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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 9, 1916)
Tägliche Omaha Tribüne "MiS sÄ ' " i (Ä Z"" MvÄIv IS W a s sr $ t' UND IN Uz V ' fw jpjj f; ivn von Ctttil öudwkg. Pie Engländer spielen die Herren, die ränzos'.'n sind Arbeits tieiw Die Serben und Griechen mißvergnügt. Die Spa niolen machen ijcii, weil die Sonne scheint. Sofia. 3. Jan. In weitem Wund 6og.cn schwingt sich die Bucht von ale iiiti !d sauft in Terrassen steigt die Stadt empor, von einer alten Feite über wacht. Aber an einem Ende der Rundung reckt sich schwer das dulkaiüsch regelmäßige Massiv des Olymp empor. In" der Bai liegt eine Flotte von vierzehn eisernen Festungen, wie ans Papiennachö geschnit ten. Sie stehen als schwarze Schatten vor der Sonne des Nachmittags. Taztoiftfen glänzen die weißen Transportschifse, schwimmen die roibekreuzten Lazarette, ruhen die Frachtschiffe, und die Barten, die löschen helfen, segeln den Kai entlang. Der breite Kai, der die Bucht profiliert, dröhnt wider vom Rollen der Lastautos und der Wagen. Seit zwölf Wochen wirft auf diesen Kai die ylotte .alles, was der Krieg benötigt. Tausend Hände greifen in die Barken, die an der Kaimauer fest machen, laden auf tausend Schultern, was sie ergriffen. Fremde Soldaten, ein geborene Lastenträger. riesige Llnios, elende Karren, Lastpferde. Esel, alles muß fchlevpen. tragen, fahren. Batterien von Oelfässern werden gerollt, Berge von Wollpaketen angehäuft, 'Walle weißdepu derter Mehlsäcke und Legionen von Kon servenkisten werden aufgestapelt, gefällte Wälder von Holz zusammengetrogen und vorbereitet zum Brennen, zum 'Bauen. '" Vierzig altmodische griechische Segler, on der Kaimauer festgebunden, mit ihren Rümpfen in den verblaßten Farben des Tikpolo und ihren zierlich weißen Gale riea bilden eine wohlriechende Phalanz, denn sie sind voll Rosinen, und mit klei neu Netzen suchen Kinder auszufischen, 'was beim Verkauf ins Waffer fiel. Da zwischen schlupfen kleine Boote, angefüllt einer eine Wage, ein Türke schreit feine Krabben ans, ei ,krctcnsischer Gendarm mit schwarzer Kappe schlägt auf einen Tscherkessen ein, weil sein Esel hinsiel, ein Spagniolc wechselt unter dem Sack, in den er sich die Arme einbinden lieft, seine photographischen Platten und zwei Popen gestikulieren mit allen vier Hän Den, die zwei griechische Soldaten zu er- wischen suchen, um sie zu kucn. Ich wende mich vom Mccre ab. Ta fahren in eleganter Autoreihe die Herren dieser Stadt den Kai entlang. Ja, die Engländer sind Herren dieser Stadt, Her ren ihrer Alliierten, darum soviel mehr gehaßt bei den Griechen, wie die Frau wsen und Serben. Ihr Auftreten, wie sie , durch die Straßen fahren und spazieren, aiciaiDiei cd Offizier ooer Neninecyk, Marine oder Artillerie; die kühle Art. mit der die Offiziere am Abend in kaii farbenen Zivillüsters mit Stöcken in der Hand, durchaus wie SportZmcn anzii schauen, ihren Hochmut durch die Gates tragen? diese schönen, rassigen Gestalten, vom alten Obersten bis zum jungen Leut nant, die am Tage mit ihren Ferngläsern, Peitschen und Zigaretten ihrer Tätigkeit die Form des NcnnplaizeI im Kriege zu erhalten entschlossen scheinen, das alles macht den Eindruck eines Herrenvolkes, das sch in jedem fremden Lande ohne Rechütitcl und Sprachkenntnis zuhanse JssH "'. .V,'," f T- i?'