Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 23, 1916, Image 1

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Dortselbst wurde überhaupt nicht ge
kämpst; das Kampsseld lag 57
Kilometer davon entfernt!
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Russen ergehen sich in weiteren Sicgesnarilhicn!
Berlin, 23. Febr. (Fu,lkenbericht,
Die türkischen Verbindungslinien
zwischen Koiistantinopel und den bei
lirzcrum stehenden türkischen Streik
kraften waren , ununhvrochen, ge
steril aber hat das türkische Kriegs.
omt Meldungen erhalten, wonach sich
die türkiichen rnppen ans Erzerunr
zlü'lickgezoaen und tclllingen tuest
lieh von der genannten Festung bi:
zogen haben, In dem türkischen Be
richt heißt es, daß der' Rückzug er
folgt, nachdem die 57 Kilometer
von Erzeruill befindlichen türkischen
Fortlsikationen von den Türken selbst
zerstört lind 50 alte Geschütze, die
nicht, mitgenoniiiirn werden konnten,
vernagelt worden waren. Der ißc-
ilsiäjcoröncter Kcnt
ficsieöt zu scherzen!
Ehreiimcdaillkn für Leute, die viel
leicht hiittk Heide werdcn
können. ,
Washington, 23. Febr. Ter
Abgeordnete Win. sient von Calisor
r.ist, ein llnablälgier, befand sich
i'ürzlich in einer Stimmung, die ihn
recht sarkastisch machte, und reichte
eine Vorlage ein, deren Zweck in
der Aufmunterung der Bestrebungen
solcher 'eute bestehen soll, die viel
leicht Heldentaten ausüben würden,
- wm, sich ihnen die Gelegenheit da;n
, , bieten , sollte. ' Tas, Abgeordneten
hau hat schn früher ein Gesetz ge
schaffen. Welches bestimmt, dah.Pe
j leranen der Armee und Marine für
jj besondere Auszeichnungen in Jyäl
leil, iro sie außerhalb des Dienstes
j lhr Leben aufs Spiel setzen, Ehren
nicdaillen erlitten sollen. Williarn
j Keilt möchte mm dieses Gesetz dahin
enveitei sehen, das; alle Männer in
bei 'ißet. Staaten, die kriegslüstern
I ... .. ,vU . . V , , .
mo, aver iiircn mut man eeweiM
koiiiiten, weil Kiiddelmuddler" den
Krieg verhindert halben, von einem
ans Theodore Roofevelt und Pro.
sesfor Hugo Münslerberg bestehen,
den Llnsschnsz eraminiert werden
sollen. Falls die beiden Herren dann
zu der ueu?rzelkgllng kommen wn
ten. die betreffenden würden Helden
geworden sein, wenn sie auf die
i ,'robe gestellt worden wären, dann
1 sollen sie mich Tapferkeitsmedaillen
erbalten. Ferner Ni'irde es auch sebr
Y angebracht sein, derartigen Helden"
(ine Pension von monatlich $25 zn
bewilligen. Tiese Bill wnrde tat
i sächlich dem Anoschus; für Pensionen
zur Untersuchung und Berichterstat
tnng übergeben, und es wurde auch
' I l'sümmt, sie drucken zu lassen.
Nimmt ?vtschaftcrposten an.
Bashington, 23. Febr. David
V. Francis von St. Louis, früherer
('knivcrnturc van Missouri n. Staats.
sekl'etLr des Inileren uilter Cleve
land, hat gestern Präsident Vilson
persönlich mitgeteilt, dasz er den ihm
ailgebotenen Votschastervotten in Pe
f trograd annehineii wird. Sobald
' ' - die nissische Regierung erklärt hat.
das; Herr Francis ihr genehm ist,
' X wird dem Senat die Trennung des
j selben zur Veilätignng zugehen.
tß-' '
X Gleiche Prndrr, stlciche Kappeir.
PittÄbuigh. Pa.. 2:1 Febr.
