'sW TM'J'AÜ' V V . M !" lr A v 4A A"Ai. " "A AA"t J A Ji AAAAJf AAAAA"AäAA,KAA'jI tA jl tti 41A AA A 1AA A A AAAA"A ct:'.;..;.:.: , . , 4 : v V. k- f: 'Äinte Urieg?--.CbroniK aus deutscbSn Aanden ) . . . , . . . , st l ,z i i A ! i s f '4 G M . M ( V ' :i T- '?' h iT i """ Icfop(p.i,ikii . das WiNdKiliiSii. 3m Irak. Taö alte üJaf'iiluiiieit, wo die ifngliln dcx gcfchsngrn wlirdrn. Die bedeutenden jüngsten Ereignisse in Mesopotamien, die esnuf inblirfic Nieder lage der Engländer bei st'hRpfior, haltn, L. i . nt r . .r .. . ' J y Biz AUsmeriianireik aus die Jral-Front gerichtet, diesen entlegensten und, man "kann wohl sagen, unbekanntesten aller Schauplätze des ungeheuren Krieges. Und doch ist gerade dieser Schauplatz des Inte resses besonders würdig! Irak ist das alte Babylonien, ist eines der merkwürdig' sten und geheimnisvollsten Länder des ge heiininsvoNsten aller Erdteile. Das Dop pelwesen dieses Landes ist wohl nie so geistvoll und anschaulich zum Ausdrucke gebracht worden, wie in den Worten, mit denen Ewald Banse in seinem vortress lichen. M George Westermann in Braun schweig erschienenen Werke über die Tür kei daJrak schildert. Dies ist das Land' der Verheißungen und der Enttäuschun gen, das Land der Blüte von gestern, des Verfalls von heute und der Schauplatz einer gewissen Zukunft. Mensckkeits- stufen, die wir seit zehntausend Jahren überwunden wähnten, und ganz moderne Bauwerke, Gassen, in denen man sich um ein weggeworfenes Streichholz halb tot schlägt, neben Alleen, in welchen us an Haus Nabobs von Indien residilsren: düs olleS ist Tabylonien. die Mutter der StüU turen. Aber das macht, weil dies Land zwei Gesichter hat, von denen das eine trocken, das andere naß ist, und das letztere ist "s wichtigere. Die tischglatte Eben V' oer Oberfläche , und der jährliche Wechsel des Wasserftandes der Flusse ver Ursachen eine häufige Verlegung 6er Was seradern, und durch die ständige Er höhung der Sohle mit Sinkstoffen bei seit Iichrr Eindeichung erheben sich Teile der Flüsse nicht selten über das Niveau der Ebene. Alle drei Jahre wiederholen sich gewöhnlich ganz besonders ausgedehnte und großen Schaden anrichtende Ueber- schwemmungen. Wenn im Sommer die Wasser ablaufen, dann tauchen breite Landflachcn und seltsam gelappte Inseln empor und die Sonne trocknet ihre dunk- len Farben schnell zu einem Aschgrau oder Wallen Gelb. Schliesslich liegen vom Ok tobcr bis Februar zwei Trittcile bis drei Vierteile des Bodens vsn Irak trocken, in der Hauptsache feste, völlig ebene Flachen, von denen grosse Teile durch das monate lang fehlende Wasser so versalzt sind, daß sie nicht das erbärmlichste Pflanzchen er- nähren können. Nur m Mulden wagt sich etwas Kraut oder dürres G.strllpp hervor, in der Nähe der zahlreichen Rui ncnfelder klirren die Halme von Kali pflanzen und an den Flußufern wächst hier und da, überraschend grün in seiner Seltenheit, Gebüsch der Trauermeide und der Euphratpappel. Dies Land ist in der Trockenzeit öde und kahl gefegt wie eine Wüste, aber es ist viel trostloser als eine solche, da es deren wechsclvollcre Landformcn nicht besitzt. Es ist nicht leicht, sich verlassenere Flächen vorzustellen, als diese aschgrauen und falben Tennen, in d?n kein Mensck haust, denen Nächstens die gelbe Hügelreihe eines alten Kanalwalls oder die flache scherbenflcckige Ausschüttung einer antiken Sicdelung et- was Abwechslung bietet. Erst mit der Annäherung an einen Fluß, an einen noch benutzten Kanal, an einen der zahlreichen Dauersümpfe (Thor) zeichnen sich ein Paar Palmlronen schwarz auf der flim mernden dunstigen Kimme ab, ein Turm erhebt seine Ziegelmasse in die Höhe und graue, oft rötlich schimmernd? Aeckcr, durchzogen von Wällen und Gräben fchic den sich schüchtern gegen das Ocdland vor. Im Februar bereitet sich die Veränderung des ganzen Bildes vor. Infolge der Was serzufuhr durch die Winterregen und die I?? Jf.f.4nAfi !. .CNkdrftnK ftaitttttf Vif i vunit Umi ijt im wt'utuiiw vmii. wii r Tigris Ende Februar, der Euphrat drei big vier Wochen später zu steigen und bis " in den Juni hinein bleiben die Hochwasser stehen. Von Ende März bis in den August hinein mögen annähernd zwei Tritteile der Oberfläche überschwemmt sein und in der am tiefsten gelegenen Südhälste des Landes gibt es dann über Haupt nur wenig trockenen LodkN. Weite spiegelnde und sehr flache Wasserflächen dehnen sich,. icochrn man