. 4 4.. k-.,"He. 'VjK-'iL, 'M' '-fti; V-, . l ! IMt Omay XrllBnt j .' r - - v r! V ' v ! .st i) ; i 4 ':i t? ; v ,.j ft"7v rr 57 s)Mc inTfrrr hCflrn ni liiVfirQaä.-. VWirli xürü' '" ' T5 .V ' ' Vl , . I I , v r , ' ' , ' . - , - ' . - " ' s , . , , -t. - "9 TV V - ' ' vv - ' l 1 W Kl S.""-' ' . . ( . r v' V55 . 1 ' V jfr-iii-i !s ' ' " f Z ?X Tfc!-, (T i JXVvi V "C r?';r,2'-::iÄ& i ? , , 4 frA j 1 , j - :;pXi?x , v-5T--fir - - "i O. ' ' " t i "Trw ÄvL-jr-'X' I ! i V . , 1 J ., i , SJ?" ' ' , . tR fc " .,'. i' J V '.-IrtT H-..I . w, z " , 'V V , i K 5 - '-iSta.,! ' '1 n f'-,' i ' q . tl . I "4 , t "-'-i O '. ' ; f ' HVA ) 1 - Ta" - ; .... V 'W.l 1 . V . VaV-' MWWtzD A kzmm s :,N j . ,. , ffv;) ((yon macht sich gemeiniglich eine t j? i . falsche Borstellung von dem Innern eines türkischen Hau K- scs und den Szenen, die dort stch abspielen. Man übertragt die An schauung, die man aus den farbenglühen den Werken der großen Oricntmalcr und den Schilderungen allerer Reifeerkc von dem Leben in einem mohammedanischen Hause gewonnen hat, mag dasselbe nun in Syrien, Egyptcn oder in Nordafrika lie- gen, einfach auf osmanische Verhaltnisse, und dann kommt ein solches 'Bild zu stände, wie es der glänzende türkische Ro mancier Halid Zia in feinem Roman Verbotene Liebe"' in der Phantasie einer Französin vorsindet, die von, demselben so angezogen wird, daß sie als Erzieherin in ein türkisches Haus eintritt, um schließlich ibren Traum grausam zerstört zu stoben. Was hatte sie nicht geträumt eine große, marmorgkpflaster)e und von einer säu'en getragenen Kupl überragte Halle, wo sich koltbare, mit Perlmutter inkrustierte Mö bel befinden, Diwane, mit seltenen, alten Teppichen belegt und diesen Raum er füllt mit Frauen und Mädchen, die bar fuß herumhuschcn, deren Augen mit Eürmö untermalt und deren Fingerspitze!, mit Henne gefärbt sind, die vom Morgen bis zum Abend nichts anderes tun, als der Musik der Negerinnen lauschen, den auf regenden Tönen der Tarbiika und der Saiteninstrumente) die spielen, scherzen plaudern und in dieser fchiilen,'von dem Dust des Ambeis und Weihrauchs äuge füllten Atmosphäre auf den Kissen gela gert träumen, ohne daß sie den edelstem besetzten Schlauch ihres Nargilchs jemals aus den Handen' ließen. Statt dieser fremden, eigenartigen Welt fand jene phantasicvolle Dame etwas, vas auf den ersten Blick unendlich farblos und ernüch iernd wirkt. das türkische Leben hat auf feiner Außenseite stark puritanische Züge: namentlich dem Fremden, der in sein Inneres noch nicht eingedrungen istj wuroen eine migeyeure Ettiraenow uno Nüchternheit als die ersten Eigenschaften entgegentreten, die ihm auffallen. Wcmi man es näher kennen lernt und nicht aus Voreingenommenheit die Bekanntschaft mit ihm verschmäht, wird man allerding erkennen, daß die türkische Gesittung, statt kunst- und kulturseindlich zu sein, eine vollendete Lebenskunst darstellt, die mit ihren Mitteln haushälterisch umgeht und, da der Türke auf alle Ostentation verzich ien kann, für sich leben 'darf, nicht, wie wir Europäer, für die anderen erisiiert und ein feines Gcsihl für soziale und ästhetische Distanzen besitzt, im Inneren des Hauses und des engeren Lebcnslreises sich eben noch so 'eigenartig entfaltet wie zu der Zeit, als der türkische Orient seine schönen bunten Farben trug. Der Grundzug der -türkischen materiel len Ktur ist trotz allen Glanzes, die sie an Festen entfalten kann, eine schöne Ein fachheit. Das türkische Haus trägt ganz diesen' Cbaraktcr. Schon' die Außenseite verrät, daß man auf überflüssige Orna-niente-nichts gibt, die ja auch -bei diesen Hohibauten nicht am Platze wären. Lielc von den neueren Gebäuden, namentlich ' aus dem Lande, sind sehr elegant und tau- eben mit ihrem heuen AnNrich, wie lotetie j öhalets, aus dem