.ivi"-L " ' "ffTT1? ' i ' ' 1 1 '""vx Y -s ' ' - w h 7 t Ä a , ' ' - -j' v'l h k H' i A I (sr&rr n- r -Hi Itf.' , j-,c. . ü h ' . I - Ä l&Ss ' PrM' h' . l: A .r4 . ' 'M5'k.5, & 'H . ..vit. rii. t. ; ; v . I ; ti'nr- ,f 7K'FWf i V -i " , ' ;,, ' nj?- ;-u1lfAH- - ' .' '4 v Mi. - ... i , iV'Wr " L fi y-v,;, -;v Mf . n-,,;;;;' l ' - 'T-'wi ' " V'MiH'f V i yJj , S : ; " .x.uw( c .L. i n rrr! i- , . ' . , , , , . 'I-? .G,f-qk"?x.. Xiv-1 JJ l ' h fn'M -W : ( v - . !mhi) - ' , Ar- ' yhit ci i ' ' . . v , v , :-" - u4 ß .i . . 's -vv-4 jy,.. ... ' vt' s t I ' , ' . " ' . . S'(V' .-AtA W- ' v V r-" " ' vJ , I . 'Jxt &' V'.! b i:-;r ;S4."'.-'S kV;- ' " k .. KM.,).: . ; i ''f'tK '7 n." 3 ' s1 ,j I f j "- j" tivSII 'i-II x t? t ! if ' y ftm v ltKM ' , i h . ; V . ;'a s X-JJ V. . . w u r. I 4 h? .. '.r r. w 6HiecHi:nnefi ruAiitPOHTMUff-cfi schifft rHupPf aus Hauptsirasje auf und ab, die jcht Wm Benizelo" heisjt, wahrend die Serben in ihren Bischofölappen und den rehbraunen Uniformen mit iiblcn Mienen an den schmukiaen KafseehauStischen ihcn und an einer Rache z verzweifeln scheinen, die sich auf so schlecht bewährte Alliierte ftiihen soll. Was von serbischen Truppen lrrher versprengt wurde, wird neu zusaminenge stellt. Tie serbischen Flüchtlinge werden meyr bedauert als unterstützt. Sie bauen an Lazaretten, Kasernen, Lagerhäusern, die im Umkreise der Stadt die Alliierten errichten, als wollten sie ewig bleiben. Wer --Tbon den Serben es irgend ausbringt, sieht nach Paris, und da sie deshalb alles Gold aufkaufen, während die Entente olles in griechifchem Papiergeld bezahlt, steigt das l?old im Werte zu unwahrscheinlicher Holze. Vollends macht der Mangel an klei nem Gelde die Wechsler zu reichen Leuten, denn sie verdienen fünf Prozent beim Um wechseln. Ueberbaupt sind die 80,000 spagniolischen Juden, die den gesamten Handel in Händen haben, unter den miß vergnügten iÄngeborenen relativ die glück lichsten, aber alles muß vor der Stunde zittern, too das Abenteuer von Saloniki in Rauch und Brand ausgeht. In ihren alten Trachten fahren an den Feiertagen schone, Itidinnen den Kai entlang, in edle bunte Stosse eingehüllt, mit der smaragv grünen Perlcnhaube über dem Haar. Die Wagen hallen vor den Kinotheaterir, Ztvischen all diesen fremden Völkern be wegt s,ch der Rest der einheimischen Be satzung kalt und würdig. Es ist die lchte griechische Division, die. wenn diese Zeilen erscheinen, vielleicht schon abgezogen ist. Diese, griechischen Offiziere und 'Mann schaftcn verkehren nur unter sich. Auch iin Ecdraiige der Straßenbahn wird man nie ' i . . 'JVk7. '5A '" . - -. .' xr ? (JXes&r a-J."!--? ' . . , ? . i -r. , '-i & i Mi i L .' . . 5 f i ; 'i ' ' -ma?. '- '-a- ' s s . ,..,.,.,.. u .,.,.,- x. s 4. ' . ; ( . K - ' " i ' ' i A , . - ' , ' 1 ' tfr'-v , ' i , t , v - , r 1 - ' ' - ' :jl " - . jk Vi , - - -Jl av ' " F- . y t , ' ' t. --wH ' . ' i '-hff-f ff. k-t :, - i N. if ' . V 'l' ' i .i J ; t ; l A - " I 1 . 1 ' ' . ' ?'."t U 7 v u i .4 '14 , t 1 ' , " teJi ' ' 2 - .X, , : ' W , ' I 's i " ' i ( F ' . s ' i , 5 r- ' ' , 1 ' , : ''' i , V ' , " i ' i ' 4 ji ', 'V- : 4; , ' - -,s .-s. ;--- ' ' Ä! : ?s . . . .-j ,V ' , . - M . . . . '. 1 - .rÄ v "-'Ai, :.. .-V' - . - " f fci. y 5 i. - r- V r-'l' . ' " ;3, ' - ' "4 L. . ' - i 4 " , ' ' ' 1 U 1 ' ' v - ä - - -r4 ''. f r 'j ' . - , i. ' A ' 1 'v J4 " I "'V, ') 1 . r- -vvir j , r , j -- ' j ' ' ' ' 1 t"- ',s' , V ? y " "' ' ' 1.1 - "'-' " Jt 4 l V. . '"'ii j - t ?M i . f i 5 t ' i' ' - " " . . I, - - .. 