Tagliche Cntolja Tribüne., M,tag. de 10. Januar 1916. Ss wede Neeht. Nom,,n von Arlhxc Wiückler Tau nriiberg,) r (22. Fortsei,,) .Dann sind wir ia einig. Nun höre. Das DueU findet morgen früh. sechs Uhr. im Dohlenbusche statt. Würdest du im Jägerhause den Aus aang abwerten? Leutnant Hergens ist für alle Fäll beauftragt, dich zu informieren, wenn ich selbst es nicht mehr kann, und du übernimmst e dann. Iflis schonend vorzubereiten und ihr ein paar Andenken, die sich in nianem Schmbtische, Mlttelfach rechts, befinden, zu übergeben " Edmund machte ein bängliches Ge ficht. .Natürlich tut ich, was du ver langst -, aber eine verflucht ünde haglichi Seschichte ist das. Älso um sechs Uhr bin ich im Jägerhause. Schlafen dürft' ich die Nacht nicht viel, denn, Wolf, wenn wir 'auch in mancherlei Ansichten Antipoden find, lieb hab' ich dich doch auf meine Art, und gleichgültig ist's mir nicht, wenn dich fo'n neidischer Halunke nieder knallt " Wolf o. Achim lächelte. .Keine Injurien, Edmund, glaube dir auch so deine Liebe. Grunde war ich dir gleichfalls auch wo ich dich nicht verstand, mit abgemacht " Er hielt ihm die Hand hin, andere schlug ,ein. .Abgemacht. Sag' mal, ich im gut. Da- der wie verhalt' ich mich nun? Ich soll von hier aus in die Heckenrose telepho nieren . .Ueber was? .Ueber unsere .Unterredung " Wie wußte man um die?" .Mein Prokurist hat telephonisch nach mir gefragt und dabei erwähnt, daß du hier auf mich wartetest." Fatal. Lügen sollst du nicht. Also melde nichts. Nimm's auf dich, den Auftrag vergessen zu haben Hm. , Das wäre für mich als Kaufmann so ungefähr dasselbe, als wenn ich dir zumutete, ohne , Säbel zum Dienst zu kommen. Aber meinet wegen, mag mich Elise für einen schlechten Kaufmann halten, ; es ist nicht das Schlimmste, was ich jetzt auszuhalten habe. Und nun wollen wir hoffen, daß die verdammte Ge schichte im Dohlenbusch gut ab- läuft " HoZftn wir " Wolf stand auf und streifte die Handschuhe über. , ' .Jedenfalls fei bedankt für alles, was du Elise 'Zartes und Liebes tust, wenn's anders kommt " .Daran wollen wir doch gar nicht erst denken." Man muß an alles denken." , Der Leutnant wollte sich eben der abschieden, seine Hand lag schon in der des Schwagers, da hielt ihn die ser nochmals fest. , Halt, Wolf, was ich beinahe ver gessen hatte. Du wolltest Papa auf suchen und hast ihn nicht gefunden, ich fahre jetzt zu ihm. er darf doch von der Sache wissen, er sollte ja doch davon wissen " - Jetzt, da ich ihn nicht mehr brauche? Laß mich's eine Sekunde überlegen. Neig, es ist besser, es bleibt unter uns. Es ist eine unnütze Beunruhigung. Er versteht mich, ob er nun vorher oder nachher informiert wird. Aendern würde er nichts wol len und nichts können. Stören wir also auch ihm nicht die paar Nacht stunden. Wenn nötig, sagst du ihm, daß ich um dieser Rücksicht willen ihn nichts wissen ließ, und daß ich im übrigen mit Leib und Seele mich ihm verbunden gefühlt habe, bis zuletzt, daß ich ihn bewundert und geliebt habe deshalb! Unsinn, sage ihm gar nichts, das alles weiß er, und wir wollen keine Rührszene auffüh ren. Gott befohlen, Edmund früh sechs Uhr!" Die Säbelscheide schlug an die Schwelle, die Tür ging zu, und drau ßen auf dem Qenwt des Flurs klirrte es noch ein paarmal verklin zend. .Verfluchte Welteseleienl" murrte Edmund. Auch die Sorge noch !" Dann drückte er auf den Knopf einer jUingel und befahl, die zum Abgang fertige Korrespondenz zu bringen. Im Fluge erledigte er sie und ließ sich, während er noch die letzten Schriftstücke durchsah, ein Auto be stellen. Als