Tägliche Omahs Trttiüne i t ,u "TTTF71 i . : i V , u , . . . . : . . z ! 7 V . V , 1 r" f . ! . J ' . ' i i. V V 4 ' ! . . ,'ii." - . 5 Tf . t ' t f - i ;j -v ; L ' - - - - v ' ' i V f ' r' .'i t C f ' ! - ' , j' . t 'tj.j t - . lUN -iKA's u . - i-J, , i ' xz. ' ' . ' . ; .' h '7v - ' f t- 4 " ' t. 's, , - . - , , " , , ' fV n . . p-; ' . - - '' '.-'. . .. ' ' jt, k f. ' , "vr..; V U ' ' i" . i ' ' :. ' !,. : t . !-';- . ' X - ' -)'-.' 1 V , . .v- . . . . a" , J .,:,v ' ' ' V. , - -y?r ' x- , - , - . 4f r ' i ' ' 4 f i , ' , C yf i.' p- ' ' ., ' 'jf ''..or'-J'x i'", - ' fl r 1 ' fföf. ( J . T k V, - . ' i L, , l ',:.' . ' i 1 ' , - , i -! m f - . .... u . ..., v , ' .i. ... . ..., ... . , i v' . , . . y t o ,: n,u rri0 j 1 - ". V'X VV' s' i -, , V t : - s VH Y .rlJL ' V ' , v-- yVxKft X' V; : V - , - -- ' 1 , V ' v , X-x : ' V. v wÄv ( A t-'-.-Äi' '.7-v-'. i fUW'Xj - , X'. 'r:lJ.i' V'J t i H'l "V ';XXV-' x. v. X- - rXK f.4y iV-'. !- ' , .XOsJ V V ' V- k.,x . a-wi,j ;ÄlSfC.j; -sat 'iL ,..,.. ,.m . ' .4, W - vV ti "it I ' ' ' JlX'XX - !-!i 'XX: r-i$ K-dr . i'1- - r fi! V'Ä7-' ' - ... v-il . 'MiJtOjria j j rwc w: i'' ' 'j t i f 'o'" .,M!r . i.p . b . V ' . ' ' . . " . "A - , ' ' if ,r l l x- , , ,Ji?'.TM-lt . . . ---r ; v.-'trr ' ' . rhi , . j :V : : ' : V'!'"'" s , - '.. v f F, 4 iAf Wftf4"" " , 'r-'.'" .' J i,i 1 ' ,, r.m.i, . n 0 o f-yw il -1 m , , ,, , , , . , .f ? '., ' jr' 1 - y '-y " ' U , ji f, yft ' - fl ' - ivni II I -V . . st" ij ' , f 1 ' - . t 71 iw i .A. '. ilMzuuber. Ter Film im Kriege. Gefahren der Ausnahme. Wert bes KriegSfilmö. Englische Fakes". Kitchencr's Millionen ans dem Lederstreifen. Als in den ersten Augusttagen deS Iah tti 1914 Europas Cchicksalsstuiie schlug, als das bewaffnete Deutschland und Oesterreich Ungarn auszog zum glorrei chen Kampfe, da zogen mit den Heerscha nn Männer hinaus, die man in großen, früheren Kriegen nie gesehen hat. Diese Männer schleppten einen viereckigen Kur belkasten, ein Dreibein und zahlreiche Rollen Films. Cie gingen an die Front, um den gewaltigsten Kampf aller Zeiten im wandelnden, lebenden Bilde festzuhal ten. Was diese Männer bisher geleistet haben, kann gar nicht genug bewertet wer den. Die Kinematographie des Krieges hat sich ZU einer bildlichen Chronik deS großen Weltenbrandes entwickelt. Als solche ist sie sogar unübertrefflich. Wie hilflos ist doch das Wort auch das des gewandtesten Schriftstellers. wie nichts sagend die tote Photographie gegenüber em alles belebenden Film, der uns un sere Brüder im Felde vorführt, wie sie dort draufzen leben, wie sie arbeiten und myui, ivic ic ciuuc uiiu ijc uttc ciuuucn in gleicher, männlicher Fassung zu ertra gen wissen. Wir sehen unsere Feldgrauen und ihre Verbündeten in ihrem primitiven Heim, dem Feldlager, unter braunen Zeb tcn oder in Erdhöhlen. Bor allem aber sehen wir sie in blutigem Kampfe, in ruhmreichen Siegen. Und wir d'ie Heimatfernen erhalten durch den Film ein Stückchen Heimat, erleben mit unse . I 1 ( " v -) . " y 4- f"v ' , t v " v .5 tr'j "fW . W' - - 9 ' r- rf""l V J . - y-v, 'VVÜT v 'V-l;' i ' A ff " i ''f v-ft Martz Pickford in Die kleine Filmkiinigin. Mary Pick ford. Tenement, Thespiskarren und Belag. Beharrlichkeit führt ans Ziel. Vom $5CF:fni" zum $100,. c00.Ttar". Geld kein Glück. Mary Pickford ist ein Name den heute alle. Spatzen vom Dache pfeifen. In den kicklersirablenden Tbeatcr Distrikten der ! ' ' V-v iJ ii' ' L " x X ' I l" l' ' ' 1' , 1 . JsySa FÄAi ji. Weltstädte, im friedlichen kleinen Landä siadtchen, wo der Kienlopp die einzige Vergnügungssiätte ist, in den Mining iT.Mua Via tmffdM 1 tnrni( m anftt Wt CUlsiCllSr ivu Uiuiiui iiiiiiui' lich ein Wandcr-Filmtheater erscheint, überall glänzt und klingt der Name der kleinen, blonden Filmkönigin. Sie hält den Weltrekord sür Filmpopularilät, für Berühmtheit, und neben anderen Rekorden auch den des größten Einkommens einer Iüngerin der elften Muse. Obgleich nun Mary Pickford der G??ßnmtter wie den Schulkindern, dem Trusl-Präsidenten und dem Arbeiter bekannt ist. so giebt es doch nur wenige Leute, die wirklich wissen, wer Mary Pickford ift und wie sie die Leiter ,um köchsten Erfolge hinaufkletterte. Wie ein leuchtender Komet ist sie plötzlich am Himmel des Film-Ruhms erschienen, um gleich in seltener Pracht und Herrlichkeit zu strahlen. Aber so unbekannt, wie die eines Kometen, ist für die breite Masse" auch ihre Herkunft und Laufbahn. Wie kam es nur, daß Mary , Pickford die Königin des Films wurdeZ Vor garnicht langer! Zeit, da lebte in btm übervölterten Tenemenihaus-Bezirk New orks eine vierköpfige Familie, deren Haupt Frau Pickford war. Die Mutter führte einen recht schweren Kamps und ließ sich ki-ine Arbeit verdrießen, um das tägliche Brot für drei immer himgrige Mündchen hkrbeizus'Sasfcn.' Ihre Kleinen waren Lottie, Jack 'und Mary. Sobald die Kinder pie Schule vcklicßen, mußte t.fr ' z '', " ; . A i. ' AibJiiiiub(Hh Abmarsch zum Ech!itzengrabenBau. rem Volke im Wandelbild die 'großc'tl serne Zeit. Wer jetzt, in den Stuhl des Wandelbit bertheaters zurückgelehnt, die mancherlei Kriegsbilder vor seinem Auge vorüber flimmern sieht, der ahnt gar nicht, mit welchen Mühen und Gefahren die Her stcllung der Bilder erfolgt ist. Die Kino Operateure arbeiten an der Front in Sturm und Regen, in Kälte, Hihe und Entbehrungen, um den Dahcimgeblicbenen und der ganzen Welt ständig neue Auf nahmen zusenden zu können. Sie ertra gen die gleichen Strapazen wie 'die Trup Pen, sind obeMein häufig noch größeren Gefahren ausgesetzt als der kämpfende Soldat, der im Graben und Unterstand Schutz 'findet, während der Kinomann schutzlos den Geschossen preisgegeben ist, wenn er aus dem Graben hinaus muß, um Aufnahmen im Felde zu nehmen. Dort platzen die Granaten, krachen die heulenden Schrapnells, pfeift der Geschoß Hagel der Maschinengewehre. Und die Kugeln und Geschoßfplittcr machen keinen Unterschied zwischen Soldat und Wandel bilder-Photograph. Schon wurde einer der wenigen zu den deutschen Fronten zu gelassenen Operateure, deren Gesamtzahl kaum ein halbes Dutzend beträgt, durch eine Schrapncllkugel verwundet. Ein an derer entging bei der Aufnahme einer Lrückenfprengung nur 'um Haaresbreite dem Tode durch die umhersausenden Sbrengstllcke. Der Kinomann ist tapser und mutig genug, um alle diese Gefahren und Strq pazen zu überwinden. Sie sind nicht seine einzige Sorge. Eine erlxblich größere Schwierigkeit bildet für ihn die Tatsache, lfc' ysuEsew . - 1 ' ' i . It - , ' "v " ' . . , fc - it-muj ) ... v 4-;'V ' ir, : v i; l '" ' W;, - 1 - w- A : "Arv ' - v "J ! , ir - V " ' " sy r- wi little Peppino". Als sie selber mit ran und helfen, den Brot korb der Familie zu füllen. Klem-Mary hatte Lust zur Bühne zu gehen. Eine $6 Stellung als Laden mädchen behagte ihr nicht. Sie war ein ernstes, strebsames Mädel, das in der Bühnenlaufbahn