5, ' . ' ( . N , , f , ! ' ' v' I . 'i , " 4' - . virr'vi;. vr;: . ' V ' .! . ' ' ' " f'-f V " i' r' X-'L-,,, . 1 . i 1' ., . " X c 1f es s C . t V f ' s-'i ' ' "Y'x.i . -'s a&x iäfOmf ftUMOSMim AKTillCRJE urd Gf?CW3CHR TRUPPCN inJti-VMUOiJH von SAlOHIKl . . , tjft-,. -"nZx Jv-rr -rt v' sX:Cn ' l-'i;.- -?"v3?,, ' - '., . V "C -' r ii" : K ?J5 C rVj . . iZl'T; .,V-7 s w.vsV " : ; i ' !; : , . ;-;.f " t ' r t V-' ' - ' - -J i T.'iT v C; - v j - .. ';"- - ' - . $ ) ""vi 'li, -0 ' ' . , T7 t ,---r Uni; l1 v v ' ' ' '-"'v t .,j ii T''ig rl J ' . . ' - . ' , -:'nfif,UMÄj.S':,vi ;;t. '38-,V,r , -r;;;- V-: z - f-r--rn ' ' t'"- f , " ' ' ,'-?jj. J 'ZM" 4 .'7'vrr'"w" . . , - -1 - . . t - : t . r&"s- "v " fl " ' ' ' 's--" -e -- - 3"-." 4. . , - ' - . . .j.-. f. , i , . V , s . 1 . ' "f 1 , t'''v, , - - ' - ' t 1 , t, ', tr1 ' ' ' . . r ' 'V'. 1 Iritfätt s LICK AUF SALONIKI GeHVSALSARKAll.j mit Lorbeerzweigen, denn wo dem Eng länder zu Weihnachten der Misklzweig fehlt, mag er nach der Logik der griechi schen Fischer diesmal den Lorbeer gelten lassen. Noch kleine Schiffchen sind von Krabben belebt. Uebers Waffer weg langt fühlt und zu befehlen weiß. Nirgends bat sich mehr als hier, wo ich sie als uner kaunter Feind betrachten konnte, die Ueberzeugung in mir gefestigt, daß man ein Bolk wie einen Menschen nicht des halb' verachten sollte, weil er die Kunst versteht, andere fr sich arbeiten zu las- sen. Ist es nicht eine Kunst, auf der Flöte zu blasen? D,: Tadellosigkeit ihrer Equi pierung, die 7iobicsie ibrer Haltung, ihr Reichtum und ihre Wurde reizten mich weniger zu jenem billigen Spott, der bei uns alle (Lassen beherrscht, als zu kultur historischem Nachdenken über die Rille, die ein Boll zu spielen hat, und über die spate Stunde, wo sie endet. Ich kenne die Kehrseite, sehe sie hier. So gewiß olle Nachrichten falsch sind, die die Eindringlinge hier als freche Räuber schildern, so gc,viß gibt cö viele Fälle maß loser Betrunkenheit englischer Soltaten. Ich habe selbst ihnen abgekauft, was sie seit Wochen verkaufen, weil ihr täalicher Schilling ihren Bedarf an Whiskeis nicht deckt. Nie waren in Saloniki BisqnitS. Konserven, Riemenschuhe so billig wie heute, und die lete deutsche HauZfrau er lic mit sira: nd. wie wohlfeil sie ein gekauft. Die Franzosen sind Diener, sind Ärbeiisticre . . . Zwanzig vierspännige Wagen rollen den Kai entlang, jeder von fianzOstswen Trainsoldaten gelenkt, alle schwer mit Holz beladen, die Leute be sprint auf den Bordttpfctden der Wagen, vkilschend und fluchend. An der nächsten Ecke sieh: ein enanschct Reitknecht in tadel losem Änzng, die Hände in den Taschen. die Zügel seines Pferdes durch den Arm gezogen, die Picise rm Munde, und so kauft er SlZandarinen. Ist solch ein Bild ein Zufall, so ist es doch zugleich ein Sym bol für das, was hier, was überhaupt in diesem Kriege zwischen Engländern und Franzosen sich ztragt Zuweilen fall jetzt als ein Zeichen gebesserter Verhältnisse ein englisches Auto anhalten, um Franzosen aufzunehmen. Gegrllfzt wird nie! Ein Bataillon Schoticn marschiert vorüber. Ihm folgt ein Bataillon französischer Ar tillcrie. Vergleicht man Kleidung. Hai iiing, Sauberkeit, so hat. man anss neue Herren und Diener, wobei