er fertig war, heulte draußen schon die Hupe des Ee fährts. Um ein Viertel auf neun war Edmund Werner im Landgericht. Das Gebäude lag tot und still. ' Als er die Treppe zu den langen finsteren Gängen emporstieg, trat ein Beamter auf ihn zu. J)tt Herr wünschen --?" .Ich suche den Polizeirat Manch, kr soll sich hier bei dem Herrn Un tersuchungsrichter Assessor von Ver- Witz befinden .Tort war er. Beide Herren sind bot einer halben Stunde fortgegan Z'.n " .Wohin?' . . ' Das weiß ich nicht. Jedenfalls ikt in den Bureaus ist niemand rnebr " , Der Portier dritte die klinke der großen schweren EichentÄr ergriffen und den einen Fliigcl an sich oern gen. Es war- eine stumme, und doch ,eyr oereoie Auswrverung, das Ge baude zu verlassen. Edmund zögerte. Seine 'Begier, etwas zu erfahren, klammerte sich an einem Strohhalm. .Es sollen in Sachen Pfeil wichti ge Nachrichten eingelaufen sein, hat ver Pouzeirat nach Haue telepho niert." .Kann sein " Sie wissen nichts?" Der alte Beamte lächelte. .Nein, wahrhaftig nicht. Aber auch. wenn ich was wußte, dürfte ich dar über nicht reden." Freilich, freilich! Also ich danke ynen .Keine Ursach'. gute Nacht!" Edmund Werner ging sehr miß vergnügt. Um sein Ungcbehagen zu erhöhen, spürte er jetzt auch tüchtigen junger, chltfßlich lebt der Mensch doch nicht von Anast und Aufreaun gen allein, philosophierte er bei sich und hielt aus der Straße, die noch m hawer .aaesyelle lag, Umschau. Ein renommiertes Hotel lief? Zwei eleimjche Ziugellampen den Kampf mit dem sommerlichen Zwielichte aus nehmen. Edmund war noch nie dort gewesen. Aber um so besser, er be fand sich nicht in der Stimmung, mit Bekannten zu diskutieren. Durch ftme Veoanken huschte immer wieder das grausige Morgen. Was würde es bringen Oh, wenn die endlose, helle Nacht, die vor ihm lag. erst überstanden wäre! EtwaS essen woll te er und dann nach der Billa Hecken rose telephonieren lassen, daß er den Polizeirat im Landgericht nicht mehr angetrossen habe. Telephonleren laiien, damit man ihn nicht erst an den zweiten Auftrag erinnern konnte. Nach diesem Plane verfuhr er. ' Es war neun Uhr vorbei, da schrillte die Klingel des Apparates in der Billa. Frau Erna schrak mit einem lei sen Schrei auf. Die drei Töchter sprangen gleich zeitig ausdunklen Ecken und Winkeln empor. x , Elise drehte das Licht an. Thekla stand am Telephon. Sie sprach und fragte. Jetzt hing sie, fehr unbefriedigt, den Hörer wieder an. ' Sechs angstvolle Augen schauten sehnsüchtig auf sie. Nun?" .Was ist's?" , War's Edmund?" So riefen die Erwartungsvollen durcheinander: Ja, es war Edmund aber nein, nicht er felbst, nur Nachricht von ihm." .Welche?" .Der Oberkellner des Hotels teilt in Edmunds Auftrage mit, daß er, Edmund, Papa nicht mehr getroffen habe und selbst also nicht mehr wisse als wir " .Und was Wolf von ihm gewollt Hai?" forschte Elise. , Davon sagte der Kellner nichts und Edmund war nicht mehr im Ho- tel. Wieder eine Enttäuschung, wieder die niederdrückende Ungewißheit. Ein weher Seufzer der Mutter. Elife drehte., das Licht ab und ol- len war's recht. Sie sahen sich nicht Trost aneinander. .Ob er am Ende selbst noch kommt?" sagte Elise. Es war. als versuchte sie sich und den anderen ein Fünkchen Hoffnung zu entzünden. Wie follte er. wenn er selbst nichts erfuhr!" Allerdings !" Das Fünkchen war schon tot, ehe es recht geglimmt hatte. Dann ver ging die Zeit in Schweigen, Die Mutter sprach zuerst. Die Uhr hatte die zehnte Stunde gerufen. Jeden Schlag hatte Frau Erna mitgezählt. Jetzt meinte sie: .Geht schlafen, Kinder, ich