Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 18, 1916, Image 7

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Tägliche Cinosjd Trllune
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NWichc Wink fiir's Hlttls.
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Jtfirtjfiijrllcs für rüir Efafj".
Montag: Giünkernsuppe.' Gänseklein,
Dampfnudeln, Galzfarioffeln, grüner
Salat, Windbeutel. -
Dien tag: Kalbflcischsuppk. stcilb.
niermbraien. WnsttigkvhI,SaratogaIai'
toffeln, ,Endiviansalat, Pflaumenkom.
Pott.
Mittwoch: Kaoffclsuppc, Pork und
BkanZ. Kartoffelpüree, Lattichfakt.
Apfelstrudel.
Donnerstag: Apftlimmfiippe, Ge
schmorte Rinderbrust. Äomatcnstew,
Creamlartoffeln, Krautsalat, Vanille
Creme.
Freitag: Klare Bouillion mit Toast,
Clam ffrittcrS, Kopfsalat, Hamburger
Steak. Reisauflauf.
U s fl m 8 1 0 9 : Bohnensuppe, gebratene
. t.tf. .
vuiiy;un, gluc ;cDcn, gesunic ar
toffeln. Rothe Nübensalat. Pfannkuchen
mir Marmelade.
Sonntagi Jlcischsubve mit Blumen
kohl, Käsestangen, Hafenbraten mit sau-
rer sahncfauce. Rosenkohl. Bratkartof
sein mit Petersilie. Mizcd Picklcs, Brod
torte.
B u t t e r k u ch e n. Man zerbröckelt
tv Tafel Hefe in Vz Tasse lauwarmer
Milch, dazu 1 Teelöffel Zucker, an' war
men Ort stellen, bis eS schaumig ist. VA
aasje Mehl m eine Schussel geben, d,e
schaumige Hefe dazu, dann 1 Tasse Milch
und dies gut verrühren, dann warm steU
icn. mi es zu einer chaumigm Äeasse ge
worden ist. In einer anderen Schüssel
hat man mittlerweile y2 Tasse Zucker zu
Schaum gerührt, dazu y2 Teelöffel Salz
und 2 Eier gegeben (zwischen jedem Ei
gut verrühren), dann die abgeriebene
Schale einer Citrone, dann da! Hefcnstück
und noch so viel Mehl, daß ein glatter.
weicher Teig wird, aber genügend , sonst
stmi. Zugedeckt, muß dieser aufgehen bis
zur doppelten Qualität. 2 bis 3 Teile
teilen (je nach Große der Bleche), ausein
ander., drücken, einen Rand kneifen und
wieder doppelt ausgehen lassen, so da er.
toenn fertig. 1 Zoll hoch wird. Auf jeden
uchen z Unzen zerlassene Butter und 3
Ekioskel voll Zucker, mit Zimmt gemischt.
In gut geheiztem Ofen goldbraun backen
(15 bis 20 Minuten).
Z i m t K u ch e n. Ein Täfelchen
Hefe zerbröckelt man fein, giefzt ein wenig
Milch darübcriind giebt eine Prise Zucker
hinein. Wenn dies schaumig geworden ist,
so ihut man in eine Schüssel l'2 Tassen
Mehl, rührt es mit 1 Tasse Milch an. gibt
die Hefe dazu, verrührt olles gut und stellt
es an warmen Ort zum Aufgehen. Wenn
eö zu doppelter Quantität gestiegen ilT;
rührt man halbe Tasse Butter und halbe
Tasse Zucker zu Schaum, gibt 2 Eier
dazu, halben Teelöffel Salz und die ab
geriebene Schale einer Citrone. Alles gut
verrührt, dann zu dem Hefcnstück und so
viel Mehl hineingcknetet, daß es ein zarter.
welcher Teig wird, aber steif genug zum
Ausrollen. Man knetet ihn um. bis er
nicht mehr an den Händen klebt und läßt
ihn nochmalz in der Schüssel .aufgehen;
wenn er wieder zu doppelter Höhe aufge
gangn ist, rollt man ihn kleinfingerdick
auS, legt ihn in butterbcstrichene Pfanne
oder auf Bleche tmtf laßt ihn wieder gehen.
Nun stuppt man mit dem Finger Grüb
chen über den ganzen Kuchen hin, gießt
reichlich geschmolzene Butter darüber und
bestreut ihn gut mit Zucker, den man mit
Zimt vermischt hat.
0t . . . . ft" 1 - 4 ff' . r
a il c e a n a n. 1. eine ucine
wcige roiecci laßt man 'o anmuten in
Wasser kochen, dann hackt maii sie fo fein
. wie möglich, gibt sie min Eßlöffel fein
gehackten Kapern, y2 Theelöffel englischen
Senf, z Teelöffel .weißem Pfeffer zu -1
Pint fertiger Mayonnaise. Man kann
auch '12 Eßlöffel Nahm darunter mi
schen.
Schutz der Hände beim sto
ch k n. Um die Hände beim Kochen nicht
zu verderben, muß man vermeiden, heiße
Kochtöpfe ohne Angreifer anzufassen. Man
näht zu diesem Zweck solche von Lein-
wand, dick wattirti sodaß sie etwa einen
Centiizieter dick sind. Daß man die Hände
während des Kochens wie nachher nur in
lauem Wasser waschen darf, weiß wohl
jede Frau, welche auf die Pflege der Hände
überhaupt bedacht ist.
Guten Streusel bereitet man auf sol
gcnde Weise: In eine Schüssel schüttet
man 1 Pfund Mehl, J Pfund Zucker, ei
nige feingestoßene Mandeln und gieß
darüber Pfund zerlassene Butter,' dies
Alles wird durcheinander gerührt. Der
Kuchenteig wird auf dem Bclckblech aus
gerollt, oben mit Butter oder Ei bestrlchen,
der Streusel darüber gestreut, an einen
warmen Ort zum Aufgehe gestellt und
in einem heißen Ofen gebacken. Die an
gegebene Menge Streusel reicht gut für
ein Blech aus.
Feinster Mandel odr Ha,
slnubStrkufel. 2 Unzeu Man
dein oder Haselnüsse werden geröstet und
abgezogen, grob gehackt, mit 0& Unzen
Staubzucker und dem fünften Theil eines
Eiweiß untereinander gerüttelt, sodaß AI
leS klumprig wird. Man kann es zum
Bestreuen verwenden, wenn feiner Streu
- y gewünscht wird.