allerdings der Diener dem Herrn an Tapferkeit durch aus nicht nachzustehen braucht., Dabei wird hier, wie schon im Frieden, erst recht jetzt überall französisch gesprochen. Für die Engländer hat man freilich eine eigene Zeitung gegründet, weil sie die Indexen dence" und Opinion"nicht lesen können. Von diesen naiven Blättern heben sich die Balkan News" durch Abdruck der deut schen Heeresberichte vorteilhaft ab. die der franzosi'che Offizier hier in Englisch lesen darf. Auch sind in dem englischen Blatt Jronisierungen der französischen Tiradcn zu finden, die selbst der Witzecke Londoner Zeitungen verboten wären. So zum Bei spiel die Meldung, daß ein französisches Unterseeboot auf dct Pkaee de la Liberi in Saloniki drei deutsche !treuzer ge rammt habe. Zwischen Herren und Dienern, die der Stadt jetzt Ton und Rhythmus verleihen, drückcn sich die Mißvergnügten, das sind die Serben, das sind die Griechen. Bon der Türkcnstadt mit ihren 20,000 ver schück'terteg Türken zu schweigen. Es gibt auch einige Russen und Italiener hier, von ihren draußen ankernden Kriegsschjkken. Aber sie sind nicht ä la mode. Die schmeich lerischc Aufschrift eines Restaurants sagt nur: Auz Anglai. Franais et Serbes." In ihren fast schwarzen Uniformen mit goldenen Kragen,, ihren duntlcn, auiiasier icn, quadratischen Schauspielergesichtern gehen die russischen Offiziere die große Kriechen mit Franzosen reden sehen. In ihren dicken, fcldgrünen Uniformen mit Mützen, die einc' blaue Kokarde und eine silberne Krone schmückt, flanieren sie nach Art des südlichen Militärs. Sie schreiten an unseren Konsulaten vorbei, auf denen zivischcn den tausend Uiiionjacks und Tri toloren die vier einsamen Fcindesfahneii wehten, die auf einmal verschwinden niuß ten. Für kurze Zeit. Oder gibt es Leute, die es mit jenem Manne halten, der nah: den, Konsulaten soeben ein neues Kaffee haus eröffnet? Auf hoher Leiter stand der Maler und beendete soeben die Auf schrist A la öicioire finale". Dieser Ca fetin ist der klügste Grieche in Saloniki. Er läßt die Frage offen, wer hier siegt, und stellt sich lakonisch gleich auch gut mit den vielleicht bald einziehenden Bcrbün dcten. An öulgarijchen Lauptquarlier. Generalstabschef Schoftow über den Rückuz nach Saloniki ' Von vr. Cco derer. Hauptquartier bei bulgarischen Ober kommandos, Ende Dezember. Nach einem Besuch bei Senetak Sahdaw, dem Generalissimus der bulgarischen Ar mee, begab ich mich zum Chef des General siabeZ dieser Armee, General Schostom. In dem kahlen, großen, wcixiaetüiichlcn Zimmer, das nichts als einen Schreibtisch und ein paar Stühle enthält, fleht der Generalstabschef allein an einem langen, mit riesigen Karten bedeckten Tisch und zieht rote und blaue Linien über die Zeich nungen der Täler und Berge. Mit lie benswürdigem Lächeln heißt mich der Ge neralstabschef willkommen. Unverwüst liche Sicherheit und eine seht berechtigte Befriedigung sptechen aus seinem vollen, von einem kurzen, grauen, Spisibart um rahmten Gesicht., .Freies Land," sagt der Genrralstabschef und zeigt aus eine riengk Freundlichkeit erfüllt der GeneralstabZchef meine Bitte. Ter Rückzug ist den Engländern und Franzosen nicht leicht geworden.' sagte der General. Sie haben sich zeitweilig in größter Gefahr befunden, umzingelt zu werden, und eigentlich haben sie ihre Rct tung aus dem Tfchcrna-Wardar-Dreieck nur