warte auf Papa " .Wer von uns wird schlafen kön nen?" wandte Elise ein, und dabei schwankte ihre Stimme doch vor Mü digkeit. Im Dunkeln sich weitertastend, streifte sie die Klaviatur des Flügels. Die Saiten schlugen schwingend an nd allen war's wie ein Wehlaut, der durch die Finsternis schwebte. Erschauernd fühlten sie den Kon traft. Wo waren die Tage der mu sikalifchen Familienunterhalttingen hin, wo war das jubelnde Glück hin, das sie fönst zu dieser Stunde der eint hatte! Noch rannte und summte der ver schwimmende Hall, da sagte die Mut ter, an Elises Einwand anknüpfend: Ihr müßt es versuch. Das war tende Wachen nutzt euch auch nichts " ;-J.-' Elise fügte sich. . ' , .Du hast recht. 5cama.. Ob wir zusammen oder einsam schweigen, tröstet uns gleich wenig." Sie legte die Arme um der Mutter Hals und küßte sie. Hoffen wir auf. morgen." Schlafe, mein Kind, und vergiß im Schlafe." ' Oh, wer daS könnte! Nach solchem Tage!" Dann hatte sie daö Zimmer ver lassen. Ruth saß in der dunkelsten Ecke des Zimmers. Wie ein Geistcrruf klang'S ihr ins Ohr: Wer das könnte! Sie konnte es; ja, sie wollte es können. Still, heimlich kam der Entschluß über sie. Was so lange uno ,iunn,ch in ihr gerungen hatte. letzt war s zum Willen geworden. Als auch Thekla der Mutter den Gute Nacht Kuß gegeben hatte und Elise gefolgt war. sprang die Jüngste auf. Zur Mut?., stürzte sie hin, warf sich in deren Arme und flüsterte weinend: Habe mich lieb, Mama, hab; mich lievl" Wie ein Notschrei l. t es heraus, und Frau Wünch erschrak im tiefsten Herzen. , '." . -: .Mein liebes Kleines ich habe dich licv. oas weißt du. Beruhige dich, kae dich!" ' Wenn du mich liebhast, ja, dann kann ich's " Sie küßte die Mutier, preßte sie wild an sich und qing als letzte aus dem Zimmer. ryxaa Erna war felbst zu trostarm und matt, daß sie, sich in den nächsten Sessel fallen ließ und dort, still vor sich hinweinend, sitzenblieb. Knirschte da nicht der Sand? Klirrte nicht leise die Gartentür? Die Mutter stand auf und trat ans Fenster. Nichts war mehr zu sehen. 5lm Nachtwinde rauschten die Bäume; schwere, dichtbelaubte Acste der alten Ahornallee bewegten sich, schwankend und ihre Schatten, die das grelle Mondlicht auf den Weg zeichnete, sa hen aus wie schleichende, huschende Gestalten. Aber es waren wohl nur die Ahornschatten! Frau Erna trat wieder ins Zim- mer zurück. Gewiß, der anhebende Wind hatte über den Kies gefegt, hatte an der Gartentür gerüttelt und die schwar zen Gestalten vorgetäuscht! Wann wurde Paul heimkommen und was würde er bringen? Etwa doch einen Trost, doch eine Wendunq zum Guten? Ach, es waren so viele Hoffnungen zuschanden geworden. In solche Gedanken eingesponnen aß die einsame Frau und wartete. Ruth war, nicht den Schwestern in den gemeinsamen Schlafraum ge folgt. Rechts abgeschwenkt war sie, hastig und leise hatte sie die Haustür geöffnet und war den KirschbSum- weg abwärts gehuscht. Die bebenden Hände suchten Halt an den Stam- men und die wankenden Füße, schlürf ten dann und wann einmal im Sande. Am Gittertor hielt das junge Mädchen an. Einen irren, liebeheißen Blick warf Ruth auf das Elternhaus. Es würde der letzte sein. Sie würde dies Haus und die Lieben darin nie mehr (ehen! Wie ihr ber diesem Gedanken das Herz wilder pochte!! Und doch zwang sie sein Lebensmahncn nieder. chlnse, wem Kind, und vergiß im Schlafe", hatte die Mutter zu Elis gesagt. Ja, schlafen, vergessen! Es gab nur einen Schlaf in ihrem Lei- de, nur einen, der Vergessen brachte. An dem alten Zaunpfosten, hinter dem. im Garteninnern