I Charlotte Russe. (Für 6-8
i Personen.) Mag rühre in einer großen
Schüssel 5 Eigelb ml2 '.Unzen Vanüle-
Xüdn säumig, misch? 2 Eßlöffel Rum,
3 Eßlöffel Arrak und '2 Ot süße Salme
) darunter. Nassem diese Masse ungcsthr
J10 Minute-eis Vi Stunde tüchtig ver
; arbeitet ist, giebt man die vorher in etwas
heißem Wasser ausgelösten 8 Blätter weiße
Gelatine darunter, was rasch geschehen
muß, rührt tüchtig und giebt zuletzt den
, .Schnee der 5 Eiweiße gleichialis dazu.
nimmt man eine mil seinem Gel be
nichkne runde vforrn, stellt r,na,!m srn
m'rlange B s"i,U bliiküi und schultet die
jtfniirlotir ?!usse langsam in die Form, Am
nässten Tag ist sie steif und kamt leicht
''stürzt werden. 1
Glasuren fllr Kuchen. Fou
d ant. Glasur. Die Glasur 'st die
feinste und kann längere Zeit aufbewahrt
bleiben. Ich . beschreibe nun nur die
Grundglasur. Den jeweiligen Geschmack
(airn man dann nach Belieben beifügen.
Kcche 1 Psund Zucker in einer Messing.
Pfanne mit 1J Pint Wasser zum 4. Grad,
nimm dann den Kessel, ohne die Masse zu
bewegen, vom Feuer und setze ihn in kal.
tcs Wasser. Nimm ein angefeuchtetes
runde! Papier, decke die auf die Masse
und gieße auf das Papier kaltcö Wasser.
Dieses wird, wenn die Zuckcrmasse ertas
tet -ist, schnell abgegossen. Nimm daS Pa,
Pier weg und bearbeite mit einem Sol?.
löffcl die Masse tüchtig, bis sie glatt und
glänzend ist. wie mit Silberfäden durch,
zogen Nun wird der Kessel auf'S Feuer
gefetzt, und ohne daß die Masse ganz,
warm wird, immerfort gerührt, bis es!
eine schmalzartige, weiße Masse bildet.
Dieser Glasur kann nun jeder beliebige
cchmaa und jede Farbe gegeben werden,
z. B. - bräunlich mit Chokolade, gelblich
mit Orange oder Citrone, weiß mit Ma-
ratimo.
Teigige Pfannkuchen. Sobald
ver P annlucben außen braun, aber innen
noch, teigig ist, crt das Ausbackfett zu
rs..-, i.;. fzj. r....n
4juiu) - vic lieg lcniieu oiioenoe
braune Kruste kann die Hitze nicht mehr
gut in das Innere gelangen. Es em
pfichlt sich nun außerdem, die Pfann
kuchcn nicht zu groß herzustellen. Sie
backen dann leichter durch.
Wachstuch reinigen. Man wäscht
es mit Ouillayarindenwasscr und Mkmtt
reinem Wasser nach. Besonders sÄmulliae
Decken reinigt man mit einem Wouappen,
der mit Petroleum yder Terpentinöl be
seuaiiet ist.
Ausgegangene Farben rn
Stoffen stellt man wieder her, wenn man
die verblaßte Stelle mit Baumwolle, die
man in Natron kauckt. reibt, wobei die
gleiche Baumwolle höchsten! zweimal be
nutzt werden darf.
VersalzeneSpeisen macht man
swieder genießbar, wenn man ein Tuch über
das Gefäß spannt und etwoS Salz dar-
auf 'streut. Es erklärt sich dies dadurch,
daß die mit dem Dampfe emporgerissencn
Salztheilchen an dem Tuche haften bleiben.
ardinen rrsme oder ecru
zu färben. Man muß an einem Läpp
chen versuchen, wie stark man die Lösung
haben will. Man zieht 4ie Gardinen durch
eine Thee: oder Kaffee-Lösung. Letztere
mutz sehr gut durch ein ein Läppchen ge
seiht werden. Man kocht also Kaffee, seiht
ihn durch, läßt das Durchgeseihte sich sc-
tzen. gießt das Klare oben ab und kocht
diesen feinen Sak mit dem eigentlichen
Kaffccgrund zusammen in, reichlich. Waffer
wieder gut aus. damit man auch ja den
ganzen Farbstoff aus dem Kaffee erhält
und nicht zu viel braucht. Anstatt da!
Waschblau wird nun dies in die Starke
gegossen, auch vor dem Stärken werden
die Gardinen nicht geblaut. Die Narbe
haftet besser, wenn man die Gardinen vor
dem Farben und Starken erst trocknen laßt,
anskStt sie naß in die Stärke zu thun. Es
giebt auch rrcme Stärke, auch Farbe, aber
erstere ist nicht überall käuflich, letztere hat
oft ein häßliches Gelb. Obige Methode ist
im jlvcausirai! Ullbsuyroar. -
Gardinen creme zu färben,
Es giebt Sremefarbige Stärke; wo diese
nicht erhältlich, setzt . man der gekochten
Stärke einen starken Thce-Absud, oder
Cichorienbrllhe zu. Auch folgendes Mittel
wird empfohlen: 1 Unze Nhabarberpulver
mit 1 Quart kochendem Wasser zu über
brühen und dies mit der Stärke zu mischen.
Gardinengelblich zu färb n.
Seit mehr als 20 Jahren färbe ich meine
Gardinen mit Ocker, das man in Färb.
waren-Geschäften erhält.' Man muß nach
French Ocker" fragen. Für 5 10 Cents
eicht auf lange Zeit hinaus. Ich ae
brauche es an Stelle von Waschblau, mich
dem die Gardinen gespült sind, und rc
gulire die Tiefe der Farbe nach Gefal
len, den Ocker bindet man wie Waschblau
in ein Läppchen. Will man die Gardi
Mandelaallert. Ein viertelnd, u, mattntenntm unsrer .
(iiije und sechs Stück bittere Mandeln imum
werden gerührt und ganz sein gewogen. . . .. ,, , .'.
