...A , X v i$W"wr$"&irs' . f. .f. T"Yr.yMVarVf"m . .. 5rC, ' ' V st; " j , ?z 1 !: Bunte Uxieas-CbroniK aus deutschen Banden a; fsM? . i- M.a f s-F V 17 ... - v J . v. w -r. Vi ? 4 1 Y. jtf , ' . " 1 ' 1 k--F-'M-- "ff 1 X ' I. ) i K ; . i f! 9 ' l iriiföf ÄRt rniii Kutsche ÜZörgcr. V Die Furcht der Gegner. Die sieghaft, detsche Idee daS Reich der Zukunft. Der belgische C , Emile Verharren hat sein von vielen- . .mischen bewunder teö Talent dazu mihbroucht, alle Greuel lügen libit Deutschlands Heer und Volk, Kunst und Kultur zu. einer Orgie von Haß und Wahnsinn zu vereinen. Diese neue Probe irismnigcr Verhebung der anlaßt Ulrich Rauscher, in der Iranlsurter Zeitung' die Frage zu untersuchen: wa. rum sind wir so unbeliebt? Er bezeichnet die Frage 18 falsch formuliert, richtig müsse eS heißen: Warum sind wir so ge fürchtet? Di, Antwort ist: . Nicht wegen der starken Heere, deren Zahl von unserm Feinden längst über boten wird. ?!icht wegen des Flottew baucS, der ihre vereinten Flotten nicht ent. fernt erreicht. Nicht der uns angedichteten Eroberungslust wegen, die ein 0effef der feindlichen Propagandabureaux ist. Sondern weil sie in allen Einrichtungen deS Reichs den Geist spüren, der einzig deswegen an ihren Reichen rütteln mutz, "' weil er lebt und stark ist, und weil er Zukunft heißt. Tie Furcht vor Deutsch, land ist die instinktive Abwehr individua listischer Gemeinschaften und Einzelner gegen den starken Staat und seinen Schicksalzberuf. Nicht Deutschland er obert, sondern seine Lehre! Nicht unsere materielle Macht bedroht die Umwelt, sondern, die sieghafte Idee; sie spüren schon die Fänge des Adlers über sich, dessen Namen heißt: der neue Staat! Seine Idee ist in dem belagerten Neich zur Tat geworden, sie schwingt sich im Herzen Europas auf und Fber die Zer nierungsarmeen hinüber. Zu den Haupt städten der Feinde. Ueberall stehen schon ihre Altäre, schamhaft mit der Änter schrift: Dem unbekannten Gott! weil die Wahrheit unmöglich wäre: Der deutschen Staatsidce! Die ober heißt: Hingebende Organisa tion! Die Hingabe ist das Lebendige in der OrLiMig. Mathematik des Herzens, die' es unmöglich macht, rechnerisch und schematisch das Vorbild zu kopieren. un fere Feinde sehen nur den Zwang und übernehmen ihn fluchend. England bmucht eine bestimmte Anzahl Soldaten im Monat: also eine allgemeine Dienst pflicbt! Aber ganz abgesehen davon, daß die Wehrpflicht erst in Jabren wirkt, wenn sie neue und immer neue Menjchen durch drungen hat, bedeutet sie weit weniger Beschaffung von Zahlen, als Erzeugung eines geistigen Zustands. Schicksal des Staats ist Schicksal des einzelnen! Das ist die Lehre, unter der unsere Fiunde sich winden und für die laue Bequemlichkeit ihres bisherigen Betriebs zu fürchten de ginnen. Jetzt daben sie uns die Orga Nisation der Kriegsbedarssstellen ab gesehen und tauben damit, den Sieg er zwing'N zu können. Aber wie svr'öde und gewaltsam ist diese Kovie! Wie sehr spürt man. daß sie ungeduldig die Stunde er warten, wo sie dkn Zwang wieder von sich werken könne. Wie die Plötzliche Einig keit der Völker, so ihre Fronen zugunsten des Ganzen: aus der Not geboren, nickt aus der freien Einsicht. Auch wir baben den inneren Kambf erst mit dem Kriegs ausbruch eingestellt. Auch wir haben zu Zeiten vergessen, daß wir nicht allein .in Europa sind, also das alte Haus nickt ein reißen und uns in aller Gemächlichkeit an den Bau eines neuen machen können, obne Gefahr zu laufen. Aber die Stunde der Not fand jeden auf feinem Posten, ohne theoretische Erörterungen, und während Millionen ihre Arbeit liegen lassen muß ten, traten wie selbstverständlich andere Millionen,! die Lücken, der eine Über- nabm noch die Stelle des eingerückten mt.. 3 0.,,. V.; tut 2 flnr ibrti yv i yitucjimuiuit, 4,tuii, vu vv" i" ( Lebens vollendet glaubten, griffen wieder 1 zu, jeder lernte, was gerade am nötigsten war. alles eschah, was geschehen mnte, ' weil in jedem die heilige Zucht wieder lebendig wurde! Nicht behördliche, sondern staatliche ' Zucht, nick't einaebläut. sondern willig er wählt? S8 wird der Triumph des neuen ' Staates sein, daß ihn seine Bürger nicht - ' als notwendiges Uebel oder fremden :t ?wang onfebkn, sondern als gemeinsames ' (stecht und Eigentum. So