blickt, aus und unterbinden den 'Karawanenverkehr in empfindlichster Weise. Aus ihnen sprie'cn streckenweise Dickichte von Binsen, Schilf und Rohr auf, und ausgedehnte Felder von Sunipfgräscrn bilden grüne Wiesen flächen, in deren schwankem Labyrinth schmale, nur den Eigeweibten erkennbare Arme mit ctivas liefere!!, Wasser zu den Schilfhiitten der Sumpfbauern führen. Zahlreiche Wasscrvögel und Wildschweine, vereinzelt noch der gell?, mahnenlose Löwe und der Biber und in Herden der schwarze Büffel der Leute vom Sumpfe bevölkern diese seltsamen Wildnisse, aus v denen hier und d? ein Tel! (Dörfchen), ;! t'ii Turm, ein Kaalrlickm auslaugt. So verschiedene! rt'g wie der Anblick d.'S La,, . ti ist auck, sein: B:völk,ru!ig. In den sehr dunKlhSutig?!?. fl.int primitiv l.b.'n-, d'N Bewohnern der Siiirpse sind vielleicht ki, l'Hm ,,l'ik? einer ni nkekann? 4 l-n Nasse ttliVii geblieben. Das sind die x?krkwü,digen'Msdsn, deren K'eiöung m?is, i p' "- sli.h'rim besteht, nl einet ) aus die (ansü f.- j diiir'ten Filzkapp?, und die t4 geirnhiv sins. Nund'nlang dar.h die i'in'.-fc zu icaf-n und sie an l;ei t'".i QulUv sl'.if d'it blanken Rucken ihrer Zhwarzen Bl'Zsel ' Zu durchreiten. In Oicfstitflciifchafi gestvrben. Zet bei Allbbruch des Krieges olö Ne servcoffi,ier eingezogene Syndikus '.l!,,,!, ein Sohn der Stadt Oldenburg, ist vor vier Wochen in Rußland .gestorben. Er wurds zunächst nach dem Westen komiiiar. dicrt und dort verwundet. Nachdem er zur Wiederherstelliing seiner Gesundheit in die Heimat beurlaubt worden war, kehrle er zu seinem Regiment zurück, das inzwichcn der Ostar ziigeteilt war. Hier zeichn-tk er, sich mehrfach durch Tapserkeit aus. ge riet aber bei einem russischen U.bersal! vor Jahresfrist in Gcsangenschast. . Z'rrschwindcn eines" Bürgermeisters. Bürgermeister Weihnacht aus Unruh stadt (Posen) ist spurlos verschwunden. Er hatte sich am 2 Noocmb'er nach Po, scn begeben, um einen Nervenarzt zu be fragen und bei der Regierung wegen nt sendunz eines Beamten zwecks Berwal tung der städtischen 5tassen vorstellig zu werden, die er seit Kricgsbcgiun allein verwaltete. In Posen hat er zwei, Tage in einein Hotel gewohnt, und von da ab fehlt jede Spur. Sein plötzliches Ber schioindcn ist um so rätselhafter, als außer rückständige Bcrwaltungsangele' gcnhcitcn alles in bester Ordnung borge funden wurde. Weihnacht ist seit 18 Jahren Bürgermeister von Unruhstadt. Drei Ausreißer. . Ein Polizist aus Osterburg und ein Landsturmmann verfolgten drei vcrdäch tige Gefangene, einen Russen und zwei Franzosen. Als diese auf Anruf nicht stan den, schoß" der Landsturmmann einen Franzosen in die Wclde, worauf sich die Flüchtlinge festnehmen ließen. Der Russe gab an, daß sie mit noch vier anderen riegsgesangenen aus der Gegend um Bismarck entwichen feien. . , Tas überleb' ich nicht!" Vor dem Margaretner Bczirlsrichtcr, Wien, hatte 'sich die ungarische Bäuerin Pctronella Leopold wegen Preistreiberei zu verantworten, weil sie für Gänse statt des Höchstpreises von 3 fl. 80 . pro Kilo gramm 4 .?. verlang? hatte. ' Außerdem lag ihr Preistreiberei beim Butteröerkauf zur Last. Das Urteil lautete auf drei Tage Arrest, verschärst mit einem Fasttag.. Als die Leopold das Urteil übernommen halte, faltete sie die Hände und schrie: Um der Liebe Christi willen, lieber Herr Rich tcr, ich bitte von Herzen, geben Sie mir eine noch so hohe Geldstrafe, ich werde sie zahlen. . Aber nur nicht einsperren, das überleb' ich nicht!" - . Tankschreiben Frau von Hindenburgs. Von der erfolgten Uebergabe des Hin-denburg-Bildes an die Stadt Magdeburg durch die Familie des verstorbenen Kom merzicnrais Jarenholz hatte Oberbkirger mcister Rcimarus an Frau v. Hindcnburg Mitteilung gemacht und daraufhin folgen des Schreiben erhalten: - Haben Sie herzlichen Tank für Ihre liebenswürdige Mtteilung sowie Ueber senduag des AeiKingsabschnittcs, das Bild meines Mannes betreffend. Sie werden verstehen, welche dankbare Freude mich erfüllt, zu wissen, daß gerade in meinem lieben Magdeburg und im Kaiser Friedrich-Muscum, dessen Entstehen und Einweihung wir damals miterlebten, das Bild meines Mannes einen Platz gesunden hat. Mit dem warmen Wunsche für das stete Wachsen und Gedeihen Magdeburgs verbleibe' ich, sehr geehrter Herr Neimarus, Ihre sehr ergebene Gertrud von Hinden bürg.' ' . Kultivierte Moore. Die Kultivicrungsarbciten im Uchtcr Moor in Hannover haben