' Somit' ein Politiker nicht melir wei
ter kauil, fängt miKder Prohibition
er an." so tonnte nioii eine alt?
deutsche ?lui-druck?iveise mit vollem
!kcchte ummodeln,' Ein gutes Pei
sviel für die Ä'l'rheit dieses Aii-3.
Zpruchs bildet der frühere louver.
' neur Sulzer van New ?)ork, welcher
wegen Pflichtverletzung und anderer
'ehreirri'ihriger Handlungsweisen ge
1 fangen wurde" und jetzt eine Leuchte
der Prohibitionisten geworden iir,
i mit deren .lfe er ivieder an die
politische flfippe konmlen zu können
Mit. Auf der hier abgehaltenen
,ronvention der Prohibitionisten von
i o 'l'iMifnfprtitipn bi'siirmortete hiefrr
Ehrenmann" eine Steuer von $!,
(WM) auf jede Gallone alkoholischer
ietränkc.
richt schließt mit den Worten: Pha'n,
keinen
n Wert!
tastischo russische Berichte, laut wel
chen 10UO Geschütze und 80,000 Tür.
ken bei Erzerum von den Russen gc
nomrnen wurden, sind unwahr. Bei
Erzerunr selbst ist es überhaupt nicht
zum Kampfe gekommen, und von ei
nem erfolgreichen russischen Bajonett,
angriff auf die Stadt kmm infolge
dessen keine Rede sein' Gefechte fan
den liur in dem 57 Kilometer von
Erzermn gelegeilen Gelände statt.
Weder die Forts bei Erzerum noch
die Stadt selbst hatten irgend welchen
milltarifcheil Wert." Letzteres muH
auch der deutsche Generalstab cinge
sehen haben, denn wäre die Sache
nicht so, dann hätte man' für be,sere
Fortisikationen bei Erzerum gesorgt.)
London, 23. Febr. Hier ein-
getroffenen Tepeschen aus Petrograd
(man weiß ja nach den bisherigen
von dort kommenden Meldungen,
was man davon zu halten hat) zu
folge räumen die Türken Trape
ziliit am Schwarzen Meer. Die
Russen stehen heute nur noch einen
Tagemarsch van der .yasenitadt Ri
zeh. Beträchtliche türkische Streit,
fräste von Erzermn nähern sich die
ser Stadt in der Hofsnung. den Weg
nach Trapezunt offen zu finden. Die
nissuche Armee eilt herbei, um diese
türkische $i"olonne von Trapezunt ab
zuschneiden. Der einzige Weg, der
den Türken auf ihrer Flucht nach
dem Westen noch offen sieht, ist der
jenige nach 5iarpnt, von wo aus sie
sich in südlicher Richtung über Tiar
bekr nach Mesopotamien wenden rnö
gen. (Und gestern hieß es in of
fiziellen Petrograder Depeschen, daß
die Runen die Stadt Tiarbekr bald
besetzen lvürden. Uebrigen?" hat die
Einnahme- der Festung Erzerum den
Russeil und ihren Alliierten wieder
einmal Gelegenheit gegeben, Sieges,
fanfaren erklingen zu lassen und ne.
belibei ,das Blaue vom Himmel
herunterzulügen. Zuerst waren cs
100,000 Gefangene, welche halbamt
lich von Reuters Bureau gemeldet
wurden, und 1000 . Gefchutzc, am
nächsten Tage waren es nur noch
100,000 Gefangene und am dritten
Tage luaren es überhaupt keine Ge
faiigcnen mehr und nur eine Anzahl
veraltete Kanonen,, welche die Türken
in den alten Forts hatten stehen las
sen So nach und nach stellte sich
dann die Wahrheit heraus, nämlich
das; die Türken Erzekum geräumt
und auf den Hügeln westlich von der
Stadt neue Stellungen bezogen uns
genügende Verstärkungen herangezo
gen haben, um ihre Stellungen zn si
chern, und dah ferner der grosze
Stratege. Nikolai Nikolajcwitsch, oder
vielmehr dessen Untergeneral Judc
nich, so viele von feinen braven
Muschiks geopfert hat .daß sein Sieg
lebhaft an die Erfolge eines gewissen
Pyrrhus erinnert, Äber ein Tropf'
chen Trost war es doch in den Wer
rnutbccher der Miierten, welcher wie
der einmal zum Ueberlaufen voll
war. Und das war schließlich das
Beste an der ganzen großen Waffen
tat.)