versteckt, sie da- mals auf Hans gewartet hatte, hielt t zum zweiten Male an. Hans! Wurde er trauern? Wür- de er ihr bald folgen, wenn er wirk lich schuldig war, wie jetzt alle sag ten? Ob er um sie trauerte oder nicht, waS bedeutete das noch! Sie durfte ihn nicht mehr lieben, sie sollte yn verabscheuen und auch in die- em Widerstreit gab es nur ein Ent- rinnen: Kchlasen. vergessen! Sie ließ den altersgrauen Pfosten los und fchritt die stille, einsame Al lee weiter. Die Bäume über ihr rauschten ein dumpfes Stcrbelied, Aeste knackten und tiefe Finsternis h?b ich drohend von hellen Knorren, Kan en und Zweigspitzen. Und nun blitzte ein Spiegel auf, m dem des Mondes flimmernde Scheibe zu langen zerfetzien Streifen gedehnt sich reckte. Ter Konigsweiher. , Das war ihr Ziel. , Ein nahes Ziel und doch die Schwelle der Unendlichkeit. , Es gingen schaurige Legenden von diesem Weiher um.- Er sollte sehr tief sein,' trichterförmig und diele, viele Lebensmüde sollten in ihm den Frieden des ewigen Schlafes gefunden haben, von Irrwischen erzählte man und Elsen. Ach. das war ia alles närrisches Geschwätz, aber der große, unzerstörbare Frieden war Gewiß- eit! . Am Staunn einer Buche, deren ilbergraue Rinde dicke Moospolster am Wurzelende überwucherten, sank Ruth in die ftniV teie veriuchte zu beten und fand keine Worte, . ' ' Da zuckte ein Blitz. (Fortsetzung folgt). Eine Eigentümlichkeit aller eni Iifcnn , Teegeschirre sind zweihenklige Waisen. Der U-LsotNllgel. Äizze vvn Mi bun Heide. Es würde eine Tracht Prügel sei zen. aber das ließ sich für diesmal nicht ändern. ' Fritze WillerS zog sich die viel zu große Ballonmütze von Batern noch tiefer über die Ohren, und war nur noch Auge. Geichlugcne zwei Stunden trotte- te Fritze bereits unermüdlich durch die langen Reihen des Wochenmark tes und spannte wie ein Schieß Hund auf einen Verdienst. Wenn es vorläufig auch nur wieder einen Groschen wäre, wie am vorigen Sonnabend. Tann wären drei heimliche Groschen .beisammen. Aber noch lange keine Mark für einen Uoot.Ragel! Und wie sauer bat te es schon mit diesen ersten beiden Nickelingen gehalten! Besonders der zweite Zehner, der war bei einzelnen Pfennigen zusammengebracht. Fritze lehnte sich gegen eine Kar tosscllarle und- jeufzte von ganzem Herzen und aus tiefster Seele. Hnn dcrtmal hatte er nun wohl schon wieder gefragt: Darf ich vielleicht den Korb tragen? Aber jedesmal kam ein Nein oder überhaupt keine Antwort, und so geht auch der groß te Vorrat vossnung lang am zur Neige. Gagzlich unvermittelt tat die dröhnende ' Uhr von der nahen Ja- kobikirche zwölf weithinschallende Schlage. thnc auf das Wohin zu achten. schlenderte Fritze vom Exerzierplatz aus über die Tammstraße nach der Fleethörn und kam kurz vorm Rat Haus langsam wieder zu sich selbst. Und nun erinnerte er sich zunächst an die Glockenschlägc vom Kirchturm her. Gezahlt hatte er sie nicht, aber daß es zwölf gewesen waren, das hatte er im Gefühl gehabt. Also bei Muttern war die Tracht Prügel so wieso und auf jeden Fall fällig, da mochte denn seinetwegen noch gleich für eine halbe Stunde dabei kom men. Bald zwei Uhr war es,' als der reumütige Sünder beschämt einen Augenblick, vor 'der Haustür stehen blieb. Aber dann, nachdem Fritze geduckt eingetreten war, bot sich ihm das merkwürdigste Bild, das er je zu ersinnen vermocht hätte. Mutter schlug nicht und schimpfte nicht einmal. Sie saß am Fenster, stier te hinaus und rührte sich nicht. Und das unter Mittag! Die Wäsche in dem großen Topf dampfte und bro delte, daß der Holzdeel nur fo tanzte. Und