, , ... ,?,,. M ,,,,,,, ,,,,,,,,,',,,,,,,.! I ' ' ' " , " ' ' Tägliche Omaha Tribüne - - " 4 , ' ' ) j , "" ' i'l !, Ci Vr ' ' ' ' '.' , I-.. " -J . 'V v J , I ' ;' f''. i . - . 4Nttt - , (. T J. (fr l r ' 4- 4 , 'S k' J v& k sjt ' ''' . V V fcrifl'ftillrii Die TtarTouvrctte" Edna Purviance. mm pmm,mm,,vvmmm I p''',w'''"? ' 's " ' "" y """ '"" w- ' "t - ' ' -: I ' ' ' ! V ' ': 1 "., i , j" t. ,. ) I 4 v, j -' '. ' . , " . i , ; - i , ' uv&:vv , t , ' - I . ' ' V f M j ' - vv - vv , i r f v 5. .'V" 4 V- ;' y ' aLI I J"' vfT . , r- y, t 1 ''- ' - &.ts 1 ' ' X. f Ik'TVrV,: -V v X ! -: tj IPdU c- - w- ' ! r -:A II 1 ; ' ' . . : ' ' . i hffH L, i r--" f. ' , ' i ' JJß -'lAV'wW' - ' ' ',.,.., . --.v , -sä. i . Zvöx - . , k "-y i . i. ....... .i IV' - a TK f ! 1 - , i'r ; ;; " ."i " ' Kv" " wj Uj. -kv.U ''-;( , - ,,. . ; M - M?'i. . ' i.hWf " V' ' Mi i rri y - ? - if i !,'.., - . , s - ' ; - ; ' i ' i ' , " I "' i "' """ """" " ' -l"''"'''''' ' '" J V ' , .. ..,., fr,m,LLL ;.. dW ' ' ' t ' ? H;s 1 UIIMM "fifii Drei Bilder von Marguerite Courtot, der FilM'ttBekleldungsriinstlerl"". ,Tas TanzmKdcl Jewell Hunt. Filmznuber. . In jedem Schuster sieikt ein Swr" Heute Schreibmamscll, morgen Ttar Soubrctte". Tas große Leben. Hineingetanzt. Lehrymnns 'Laufbahn. , ' ' Das schöne Sprüchlein Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen' hat der Film zu Schanden gemacht., In der Lichlinldkunst fallen täglich neu, Meister t vom Himmel. Der Mann, der heute, auf der StrasjenbahZl mit einem groben Fans" die Nickels in seine schmutzige Hand sammelt, der in Hcmdsärmcln und in weißer Schürze als Schankkellner den schäumenden - Gambrinustrunk kredenzt, der im staubigen Kittel Asche und Müll fahrt oder Erde, schaufelt, kann morgen fchon ein ganz hervorragender Filmstcrn sein. Und die junge- Dame, die sich von Krethi und Plcthi übers Telephon an schnauzen lassen muss, die für sieben Tol ' larS die Woche zehn Stunden lang die ' Schreibmaschine klimpert, die von Kaufe rinnen, welche doch nichts kaufen, bei .BargainZ" 70 mal hin und her gehetzt wird, ist morgen schon ein berühmter, ge, feiert Star, trägt statt des Kahenfel leZ einen königlichen Hermclinmantel und T hält sich selber eine Privatsclretarin. Je ' der Sticselwichscr kann ein Embryo-Star g, dessen Auferstehung plötzlich -erfolgt. Zeder SchreibmaschinenmamM kann in prächtiges Talent schlummern, daZ die Lichtbildkunst urpllitzllch weckte ' So gings.dcr Edna Purviance. Vor einem Jahre gab' es außer wenigen Zfa milienangehörigen, Bekannten und Mit schülerinncn keine Menschcnseelc, die den Namen Edna Purviance je gehört hätte. Heute preisen die Sachverständigen Edna Purviance als die Star-Soubrette" des Wandelöildes. ... ,. ZwNf Monate zurück besuchte Frk Purviance eine Handelsschule in San Francisco. Sie ließ stch dort über Dcbit und Kredit aufklären, in dZe,Gcheimniffe, der doppelten Buchführung einweihen, kämpfte verzweifelt mit den Tücken und Eigenarten der Kurzschrift unt suchte-mi-nutcnlang alle Tasten der Schreibmaschine ab, bis sie ein G, F oder X fand. Die Wandelbilder kannte sie nur vom An schauen. Aber Frl. Purviance hatte eikten Bekannten, der ote zweite oder dritte Hand eines Kinoregisieurs sein Lichtlein keuch ten ließ. Da kam, Chürley Chaplin zu Essaich. Er brauchte eine Partnerin, und unter den angestellten Damen wae keine zu finden, die