Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 07, 1916, Image 2

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Die bcU?t'rt festen Mauern an der IPcjr und der Ostfront.
Der weg nach Südost und dem nahen Orient. Der Balkan
feldzuz und Saloniki. von den Dardanellen nach Aegspten
und dein Suezkanak. Die Kämpfe in Nlesotamien.
Die Äahnfrage.
von i). I). von MeUenthZn.
In Völkerkcieg ist in dcr ganzen zwei
ten Hälfte des verflossenen Jahres in
rnifjent bwcglichcr Weise geführt wurden.
Im Osten die Durchführung dcr deutschen
Offensive, mltt mit der galizi schen
Durchbruchzschlacht anfangs Mai begon
nen hatte, durch die politischen Siege wei
teti-sülitt worden war und mit der Her?
ftcllunsz dcr fast gradlinigen Front als
Äertidiciunstsiiiiie und Aiizrifssbosii zu
olcich zum Abschluß gclommen war. Im
Westen der bewegliche Turchbruchsverfuch
der Franzosen und Engländer, welcher die
i:ccrbreckHtna, des Feindez vorbereiten
sollte und, nach einer äußersten Lebhaftig
tät auf einer verhältnismässig kurzen
Front, in sich selbst zusammengebrochen
ist. Räch solcher heftigen Beweglichkeit
sind die militärischen Operationen an der
wesilickien und dcr östlichen Front wieder
um Stillstand gekommen, bestimmen die
Positionslämpfe wieder die Situation.
Di Zweck der Operationen in West und
Ost und den auf diesen beiden Krieas
schauplatzen Von dcn siegreichen Waffen
TcuischZands und der beiden Mittelmächte
erruncienm Erfolge hat dcr deutsche
Reichskanzler in seiner großen Reichstags
rcdc vom 9. Tczember fcstaestcllt. Herr
von Vethmann Hollweg sagten Weder im-
Osten noch im Westen dürfen unsere jetzt
gcn Feinde Punkte behalten, von denen sie
einen Angriff unternehmen und uns fcr
drohen kommt Das hat sich am deut
lichsten in dieser Zeit betreffs Elsaß
Lothringens gezeigt. Was unsere Ost
grenze anbetrifft, so hat Frankreich sein
Geld nur unter der Bedingung an Ruß
land geliehen gehabt, dak damit Festun-
währleiskung eines dauernden Friedens
bedeuten wird.
So stellt sich die durch den Vollzug der
militärischen Bewegungen herbeigeführte
politische Situation beim Beginn des
Jahres 1016 dar.
Ein zusammenfassender Rückblick auf
die militärischen Ereignisse der vcrgangk
neu fünf Monate auf den verschiedenen
Kriegsschauplätzen soll deren inneren Zu
sammcnhang dartun und deren bestim
wenden Einfluß auf die Entwicklung der
allgemeinen militärischen Situation er-
läutern.
Am 24. September setzte die Große
Offensive" der Alliierten im Westen, in
Artoiö und der Champagne seitens der
Franzosen und im Fpern-Abschnitt sei
tens der Engländer, ein. Diese Kraftan
firengung verfolgte den militärischen
Zweck, die deutschen Linien in Nord-
Frankreich und Flandern zu durchbrechen.
Aber auch andere Erwägungen nicht mili
tärischer Ärt lagen vor. Engländer und
Franzofen mußten etwas tun, um für die
Welt ein Gegengewicht gegen die runischen
Niederlagen zu schaffen. Um damit auch
auf die Entschlüsse dcr Balkanstaaten ein
'Zuwirken. Um die in Rußland selbst
immer weiter um sich greifende Mißstim
iming gegen die beiden Bundesgenossen zu
beschwichtigen. Sie mußten etwas tun.
um den Kriegsenthusiasmus der britischen
Massen zu entzünden, die Cparstrümpfe
der französischen Rentner 'zu öffnen und
dcr allicrten Pump-Kommission. welche
damals die Ber. Staaten heimsuchte, die
rauhen Wege zu ebnen. Die Offensive ist
am Westufer des Styr entlang; über Olnka
(östlich von Luzy; östlich von Dubn
(im Wolhhnischen Festungsoreieck) an der
Jkwa entlang; die Strypa hinunter bis
zum Tnjester.