Dreiviertel Quart Milch, ein viertel Pfd. , Haubhallungsschulen wird
klaren Zucker, ein halbes Päckchen Vanille, danl nswerter Weife auch der Waren.
juckcr und die Mndel läßt man einmal " "'""g "mg unv
( ni ji m 4i 1 m 4 1 1t nATf V n nUrttlM4t m m m h -
wibV UtKtlfc Vtl 'UyutlVilUKH icuji cui.
doch
auflochen. Wenn e, kalt ist. rührt man 1 " ,cn JM,"1 1 .7"""
U"'ze ufgelöste Gelaiine darunter.
Porzellanform streicht man dünn mit sei
nem Oel aus und laßt die Masse erstar
ken Einen Tag vor Gebrauch fertig ma
vor Uebervortetlung seitens gewilMlofer
Händler und vor Verschwendung ves
meist recht beschränkten Hauöhaltjgeldes.
Wie wenige ältere Hausfrauen diese Wa
renkcnntnis im Einblick ans oll, Wnfi,
Marinierter Schweineika runasmittel b,siken. kann mn m
t e n. Zu diesem Braten nimmt man am Einkaufsgclegenheit beobachten: .Geben
vc,ien einen kleinen cyinken. von dem i, mir von dem laaaesck,n!ti,n?n s,-.,,.
nmn alles Fett herunterschneidct. Einige deren Spargel' heißt es da hier. Ein Be.
Tage laßt man ihn in scharfem Essig weis dafür, daß die betreffende Hausfrau
stehen. Gesalzen wird da Fleisch erst ichis davon weiß, daß lange Stangen
beim Braten. Mn nimmt reichlich But. diese beliebten Gemüse am Ende leicht
tcr. gießt einen Tassenkopf Wasser ki. holzig und saubere Stangen meist nicht
um c xuuu I vivcrvrclcu, -P e eriok. aewa cnen. andern aewa er murksn. ,ua
ner. 2 Lobeerblätter. getrocknete Kräuter bei sie ungemein viel Wasser aufsaugen,
hinzu. Man bestreut den Braten, wenn als an Gemickt ,unekmen. Ohn:
tt weich ist. mit geriebener Semmel und Sellerie. Kohlrabi. Mähren und Gurken,
... j.i w. r ik irf .1 r . I . , . : ' . . . ' '
mua)i vic auce um ario,seiineqi i.am,g. Radieschen und Ltettiche weiden nach der
Rindfleisch mit Kadern Größe gewählt, ohne daß man wß, daß
s a u c e ' Ein Pfund Rindfleisch wird ste dann in seltenen Fällen noch zart und
,!.,! .... ..,.. .. cj.. 1 , .Ui ...t.r..l. .t... w w:.
lucoiig geuovsk uno IN oiae i!scoeiven ge. "ut um u m uvti. unv v,c
Die weiße. Fellie.
' Skizze von Fan.
schnitten. Ein und einen halben Teelöf-
sel Zucker lasse man in Butter braunen,
gleichzeitig wird eine geschnittene Zwiebel
darin angerostet; zuletzt kommt dos gcsal
Gurken voller Kerne cber gar hohl sind
um wie mit dem GemUte, so ist eS mit
dem Obst, demFleisch, den Wurstmaren,
Butter, Fetten und Kolomalivaren, kurz
zene Fleisch hinein. Bei kleinem Feuer um allen Bedarfsartikeln der täglichen
laßt man es ine viertel Stunde anbraten ayrung. Ä)azu lommi, vag viele au
und dann im eigenen Saft ebenso lange krauen (obgleich rm Be,ie dieser Waren
dünsten. Ein viertel Quart Wasser sckiüt. kenntnis), nicht den Mut haben, von
iet'man dann nach und nach zu. Wenn ihnen heimlich beanstandete oder als nicht
das Fleisch weich ist. gibt man zwei Eß- ganz raoeuos anerrannie are zuruazu-
löffel grob geckte Kapern und etwas Zi weisen. Sie fürchten den Widerspruch
tronensaft daran. oder gar die Ungezogenheit oder den über
nrm t. .11 f, .. v x m legfncn Spott bet Verkäufer im Beisein
raten auszuwärmen. Tie Lt.. ..w .n..L , K.
beste Art, Braten so .aufzuwärmen, daß Z2m ,,fV 3
.. v, tJt.. m.rk j ' dernfallz Nicht gekauft haben wurden.
Im ftf wX' iwIn wV; Dieses TUN grenzt jedoch an Feigheit.
'.!'. m.Z tt,:.. LrA.ru einer Feigheit, deren wir uns unter kev
R t 0 r i n iff n !?M 5 n K (ii f r i f . nt " Umstände schuldig Machen dürfen,
ö.-- ... ,",-7-
(0..Ua. ir.i s,s.
UB " .. T ra (n frtit.r rhint.n fimrthnUuM&ni
et in's Braten kommt, eine .Biertelstunde '7,, '
in der heißen Röhre stehen. Die Sauce u . 7..,,. 'mar-ArtSm ,.,
mb in VrnnW,m ouKb nk..wii'nst E' tüchtiger Geschäftsmann und guter
lmrVtt Verkäufer wird nach gründlicher Zurecht
wei una durcd seine unden räum ein
Arme Ritter. Trockenes Weißbrod zweites Mal wagen, ihnen minderwertige
in fingerdicke Scheiben schneiden, dann Waren für ihr gutes Geld anzubieten,
jede Scheibe einmal . durch. In Milch Einen andern braucht sie bei der großen
ooer Miicy uno i. mir eiioas saiz Anzahl guter Geschäfte nicht wieder aus
drinnen, weich werden lassen. Jede Scheibe zusuchen und wird bald finden, was sie
in ziemlich dicklichem Pfannkuchenicig um braucht: ein reelles Geschäft, in dem sie
dreyen, aus veiden isemn goldbraun jederzeit einwandfrei und nach Wunsch be
backen. Mit gekochtem Obst oder mit dient wird. .Dadurch aber bleibt sie die
Fruchtsaft, oder nur mit Zucker essen. sem als treue Kundin geben, deren stete
ArmeRitter mit B a n i l l e Zufriedenheit zu erringen sich der Berlau-
geschmack. In etwas Milch läßt man ftr immer angelegen fein lassen wird,
ein wenig klein geschnittene Vanille auf Frauen ohne eigene Wareukenninis und
heißer Stelle ein wenig ziehen, schmeckt ab. -Kritik werden immer in Gefahr geraten.