für die Rolle paßte. Man suchte ein junges Mädel, mit frohem La chen, einem vollen Gesicht, wohlgeformten Armen und einer weichen Nackenlinie. Solche Typen sind selten. Aber die zweite Hand dcö Regisseurs kannte fo ein Mä del. Sie hieß Edna Purviance, winde telephonisch herbeigerufen und tat 30 Mit nuten später unter der Leitung des Nc gisscurZ die. ersten Schritte vor der Kur bclkamcra. So. wurde Edna Purviance urplötzlich die berühmte Star-Soubrette" des. Films. In knapp einem Jahre hat sie es zur vielgenannten Größe gebracht, und wenn eS nicht um die Bekanntschaft der zweiten Hand ' des ' Regisseurs gewesen wäre, säße sie vielleicht heute noch als ver kanntcs Genie itt Burtau 'Fnma Klemm & Klaue und tippte. .Wir bekennen uns zu Ihrem Geehrten von Ultimo und schätzen Sie im Besitzt unseres ergebenen Gestrigen. In der Falte übermachen wir Ihnen unsere De taillierte. Im Verlaufe unseres Jüngsten Verlautbarten wir schon, daß wir Hono rierung innerhalb acht Tagen gewärtigen, da wir uns beehren anzunehmen, daß Sie die von uns- vergünstigten zwei Prozent bei so beschränktem Ziel verVorteilen zu wünschen wokiczn . . . ." Nach einem solchen Geschichtchen wird natürlich sofort jede junge Dame denken, daß auch .in ihr ein großes Talent ruht. Sie überlegt, sich die Sache und ist gar schnell davon überzeugt, daß 'sie es ebenso gut wie die Mary Pickford oder Floren Lawrence machen kann. Und dann träumt sie von dem Göttcrdäfein dieser. Filmdamen, von Ruhm und Ansehe,, von Brillanten, Pelzen nd'Pariscr Kostümen, von einem Auto, einer kosigen Villa und dem nie erschöpflichen Banttonto. Sie sieht sich schon voirzahlloscn Verehrern umschwärmt, wie ein Schmetterling von einem Fest zum artdern slattern. und wo sie erscheint, geht, ein bewunderndes FlU stern durch den Raum: Ah! Da ist . . . ." Neben diesen himmlischen Tändeleien sin- dct sie auch hin und wieder einige Minu ten Zeit, vor der Kamera zu mimen. Alle diese schönen Träume haben Wirf lich erfolgreiche Film-Schauspielerinnei!' nie geträumt. Sie kennen auch solch groß artiges Leben nicht. Sie sind ernste, strebsame Dienerinnen der. elften Muse, die allen Kinkerlitzchen abhold sind. Da ist z. B. Margucrite Courtot, der gefeierte Star der Gaumont Co. im sonnigen Jack lonville. Diese noctz ganz junge Dame ist nicht nur eine Schönheit ersten Ranges, sondern sie hat such die seltene Gabe, ihr Kleid im $Im zur Ge!lng-zu bringen. Nur wenige BUHnendamen wissen sich so individuell, fo jeder Rolle, jedem Charak ter angepaßt, zu kleiden. Frl, Courtol kann sogar durch die Falten ihres Kleides mehr Ausdruck .erzielen, als andere Leute i durch ihre Mmik vermögen. Sie muß also Wohl den ganzen Tag- vor' dem Spie gcl Studien inacheit, von einem Kostüm ins andere fahren, sich über die prächtig sten Modeschöpfungen entzücken und aus der Freude gar nicht herauskommen. Von früh bis spät kann sie sich putzen und klei den. Leider verfehlt diese Ansicht weit daZ Ziel. Frl. (Tourist sagt: ,,M war kaum ans einem Pensionat in Lausanne, Sckiweiz, gekommen, da wurde ich in. die IMovies" gesteckt. Bühnen Erfahrung habe ich nie gehabt. Ich trachte auch garnicht danach, vtz.r den Rampen lichtern Siotoiität zu erlangen. Mein ganzes Sinnen und Trachten gilt der Ar beit vor der Kamera, die oft zehn und noch mehr Stunden täglich dauert. Und wenn, ich mich ganz müde gearbeitet habe und erschöpft .bin,.spielc ich zur Auf frischung etwas Tennis. 