wie man in $ et Ebe einen Teil seines Leben! freiwil i lia verschenkt, obne Knecht oder Bettler vX werden. Weil unsere Feinde in Gehorsam sehen, viel befohlen wer gem Dienst schließen aus Unterordnung ist der Staat eine r'taiantie. nicht die ideale Heimat. Sie sieben die Svracke oder die Vergangen- eit oder die Landschaft ihres Staates, sie ':nd auf seine Wirkungen stolz, sie vcrtei- iqen reden min "oben mit Inbrunst. .löst sie halt'n ihn auS ihrem eigenen sieben fern. Wir wollen ihn immer mehr j 'eteirmtncn, um ininirt iiituc u ujiuut Gerechtigkeit werd-n loss'N Pflicht immer ntbt zu Recht stempeln? Deutschland: dos ;ft dies weite wnniisache Erdenstück. ofne ia8 wir kein üeben dnken könnten! Aber ;'.8' 3ifi: das ist unsere Schöpfung, das "h i m . i i rn r twl our Paraarapqen ung ervmen aus , baut ist, sondern auS unser'm zzrcht 'Men Willkn wächst, wie die Kirche aus j :rn Blut ihrer Vekenner. rrurteilung kines deutschen Offizier?. X Der deutsche Leutnant Schoultz wurde U il ml-tr i.u ... A..-- flb-t- ti.t il lieiZA zu einem jayt ötyangn's ....i.:ti (z:- .fnri,. 1tt. j'iiina. ci miiia,!L uniciuijut h tt st fieafn ihn unbo'klich benommen. 's 'auf SchoiiItz.iHn faßte und schüttelte, j , UDeiltschland so viel i 1 lauöen sie. es muffe . jy'bm. AuS freiwill! 'V sie "Bus Knechtschaft., 1 i'us Despotie. Ihnen EmdcN'ßclden in tzjcsangcnschaft. Wik kS den Tapferen auf der Insel Malta ergeht. , Am S. Nove kr jährte sich der Tag. an dem das ruhmreichste unserer Schiffe einem Lbermächtigen Feind zum Opfer fiel. Da dürfte ein Brief von Interesse fein, der Über das Ergchen der aus Malta !n Gefangenschaft befindlichen Ue sahnig Aukunst giebt: Bes!?n Dc.,k für die "Hefe, llnä geht eS gut. Wir sind hier.nüt 7 Dcckoffizieren, 49 Unteroffizieren ur.'. 74 Mann von der Finden" und können Über Wohnräume und mangelnde Bewegn, zsfreiheit nicht klagen. Großer Svielvlatz, Küche, in wir selbst kochen. Wasch und Bddeeinrich tungen, SpülkloftNs. Bier und Kaffee kantine. GaS und elktrifcheS Licht find vorhanden. Als Aussicht leider nur hohe Mauern und Stachcldrahtzäune und der ewig blaue Himmel. Unser Kommandant durfte uns am 23. August zum erstenmal in unserer Gefanqenschaft besuchen. Mit j Wäsche und dergleichen sind wir versehen. ,Als Zeitung bekommen. wir die Times" !und die täglichen ,Reuter"Depeschen, wo- durch wir wissen, wa unsere Kameraden in Ost. West. Süd. Nord, und Ostsee kämpfen müssen, dagegen wir hier untätig in der Gefangenschaft sitzen müssen. Die Verpflegung geht auch. Wöchentlich ist uns erlaubt, sechs Karten mit je 40 Worten oder zwei Briefe mit je 200 Worten zu schreiben. Ueber Anzahl der zu empfan genden Briefe bestehen hier keine Bor, schriften. Auch ist es unS erlaubt, zu rau chen, zu musizieren und zu singen; auf Verlangen wird uns auch ein Photograph qeschickt. Zwei Stunden des Tages sind dem Sport gewidmet. Nebenbei wird viel Selbstunterricht betrieben, auch an Unter oiziere und Mannschaften Unterricht ,r teilt. Unsere Bibliotbck ist durch weitere Likbcssendungcn etwas vergrößert wor den. ... Mnkkaroni Rohrnudcln. Man streitet sich in Deutschland darü- bcr, welchen die Namen die Maklaroni in Zukunft erhaltcn sollen. Treubruchnu deln" klingt auf die Dauer fad. Teig- röhren" erinnert an die bekannten Angst röhren", obwohl sie nichts miteinander zu tun haben; das Wort ist nicht mundge- recht. Es gab bisher schon Fadennudeln, breite Nudeln, Gemüsenudcln. Diese Be Zeichnungen sind überall geläufig, das Nächstliegende wäre doch, SNakkaroni in Nohrnudeln umzutaufen. Es leben die Rohrnudeln ! ' " ' Historische Erinnerungen. Dem Historischen Museum der Pfalz wurden von der bayerischen Fliegmrsatz abteilung durch Vermittlung des Flug zeughilfsdcpots Speyer die Ueberreste (ZNotor, Steuerflächen und Maschinenge mehr) des am 27. Mai 1S15, inorgcnZ'7z Uhr, bei Gcinsheim wegen Motordcfckts gelandeten französischen Flugzeuges zur Ausstellung überwiesen. Insassen des Flugzeuges, eincs Boisin-DoppcldccZcrs neuester Konstruktion, waren Major van Goqs (Nancy) und Flugzeugführer Bu-nau-VariUa. Seeadler am Rhein. Seit kurzem hat sich, wie aus Mainz geschrieben wird, am Rhein ein seltener Gast eingenistet, der Seeadler. Man hat Gelegenheit, den Vogel in