Wir werden ober auf die Dauer nur bestehen können, wenn wir im Anschluß an Deutschland unsern Volksüberschutz an siedeln. Sonst geht er uns. wie bis her in den andern Erdteilen verloren. ' Da jeder russische Bauer fast zehn Kin der hat, so ist Rußland bald in der Lage wieder Krieg zu führen. Es muß nieder gezwungen werden. Dafür müssen wir kämpfen. Wir müssen uns selbst so stark machen, daß die ganze Welt uns fürchtet! Sonst geht e genau wie vor dem Krieg, Die schönste Aufgabe zu HauS muß jetzt sein, mit aller Macht für ein größeres Deutschland zu arbeiten. Ueber die russische Gefahr und Frage ist man sich bei uns immer noch nicht klar. Das Ezpansionsbedllrfnis des rus fischen Bauern ist ebenso, wie seine Kin dcrzaöl gewaltig. Er will immer neue Gebiete erobern um sie zu besiedeln. Ha b ,. doch die Russen in Ostpreußen ist ihre Namen an die Häufer gcschricbeq, um zu zeigen, daß sie sich dort niederlas sen wollen. Da der Russe ezknsiv Wirt schoftet, so ist das gute Land hier ver geben. Eine gewaltige germanische Kolonisie rung muß in die Wege geleitet und Ruß, land zurückgedrängt weiden. Das Deutschtum hier wäre, 'glaube ich, bald v. r den Russen vernichtet worden. Es sind sehr sympathische Menschen diese Kurländer, aber ich glaube, ein Teil von ihnen war, schon des nutzlosen Kampfes müde. Die Frauen sind im allgemeinen zäb-r und energischer, z. T. ganz groß, artig. Der Krieg hat sie um vieles ge bracht.Vieh. Inventar, Eknte sind zum großen Teil vernichtet. Viele können sich nicht entschließen, auf ihr, Güter zu gehen, sie können einem leid tun, beson- ders wegen ihrer Familie. Es . für uns aber sehr wichtig, daß. ein guter Stamm der alten adeligen Bc sitzer erhalten bleibt und so habe ich mit ihnen Manches verhandelt, besonders über die wirtschaftlichen Fragen. Es kom men in der nächsten Zeit wohl einige Her ren nach Deutschland, um Rat und Hilfe zu erbitten. Nehmt Euch Ihrer an! Kurland, vok einem russischen Kaiser das Gottesländchen genannt, ist eine Perle. Hier kann man noch viele An sied lungen gründen, denn auch der Wald steht suf gutem Boden! AlleS gedeiht prächtig. Viel Domanialland gibt ti auch. Bekommt aber Rußland das Land zu rück, dann sind alle Deutschen verloren und eine Million russischer Bauern sitzen als unsere wenig angenehmen Nachbarn darin. Man könnte ganze niederdeutsche, westfälische, hannoverische oder mecklenbur gische Dorfschastkn herversetzen. Nieder, sachsen gehören hierher, wie ja auch die meisten Adclssamilien aus Westfalen stammen, wie die RLnnes, PahlenS, Ropps, Bchrs, HahnS usw. Ich lernte eine Menge Herren kennen und habe einige bestimmt, nach Deutsch land zu fahren, um zunächst einmal wegen der wirtschaftlichen Fragen Hilfe zu er. bitten. Es muß mehr geschehen, um die Früchte zu retten. Aber nicht nur daS Land ist so schön, auch die Städte machen einen netten Ein druck. Gestern ritten wir durch H. Es ist ähnlich einer mecklenburgischen Land stadt. Ein hübsches Bild. Ich unter, hielt mich lange mit den deutschen Be wohnern. Sie alle, die Kaufleute, Bu naubecmte . s. w. sind begeisterte Deiit sche. Hoffentlich gehen wir bald auf Riga, diese schöne Stadt darf den Rus sen nicht bleiben. Sie solle ja auch dort schon allel verwüsten, bezw. fort schleppen, wie 1812. Sie haben in ihrem Unverstand auch glücklicherweise Letten wittend gemacht, weil sie dieselben zwan gen, ihr Getreide grün abzumachen und die Kartoffeln umzupflügen. Es sollte, wie zu Napoleon's Zeit alle vernichtet werden. Da die Letten Protestanten sind, wird es überhaupt nicht fo schwierig sein, sie für Teutschland bei guter Ver waltm' zu gewinnen, zumal sie ja auch Sie Mn Hon tocirn Bericht eines Neutralen. Teutschlnnd kann stolz sein auf dil Helden seiner Schutztruppe. Amilich wurde gestern aus London iibei die Kämpfe in Kamerun bekannt gegeben! G ral Dobell berichtet In einem Telc gramm vom 1. Februar, daß die Kolon'nt des Oberst Haywood am 25. Januar un ter geringen Verlusten Daing besetzt und daß der Oberst zwei Tage später ach einer Niederlage des Feindes in einem wci teren Gefechte Nkan genommen habe. Diese Kolonne ist in Fühlung mit den französi schen Truppen unter Oberst Lemeillour, welche in Ambam stehen. Eine andere britische Kolonne unter Oberst ColcS bat am 