den elenden Wegen zu danken. Wir hatten sie bereits von drei Seiten umfaßt, und eineunserer Divisionen, die über die Marianska Planina vorgedrungen war, stand schon im Rücken unserer Feinde, hier im Süden bei Petrowo. Aber leider hatte die Division erst zwei Geschütze über die pfadlosen Berge bringen können und so konnten sich die englisch französisch Truppen über die griechische Grenze auf neutralen Boden reiten. Geaenwärtia sie- den die Engländer und Franzosen in einer Karte, auf der die blauen und roten Li Linie, die etwas nördlich von Kukusch und nie konzentrisch immer weiter nach WekKuasmi, über Wladaza und Sechom don ften und Süde drangen, um schließlich Ostm noch Westen geht, den Wardar zwi ganz Serbien zu erfüllen und zu bedecken, Wieviel schwerwiegende Entschlüsse und durchwachte Nächte mögen in diesen bunten Strichen stecken? Wie .schwer mag auch General Schostow die Last der ungeheuren Verantwortung manchmal gefühlt hab. Ich bitte den Generalstabechcf, mir eiwiges übe? die' letzten Operationen gegen die Engländer und Franzosen und die gegen wärtige Lage an der giiechischen und alba uis'n Grenze zu sagen, und mit großer schen Zmol und Karaswanci überquert. längs des 8öY Meter hohen Majadag-Ge biracs weiterläuft und sich schließlich etwas nach Südwesten gegen die Bahnlinie Sa loniki Bitolia zu senkt. Aus dieser Linie stehen die Engländer hauptsächlich auf dem rechten Flügel nördlich don Kukufch. die Franzosen mehr nach Westen; aber ich glaube nicht, daß sie sich auf dieser Linie lange werden 'halten können." . .Wie groß sind die Streitkräste. ErB' lenz, die die Engländer und Franzosen bisher in Saloniki gelandet haben?" Nach den uns vorliegenden Meldungen sind bisher rund 180,000 Mann in Salo niki an Land gesetzt worden. Ta aber die Engländeö und Franzosen bei den letz ten Kämpfen mindestens 20,000 Mann verloren haben und ihr Train ungcwöhn lich stark ist. kann die Zahl der kombatian ten Tvippen gegenwärtig 120,000 Mann nicht überschreiten." Gleich Generalissimus Schekow ist auch Generalstadschef Schostow der Ansicht, daß das Verbleiben der Engländer und Franzosen in Saloniki heute vor alkiiN den Zweck verfolgt, die Kräfte der Bul garen uud ihrer Verbündeten zu binden und zu zersplittern, namentlich 'für den Fall, daß die Russen später doch noch eine Balkanaktion unternehmen sollten. i.Und wie steht es an den Grenzen Al baniens?" Tort ist der Kampf nach der vollständigen Niederlage der Serben beendet. Nur bei Struga sind noch einig kleine Gefechte im Ginge. Aber größere Bedeutung kommt diesen Kämpfen nicht mehr zu." '.Darf ich Eure Erz!lenz fragen, wie sich die Zusammenarbeit' der verbündeten Generalstäbe gestaltet hat?" .Im gro ßen und ganzen haben die Gencralslcibe der bulgarischen und deutschen Armee ihre Pläne durchaus selbständig au?gear beitet. Für die Operationen der ersten bulgarischen Armee unter dem Rom mando des Generals Bojadje, die be, kiinilich mit den Armeen Eallwitz und Köveß zusammengearbeitet hat, sind einige allgemeine Anweisungen vom Ge neralfeldmarschall Mackensen ausgegebei worden. Die izweite bulgarische Armee, die. wie Sie wissen, unter dein Kom mando d;s Generals Todorow in Sid Mazedonien g'g'n die Engländer und die Franzosen kämpfte, hat durchaus selb ständig nach den von unö entworfenen Plänen operier!. ' Auch General Schostow ist weit davon