zahlreichen Exemplaren in den schilf und waldreichen Gegenden der Nhcinufcr zu beobachten, namentlich an den stillen Ufern deS Alt, rheins" bei Stoclstadt und Erfelden. Wie derholt wurden Seeadler bei dem Raube von Hasen, Rchkälbern. Gänsen und En ten betroffen, so dass er der Wasser und Landjagd überaus schädlich geworden ist. Er nistet aus hohen Bäumen in der Nahe des Wassers. . ' TaS kupferne Tchloßdach. Die Kupferdächer der Hintergebäude des Fürstl. Schlosses in Tonaueschingcn wer Den aus besonderen Befehl des Fürsten von Fürstenberg abgedeckt, um das viele zent erschwere, wertvolle Metall dem Reiche zur Verfügung zu stellen. Die Dächer er halten vorläufig einen Dachpappenbclag und später eine Zinkblecheindachung. tie Butterversorgung Suddeutschlauds Zwischen den Regierungen Badens, Bayerns und Württembergs wurden Ber Handlungen eingeleitet, die. die Schaffung einer Verteilungsorganisation der im All, gäu erzeugten Butter zum Ziele haben. Dur h diese Organisation soll den süd deutschen Städten ein bestimmtes' Ouan tum Butter zur Beifügung gestellt werden. . ' Ein Milchkrieg in Bad Salzufeln. Die Milchlieferanlen der Umgkgend des Bades Salzufeln gaben dieser Tage be sannt, daß sie sich infolge der Festsetzung der Höchstpreise für Milch auf 22 Psen. nige aus wirtschaftlichen Gründen veran lassi sehen, die Milchlicfcrung nach Salz uskin einzustellen. , . ' ' ' Eisenbahndirektion Belgrad. . Nach einer Meldung deS Effegger Dlat, teS .Die Trau", wird in Belgrad zum Betrieb der serbischen Eisenbahnen eine besondere Eisenbahn-Tircktion errichtet. deren Organisation demnächst in Angriff gknommen wird. Die Betricbsbeamten werden Deutsche, Ocsterreicher und Un gärn sein. Tic ksreitc , Mmhm Wscln. Empfang in Berlin. Tie Behandlung in der russischen Ge . . .. ,, ,. sangenMsk. Die von den Nüssen seinerzeit aus der Bukowina verschleppten Geiseln, die nach langen Unterhandlungen endlich frcigelas sen wurden, sind Mitte November aus der Rüäfahrt in ihre Heimat in Berlin eingetroffen. Das Schicksal der Ber schleppten, die nach monatelanger Gc fangcnschaft, wahrend derer sie die groß ten Entbehrungen erleiden mußten, nun endlich wieder heimatlichen Boden ' bctrc ten dürfen, hat. wie im Deuüiibet.'n Oesterreich-Ungarn, so auch in Deutsch land allgemeine Teilnahme hervorgeruscn. Alle diese Männer haben in der politischm Geschichte des Landes eine hervorragende Rolle gespielt. Zurückgekehrt sind: Landcsgerichtkrat Dr. Weisselber Bur gcrmeister der Landeshauptstadt Ezerno, witz. Er harrte beim Einzüge der Nus scn aus seinem Posten aus. Den Bor wand zu feiner Verhaftung suchten die Russen darin, daß er mit dem österrei chischen Landeschef Grafen Mcrcn und dem Kommandanten der Bukowina: Bertcidigungstruppcn Oberst. IZduard Fischer durch Boten verkehrt haben soll, um beide über die russischen Bewegungen zu informieren. Bürgcrschuldirektor Nikolai Spenul. ukr. Reichsrats- und LandtagSabgcord neter. Er hat sich gegen den Russophi lismus bctätiöt. Staatsanwnlt Dr. Norbert Lazarus hatte als Stellvertreter des ersten Staats, anwalts an der Verfassung der Anklage schrift gegen russophile Agenten teilge nommen. Hofrat Dr. v. Duzi,:kiewicz. früherer Stcllvcttreter des LandeZpräfidenten der Bukowina, hat den russophilcn Studen tenverein Orel" aufgelöst. Chefredakteur Dr) Philipp Menczel. Advokat in Czernowitz, wurde seinerzeit von russischer .Seite angcaongen, die Brii- der Gerowski in ihrem Hochverra'sprozcß zu verteidigen und hat die Verteidigung trotz eines Angebotes von 20.CKX) Rubeln abgelehnt. Nach Beendigung der Auslicfcrungs verbandlung'N haben die Freic-elassenm am d. November - Petersburg rerlasscn und sind über ' Stockholm Kopenhagen nach Berlm gereist. Aus dem Lahnhil wurden sie in Vertretung des osicrrei chisch-ungarischen Botschafters von dem österreichisch ungarischen Generalkonsul v. Szarvasv und dem Vizepräsidenten w. allaemeinen ukrainischen Nationalroies in Wien, dem Abgeordneten v. Wafsiiio, unö il.ren von Wir nactro fftnen Änaeizo- riaen empfangen. Abgeordneter v. Wassilko hirlt an die ius vierzehnmonaliger. ezangenicyasi Befreiten eine Ansvraöe. in der er u. a. aussllhrte: .Gottes Gnade hat es so acsÜIt. daß ibr nunmehr wieder in Freiheit ans dein