Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 19, 1916, Image 9

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ZixUntf Camstaix, 19. Arbr. 1916.
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Die Automobil - Industrie in den Vereinige
ten Staaten.
Ihre Ausdehnn nd ihr, Bebentnng. Ihre fflfiftvmfRnft ans ander
Industrien und Betriebe. Ihr Cinfluß m,s Kapiialbewegung und auf all ,
gemeine Lcbenssübnmg. -
Mit dem Wachstum und der Größe bei
klutomobil-Jndustr in den Vereinigten
; Staaten hält nur eine einzige andere In-
, dustrie, nämlich die elektrische, einen Ver
; gleich aus. Beide zusammen haben unser
GclcllschaftSIcben, man möchte beinahe
sagen, auf den Kopf gestellt, und ihre
volkSwirtickaktlickie Bedeuiuna ist tonn
durchgreifender Macht. Von der Auto
mobil.Jndustrie, die augenblicklich im.An
geficht der eindrucksvollen Ausstellung im
Vordergrund des allgemeinen Interesses
steht, soll hier die Nebe sein.' Nicht so
Wohl durch eine Anhäufung von Zahlen
und Statistiken, als durch eine Betonung
ihres Einsluffes auf das ganze gesell
schaftliche Leben und auf die Volkswirt
schaft.
Nur in aller Kürze sei hier erwähnt,
daß der Wert der im letzten Fiskaljahr
verkauften Automobile sich auf $625,000.
000 stellte. Die Ausfuhr betrug rund
) $100,000,000. Die Industrie konsumierte
13,000,000 Barrels Gasolin und 20,000,,
i 000 Gallonen Schmieröle. Acht Millionen
. Weisen wurden verbraucht, und nur in
Ytiiem Staate allein wattu 1.000 Arbei-
ter in Automobilfabriken beschäftigt.
j Genügen diese Ziffern, vm mit ein Paar
j Strichen den gewaltigen Umfang der
öluto-Jndustrie zu zeichnen, so wird das
Bild noch lebhafter durch die Strahlen,
mit denen sie in andere Industrien prn
:mleichtet. Man hat berechnet, van in
der obrn angegebenen Zeit Motorwagen
zehn Milliarden Meilen zurücklegten.
Angenommen, daß nicht mehr als drei
Passagiere auf jedes Gcfährt kamen, so er
jiibt dai dreißig Milliarden Passagier
Steilen. Die Eisenbahnen beförderten
tn dem nämlichen Jahre 1,032,000,000
Passagiere auf Strecken von durchschnitt
iich je 34 Meilen, was eine Passagier
Lleilenzahl .von 34.000.000 ergibt. Kein
Wunder, dah die Eisenbahnen eme Auto-,
mobil Konkurrenz merklich fühlen, und
dah infolge der Konkurrenz, die ihnen die
.Jitneys" machen, manche elektrische Bah'
n am Hungrrtuche nagen.
Das Automobil und das Telephon
haben mehr als alle Predigten und
Schriften für Verbesserung menschlicher
LcbknZverhälinissc, von Horace Greeleh bis
in den heutigen Soziologen der Rück
ärtsbewegung von der Stadt aufs Land,
klorschub geleistet. Farmer in großer
Zahl wohnen jcht in Städten oder grötze
im Ortschaften und gehen auf ihre Far
nttn wie die GcsSiäftsleute nach ihren Ge
schäfisplätzcn gehen. Farmer bleiben auf
chren Farmen' wohnen, wenn sie eine be
quefrie Verbindung mit einer Stadt haben.
Vorstädte wachsen ins flache Land hinein,
und das flache Land wächst in die Städte
hinein, f daß in der Umgebung von
Ttädten die, Grenze zwischen Stadt und
üaiid immer mehr verschwindet und Grund
and Boden in solchen Gebieten erstaunlich
im Werte steigt. Mit dem Zug aufs Land
zeht aber der Bedarf an Automobilen
Hand in Hand. Wer sich dort ankauft,
schlägt die Ausgabe für ein Automobil
zum Kaufpreis des LandeS. um sich unab
hängig von Dampf- und Trollcy Bahnen
zii,machen, wie er sich ans den beengenden
Mauern der Stadt befreit hat. ,
ttleickerweise wirkt die stetig zuneh
mende Bttiuhung von Automobilen föi
ond auf die Bestrebungen für Beschaf
fung von mehr und besseren Lands! rohen.