Noch ist ein kleiner Teil Galiziens vom
Feind nicht gesäubert; dort hatte Ruß
land sich noch einmal zu einer Kraftan
ftrengung aufgerafft. Noch ist Riga nicht
in den Händen der Deutschen; in mili
tärisch würde der Besitz der Stadt keinen
Aorteu. bedeuten, denn die Deutschen
waren gezwunqen, sie gegen rustiscde An
griffe vom Lande her und uch zur See
zu verteidigen Der Nächstliegende Zweck
der gesamten Borwärtsbcwegung im Osten
ist mit der Herstellung der festen Linie
erreicht worden.
gcn und Eisenbahnen gegen die deutsche ! bereits im Keim ersticht worden. Der ge-
Westgrenze gebaut würden. Im Westen
haben England und Frankreich Belgien
als ein ihnen gehörendes Gebiet bcan-
fprucht, um dort gegen uns ihre Verrei
dinungs' und Angriffslinien zu er
richten." Mit diesen Worten hat der
deutscne Reichskanzler den Zweck und den
Erfolg der militärischen Operationen in
Ost und West als die Gewährleistung der
Sicherung Deutschlands gegen jede An
griffsmöglichkkit festgestellt und zugleich
die müitari chen BeSlnaunqen ver Irie
densüereitschaft Deutschlands festgelegt:
Die Sicherheit Teutschlands soll gewähr
leistet werden durch eine Berichtigung der
Grenzen, den militanichen Erfordcrniyen
entsprechend.
So stellt sich, ganz im allgemeinen, die
militärische Situation auf dem westlichen
und dem östlichen Kriegsschauplatz beim
Anbruch des Jahres 191 dar. , In West
und Ost sind zwei Brustwehren errichtet,
sind zwei Mauer aufgeführt. Die Wehr
steht fest, an den Mauern mag wohl ein
mal ein Sternchen abbröckeln, aber die
Quadern bleiben festgefügt. Und zwischen
diesen beiden Mauern in West und Ost
flutet nun die Bewegung nach Südost.
Jene zwei Mauern flankieren den Weg,
welcher ins Herz der feindlichen Macht
eindringt und dort den Frieden diktieren
will. Der Balkankrieg stellt gar keine
Ueberraschung dar, sondern vollzieht sich
genau auf der Linie der konsequenten Ent
Wicklung zu den militärischen und den pv
Zitifchen Zielen dieses Bötterkriegcs. Die
Behauptung der alliierten Meinungs
mache, daß die Verbündeten ihre Waffen
nach Slldost getragen hatten, nur weil
sie im Osten, gegen Rußland, trotz aller
momentanen Siege keinen endgiltigen Er
folg hätten erringen können und die Er
foZalosigkeit oller ihrer Anftreungen im
Westen eingesehen hätten, be'.undet. im
besten Fall, lediglich die Unfähigkeit, die
Situation rickiig zu beurteilen, und den
Mangel an Weitsicht.
Nachdem die Versuche der Feinde, die
beiden mitteleuropäischen Kaiserreiche von
Osten und Westen her zu erdrücken, ge
schelfert sind, haben die Verbündeten mit
ihrem südöstlichen Feldzug das in dem
Netz, in welchem sie erdrosselt werden soll
ten, vorhandene Loch weit geöffnet und
damit das ganze Gewebe süscinandkrge
rissen. Mit der .Herstellung der Lerbin
dung mit Liouftantinopel über den Balkan
und der Enichtung der neuen Linie.
welch? bis n den Indischen Ozean berun
tmeict, haben die verbündeten Waffen
den Krieg bis ins Herz des Feindes ge-
plante Angriff der Engländer aus dem
äußersten linken Flügel hier Schlachtsus
stellung ist überhaupt nicht zur EntwiZ
lin getaugt. Die .Große Offensive' be
sckränktf sich auf den rechten englischen
Flügel an beiden Ufern des La BassSe
Kanals, im Dreieck von Beihune, Lens
und La Bassöe, auf den äußersten linken
französischen Flügel, welcher sich dem
britischen rechten anreiht, und auf die
Champagne. Die Offensive kam in dem
Augenblick zum Zusammenbruch, in dem
die Vorwärtsbewegung zum Stillstand
gelangte und die Gegenangriffe der Deut,
schert begannen. Aus der deutschen Mauer
konnten wohl einzelne Steine losgelöst,
selbst eine ganz: Steinschichi, mit der
ersten Verteidigungslinie, abgebröckelt wer
den. Was die Franzosen und Engländer
vorn abbrachen, bauten die Teutschen hin
ten wieder auf. Bon einem Durchbruch,
wie er nur durch das andauernde Häm
mcru stets aufs neue heranrollender
Sturmwellcn erzielt werden kann, war
keine Rede. Kraftvolle deutsche Gegenan
griffe warfen den Borfioß zurück. Unj
gehener war, auf beiden Seiten, die Zahl
der Opfer. Mit dem Abbruch der Ossen
sive seitens der Alliierten gingen alle von
ihnen dargebrachten Opfer verloren,
waren die vielen Zehniausende vergebens
gefallen, war es um die beabsichtigte Fern
Wirkung militärischer, politischer und
finanzieller Art geschehen. Die deutsche
Tchlachtlinie ist heute noch mit ganz ge
nngfiiqilzen Aenderungen die gleiche, wie
sie errichtet worden war als Brustwehr.