Wege in eure geliebte Heimat und zu euren Lieben als glückbrinciendeS Wahl; reichen unserer nach all den schweren gro sien Opfern doch gewiß glückverheißenden Zukunft vorerst euch an dem Anblicke dis Centrums deutscher Kraft, deutscher Schönheit, des überwältigenden deutsche Wissens und der unvcrgleichl'chcn deut schen Gemeinbürgerschaft weiden dllrs.t. Und so begrüße ich euch hier in der RcijS Hauptstadt Deutschlands, der Stadt, auZ dc der erhabene Bundesgenosse und treue Freund unseres wrisen vllgütigen Monar- chen mit vernichtendem Kaiweite als yei denbolter Sckrmer Deutschlands und Oesterreichs Ehre ins Feld zog. mit dem Rufe: Hoch leben unsere verkündeten Monarchen Kaiser Wilbelm ll. und un. ser Kaiser und König Franz Jo es I.! Die Herren haben im Hotel Kaiserhos Wohnung gknommen. Emem Mitarbeite des B. T." teilten sie In einer kurzen Unterredung mit. daß sie unsäglichen Strapazen ausgesetzt waren. Die Be kiandiung. die ihnen zuteil wurde, war schr wechselvoll, manchmal gut, manchmal schlecht, ganz, wie es die Willkür ihrer Wächter verfügte. Bald wurden sie nach Kiew und Petersbi!rg, bald nach Sibirien verschickt. Zweimal mußten sie dkn qual vollen Weg nach Sibirien machen. Zum Schlüsse ihrer Leidenszeit wurden sie in Vetersburg in Einzelhaft im Gefängnis festgehalten. Dr, Menczel zwei Monate, die anderen Herren je einen Mcnat. In Stockholm fanden sie die liebevollste Aufnahme seitens des dortigen Hilfs Vereins. ' . Kriegs-Grkel. Man schreibt der Boss. Ztg.": In verschiedenen Geschäften wird neuerdings ein Zimmerschmuckgegenstand verkauft, der aus einer abgebrochenen Säule oder einem schwarzen Block besteht. Sie sind dazu bestimmt, in einer Einrahmung das Bild eines gefallenen Familienmiigliedei zu tragen. Selbstverständlich ist auch ein , Eisernes Kreuz" daran befestigt, das dieses Mal au Gips besieht.. Dieses Machwcrtwird durch ein folgendermaßen lautendes 'Neklamebild zum Kauf em psohlen: .Zeitgemäß!" Totenkult im Zimmer Zimmerdenkmal Religiöse Erhebung!" Diese Spekulation talt loser und gefühlloser Fabrikanten auf den Patriotismus ist ekelhaft und beschämend; das ist, die erbärmliche Gcldmacherei klei ner S'elen, die der Größe unserer Zeit ohne Verständnis gegenüberstehen. Schrclkcnskcnsöjast des slroszsiirstcn. Wie Nikolaus Nikolajewitsch im Kau kasus haust. 'V Der bekaimte suyrer w rustischen Mohammedaner Achmed Azajew machte in einer. Unterredung interessante Mit te'lunacn über die Erregung unter den Moyammcdaiiern im Kaukasusgebiet. Träger der Bewegung sind die südlich der Bergkette zwischen Batum und Baku wohnenden Türken, die etwa zwei Drittel der gesamten sieben Millionen Moham niedern des Kaukasusgebietes darstellen und den Kaukasus wirtichaitlich und gei stig beherrschen. Die Nüssen bezeichne diese Türken als Tartarcn von Aserbaid schan. obgleich die oFmanischen Türken und die Ascrbaidschantürken zum Türken stamm der Weißen Zicklein" gehören. Die russische Ltcgierung war stets bemüht, die KaukasuLIUrken zu ruffifizicren und den Einfluß Stambuls zu bekämpfen, Trondem kennt nur eine Heine 'I!!mder- hcit von ilmcn. etwa fünf vom Tausend, die russische Sprache und Schrift, wäh rmd die türkische Schrift ollgemein ver breitet ist. Die Ucbcrmaaung durch die russischen Behörden wurde nach Ausbruch des 5rieacs stark verschärft. Mit der An Nunkt des Grosfürstcn Nikolaus in Tiflii begann eine richtige Türkenbcrsolgung, da das Scheitern dcs Angriffs auf die Dar? danellcn in Rußland die Furch! vor einem neuen türkischen Vorstoß nach dem Kau kasus geweckt hat. Alle einflußreichen Per sönlichkcitcn sind einciekcrkcrt worden, dar unter auch der bekannte Großindustrielle Taicw, der bei Ausbruch des Krieges in Äerlin war. Viele junae Männer wurden aus Befehl des Großfürsten gehenkt, die russische Ncgierung hat den Gebrauch der türkischen Schriftsprache und Schrift in Ariefen strmz verboten. 