ob ki Milck cm, Aroma bat. und aiefetJ bor den anderen benachteiligt zu werden,
sie durch ein Sieb, um sie mit einem Ei Nur eigene genaue Kenntnisse der Merk
nk sinnt 3nrfpt an misch.. 5n,wiscken male guter Ware schützen vor Uebervor-
bat man altbackene Semmeln, die aber teilung. Nicht hoch genug kann deshalb
nicht älter als 24 Stunden sein sollen, das gründliche Bertrautwcrden mit allen
aba!eben und in Sckeiben aescknitten. Einzelheiten derselben geschätzt werden,
3.r Ksbxiken trat man in die Banillc- Wo die Hausfrau ' und Mutter selbst
milch, laßt sie Urin anziehen, aber nicht gründliche Warenkenntnis besitzt, sollte sie
' . . - . . : . i . er U.xi v j:i : j. i . t
aufweichen, legt sie zum 'Äbtropsen, wen- cr .qier uu)i vaio oaDon uucjiniucin
hei fi. in nek,?k,ner, aeliebter kemmei llno an lutui eiuenrn vjuuuu cii ,c-
imt Wirft sie. in beikemNett sbalbSckmalz. nehmen lassen. Praktische Anleitung muß
halb Butter) auf beiden Seiten goldbraun ! m allen Dingen die Theorie unter
w?fde beim tornrfikn mit Ällckcr stützen, ganz besonders ist es aber auf bit
bestreut sem Gebiet notwendig, auf dem die Frau
. r . i n . r i es i n t , . r . ? . W auem'ge Konsuimntm ist und be. dem
, . 7. V 1 . . i rl - J1 lri.:ü 'i Äiangel an Warenlcnntnis ungeheue
' n ciil mZ v, a PT l Zt Übervorteilt und benachteiligt werden kann
an-statt Essta. wie andere Salate mit .
Citronensaft, feinem Oel, Pfeffer. Salz .
und Senf mengen. . ' "a'e
Salat von Blumenkohl: Die Käse besitzt an Nährstoffen einen zwei
einzelnen Sträußchen in Wasser und Salz bis dreifach höheren Nahrusmert als
ackockt. ablaufen lassen, die Blumen nacd v'c v,e,,u,,vr . unv v',,,,
oben, auf Schüssel gelegt, gut verrührte Man sollte daher von ihm ein; umfang
wo es .die sorgsame Verwendung des oft
ncn erst bleichen, so fetzt man lieber den
Ocker der Stärke zu. Ich erziele stets sehr
gute Resultate.
Das Aufbügeln seidener
Herrenhiite. sogenannt Zylinder,
läßt sich mit leichter Mühe ohne Hülfe des
Hutmachers selbst . besorgen. Mit einer
weichen Hutbürste bürstet man den Hut
ganz nach dem Strich, dann feuchtet man
ein zartes Schwämmchen mit Wasser an,
fährt mit diesem feuchten, aber ja nicht
zulassen Schwämme über den ganzen
Hut, oben in der Mitte anfangend, immer
dem Strich nach, bis er glatt und glän
zend ist, dann läßt .man den Hut erst
trocknen, ehe man denselben in derHut
schachte! aufgebt.
Lackschuheerhältmaninfol
genderWeise glänzend: Weißes
Wachs wird über Kohlenfeuer flüssig ge
macht, etwas Baumöl und Schweine
schmalz in die Mischung gethan, dann gibt
man Terpentinöl und Lavendelöl hinzu.
Diese Fettbestandtbeile füllt man in Bücki
scn und läßt sie erkalten. Beim Gebrauch
wird ein wenig der Masse auf den Stiefel
gegeben und mit einem Läppchen verrieben,,
Ein einfaches Mistel ist, die Schuhe
mit einer Zwiebelschile abzureiben und
mit einem wollenen Tuche nachzureiben.
'Eingeschlafene Füße. . Möchte
Ihnen hier gea.?n dieses Uebel ein Mittel
nennen, das sofort hilft. Man befeuchtet
mit einem in Wasser getauchten Tuch die
5u,!ekehle, und sofort wird das prickelnde
Gefühl aufhörcn. Ich sage mir nun,
daß es vielleicht ratsam wäre, dasselbe
Mittel auf eingeschlafene Hände, die ja
auch schon häufig in Ihrer Abteilung er
örtert wurden, zu übertragen, indem man
es in der inneren Ellbogen-Biegug an
enden. Bielleicht hilft es auch da.
Hcrenschuß, Zügiges frottiere
der sclmicrzliaftcn Stelle mit Wolle: fluch-
Uiges Linimcnt einreisen. Warmhalten! i
Sauce aus harten Eiern, Essig, Oel, Pfcf-
fer. Salz darüber.
Milchhirse. Die Hirse wird drei
mal mit kaltem Wasser angesetzt, sobald
es anfangt zu kochen, wird das Wasser
wieder abgegossen. Ein Quart Milch, ein
viertel Quart Wasser, eine Messerspitze
Zimt, zwei Eßlofsel klaren Zucker, ge
wiegte Zitronenschale,' ein Löffel Butter
und ein halbes Psund Hirse laßt man
tüchtig ausquellen. Die Hirse wird beim
Anrichten mit brauner Butter übergössen;
man reicht Kompott dazu.
. Süddeutscher Käsekuchen.
y2 Täfelchen Preßhefe wird in einer Tasse
Äarmer Milch aufgelöst, dann kommt
dazu: 1 Pfund gesiebtes Mehl. 2 Eier. i2
Theelöffel Salz, 2 Eßlossel Butter. y2
Eßlöffel Zucker. Wenn dies gut verar
beitet ist, wird der Teig zum Aufgehen
hinzestellt. Wenn dicS geschehen, wieder
zur Dicke von Ys Zoll ausgerollt, die
Pfanne, wird gut ausgestrichen, der Teig
hinemgegeben und ringsum ein Rand ge.
reicheren Gebrauch machen: auch ist er
eins der preiswurdigsten tierischen Nafy
rungsmittel.
Daß Käfe schwer, verdaulich ist, wie
man gewöhnlich Hort, ist unrichtig, er
muß nur sehr sorgfältig gekaut werden,
waS allerdings schwerer auszuführen ist
als beim Fleisch u. desgl. Beim Einkauf
Hai man darauf zu sehen, daß er nicht zu
weich und zerfließlich und nicht mit weiß
liebem Vulvcr bedeckt ist.