Die Mauer sieht fest.
.Die militärische Lage im Osten wird
eine Entwicklung nehmen, und Dinge
werden sich ereignen, welche die Welt in
Erstaunen setzen werden." So war, bald
nach der Beendigung der großen galizi
schen Durchbruchsschlacht, von Berlin aus
verkündet worden. Und die Welt staunte.
Die erste russische Verteidigungslinie
Ossowez die Narew-Linie Lomsha
Oftrolenka Roshan Pulrusk Rowo
Georzuwsk WarschauJvangorod brach
sammcn. Ueber die zweite Festungs-
pbalan? Kowno Grodno Brest Litows!
wälzte sich dcr Strom der siegreichen ver-
kündeten Armeen. Mit dem Fall Wilnas
war Bresche gelegt in die dritte russische
Linie, welche die Bahn Riga Dünaburcz
W ilna Baranowit schi Luninetz ent
lang führt.
Vcrkleidete Niederlagen hat der vn
tische Kriegsminister, Lord Kitchener, diese
Siege dcr Verbündeten, über welche die
Welt in Erstaunen geriet, genannt. Der
Mit der Herstellung dieser festen Linie
war ein Wegweiser errichtet. Da vcdeu
tct mehr, als selbst der Fall Warschaus
wescn. ' Denn die Einnahme der polnischen
Hauptstadt war iin Grunde doch nur eine
hcroifche militärische Geste. An Warschau
knüpften sich mit der Aufrolluna dcr pol
Nischen Frage allerhand politische Hoff-
nungcn und Erwartungen. Mit dcr Aus,
richtung der festen Linie von der Ostsee
bis zur beflarabischen Grenze war den er
bundenen Etreitkrasten eine ganz neue
Marschrichtung gewiesen. Ueber Berlin
und Wien sollte der Weg der Russen nach
Zionstantinopel gegen. Zwilchen den zwei
Mauern, welche im Westen und im Osten
errichtet sind, hat dcr Weg der siegreichen
Verbündeten Truppen der Mitteleuropa:
schen Kaiserreiche nach dcr Stadt Konsian
tins geführt. Er fübrt nach Saloniki und
viel weiter in den Nahen Orient hinein.
Was, wie Saloniki, lange Zeit ein politi
schcs Schlagwort gebildet hat, um dem
Habsburger-Neiche die Feindschaft des
Balkanstaatcn zu erregen, wird zur Wirk
lichkeit einer Interessengemeinschaft zwi
scher diesen Staaten und Oesterreich-Un-garn.
An den polnischen Festungen ist
auch die panslawistische Idee zusammenge
brachen, welche am Balkan einen Vorposten
für den Marsch des Moskowitertums nach
Konstantinopel errichten wollte. Die Wir
beraufrichtung eines, wie früher gegen
Oeftcrreich-Ungarn, lo jetzt gcqen die bei-
den mrtte'europäischen Kaiserreiche gerich
teten Balkanbundes unter der moskowiti
schen Knute und zur Verwirklichung dcr
unier dem panilawistischen Mantel sich
versteckenden Ambitionen des russischen Er
pansionsdranges hat sich nicht realisiert.
Das stellt die große diplomatische Nieder
läge der Alliierten dar. Aber ein neuer
Bund bereitet sich, mit dem Bündnis zwi
schen den Zevtralmächten, Bulgarien und
dcr Türkei und der Neutralität Griechen
land und Rumäniens, vor. Der Tonner
der schweren deutsch: und österreichisch
ungarischen Geschütze, welche die polnischen
Festungen niedergelegt haben, und die
Hurrarufe dcr Sieger sind auch auf dem
Balkan vernommen worden und haben, mit
ihrer Fernwirkung. die Entschlösse der
Maßgebenden in den dortigen politischen
Mittelpunkten beeinflußt. Der neue Bund
Wird die beiden mitteleuropäischen Kaiser- '
reiche, die Balkanstaate. die Türkei und
dcn Nahen Orient umschließen.