kein Mittel zu eleganten Kleidern, zahllosen Verehrern und einem seinen Leben, sondern einen Beruf erblickte, in dem man sich redlich plagen muß, wenn man weiterkommen, ein anständiges ädel bleiben und sur Mutter und Ge schwister Geld verdienen will. Frau Pickford wußte, daß ihre Tochter so dachte, und sie ließ die Kleine wohlgemut ziehen, als Mary bei einer nicht gerade hervor ragenden Theatertruppe ein kleines En ga'gkment erlangte. Herzlich wenig Ruhm und irdische Schatze hat Frl. Pickford auf dem Thespiskarren errungen. Aber gerade dieser Umstand diente dazu, ihren Ehrgeiz anzuspornen. - Bei ihrem ernsten, verständigen Streben schwebte der kleinen Mary ein besonderes Ziel vor: Sie wollte sür David B;lasco spielen. Sie verliebte sich geradezu in diesen Gedanken, konnte ihn garnicht mehr loswerden, und setzte sich darum hin, um dem großen Thcatcrmann ihre Dienste schriftlich anzubieten. Wie olle bedeutenden .Theaterleute er hielt auch Herr Belasco mit jeder Post Briefe von großen und kleinen Talenten, die ihm ihr Herz ausschütteten und ihn um Anstellung baten. Solche Briefe man dern fast Immer In den Papieikorb, Mary Pickfordwußt: dies und sie wiederholte deshalb ihre Schreiben regelmäßig von Zeit zu Zeit mit einer rührenden Beharr lichkcit. Wie der stete Tropfen den Stein höhltso machten auch diese Bliese schließ lich Eindruck auf den " großen Theater mann. Er wurde auf d! kleine MLdel aufmerksam, di ihren Brieflein immer ein Bild, stets mit einem anderen Gcsichtsaurdruct beilegte. v; ( A It 4 U ' r . ' Mlll r : ' 4L r-,A X i. ' -!". . rtj4. n . . ii vs : :- ' . - f ! . f ' ! ' i t - :v. ' n ". j. y t i irk mimmmtt , daß er an der Front nicht gewünscht ist. Obgleich er von der obersten Kommando behöbe konzessioniert ist, so ist er doch bei den höheren Befehlshabern, bcsonocrsdkn Etappenkommandeurcn herzlich wenig be liebt. Für diese hohen Herren hat nur das Zlveck und Bedeutung, waö von militä rischem Interesse' ist. Alles andere ist nach ihrer Ansicht nicht .nur höchst über flüssig, fondern sogar hinderlich für die militärischen Interessen". Ein solches Hindernis ist der Kino-Mann, der mit sei nem Kasten immer da angelaufen kommt, wo wirklich was von militärischem In teresse" vorgeht, der dort im Wege steht, und darum den hohen Militärs ein Dorn im Auge ist. Die Herren Etappenkom rnandeure dulden am liebsten keinen ein zigen Zivilisten in ihrem Bereich, ckdllen kein Fuhrwerk, kein Auto ihre Etappen straßen benutzen sehen, damit alles für die militärischen Vorgänge frei bleibt.. Im Innern ihres Herzens verwünschen wohl diese Etappenkommandeure die Kino Kerle, die mit ihsem Kurbelkasien auf ihren schönen Straßen spazieren fahren. Alles dies zwingt den Wandelbilder Photographen beständig, alle nur irgend erlaubte List anzuwenden, um sich dem Auge der Gestrengen zu entziehen und dorthin zu gelangen, wo's" wirklich was Ausregendes und Sensationelles aufzu nehmen gibt. Schlau wie ein Fuchs, weiß er sich überall durchzuschlagen, immer dorthin zu gelangen, wo die unfehlbare Spürnase ihn Großes wittern läßt. So führt er im großen Kriege noch einen klei nen Krieg hinter der Front mit allen Denen, die durch die Brille deS militari schen Interesses' nicht sehen wollen, daß der Krieg eigentlich nur ein riesiges Ar beitsfcld für die Jünger der Lichtbildkunst ist, wie die Letzteren wohl denken mögen. Worin besteht nun der große Wert der