Verfälscht ist Kase in den feltensttn
Fallen, schon seines billigen Preises we
aen. höchstens findet man Mehl oder
Kartoffelmehl beigemischt.
Zu weiche Kase sind stets m Zer etzung
begriffen. Dieser giftig wirkende Stoss
ist dem LJurstgift ähnlich und entsteht
gewöhnlich bei der Aufbewahrung an
feuchten, dumpfigen und , gleichzeitig
warmen Orten. Es ist daher namentlich
zur &rnnm?zm orsicyt vor ven
schmierigen Käfesorten , zu empfehlen.
Geschieht die Aufbewahrung hingegen. an
zu trockenen Orten, so trocknet auch die
.ff. m (W F t I AU lVUtlltll Kltltif. W f4.kV.ll. V V
wlst"'. Nch nSwl,gem Aufgehen M äseS ein und die Käfemilben
IivK Kt rtlrtjtii iUVt rtVitfvimif ritnt I i . '
Wird die folgende Masse obenauf gege.
den: 1 Pfund frischen Quarkkäse. V3
Tasse sauren Rahm,' 3,i Tassen Zucker
(nach Belieben auch mehr), 3 Eier, y-i
Tasse Korinthen. Schließlich überstreicht
man die Oberfläche mit geschmolzener
Btter, bäckt 'den Kuchen in mittelheißem
Ofen und übersiebt ihn schließlich mit
Staubzucker.
Süßer Käsekuchen. Ein Back.
blech wird mit gutem Hefenteig ausgelegt,
auf welchem man dann eine Messerrücken
dickt Schicht geriebene Käse streut und
handbreit von einander entfernt kleine
Stückchen Butter steckt. .Darauf streut
man nun Rosinen, und über diese mit ge
riebenem Käse vermengte Semmelbröseln.
so viel davon, bis die Rosinsn ichs mehr
sichtbar lind, dann eine Schicht Zucker.
und schließlich gießt man über den Kuchen
einen halben Liter mit 1 bis 2 Eiern ver-
rührten Rahm. Bei gleichmäßigem Feuer
wird er schön gelb gebacken und ist in
einer guten halben Stunde fertig.
Um neue Ofl etaZlkarinenfür
Kasse oder Tee den Metallgeschmack
zu nehmen, tut man Kaffeesatz mit ko
chendem Wasser in-die Kaffeekanne und
aufgebrühte, gebrauchte Teeblätter in die
Teekanne und lässt sie einige Stunden
damit stehen. ,
Grau gewordene schwarze
spitzen wäscht man mehrmals mit
Bier aus oder man. läßt sie, einige Tage
im Kafkeeabsude lieqen und spült sie hier
auf dur, Kiltes Wasser. Trocken qewor-
den, werden sie vorsichtig mit, Wasser be.'
ixrengi un gevugcii.'
die eckligen Tiere, stellen sich ein. welche
nur auf dem trockenen Nahrungsstofse
gedeihen, sich sehr schnell vermehren und
letzteren nach und nach in ein weißliche!
Pulver verwandeln. Schädlich sind sie
wohl nicht, sie sind mit dem bloßen Auge
nur schwer zu erkennen, aber ecklig und
widerwärtig im höchsten Grade.
Behandlung und Neinigung der Ttroh
einlegcsohlen.
Von den verschiedensten Sorten von
Einlegesohlen erfreuen sich solche- ans
Stroh einer besonderen Beliebtheit. Sie
bleiben am längsten in gutem Zustand
und erfüllen ihren Zweck am vollkommen
stcn. wenn man sie entsprechend behandelt
und auch ein zeitweiliges, gründliches
Säubern-nicht unterläßt. So dient es
z. V. sehr dazu, sie zu konservieren, wenn
man sich zwei Paar solcher. Einlegesohlen
zulegt, damit dieselben nach dem Ausgang
gewechselt, getrocknet und gelüftet werden
können. Niemals lasse man die Sohlen
über Nacht in dem Schuhwerk liegen, weil
dann weder dieses selbst, noch die Ein
legesohlen austrocknen können. Wenige
Leute haben es wohl erprobt, wie gut sich
Strohsohlen auch waschen lassen. Man
bürstet sie einfach mit einer nicht zu har
ten, kleinen Scheuerbürste, die nur für den
Zweck gehalten wird, in warmem Seifen
Wasser ab und spült sie, in klarem Wasser
nach. , Dann hängt man die Strohsohlen
mit einem Faden verbunden über
eine Leine an einem warmen Orte zum
Trocknen auf. Solche sauberen Einlege
johlen halten vortrefflich warm.
Da! Auto hielt auf offener Landstraße.
Vergeben bemühte sich der Schofför, eS
wieder in Gang zu bringen, es hatte sich
in einer Furche festgefahren und wollte
nicht von der Stelle. Im Wagen stand
eine Frau,' die Zeichen fieberhafter Unge.
duld gab. Sie war ' in einen lar.gen.
grauen Mantel gehüllt, der die Linie ihrer
Gestalt vollkommen verwischte, vom Arme
chtete grell da rothe Kreuz auk weißer
Binde.
Eine regrlrechte Pannel Wit kolnmen
nicht weiter und niemand, der einem hel
scn konnte r murrte der chossor.
Ein spöttisches Lachen erscholl.
Ich glaube, darüber könnten wir redlich
froh sein!"
Aber wa! soll nun werden, Naia
scha?"
Weiß ich's? Fort müssen wir, also
thu Dein Möglichstes.' sonst könnten wir
j.r daS Auto im Stich lassen und zu Fuß
veruchen...
Sie stieg au. Das Mondlicht tauchte
ihre ganze schlanke' Figur in silbernen
Schimmer. Sie nahm die Automütze und
den Schleier ab, und ein schönes, nicht
mehr ganz zungeS Gesicht unter einem
Kranz dunkler Flechten wurde sichtbar.
Die einzigen Unterbrechungen der langen,
grauen Silhouette bildeten die Binde mit
dem rothen Kreuz und eine große rnisje
Nelke, die sie an der Brust trug,
Bon' fernher kam plötzlich Rossegetr.am-
I. Eine Patrouille. Xit be.d.n sahen
ich an und erbleichten.