'Abends sitze ich bei Muttern und wir lesen ein schönes Buch. Das ist meine einzige Unterhaltung. Außerdem tanze ich noch leidenschaftlich Prne." Zur Abwechselung jetzt mal zu dem Werdegang eines Sterns masculini gc neris: . Heinrich Max Lehrmann eiii Ocsterreichcr und Leiter der Universal L-Ko Truppe in Kalifornien: Ich war eine Art Finanz-Talent und wurde von meinen Eltern auf die Wiener Handelsakademie geschickt. Geld auslegen verstand ich fcnnos. Nur aufbringen konnte ich die Zechinen nicht. Vielleicht war in Amerika die. Gelegenheit günstiger. Die Koffer gepackt und hinüber ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. . . In New Aork eroberte ich eine" Stellung als Ver käufer in eim Wcihwaarengcschäft. Ich maß alles nach Metern ab, und da ein Meter ungefähr ein Zehntel länger als eine Fard ist, entschied der Eigentümer, daß meine außerordentliche Generosität anderswo besser zu verwerten sei. Außer dem waren meine Kenntnisse des Eng lischen so groß wie die der Masse, und deshalb schieden wir mit beiderseitiger Ab Neigung. Ein BIIcher-Hastcrer, der eine philanthropische Ader hatte, nahm sich meiner an. Ich durfte mitlaufen nd Landslcute in der'. Heimatsprache über reden, ein billiges Prachtwerk teuer zu kaufen". . Das waren böse Tage mit wenig Sonnenschein. Aber ein heller Strahl leuchtete doch: die Einladung eines vor aussichtlichcn Kunden zu einem Glase Bier. Da solche Scgcnsspenden "selten waren, griff ich mit beiden Händen zu. uWm in die Wirtschaft. Gerade als wir eintraten, warf der Wirt seinen Schankkellner in hohem Bogen hinaus. Da ich als Bücher-Agent ans Hinausflie genewöhnt war, erschien mir dct Platz gleich sehr, heimisch und ., vertraut. . Ich faßif-die Gelegenheit beim Schöpfe, be warb mich um den freigcwordenen Posten, zog den Rock aus und schwenkte die Glaser. Die Kunden waren hauptsächlich Straßen-bahn-Konduktcure. Diese Profession er schien, mir äußerst einträglich. Nicht umsonst hatte ich Hochfinanz studiert. Unter meiner Leitung wurde eine Aktien, Gesellschaft gegründet, die ein Kapital don $17.50... für meine Kondukteur-Unisorm und $2.5 Betriebskosten für die Lehrzeit aufbrachte. Mit einem guten ' Päckchen Schimpfworte und hausbackener Ehrlichkeit ausgerüstet, bestieg 'ich dann eine Car". Nun hatte ich am Ende der Tage stets ein Defizit statt eines ansehnlichen Häufleins Nickel, und darüber gab es fortgesetzte Kämpft mit den Kapitalisten. Aber es ging nicht anders. Und-eines Tages be hauptete ein Passagier, daß ichkein Wechselgeld . auf feinen Dime" heraus gegeben $ült. Das war e unverschämte Lüge; denn der Kcrl hatte In scmcm ganzen Leben nie mehr als fünf Cents auf einmal besessen. Aber um Aufruhr und Blutvergießen zu vermeiden, gab ich . als der Klügere nach. Soweit war ich der Klügere gewesen, doch was den Nickel an betrifft, da war ich der Dumme. Selbst konnte ich den Verlust nicht gutmachen. Ich führte einen langen, fürchterlichen Kampf mit meinem Gewissen, dann vcr goß' ich zum erstenmale einen Nickel auf . zuziehen". .Natürlich saß ein Spötter", im Wagen Sein Bericht, zusammen mit vier Unfällen an einem Tage führten meine glatte Entlassung herbei. Was tun? Jch kannte ein Wandel bilder-Thcater, wo ein hübsches Mädel an der Kasse saß und wo ich schon oft für, fünf Cents ein zweistündiges