infolge der trockenen Witterung bisher einen , guten Verlauf genommen. Etwa 2000 Krirgsge fangcne sind zurzeit mit dem Auswerfen von Abzugsgräben, mit dem Legen von Röhren, mit der Herstellung von Dämmen und Wegen beschäftigt. Die Arbeiten wer den von einem Administrator geleitet, die Messungen von den Beamten der Spe zialkommission in Stolzenau ausgeführt. Reisbau und Büffclzucht sind ihre einzige Tätigkeit und ihre einzige geistige Bctäti gung ein erstaunliches Orienticrungsver mögen selbst Im nächtlichen Suwpse. Auf wesentlich hühercr Stuse stehen die eigmt lichen Bauern des Landes, die in viele kleine Stämme zerfallen, deren jeder ein besonderes Torf von Rohrhiitten oder Lchmhäüfern bewohnt. Ueber' solchem ragt ein unförmiger 2urm empor, auf feilboten hatten, wurden vom Schöffen dessen Plattform stets ein Wachter rnch j ßctid)t 3lI drei Monaten Gefängnis und heranziehenden Feinden ausspäht und m m Geldstrafe verurteilt. C.!!.. lt.iFx.4i O tiiti . 1. JU Wai Hl', t ' ' hinter dessen Lchmmauern sich die Man ner zür Beleidigung zurückziehen, wah rend die Frauen und Kinder jiach uraltem Herkommen stumm und unbelästigt den Kämpfen zuschauen können. Die gcspcn siischen Umrisse der Wachttiirme auf der niedrigen flimmernden Horizontlinie sind ein ausfallendes Element in der babyloni schen Landschaft. Die in Stadt und Dorf angesiedelten Bewohner des Iraks sind Schiiten, während die Mehrzahl der arabischen Beduinen sich zum sunnitischen Jiilam bekennt. Das heut'ge Wirtschasts- leben dks Landes beruht in der Haupt sache auf dem M'ist osenhift?n AÄr und, Gartenbau, aus dem TurchqangZ Handel und auf öcm schiitisebeN Pilger' verkehre nach den heiligen Grabstaiten Kerbel und Nedschef. Werden seine alten KulturlinidereieN wieder, erweckt, schließ! die schnell sich verlängernde Bagddbahii das Land an das Netz des Welivcrkehres an, so k,'ii Irak, das Land des B'Nalls von h.-iit', öi''HdrtU überraschend schnell der Schauplatz einer geii.'isse,iZii!liist werden. Sie früh als fioi!ipfi!iiilfl. Not der Alliierten. Wie England die schwarze Kugeln" als Waffe verwendet. Die Kohle spielt in diesem Kriege als Drucks und Kampfmittel eine außerordent lich wichtige Rolle. Sie gehört zu den wirksamsten Bundesgenossen Englands. Mit ihr sucht die britische Regierung die Alliierten gesllgig zu machen und die Reu tralen. in den Dienst des Bieröerbandes zu zwingen Allerdings ist dieser Bun desgenossc höchst unzuverlässig, denn er ist seinerseits von den englischen Arbeitern anhängig, die bekanntlich ihren eigenen äöillcn haben. So lange aber die eng lische Kohlcnproduktion ungestört ist, hat die britische Regierung den Bundesgenos sen in der Hand. Zuerst machte' sich der englische Kohlen druck in Italien fühlbar. Die Italiener haben oft genug um Kohlen betteln müs scn. Sicherlich hat England die 5!ohlen aussuhr nach Italien nur auf Gegenlei stuiigen politischer und militärischer Art gestattet. Zug um Zug ist auch hier der englische Grundsatz gewesen. Dabei hat England ein doppeltes Geschäft gemacht. Denn abgesehen von der politischen Wer sklavung Italiens, haben die italienischen Kohlenhändler,' beziehungsweise . die ita lienischen Berkehrsbehörden, geradezu un erhörte Preise für die schwarzen Tiaman- tcn zahlen müssen. Auch die italiennche Admiralität wird sicherlich nicht mit der gnügter Miene die Rechnungen jiir Bun kcrkohle an England begleichen. Aehnlich steht es mit den Kohlenlicferungen nach Frankreich und 'Rußland. In beiden herrscht eine schärft 5lohlcnnot und wenn England nicht hilft, so können die oko Motiven nicht laufen, die Schiffs- und Jndustrickesscl nicht geheizt wenden, es sei denn, daß genügend Heizstofserfatz be schafft werden kann. Aber so groß ist die Ausbeute an Oel auch nicht, daß man die Kohle zu einem erheblichen Teile entbehren könnte. Eiland hat bekanntlich vor einj ger Zeit ein bedingtes Kohlcnausfuhrver- ooi uianen. ic)t Maßregel sollte u. a. ein Mittel sein, den Kohlendruck auf die Verbündeten gesetzlich zu bemänteln und ihnen den Kohlcnbezug doppelt wertvoll zu machen. Schroffer noch verfährt die englische Regierung gegen Griechenland. ?iachdem der Plan einer Lebensmittelbedrängung gescheitert ist, will man Griechenland die Kohlenzufuhr über See unterbinden. Da her hauptsachlich die Schiffsbeschlagnah- mcn und die unerhörle Vescbnüfselung der griechischen Frachten in den Häfen und auf dem