Nachdem die Waffen die Saloniki- und
die orientalische Frage entschieden haben
werden, wird der Weg nach Südost von
den Händlern betreten werden, wird eine
Gemeinsamkeit friedlicher Interessen die
neue Machtckoalition. welche von den nor-
dischen Meeren bis zum Indischen Ozean,
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tragen. - Damit hat die militärische .Nie- j damalige russische Generalissimus, Groß-
derbrechungstheorie" wieder die Führung
des Krieges übernommen. Auf die Kämpfe
kus dem neuen südöstlichen Kneaschau
platz, auf die Borgänge im nahen Orient,
in Aegypten, gegen den Suezkanal, in
Mesopotamien und in Persien konzentriert
sich heute das Hauptinteresse. Und wenn !
um die Jahreswende herum viel vom
Frieden di Rede gewesen ist, so treten
neben die vom deutschen Reichskanzler fest-gklegten-
militärischen Bedingungen der 1
rndensbereitschaft der Verbündeten die
politischen, welche in der Forderung der
Lösung des orientalischen Problems zu
ounsten der Mittelmächte enthalten sind.
Der Krieg ist die Fortsetzung einer be
stimmten Politik mit anderen Mitteln.
DaS sind die Waffen. Die siegreichen
Waffen, welche ins Herz des Feichsl'Zands
eindringen, wzrden den Frirden diktieren.
Der Frieden wird die Durchsetzung der
Politik bedeuten, die such durch den Krieg
keine Unterbreeb,Nng erlitten hat. Die
Heere der Verbündeten haben die Brücke
zeschlogen, welche quer durch Mitteleuropa
über den Balkan nach dem nahen Orient
führt. Es wird die Arbeit der Diploma
ten werden, eus dieser Verbindung ein in
sich gefestigtes Ganze zu formen, die neue
vZäö'tekstalitiog herzulkSe. welcke die wei.
te? Entrricklun? nickt nur der europäi
schrn p?l!l:sch?n Pe'baltnine. sondern auch
der Vkjietzünflk lln Welkvätt unter
ander desti'mmt ird. Und die Ge
fürst Nikolaus Nikolajewitsch. welcher
später als Sündenbock ia die Wüste, in
die Einsamkeit des Kaukasus, geschickt
wurde, . wurde als der hervorragendste
Stratege aller Zeiten gefeiert, weil es
ihm gelungen sei, seine Armeen der Um
klammerunz zu entziehen. Immer wieder
wurde mit der Behauptung gearbeitet, daß
das Ziel der verbündeten Operationen auf
dem östlichen Kriegsschauplatz die Um
zingelung" der feindlichen Heere bilde.
Daß die Umklammerung"' nicht gelungen,
wurde als Fehlschlag deS gesamte?
Kriegsplans der verbündeten Obersten
Heeresleiting ausposaunt. Das sollte die
verschleierte Niederlage" sein. Den Bei
bündeten wurden allerhand abenteuerliche
Pläne nigeschsden. Ss der Vorston gegen
St. Petersburg und der. Marsch nach
Odessa über Kiew. Und es konnte sich
doch als Ael der großen Worrvärtsbewe
gung durch Pole und weit m das ruffi
sche Gebiet hinein m erster Linie lediglich
darum handeln, eine feste Lk zu ge
winnen, an ' welcher jedt etwaige neue
ruffiscke Offensive scheitern mußte.