Sieg der Fraucnstimmrechtler.
Aniiap'oli?. Md.. 23. Febr.
.0',n Senat von Maivland erklärten
sich gestern 17 Mitglieder für Ein
siihriing dcs Frauensiiniuirechtö im
Staat, 10 stimmten dagegen. Die
Frage liegt jetzt dem Ni'präsentan.
teubauH vor. Falls sie auch hier an
genommen wird und der Gouverneur
ihr zustimmt, wird die Bevölke
rung von Maryland über Franen
stimrecht in - einer SpezialWahl ab
zustimmen haben.
Die' aufsländifchc Senuffi.
Berlin, 23. Febr. (Funkenbericht,)
Die Ueberseeische Nachrichtenngen
tur hat Meldiingen aus ionstaiitmo
pel erhalten, wonach die aussländi'
Zcken Senussi Stämme in westlickzer
Richtung nach dein Niltal vordrin
gen. sn dem Bericht lieißt es iveiter.
daß sich mehrere Araberstäimne den
Aufnäudi scheu angeschlossen haben.
Die, Ortsckmften Siva. Sollnm und
Said Berad sind den Senussi bereits
in die Hände gefallen.
Deulsches Mitojct
5,000,000,000 Zttmk'
Für :jM,000,000 Mark müsse
neue Strnrrqnrllkn gefunden
werden.
Berlin, 23. Febr., über London.
Die Hamburger Nachrichten"
veröffentlichen einen Artikel des Ge
heimratö Behrnauer, in welchem das
außergewöhnliche deutsche Budget
auf 5,500,000.000 Mark einschließ
lich der 2,000,000,000 Mark Zin
seil auf Uriegsanleihen geschätzt
wird. Das bisher höchste Budget
war daS von 101314 nnt etwas
über 3,500,000,000 Mark. .
Da die Einnahmen' aus den Zöl
len und anderweitigen Quellen eine
große Abnahme zu verzeichnen ha
den, müssen, so berechnet Herr
Behrnauer, für die Aufbringung von
3,000,000,000 Mark nelie Quellen
ausfindig gemocht werden. Andere
Zeitlingen ergehen sich ebenfalls jn
diesbezüglichen Besprechungen.
j Man nimmt an, daß die Regie,
rung auf Post, und Telegraph-Ge
blihren und auf Postchecks, sowig auf
Frachtbriefe neue Steuern erheben
wird, sowie eine Steuer von 50 Pro
zent auf Profite von Kriegsmaterial
Lieferungen für die Gegenwart wie
für die Zukunft.
MssellZkönigNlWa
m gmmhrsatti ljttttm!
Ter flüchtige Herrscher Montenegros
von seine Freunden" bei
Seite geschobeu.
Berlin, 23. Febr. Wie die
Ueberseeische Nachrichtm-Agentur be
richtet, erklärt die russische Zeitung
Birsheviya Vhedornosti" in einem
längeren Artikel, daß die Diploma
ten der Ententemächte sich entschloß
sen haben, eine gründliche Untersu.
chung über den vom jitönig Nikita
voil Montenegro der österreichisch
uugarischeii, Regiening gemachten
Jriedensvorschlag eiitzuleiten.
Danach haben die Ententemächte
ebenfalls entschieden, daß König Ni
lika tts zum Schlusz des Krleges ln
einem weit von Montenegro gele
genen Ort seinen' Wohnsitz aiifschla
gen muß, daß derselbe sich serner
aller politischen 'Tätigkeit enthalten
muß, seiner persönlicheil Meinung
über Politische Angelegenheiten sei
nen Ausdruck verleihen i darf, und
sich aller Berfuche, mit Prinz Mirko
oder anderen Persönlichkeiten in
Montenegro in schriftliche Berbin
düng zu treten, zu enthalten hat.