Meere. Auch mitSchweden scheint England ahnlich zu verfahren. Kürzlich hat die Handelskammer Swan sea, wie gemeldet, den Beschluß gefaßt, Schweden e dringend benötigte Kohlen menge nicht zu senden. Zwar wird es s. dargestellt, als ob die englische Admiralität diesem Beschlusse fernstehe, aber das Ma- novcr ist durchsichtig. Die englischen Gru bcnbesitzer verkaufen nicht an Schweden. Wollte die englische Regierung, daß Schweden Kohlen geliefert würden, so könnte sie es natürlich durchsetzen. Aber sie will eben nicht. Man mußte nach dem Abbruch der englisch-schwedischen Wirt schaftsverhandlungcn einen derartigen .wang erwarten. Es scheint, daß er seine Wirkung nicht verfehlt hat, denn auö Stockholm kommt die Nachricht, daß eine neue schwedische Transitverkehr - Gesell schaft unter englischer Kontrolle gebildet worden ist. Einen derartigen Außenhan delstrust wollte England mit seinen Aer Handlungen erreichen. Diese Gründung scheint zwar nicht die offizielle Billigung der schwedischen Regierung zu haben und figuriert auch nach außen hiii nur als Durchgangsiinternchmcn für Waren nach Rußland, aber der Anfang zu einer Außenhandelskontrolle ist gemacht. Die Gesellschaft wird von englischen Agenten geleitet. Unter .Durchgangsverkehr nach Rußland" VM sich alles mögliche ver stehen, und die Engländer werden be! der Auslegung gewiß nicht schamhaft sein. Man staunt immer wieder über die Un verfrnrenhit, mit der England behauptet, der Seebeschützer der Neutralen zu sein. Hyänen hinter der Front. Der Händler N. und die Händlerin I. aus Altona, die auf dem Wochenmarkte i in . Rendsburg verdorbene Fleischwarcn Geschlossene WlMe. Wegen Unzuverlässtgkeit des Betriebs führers der in Picher bei Hagenow ge legcnen Linowschen Mühle in bezug auf die Beobachtung der gesetzlichen Bcslim mungen über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl ist die Mühle polizeilich ge schlössen worden. Das Ausmahlenlassen von Korn, oder der Bezug von Mehl oder Korn aus der Linowschen Mühle ist ver boten worden. Hindcnburg'Anckdotk. Als Hindenburg noch DivisiznZgknnc.l iiir, wurde für ihn bei einem Manc ver einstmals in einem kleinen, Bauern gulshof Quartier belegt. Am Abend ritt Hindenburgs Burslie voraus und kam zu dem Bauern: Bitte um das Ouar tirr für Exzellenz von 'Bcneckcndorf und HiiidÄiburg!" sagte der Sdldat. .Nanu?' srag! der Bauer, jetzt kommen ans ein, mal zwei? Hier ist doch bloß für einen General Ouartttr bestellt !' , ', Tcr Alls ' im kl w!" Brief eines feldgrauen. Wie die Soldaten ihren bersten Kriegs Herrn lieben und verchren. Ein Feldgrauer an der Ostfront schreibt: Als wir vor kurzein darüber sprachen, daß unsere Tage nunmehr wohl für einige Zeit in einförmiger Gleichmäßigkeit da hinfließen würden, und wir dabei das Für und Wider des Siellungslrieges ge geniibcr den Vormarschlampfcn der ver slossencn Monate abwogen, dachte keiner von uns daran, welch ein Festtag uns be vorstand. Wahrlich, ein hoher Festlag war es, der hier im Feld? noch weit größere Bcdeu tung hat als in der Heimat! Der .tt" x kam zu uns an die Front, unser oberster Kriegsherr wollte uns sehen! ' Ich will mich nicht mit der Schilderung der fieberhaften Tätigkeit aushalten, die uns alle ergriff. Mit welcher Freude haben wir die Pforte aus Tannengrun gebaut und all die anderen kleinen Vor bercitunge getroffen, vor allem den er: ncn äußeren Menschen mal gründlich vor genommen, um uns in einen wenigstens einigermaßen paradcmäßigen Zustand zu bringen. , Um 12 Uhr,iittags standen wir us dem großen Platz (im Lager von Barano witschi. in einem nach dem griechischen Glockenturm zu offenen Rechteck) zur Parade vor unserem obersten Kriegsherrn bereit. Neben dem mit Fahnen gcschmück ten Glockcnturm erwarteten die Führer. Prinz Leopold von Bayern, Generaloberst von Woyrsch,, Genera! Freiherr von Kö,,ig, General von Bchr und andere mit ihren Stäben Seine Majestät. 