?)fan berechnet, dah gegenwärtig auf jed:
Milc Landstraßen ein Automobil kommt.
.iid nahezu ein Automobil ans jede Oua
vraimeile des Gebiets der Beecinieiten
-laatcn. Und weüerhin bewirken besser:
Landstraßen eine Steignimg .im Werte
. .'er ,xarmianoeren. man hak immer
) b'haiiptet, daß Farmen, die ivcitcr als
th Meilen von einer i?,ise,ibabn entfernt
lii-d, wertlos ' sind, weil die Kosten der
I agenfuhie den Profit aus der Ernte der
schlingen. Mit - dem Ssustxiu und der
( 'eitrrfiihrung von Landstraßen nach den
) Farmen hin ändert sU das, und die
Transpl?r!kof!cn der Farmprodul! nach
I ren Markten verringern sich ganz wescnt-
hri, namentlich wenn man die größere
'Lilliqkeit der B:sördening durch Lastautos
in Betracht zieht.
Eine Berfchiebung von Kapitalien im
Betrag von $fti5,0CK,000,, die im letzten
Rechnungsjahr zum Ankauf von Autcmo
tlenrwndet worden sind, kann, sich na
luntch Nicht ohne störenden Einfluß auf
andere Industrien vMiehen. Indessen
ist bei Berecknungen dieser Art mit Vor
ficht zu Werke zu gehen. Als vor einigen
Jahren der ptzliche' Aufschwung der
Elcktrischlicht Industrie den Wert des in
Gasanstalten angelegten Kapitals zu be
drohen schien, hat sich diese Bfuic!;hm
als Unbegründet erwiesen. Tic Gasin
dustrie. durch die drohende Konkurrenz z
neuen Verbesserungen des Gaslichts v.1
u Einfllhri, ihres Prorükte in ne.
Gebiet, angestrnt. hat sich in unöermin'
dertcr Stärke neben der elektrischen be,
hauptet. In gleicher Weise haben sich dil '
Eisenbahnen gegen die Konkurrenz dci
Autos im Passagicrtransport dadurch zu
wehren gesucht, daß sie den elekirischen
Motcr in ihren eigenen Dienst gestellt ha
den. Erst unlängst hat eine der Trans-
tontinentalbahnen elektrischen Betrieb über
die Rocky Mountains eingeführt und in
folge der dadurch erzulien Kostenverrin
gerung ihre, Profite wesentlich vermehrt.'
Bei den Eisenbahnen lag die Scl?t so,
baß d Besitz, der Strecken und ,k,?s Bahn,
korpers den eigentlichen Wert 'biibele,. fa
daß Elektrizität eher. ein- Beistand als ein
Konkurrent war. Nun kommt aber das
Automobil und stellt die Landstraßen freu
Passagierbeförderungs Konturrenten der
Lisenbahncn frei zur Verfügung, gerade-,
so wie die auf StaatZkcsten gebauten Ka
näle den Eisenbahnen Konkurrenz ma
chen zu dem ausdrücklichen Zioecke der
Niedrighaltung der Frachtraten. Die
Motoi'Jnduftrie räumt ein, daß sie zur
Deckung des Ausbaus und der Vcrbesse,
cung von Landstraßen, ohne welche du
Industrie überhaupt nicht vorwärts kom
men kann, durch Besteuerung herangezo
zcn werden darf," aber sie macht zugleiel;
zeltend, dah ihre Profite nicht so groß
lind, als man aus den Verkaufsziffen,
zuleiten pflegt. Tatsächlich geht di,
Unzahl der Automohilfabrikantcn zurück,
die Konkurrenz ist so stark, daß nur di?
iüchtigsten und kapitalkräftigsten sich hal
!en können. Die Fabrikanten .erklären,
aß eine Steuer auf Autc mobile eine Be
steuerung. der Arbeit bedeutet, weil 9.
Prozent der Herstellungskosten auf Arbeit
kommen. Der Turckschniitspreiz einer
Maschine ist jetzt ungefähr $800, und sie
ist schon lange nicht mehr" ein Luru'ge,
Anstand, sondern in der Häuptsache ein
tcutzgerat und sollte als solches nicht zÄ
Eteuerzwecken herangezogen werden.
vor Einführung der kentsgen mo
deriie Berdcsserungen war der
AtomobilBtrkaus auf die Zow
mermonat beschränkt.