(Dies kommt ja einer völligen Ab
setzikng und Gesangenhaltung deS
ehemals einzigen Freundes Auf;
lands" gleich. Ja, ja, der Mohr
hat seine Schiildigkeitgetan, der
Mohr kmltt geh n,)
Die siegreichen"
Rom, über Paris,
Italiener.
23. Febr.
Das italienische Kriegsaint meldet
nach längerer Pause, daß sie den
Oesterreichern eine strategisch wich,
tige Stellung in dein gebirgigen Ge
lande bei Eallo in dem Sugara Tal
abgenommen, haben. Der Angriff
auf diese Stellungen begann am 9.
Februar. Der Feind erwiderte
unser Artilleriefeuer Schuß um
Schuß und führte auch mehrere Gc
genangriffe ans. Unsere Alpenjäger,
unterstützt von zahlreichen Freiwilli
gen unserer Infanterie, gelang cö
bei dichtem Nebel, die Höhen von
Eallo zu erstürmen, und. während
der Nacht vom 18. auf den 19. Fe
brnar setzten wir uns auf dem
ttamui des Evla-Bcrges fest. Diese
Stcllpng haben wir sehr befestigt
und sie trotz aller feindlicher An
griffe gehalten, (Warten wir ab,
iims der offizielle österreichifchnnga.
rische Bericht hierüber zu sagen bat!)
Oeldampfer untergegangen.
Noterdam, 23, Febr., üb. London.
Der holländische Oeldamvfer La
Flandre", von New ;')ork nach Not
terdam bestimmt, ist in der Nordsee
auf eine treibende Mine geraten
und versunken. Nur zwei Mann der
Besatzung wurden gerettet. Ter
Dampfer war von .der American
Petroleum Eompany gechartert wor
den. '
Gegen Beschlagnahme Appnms".
Wsbington, 23. Febr. DaS
deutsche B.'tschaftZanit hat bei dem
amerikanischen StaatZamt in aller
Form dagegen protestiert, daß der
britischerseits- angestrengte Prozeß,
bctreifs Wiedererlangung des frühe
ren Linicndanipfers Appam" (jetzt
deutscher Hilfskreuzer ' Buffalo")
ül-erbaiivt verbandelt iverde, da da
gegeil den Vertrag Preußens inii
den Bcr. Staaten sei.
Neuer ZZescOlllafier
Rutscher 8chsachkssollc!
Admirnl Rkinhnrdt Scheck
Nachfolger des Admirals
v. Pohl ernannt.
zum
Berlin. 2. Febr. Anstelle des
von seinem Posten krankheitshalber
zurückgetretenen Befehlshabers der
deutschen Schlachtflotte, Admiral v.
Poht,, ist BizeAdmiral Reinhardt
Schecr mit dem Kommando dersel
ben betraut worden. Admiral Scheer
wird als einer der besten Taktiker
der deutschen Flotte bezeichnet: er
ist nicht nur ein Trausgänger, son
dern auch ein Mann, der auf mari
timem Gebiet voll zuhause ist. Er
war längere Zeit . im Marineamt
tätig, war Stabschef der Hochsee
flotte und befehligte ein Schlacht
schiff-Gcschwader. Uiiter seiner Lei
tung hat die deutsche Flotte in der
jüngsten Zeit wieder eine große Tä
tigkeit entwickelt.
Engsani) schassl ein
meitcre6 Zttinistcrium!
Die Leitung der Blockade der deut
schen Küste soll einem einzigen
Manne unterstellt sei.
London, 23. Febr. Der Mar
quis von , Lansdowne kündigte im
britischen Oberhause an, daß die Re
gierung beschlossen habe, die Leitung
der Blockade der deutschm Küste ei
nem einzelnen Manne zu unterstel
len; dieser Mann würde an Rang
einem Minister gleichstehen und den
Titel Blockade - Minister" erhalten,
Es heißt, daß Lord Robert Eral,
bisher Untersekretär im answärtigen
Amt, für den Posten auscrsehen ist.