Mittel gegen Weltschmerz erlangt hatte. - Fast instinktiv pilgerte ich dorthin. Jch laudnte erst mal mit der kleinen Kassiererin und er zählte ihr den rühmlosen Ausgang meines Unternehmens. Sie hatte Mitleid mit mir, konnte mir über keine Freikarte schenken. Sie verwandte sui jedoch für"' mich beim Boß", der mir ebenfalls Sym-' pathie 'bezeugte, mir einen Besen in die Hand drückte und mich als Scheuerfrau anstellte. Auf diese Weise kam ich mit der Film-Jndustrie in aktive Berührung. Schon beim Kehren und Putzen suhlte ich. daß ich auf dem rechten Gebiet und zur Lichtbildkunst berufen war. Unter Fach 'kollegen fand ich durch Vermittelung eines Privatpolizisttn einen Biograph-Schau, spieler. der ein gütiges Herz hatte und mich als Ertra" auf die Lohnlifte seiner Gesellschaft brachte. Ein Jahr später war ich dollberechtigter Schauspieler mit einem fürstlichen Wochengcholt von $25. Nun konnte ich darangehen, meine eigenen . Ideen zu .: verwerten. Das brachte mir bald $100 wöchentlich ein. Nicht lane darauf leitete ich meine eigene Truppe in Universal City. Jetzt habe ich noch größere Sacken vor, die mich entweder in einen Palast oder ins Armenhaus dringen." , ...'. , ; . . , ' vJ!, " ;j sT"z' -rTr "t;'1 t "ffcfill f39 ' , &sfi t ;yi et n J M , 'Smlr i.L?v ' i i nwSWsf' wmm, rnii sUi i M Hn Wil Ylfa''Hl liuw IV W , .W ' ! '.t ;5 l ff M "'55: iri nAW-xX VJ , l , i t S r, 1 'II 7$ v A ; . IfWjSi . .1 I l 'i1 4 J r -' 1 KJv s ( "i t I . rMr n l- iFf4l '1 'h i-t i lii te if h;f A lt. ':vv lV' -J ' - Kv- - r - -4r n LLisl J-i w - fe UA A I V - 7' 7'' .VVtV:XWl rSi . ni Js W 1 C rJf ) , i ' y x v " i i' ,:-A I - , I ' f I r4.- - , -i !l 1 ''.v : -rcvvi i - i WlA i T i " i :L.. -Q I 'II yJhv,. h-t Sty N". 7-'.:-- m . 1 rn t ? Vi .'' - ? s r 4 ff f--- - ,Ai " v 4 - ,", W ; : : 's k z k 3 ; A . A yySl . Cv MHM . f-f . , I vnÄ iJ - L.mr Im l - Jt4n i M P&, , y; M ,u-f rnVv v;-:4 -i& -4 l ' ptz. n - i VM v j?Cm? : " - A.y W& ' . IM i r " r$ i - ' ' : -y' j IW , ,t4 j f ' ! 1 f Zus Hnkek Sams Werkstätten: Verge von Kekd Seidenranpe Seim Iilayk. s PriesmarKen-Aruckerei. Aus dem Smttösonian Institut. - Mmzauber.. Wunder der Kinematographie. Hun derttausend Bilder in der Sekunde. Analysierte Bewegungen. Erziehung durch Films. Schnapöteusel im Kino. . Einhunderttausend Zilmbild werden mit einem neuen Apparat in einer Se künde ausgenommen! . . " Der alte, gewiegte Fachmann der Kinc matographie, dex diese Behauptung Hort, klappt erschrocken aus snem Schreibtisch fesscl nach vorne, neigt fragend den Kopf vor, hält die gewölbte Hand hinters Ohr lind schaut den (Sprecher mit einem un gläubigen, mitleidigen Blick an. Er glaubt sich verhört zu haben: - Wieviel Bilder in einer Sekunde?" .Hunderttaufend und noch mehr!" Das ist zuviel für den Praktikus. Er springt auf fuchtelt mit den Armen um sich, macht mit der Rechten eine gewaltig: Bewegung, als ob er etwas Unsinnigks weit don sich weifen wcllc, und ruft dann erregt: . . -Das ist' das ist reiner Blödsinn? Sehen Sie hier dickn Apparat an, ich habr siebzehn Patente daraus," er d.'ii tet, aus einen Kutt,'!Zasien ' mit ollcilci Vorrichtungen, .Schrauben, Rädern und Drähten. das ist mein schneüstcr. Wacht zweihundert Aisnahmcn in der Sekunde. Registuirt alles, analysiert Be weguiigen, Und da wollen Sie bchaiip ten hunderttaufend. ne, das seht nicht!" Hier hnbcu