Griin der Garten aus. Aber in vornehmer Einfachheit zeigen sie keinerlei Schmuck? statt dessen leuchtet nur die Tafel mit dem Koranschmuck von dem Giebel herab und dämpft die helle, leicht sinnige Wclilichleit des Ehokt. Selbst die große,, Privathouser in' der Stadt, die Konaks, stnd ans Holz herge stellt oder sehr leicht aus Steinen cmsge führt, ebenso wie jene Jali, die sich an den lochenden Gestaden des Bosporus au einanderreilien, oder die .Kioske, die über die lieblichen Fluren der anatolischen Äampagna ausstreut sind. Das turki fche Haus wird darum nicht alt man findet sehr wenige alte Häuser, dievicl leicht seit , einem Jahrhundert dem Feuer entronnen sind. Wind und Wetter wider standen haben, und infolge der vcrauder ten Glllcksumstcinde ihrer Besitzer nicht verwahrlost, in Trümmer gesunken sind. Die meistcn Gebäude haben trotz ihres al ten Aussehens kein hohes Altec, Tarin gleichen sie den früh verblühende Orien talinnen. Diese jedoch geben sich durch Schminke. Puder nd Haarsärbmig ein jugendliches Auzsehkri. während die Häü ser selten durch einen, Anttrich derjüngt werden. Grau und mürrisch siebe fr da und inte Fenster , sind .mit .Hitter (flafct), geschlossen. Ein türkisches Hang der alt',,' eit hatte, mindestes ,dj- .'ik'r zg der Bcq,!,ml,ch!e!l,' Alle l.'iJüini Um--teii weit ,ii Ii:fiia.ok entsprachen dem Lcbcnsibeale und den Lcbcn-bcdiirfiiissen Boruehmc "türkische Tnme, (TeZ Photographen halber das Gesicht niit dem Schleier vcrhüllond.) eines türkischen Großen. Harem und Se lckmlik enthielten die gleiche Zahl von Zim mcrn, um den großen Troß der Diener schast zu beherbergen nd den Insassen des Harems die nötige Bewegnngefreiheit und Sicherheit vor den Augen der Man ncr zu geben. Die Einrichtung des Hau scs ist noch jetzt in den Grundzügen die selbe wie in alter Zeit, obgleich jetzt, in der Türkei der mehr oder weniger europai sterte Geschmack der Erbauer auch ein Wort mitzureden hat. ' Wir treten durch die Tür, die bei sehr reiäien Leuten von einem Albaucsen von goldstiahlcndcr Nationaltracht bewacht wird,' in den Hauöflur, Teschlyk genannt, weil er mit Steinen (Tasch) gepflastert ist. In der Nähe der Türe hält sich die zahl reiche. Dienerschaft auf. Das ist ihr alt- . , ess A ' . 1 & U '- . : W ' - - - . ' J ' ' - . , WM?;: -i ' ' ' , i -- y , t , " 2 " S - t ' . ' ft" f S 1 -1 llittt"1"" &W-Jf''-- 4-&.i1tAljtäA$'WtiM&to Tiirlischr Fra hergebrachter' Platz Hier sitze sn, denen iqre schwarzen GeNrocke ein anßcrorbenl lich würdiges Aussehen geben, und indem sie die Befehle aus den oberen Negionen erwarten, rauchen und plaudern sie. oder spielen -da beliebte Brettspiel. Der erste unter ihnen, der daS Vertrauen seines Herrn genießt, ist der Intendant, der Kc haja. Dort an der Tür.-findet man auch die iiberschlaukcn schwarzen Eunuch? her uinstcl?,', die die Bedienung der Damen und die Berbiudung dc Harems mit der Außcnivelt besorgen. Hier finden wir den stattlichen Kutscher, dessen Fez mit einer blauen Troddel schmückt ist, und, den Baats,ch'wan, den eirnnukifchcn Gärtner. Tann führt un einer der Herren im Wk rock die Treppe hinauf, in ein großes Ge mach, eine Ar! Salon, das man Sofa" nennt, weil ma dort sich früher zur ge sellschaftlichen Unterhaltung niederzusetzen pflegte.' Auch heute dient 'das Sofa" zu allerhand Versammlungen n Festen und zu dem gemeinschaftlichen Gebet in der Ramafanzeik. Zn !tcn Häusern Ist, das Sofa mit breiten niedrigen Tiionncu aiiS gestaltet, auf die man sich nach alttürü scher Art setzte, indem man die ,,Teiüt", die Pantoffeln, die man nach alter guter Sitte der Reil!chkeit des Fußbodens we gen im Hause trug, von dc,p Füßen gleiten ließ. Die hölzerne Decke war kasiettcn cNig ,a,rgl.ie,de(t.lliid schön gemalt. Ueber den Fcustein lief eine Reihe kleiner Fen ster, die dem Raum Luft ..nd Licht in F-ülle gaben.. Die'Wändc waren mit Blu mrnjnuMurngn, unter denen besonders die Tulpe' eine' Roll? spiele, chön geschmückt. In . dieses Sofa -mündeten undiiiinden noch heute die Zimmer des Sclamliks, der ; , , , - rr; : ; ut - ) ! ' X' M i . 