Erosion m einer
Zl!unitton8-Mrik!
Milwankee, 23. Febr. Heute
vormittag ereigners sich in der Fabrik
der Allis Ehalmers -Company eine
schwere Explosion. ES heißt, daß
Niemand dabei zu Schaden gekom
men ist. Die Beamten der Gesell
schaft weigern sich, nähere Anskuii
über die Explosion zu geben., Die
Fabrik beschäftigte sich mit der Her
stcllung von Granaten für die Al
liierten. La Follette für Präsident.
Madison. Wis 23. Febr. Auf
einer Konferenz progressiver Repu
blikaner, welche von Tclegatcn aus
alcn Teilen des Staates Wisconsin
besucht war, erklärte gestern abend
Bundesseantor Robert M. La Fallet
te, daß er als republikanischer Prä
sidentschasts-Kandidat auftreten wer.
de. Er sorach sich ferner sür ein
Embargo ans Waffen uild gegen ein
?.!ilitärprogramnl aus. Die 20 Te
legaten von Wisconsin zur republi
ramschen Natmnal-Uoiivention m
Chicago, sowie zehn Telegaten von
Nord Takota werden für La zzob
lctte instruiert werden.
5laffecasfnhr'Berbot.
London. 26. vcbc. Wie eine
Depesche der Londoner Morning Post
aus Stockstolkn berichtet, hat die
schwedische Regierung ein Verbot ge
gen die Ausfuhr von Kafsee erlassen,
nachdein sie festgestellt hat, daß die
Ausfuhr zil ungesetzlichen Spekulatio
nen benutzt wurde.
Japanische Flotte im Mittelmcer.
London, 23. Febr. Ueber Ko
penhagen sind Nachrichten aus
Deutschland eingetroffen, laut wel
chen mehrere japanische ttriegsschisfc,
die eine Anzahl Flugmaschinen mit
führten, im Mittelmel'r eingetroffen
sind. Es sollen im ganzen ' drei
Kreuzer sein.
Britriidnmpfer schwer beschädigt.
Oueenstown, 23. Febr. Der
britische Dampfer " Strathclude"
wurde in sclnver beschädigtem Zu
stand in den Inesigcn Hafen ge
schlept. Der Zutritt zu dem Schiff
wurde jedermann verwehrt. Es
heißt, daß sich an Bord des Schiffes
eine Bomben Erplosion ereignet
hatte.
Der Papst soll helfen
Rom. 23. Febr. Ta"infolge
der Bombenwiirfi österreichisch-uil.
garischer Flieger eine Anzahl italie
nischer Kirchen beschädigt worden
sind, will der Papst (auf Ersuchen
der italienischen Regierung) die
österreichisch ungarische ,'Negierung
bitten, ihre Militärflieger zur Bor
jicht zu vlahneil.
DculscheMusscnersolge
ausgerMMonl!
In dem Abschnitt La Bassee-Kanal.
Arras grratcn 7 Offiziere und
319 Mann in Gefangen
( schaft.
London, 23. Febr. Die Deut
schen lassen in ihren Angriffen auf
der Westfront nicht nach: von beson
derer Heftigkeit waren sie während
der letzten paar Tage in dem Artois
Distrikt, in der Chanipagne und an
den Ufern der Maas oberhalb Ver
dun. Oeftlich von Söuchez richtete
die deutsche Artillerie an den franzö
sischen Stellungen furchtbaren Scha
den an. Die Aefestignngswerke und
Drahthindernisse wurden zerstört,
dann setzte die Infanterie zum
Sturm an. nahm die ersten franzö
schen Stellungen und machte 7 Of
fiziere und 310 Mann zn Gefange
nen. 7 Bataillone griffen mit so
großer Wucht an, daß sie nicht nur
den Feind in dessen ersten Stellun
gen überrannten, fondem auch in
dessen zweite Stellungen und Ber
biiidüngsgräben eindrangen. Aus
diesen aber wurden sie, wie Paris
meldet, wieder vertrieben. Bei
VrabantsurMeufe, nördlich von
Verdun, eroberten . die Teutschen
ebenfalls feindliche Schützengräben,
und machten eine Anzahl Gefangene.