ZU-ti schwor.; auf weiß. Da löiin:'N Sie lesen, daß deutsche ttf kbic jüi G.ZchoßtincmatozrapHie Appa rate Hergestellt Haöen. die die Vilderzahl ins Unermeßliche steigern." Der Inhaber von siebzehn Patenten steckt zil tief in seinem Unglauben, um das Schivarz auf Weiß" auch nur zu beachten: Hunderttausend in der Sekunde? Mensch, wissen Sie. wieviel Bilder hun. lderttausend sind,. und wie kurz eine Se knnde ist!. Habe tat eine Ahnung, was für Geschwindigkeiten da notwendig sind? Man denke sich hunderttausend Bilder an einander gereiht, das gibt einen Film von nahezu zwei Meilen Länge. Leine Vor führung nimmt über eine Stunde Zeit in Anspruch, und in der ganzen Zeit ist nur die Bewegung eines Dinges in einer ein zigen Sekunde sichtbar!" Er holt nach diesen Widersprüchen tief Athem, sammelt sich und sinkt wieder in seinen Stuhl. Jetzt überlegt er. So wahnsinnig die Sache auch ist, sie Ist zweifellos interessant. Der zweite, nüch tcrne Gidanke d'immert: Wer. sagten Sie, hat den Apparat n funden?" Deutsche " .lehrte. Kunstpause. Dann entfährt es dem alten Fachmann: Weiß der H?nker. aber den Deutschen ist so was tatsächlich zuzutrauen. Nach der Appam" wundert mich nichts mehr. E klingt zwar wie ein Märchen, aber hm, wenn Sie deutsche Gelehrte sagen hm " der Erfinder kratzt sich verlegen den Kopf, na, dann mag es vielleicht, Sinter Umständen und genossen Prrau&sefcungfn nicht so ill ständigen möglich sein. Lassen Sie mich mal lesen." Er greift nach dem Blatt und liest; Es ist erklärlich,' daskinematographische Ausnahmen fliegender Geschosse für das Studium der Schictzwaffen außerordent, liche Bedeutung besitzen. Die Geschichte von Momentaufnahmen fliegender Pro jektile ist daher auch gar nicht mehr jung. Bereits vor 2 Jahren gelangen Ernst Mach solche Aufnqhmen. die besonderes Interesse durch die deutliche Wiedergabe der Luftwellen und Luftwirbel erweckten. Auf Machs Arbeiten hat dann die ballisti sche Kinematographie ?efußt. ES gelang, einen Apparat für Geschoßkinematogra phie herzustellen, der die Bilderzahl ins schier Unermeßliche steigerte. Die Be leuchtungssnordnung besteht aus einem elektrischen Stromkreis, in den die Fun kenstrecke, ein großer Kondensator und ein Regulierungswiderstand eingefügt sind. Parallel zur Funkenstrecke ist ein kleiner Kondensator geschaltet. Der große Kon densator wird durch die Influenzmaschine geladen. Wenn der Schalter eingelegt wird, wird auf dem groß Kondensator der kleine don selbst geladen und durch die Junkenstrecke entladen und so fort, zehntausend, hunderttauseydmal und noch mehr in der Sekunde." . Der sicbzehnfache Patentinhaber hält an. beginnt wieder von vorne, liest den Zettel dreimal durch, überlegt, schüttelt den Kopf lange und bedächtig und sagt dann oachdenl'icki: .. ' So ganz vlausibcl ist mir die Sache noch nicht. Ich muß mir erst mal die Funkenstrecke, Kondensatoren, dtn Regu licrungZwidcr stand und da? andere Zeug durch den 'Kopf gehen lassen, ehe ich dar aus klug werden kann. Aber eS liest f.ch sehr hochgelehrt und wahrscheinlich. Wie gesagt, seit der Appam" wundert mich nichts mehr an den Dzutschen." Nun rafft er sich zusammen. Seine Erfinder? ehre steht auf dem Cpiel. Er ist wieder der amerikanische Geschäftsmann, dcr sich keine Blöße geben will. Nasch schießt er los: .Ja. ja! Jetzt ist mir die Sache klar. Aber selbstverständlich! Das ist