28. Januar Lolodorf besetzt. Große Kolonnenzüge dringen weiter nach Muni in Cpanisch-Guinca über." Im Anschluß hieran bringen wir fol genden Bericht der Franks. Ztg." vom 11. Januar: Nach einer Meldung des Reuierschen Bureaus soll, wie schon berichtet wurde, Jaunde, daS Zentrum der Verteidigung Kameruns, am 1. Januar in die Hände der Feinde gefallen sein. Unsere Käme runer Schutztruppt hat indes die Waffen noch nicht gestreckt, sondern sich kämpfcnd zurückgezogen. Diese Nachricht kommt nicht über raschend, nachdem bekannt geworden .rar, daß Engländer und Franzosen von drei Seiten konzentrisch mit überaus starken StrcilkrUftcn gegen Jaunde vorrücken. Ob an den Fall Jaundes sich auch die Ilebergabe unserer Cchutztruppe anschlic ßen muß, oder ob es dieser gelingen wird, sich noch längere Zeit zu verteidigen, frßt sich von hieraus nicht übersehen. Die Tai! lache indes, daß die Cchutztruppe sich der drohenden Umklammerung entzogen hat, läßt darauf schließen, daß der Fall Zaundes vorausgesehen und eine neue Berteidigungsstelle rechtzeitig vorbereitet wurde. Noch vor kurzer Zeit war die Lage für unsere Truppen durchaus aussichMoll. Ein Neutraler, der aus Kamerun benach bartem neutralen Gebiet Privat-Nachrich ten erhalten hat, schreibt uns über die Lage Ansang November 191 folgendes: Ihre Gegner suchen, wie ja schon bekannt, die sür die Verteidigung Kameruns so wichtige Stellung von Jaunde schon feit Jahresfrist zu erobern, bisher immer ver gcblich. Gelang es ihnen einmal unrer Aufbietung oller ihrer den Deutschen weit überlegenen Kräfte vorzudringen, so er folgte bald darauf wieder ein erfolgreicher deutscher Gegenstoß, der sie wieder zurück, warf. Trötzdem manches recht knapp ge worden ist, auch Lebensmittel derschie dene Eingebarenenbezirke sind vom Hunger bedroht ist der Mut der tapferen deut fchen Verteidiger ungebrochen. Sie wissen auch sich zu behelfen. AuS Maismehl werden Brote gebacken, die auch in Käme run den Namen K-Brot erhalten haben, gerösteter Mais dient als K-Kaffee. Kar toffeln sind mit gutem Erfolg angebaut, Ceise wird aus Palmöl hergestellt. Des zähe Leder der Wute-Schilde wird zu haltbaren Stiefclsohlcn verarbeitet. An selbstgefertigtea Zigarren ist kein Mangel. Als Erfrischungsgetränk wird ein Zitro nenwasser gebraut. Vieh scheint auch noch genügend vorhanden zu sein; wenigstens wird in dem einen unS vorliegenden Schreiben rühmend anerkannt, daß Käme-run-sogar noch den an Fleisch notleidenden Orten des spanischen Rio-Munigebieies Biclz abgegeben hat. In den spanischen Gebieten, vor allen Dingen auch auf Fcr nando Po, ist die Entrüstung über die Engländer allgemein, welche in rllcksichls losester Weise durch Ausbringung der spa Nischen Dampfer jede Zufuhr nach den spanischen Kolonien verhindern. Die tapfere Haltung unserer Kameruner Schutztruppe bat bei den Spaniern die höchste Bewunderung erregt. In einem der Briefe heißt e in wörtlicher Ueber sehung: Daß Kamerun immer noch deutsch ist, verdanken die Deutschen nur ihrer tapferen Schutztruppe. Ganz Deutschland kann mit Recht stolz auf diese Helden sein. Wenn sich, nach dem Kriege einmal die Archive öffnen, wird die ganze Welt staunend bewundern, was '.utsch: Kraft, deutscher Mut. deutsche Zähigkeit und Ausdauer in Kamerun einer gewal tigen feindlichen Uebcrmacht gegenüber ge leistet hat. Schon wiederholt huben die Verbündeten Kameruns Fall prophezeit. Schon im November 1914 äußerte sich ein höherer englischer Offizier, daß im Ja nuar 1915 die deutsche Flagge nicht mehr über Kamerun wehen würde. Im August 1915 erzählte General Dobell, der Ober kommandierende der verbündeten Streit krafte, einem meiner Bekannten, im Okto der 1913 werde er in Jaunde sein, womit dann das Schicksal Kameruns endgü'tig besiegelt sein würde. Heute, Ende Okto der, klingen die Siegesprophczeiunzen nicht mehr so zuversichtlich, man gibt jetzt den Deutschen in Kamerun noch eine Zeit von 4 bis 6 Monaten." Wir können wirklich stolz auf unsere ! ameruncr vtmn jetn. ih t bisherige Kultur und Schulbildung den deutschen Grundbesitzern und Geist lichen verdanken. Auch die zu den Gütern gehörig! Bauer machen einen ganz deutschen Ein- druck. , Nur die tern g-flohcne sogenannt russifizierte Intelligenz darf nicht wieder m das Land hinein. ) ( i I