entfernt, , den Krieg auf dem Balkan für beendet zu halten. Meine Frage, ob jetzt tatsächlich, wie es heißt, einige ältere Jahrgänge der Armee ent lassen werden srllen, verneint der Gene ralsiabschef. .Tadon kann gegenwärtig noch leine Rede sein," erklärt Genera! Schostow, nur ein Teil der alten Leute, die eingezogen wurden, um bei den lang wierigen Transporten und sonstigen Ar beiten hinter der Front zu helfen, sog entlassen werden. Die Arbeit dieser Leute können j,t Jüngere übernehmen, da die unauögebildeten Mannschaften, die bei Beginn des Krieges einberufen wor den waren, jetzt in die Armee eingestellt werden können. Wir wissen,' daß wir noch viel zu leisten, das Eroberte erst noch zi, sichern hakn." Der Generalstabschef er bebt sich von seinem Platz und geht zu einer der weißgetünchten Wände, an der als einziger Schmuck ein kunstvoller Lor beerkranz mit silbergetriebenen Blättern und goldenen Früchten hängt. Sehen Sie diesen Kranz," sagt der General stabschef, den wir !n Serbien erbeutet haben? Die Fraukn von Cchabah haben ibn den Offizieren des sechsten serbischen Jnfanterie-Regimentei nach Beendigung des Krieges von 1913 geschenkt. Heute ist 5eönig Peter auf der Flucht durch fremde Länder, und die serbische Armee ist vernichtet. Da! ist alleö, wag von dem Ruhme eines Volkes übrig geblieben ist, das sich allzu früh in übermütiger Sicherheit gewiegt, und das nicht Maß zu halten gewußt hat." Den Abend brachte ich nf Einladung des Genersliffinnis im Kreise der Off! ziere ds Hauptquartiers zu. , der der Generalissimus und der Gcncralfiakeh'-f fehlten. Um halb neun Uhr abends traf König Ferdinand von seiner Reise durch Mazedonien unangemeldet im Haupt articr ein und hatte bis tief in die Nacht Besprechungen mit den Generälen Schckow und Schostow. Bej der gemein samcn Abendtafel im Kasino des Haupt quarüers aber sitzen, wie jetzt überall in Bulgarien, deutsche und bulgarische Of fi iere beisammen. Herzliche Kamerad schaft verbündet Deutsche und Bulgaren. Einer der deutschen Ossiziere, ein Flieger, hat eben telegraphisch die Nachrichi,erhal ten, daz er Bater eines kleinen Mädchens geworden ist. Man trinkt auf das Wohl der jungen deutschen Dame. Unter La chen und Scherzen bieten sich gleich drek bulgarische Offiziere als Heiratskandida ten an. Das ist das bewundcrnswerteste an diesen, Menschen: die harmlose Heiter kcit, mit der sie nach taufend überstände nen Gefahren sich immer wieder des Le berl freuen, so oft es iimen eine kuhige, glückliche Stunde gibt. Me HZenedZg und London iyreDenkimaker ZmuUlirikg jchühen suchen. . Eine der aktuellsten und dringendsten Fragen in London ist schon seit einiger Zeit die der Verteidigung und des Schutzes vor Lustanarissen. Der ,i!n Tele graph" veröffentlicht einen Artikel über die Schlitzvoikehiilneien in den beiden Städten Venedig und London, dem wir die folgenden- interessanten Sollen ent nehmen: Mit Hilfe der ililöringe nieure wurde in Benedig an den Schutz aller Denkmäler und sonstigen Kunstwerke geschritten. Vor allem schaff!? man alles fort, Inas man von seinem Plah zu nieten ocrmochie. G'gcnwärtjz ist nicht viel von der berühmten Sönheit Venedig? zu sehen, alles ist verschleiert, verhüllt und verdunkelt. Die berühmten lLebäude, wie der Togenpalast, verstecken sich hinter Mauern on Aicgeln und Holzwerk, die zugleich als Stütze im Falle