ja hochinteressant, das muß ich doch gleich mal...,"' Weg von dem ungläubigen und bekehr ten, siebzebnfach patentierten Thomas, dem nach ver Appam" selbst hundert tausend Bilder in der Sekunde nicht mehr wunderlich erscheinen. ' Jetzt zu einem an deren Apparat, der nur hundertundzwan zig Aufnahmen in der Sekunde macht, nicht ganz zehnmal so viel als die ge wöhnliche Kurbelkamera, die zwischen zehn und siebzehn Bildern in der, Sekunde nimmt. Mit dieser Kamera stellen Pa tbös ibre ftilnis der .analiilierten Bewe gungen". Was das heißt, werden wir sehen. , Jeder gute Läufer jegt 100 Jards in zehn Sekunden zurück Wird er dabei von der gewöhnlichen Kamera gefilmt, so sieht mcm im Bilde genau das, was mit dem Auge bei der Betrachtung des Laufes zu sehen ist. Wird aber eine Kamera benutzt, die zehnmal mehr Bilder von dem Laus aufiümmt, und wird dieser Filin dann in den Projcktionsapparit gesteckt, so neigt die Leinwand den Laus zehnfach ausge dehnt. Der sonst dahinfliegende Athlet läuft zehnmal langsamer. Ganz gc mächlich hebt er die Glieder, jede Muskel bewegung ist einzeln sichtbar. Seine Be wcgungcn sind analysiert. WaS das für einen, Zweck, hat? ' Einen sehr großen. Soweit es das Laufen rc tnfft,kann der ungeübte Athlet an diesen analysierten Bewegungen Studien machen und genau sehen, wie er lausen und welche Muskeln er bewegen soll.- Das ist nicht sonderlich wertvoll, da : nicht alle Leute 100 Mrds in zehn Sekunden durcheilen wollen. Man nehme jedoch analysierte Bewegungen der Arbeitsleistungen von Menschen und Tieren. Da zeigt dcr Film ganz genau, welche Bewegungen wirklich zweckmäßig und welche überflüssig sind. Werden die überflüssigen bei der Arbeitsleistung ausgeschaltet, so ergibt sich eine, große Kraft- und Zeitersparnis; die auf die zweckmäßigen Bewegungen der wendet werden kann, wodurch die Lei ftungssähigkeit erheblich gesteigert wird. Filmö, die sich mit derartigen mehr oder weniger wissenschaftlichen Sachen besassen, nennt man hier Educationals". Sie haben einen erzieherischen Wert, daher der Name. ' Aber in Amerika geht Man nicht zur Erziehung, sondern zur Unterhaltung in den Kientopp. " $ie Educationals" nehmen daher einstweilen nur den Platz eines ausgezeichneten .Fillers" ein, mit dem man Pausen dcr Borstellung voll stopft. Und doch robern sich diese Bilder langsam einen Platz an der Sonne. Sie müssen nur populär gehalten sein. Po puläre Educationals", die einen erziehe rifchen Wert haben, sind z. B. Bilder über das Tierlcben,-bildnerische Reisen durch weltferne Länder, durch die man Land und Leute kennen lernt. Aufnahmen aus modernen industriellen Betrieben, wie die Fabrikation von Eisenbahnschienen u. a. mehr. Wie tötlich langweilig ist die Be schreibung der Lebensmeise eines bestimm ten Tieres oder Insekts im Vergleich zu einer bildnerischen Vorführung des Tiere, wie eZ leibt und lebt. In den PathS'fchen Intimen lStudien aus der Tier, 'In-scktm- und Vogclwelt" sieht man z. B. die Seidenraupe bei der Mahlzeit., bei der Verpuppung u. s. w. ' Onkel Sam ist der Inhaber eines der größten Geschäftsbetriebe. Er hat Schiffs bauhofe, Druckereien, eine Flotte und eine Arn.ee, emen riesigen Vcrwaltungsbetricb, Museen und was sonst noch -alles. Er ist einer dcr vielseitigsten Leute auf dem Erdenrund. Was der Onkel alles tut und treibt davon kann man sich einerf Begriff machen, wenn