Elektrisches Licht und Telbstnnlasscr,
sowie die geschlossenen Willps.Knighl
lkars und die Overlaud yars mit n&
ehmbarem Dache ermZichten das
Autofahren auch im Win'rr.
Bevor die Automobil-Industrie ihre ac
genivärtige Entwicklung erreichte, war die
eit zum Cgrverkauf fast gänzlich guf die
Sommermonate beschränkt. Ein Brkäu-.
fcr mußte, um nach dem ersten Winter
stürm eine Car zu verkaufen, eine ung:
wohnliche UeberredungZgabe aufbicten.
Automobile wurden zu Jener jeit als
Cäwnwetterfuhrwcrke betrachtet, die nur
benutzt werden konnten, wenn die Loniik
schien, und bei kaltem Wetter in der Gz
rage verblieben, Bon April bis November ,
war die Erntezeit für Fabrikanten, nach !
'velcher nichts weiter zu thun übrig blieb, ,
als Inventar auszunehmen und fr das
nächste fsriihjahrrgeschäft Vorbereitungen
zu treffen.
Dach bei der Einführung von elektri
schern Licht und Seldsiantricbvork'.bruiigcn.
begann sich mehr Enthusiasmus für Zm
terfahrten geltend zu machen. Die n.f
Beleuchtung bot eine große lZrleichtcriin
gegenüber der früheren mühseligen Me
tbde des Anzünden mit Stnichhölzera
bei kaltem Wettsr. Und der Selbslanlasser
beseitigte die Nückmanö BremZarl'eit,
welcbe sich bei dem allen Eysteni des ,hand
ailtriebs als so wiiderwäikig erwies,
Verblsseruiigen stellten sich in rascher
Auftinonbersolge ein, und mit jeder önt
wieklung w'trde die Motor-Car vraktilchcr
für Wii'teskahrtm gemacht
Das Gewicht der Car wurde reduziert,
viotoren wurden zuverlässiger gebaut. Ab
iehmbare Radkränze ermöglichten iem
Wahrer, einen Reifen ohne Zuhilfenahme
ines ganzen Rettungskorps zu wechseln,
die einfache Konstruktion und Betriebsein
achheit der modernen Car hat Tausende
on Neulingen zu Wintermotoristen be
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Geschlossene Carö, wie das Willhs,
Zuight-Coupe und die Limousine derselben
Vlwtt, haben für die Popularisierung der
'NotorCar für Wintergebrauch Wunder
?.rwirkt. Wenn auch nicht in solcher Zahl
begehrt wie die offene Tourenear, wurden
sie geschlossenen Karosscrictypen ein bedeu
'ender Faktor im Geschäft eines jeden Au
.sniobilFabrikanten. .
Doch hat, wenn man alle Verbesserungen
::i Erwägung zieht, keine andere Entmick
ijnii mehr dazu beigetragen, das Automo
lfahren zu einem Wintersport zu machen,
iai abnehmbare Dach,' welches die
vcrland-TourMar. Modell 83 B, und
:a Roadster desselben Fabrikats In kurzer
.'lsiist in wetterfeste geschlossene Cars der
wandelt. Sobald die erste kalte Welle sich einstellt,
kann dieses abnehmbare Dach gif die of
fene Car gesetzt werden, und d Besitzer
erhält eine elegante geschlossene Car, welche
,ihm alle Bequemlichkeiten einer Limousine
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Montag Eröffnngs-Tag
Tiknötag Washinzton-Tag
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Eine Million Dollar Ncvne!
Eine Schau für Jeden!
Wegen weiterer die Ansstelliiiia betreffender Jnforniatioil wende man sich S
crn Clarü tt. Powell, Manager, HObl Farnani. tr., Oniaha, Ncbr. . .
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JMtoklMmiätäiiAiUkthä
AMiAt
oder eines Coupes bieten.
Die Linien dieses abnehmbaren Daches
harmonieren vollständig mit jenen der
Tourcncar irnd des Roadster, da beide zur
selben Zeit entworfen wurden. Durch ih
reit Gebrauch sind die Besitzer instand ge
setzt, Winter wie Sommer mit gleichem
Komfort bei geringen Auflagen zu fahren.