1 ' . ' ' h i ' v ' ! I . ' ' -i f! I N. v y " " . F A t i r-$ i f r , V ' 1 1 j 1 V ' ' V 'dn 1 j tfnrv-im l t f-v-j w X i-l,UK4 M-r'rr!- ! V-,-'l4$ Hj a n)x y 3vÄf i 'M it: '5-i 554',',-j" Vi . .V' t t tv w , "Hk ;V , i rv ' r . f ' rrü &piM&kt VfT )!Ai7r ' r ijPWrf YV)- vV l vy i ikli ü (v ' x h bzptvM xn-o rh'x V ff - (1 rJ- kW ;l . fc'iv hiJ i ( j'vL il J$x i icnZKSsi- -m irV A t rTl Iltis X Dw i i-. -V trA . n-r Ly c V , v A - tS , jC.Lj.,1Zc A :jh-A-'A JlmlWlMMHHMMMHMa tlk' '..l Vfm..- ' ' , .,,. ., """ iimi .in., i. in , ... ,.-, - m,J t ki 4 : ' .KL i " -' , i ' -. y , ' ; . . , k s I M.M''X 1" "H i v 8 t . - 's r - y-sv i ' v" i , 5 " - nlö Postbeamti. Männerwohnung. Die .. Dekoration hat aber neutzntage ihr Original fast ganz eingebüßt der einige künstlerisch schöne Schmuck sind die prachtvollen Tevpiche. während das Meublcmcnt aus Polslermö beln in .europäischem Geschmack besteht Die Wohnzimmer, das heißt das Em-pfangs- und Arbeitszimmer des Haus Herrn, sind ganz individuell ausgestattet. Natürlich fehlen hier nicht die kleinen acht eckigen, mit Perlmutter ausgelegten Tcch chen, auf denen man für uns die zierliche Ta e Kassce ud Zigarren stellt, die man uns als JIrsm, d. h. als Ehrung des Ga stes, vorsetzt, Gehört der Hausherr noch der alten Generation an, so finden wir ihn vielleicht vor einem ganz niedrigen Schreibpiilt auf dem Minder gelagert und sehen ikm, ein Stück Schreibpapier in den Knien haltend, den Kalcm" von rechts nach links über das Papier schieben. Der Diener,' der uns den Jkrüm bringt, naht sich in ehrerbietiger Stellung und schiebt sich beim Verlassen des Zimmers, das Tablett in der einen Hand, die andere auf die Brust legend, ohne den Rücken zu zei gen, nach rückwärts. Die beiden Teile des türkischen Hauses, der Harem und der Selamlik, stehen nicht direkt aneinander. ES. gibt zwischen ihnen eine Art Pusserabteilung, das sogenannte Wabern", das heißt, das Zwischenzimmcr. eine Art Grenzdistrikt für die beiden Wel ten, die einander, wenigstens anscheinend, so scheu gegenüberstehen.' ' Hier hört man von jenseits der Grenze bie hellen Stirn wen der Dienerinnen und kau aus der Ferne ihre Zungenfertigkeit bewundern. Der Phantasie ist hicr viel Spielraum gc-währt. r" JNi i .', Die Schlafzimmer, von denen sich im Selamlik nur die für die männliche Die nerschaft und fih die Gäste befinden, wei fen jetzt auch schon europäische eiserne Bettstellen auf. ffrüher breitete man das Bettzeug, das während des Tages sich in einem der großen Wandschränke, ohne die kein türkisches Zimmer ist, oder in einem besonderen Vctiziuuiicr befand, auf dem Boden aus oder schlief so den Schlaf des Gerechten. In kleineren Häufern, wo es an Raum ehlt, ist es noch heute so, und auf Nciseü sührt-'der Türke seine Bett fachen mit sich, um sie auf dem Boden der Khans und der Gaststuben in den Dörfern auszubreiten Für die Gäste gibt es in großen Konakz eine besondere Abteilung, Musafr Dairesi, wo .dieselben allen nötigen Ztomsort sin den, ohne das; sie den Leuten vom Hause (ew ehalisi), beschwerlich fallen. Die fluche lMutfay befindet sich außer halb des Hauses. Die Köche, meistens Ar menier, tragen für die Mahlzeiten das Essen auf großen Tabletts in das Haus hinüber. Äan ißt natürlich jetzt ä la franca mit Gabel und Messer. In einem türkischen Hause herrscht die peinlichste Sauberkeit. Niemand wird es ohne Ueberschuhc betreten; wenn er keine trägt, muß er die Stiefel ausziehen und die oben erwähnten Terlik anlegen. Der Türke