Diese Linie ist heute festgelegt. Sie
erstreckt sich beinahe gradlinig von der Ost
see bis binunt an die bessarabisehe
Grenze. Sie läuft: Mitau; am linken
Düna-Ufer westlich von Dllnabur;
östlich von Wids. Smorzon und Barern
wrtschi, am Ojiinsti Kanal entlang; oft
lich von Pinsk; durch die Rokiins-SÜVpfe;
Wieder horchte die Welt voller Erstau
nen auf. Am 19. September schoß Ar
tillerie der Zentralmächte über die Donau
und brachte das Feuer der serbischen Ge
schütze bei Scmendria, 22 Kilometer von
Belgrad, zum Schweigen. Die Dicken
Verthat und die Nichten aus Pilsen'
sind da. Den von den bcipen Mauern in
West und Ost flankierten und gesicherten
Weg sind sie herabgezogen. Der Balkan
Feldzug, der das Stetz der Intriguen zer
reißt und die gesamte Einkreisungspolitik
über dm Haufen wirft, hat begonnen. Der
amtliche Bericht deS ostcraichisch-unaaij
sche Generalstabs vom 9. Oktober be
sagte: Oesterrcich-ungarische Truppen
drangen gestern in den Nordteil von Bel
grad ein und erstürmten das Bollwerk der
Stadt, die Zitadele. Heute früh bahnten
sich deutsche Streitkraste von Westen her
den Weg zum Konak. Auf dnn Schloß
der serbischen Könige wehen u Fahnen
Oesterreich-Ungarns und Deutschlands.'
Am 22. Oktober besetzten die Bulgaren
Negotin, am nächsten Tage eroberten sie
Uesküb. Am 25. Oktober wurde die Bei
bindung zwischen den Truppen der Zen
tralmächte und den bulgarischen hergestellt
und damit die Fahrt die Donau herab an
der rumänischen Grenze zwischen ungari
schem und bulgarischem Gebiet frei. Am
6. November eroberten die Bulgaren Nisch.
Nifch ist eine Station der Großen Orient,
Bakn Berlin-Wien Budapest Belgrad
Nifch Sosia Philippopel Adrian
opel Konstantinopel; auch mündet bei
Nisch die von Saloniki herausführende
Bahn ein. Am 10. November nahmen die
Bulgaren dcn Babuna-Paß und berhin
de., dadurch die geplante Vereinigung
zwischen der serbischen Südarm und dem
französisch britischen Expeditionskorps,
dessen erstes Kontingent bereits am 4. Ok.
tober in Saloniki gelandet tvar. Am 24.
November schlugen die Truppen der Zen
tralmächte die serbische Nordarmee auf dem
Amselfeld und zwangen den Nest zur
Flucht auf albanisches und merntenegrini
sches Gebiet. Am 2. Dezember besetzten
die bulgarischen und die Truppen der Zen
tralmächte Monastir und mochten dadurch
auch dem Feldzuz gegen die Serben in
Mazedonien ein Ende.
Das sind die Hauptdaien des serbischen
Feldzuges. Die Verbindung mit Konstan
tinopcl war hergestellt, die scrbische Armee
war zerschlagen.
'
Der Maisch der Deutschen. Oeltcr
reicher, Ungarn und Bulgren nach Kon
ftantinopel wärt für uns eine Katajtroph.'
So bats im Pariser Mafin" gestanden.
Der Hereinbruch der Katastrophe ruckt im
mer näher. Die frsnMsch-brittsche Ex
pedition, welche Serbien retten" sollte, hat
sich, unter abermaliger Vcrguoaltigung der
griechische, Souveränität und Verletzung
der von Griechenland verkündeten Neutra
litat, nach Saloniki zurückgezogen. Die
ägäiscke Hafenstadt soll nun in eine bcfe
stigte Basis erneuter Operationen der Al
liierten umgewandelt werden. Bor Salo
niki wird sich der grofze militärisch, Fehl
schlag, welcken die Alliierten an den Dar
dare erlitten haben, wiederholcii. An
den Dardanellen sollte Achten und der
Suezkanal geschützt werden Bor Saloniki
soll dcr Zugang zu Indien verteidigt wcr
de.' In Serbien b?t sich dcr Weltkrieg ent
zündet. Mit der Niederwerfung Serbiens
ist der Weg eröffnet, welcher zum schließ
lichen Frieden führt. Der Krieg wird ins
Herz des Feindeslandes getragen, und
England ist immer noch der Feind.
Bisher hat man in der mcerumspültcn
Sicherheit des Jnselrklchs von den Schrek
ken des Kriegs wenig gemerkt und von den
Lasten wenig verspürt. Jetzt ist die briti
sche Weltmachtssicllung an ihrer verwund
barsten Stelle bedroht.