I dem offiziellen deutschen Bericht
heißt es über diese Kämpse wörtlich'
Nach mehreren nebligen Tagen
setzte klares Wetter ein, und unsere
Artillerie entwickelte eine regere Tä
tigkeit, Dieses galt namentlich von
dem Gelände zwischen dem La Bas
feeKanal und Arras. Tort er
stürmten wir französische Stellungen
in einer Weite von 800 Meter lind
nahmen 7 Offiziere und 319 Mann
gefangen.
Zwischen der Somme und Oise,
an der Aisne Front, und an mehre
ren Punkten in der Champagne,
nahmen die Kämpfe an Heftigkeit
zu, alle aber .nahmen für uns einen
günstigen Verlauf. Nordwestlich von
Tahure unternahmen die Franzosen
einen Handgranatenangriff, der für
i sie verderblich endete.. ,
I In dem hügeligen, nördlich von
Verdun gelegenen Gelände kam es,
zu lebhaften Gefechten, die nach und
nach den Charakter eliier Schlacht
einnahm; wir haben einen Teiler
folg aufzuweisen.
Verschiedentlich ist es zn Flieger
kämpsen gekommen, meistens aber
spielten diese sich hinter der feliidlv
chen Front ab. Ein deutscher Luft
kreuzer wurde von feindlichen Ab
wehrgeschützen rn der Nahe von S.
vignh herabgeschossen. (Das deutsche
Kriegsamt meldet nichts über den
Verlust von sechs Aeroplanen, die die
Franzo en, gestngen Meldungen zu
folge, abgeschossen haben wollm, und
somit dürfte sich der französische
diesbezügliche Bericht wieder einmal
als pure Erfindung erwelsen.)
Bom östliche Schauplatz.
Wien, 23. Febr. (Funkenbericht.)
Das ' österreichisch-ungarische
Hauptquartier meldete gestern abend
vom , russischen Schauplatz: Sudost
lich von 5wzlow haben östetteichisch
ungarische Abteilungen, die Russen
aus ihren vorgeschobenen Stellungen
vertrieben. Die Flieger waren auf
beiden Seiten tätig.
Oestcrrcichische Fliegerangriffe.
Rom, 23. Febr.. über Paris.
Oesterreichischungarische Luftangriffe
forderten in der Provinz Brescia und
in der Richtung -nach Mailand vier
Todesopfer. Fünf Personen wurden
verwundet. Der angerichtete Mate
rialschaden wird als geringfügig be
zeichnet. Die Opfer der Flieg erta
tigkeit verteilten sich solgenderma
ßcn: Tesenzano 2 Tote; Salo 1 Ver
wundcter; Trczzo 2 Tote und ,4
Verwundete.
Neuigkeiten aus Jow!
Missouri Valley. Mike Kirlin, ein
Trahtspmincr der.Elektr. Licht Ge
sellschaft, wurde bei der Arbeit auf
einem eteqrpvPso nen von emem
starkeil elektrischen Strom getötet.
Kirlin war 21 Jahre alt und der
Söhn eines Schmiedes, der ebenfalls
in Diensten der Elektr. Licht Gesell
schaft steht.
Eharier Oak. Hier wurde ein
weiterer Fall von Trichinosis" ge
meldet. In. der Familie eines Emil
Kroll, ist diese Seuche ausgcbrochen
und als das Fleisch untersucht wur
de, fanden, tue Aerzte, daß die ge
schlachteten Schweine mit der Krank
heit behaftet waren, Die neuen
Krankbeilsälleisittd jedoch nicht sehr
jchliumi.
Wand soll seil!
crsprcchcn einlösen!
Hatte die Versicherung gegeben, ihre
Handelsschiffe nur im Falle eines
Angriffs feuern zu lassen!
'
Deutsche Erklärung in der U-Vootfrage endgiltig!