ist in der,, Reinhaltung der Boden- Im Zeiche dcö Halbmondes. Tür kifche Dcimcn als Rote jircu,z"-Schwc-ftcrn beiin Berpacken von Verbands zcug. teppiche fast von fanatischem Eifer, den er sich noch aus der alten ,vit bewahrt hat, als man ausschließlich auf dem Boden saß und schlief. - In einem kleinen türkischen Hause ist die Trennung zwischen Harem und Se lamlik nicht so streng durchgeführt. Hier findet man gewöhnlich nur eine Treppe für Männer und Frauen. Wenn dann ein fremder Herr zu Besuch kommt, so rüst man, wenn er über die Treppe gehen will: Kimse olmasscn, was man deutsch etwa durch? Alle fort! übersetzen kann; dann huscht es. oft im Hause herum, wie er schrockene Mänse in einer Speisekammer. Hier sieht man noch ein Stück von einem weißen Schleier in eine Tür verschwinden, dort noch ein schwarzes AugenPaar neu gierig rückwärts schauen. Der Glanztag eines türkischen Hauses ist ein Hochzeitssest. Ta glüht am Abend, wenn das Fest beginnt, alles von Krön leuchtern. Die Türen des Hauses stehen weit aus. In, den Sofas und anderen Zimmern drant,cn sich die Gäste, hier im Selamlik die, Männer, dort drüben die Frauen in luxuriösen Toiletten, funkelnd von Perlen und Diamanten. Am ersten Abend findet im Selamlik und im Harem das Hochzeitsmahl statt, ' das durch ein Jndsche Sas. einen Vortrag türkischer üttusir, verschönert wird. Der größte An drang des weiblichen Publikums sindet aber am zweiten Tage statt, wo die Brant sich am Arme des Bräutigams sich im bol len Staate zeigt die sogenannte Kl-tuk-Zcrcmonie. Da sind Treppen und Zimmer des Harems zum Brechen voll: man drängt und schiebt sich, man schwatzt mit fabelhafter Znngengelänfigkcit, mau ruft, schreit und verwünscht diejenigen bis in die späteste Generation hinein, die zu eifrig sich vordrängen. An einem solchen Tage gehört das Haus, das sonst so abge schlössen ist, der Ocfsentlichkeit an. An der schillernden Woge des Bosporus kann man aber die ganze Poesie eines tue kischen Hauses so recht erfassen. Zwischen dem Meer und den Felsen und den dunl len verschwiegenen Gärten, in die der Gischt der Wellen hineinspriht. liegt es scheinbar fchlu,nmerd in der Sonne dc? Tages, mit seinen verhüllten Fenstern und verschlossenen Türen. Wenn aber- dann die Schatten der Berge und der Bäume darübersallen. öffnet es sich hier und da ein Fenster geht auf. eine Tür erschließt siel). Eine Frau sitzt mit dem weißen Tüll schleier um die Haare in der kühlen, ge räumigcn Halle und sieht dem vorbeifah renden Dampfer nach, der die mächtig brausenden Wellen gegen den steinernen Kai und in d$ unter dem Hause befind liche Kaihane", das Boothaus, drängt. Der erste Leuchüurin in England war der Ebdystone, welcher 1760 gebaut wurde. Aber bereits zwei Jahrhunderte vor Chri stus wurden Warnungsscuer in einem . Turme Nahe Alerandnen gebrannt. ta Wiirf lüft ferne Kiittri: 1ob fdiiniimt'6 til Emiucnslrabl iTiillloi'fti if rbcntliinbdifn Leickt über Berg und n(, . ftluia bim T!io, . Liebe wahrvast und eö fallen Tik alle anderen Tugenden von selbst zu. I Der dentsche und der engkijche Auchyandek. In der Internationalen Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik wen det sich Hcrm. Dielö gegen einen unlängst im Berliner Börsenblatt für den deutsclcn Buchhandel erschienenen Aussatz, worin dem deutschen Buchhändler gewissermaßen der englische als Muster empfohlen wurde, derohne jede Sentimentalität oder außer, geschäftliche Nebengedanken die tatsächlichen literarischen Bedürfnisse einschätze und für den nicht das maßgebend sei, was gelesen werden sollte, sondern das, was gelesen wird. Der englische Verleger ist soniit Ge schäftsmann, weiter nichts; das gibt Diels zu, und vom rein kaufmännischen Stand punkte betrachtet, ist diese britische Methode gewiß sehr