Nach Gallipoli AegyPten. Ueber daS
niedergetretene, an den eigenen Sünden
und denen seiner Verführer zugrunde ge
gangene Serbien und über Saloniki führt
der Weg nach dem Suezlanal. über Kon
stantinopel der nach Bagdad und dem In
difchen Ozean. Die Verbindung zwischen
den Zcntralmächtkn und der Türkei über
Bulgarien und Serbien öffnet die Pforte :
zum Onent. Die Brücke, welche von den
siegreichen verbündeten Waffen über dcn
Balkan geschlagen worden ist, führt in
ihrer Verlängerung nach Kleinasien. Das
Habsburger-Reich hat als unmittelbarer
Nachbar dcr Balkcrnstaaten zuerst den Ver
kehr dorthin gefördert. Mit der ersten
Einrichtung einer regelmäßigen Postver
bindung mit der Türkei, durch die Dampf
schiffohrt auf der Donau und die Eisen
bahnlinien nach Konstantinopel und Sa
loniki. Deutschland bat mit dem oewal-
worden. Mit der Eröffnung des Feld
zuges direkt gegen den Suezkanal seitens
der Türken von Osten und gegen Aegyptcn
von den Arabern vom Westen her verloren
die Dardanellen ihre Bedeututtg als eine
Deckung der britischen Position in Afrika,
als eines Schutzes des Lebensnervs der vri
tischen Weltmachtöstellung.
Vom militärische Gesichtspunkt aus
enthält das Resultat des Dardanellen
Feldzuges folgende Lehren: 1. Eine von
der Natur begünstigte Küstenbefeftigung
ist, falls sie gut verteidigt wird, imstande,
dem Angriff auch einer starken modernen
Flotte zu widerstehen. 2. Die Bezwin
gung derartiger Befestigungen ist über
Haupt nur durch einen gleichzeitigen An
griff zu Wasser und zu Lande möglich.
Das war der große strategische Fehler der
Alliierten, daß sie zunächst die Forderung
der Meerenge durch die Flotte allein ver
suchtcn. Diese Versuche dcr Niederlegung
dcr Außenfortz durch die SÄisfskanonen
begannen am 3, Dezember VJ14 und wur-
j den bis in die dritte Woche des März Iglö
sortgesetzt. Und erst am 23. April began
nen die Landungsvcrsuche. Auch diese
mußten scheitern, nachdem den Türken hin
länglich Zeit gegeben worden war, ihre
Verteidigungslinien auszubauen. Am 20.
Dezember haben die Engländer die von
ihnen besetzt gehaltenen zwei Fronten an
der Westküste der Halbinsel Gallipoli e
räumt. Das war das End des Darda-nellen-Abcnteucrs.
Hunderttausende von
Menschen liegen auf dem Fricdhof, welchen
die Engländer zurückgelassen, begraben, die
weitcftgehenden politischen Hoffnungen sind
dort eingesargt. Das traurigste Kapitel
dcr britischen Waffen war,' nach einem
Zugeständnis der britischen öffentlichen
Meinung, zum Abschluß gekommen.
Auf die Mitwirkung italienischer Streit
kräfte bei dem Unternehmen gegen die Dar
danellen hatte der Dreiverband gerechnet.
Noch Ende August hieß es, daß ein
Truppentransport von 200,000 Mann
aus verschiedenen italienifchen Häfen un
ter versiegelten Ordres abgegangen sei.
Die Italiener haben mit sich selbst genug
tigen Unternehmen der Bagdad-Bahn die ' zu tun. Seit dem Beginn ihrer Opera
Fortsetzung de europäischen Babnnetzes
und die Einbeziehung des Nahen Orients
zustande gebracht. Auf diesen BerirhrS
wegen marschieren heute die Armeen, um
den Fcind mitten ins Herz zu treffen.
Mit der Herstellung dcr Verbindung
zwischen den Zentralmachtenund der Tür
kci hatten die Dardanellen ihr militärische
und ihre Politisehe Bedeutung verloren.
Selbst wenn der Durchbruch durch die
Meerenge den Alliierten möglich gewesen,
hätte er ihnen nichts mehr -genutzt. j
wären zu spät nach Konstantinopel gelom
men. Wie sie. nach Lloyd Georges 'Wort,
überall zu spät gekommen sind. Ter Ab
zug der Briten von der Halbinsel Gallipoli,
der die Aufgabe des gesamten Dardanel.
len-Hnternehmens darstellt, bedeutet viel
mehr als eine militärische Niederlage. Die
Wirkung erstreckt sich auf alle Völker,
welche heute noch durch das Prestige des
britischen Namens und die Vorstellung von
der britischen Macht in Diensibarleit ge
halten werde.
Politische und militärische Erwägungen
hatten die Alliierten, in erster Linie die
Engländer, nach den Dardanellen geführt.