Ruhig Blut. Gregor. DaS ist das
einzige, was uns retten kann
Sie zog ein Taschentuch und winkte den
Herannahenden. In wenigen Minuten
hielt ein österreichischer Offizier, von drei
Mann begleitet, kor dem Auto
.Ihre Papiere?"
Ohne das leiseste Zittern der Hand
reichte sie Ihm einc Schein hin, er über-
slog ihn mit den Augen und gab ihn mi
einer tiefen Verbeugung wieder zurück.
Ich bitte sehr um Verzeihung, gnä
digste Gräfin."
Sie neigte freundlich das Haupt. Ihre
ganze Sicherheit war zurückgekehrt.
Sie finden uns in einer sehr peinlichen
Lage.- Wir müssen-noch heute d',s Laza
rett in S. erreichen und haben eine Panne
gehabt, mit der mein Chauffeur nicht al-
r an.-j. t : . c: r. .
irni (cciih ivicv. iDcnii oic uic givjc
Liebenswürdigkeit hätten. Herr Leutnant,
vielleicht Ihre Leute anzuweisen,, hilfreiche
Hand zu leisten?" .
Mit Vergnügen, gnädigste Frau!"
Ein Befehl . . . Nach wenigen Minute
hatten die drei Mann daS Auto wieder
flott gemacht.
'Ich bin so. sehr in Ißrer Schuld,"
sagte die Dame, wie kann ich Ihnen dan-ken?"
Die. schönen Augen blitzten gefährlich zu
dem lungen Leutnant hinüber.
Wenn Sie durchaus wollen, so schen
ken Sie mir zur Erinnerung an dieses
mitternächtliche Begegnen die Blume, die
Sie an der Brust tragen!
Ein jäher Schreck durchzuckte sie. Sie
hatte Mühe, ihrer, zitternden Stimme
Festigkeit zu geben.
Die Blume gab mir jemand, der mir
sehr nahe sieht..
Dann bitte ich, meine Kühnheit zu
verzeihen," sagte der Leutnant förmlich.
Der Chauffeur, der sich während de!
Gesprächs scheinbar angelegentlich mit der
Maschine beschäftigt hatte, nahm 'einen
Sitz ein, die DaMe lehnte sich in die Kis
sen zurück. Ein Blick streifte den Lcut
nant, der saluiirend das Auto vorüber
ließ. v
K Die Gräfin Natascha Surkow reiste
unter dem Namen und auf den gefälschten
Paß einer deutschen Aristokratin mit ih-
rem Bruder in politischer Eigenschaft in
den feindlichen Ländern. Diesmal hatte
sie die Mission übernommen, eine Ver
ständigung zwischen der russisch: Regie
rung und dem in österreichische Gefangen
schaft gerathenen ' Fürsten Graschnin zu
vermitteln, und fchte sich, um dieses
Zweckes willen, täglich der Gefahr aus,
als Spionin ergriffen und erschossen zu
l" erden. Aber ihrem heißblütigen'' Tem-
peramentag ein Leben in fortwährender
fiebernder Erregung besser als em ruhi,
gcS Abwarten in Sicherheit, und in ihrem
Bruder fand sie einen ergebenen Begleiter,
Um 8 Uhr früh langten sie in S. an,
Die Empfehlungen, welche die Gräfin bei
sich führte, und die ihre deutsche Abstam.
mung scheinbar zweifefloS erwiesen, ver
schafften ihr Zutritt zu dem leitenden
Stabsarzt, der ihr die Besichtigung deS
Lazaretts, in Begleitung einer Schwester
sofort gestattete. Und nun schritt ,die
Gräfin von Zimmer zu Zimmer, voir Beti
zu Bett...
Jetzt traten sie in einen kleinen Saal . . .
Das Antlitz der Gräfin leuchtete auf,
als .sie in dem einen Bett das Gesicht eines
ManNeS von ungewöhnlicher Schönheit er
kannte . . . Bon der Pflegerin unbemerkt,
tauchte ihr Blick einen Augenblick ver
ständniZvoll in den feinen, dcin wandte
ie ilch mn einer rage an lyre Begieire
rin. , ,
Diese gab leise Auskunft.
Der Verwundete fei der Fürst ( sch.
mn, einer der muthig ten onzu der
russischen Armee, der einen Beinschuß be
kommen und in österreichische Gefangen
chast gerathen sei.
Die Gräfin trat an daS Bett und
beugte sich über den Fürsten, und wie von
plötzlichem Mitleid erfaßt, nahm sie die.
Weiße Nelke von der Brust und legte sie
auf die Bettdecke...
Die Tapferkeit muß man ehren bei
Freund und Feind" . . . sagte , sie. ihren
Impuls gleichsam entschuldigend, zu der
schwester.
Der Tag verging. Tas Lazarett bekci-
ete sich zur Ruhe, und Schwester Anna
i
betrat den Saal, in dem der Fürst Grsch-
nin lag, und in dem sie Nachtwache halten
ollte... Eie ging noch einmal von Bett
zu Bett, dann setzte sie sich in eine, ent
fcrntc. Ecke und versank in Nachdenken.
Ein lciseS Lcräusch schreckte sie ans ihren
Träumen auf.,, ihre Blicke wandten sich
nach der Richtung, auS der es kam...
Der Fürst hatte sich vorsichtig im Bette
aufgerichtet und spähte im Zimmer um
her.. Er entdeckte nichts Auffällig, die
Schwester, die im Halbdunkej verborgen
war, rührte sich nicht.
Der Offizie- zog etwas urt! dem
KOMI! en hervor. Schwester Anna er,
kannte im matten Schein der Nachtlampe
er,iaunt die weiße Nelke, die ihm die
fremde Dame heute früh gegeben
Seine Hände spielten mit der Blucke
wie von ungefähr fühlten. . tasteten die
Finger daran herum... bogen die wei.
izen Bluthcnblllkichcn auseinander und w
gen ein kleines, zusammengerolltes Va
pierchen heraus, das er vorsichtig entfal
tete. Nur mühsam konnte er die winzig
kleine Schrift entziffern, aber Schwester
Anna at), wie ein Leuchten über sein
Gencyl swg, als er den Inhalt erfahr
ren . . .