Miene, die Kleinste, lag auf ihrem Aäuchlein auf dem Fußboden unto schlief, während vsn den anderen beiden kleinen Schwe stern nichts zu sehen war. Mutter -," sagte er und bebte am ganzen Leibe, als er der Frau unter dem aufgestemmten Arm hindurch den 5iVf gegen die Brust steckte. Mutter rührte sich nicht. Aber als der Junge sich um sie hing, schuchzten sie zu gleicher Zeit laut auf. In Nußland ligg he Tin Vadder, min Jung Weiter nichts. Auch keine Klage mehr. Und, daS Schluchzen hörte gleich wieder auf. Wie zuvor stier te die Frau durchs Fenster auf den trübseligen Hof. Fritze Willers dachte sich etwas Wunderschönes bei diesem Helden tod. Ohne der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Es ließ sich ganz einfach und ungehindert bei dem Gedanken daran die Brust groß und weit werden, und langte sich unbesehen, alle Steine, die ihm zu Griff kamen, und baute und baute. Erst seit das UBoot auf dem Markt stand, hatte so ein . Helden tod für ihn e:was wie eine greif bare Form angenommen. ; Er dach te sich etwa, wer den Heldentod fürs Vaterland gestorben sei, der sei in eine Art Soldatenhimmel gekommen, in dem jeder Feldherr sei und ne benbei über die schönsten Dinge ver füge. Nun war denn also auch Vater den Heldentod gestorben. Anders war es wohl nicht zu verstehen mi! Mutter. In Nußland ligg he ' hatte Mutter cefagt. Bajer war immer gut gewesen, hatte keine sehr lose Hand gehabt wenn sie in einzelnen Fällen auch um so fester war einerlei, Fritze gönnte Batern alles schönste und Beste. Nur in diesem besonderen Fall spürte er vorübergehend einen leisen Neid. Zu Haus war es nicht gar so schön jetzt. Die meiste freie Zeit auf Miene passen, oder Kohlen und Holz sammeln und suckzen. Und Marmelade oder, ein bißchen Fett war schon lanae nicht mehr auf der einzigen dicken Brotschnitte zu fin den. Auch iourde e schon kalt, und in den qab es noch lange nichts, wenn Mutter nicht gerade am So scheu war.' Tas Herdfeuer ließ Mutter immer gleich wieder ausge hen, wenn die Kartoffeln gar wa ren. Trotz alledenv Fritze wollte alles wohl tragen, wenn er es nur auf irgend eine Art erreichte, daß er hin- ter so mancken unaens. die er Kannte, nicht zuruckstchen " brauchte und einen Nagel in daö Boot schla gen dürfte. Oben die Treppe rauf mitten auf dem Markt . und dann aber feste! War daS nicht auch ein Stück Heldentum?! Bis er einmal mit würde in Feld können, gäbe? unmöglich gar keinen richtigen Krieg mehr. , ', , ' Fritze stand schon wieder an der Züi, tvatf noch einen Blick auf Mutter und Miene und drückte dann fachte von außen inS Schloß. Ihm war etwas eingefallen. Wenn einer helfen konnte, warum denn nicht der Herrgott selbst!. .Fritze drückte sich. Sonntags hin und wieder zioischen den Kirchgan gern heimlich in die Kirche. Haupt sächlich des . wunderschönen Orgel Ipicis halber. Ader auch, weil er sich eine Menge dabei denken konnte, wenn er die Hände gefaltet mein anderhielt und in der vielen Stille immerfort nur die eine Stimme hörte. Noch dazu eine Stimme, in die Fritze den Kopf zu drücken ver meinte, wie in ein seidenes Kissen. Und kurz und gut, Fritze ging schnür strackS nach der Jakobkirche. Daß alle Türen verschlossen wa ren, damit hatte der arme Kerl nicht gerechnet., Er ging nun um die ganze Kirche herum, um das verschwiegenste Plätzchen ausfindig zu machen. Aber als er sich an der Sudseite hinter einer Gesträuchergruppe vor den Au gen der Welt geborgen glaubte und die Hände hohl gegen dre Mauer preßte, wollte es doch zu der richt! gen Andacht und den rechten Wor ten nickt