: . . . ;
Washington. 23. Febr. Die deutsche Memorandum als eine ein
Bundesregierung beabsichtigt, diese fettige Aenderung des Völkerrechts
nige Englands aufzufordern, ihrVer- betrachte, sagt die Kölnische Zeitung
sprechen, das sie StaatssekretärBryan folgendes:
seinerzeit gegeben und wonach kein! Ein amtlicher Protest der Ver.
armierter Dampfer mlf. ein . feind Staaten würde natürlich keinen Ein-
llchcs Tauchboot leuern werde, außer
es wird von diesem angegriffen, ein
zulösen.
Teutschland hat Beweise in Hän
den, daß die britische Admiralität
den vewawteten britischen Handels,
dainpsern Weisung gegeben ' hat,
feindliche Tauchboote ohne weiteres
zu versenken, woimmer sie solche fin-
den. Abschriften dieser Ordre find
seitens der deutschen Regierung den
neutralen Mächten zugeschickt wor-
den. Botschafter v. .Bernstorff ev
wartet im Laufe dieser Woche von
seiner Regierung weitere Instruktio
nen hinsichtlich der Lansmg Note in
welcher das Versenken von armier
ten Handelsschiffen ohne vorherige
Warnung als ungesetzlich erklärt
wird. Sowohl unser Staatsdeparte
ment als auch der deutsche Votschaf,
ter glauben nicht, daß die deutsche
Regierung einen Aufschub in der
neuen TauchbootkriegOrdre eintre
ten lassen wird.
Deutschlands Erklärung endgültig.
Berlin, 23 '.Febr., über London, romus m eigenen Person der Eross
- Dik .Kölnisist l'itiin" erfind nung ' der Duma beigewohnt 'bat.
in einem offenbar von der deutschen
Regierung inspirierten Artikel, daß
das deutsche Memorandum bezüglich
der zukünftigen Behandlung bewaff-
neter Dampfer die endgültige und
bestimmte Ankündigung des deut-
schen Vorgehens repräsentiere und vei ieinem Liusrus an meine lie
nickt etwa einen an England adres. bcn uden auch getan hat. An
nerten Voricklaa in betreff einer Mo.
difizierung des Seekrieges. Die An
kündigung sei deshalb nicht debat
tierbar.
Jn einem Kommentar zu den De
peschen der britischen Presse aus Wa
shmgton, rn denen behauptet wird.
daß das Washingtoner Kabinett das
gesängilis für den
Kaiser aus Jekna!
Kaiser Wilhelm soll Napoleons
Schicksal teilen, so wollen es
die Brite.
Prag, über AmstiKdam und Lon
don. Die Engländer haben auf
der Insel St. Helena, auf der Na-
poleon der Erste 1821 als Verbann,
ter' gestorben ist, bereits ein Gefäng.!
ms für den deutschen Kaiser einge-
richtet. Diese interessante Nachricht,
bringen, wie dem Präger Tagblatt"
telegraphiert wird, österreichische Ms.
sionäre, die soeben von Indien zu
rückgekehrt find und auf der Heim
fahrt mit ihrem Schiff das weltferne
britische Eiland im Atlmttischen
Ozean anliefen. (Daß die Briten sich
mit einem derartigen Wahn tragen,
ist ihnen wohl zuzutrauen, denn ver
rückt genug sind sie.)
Die Frechheit der Briten.
Amsterdam. 23. ftebr. Auk den'
Protest der holländischen Regierung
gegen die Beschlagnahnw von Post
scndungen seitens der britlichen Re
gicrung antwortete die letztere mit
der Behauptung, daß alle Fahrzeuge,
welche die britischen Territorial-Gc.
Wässer passieren, unter der Ober
Hoheit Englands stehen und daß
daher derartige Maßnahmen nicht
gegen die Vestunmungen der Haager
Konvention verstoßen.
Wetterbericht.
?nr Omaha und Umgegend:
Schön heute abend und Donnerstag.
Wärmer heute abend, kühler Don
nerstag.