Kricgswondelbildcr? Was die Öffentlich A i J', - , ' ' L,vsrrs', . r atmi,.m - Madame Buttcrfly. "Eines TagcS steht Klein-Mary vor dem Zerberus, der den Eingang zu Herrn Belascoö Privatbureau 'bewacht. Sie teilt dem Wärter mit, daß sie Herrn Belasco wegen einer Anstellung sprechen will. . Komme übermorgen, nächste Woche oder besser in sieden Monaten wieder, Kleinchen. Jetzt ist niz zu machen." Aber Ich muß ihn unter allen Umstän den, unbedingt, unaufschiebbar heute, jetzt gleich, sofort sprechen!" So hatte noch kein Mädel zu dem All gewaltigen zsprochen. Der Große kratzt sich verlegen hintcr'm Ohr und schiebt dann in das Bureau: Ein Kind muß, Sie unbedingt, un aufschiebbar, gleich, sofort sprechen, Herr Belasco!" ' Herein in das Allerheiligste tritt das blonde, süße Mädel. Ihre ausdrucks vollen, schönen Augen blicken ängstlich in die des Theatermannes. Dann rafft sie allen Mut zusammen und haspelt das Sprüchlein her, das sie auf dem Wege zum Theater wohl hundertmal bedacht hatte: Ich heiße Mary Pickford. Unsere Truppe spielte gerade in der Nachbar schaft, und da bin ich) schnell mal herge kommen. 'Ich habe Ihncn schon oft ge s rieben. Ich möchte gar zu gerne unter Ihrer. Leitung arbeiten. Bitte, bitte, ent täuschen Sie mich nicht. Geben Sie mir eine Rolle. Ich habe schon davon ge träumt. Sie müssen mir eine geben. Sie können es geradesogut jetzt tun, weil ich nicht eher fortgehe, bis Sie ja gesagt haben." Herr Belasco, ein gründlich Menschen kcnner, hatte sofort erkannt, was für ein Prachtmädel da vor ihm steht. Er lächelt über die kindlich-ängsiliche Zudiinglichlcit der Kleinen vnd sagt in aller Seelen ruhe: Sie sind engagiert!" Hei, wie ist da dasblonde Trotzköpfchen itsyy- rscxiiii - . . , ' , rr ' . ' . ' U.;H:i -, . " j k - y iA i iß in -v ' - 2 X-A X v V mir j i ( r- r v - i - x ' rr I I? z ! ' i II ' . ' . , k 4 " f. A'- vi,'.,-- , '.'.s,....'. -.-." . rH-y' . jr-!i .iVjyft., Im Winterkleid am Lagerfeuer. keit vorläufig freilich von Kricgsbildern gesehen hat, das ist keineswegs die wich tigste Errungenschaft, die wir der-Licht bildkunst auf dem Schlachtfelde verdan ken. Das Wichtigste ruht noch als Chro nik für Zeiten im Schoße der Archive und wird dort ebenso sorgfältig behandelt, wie die Geheimnisse der preußischen Staats archive. - Wahrscheinlich wird es nur einer viel späteren Zeit vergönnt sein, hier Ein blicke zu tun. In der Verwertung des rein militärischen Films sind die Ocster reicher am weitesten vorgedrungen. In Wien ist ein besonderes Filmarchiv des Weltkrieges" geschaffen worden, dem be reits Tausende von Film-Metern einver leibt sind. Sie sollen in erster Linie zu Studienzwecken dienen. Die Besucher der Militärakademie werden in einem bcson peren Saal dieses neuartige Unterrichts mitte! und Anschauungsmaterial zu Ge sicht bekommen. Die nächstwichtige Bedeutung der Kriegsfilms ist, ihr Propaganda Mit. Das Wort Propaganda hat in Amerika einen bösen Beigeschmack bekommen, weil damit das Lügengebäude der- Anglophilen untergraben wird. Gegen die Mittel mächte kann man jedoch nicht den Vor wurf erheben, daß sie durch Wandelbilder Sympathie bei anderen Völkern zu erlan gen suchten. Das taten nur .die Alliierten, wie wir gleich sehen werden. Die Deut schen ünd ihre Verbündeten haben aller dings ein lebhaftes Interesse daran, durch wahrheitsgetreue Kriegsfilms den Lügen und Entstehungen ihrer Feinde entgegen zutreten. Nicht nur im feindlichen, auch im sogenannten neutralen Ausland wur den und werden Bilder gezeigt, die von den ' Alliierten absichtlich zu dem Zwecke hergestellt sind, um gegen unsere Brüder Haß und Entrüstung zu wecken. Eng land verbindet mit diesen Hetz-Bildern noch eine ganz besondere Absicht. Wenn r- xxsÄ -Mm y-t-. i -j t ' k -'i n t i " V M ,.. ? A i - r. ,1 "TM nrVrMj - V ' i ' ' 'i ..1 ,y;JUl ''v' V, K 'iM,, r KsxZ2t est' , . 