empsehlcubwert. Aber schon 1839 hat Moritz Veit dem deutschen Buch Handel nachgerühmt, daß er es für seine Pflicht kalte, einen Teil des Gewinnes, den die Muse dem häuslichen Altar beschie den. der Muse selbst zu opfern", und diese ideale Auffassung hat der deutsche Bei leger, zu seiner Ehre sei's gesagt, bis zum heutigen Tage aufrechterhalten. Während der Engländer, um sein Buch zu einem be zehrten Kaufgegenstand zu machen, ge zwungen ist, den breiten Schichten der Le ser erhebliche Konzessionen einzuräumen, hat der deutsche Buchhandel von jeher auch einmal Opfer zu bringen verstanden und so 'manches gute Buch, und mancksen guten Gedanken in die Menge hineingetra- gen und verbreitet, selbst wenn der Ber fasser nicht zu denen gehörte, denen es gelungen war, einen Lehrstuhl an einer Universität z erklimmen. Ja, er hat die Gefahr einc materiellen Aeriusies auch dann nicht gefürchtet, wenn es sich um aus ländisch: Werke handelte; so mußte Wallace seine neuentdeckten Shakcspcare-Papiere, für die er in England keinen Verleger fand, 1A2 in Deutschland veröffentlichen, und die Pariser Akademie fand in dem selben Jahr nur einen deutschen Verleger, der sich bereit, erklärte, die -beträchtlichen Kosten für die Herausgabe der von den Franzosen aufgefundenen Inschriften von Delos in den Schriften der Berliner Aka demie zu wagen, Dagegen haben Spen cers Werke fahrelang in der Schublade ge legen, bis seine Freunde ihm die Zahlung der Druckkostcn ermöglichten. Auch gegen die Behauptung, daß die englischen Bücher mehr gekauft und mehr gelesen würden, wendet sich in dieser Ver ällgemeinerung Diels. Das liegt zum Teil daran, daß die Engländer als gute Geschäftsleute vor allem die leichtere und daher leichter verkäufliche Literatur ver !m Safire 1913 kam in Enaland auf eine Gesamterzeugung von 12,379 Werken der vierte Teil, nämlich 3211, aus die schöne Literatur, und unter der letzteren ivaren allein 2504 Romane; in demselben Jahre erschienen in Deutschland 35,08 Bücher, von denen nur etwa ein Siebentel, nenau 5319, belletristische Werke waren. Es wird nach wie vor eine Ehrenpflicht des deutschen Verlags bleiben, auch die sog. schwere Literatur zu fordern und zu ver- breiten, selbst wenn die Gewinnaussichten dabei nicht gerade groß find. Man kann dem Verfasser in feinem Schlußwort nur beistimmen: Nicht durch oberflächliches Anbequemen an ausländische Muster oder Methoden 'wird sich der Deutsche in dr Welt durchsetzen, und mit dem Teutschen das deutsche Buch!" Kritisches Mordöureau. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die Continental Times, das Organ für Amerikaner in Europa, nach Mitteilungen aus Kopenhagen, einige interessante Ein zelhciten über eine etwas sehr eigenartige Organisation, die sich ds Schutzes der britischen Rogicrung erfreut.- Es handelt sich um das Publicity Bureau for reali zing political ends". dessen Hauptquartier sich in Southcnd befinden soll. Das Bud gct des britischen Auswärtigen Amtes ent- halt einen Posten von p u.!ittlonen Psuno Sterling. Ueber diesen Fond, der mit E bezeichnet ist, wird kein besonderes Konto geführt, das Auswärtige Amt gibt keine Auskunft darüber, was mit vielem w'toe gemacht wird, und die Dinge, die davon bezahlt werden, haben alle Ursache, das Taaeslicht zu scheuen. Kllrzl-ch trat in dek Leitung dieses Bu reaus ein Wechsel ein. Major Suslcy, dem bisher die Leituntz obgelegen hatte, wurde abberufen und an feine! Stelle trat Oberst Tun. Oberst Tun war vor einem Jahre Militarattach vci ver vn!ichen Gesandtschaft in Bukarest und war bisher weder in politischer noch in militärischer Beziehuna kompromittiert. Von Major Suslcy wird behauptet, er habe sich als Zeutschc Aillder-Litcratur. !cle Eltern, die da glanben, ihre fJ 4 ll Inder in echt deutschem fiS Sinne zu