'Die Mohamme daner dürfen mir Lokaldia'ckte und die russische Schrift benutzen. Das bedeutet die Unterbindung des gesamten Brief Verkehrs. Die Erregung unter den Türken des auki'sus ist dcil'er jetzt äußerst groß. Ackmed Agajew erklärte zum Schluß, die Türkei sei krert, im Kriege zu verharren, l'is alle Ziele, darunter auch das der Be- freiunz der Kai,k'isnst''irkcn, erreicht fei, Um VW 0H lW. ,a Die ehciimligcu 7ciude kämpfen NUN Seite an - Seite.' Das bulaarische . Armeeblatt veröffent licht folgende, zwischen dem türkischen Bize- aeneral'.snmus Envcr Pascha und dem buh garischen Generalissimus Jekom gewechsel ten Depeschen. Envcr Pascha drahtete: Ich bin überaus glü.'Uich, meine aufrich- tigsicn und herzlichsten Giunwunsche dem heldenmütigen Obcr!?mmandanten . der tapferen bulgarischen Armee zu den großen, ununterbrochenen Erzolgen auszu sprechen, die sie von den ersten Tagen an, mit Hel- denmut und Geschickl'chkeii die. schwierig- stcn Hindernisse auf ihrem Wege uberwin, dend, errungen hat, und ich Wünsche, daß die ununterbrochenen Erfolge ohne Unter laß ihre Fortsetzung finden, um den end lichen Triumph zu erreichen. Envcr. Jekow erwiderte: ' Mit wahrer Genugtuung habe ich das Telegramm Eurer Erzellenz gelesen. Die bulgarische Armee wird fortfahren, sich durch Siege auf dem Schlachtfelde den Armeen unserer unbesiegbaren Verbünde ten, Deutschland, Oesterreich-Ungarn und der Türkei anzuschließen, die unzählige Beispiele von Tapferkeit, Selbstverlcug nung und militärische Kunst gegeben ha Den, und zum endlichen Siege über unsere gemeinsamen Feinde beizutragen. Ich wage, Eure Ezzelkenz zu versichern, daß das Bewußtsein d'S großen geschichtlichen Augenblicks die Seele aller bulgarischen Bürger erküllt, die heute die Armee bilden, und dies Bewußtsein wird uns den voll ständigen Sieg bringen und zum Triumph unserer gemeinsamen Lesircbungcn führen. Jekom. Der Sultan hat dem König von Bul- garien die Militarverdienstmedaille in Gold verliehen. WcUdschiiden in Ostpreußen. Nach amtlichen Feststellungen beläuft sich der durch, dir Nuss meinfälle in Ost Preußen in den Privatwaldunaen anae- richtete Schaden bisher auf 1200(j00 Mark. Davon kommen auf den Reaie- rungsbezirk Cumbinnen 1XK) 000 Mark. . . ,' Bankerott der französischen Finanzpoli tik. In 15er Humanit.'" stellt der unter dem Pseudonym Lysis" bekannt gewor dene Finanzschriftstellcr fest, daß die ganze' sranzösische Finanzpolitik in dem Auziano und po!,t,!che Aormle zu sichern. Aber der jetzige Krieg habe daS Gegenteil bewiesen. Frankreich könne sogut wie nichts von seinen ausländischen Werten realisieren und habe sich deshalb logar gezwungen gesehen, zur Erhaltung seines Kredits eine Anleihe in Amerika aufzunehmen, während sich Deutschland durch die Anlage seines Kapitals in sei- ner eigenen Nnduttrie ein gewaltiges KriegSwerkzeug geschaffen habe. i.t,!.. 1 H i,i f. I. I fest rrrr- 7 ' Einmeihungsfeier. die einen erhebenden l ff'fit' ' w ?5axhrl Verlauf nahm. war. wie wir der . Deut KrU S lIVlm f m Lodzer Zeitung" entnehmen der den' Vll'S M'ZW rur 1 Warsu, , Be, lj!iiIt1ci!il'kiitWe Bildcrl'lizcii. Aindische Nache. Mannhafte Cpriche deö NeichStagSab geordneten TchSpfli gegen die Hetzer. Der sozialdemokratische Neichstagsak Schöpfn schreibt in .- der Chemnitzer Botksstiinn: In Berliner Partcikreisen, natürlich auch an den anderen Maffenplätzen der Opposition, wird gegenwärtig ein Bilder bogen verbreitet, der eine Reproduktion des BildcS enthält, das Ebert. David, Scheidema-... u,,d mich in der Gesellschaft von Offizieren n der belgischen Küste darstellt; ferner in den beiden oberen Ecken die Genossinnen Luxemburg und Zetkin in der Gefängniszelle präsentiert. . . . . .Wne Reisegenosscn und ich werden mit den Worten Vorgestellt: Bier sozialde mokratifche T' aeordn te als Ge im kai serlichei Hauptquartier im besetzten Bcl gien. ... Die beiden Zellen sind so düster wie mögli, und je ein WasserÜrug und ein Stückchen Brot sollen andeuten, daß, während die leiden Genossinnen bei Was ser und Brot Im Kc7er darbt i und litten, wir vier im Hauptquartier schlemmten. r z eine ist ebenso unwahr wie das .n dere: d!e Geno-,ncn sind ni" '--i Wasser und Brot inhaftiert, und wir waren im Hauptquartier nicht einmal soviel Stun den, wie nachher Tage an der Front uno in Belgien. Aber die Genossinnen Lurem bürg und Zetkin sollen eben als arme La zarusse, wir aber als Prasser hingestellt werden. Da fällt mir eine Stelle aus ei, nem Briefe ein, den ein bekaunter und sehr radikaler" ostelbischer Parkkigenosse neu, lich an einen ebenso bekannten, von der Opposition sehr gehaßten Parteischrift, steller gerichtet hat. Da heißt es: Mögen Sie weiter im Tale der Be sitzenden wandeln, ich bleibe meinen Grundsätzen und den Besitzlosen treu . . . Macht nun. was Ihr wollt! Ich nehme jetzt meine Jagdflinte unter den Arm und pirsche' in meinen ausgedehnten Wäldern". fn düster nun auch die Drahtzieher der Opvosition die Gefängnisleiden der G.' nolinnen haben zeichnen lassen, In einem Punkt bewiesen sie geradezu versöhnende Galanterie; sie haben nämli.', um die Konterfeis der beiden Frauen zu prüfen rieten, Photographien ausgewählt, die . 