Für Nebraska: Schön heute abend
und Tonnerstag
Wärnier im öst. ;
lichen und kühler im westlichen Teil
heute abend. Kühler im östlichen
und zentralen Teil Donnerstag.
Für Iowa: ' Schon heute abend
und Toiluerstag. Wärmer heute
alieiid und kühler Donnerstag im
wesüichm und zentralen Teil,
fluß haben auf unsere einmal getrof-
fene, gründlich erwogene und durch
eiserne Notwendigkeit berechtigte Ent
scheidung, feindliche Danrpfer. die zur
, Verteidigung bewaffnet sind, aber
den Befehl zum Angreifen haben,
wie Kriegsschiffe zu behandeln. Arne-
rikas Protest in diesem Falle könnte
nur einer übelwollenden Stimmung,
der Absicht Waflstngtans entspringen,
einen Konflikt mit Deutschland un-
ter allen Umständen vom Zaune zu
brechen."
Sar moljnt Erössnnng
' der Duma öei!
Zeitungen 'darüber 'voller Jubel;
Premier Stürmer eröffnet die
Sitzung.
Petrograd, 23. Febr. Die hie
sl'gcn, Zeitungen ergehen sich in gro
ßen , Lobeshymnen, weil Zar Ni
fxe- schließen daraus, daß eine neue
era des Liberalismus angebrochen,
und werfen auf die Wichtigkeit die-,
Handlung lnn. Es ist ebeil
n sand in die Augen streuen"
tens . Vatcrchöns Zar, wie ' dieser
Einführung einer liberaleren Re
gierung ist absolut nicht zu denken,
da die Umgebung des Zaren genau
weiß, daß dies der erste Schritt zur
Revolution sein würde.
Der neue Premiemiinister. Boris
V. Sturmer, der Nachfolger Gore
mhkins. ' hielt bei der Eröffnung
leine erste ossizieue Ansprachen Er
erklärte, daß, obgleich Rußland den
Ernst der Lage nicht verkleinere, so
wohl die Regierung wie die Duma
entschlossen feien, nicht eher Frieden
zu schließen, bis Rußland in Ver
bindung mit feinen Verbündeten ei
nen entscheidenden Sieg- über den
Feind davongetragen habe.
Rußland habe kaum mit feinev
inneren Reorganisierung begonnen.
füftrte der Premier aus, als der
tog dazwischen trat, aber selbst
während des Krieges müsse mit dem
Werk fortgefahren werden. Ruß
lands bessere Zukunft muß kommeir
und nichts könen dem Volke den
Glauben daran zerstören. Im Na
men dieser Zukunft werde man nicht
seine Augen vor den begangenen
Fehlern verschließen. Ein neues
Blatt in Rußlands Geschichte sei
umgeschlagen worden. Sturmer be
fürwortete dann die nötigen Resor
men, um den neuen ökonomischen
Bedingungen gerecht werden zu kön
nen, und svrach von der Notwendig
keit, dem Volk einen größeren An
teil an der Regierung zukommen zn
lassen. Die Ernährungsfrage und
die Befreiimg des Landes vom deut
schen Einfluß müßton über alle an
deren Fragen gestellt werden. (Schö.
ne Worte und nichts dahinter.)
Explosion auf Dampfer.
' New Aork, 23. Febr. Auf dem
im Trockendock znr Reparatur be
findlichcn - englischen Frachtdampfer
Stormount" wurden gestern in
folge einer Erplosion eines GaZbe
hältcrs neun Mann verletzt. ,
Zu nnneutral.
Berlin. 23. Febr. (Funkenbericht.)
Der Wormser Zweig der AI
liance Jsraclite Universelle' hat sich
wegen der absolut unneutralen Sal
tung der Zentralstelle in Paris auf
gelöst, wie die Ueberseeische Nach
richtenagentur am Sonntag in Ver
lin meldete. Zur gleichen Zeit wur
de von den ausgetretenen Mitglie
dern ein Zweig der Deutfchen israe
litijch.oSmannijchcn Allicn" ins Le
ben gerufm,
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