kommen. Auch war der Herrgott vielleicht gar nicht drin in der Kirche. Wenn sie doch verschlossen war, hatte er eigentlich nichts dort zu tun. Und bis zum morgigen Sonntag war es schließlich nur eine Nacht: die ging denn auch wohl noch herum. Aber die Aufregung ließ den Jungen am Abend nicht einschlafen, und so kroch er zu Mutter, die er jetzt leise und für sich ins Kissen wimmern hörte. Moraen slog ick 'n Nogel in datt U-Boot sagte er. als ob er sie damit trösten könne. Aber die Frau weinte heftiger und sagte böse: Swieg mi still vunn datt U-Boot!" Ick mag dorr nix vunn yor ni Fritz kroch ober nur enger gegen die Mutter und dachte, sie' würde chon anderen Sinnes werden, wenn er erst mit dem Papier kam, auf dem eö schwarz auf weiß drauf stand, j daß er, Fritze Willers, einen Nagel ! in dem Weboigen sein U-Boot ge chlagen habe. - , . . ' ' Und in der Tat Fritze hielt das Papier nächsten Tages. Aber nicht etwa nur einen eisernen Nagel hat Fritze Willers eingeschlagen, wie fünf seiner Klassenkameraden ei nen silbernen, einen wirklichen und richtigen silbernen rammte er in Otto Weddigens U-Boot. ' Und das kam so; Ter Herrgott war anwesend am Sonntag in der Jakobikirche. Und das kindliche und inbrünstige' Flhen seines jüngsten Kirchgängers rührte ihn sö sehr, daß der Allgütige schnell seine Fäden spann. Nicht der leiseste Zweifel hatte mehr Raum in der kleinen Brust, als Fritze, während es zum Aus gang läutete, blindlings aus der Kirche nach dem Marktplatz stürm te. Aber dort angekommen, gab es vorerst nicht einmal, eine Möglich keit, durch die Menschenmauer über Haupt hindurchzudringen. ' Aber . auch als sich die Reihen langsam lichtete, kam kein Engel vom Himmel herunter und . drückte Fritze Willers die fehlenden acht Groschen in die Hand (die zweie hat er natürlich bei sich), und so trat dem bis in jedkn Nerv 'erregten Jungen allmählich kalier Schweiß auf die Stirn. Und feine Augen hingen mit einem Hunger an dem Ziel seiner Sehnsucht, daß sich plötz lich leicht eine Hand auf seine Schul ter legte: Na. Du Dreikäsehoch. Dir sieht man aber an, daß Du auch mal einen Schlag tun möchtest! Fehlt wohl die , Mark.' was?" - Aber nicht ein Wort brachte, des Herrgotts persönlicher Schützling vor Aufregung heraus. Nur die Hand öffnete er, die er bis dahin wie Ei sen um die beiden Nickelinge ge klammert gehalten hatte. Ter behäbige und sehr wchlha bend aussehende Herr hatte fein helle Freude. . Er nahm Fritze Wil lers an die Hand und schob sich mit ihm durch die Menschen. Hier." sagte er mit einem dröhnenden Baß, laut lachend, zu einem Marinesolda ten. hier komme ich mit einem künf tigen Admiral, mal'n bißchen Front, bitte! Der wird uns einst wie der Weddigen zeigen, was 'ne Harke ist! Md einen silbernen her! " Alles, was umher stand, lachte, aber so unglaublich, es klingen mag auf einmal hatte Fritze Äigeis alle Scheu verloren. Die große Mütze weit in den Nacken geschoben, stand er plötzlich oben und schrie so laut hurrah. als er seinen Nagel einschlug, daß die umstehenden Sol datcn kraftig darin einstimmten und über Alt und Jung eine neue Welle der Legeisterunz strömte, k I , . .! tt!. I JIV") (III Innung t Irr Hensikbkk Verband tust zum Jen Ripse gegki! ritt Unkraut. Für einen Feldzug, wie es der nach stehende ist. mag der Winter bei obeu flächlicher Betrachtung nicht als eine geeignete Erossnungs Zeit erschci nen; aber die Mitglieder der Bereine von Heusieber Leidenden haben eben nur im Wimcr den klaren Kopf und die Energie, welche für einen solchen Feldzug vonnöten sind. So sagen sie