Tort sollten, mit der Erzwingung der
Durchfahrt und dem Besitz Konftantinopels
selbst in russischen Handen, Aegypten und
der Suezkanal geschützt werden. Die Bal
konvölker sollten zum Anschluß an die Al
liierten veranlaßt und dadurch der An
stürm der Zentralmächte gegen dcn Nahen
Orient über den Balkan eine unüberwind
lich! Schranke errichtet werden. Die Auf
gäbe des Unternehmens war einmal von
der Erkenntnis, daß alle Opfer vergeblich,
ein Eefolg ausgeschlossen sei unk zweitens
öou den Torgangeg in AegYPte bestimmt
tionen gegen Oesterreich, Ungarn rennen
sie sich an der Jsonzo-Front die Köpfe
ein. verbluten sie sich dort in Großen Of
fensivcn'. Vom Eintritt Italiens in den
Krieg hatte dcr Trnverband eine En
laftung deS DrucZs auf Ruhland durch
der Alliierten aus Saloniki' zum Abschluß
kommen wird, kann auch die stattgehal
Landung einer numerisch "nur schwachen
italienische Btreitmachi in dem albani
schen Hafen Lalona keinen Einfluß aus
üben. Die Italiener führe immer noch
ihren eigenen Krieg und werden in diesem
die eigene Niederlage erleiden. Aus dem
Vcllerkricge sind sie bereits als Faktor
ausgeschieden.
.
Seitdem Acghpten und dcr Nahe
Orient in den Kriegsschauplatz es ist
trotz aller geographischen Entsernunecn
tatsächlich nur ein einziger eiigefchlos
sen sind, hat sich der europäisch! Völker
krieg zu einem Weltkriege erweitert.
Beim Anbruch des neuen Jahres wendet
sich das Interesse in erster Linie den mili
tärischen Porbereitungen, Bewegungen
und Ereignissen in Aegypten, geen ' i
Suez-Kanal und in Mesopotamien zu.
Dort, an den Zugängen zum indischen
Machtbereich, soll England ins Hcr. ge
troffen werden. Drei Wege führen nach
Indien. 1) Der durch den EuezKanal
durch das Rote Meer.' 2) Der durch Ey
ricn und Mesopotamien nach dem Pcrsi
schen Golf, ö) Der über die kaspischtu-
ranische Senke durch Persien. Um diese
drei Wege handelt es sich vn den heute
im Vordergrund der Interessen stehenden
Kämpfen. Für das Resultat dieser
Kämpfe sind zwei Faktoren von Ausschlag
gebender Bedeutung. Wie sich die Araber
verhalten werden, und wie weit die Bahn
Verbindungen fertiggestellt sind. Beim
Feldzug in Mesopotamien hatten die Eng
länder auf die Beihilfe der Araber gerech
net. Nur mit solcher Hilfe war es ihnen
gelungen, bis in die Nah Bagdads vor
zurücke. Daß sie zurückgeschlagen wor
den sind und sich zur Zeit bei Kut-cl
Amara in einer höchst kritischen Lage be
finden, ist mit auf die Wirkung, welche
d Verkündigung des Heiligen Krieges
auf die Araberwelt ausgeübt hat, zurück
zuführen. Ter oberste religiös? Würoen
träger der Schiiten, der Groß-Mudschte
hid, hat im Mausoleum Heissank, des En
kels Muhammeds, zu Kerbela bei Bagdad
die Verteidigung Mesopotamiens als -ligiäse
Pflicht aller arabischen Stämme
proklamiert. In Aegypten rücken die Sc
nussi gegen die Engländer vor. Unier
den moslemischen Orden ist der der Sc-
nussi der vcdeutendste. Sein Einfluß er
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foweit ist also die Entsendung von Lrup
pen aus Konstantinopcl und dcr euro
päischen Türkei ohne große Schwierig?
ten möglich. Tann aber gesellt sich zu der
Bahnfrage die Wasscrfrage, Bevor diese
gründlich gelöst ist, kann der Marsch durch
die Trockenheit der Sinai-Halbinfel nicht
beginnen. Aber auch auf der Smai-Halb
inscl sind bereits feit längerer Zeit deutsche
Pioniere und Ingenieure an der Arbeit.
Wege herzustellen und Brunnen zu graben.