von Erd erfchütterungen dienen ' müssen. Auch Sandsäcke sind in großen Mengen zu "sehen. Dieerühmten Pferde aus Gold bronze, di seinerzeit durch Napoleon l. entführt wurden und später wieder nach Venedig zurückkamen, wurden wiederum von der Markuskirche fortgenommen und in einen eigens hergerichteten Schlupfwin lel geborgen. Die Colleoni-Reiterstatue wurde mit einer Art Käsig umaeben. Tie ks'daren Gemälde in den Kirchen und Palästen wurden samtlich entfernt. Im Vergleich mit diesen Verhältnissen fragt man sich, was ivir in England zum Schutze Londons, . zum .Schutze einer künstlerischen und architektonischen Schätze getan. Haben. Denn es läßt sich nicht e streiten, daß Landen weit größeren Gc fahren durch den Luftkrieg ausgesetzt ist. Auch bei uns hat die Bergung der Bild werke. Gemälde und Kunstgegenikiinde aus den öffentlichen Gallerten Fortschritte gemacht, aber dies geschieht in viel zu langsam und unzureichender Weise. So lange wir noch bloß mit der Möglickl-it von Luftangriffen rnet.n, einer Möa? lichkeit, die sogar von leichtsinnigen und dummen Leuten bestritten wurde, konnte dieser Zustand noch ansehen. Nun aber, da aus dem Schatten der Drohung eine gefährliche, beängs.ig?nde LiZirklichlcit ge worden ist, erscheinen die in London ge trofftnen Maßnahmen keineswegs aus reichend. Im Hinblick auf die Gefahr, di uns täglich, ja stündlich bedroht, muß die ?!ationalgallerie vollkommen oukge räumt werden. Von noch größerer Wirf" tiakeik für die Nation, j iiierhrn,M f it : die ganze a,:ae!sächsis he Rasse, ist die Bci schützung der Westminster-Abtei. Was wurde bisher zum Schutze dleser größten Kostbarkeit Englands, des historischen Dokumentes bei englischen Voltes getan? ) Im Innenraum der estminster-Abtei . wurden bisher überhaupt noch keines Schutzvorrichtungen getroffen. Sollen, wn auch in diesem Falle uns wieder da v berühmte Geduldet euch undMrtet ob!" '1 sagen lassen? Solle wir warten, bis die ? Katastrophe eintritt und die Wirkung des ( Bombenfeuns die größten Verheerungen anrichtet? Sollen wir selbst in dieser ? Zeit der don der Gefahr diktierten drin gcndstcn Erfordernisse dulden, daß man r 1 an den verantwortlichen Stellen niebt ffuie ', Pflicht erfüllt? : Daß man sich nicht t ahnend verhält. ' ohne das Trohen d's ' Sturmes zu bedenken?..." . ( Die Flaschenpost der französischen . ifxpeditionötruppc. In den üiclcii Mängeln und Fehlern der französischen . Heeresverwaltung, über die fortdauernd in I der Pariser Presse Klage geführt wird, ge r hört auch die Un?rlässig!eit der F,'ld ' post. Me weit die Mannhaftigkeit die' t fer Einrichtung gediehen ist. läßt sich aus '.' z einer Mitteilung der Oeuvre über die Fla i fchenpost der französischen Erpeditionssol t baten ersehen: Ta das Schicksal cs' ' Briefe, die unsere Soldaten in Saloirui und an den Dardanellen der Feldpost onk' ) vertrauen, sehr ungewiß ist. sind nnsere j rveditimstruppen auf den Einfall ge.'' " kommen, ihre Briefe auf höchst direktem i Setwege zu befördern. sie stecken nämlich'k die sorgsäliig adressierten Briefe in Fli '. s.'fn lirch Hl-'.: Yvi.r. ,'.. . ' ' "M' ivlkkk, IN Ctli- ' Hrfsn'iiig. daß sie ein' heimatlichen 5a-.-fen erreichen. Tatläcklich sind solche 7,!i , len(rifff im Miticlmttke oiifqfisiH WorL , i dfft und durch Vermittlung der italieni ' sri f i . s. ?f , v,i natg ranireich geianzt.' , . i f i