'ijS fi I 7 i V i - X v , '-, i , V lA.K , ' '" -V . - f 4 4r , ' ' , ' V. , Yi'HMi.' ' " X ? ' - r 5- ' . ' , i 'V - A!it G. Martin im Acroplan. vor Freude gesprungen. Sie hat sich nur noch schnell erkundigt, was für eine Rolle sie erhalten würde, und ist dann schnür stracks zur Mutter gelaufen, um ihr die große, herrliche Kunde zu überbringen. Bei den Proben der ihr von Belasco gegebenen Kinderrolle in The Warrens of Virginia' fiel Mary Pickford schon durch das tiefe, gründliche Studium nd Eindringen in ihre Rolle auf. Ganz für sich allein versuchte sie zwischen den Au lissen alle Posen. Sie wiederholte immer und immer wieder die Worte ihrer Rolle, um den schönsten Wohllaut herauszubrin gen. Sie war scheu und zurückhaltend, und doch der frohe Geist des Theaters. Sie inspirierte durch ihren Fleiß, ihre Beharrlichkeit und ihre Herzensfreude. Fast drei Spielzeiten hindurch trat sie in .The Warnas of Virginia" auf, bis das erfolgreiche Slück abgespielt war. Nun sollte die große Stunde schlagen, die Mary Pickford fand und in der sie sich selber fand. Nach At,.auf des Kontra! tes, als aller Verdienst für Mutter und Geschwister drausgcgangen war, hieß e eI neue Arbeit suchen. Das war im Juni 1909. Die Wandelb!lderIndustrie steckte damals noch'! den Kinderschuhefi. Einer der ältesten Tempel der elften Muse lag zu jenen Zeiten in der 14. Str. New Forks. Es war da! Atelier der Bio graph Gesellschaft, das schon oft die Wiege aller Filmgrößen' und der Kin deraarten Xder Lichtbildkunst" genannt worden ist. Torthin wanderte an einem frühen Juni Morgen Klein-Mary. Sie ging auf gut Glück, ohne Empfehlungen, ohne jemanden zu kennen auf die Suche nach Arbeit. Die Tränen traten ihr in die Augen, als sie die barsche Abweisung erhielt: Wir brauchen keine", und eine Tür vor ihrer )kasc zutlappte. , Der Aiclicr-Leitcr hatte jedoch ihre Adresse aiisbcwiilirt Jhin hdte die zar'.e Schönheit de! jungen Mädels gcsallcn. . " -" die Neklametätigkeit, die Regierungsmaß nahmen, die Volksreden der Minister und Politiker, die Zeitungen und die unermlld lichen Reuter-Lügen nicht vermögen, den britischen Patrioten zum Kampfe für sein Land zu veranlassen, dann tuts vielleicht der Film. Deshalb hat England die Wandelbilder mobilisiert und die Fabri kation von Kriegsbildern in großem Maß stabe organisiert. , Daß alle diese Films nur gemimt" wurden, geht schon daraus hervor, daß überhaupt keine französische oder englische Firma die Erlaubnis erhal ten hat, sich bei der Armee aufzuhalten. Wohlweislich hat man vielleicht Jndis kretionen über Zustände an der Front be fürchtet, die auch einem Zensor eventuell entgangen wären. Man zog es also vor, die Ariegskilder. at Home" zu machen, oder sie bei ausländischen Gesellschaften in Auftrag zu geben, die auf Staten Js land, in New -Jersey oder Kalifornien ihre Aufnahmen machen. Daß alle diese FilmS Fälschungen sind, sieht der Sach verständige und der scharfe Beobachter, trotz aller technischen Knisfe der 5!ino gisseure, das