Heschäfts-Ailsöliit!
für 1916.,
?cdingungen der wcbrailchsvermch
lling. Es gibt immer noch 10 Ml
ionen Pferdefuhrwerke und 5 Millio
iKtl
Farmen. Tas Geschäft
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von
Wciiil nicht ci Mangl.'! an Mo
tcrial hindernd wirst, so dürfte die
Prodiittion in der Aiitomobil.J'ndu
ftrie im Jahre IltliZ die Grenze von
einer Million Wagen crr.,cn," er
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' Wie können ie sich gestatten, die ströszte nnd vollständigste Auta
ivbil'Auöstellnng, die je aufirrhalb New vrk's und Cliicago's vcran
staltet wurde, nicht zn besnchcn? Sensation ans Sensation! Neuheit
auf Neuheit!" Eine Wrtt von Wundern ! Machen Sie Ihre Pläne für
einen niehrtagrgAl oder wöchentlichen Besuch der
IM AUDITORIUM
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Vom 21. bis 26. Februar 1916
Donnerstag Gesellschaft - Abend
Freitag Musikalischer Abend
Samstag Schlntz-Tag
ttnt bezahlte Bokalistcn und vollständige Militärkapelle täglich
iu Nachmittag und Abendkonzerten. Jmnicrz etwas los! tte
öffnet von 0::50 vorm. bis J0:30 abends.
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ff?f?!'fwf"rWWlffMfiWffWfpffffwf'f
lrfMaitaiMMUbMMMiMMi&W4 ,
rlärt? uns ein bekannter Fachinann
und füllte die Frage, t)iu;,it: ,Mo
wminen alle diese iiiZogeir . hin, und
wie können die Leute sie mifiT
halten?" Indem er dann selbst, auf die Bcanl
vortrug dieser Fragt- eingeht, macht er
darauf aufmerksam, daß, insofern es 1910
n den Vereinigten Staaten 10 Millionen
zfcrdefuhrwcrkc gab, sicherlich noch viel
!aum für Kraftwagen vorhanden ist.
2ic Produktion an letzteren überstieg in
:?m soeben vollendeten Jahr 892,000
Lagen, und im Gebrauch waren 2,400,--m
Wagen, die 'die 2.373,000 Milen
Ziraßen in diesem Lande bcfuhren. Nur
10 Prozent dieser Meilenzahl ist in gutem
'Zustanv. -Obige Ziffern geben ein Bild
m dem Wachstum der Automobil In
dustrie, deren Produktion im Jahr 189!
jidi auf 37,000 Wagen beschränkte und
IM erst auf 11,000 gestiegen war
Aon der letzijährigen Produktion wurden
,'iir mehr als ' $100,000,000 exportiert,
darunter Lastautos im Werte von $G3,
)00,000. Der größte Teil der letzteren
lientc Kricgöziiucken
Wa der immer zahlreicheren Ansch-f-ung
von Mo!orwagen Vorschub leistet, ist
zunächst der Unistand, daß Pserde immer
teurer werden, nicht so bequem unterzu
bringen und' nicht so billig zu erhalten
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Anschaffung
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lllstauulichc Preisherabsetzung nur durch Massenproduktion ermöglicht. Eine
tziooo.Ear kann für 3 Cents per Meile operiert werden.
Schlägt man tm Geschichtsbuch der
!Notoragcn-Jiidstrie zwölf Seiten
zurück jede Seite ein Jahr darstellend
ja kann man lesen, daß für einen
i Zylinder-, 24 Pfcrdekräftc. 92 Zoll
Achsenabstand-Tonneau-Motorwaqcn zwi
sehen $4000 und $7000 bezahlt wurden.
Ein solches Automobil war mit Huppe,
2 Acctylen und 3 gewöhnlichen Oel-
lampen und einem Werkzeugkasten ver
sehen, ' sonst nichts. , Wollte der Käufer
seine Kutsche gehörig ausstatten, so mußte
er die erforderlichen Stucke einzelndazu
kaufen. Für eine Decke mußte er le nach
Qualität $G0 bis $150 bezahlen und
dann pflegte beim Auf- oder Nieder
schlagen die Sache gewöhnlich nicht zu
Happen. Dann verschaffte er sich in
einem andern Geschäft einen Windschirm
der ihn $-50 kostete. Für einen Fähige
schwindigkcitemesscr mußte er noch ein
mal ein halbes Hundert Dollar anlegen.