12 Uhr 1? Minuten nachmittags betrat der Kaiser den Platz. Die Musik fetzte ein, das Gewehr wurde präsentiert, das Hurra erllang, und unser Kaiser schritt langsam, jeden fest ins Auge fassend, ie Front ab. ' Man muß den Blick des Kaisers einmal auf sich ruhend gefühlt haben, um zu ver stehen, welche Macht von ihm ausgeht: Energie, Wohlwollen, Güte, alles spri ht aus ihm. Man reckt sich unwillkürlich und fühlt sich zu jeder Leistung sähig. Jedem der Beteiligten schlug in die.m Augenblicke das Herz höher. Der lebhafte Kanonendonner von der nicht fernen Front trug dazu bei, und allen die bedutungs volle Lage noch mehr zum Veieußtsein zu bringen. Ueber 600 Kilometer trennen uns von der Grenze, die wir vor 1 Jahr über schritten haben, herrliche Siege und Er folge? doch auch schwere und ernste Stun den, nicht für möglich gehaltene An strengungcn liegen hinter uns? nun stehen wir tief drinnen in Feindesland, im Besitz des wichtigen Eisenbahnknotenpunktes, an dessen Erreichung der Kühnste wohl nicht ernsthaft gedacht hatte, an der Stelle, von wo auch vor wenigen Monaten der da mals ollgewaltige Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch die russischen Armeen ge lenkt hatte; wenn auch betrübten Herzens bei dem Gedanken an die dichten Gräber reihen der großen Schlacht'' .oer undso manches einsame Kreuz, so doch den Blick klar gerichtet auf das große gemeinsame Ziel, ein jeder sich bemußt des kleinen oder größeren Teiles, den das Vaterland f-n ihm verlangt nach dem Willen unseres obersten Kriegsherrn. Auf dem link.n Flügsl der Nornde standen die zur Bcleihung mit dem Eiftr nen Kreuz Vorgeschlagenen. Die Glück lichen! Kann es für, einen Soldaten etwas. Schöneres geben, als vom Kaiser selbst die höchste Auszeichnung zu erhalten? Nachdem Seine Majestät das letzte Kreuz überreicht und die Kleidung des Ausgc- zeichneten, wofür er es erhalten, entgegen genommen hatte, trat der Kaiser in die Mitte des Vierecks und hielt eine Än spräche. Er verglich unsere Tätigkeit mit der unserer Kameraden an der Westfront und brachte nins Grüße von ihnen und auS der Heimat. Die Tateucs Land w.'rkorps bei den Verfolgung' ampfen sind mit eisernem Griffel in die Welt- geschichte aller Zeiten eingeschrieben, wür big reihen sie sich den Taten der alten fchlesischen Landwehr vor 100 Jahren an." Dann hieß uns unsere Kameraden im Schützengraben crllken und forderte unS auf. durchzuhalten, bis wir den Feind auf dik Knie gezwungen yaven und ihm einen Frieden diktieren können der unserer Opfer würdig ist. AuZ begeisterten Herzen scholl abermals ein dreifaches donnerndes Hurra über dn Platz! Wohl ein jeder von uns leistete n, diesem Augenblick innerlich aufs neue das Gelübde, unsere Pslicht bis zum letzten y& tun, durchzuhalten und uns des Ver trauens unseres Kaisers würdig zu zeigen. Mancher, an dessen Spannkraft der Schlltzengrabenkcnnpf schwerere Anforde rungen stellt als Angriff'und Bcrfolgnna, schöpfte aus den Worten des Kaisers fri- fchen Mut und Selbstvertrauen. Tann kam der Parademar ch m Lrup- penkolonne. Vor dem Glockenturni, dort, wo der 3a? ott und nocki vor wenigen Wochen Nikolajewitsch gestanden haben mag, stznv der Kaiser und ließ uns, an sich vorbei marschieren. Jeder gab her, was er hatte, ein jeder drückte die Kn durch, so gut er konnte. Tas hat auch unser Kaiser ge- fühlt, und daß er mit uns zufrieden war. sprach aus seinen Augen und den Kops nicken, mit den, er uns belohnte. Wie dann unsere Vorgesetzten nachher erzähl- tcn, hat bet Kaiser seiner Freude Ausdr ck Eisernes Kreuz liei den Justizbeamten. Wie die Deutsche Juriflen-Zeitung mit teilt, sind bis Ende November 81 Eiserne Kreuze erster Klasse an preußische Juri sten verliehen worden. Darunter befinden sich 1 Obcrlandcsgcrichtsrat, 4 Landge richlbdireltoreii, 4 Landgerichtsräic, 7 Amtsgerichtsräte, 7 Landrichter, 14 Amtsrichter. 1 Erster Staatsanwakt, 4 Staatsanwalte, 1 ReichSanwälte. 10 Gerichtsassessoren und 11 Referendare. Auf Vollständigkeit kann allerdings diese Zusammenstellung keinen Anspruch ma chen. Nur aus der Rechtsanwaltschaft dürfte die Liste annähernd lückenlos sein. ' . ' Wiener Negatta. Die Wiener Ruderregatten sollen 'mög lich st im Jahre 191tt abgehalten werden. Ueber die Termine will man sich recht zeitig mit Budapest in Verbindung setzen, um eine gegenseitige Beeinträchtigung bei den Reqattentaaen zu vermeiden. Vie große Wiener Regatta soll im Anschluß an die Budapester am 22. Juni dor sich gehen, die Stremreg,' a am 16. Juli und das Dauerrudern am 10. September. . Türkisches Allerlei. Mit dem Eisernen Halbmond wurde ,dcr Heizer in der 1. Türkischen Minensuch Division W. Heinsohn aus Wilhclmsburg vom Sultan ausaezcichnct. Un der Handelshochschule Berlin ist Herr Ali Ni zami Bey mit einem türkischen' Sprach kursus betraut worden. Das Zentral komitee des Noien Halbmonds hat dem öste?.