1.1 einer längst entschwundenen Vergangenheit erzählen. DcZ war sehr galant gegen te beiden Genossinnen,' und dem in sin'ae Betrachtung versunkenen. Käufer des B?l ZkrboacnZ es auch nicht unangenehm kein, eder Bilderbogen kostet 5 Pfg., zum SSelcn der Partei Pardon, der Kriegs in? der "osition ... l':rn H'iterkeiten wird fe-'-'f lin aber ernst: Noch eins, falls weitere Siloerbogen erscheinen sollten. Mit Offi mm, die an der belgischen Küste W" halten und stündlich dem Tod enta'i-'n sehen nüiiittt, auf einem Bild? vereinig! zu kem, ist für mich keine Unchre: es w"r.' nir aber scbr nmtiaffiifcf) und genier mit so manchen Häuptetrk'dkr O-" sition gemeinsam dem Publikum präsen tiert zu werden". Ein ftldgrauer Jndei?. Man schreibt der .F. Z.": Wenig be kannt dürfte es sein und deshalb der Er Mahnung wert, daß in unserm Heere auch ein wackerer Jüngling kämpft, den eine indische Mutter geboren und der in seiner äußeren Erscheinung den reinsten indi schen Typus darstellt. Bis Ausbruch des Krieges war der junge, übrigens in Deutschland von deutschen Pflegeeltern erzogene Inder als Buchhandlungsgchilfe tätig und erfreute sich bei allen, die ihm näherzutreten Gelegenheit hatten, seines angenehmen, feinen WesenS und seines gediegenen Wissens wegen großer Beliebt heit. Als der Krieg ausgebrochcn war, mußte er zunächst als Engländer" nach Ruhleben, erreichte aber bald seine Frei lassung -und die erstrebte deutsche Reichs angehörigkeit. Sosort bei einem westfäli schen Truppenteil eingetreten, wurde er in kurzer Frist ein strammer Feldgrauer wie nur irgend einer und hält zur Zeit mit seinen deutschen Brüdern in treuer Ka meradschaft die Wacht im Osten. . ta$ Heldendenkmal bei Borznmic. Am 12. November, dem Jahrestag des Todcsrittes der Schleswig-Holstcinischen Dragoner bei Borzhmic, wurde auf dem Attackenfeld, ein zwischen den drei HU geln, unter denen die Gefallenen in Mas fengräber ruhen, sich erhebendes Denkmal eingeweiht, eine gewaltige Pyramide, aus Findlingsblöcken aufgetürmt, deren ober fter die Gedenktafel aus Bronze trägt. Ein Eichenkranz aus Bronze 'ziert die Vorderseite. Ein Landsturmbataillon, das in der Nähe den Eisenbahnschutz der sah, hat in monatelanger Arbeit den kunstvollen Bau ausgeführt. Bei der Ein Snger und Held. Der Berliner Hosovernsänger und Ka ballcrieosfizier, Ritter ' deS Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klass' Walther Kirch hofs hat 280 Mark, den gesamten Rein ertrag seines Wagner-Abends, welcher zu gunstcn der Krieaskinderfürsorge am 2. November in der Philharmonie stattfand, der Kronprinzessin zur ÄZerfügung gestellt. I . Einige KricMcdattkcn der Clhulkindcr: Antworte r die wir. und heiterer Natur, .eacbcn wurden. Es gibt wohl ' ''' -n Deut scheu Reich, wo , ,m i icht der grcßen Ereignisse ..cht würoe. V'.el-1 leicht interessieren in eiteren Kreisen die subjektiven Auffassungen der Kinder über das, waS ihnen besonders Freude oder Trauer bereitet hat. So erfolgten in ei ner Volksschule auf die Frage: Welches Kriegserergnis hat dich am meisten er freut und warum?" u. a. folgende Ant Worten: Die Wiedererobcrung Ostpreußens, weil diele daöurch ihre Heimat wieder hatten und zurückkehren konnten." Daß Belgien erobert wurde, sonst wä ren die Franzosen in Deutschland einge drungcn. Daß unsere Luftschiffe London mit Bomben beweisen, weil die Engländer am Kriege schuld sind." Die Eroberung von Warschau und den anderen Festungen, weil der russische Onkel dann nach dem Kaukasus verbannt wurde." Die Schlacht bei Tannenberg; denn da hat Hindenburg den Russen das Fell ge gerbt." Die dritte Kriegsanleihe, weil scvicl Geld eingegangen ist." Die