Er zerriß den Zettel in Atome, nahm
ein kleines Stückchen Papier von der
Fahne der Mcdizinflasche, kritzelte ,in
paar Worte darauf und schob es wieder in
oie Blume hinein, die er in der Land be
hielt. Bald kündeten tiefe Athemzüge,
van er einge ctiiasen war.
Die Schwester schlich leise an das Bett
heran, nahm die Nelke vorsichtig an sich
las. den Zettel und nickte, als sähe sie ihre
Ahnung bestätigt. Sie überlegte einen
Augenblick, dann riß auch sie ein Fetzcheu
Papier von .per Myne der Flasche ab,
schrieb ein paar Worte darauf und steckte
es an die stelle der llitittheilung des Fur
nen.
Am nächsten MorgM kam die. Gräfin
mit einem großen Strauß 'rother Rosen
ins Lazarett, und wieder schloß sich ihr
die Eschwe ter auf ihrem Rundgana an,
Kein Blick, kein Wort verrieth, daß sie
dem Geheimnis, das die beiden verband
auf die Spur kommen war.
Wieder blieben sie am Bette des Russen
ven.
Sie haben meine Nelke immer noch?"
sagte die Gräfin.
.Ja. gnadige Frau, ich habe sie treulich
vewayrt.
Ach., sie ist welk und häßlich. ., Geben
Sie sie mir wieder zur Erinnerung an
diese Stunde, und nehmen Sie die Rosen
oaiur...
Sie legte den Strauß in seine Hand
und nahm die Nelke wieder an sich. Dann
verabschiedete sie sich von der Pflegerin
und den Aerzten um verließ das Laza-
rett
Wochen waren vergangen
Nach vielen Abenteuern und Fährlich
leiten hatte die Gräfin Natalie Surkow
die russische Grenze überschritten und
stand nun vot dem General 5w!attin.
Mit einem freudestrahlenden Lächeln
zog sie die weiße Nelke hervor, die welk
und trocken geworden war in all der Zeit
und sagte:
,Jch bin der Ueberbringer einer wichtig
gen strategischen Mittheilung des Fürsten
Graschnin, der im Lazarett zu S. vev
wundet liegt ..."
Der General fuhr auf:
Wie haben Sie es möglich gemacht,
mit ihm m Kommunikation zu treten?,
Triumphirend erzählte sie die Geschichte
der weißen Nelke.
Es geht doch nichts über die Schlau
heit eines Weibes," fagte der General la
chend und schalte das ZettelcheN langsam
aus dem Kelche heraus...
Er trat ans Fenster, um die Schrift
zeichen zu siudiren. ' Zorn und Lachen
stritten' in seinem Gesicht. Endlich trat
auf die Grasin zu und hielt ihr das
Papier hin.
Nennen Sie das eine wichtige strafe
gische Mittheilung?" . . '
Entgeistert starrte die Grafin aus die
kurzen, m feiner Frauenhand geschriebe
nen Zeilen:
.Xsü) will nicht, daß den Oesterreichern
etwas geschieht, sie sind gut und edel ge-
gen Freund und Feind. Darum habe ich
die Mittheilung deS Fürsten Graschnin
vernichtet, der, was er in der Gefangen.
schaft beobachtete, zum Nutzen seines Ba
terlandes verwenden wollte. Ihm ge
schseht nichts . . . Niemand hat etwas da
von erfahren. Ich habe eigenmächtig ge
handelt. ' , Schwester Anna."
Die Gräfin sank in ,sich zusammen
Tas war das Resultat all der gefahrvol
len Mühen, für die sie Ruhm und Ehre
zu ernten gehofft, und die ihr nichts ein
brachten als Lächerlichkeit ...
Ja," sagte der General beißend, ich
sagte eS ja, eS geht nichts über die
Schlauheit einer Frau, es sei denn die
Schlauheit einer anderen."
Vernichtung der Absinthkulturen in
Frankreich. Der Anbau von Absinth
galt bisher als die wichtigste Einnahme,
quelle in verschiedenen Gegenden Frank
ichs, und besonders das Städtchen i. !y
im Kreise Jvry-sur-Seine lebte fast aus
schließlich vom Verkauf dieser Kulturen.
Der Absinth, der ursprünglich nur zu me,
dizinischen Zwecken verwendet wurde, dient
bekanntermaßen seit langem zur Herfiel
lung eines alkoholischen Getränkes, dem
besonders in den breiten Schichten des
französischen Volkes ausgiebig zugespro
chen wurde. Nun hat die französische Re
gierung den Genug aller absmthhaltigrn
Getränke gesetzlich untersagt. Um aber
die Pflanzer für den gewaltigen Verlust
zu entfchädigm, wurde nach der Phar
mazeutlschen Post' die ganze letzte Ab
sinthernte von der Regierung gekauft und
vernichtet. So wurden in Orly allein in
nerhalb drei Tagen Absinthkulturen im
Werthe von 100,000 Francs in Asche ver
Ivandelt. Der gleiche Vernichtunasseldzua
wird auch in den Gegenden von Houdan.
Willy, Orsay und an zahlreichen anderen
Urten geführt,
Die Weinernte Badens.
Nach tzen Feststellungen de statistischen
Landisamtes beträqt die Weinernte Ba
dens 64,000 Hektoliter. Die erzielten
Preise schwanken zwischen 20 bis 120
Mark für da Hektoliie.r. . .
Aas geistige
Leben Warjchau's.
Neben Krakau spielt Warschau die
größte Rolle im polnischen Geistesleben
und es würde auf diesem Gebiete noch
mehr geleistet haben, hätte nicht die ruf
stsche . Herrschaft wie ein Alp auf dem
Lande gelastet. Als Residenz der König:
und des Hofes hatte die Stadt schon i
den letzten Jahrhunderten der polnischen
Republik durch ihr Geistesleben geglänzt.
Den Höhepunkt erreichte es zu Zeiten des
letzte Polcnlönigs Stanislaus August
PoniatorMi. Schwach und schgldbeladen
als Monarch, war n einer der verdienst
vollste Mäzene der Künste und Wissen,
schafie; fremde und einheimische Dichter,
Gelehrte und Künstler machten die War
schauer Gesellschaft zu einem der Mittel
punkte des ancien rögime", während
gleichzeitig Staatsmänner, wie Kollontaj
u. die Reform der polnische Geselle
schaft im demokratischen Sinne bewirkten.