rnan die Universal-Scrie UmIe'Sam at Work" sieht. Sie führt uns in alle Werkstätten und Arbcitsräume des Onkels. Mit Hilfe des Hrojcktions apparates wollen wir Mal inen ganz kleinen Blick in einige Arbeitsstuben tun: Die Briefmarken-Druckerei des Bu reauS für Engraviug and Printing" in Washington. Hfi Räume mit vielen Fenstern, durch die eine Flut don Licht strahlt. Drahtgiiter teilt die Säle in Ab teilungen ein. Rechte sitzen Mädchen vor Perforinmaschinen und wählen Blätter. Links eine Maschine, die toj ein Torbogen aussieht. Unten läuft ein weißer Papier streifen in sie hinein, dreht sich über Walzen, und rollt wie ein endloses Band fertig mit Briefmarken bedruckt über den Torbogen auf dcr anderen Seite herunter. Ein Mann bedient die ganze Maschine. Srrrr. In einem anderen Raum. l?in Arbeiter wirft, ein dickes Papierebündet auf den Tisch, als ob u mit Makulatur hantiere. Es fliegt zu vielen anderen, die dort scheinbar wüst durcheinanderliegen. Eine Frau zählt die Blätter. Wir be trachten das Papiere genaie und sind staunt. ' Jedes Bündel ist ein Ver mögen wert. Dollarscheine sind es, immer viere auf einem Blatte, noch nicbt auscin andergefchnittcn, und einige hundert Blatt in einem Bündel, j Erre. Im Smithssiiiü!' Institut, im Saal, wo Tiere ausgestopft werden. Sau bere gegerbte Felle liegen auf Tischen, und Geweihe und Schädelstehcn herum. Ein Mann in weißer Schürze modelliert. Er muß ein Bildhauer! sein, aber ist doch nur ein Ausstopfer. An einer Gazelle arbeitet er. Schlank und sckiön steht da zierliche Tierchen da. Sobald das Bild merk" fertig ist, wird das Fell ausge zogen, das wie in Handschuh sitzt und nur zugenäht zu werden braucht. , 'enug' von Onkel Sams Arbeit. Nun einen Blick in die Filmzeitung. Neue Tagesereignisse sind zu sehen: Der Brand des kanadischen Parlamentgebäudes; Wilson auf seiner Kampagnereise durch den Mittelwesten; Hinrichtung mexikani scher Banditen, . s. w. Neben dem Be richterstatter hat der Mann mit der Kur belkamera überall, dabeigestanden. Feder Und Telegraph ctrbeiien allerdings noch ganz entschieden schneller. Lokale Ereig nisse sind schon innerhalb weniger Stun den im Film produziert worden., Bon der Filmzeitung bis zur Filmzcitsehrift ist es nur ein Schritt. - Die Paramount Picturc Corporation bringt schon eine solche Zeit schrift heraus, die statt geschriebener Aus sätze bildnerische Darstellungen der Pläne und Werke, großer Männer erhält. Noch ein Stückchen Filmzauber, ein Educaiional"; es soll zur Bekämpfung des Alkoholgenusses dienen,.und wird don Prohibitionisten. im Lande gezeigt. Zu erst bringt de Film einige Bilder, die zeigen, wie der erste Schluck an dck Bar" jeden MenWn für das Zuchthaus stem pelt., Tann sieht man, wie das Trinken aus einem vernünftigen, tüchtigen Mann ein menschliches' Wrack macht. Das Trinken wird auch zum Ruin seines Familie", tefeen, feines Geschäfte. Da iialit die Göttin Prohibition. Der. vollständig Ruinierte wird gerettet, in eine Äiisial! gebracht undzeheilt. Als' neuer,' lern gesunder, arbeitssreudiger Mensch wird er . entlassen. Er macht jetzt großen Bogen um alle Wirtselmfteir, fein 'Geschäft geht glänzend, und bald sitzt er wieder beim Lampenfchein im rcichausaestatteten Heim. er ii mittlerweile dk'.neilze Millionär geworden, im- Kreise seiner jofcbrr.- vcrrintcn, glllckliäxn Familie, und k:;;!: - Wasser!