großen Siege, eil wir dann im mcr schulfrei haben," Auf die Frage: WaS hat dich in der Kriegszcit am ., traurigsten gestimmt?" gingen u. a. folgende Antworten ein: Daß wir durch die Teuerung so schlecht essen müssen." .Daß der Lebertran nicht teurer gewor den ist." Daß so viele Kinder ihre Täter und Brüder verlieren." Daß mein Onkel gefallen ist." Daß Italien uns verraten hat." Daß Amerika an unsere Feinde Mu nition und Waffen liefert." Interessant ist auch, wie die Kinder die Vergangenheit durch die Verhältnisse der Gegenwart zu erklären suchen. Als In der biblischen Geschickte ein , Lehrer mit seinen Jungen die Geschichte Abrahams behandelte und an sie die Frage richtete, warum wohl Abraham und sein Weib Sarah so gerne einen Sohn hätten haben mögen, , antwortete ein Junge prompt: Weil sie dann eine Brotkarte mehr be kommen hätten!" Neiökarten in Schöneberg. Der Magistrat der Stadt Schöneberg wird, demnächst rund 90.000 Kilo Reis erhalten und auf Grund von Reiskarten durch Vermittlung der Schöneberger Ko lonialwarenhandlcr an die Bürger der Stadt abgeben. Die Händler erhalten den Reis zu 51 Pfennig das Pfund und wer den verpflichtet, ihn zu 55 Pfennig an daS Publikum abzugeben. Tie Reis scheine werden über je ein Nfund lauten. Zu späte Ehre. Unteroffizier im Jns-Rcot. 88 Ernst Jüd erhielt für bewiesene Tapferkeit die Badische silberne Verdienstmedaille. Lei der konnte die Auszeichnung demselben nicht überreicht werden, da er in den letzten schweren Kämpfen gefallen ist. . Schlechte Weinernte in Frankreich. Das Ergebnis der Weinernte schätzt das, Fachblatt Le Moniteur Vinicole" auf Grund genauer Feststellung für jedes einzelne Weingebiet dahin ' ein, daß der Ertrag in diesem Jahre nicht 21 bis 22 Millionen Hektoliter übersteigen wird, ge gen 60 Millionen im Jahre 1914. Einen Mehrbetrag gegen - das Vorjahr wer sen nur auf die Code 'd'Or in Burgund mit 300,000 gegen 230,000 Hek toliter und die Marne mit 450,000 gegen 184.000 Hektoliter im Borjahr. Dagegen ist der Ertrag der Ernte der Gironde, de ren Weinberge die Msdoc und Bor deaurweine liefern, von 100,000 auf 5.34,500 Hektoliter zurückgegangen. Aehn lich groß ist der Fehlbetrag in allen an deren Wcingebieten. FranzSsischeS Zigarcttenpapier. Ein schweizerisches Geschäftshaus hat französisches Aiacirettenvapicr. das es in Form von Bogen in die Schweiz brachte, dort zerschnitten, in Büchelchen ausgemacht und dann nach Deutschland eingesührt. Die deutsche Zollstelle hat die Einfuhr zu- geladen, da j,e der Ansicht war, daß es sick im öinblick aus die Art der Verar, beitung nicht mehr um ein französisches, sonder- um ein schweizerisches Erzeugnis handele. Die Direktivbehörde hat jedoch icdt. wie amtlich mitgeteilt wird daZ 3nfl, amt angewiesen, auch das in der erwähn ren Weift tn der Schweiz verarbeitete fran, zösische Zigarettcnpapier künftig nicht m e h r zur Einfuhr zuzulassen. . " FlUchtiger Kriegsgefangener erlischt. Nichts gegen 1 Uhr fiel einem Polizei bcamtcn an der Grövelinar I5.bami,'e in Bremen ein Mann auf, dcr eine russische !vttllarmutze trug. Der Angehaltene bc herrschte die, deutsche Sprache nur man gelhaft und entpuppte sich als russischer Unteroffizier. Cr war vor etwa füns agcn vom Gefangenenlager m Gutrow entwichen. batte.,s,ch seitdem iaaiühtr an einsamen Ortes! verborgen gehalten und war nachts gewandert. Dabei hatte er sich die mit Handtücher bewickelten Fuße derartig wund oelaufen. dein er an der Polizeiwache zunächst verbunden werden mugie. Iit KricgsöcMcr in Belgien. Die Strenge des Gesetzes. Besondere Gehelmverbande, bei beneil Frauen die Hauptrolle spielen. 