erziehen, sind sich dieses Begriffe nicht einmal so recht bewußt. Denn seh häufig er streckt sich bei Ihnen derselbe nur uf den Besuch einer deutschen Schule oder den Gebrauch unserer Muttersprache. Aber das alte Vaterland, dessen .liebvertrauteS Bild uns auch in der Fremde nie verlassen wird, stellt außer diesen noch eine Menge hoher Ansprüche an unser und unserer Jugend Geiste! und Gemütöleben. Wir wissen, daß das hier geborene Kiud ein gewanderter Eltern den verschiedenartige sten und widersprechendsten Einflüssen ausgesetzt Ist. die es erst nach und nach in sich verarbeiten muß. Aber was ihm von Jugend auf tief in die Seele geprägt wird, das wurzelt doch fest und ewig darin. So ist es auch mit jenen süßen Licdcru, die ihm vereinst die Mutter ge sungen, mit den Sprüchlein, die sie es beten gelehrt, und den Märchen, welche ihr Mund ihnen erzählt. Ich erwähne hier also nur die idealen Werte unserer fernen Heimat, jene unvergänglichen Gü ter, die wir mit herllbergcnommcn in ' i. ses hastige Treiben der neuen Welt, und die wir so. gerne auch in die Herzen unse rer Lieblinge verpflanzen möchten. Letz tere haben doch so unendlich Vieles mit uns gemein, die Grundzüge des Charak ters, die Körperbildung und oft auch ldie gleichen Ideen. Warum sollte es uns nicht auch gelingen, ihnen ein tiefes und inniges Verständnis für die deutsche Volksseele beizubringen, so daß sie ganz wie. wir davon durch drungen werden? Zur Erreichung dieses herrlichen Zieles wäre neben der selbstver siändlichen mütterlichen - Unterweisung in allem Schönen, was der germanische Volksglaube und die Volkspocsse uns "f fenbaren. die Errichtung einer kleinen Hausoibliothek, die in keinem deutfch-amerikanischen Heim, darin Kinder sich tummeln, fehlen sollte, die erste 2' dingnng. Freilich hätte die Anschaffung von Büchern, für eine solche nur allmälig und nach dem Maßstabe der vorhandenen Mittel zu geschehen, und es dürften zu nächst für diese Sammlung die mannig faltigsten Bilderbücher deutschen Ur sprungs zu wählen sein. Diese müssen unseren Kleinen schon zur belehrenden Unterhaltung dienen, indem sie ihnen durch Anschauen die Kenntnis von Luße rcn Gegenständen für den Gebrauch des Lebens verschaffen. Man suche dabei nur solche Werke aus, die das Häßliche im Bilde dem Kinde möglichst fernhalten. Diese Bücher, für die früheste Jugend be arbeitet, sind durch ihre weite Verbreitung zu einem eigenen Zweige des Buchhandels Mworden und uns auch hier überall eu gänglich. Ihnen schließen sich in bunter Reihenfolge die mit so feinem Takt g: schrieben? deutschen Märchendichtungen an, die, unbekümmert um die Gesetze des realen Weltlaufes, ganz von d . Pbanta sie geleitet, von der Einfalt und Naivität des kindlichen Sinnes bescelti sind. Sie heben unsere Kleinen hoch über die . all tägliche Wirklichkeit hinaus und ent zücken sie trotz ihrer unmöglichen Gcstal ten durch rine frische und ungeschminkte Natürlichkeit der Sprache. Da gibt es Zauberer, Hcren, Riesen, Zwerge, Ko bolde, Elfen und Feen. Und wenn auch keine Nation der Erde ganz dieser Volks sagen entbehrt, so bleiben doch die deut schen die lieblichsten und sinnigsten von allen. Hat doch erst kürzlich ein hervor ragender Amerikaner, ein Bundesrichter aus Alabama, gelegentlich eines Vortrags über Deutschland und Amerika vor 'dem Republican Club zu New Fork folgenden bezeichnenden Ausfpruch getan: Die Deutschen sind das patriotischste Volk der ganzen Welt, und dieses ist hauptsächlii auf ihre' Volksmärchen zurückzuführen. Durch dicfe haben sie sich die Herzen ihrer Kinder gewonnen, noch eh letztere die gänzlich ungeeignet für die Leitung dieses Bureaus erwiesen, das, wie wir sehen werden, sehr eigena-tige Mittel anwendet, um seine Ziele zu erreichen. Major Sus ly hat bei zwei Aufgaben, die