ganze sehr realistisch zu gestalten, auf den ersten Blick. In England dient als Schauplatz der heroi schen, zur Anwerbung verlockenden Kämpfe, dir selbstverständlich immer mit einem möglichst unblutigen, glorreichen Siege der Briten enden, ein hügeliges Gelände an der Südküste, tas den Besuchern der Wandclbildertheater abwechselnd als pol nischer, französischer oder flandrischer Kriegsschauplatz vorgeführt wird. Land arbeitcr, Bauernsöhne, Fischer und 'alle müßigen halbwüchsigen Burschen aus um liegenden Ortschaften werden als Darstcl ler gewonnen und gedrillt. Die eiik?n werden in deutsche Uniformeki gesteckt. Die anderen, in Khakikleidern, stürzen todes mutig auf den Feind" los, um ihn zu' - ;sr ' v . , , "' , - ; " , " .tfT i t v i i " - !' ''A- 'JA r s i Peppino." Und als er Hilfe brauchte schrieb er an sie. So wurde Mary Pickford eine Eztra". Sie war fleißig, folgsam, kam nie eine Minute zu spät, wohl aber eine Viertelstunde früher. Sie arbeitete mit allem Talent, das in ihr steckte, und blieb doch nur die' unbekannte Ektra"-Spicle-rin. In welchem Film sie zuerst aufge treten ist, steht nicht genau fest, weil da rllber nicht Buch geführt wird. Manager Doghcrty behauptet jedoch, es fei Der Geigenbauer von Cremona" gewesen. Er erinnert sich nämlich, noch, wie er !e Eztra" angeschrien hat, als sie eine Lie besszene spielen sollte: .He, Miß! Zum Donnerkeil, lieben der hassen .sie en Mann? Legen Sie Ihre Arme ü,n ihn und lassen Sie sich umarmen!" Mary Pickford war bald das, waS man einen Erfolg" nennt. So eine tüchtige Kraft hatte die Gesellschaft selten gehabt. Und dabei war die kleine Blondine der Schutzengel all der Zungen Mädels, die sich als Extras" kümmerlich durchs Le ben sckilag'n und srob sind, wenn sie ir- gendwo für eine einzige Aufnahme An stellung und $o erhalten können. Nur ein Gcschichtchen ist ans den Biograph Tagen Mary Pickfords lebendig geblic ben. Sie war damals noch nicht so be rühmt, daß man Anekdote von ihr nie derschrieb. Die eine Geschichte lautet: Ein junges, armeS Mädel, das glück lich eine Anstellung als Ertra" erlangt hatte, wurde vor der Aufnahme an das Krankenlager ihrer Mutier gerufen, für die sie sich von früh bis spät plagte, um Zroendwo Geld zu verdienen. Die Na richt bedeutete nicht nur. daß die ttrankl,cit der Mutter" sich verschlimmert hatte, son dern auch den Verlust der bitter benötig ten fünf Tollars. Als das Mädchen mit Tränen in den A,'.grn aus der Trupp: trat, tippic ihr jemand auf die Schultern. Sie blicite um und sah Mary Piclford. Weine nicht", flüsterte Mary. .Geh' n t?0i?---sxq rv i mrs- 1 V i . v xxv ; mi Vr US r t m rW's V:'W , - iMl iJJL .411- - - , , -Jas V I. , r i , . .v.-.v, :- ,::.,; r -a t v i -ji.- ; ,jz;.nt I nr, . 'xx ; v: ri . r xS- .. :::: u,,- " .n( . a . x . " wsw, -iii X . P- Y ' IM x c ' - t ' ? I A- . . , . - -A if . IM y . . k 1 f fr i : - -i ' A v" il - l .- il, s t 1 - ' ;i " 4 : H I m , V- Ü --. f " , i -W , I ' . " I - . "' ! i ii v'-t ' i r n in m s ; Wrr i rvi: i ... v r r W tV (rv!' Il Offizier und Bursche im Tode gkehrt. annihilieren. Granaten werden abge schössen, Sprengbomben geworfen, wobei die Regisseure und Techniker alle Hände voll zu tun haben, um die elektrischen Kontrollaporate zu bedienen und die Hitze des Gefechtes nicht wirklich lcbensgefähr lich werden zu lassen. , ' Auf allerlei Tricks verfallen die Zerren Briten, um ihrem Bolk vorzuschwindeln, daß