-ung. Botschafter Markgrafen von Pallavicini und der Freifrau von Wan- genhcim die Goldene Medaille verliehen. Das Rheinisch Westfälische Kohlen-Syn-dikat hat dem Deutschen Komitee für Sammlungen zugunsten des Roterk Halb mondes den Betrag von 23.000 Mark überwiesen. Die türkische Regierung stimmte dem deutschen Verlangen wegen Vicheinfuhr nach Deutschland zu. . ' Zehn Söhne im Feld. Zehn Söhne unter der Fahne bat jetzt per Stellcnbesitzcr Sckummel aus Groß- Heinzendorf im niedcrschlestschcn Kreise üben sieben, nachdem der jüngste Sohn kürzlich als Rekrut eingezogen worden ist. Alle sind bis jetzt wohlauf. : Die ersten Sprotten. Um die Nachforschungen nach Sprotten neu zu beleben, waren auch in diesem Herbste wieder von der hamburgifchen Fischerciinspektion im Auftrage des Deut schen Seefifchereivereins Prämien von QQ, 300' und 200 Mark für die ersten größeren Cprottenfange ausgesetzt worden. Nunmehr sind die ersten Sprotten der dfcsmaliqm Fangzeit in einer Menge von 4000 Pfund eingebracht worden, woran 6 ZVnikcnwärder Fischerkutter beteiligt sind. Den Hauptfang mit 2500 Psund hatte der Finkenwärder Fischerkutter H. F. 243 an Bord, dem darnach auch die erste Prä mie von WO Mark zufallen dürfte. Diese Sprotten waren ausgesuchte, schöne Ware. ! die dementsprechend auch gute Preise er- zielten und bis zu 34 Mark für 100 Pfund bezahlt wurden. Für Angehörige von Kriegsteilnehmern Voni 15. Dezember an ist den nächsten Angehörigen von deutschen Kriegsteilneh- mern auch auf österreichischen und ungari schen Staats- und Privatbahncn bis auf Widerruf Fahrpreisermäßigung (halber Fahrpreis) gewährt "worden. Als Ange hörige gelten auf den österreichischen und ungarischen Bahnen Eltern, Kinder. Ge schwister und Ehefrau, in Oesterreich außerdem auch Verlobte. In Oesterreich wird die Fahrpreisvergünstigung (wie in Deutschland) zum Besuch kranker oder ver wundeter und zur Beerdigung vcrstorbe ner Kriegsteilnehmer, in Ungarn nur zum Besuch bon kranken oder verwundeten Kriegsteilnehmern zugestanden. . Ein Kcllcrzug. Das weithin bekannte Koblenzer Ka sino hatte 500 Verwundete zu einer Kel lerbesichtigung in Gestalt eines Keller zuges" unter Begleitung einer MiliiZr kapelle eingeladen. In den ausgedehnten unterirdischen Anlagen wurden sie mit Wein bewirtet. Oberprästdent Freiherr v. Rhcinhabcn hielt eine Ansprache, worin er launig bemerkte: Nachdem die Verwun beten viele Monate lang in Schützengrä ben und Unterständen gelegen hätten, sei cö Ihnen jetzt wohl eine angenehme Ab wechslung, auch einmal in solcher Weise unter der Erde zu sein. Er wies dann auf die schwere Arbeit der Winzer hin und betonte, daß Gott gerade in diesem Jahre die Reben fo überreich gesegnet habe, wie lange nicht mehr. , Goldene Herzen. Eine Lübecker Firma stiftete aus Anlaß ihres Geschäftsjubiläums 30,000 M.. wo von 20,000 M. für die Nationalstiftung der ' Hinterbliebenen im Felde Gefallener und 10,000 M. dem Vaterländischen Frauenvcrein zugute kommen. gegeben uns in solch vortrefflicher Ver Fassung zu sehen. Nach einem kurzen Frühstück mit Den anwesenden Führern verlieh Seine Ma siät Varanowitschi um S Uhr. Der . ai serbesuch war zu Ende. Wir wissen, dcch unser oberster Kriegsherr Ke Ueber zugung mitgenommen hat, daß wir im Osten" ein: eiserne Mauer bilden, die allen Versuchen der Russen, sie durchzu brechen, standhalten wird. An Herz und Seele gestärkt, sehen wir der Zukunft ent gegen: eine Armee, in der jeder Soldat freudig bereit ist, für Kaiser und Batcr land sein Leben zu lassen, ist unbesiegbar. Iie deuW Uckrlegcilhcit. Ein französisches Lob. f Die erstaunliche Fortschritte in deut schen Industrie sind nicht zu leugnen. Der Weltkrieg, dessen militärische Ode rationcn das Höchstmaß aller, auch der größten früheren Kampfe weit hinter sich zurückgelassen haben, hat auch die zahl losen Begleiterscheinungen des Riesenstrei tes ins Ungeheure gesteigert. Haß. blin der Zorn und kopflose Parteinahme haben auch die sonst ruhigsten Köpfe der Gegner verwirrt, und ganz besonders in Frank reich zeigt die gebildetste Öffentlichkeit das Bild einer Verblendung, die Logik und Wahrheit vernichtete und den Glau ben auch an den letzten Rest der einst so gerühmten französischen Kultur zerstören mußte. Darum ist ein Wir und Sie" überschrieben Artikel in einer der Pari ser Humanits", der zum erstenmale offen das Wort über die Uebcrlegcnheit der deut schen Organisation und der deutschen