Nach der letzten Theilung Polens im
Jahre 1705 ist auch die kulturelle Herr
lichkeit Warschaus verschwunden, die
Schaffensfreude weicht einer düsteren, .
trostlosen Stimmung Unter preußischer
Herrfchaft beginnen sich aber die Geister
aufzuraffen; im Iah 1801 eniMst iV
Warschau eine Akademie der Wisscnschas
ten (Die königliche Gesellschaft der
Freunde de Wissenschaften") es werden
polnische Klassiker gedruckt, die Ueberlie
ferung deö eigenen Geistesleben wird
eifrig fortgesetzt, bäld gewinnt die Kant-
sche Philosophie bedeutende Anhänger.
Die Universität schon im Kongreß-
Polen entstanden wird zur- Stätte
neuer Richtungen; die Poesie der Roman
tik übt auf die Gemüther einen mächtigen
Einfluß aus. 1
Die Nicderdrllckuna des Aussiandes
Warschau war 1815 russisch geworden
vom Iah 183031 bereitet diesem Lc
ben ein jähes Ende. Die Universität wird
geschlossen, die bedeutendsten Vertreter des
nauonalcn Lebens gehen in die Verban
nung. Ein Viertel-Jahrhundert lang hat
die kosakische Hand eines Pasliewitsch auf
dem Lande schwer gelastet. Der Aus
schwuiig m die Zeit 18591863 bewirt
eine Wiederbelebung: die von Wielopolski
1862 gegründete Hauptfchulc" wird zur
yeimstatie der , modernen Wissenschaft;
leider wird sie' 1896 in eine russische Uni-
versität umgewandelt. Alle Bemühungen
der russischen Regierung haben aber das.
Kulturleben der Landeshauptstadt nicht
zu bannen vermocht. In den siebziger
jllbrcn erblüht dort die sogenannte
posiiivistische". fortschriitlich-liberal.de- '
mokratische Aufklärungsliteratur; Swieu
tochowski schreibt hier seine Pamphlete
gegen , den Obskurantismus, Sienkiewicz
dichtet seine historischen Romane, eine 5o
nopnicka führt die Poesie in die Schlupf-
Winkel des Elends; Boruslaw' Prus
schreibt seine großangelegten, gesellschaft
lichen Romanstudien. In . den neunziger
Jahren entsteht hier eine rädikal-nationale .
Strömung, die Novellen und d'er Roman
Die Heimathlosen" von Stephan' Ze-
romski geben ihr das Gepräge. Gleich
zeitig entfaltet sich zur vollen Blüthe das '
polnische Theater, das mit Hilfe solcher
Künstler wie Modrzejcwska (Modieska"),
Zolkowski mit den Theatern anderer
Städte wetteifert.
Die Russifizirung der Universität und
des für polnische Privatgelder gegrllnde
ten Polytechnikums hatte zur Folge, daß
in Warschau unterirdische" . . . Univcr
ltatskurse entstanden, eine fliegende
Hochschule"; die bedeutendsten polnischen
Lehrkräfte, wie Prof. Chmielowski. Prof
Dawid ll..A. ertheilten auf diesem ille
galen Wege Unterricht in der euroiäischui
Philosophie, Literaturgcschichte und in
ahnlichen gefahrvollen" Gegenständen.
Endlich faßt die polnische Jugend im
Jahre 1905 den Entschluß.' die tussifi- '
zircndcn Hoch- und Mittelschulen zu boy
ioitiren. Sie geht ihren Spczial-Studicn
unter den größten Entbehrungen im
Auslande nach; in Warschau dagegen ent-
ht eine bedeutende Anzahl von privaten
Hochschulkursen, Vereinigungen, Labora-
torien und Zeitschriften, um daS wissen
,cyasi,!.!,e civeau ves anoes ocm ves
ortgiichrittenen Westens dleichzuhaltcn.
Auf diesem Gebiete wurde Großes in
organisatorischer und wissenschaftlicher
Beziehung geleistet.
Die hervorragendsten Kräfte all dieser
Institute haben vor einigen Jahren die
Pvlili che wissen chaftliche Gesell chaft"
gegründet, die sich von Wissenschafts-
akademien dadurch unterscheidet, daß sie
auch Laboratorien für Experimentalwis-
enschasten unterhalt. An der Spitze der .
physikalischen Anstalt steht Frau Curie,
die, eine geborene Skloddwska, National- ,
Polin aus Warschau ist und sich verpflich
tet hat, jedes Jahr auf ein Vierteljahr
chre Thätigkeit an der Pariser Sorbonne
zu Gunsten der Heimath zu unterbrechen.
Viel geschieht auf dem Gebiete der Popu
larisirung. Die höheren Lchrkurse"
ein Privatocrein, mit Mühe der Regie
rung abgetrotzt hat sich in den letzten
Jahren zu einer wirklichen Hochschule
mit bescheidenen Mitteln für Ezpcrimcn
talgegenstände entvirkelt. Eine Schule
der schönen Künste", fünf Theater und
einige Salons sorgen für Hebung der
künstlerischen Kultur; unter den Vereini-
gungen ist in 'rstcr Reihe ine Zahl von
pädagogischen zu nennen.
Wenn noch die Menge von literarischcn
und populären Monats und Wochen
schuften hinzugerechnet wird, gelangt man
zur Ueberzeugung, daß die geistige Le
bendigkeit der Polen olle Unterdruckungs
maßregeln Rußlands überwunden und ihr
Land auf dem Niveau des modernen
Geisteslebens erhalten hat. Jetzt geht sie
einer neuen Aera entgegen und hofft in
Freiheit und nationalem Geiste ihren kul-.
turellen Aufgaben nachkommen zu können.
rnium ' '
Bayerfche Schwaben als ki!egcgrfan
gene Russen.
Aus dem Dcrfe Jrsingcn in Bayrisch
Schwaben .sind vor mehr als 20 Jahre
Bauern nach dem Kaukasus ausgewan- ;
dert; sie hatten natürlich ihre Kinder mit
genommen. Von diesen sind jetzt, die da
maligen Knaben, als kriegzgefangene
Soldaten wieder in ihrer alten Heimat
Jrsmgen als landwirtschaftliche Arbeiter
beschäftigt.
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Vs