Kitchener andauernd seine Mimo nen" nach Nordsrznkreich schickt. Sie spicken einen langen Lederstreifen mit hol zernen Bayonetten, und nehmen dann das Bild einer Dame auf, .die von ihrem Zim mer aus durchs Fenster den Vorbeizug neuer Heermassen" betrachtet. Von außen rollt der Lcdcrstreifen mit den Bayonetten an der Fensterbank vorbei. Durch die Scheiben gesehen sicht die Sache genau so aus, wie die Film-Ueberschrift sagt: Endlose Truppenzüge der Alliierten be geben sich an die Front." Nur schade, daß der Krieg nicht auf der Leinwand, fondern in blutigster Wirklichkeit entschie den wird. Der Kriegsfilm erfüllt also die verschie denartigsten Zwecke, und bleibt dabei doch, was er von jeher war: die beliebteste Un terhaltung der breiten Massen. Das ist er auch an der Front, nur werden dort wenig Kriegsbilder aufgeführt, daftir aber recht viele von den anderen. Dabei ist unter allen Zerstreuungen, die den. Sol daten im Felde in den Ruhepausen ge boten werden können, das Kino die scl tenfte und begehrteste. Darum ist in Frankreich ein findiger Geschäftsmann auf den Gedanken gekommen, einen Auto Kientopp einzurichten, der hinter der Fcucrlinie von Ort zu Ort fährt, um den Mannschaften angenehme Stunden zu be reiten. Das ..Nahen des autofahrenden Tempels -der elften Muse wird vor der Ankunft schon durch Anschläge bekannt ' ; i - . Vt ifufä , I I !.', I ! s ' i i'S , I ? t K- i -J L r,-- S I , , ' T& I' 1 ' m 1 1 Das Findelkind in ruhig zur Mutter. Die fünf Dollars weiden morgen hier sein. Lass' nur Dein Kostüm in meinem Anklcidezimmer liegen." . " Die viel' Volk"-Szene wurde gestellt. Das abberufene Eztra-'Mädel beantwor tete seinen Namensaufruf und erst später wurde bekannt, .daß die kleine schwarz haarige Italienerin im bunten Kostüm, die unerkannt für ihre Kollegin einge sprungen, die heutige Königin des Film" war. Im alten Biograph-Studio hat sich auch der wirkliche Liebesroman Mary Pickfords abgesviclt. Der Held war Owen Moore. Das letzte Kapitel dieses Romans ist noch nicht geschrieben. Er beginnt vor der Kamera und zwischen Dekoration stücken. Sein zweites Kapitel spielt vor dem Friedensrichter. Die Hauptpersonen sind Mary und Owen, die den Ring w:ch sein und das vielsagende Wörtchen Ja" sprechen. Sogar zweimal ist dieser Bund geschlossen worden. Das letzte Mal in Ue bereinstimmung mit den Gebräuchen der katholischen Kirche i r vorigen Frül'r von einem Mönche in der historischen San Juan Missioir zu Capristano, in Kalifor nicn. Das nächste Jahr 1911 brachte allerlei Wechsel, Krankheit, ein Engagement bei de. alten Jmp-Gescllsaft. wo Mary ihre ganze Familie Im Film vereinte, eine Rückkehr zur Biograph Gesellschaft, wie der ein Auftreten unter Belasco in The good little Tcvil", nd dann kam der An fang der eigentlichen Rubmeszeit mit den Famous Players. Mit dieser Gesellschaft hat Mary Pick fordihr Größtes und Höchstes erreicht. Siwurde mit den Famous Players und die Players mit ihr das. was das erste Wort des Namens der Gesellschaft besagt: berühmt". Ein Triumph nach dem -der krönte ihre Arbeit Ihr Houpler folg beruhte auf ihrer reizenden Person- " jffy' v?'"s-f ?tr-y" ""V j-'- ?--t 7' ' ' 'i-rJr"?"vt -r- ff'gy.'- "bJ ry--nr '..' ' 'rt. m ' sv iA i. i I 't JS it v i f Ar'' tr" . 