Wis scnschaft ergreift, von hohen und auch be deutungsvollem Interesse. Die erstaun lichen Fortschritte," schreibt das Blatt, die von der deutschen Jndllstrievrrreicht wur den, können vernünftigerweise nicht mehr in Abrede gestellt werden. Daß unser Bolk sich dieser Einsicht bisher verschlossen hat, ist um so schädlicher und beklagen werter, als die erste Bedingung des Er folges im Kampfe darin besteht, den Geg ner wirklich zu kennen und sich seines Wertes bewußt zu sein. Wir dürfen nicht vergessen, daß Deuischland uns in der finanziellen Organisation, in der In dustrialisicrung iind Wissenschaft in sol chem Maße überlegen ist, daß wir, ob wr nun wollen oder nicht, das deutsche Bei spiel und. die Methoden nachahmen. Ganz besonders deutlich erscheint .dies auf dem Gebiete der Chemie. Wir besitzen die chemischen Erzeugnisse rncht nur zur Her stellung von Seifen, Schönhcitsartikeln und Arzneien; es gibt heute rvohl kaum eine große Industrie, möge sie nun die Be dürsnisse des Friedens oder des Krieges zu decken bestimmt fein, die nicht in hohem Maße von der Chemie abhängig ist. Die Deutschen baben zur rechten Zeit diese Zu kirnst der Chemie, die zur Gegenwart ge worden ist, vorausgesehen und eine chcmi sche Industrie von ungeheurem Umfang ausgebildet. Es ist kein Geheimnis, daß wir in vielen unentbehrlichen Dingen der Industrie von den Deutschen abhängig waren, und daß wir durch die Abschlie ßnng der Handelsbeziehungen große Ver luste erlitten haben. Viele unserer Be triebe mußten geschlossen werden, weil sie ohne die deutschen Erzeugnisse nicht auf- recht erhalten werden konnten. Der hohe Wert des technncben Personals in Deutsch land, seine Entschlußfähigkeit, sein Wage- mut und seme Kuhnbeit aur einigem Gebiete, feine Willenskraft und Arbeit- .samkeit sind uns in vielen Fällen weit voraus. Und so müssen wir auf zodlrei- chen Gebieten heute nach" deutschem Muster in Angriff nehmen, was unsere Gegner bereits vollendet haben. Jriedensarbeit im Krieg. Der erste Spatenstich zum Bau deß Großschiffahrtsweges vom Rhein-Herne-Kanal ab nach'Mülheiin (Ruhr) ist ge mackt, worden. In der Nähe des Koller Hofes bei Duisburg haben die ausführen den Unternehmerfirmen mit. den Arbeiten begonnen. Riesige Bagger besorgen die Bewegung der gewaltigen Erdmassen. In der Gegend des Nhein-Herne-Kanals soll der neue Kanal bon der Ruhr abzweigen,, und von dort bis zum Rhein-H'erne-Kanal wird man eine Kanalisierung des Ruhr beites vornebmen. ' Tschechische Hochverräter. Das Prager Amtsblatt veröffentlicht eine Kundmachung, wonach das Landes als Strafgericht Prag auf Antrag der Prager Staatsanwaltschaft anordnete, daß das in Oesterreich befindliche bewegliche oder unbewegliche Vermögen des Reichs- ratsabgeordneten und Fabrikbesitzers Kra- marsch, gegen den beim Wiener Land- wehrdivisionsgericht eine Strafsache we gen Hochverrats und des Verbrechen? ge gen die Kriegsmacht des Staates anhän gig ist, zur Sicherung der Ansprüche des taates auf Schadenersatz beschlagnahmt werde. Gleichlautende Verfügungen gegen den Reichsratsabgeordneten Dr. Alois Raschin und gegen Wilhelm Tscherwinka, den Sekretär der Narodni Listy in Prag, wurden wegen des Berbrechens der Aus spähung erlassen. . Teutsches Theater in Lille. Das neue Theater In Lille, welches von den Franzosen mit einem Kostenaufmande von 5 Millionen erbaut, aber infolge des Krieges nicht ganz fertiggesteUt worden war, ist unter deutscher Verwaltung so weit hergerichtet, daß die Eröffnung dem nächst erfolgen kann. Auf Einladung wird deis Deutsche Theater" in Hannover als Erösfmingsvorsiellung nach voraufge gangenem Prolog Eoethes Jphigmit" eusfuhren. . Weniger Obdachlose. Eine der absonderlichsten Erscheinun- 'gm des Krieges ist der Rückgang der Ob- dachlosigkeit und der Bettelei. In Groß Berlin giebt es weder Obdachlose noch Bettler. Das städtische Obdach und das Asyl sind trotz der Kälte fast vollständig leer, und Bettler trifst die Polizei nur noch ganz vereinzelt. J14TJJIIIÄmI v,v,v,v v.fvv IZer ViiGllk iicg bZcseijcs. Eins Patzfälschung. Die Angeklaste beging die Tat lediglich auö Liebe. Vor der Strafkammer in Bamberg wurde ein gerade zur gegenwärtige Kriegszcit sehr interessanter Fall verhan delt, der eines romanhaften Beigeschmack nicht entbehrte. Angeklagt war die Witwe eines Bankdirektors wegen eines Ver gehens der Urkundenfälschung. Ihre El tern waren Deutsche; ebenso