wenigstens , selber, und sie müsse es wissen. Im übrigen muß der Krieg, um den es sich handelt, daö ganze Jahr hindurch wetterdetneben, werden, b,S der Feind nicht nur besiegt, fon dern auch ausgerottet ist, und da mit lvird es wohl nicht so schnell ge hen! - , Ter Amerikanische Heuficber Ver band ist, wie er verkündet, nach lan gen Beobachtungen und Studien zu dem Schlüsse gekommen, daß I Pro zent der Heufieber Erkrankungen, wenigstens in den Ber. Staaten, durch zwei amerikanische Gattungen des Un trautes verursacht wurden das in die sem Lande meistens ragivced", mit unter auch '.ragwort" genannt wird, übrigens in, Hunderten von Spielarten fast in der ganzen Welt vorkommt und verschiedene deutsche Namen wie .Ragwurz", Zlreuzblu me" usw. führt. Daher ruft der Ber band seine Mitglieder und das ganze Gemeinwesen auf, dieses, leider sehr üppig wachsende Kraut, das in der, Stadt ebenso gut zu Hause ist, wie auf dem Lande, bis zur Vernichtung zu bekämpfen, mit der Sichel, mit Feuer r und auf jede mögliche Art, welche der Jahreszeit entspricht. Dieser Feldzug soll mittels der Zeitungen, durch Borträge - und elbstverstandlich" auch durch Wan- delbilder in alle Teile der Ber. Staa ten getragen werden, und man rechnet auf die patriotische Beteiligung auch aller derjenigen, welche niemals an der obigen ttranlheit gelitten haben und bis jetzt vielleicht sogar sie nur in halb tomischer Weise aufzufassen ge neigt waren. Nun, das Heuficber hat ja wahrscheinlich noch niemanden ge tötet; aber es ist schrecklich, in welchem Maße dieses Leiden feine Opfer für kürzere oder langerr Zeit invalide macht, besonders wenn sie nicht das Geld haben, um einen großen Teil jedes Jahres Reisen zu machen! In . besagtem Unkraut will man aber neuerdings den wichtigsten Ber- uriacher der Kranklzeit, den Erzfeind, entdeckt haben; und einige Kenner' versteigen sich schon jetzt zu der Be hauptung, daß, wenn, man vor zehn Jahren diesen Feind als solchen er- lannt , hätte, heute kein . Heufieber mehr bei den Amerikanern vockommen würde. Das würde jedoch, voraus, setzen, daß -dieses Kraut, resp, sein Blutenstaub, mittelbar oder unmittel bar. an allen derartigen Ertrun kpngs Fällen in diesem Lande schuld wäre, und solches glauben nur sehr wenige. " Damit soll der Wert der Entdek kung , nicht abgestritten werden; und in der Halbmond - Stadt will man bereits -eine sehr befriedigende Probe auf 'das Exempel gemacht haben. Auf Veranlassung des New Orleanser Vcr bandes zur Verhinderung des Heu sicbers beauftragte die Stadtoerwal tung 20 Sträflinge, alles solche Kraut in der Stadt niederzuschneiden; alle leeren Baustellen wurden geklärt. Die Folge war dies wird wenigstens als Folge betrachtet daß das Heu fieber im Sommer 1915 mehrere Wo chen früher verschwand, als es jennilä zuvor der Fall gewesen. Dies wurde als große Erleichterung gefühlt; denn die Zahl der regelmäßigen Heufieber Opfer in dieser Stadt kommt allein auf 5000. Und was sich hier tun läßt, sollte jedenfalls auch fonslwo sich mit dem gleichen Erfolg durchführen lassen. Daß man gerade darauf verfiel, rngweed? für den Haupt Missetäter zu halten, hängt mit der Wahrneh mung zusammen, daß dieses Unkraut einen außerordentlich feinen und sich sehr weit verbreitenden Blütenstaud hat, sodaß, wo immer es reichlich wächst, die ganze Luft davon erfüllt ist. Doch ist damit nicht gesagt, daß nicht noch manche andere Pflanzen eine derartige Wirkung auf Perso nen, welche dafür veranlagt sind, 1 hervorrusen können. Nach der Mci nung mancher Forscher kommt diese Bcranlagung