2ie Nordd. Allgem. Ztg." bringt einen Artikel über die Kriegsverräter in Belgien, in dem es heißt: Weil Belgien dank dem raschen Er folze dcr deutschen Waffen seit über einem Jahre aus dem Kriege ausgeschieden und der deutschen Verwaltung unterstellt ist, weil seit der Löwener Revolte keinerlei größere Unruhen mehr stattgefunden ha den, scheint die ufzerdentsche Welt zu glauben, in Belgien häti nun Frieden und Friedcnsrecht zu gelten. Vel. .n ist heute vor allen Dingen die Zusahrt straße des deutschen militärisch n Nach schubS für die Heere an der Westfront. Darum warfen sich unsere Feinde auf nichts f, sehr, als auf die Eisenbahn spionage, und es war daher doppelt ge jährlich, daß sich die Spionagetätigkeit und die Sprengattentate gerade in den Tagen vor dcr Seplemberoffensive ins vielfache steigerten. So wurde in Mast richt von der holländischen Polizei an fangS September ein Schiff mit 1100 für LUttich bestimmten Bomben aufgehalten. Zu der gleichen Zeit faßte die holländische Polizei an der Limburger Grenze zahl reiche mit Sprengstossen versehene belgi sche Soldaten ab. An verschiedenen an deren Stellen gelangen den deutschen Be Horden gleiche Berhaslungett. Schließlich führte die Vernehmung der Attentäter zur Entlarvung und Verhaftung deö höheren belgischen Polizeibeamten Poels in Brüssel, in dessen Wohnung ein ganzes Lager von Sprengstoffen gefunden wurde. Ist daö Frieden oder Krieg? Während der ganzen Okkupation waren besondere Gcheimverbönde mit der ständigen Ueber wachung der Truppentransporte bcschaf tigt. Bei allen diesen Gesellschaften waren es .Frauen, die die wichtigsten Rollen spielten; fei es, weil sie weniger bearg wohnt werden oder weil sie sich durch ihr Geschlecht vor dem schwersten Strafen ge sichert, glaubten. In den bisher verhan delten Prozessen sind 44 -rauen verurteilt worden. Wäre eZ nicht Wahnsinn gewe sen, diese Frauen, die sich selbst in die Reihen der Kämpfenden gedrängt hatten, aus wahrhaft nicht hierher gehörenden Gefühlen von den strengsten Strafen aus zunehmen? Wer ist für die Verurteilung solcher Frauen verantwortlich? Wir, die die Selbflerhaltung zum Gegenschlag zwang, oder die anderen, die diese Fraucn zu Kriegszwecken mißbrauchten? Aber, schreien unsere Feinde, die Frauen gc hören vor ein Zivilgericht und ihre Er schießung ist Barbarei. Im Krieg wer den Kriegsverbxechen vor einem Kriegs gericht abgeurteilt; aber nicht einmal ein Kriegsgericht ist notwendig. Wir brauch ten den Apparat der ordentlichen militäri schen Gerichte garnicht in Bewegung zu setzen, fondern könnten für das Kriegs gebiet In Belgien einfach daS Standrecht verkündigen. Aber wir verzichten auf die ses Recht. Verbrechen gegen die deutsche Armee werden in einem Verfahren abge urteilt, das durchaus die Formen und wie viele Freisprechungen beweisen die Objektivität von Friedensgerichten hat, nur daß sein Gesetz nicht das 'des Fri: dens, sondern das weit strengere, den militärischen Bedürfnissen angepaßte deö Krieges ist. Diese? Gesetz aber schimpfen unsere Feinde brutal und unmenschlich, weil es nicht nur Spionage, sondern auch die Zu fiihrung von Mannschaften an den Feind mit dem Tode bedrohe. Was ist ge fährlicher, die Uebermittlung einer Nach' richt an den Feind oder die fortdauernde Verstärkung seiner Mannschaften? Miß Cavell gestand, daß sie 250 Mann also eine kriegsstarke Kompagnie über die Grenze geschafft hätte. Ganz andere Zahlen über die von belgischen Organisa iioncn außer Land geschmuggelten Wehr fähigen nennen von Zeit zu Zeit die belgi scheu Flüchtlingsblätter, Zum Beispiel die Vclgique", die sich aus die wörtlichen Äußerungen eines belgischen Majors be ruft, der schon im September sagte: WaS weniger bekannt sein wird, ist, daß ungefähr 20,000 Wehrfähige aus dem be setzten Belgien zu dem Heer stießen, die unter Lebensgefahr die holländische Grenze Überschritten." Aber, so lautet der letzte immer wiederholte Anwurf der feindlichen Oeffentlichkcit, die Strafen sind verbrecherisch önd viel zu hart, weil die inkriminierten Taten aus den edelsten Beweggründen begangen Morde sind. So lange eZ grng, versuchten wir mit Freiheitsstrafen auszukommen. Die Zahl der Erschossenen ist immer noch sehr gering gegenüber der Zahl der Kriegs-, Verräter. Es wird in den Händen dcr ' Belgier liegen, die Zahl der Opfer nicht zu vergrößern, denn keine noch so laute und heuchlerische' Empörung im Ausland wird unS von der Pflicht abhalten, un sere Soldaten, deren Vaterlandsliebe sich draußen vor dem offenen Feind so wun dervvll bewährt, vor Bedrohung durch dk mißleitete Batcrlandslicbe unserer Feind? zu schützen. Bierpreiserhöhurig in Süddeutschland. Der Brauereiverband von Mainz. Ha nau, Worm, Tarmstadt, Wiesbaden, L7?urg, Koblenz, Kreuznach, Aschaf fenbuig, Bensheim und Fricdherq be schloß, einen neuen Zuschlag von S Ma:k auf den Hektoliter zu erheben.