sind eS ihre übrigen Angehörigen. Ein Bruder von ihr steht als Offizier im Felde. Sie felbst war in erster. Ehe mit einem österrcichi schen Großkaufniann verheiratet, erwarb dckdurch-die österreichische Staatsangehö rigkeit und lebte mit ihrem Manne in Philipoppcl einige glückliche Jahre, bis derselbe durch einen Unglüetsfall in Kou stantinopel plötzlich starb. Einige, Jahre später verehelichte sich die Angeklagte in Paris mit einem französischen General direktor und portugiesischen Konsul, der in Diensten feines Landes' nach Belgrad verzog. Durch diese zweite Ehe erivard sich die Beschuldigte die Staatsangehörige keit Frankreichs. Bei Ziriegsausbruet, wurde die Bank, welcher ihr Gatte vo: stand, von Belgrad in das Landesinnerc nach Nisch verlegt. Dort herrschte wäh rend des Krieges die Cholera und der Flecktyphus, welcher heimtückischen Kran!' heit auch der Ehemann der Angeklagten erlag.. Durch Vermittlung eines cinslns',' reichen serbischen Bekannten gelang es ihr nun, nach Bukarest zu kommen. Hier ver anlaßte sie durch ihr Bitten einen ihr und ihrem verstorbenen Manne gntbc freundeten und angesehenen Mann, den Direktor einer großen Petrolcumgesell schaft, einen Deutschen, bei der deutsche:, Gesandtschaft in Bukarest ihren früheren Paß, der auf ihren Name auö erster Ei'e lautete, beglaubigen zu lassen, nachdem er vom österreichischen Konsul durch die gleiche Vermittlung verlängert worden war. Diesen Paß benutzte nun die An geklagie.obwohl Französin, uin über die Grenze nach Deutschland in Ruhe und Sicherheit zu ihren Angehörigen nach Höchfladt a. Aisch zu kommen, wgs sie als Ausländerin nie hätte erreichen iön nen. Aufklärung fand .die seltsame G. schichte bei der Paßkontrolle in Freilos fing. Die Anklagebchörde und das Gericht erblickt in der Handlungsweise der Ange- klagten ein Vergehen der Urlundensal-schung,- indem" sie - wissentlich, von einer falschen Beurkundung der in 271 St,-G.-B. bezeichneten Art zum Zweck einer Täuschung der Kontrolle übenden zustän digcn Paßbehörden gegenüber Gebranch gemacht hatte. Das Gericht anerkannte, daß sich die Angeklagte in einer geioissen i Notlage befunden habe und verurteilte sie lediglich zu 5 Mark Geldstrafe. Kriegergräber. ..Der Hamburger Senat beantragt bei der Bürgerschaft die Bewilligung der Geldmittel für die Herrichtung von Krie gergräbern au' n Waller Friedhof in Bremen. Die!,, ollen mit Kreuzen und Gedenktafeln nach Entwürfen von Prof. Kleinhanpel versehen werden. . Frauen als Schwriilkziichterinne. Ans Wien wird geschrieben: Die Reichsorganisation österreichischer Frau cnvereine" hat beschlossen, in der Nähe von Wien eine Schweinemästerei anzulegen, wie solche in der Nähe deutscher Groß städte bereits bestehen. Wird das Unter nehmen geschickt geführt, so kann man ihm eine gute Zukunft prophezeien. Heute fin den die Küchenabfälle WienS noch keiner' lei rationelle Verwertung. ' ' Bedrohte Kunstdcnkmäler in Galizicn. Das Armeeoberkommando hat in An erkcnnung der wichtigen Kulturaufgabe der Denkmalpflege sämtliche Militär-Lo-kalbchördcn angewiesen, etwa an sie ge stellten Ansuchen um Veistcllnng von Ar beitsmannfchaft zur Mitwirkung bei Kon servierungsarbeitcn an Kirchen und ande ren historischen Bauwerken, um sie vor dem Verfalle zu reiten, nach Möglichkeit zu willfahren. Glücklicher Fund. ' Einen ansehnlichen Münzen fund machte ein an dcx Osterstraße in Emdcn woh-, nender Drechslermeister, der zur Anläse eines Fußbodens beim Ausheben mit Erde beschäftigt war- und'Huf einen Klumpen Silbermünzen stieß. Annii hcrnd 1000 Stuck in Große der früher gültigen V- und 18-CtLber. die einen' Wert von 1 Psg. bezw. 1 Mark hatten, aber 'auch Stücke in Umfang und Starke vor. -5 Mk. lagen da. Der für Rumis Mktikcr wichtige Fund die Münzen sind über 300 Jahr alt dessen Silber wert sechshundert Mark betragen soll, ist an daS Provinzialmufeum in Hannover zur näheren Begutachtung gesandt worden, . . Nationaldenkmsl i Passn. Hll Pasfau plant nun dir Errichtung eines großen NationaldenkmalZ. Es soll an der Ostspitze, wo Donau und Inn zu sammenflicßen, als Zweibund-Ecke im Einklang mit dem bei Koblenz errichte ten Deutschen-Eck" erstehen und die Standbilder von Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef enthalten. Die KofM? sollen gemeinsam von Deutschland int' Oesterreich getragen werden. 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