durch die Bildung von Säuren im Körper, welche die Schleimhäute reizbarer machen Et liche empfehlen daher eine Diät, welche die meisten stärkehaltigen Rahrungö! mitte! ausschließt, und untersagen auch alkoholische Getränke und Tabak.! Doch nichts gewisses weiß man Nicht". Dr. 58. I. Lloyd, Mitglied der Staats-Gesundheitsbehökde für den Puget-Snnd, behauptete in einem Bortraa., den er uvt den Mitgliedern deS Notary Elub", einer Berbin dunq von EeschäftLleuten in Tncoma, Wash.. hielt, daß in den Gebäulich leiten an der Wasserfront Tacomas zwischen 30,000, und 40,000 weibliche Ratten Hausen, welche durchschnittlich jede von 23 bis 50 Junge im Jahre zur Welt bringen. Wie viel männ liche Gefährten diesen weiblichen Rat ten zur Seite stehen, ließ der rattcn kuiidige Herr leider ungesagt. Unsere Qrfin.ffmtifW-0: o?iimiMiiwft Schick An,; für LchulmSdchen. 1532. G.snelfte Nowltti Eiiitiug in einet gru nm Järbim gab da Material zu diesem lil'ik, dnlsknd siie arLKkie Sibulmädche" oder die jimgkN .sineß ml . jl-u Bluse ist in Form einer Jacke mit krze' Schößchen ffkgrbeitkt, eine Machart, die si auch in anderem Material sehr gut uZ- tiibren lakt. z. HL m Beldet. Eorduroi?. Serge, Ponlln oi:r irgend einer andern modernen Weoart. ?er Falteurock wies von den jung:,i iöckfischchcn stets grrn ge tragen und klcid.t die Jigurm auch ganz cnlziiu,d. Das Schniitmufter ist Ut 3 eZröfM. 12, 14 und 16 Jahren erhältlich., Zur Hcrstcll!, gebraucht man 5Z Vards bei 38 Zoll reite. VestellungSanweifung. Diese Muster werden' an irgend eine Adresse aeaen Einsendung be Preises geschickt. Man gebe Nummer und GroKe und die voll Adr,., deutlich geschrieben c:n und schicke den Coupon nebst 10 Cent für.scde bestellte Muster an da. Omaha Trübine Patts rnDept un $0nur et. :!i : t: A'h r'l T$V0 II " ' tS ' f. . $Hmk f.t tt ii 1 V v '- i T- ! U U ul , umm tü:mmmm n i i' itmuniv-.m u . $ O SX o J) u, . ,w ö " K c . . V Z fi 'S , , L L . t : ' : x. . : r I L o m L H aL 3 i 8 - I r ; S? . 5 .5 . cc et 2 tt : s 8 ii .. i . . s.. en 4 i cl . E rste Dame: .Ich sage Dir. einen ' tstfirrer. HRont! ülä meinen Grirfi tonnte ich nicht bekommen, er ist kein f rmker, lein Spieler, er yai, uoer Haupt gar keinen Fehler". i ' Aweite xamt: (t Arzt iagu y ihm aber doch schon vor Jahren, er ; habt einen Haschier." ,. . .. . ) ' Erste Dame: Wenn das wahr , f st; muß er auch diesen ablegen." ', y Glklchgiltlg. Frau (im L U)üU)iius;; vut 1 ul' ucuct t . ."i i. . . . . r. '.' ri n .. i. ; . o ... " s , wehr rast vorbei!" ' ' ' ' h( Mann: .Mir gleich, meinen Durst 5? kann man doch nicht löfchen." Poesie in der Prosa. r rau Aaron: Wie. Du willst nickt . mit in! Theater. Äaron? Immer h . kümmerst Die nur ums 'Geschäft! nie um was cmoeresi Aaron: Die Wien' fliegt nur von j ' lum' au Blum'. um öonia u iam-v Bl mein: die Blüt', die ihr nir zu IieA ! t - i r.. Im ! s ein vrliuug, miiuiicri ic niji i 3 s üatift. T-r ttUt mninr . ' V - - - D " " f' " " . .-J- t i läßt seinesEnkel wohl in streng folda ; iirj: . ; t. 1 4 : t , a;cm v?Hiie cizittycu? Unö ob! WaS der Jüngste ist. der arf feine Milch nur aus der Feld-)i't lasche kriegen! ' . t VroneneriieKuna. 0 tt m der. wenn 5 kr diese Wocke nock U rl f,t hr ,n W Vf. i LtUIl lL HU LIU. UU1 L -IUL Ull Jl .1 r I , ' Geburtstag in de? Nachbarvilla fiimti , ' liche Fenster einwerfen." . . Grob.. Bewerber: J7.t Ü . gen. Ihre, Tochter ist noch viel z'? dumm. zum. Heiraten? DaS gln:;'"'' I denn doch nicht". Biauwatei: .Gewiß, das könne , ie ia schon' daran erkennen, hi-.fr' fi Sie heiraten will." ' . I i i i