So ging es weiter von einem Geschäft
ins andere, und wollte er, sein Äuto mit
allen wünschenswerten Verbesserungen
und Bequemlichkeiten versehen, so konnte
er mit Leichtigkeit $1500 los werden.
: Für , $1500 bekommt der Käufer heute
einen 6 Zhlinder-," '30 " Pserdckräfte-,
120 Zoll Bchscnabstand-Töurenwaqen mit
lamt dem vollständigen Zubehör
Storage Battery, Strommesser, Oelregu
lator, Gafolinregulator, Geschwindig
keitsmesser, elektrisches Horn, demontier
bore Reifen, drehbahrcs Windschild,
Mohairdecke, Robe und Fußbänke, Ton
ncautcppich, Rcifenträger und vieler andere
mehr. j -
Wie ist daZ möglich? Ein altes Ge
schäftssprüchlein sagt: Die Masse muß
es bringen. Es birgt auch die Lösung
dieses Rätsels. Kein Fabrikant könnte
eine deicyrankte Anzahl derartig ausge-
stattetet Autos zu dem gegenwärtigen
Durchschnittspreis ohne ruinösen Verlust
abgeben. Ein Fabrikant hätte vor zehn
Jahren am dreifachen Preise und noch
vor fünf Jahren am doppelten Preise
nichts verdient. Es ist die Massenprd
duktion allein, die . den heutigen billigen
Preis möglich macht. Im Jahre 1904 be
lief sich die gesamte Motorwagen-Produk-tion
in den Vereinigten Staaten auf
21,700 Stück. Wenn heutzutage ein ein
zelner Fabrikant es auf nicht mehr als
diese Ziffer brächte, so würde daS für ihn
einen Geschäftsrückgang bedeuten,- der ihn
bankerott machen würde . Massenproduk
tion verbilligt das Erzeugnis in jeder In
dustrie, aber auf keinem industriellen Ge
biete hat gesteigerter Bedarf eine so er
staunlich: Wirkung auf den Kaufpreis ge
habt wie im Automobilgcschäft.
Ein A itomobil stellt eine Kapitalan
läge dar. ßci es zu Vergnügungs- oder
sind und sich langsamer vorwärts vewe
gen; ferner die Tatsachen, daß Automv
bile jetzt so einfach sind, daß. Jeder sie
führen kann, und dah die Unterhaltskosten
kaum mehr betragen als das Fahrgeld auf
den öffentlichen Verkehrslinien. Außer
dem sind die Vergaser in einer Weise ver
ollkommnet worden, daß das Gasolin
viel weiter reicht, und die Wagen selbst
sind in der Konstruktion derartig verbes
sert worden, daß ihre Dauerhaftigkeit, die
sich früher auf drei oder vier Jahre be
schränkte, um eine Reihe von Jahren der
längert worden ist.
Es ist, wie Herr Reeves weiterhin aus
führt, nicht seicht gewesen, das Automobil
geschäft auf seine gegenwärtige Höbe zu
bringen." Einige wenige große Fabrikan
ten haben große Profite erzielt, ade:
manche haben Mühe, sich über Wasser zu
hallen, 'und in fünf Jahren sind in bei
Automobil-Industrie über 400 Bankerotte
zu verzeichnen gewesen. Trotz alledem
liegt dieser Industrie noch ein großes Feld
offen. Es gibt über fünf Millionen Far-
men im Lande. Die Hälfte davon ist
schuldenfrei, und der allmähliche Ersajz
der 10 bi 12 Millionen Pferdefuhrwerke
tuirch Kraftwagen ist nur eine Frage der
Zeit. Die größte Gefahr für die Auto-mobil-Jnduftrie
erblickt Herr Reeves in
der geplanten Bundssbesteuerung. Sie
wird jetzt schon von den einzelnen Staaten
in der Form von Registnerung zum Be
trag von $14,000,000 das Jahr besteuert
und kau eine Steucrerhöbung kaum er
trage. ' -. 1
Wetrieöskostett
eines Automobils.
üu e azzttszwccicn onac mani. es w
präsentiert stets einen Einsaß und von.
einem solchen erwartet man Gewinn.,
Dient das Gefährt dem Lurus. so liegt'
der Gewinn aus seinem Gebrauch in der
dadurch erzielten Erholung, Gesundheits-,
stärkung und Behaglichkeit. "Dient eÄ
Geschäftszwecken. so muh es sich min-!
bestens ' soweit bezahlt machen, um die!