4. , i 's gegeben, auf denen die Stunde und die Dauer der Vorstellung verzeichnet ist. Diese Kunde verbreitet sich stets wie ein Lauffeuer durch Gräben und Loger. Die zur Zeit der Vorstellung beurlaubten oder abkömmlichen Leute kriechen aus ihren Unterständen und Zelten hervor und be geben sich-on den Ort der Aufführung, die meist am Abend oder in der Nacht er folgt, da nur selten eineEcheune gcfun den werden kann, deren Inneres sich ver dunkeln läßt. Die Krieger haben ihre Bänke Und Stühle selber mitzubringen. Kaum ist das Film-Auip-' eingetroffen, so baut der Operateur -äus mitgebrachten Brettern einen Verschlag, in dessen Schutz ' er erst die Eintrittsgelder annimmt und dann seinen Apparat aufstellt. Ein Ruf die Gespräche verstummen, dös Gc rausch der drehenden Kurbel wird ver-. nehmbar. Und vor den gespannt auf die Leinwandfläche gerichteten Augen all der hier versammelten Infanteristen, Artille ristenPioniere und Kavalleristen erscheint iin Flimmerbuchstaben der magische Titel des dreiaktigen Filmdramas: Das Ge heimnis der .Unterwelt" oder Durch Schmutz und Schande zu Liebe und Glück" Erster Tcil Der Mord der maskierten Gräfin" Ein Film-Histörchen, auch auf Kosten der Kahlköpfigen: Klein Gleichen hat eine fürchterliche Angst vor Wandelbilder Indianern. Sie sitzt im Theater und fragt ihre Mutter: Sind die Indianer schon dagewesen?"' Nein,, mein Kind, die kommen heute nicht," beruhigte Pe die Mutter. Doch. Mama. Ich habe große Angst." Sei still, sie kommen nicht." Mama, sie müssen hier sein." (.Unsinn. Warum müssen sie?" O, Mama," - das kleine Händchen weist auf die vorderen Bankreihen, wer hat denn sonst alle die Männer da skalpiert?" 'i t JtV&Jt 4MV , ?5- L js ( Ji.' .. ' . I kX rrii i f I xtÄ;iy yi. w t ' , -ss atjernnmumwuti, at- Tbe Foundling". lichkeit, ihrem weichen Gemüt, dem zarU Mitgefühl und feinen Empfinden, fowZ auf der gründlichen Beharrlichkeit ihr blonden Trotzköpfchens. Damit verein geht eine peinlichste Genauigkeit In ihren künstlerischen Wirken, so peinlich, dafc auch der schärfste Kritiker in all' den vic len Pickford-Films bisher noch nie eine, einzige Stelle entdeckt hat, in der die' Künstlerin von ihrer Rolle abweicht und sich Mätzchen auf eigene Faust erlaubt, was große Kräfte sich sonst nur zu gerne herausnehmen. Für ihr Wirken erhielt Mary Pickford 2000, die Woche, und zwar L2 Wochen im Jahr! Und als vor einiger Tagen ihr Kontrakt ablief, da rissen sich andtzre öc sellschaftcn um die goldhaarige Kleine und boten ihr bis zu $300,000 jährlich. Mary Pickford hat alle diese verlockenden Ange böte abgewiesen. Sie sagt über ihre Ab Ahnung: .Vielleicht begreift man meine Hand- llungsweise nicht. Es gibt so viele Leute. I m.fw l3 , r. r i-rx. utr.i? l'tllCIl liltlU UU YUIvvl UUIUUl VillUUu- ist. daß meine Zurückweisung ihnen als Wahnsinn erscheinen muß. Aber die :in zige Antwort darauf ist: Geld ist doch nicht alles! Mir gilt Glück und .-.f'if, denheit mehr als ein großes Einkommen. Echte Zufriedenheit kann ich nur bei den Leuten finden, mit denen Ich nun schon drei Jahre arbeite und die das größte Vertrauen zu mir haben. - Klein Mary hat recht. Sie ist c,..,lich und zufrieden. Sie kennt den Wert des Geldes kaum. Als sie bor einigen Tagen von ihrem Landsitz in 1' lifornicn hier eintraf, trug sie zwischeu dein Spitzen tüchlcin, der Puderquaste und den andc ren Geheimnissen einer Damenkandtasct'e so nachlässig, als ob es siinsijg Eelfls fcicn.,sinze $15,000 in guten, nennt Banknoten. Sie weiß nicht mal, wie ihr: eigenen Scheck? aiii'sehkN Das übcrl' sie alles der Frau Mama,