er unter nommen hatte, versagt. Einmal bei dem Mordanschlag auf Sir Roger Caseme t und nachher bei dem Attentat aus den König doN Bulgarien. Ein anderer Ver such, der in Griechenland ausgeführt wer de, sollte, schlug ebenfalls fehl. Aber schlimmer als das, die Methoden, die er anwandte, waren so schwerfällig, daß die Fäden, die von den Schauplätzen der Verbrechen zu dem Bureau zur Verwirk lichung politischer Ziele" führten, allzu deutlich erkennbar waren. Dieses Bureau besteht schon seit länge rer Zeit. Es war früher das Hauptbu- reau des englischen Spioncndienstes, jetzt aber dient es einem vornehmeren Zweck. nämlich dem politischen Mord! Es ist festgestellt, daß Ghcnadicw kurz vor dem Attentatsvcrsuch in Serajewo mit Major usley in Paris zusammen gewesen tst, und daß Major Tancisic, der wirkliche Morder des österreichischen Lyronsolgers und seiner Gemahlin, die Rolle des Ver- Mittlers zwischen Ghenadiew und Mazor Susler, gespielt hat, und daß der letzte bei seiner Rückkehr aus Paris von einem eng lischen Agenten, der dem Stab des Bu reaus angehörte, begleitet wurde. Dieser Agent hat eine ziemlich zweifelhafte Ver gangenheit. Als Jauros von der Kugel des Mörders niedergestreckt wurde, saß Goorell in feiner nächsten Nähe. Zu der Zeit, als Graf Witte ermordet wurde, be fand sich Goorell aus einer Geschaslsreile in Rußland. Als Adler Ehristensen das bekannte Angebot für die Beseitigung Sir Roger Eascmeitts gemacht wurde, befand sich Goorell in Chnfliania. Adler Ehri stensen hat selbst angegeben, daß ein eng lischer Agent die Verhandlungen zwischen ihm und'dcm Gesandten Findlay vermit telte. Wer Vergnügen an Kombinationen findet, kann sich lcickt hcrausrechncn, wa für sauberen und erhebenden Zwecken die fes politische Agitarionsbureau Großbri tanniens dient. Natürlich wird das Sie ael dieses Bureau auch den eiiglischen Wahlspruch tragen: Honny soit qui mal 9 jxuse I Schult besuchen! Dem Märchen folgt die Fabel auf den. Fuße. Sie bildet eine verkleidete Belch rung, gleichfalls in prosaischer Form, und ist nicht identisch mit der Sage, wohl aber ihr nahe verwandt. In ihrem Verlaufe werden Menschen und besonders Tiere, aber auch unbelebte Gegenstände handelnd und redend dargestellt, um eine praktische Lebensregel in anschaulicher Weise zu der deutlichen. Von dem Märchen unterschci det sich die Fabel durch ihre Moral, die sie oft trefflich zum Ausdruck zu bringen ver steht, sowie durch ihre Logik und Kürze. Es hat unter den deutschen Schriftstellern mehrere ' spezielle Kiuderfabeldichtcr ge geben, die darin sehr glücklich waren. Was nun schon mehr in den Bereich der Pädagogik gehört, das sind, die reizvollen Froebclschen Schöpfungen, diese köstlichen Bilderfibeln, die. ebensallz in jener oben erwähnten Bibliothek unerläßlich wären, Dieser größte Kindersreuud bedient sich als Hauptmittcl der Erziehung des Spie leg, und fein schöner Grundsatz ist die harmonische Ausbildung jeder menschlichen Tätigkeit, die den erwachenden Geist be schäftigen und besonders auf Herz und Gemüt veredelnd wirken soll. So hat sich denn das Froebel'sche Kindergartensystem auch überall siegreich durchgefetzt und mit seinen Semungen unsere Jugend reich be glückt. ' Endlich gedenke ich noch des Herr lichten Gutes, des deutschen V o lkslie derschatzes,Zder so ganz ohne. Absicht auf künstlerische, Wirkung entstanden ist und dem ganzen Volke den Spiegel seines äußeren und inneren Lebens, der ihm eig-. nen Gemütsart und seiner Geschichte vor, hält. . . ? hatt mit dein-r Mlirtiint Weite ' OTein Herz arbmclit in deinen Baun, DÜ ich aus beinern gmiberlreise. Ter mich u,lchlin,;t, so lieb und leise, Äiich nimMlLmeyr befreien kann!". .. So singt der preisgekrönte Dichter A. W. Hildebrand in seiner Widmung an das deutsche Lied. Und