Zinsen des dafür angelegten Kapitals zu
decken. ,
Dem, Besitzer eines Lurus-Autos ent
stehen für dessen Unterhalt laufende Aus
gaben für Gasolin, Reifen, Oel, Rcpara.
turen und, wenn er in einer Stadt wohnte
für eine ; Garage. Dazu kommt
eventuell die Löhnung eines Chauffeurs.
Es soll hier nur von den Kosten der vier
erstgenannten Bedürfnisse, die jedem
Automobilbesitzer erwachsen, die Rede sein.
Die als Typ angenommenen $1000!
Car hat 32X3J zöllige Gummireifen,
deren jeder ungefähr $14 kostet, also ein,
Garnitur $64. Halten die vier Reifen
die jährliche Leistung von 6000 Meilen
aus, so stellen sich die Kosten für Reifen
auf etwa .lj Cents per Meile. Dazu
kommt, für die fünf. Znnenreiftn. zu je $3,
die eine Saissn durchkälten, j Cent 'pe,
Meile. Somit stellt sich der Gesamnit
konstenpunkt für Pneumatics auf 1 Cents
per Meile. ,
Der nächste Posten, ist Gasolin, das bei .
einem Preis von 20 Cents in einem d
leichten' Modelle von 1916 eine Ausgab
von 1 Cent per Meile verursacht, . Die
Auslage für Schmieröl ist die geringste.
Für einen Dollar kann man genug erhsl
.'en, um für 400 Meilen zu reichen. Das
macht für 6000 Meilen j Cent per Meile.
Die Reparaturkosten hängen natürlich von
so vielerlei Uin'änden ab, daß sich eine
bestimmte Ziffer dafür nicht angeben läßt.
Mancher fährt z!?ci oder drei Jahre, ohn,
einen Cent für Reparaturen ausgebe z;
brauchen? ein anderer hat Pech und muß
immer und immer wieder in die Tasche
greifen. Indes wird auf Grund statisti.
scher Erhebungen die Summe von $o0
das Jahr als Durchschnitteausgabe für
Reparaturen angenommen, was den Ko
ftcnpunkt per 'Meile auf j Cent brinat.
Die tatsächlichen Betriebskosten stellen sich
darnach bei 1Z Cents für Reifen. 1
Cent für Gasolin, Cent für Oel. Cent
für Reparaturen insgesamt auf 3z
Cents per Meile.
Auf dieser niedrigen Ziffer können die
Bctrieskosten natürlich nur gehaben wer
den durch sorgfältiqfte Beobachflmg aller
eyanoiuugö- und !e.!or,,chksmaßrcgcln
und wohl auch nur so lange, als ein Auto
mobil verhältnismäßig neu 'ist. Letzteres
gilt unter allen Umständen 'für mindestens
zwei, Jahre, wobei . selbstverständlich nicht
ausgeschlossen ist. daß ein behutsamer Be
sitzer seinen Wagen noch einmal so lange
neu erhalten kann oder daß ein fahrlässt
ger ihn in einem Jabre zuschanden reitet.
Zweijährige Dauerhaftigkeit gilt allgemein
auch für die meisten der Zubehiir-Teile.
die nach Ablauf dieser Frist entweder
repariert, oder durch neue erseht werden
müssen. Eins aber erhellt mit unbestreit
barer Sicherheit aus deff vorstehenden Dar
legungen. nämlich daß das Automobil das
billigste unter allen Fuhrwerken ist und
zugleich das' bequemste und flinkste.
Tas verstellbare Steuernd der
' ' Cadillac".
Eine der bcliel'testen cueninstcil
ail der Cadillac" in daö l'crstcllbarc;
Steuerrad, welches so bcsrfuiffcit ist, '
das; man es o!?e jede Anstreiigmig
herabdrücken kann jmd dann bequem
von jeder Seite an den iihrersitz
c,eranfoncn samt, da auch die 0k '
schwiiidijZkeitshebel derartig eingesetzt
sind, das; sie nicht al'soll,t im Wege
stelle. j
Diese Neuerung kommt bejoders
korpulenten Fahrern zugute, die auf
dieser Maschine in niler 5!,ihe ihren
Sitz einnehmen können iwb erst
dann das Steuerrad in die richtize
.'age bringen.