dieses ist es vor Al- lem, welches das Kind für das Land fei- ner Eltern begeistert und feine Sinne süß gefangen nimmt. Das Liederbuch nehme daher den ersten Platz in der Kinderlitera- tur und in jedem deutschen Hause ein, denn es zaubert uns ein Heimatglück und lehrt unsere Lieblinge den' Begriff der deutschen Volksseele erfassen. Das Bilderbuch, das Märchen, die Fabel., das Spiel und das Lied, sie sind die wich- tigsten Faktoren, nein, sie sind die Grundlage für eine echte deutsche Er- ziehung! ;," . ' Asunttnium. Das in : so ausgedehntem Maße iin Luftschiffbau verwendete Aluminium ist kaum hundert Jahre alt. Die gründ legende Entdeckung die zu seiner Ermitt lung führte, war die von Sir Humphrey Davy, der 1803 darlegte, daß Tonerde und einige Felsarten durch 'eine noch un bekannte Substanz gebildet würden. Tiefe Substanz nannte er Aluminium, doch ge lang es ihm nicht, es zu trennen und rein herzustellen. Erst im Jahre 1853 stellte der Franzose Deville Aluminium in ziem lich reinem Zustand her. Ein Pfund -Aluminium kostete zu dieser Zeit etwa 360 Mark. Doch infolge, der Vervollkomm nung der chemischen Herstellungsmethoden sank oer Preis beständig, bis er. 1870 ungefähr 56 Mari betrug. Mit ' :tt elek trischen Verfahren konnte dann 1885 die Aluminiumdarstellung in größerem Maß- stabe ausgenommen werden, so daß der Preis 188g nur noch 8 Mark betrug. Von 1889 ab sanken die Preise schnell, bis sie sich auf 1 Mark belieben. 1911 ko stete ein Pfund Aluminium 0,6? Mark und 1914 ca. 0,54 Mark. Mit diesem Sinken der Preise stieg die Produktion. 1886 wurden nur rund 1 Tonnen her gestellt, die 1891 bereits auf, 73 Tonnen. Kcstiegen waren. Zehn Jahre später, 1911, betrug die Aluminiumerzeugung 23.062 Tonnen und im Jahre 1913 pro- duzierten die Vereinigten Staaten allein 32.750 Tonnen. Die Knie in der französischen Landwirtschaft. Alle französischen Berichte stimmen da rin jibcrein, daß die französische Land wirtschaft einer schweren Krisis gegenüber steht. Die Weinernte, die Kornernte, die Kartoffelernte sind gleich schlecht,- wie die französischen Winzer Und Bauern es seit dreißig Jahren nicht mehr erlebt haben. Die schlechte, feuchte Witterung des Juni ' und Juli hat die Ernten verdorben. Aber gleichzeitig .gesteht man ein, daß schon das letzte Frühjahr den Reben durch die Schad linge großes Unheil zufügte, weil keine genügenden Arbeitskräfte da waren, um diesen Schädlingen zu wehren. -Und ähn lich war es mit den Folgen der schlechten Witterung im Juni und Juli, die namentlich die krhptogamischen Krank Heiken in den Weinbergen förderten. Zu der allgemeinen Mißernte gesellt sich noch die bedenkliche Lage und die ihr ent sprechende Stimmung in der landwirt schaftlichen Bevölkerung. Ein Mitarbeiter der Bataillc Shudicalistc" legt dar, daß die landwirtschaftliche Bevölkerung ihre feste Hoffnung daraus gerichtet hatte, den Krieg Ende des Frühjahrs 1917, beendet zu sehen. Die Zeitungen"', schreibt er, hatten ja überall die Gewißheit des Sie ges siir März rdcr April verbreitet. Die Frauen verrichteten deshalb die kleinen Ar beiten in der Hoffnung, daß der Mann in der Zeit der großen Landarbeiten hcimgc kehrt sein würde". Nun lam es aber an ders, der ganze Sommer ging dahin, ohne den versprochenen Sieg auch nur um eine Schritt näher gebracht zu haben. (in Ziinderbrief. Lieber Vatcr, wie geht es Dir? N!ir geht es gut. Wann schickst Tu mit Einen richtigen, lebendigen Zfranzvirn Mit einem Käppi und roten Hosen. Mutti erzählte, Tu wohntest noch Unter der Erde in einem Loch. Darüber stünde als Schildwachmann Ein Apfclbaum mit viel Aepscln dran. Brüderlein hat mal geweint und geklagt Ta hat Mutti gleich gesagt: . Der liebe Gott bält feine' Hand Ans Apfclbaum und Unterstand. Oderlculiiiinl Bintther ). im Jci. st 5 ' i ö