Teutscher Untnnchmungsgeist und deut
sche Energie haben zunächst mit ihren
Werken des Friedens das Feld bearbeitet,
welches nun eine blutige Walstatt werden
soll. Die Bagdadbahn und die Hedfchas
bahn sollten dem friedlichen Verkehr ge
widmet sein. Heute tritt ihre strategische
Bedeutung in den Vordergrund. Und dcr
Spaten und die Schaufel, welche das Werk
des Friedens gefördert haben, öffnen den
kriegerischen Ereignissen heute dcn Weg
zum Siege. ' .
Entziehung starker Streitkräfte der Ver- streckt sich
bündeten vm östlichen Krieasschauplad , Arabien.
man von Uikekka bis Marokko. Die we
nussi haben das Feuer des AufstandeS ge
die Italiener in Tripolis wachgehal-
erhofft. Selbst mit dem Erscheinen ita
li-nischer Hilsstruppen im Westen war
gerechnet worden. Als die Verbündeten
dcn Balkan-Feldzug eröffneten, sollte die
italienische Offensive an der Jsonzo-Front
dadurch in die Ferne, nachdem serbischen
Kriegsschauplatze hinüberwirken, daß sie
d Habsburger-Macht an der Abziehung
von Truppen von d?r italienischen Front
hinderte. Alle die italienischen Großen
Ossensivea' nehmen den gleichen Verlauf,
wie .er den französisch-britische in Artois
und'der Champagne beschiel!, gewesen ist.
Im Tagesbefehl vor der ersten Jscnzo
Macht sagte Cadorna mit großartiger
Einfachheit: Morgen erfolgt die Veschung
des Plateau? von Toberdo, im weiteren
Verlauf des Vormarsches haben die Ko
können Eörz und Triest zu erreich'.'
Inzwischen sind sieben Monate vergangen,
die Italiener haben an den Rändern des
ToberdoplatcauS Hundderttausende Eol
baten eingebüßt, und Cadorna spricht von
ewem großen Sieg, wenn es den Italie
nern einmal gelingt, für ein paar Stun
den in ein kleines Grabenstück am Monte
San Michele einzudringen.
Die Italiener verbluten sich an .der
Jsonzo-Front, wie sicki die Briten und
Franzosen auf Gallipoli verblutet liben.
Auf den weitcren Verlauf ds Balkan-
Sf,hlUrtcÄ Ynttmw niil Vl1 iVfft l!Ä'1!f
gi.bju' . 1 . .. y.t. v
Die nebenstehende Karte ist der Londo i
ner Daily Mail' entnommen. Sie war s
dazu bestimmt, durch eine Feststellung dcr i
Gefahr, welche dem Suezkanal droht, den I
Kriegsenthusiasmus im Vereinigte KL
nigreich zu entfalten. Sie stellt zugleich',
die Machtcntfaltung der Zcntralmsch'e
dar. In dieser englischen Darstellung dcr '
Kriegsschauplätze, auf welchen gekämpst
wird, sind Bulgarien als Verbündeter t
Deutschlands und Oefterreich-Ungarn j
und das eroberte Serbien noch nicht ein f
geschlossen. Aber der Weg. welche die
über Afrika, die Türkei und siegreichen Heeresfäulen der Verbündeten 1
Seme Ordenshauser findet , zwiichen den beiden im Osten und im Wc ,
stcn ausgerichteten Mlsein nehmen, ist' ,4
angezeigt. Die englische Karte gibt mit '
der notwendigen ' Ergänzung Aufschluß I v
über die militärischen Errungenschaften dcr
verbündeten Heere im Jahre 1915. Und
die gleiche Richtung, welche auf dieser I
Karte verzeichnet- ist, nach dem Südosten
und dein Nahen Orient, wird auch der
vorausschauende Blick nehmen müssen. Die
Kämpfe um Aegypten und im Nahen Osten -
werden die nächste Zeit ausfüllen. Nach i
deren Abschluß wird wohl noch ein letzte", '
Aufbäumen an der West- und an der Osk
front erfolgen.
Und dann der Frieden,
ten und den Heiligen Krieg gegen die Ein
dniiglinge organisicrt.
Dem Rufe des Ordens-ScheikS der
Senussi folgt die gesamte arabische
Welt. Sie bedeuten die schwerste Be
drohung der ' britischen ' Herrfchaft in
in Acgyple. Ter zweite Faktor für den
Ausganz der Kämpfe gegen diese Herr
schaft. die Bahn-Jrage, wird sich am
Suezkanal geltsgd machen, Durch die
deutsche Anatolische Bahn und deren
Fortsetzung, die Bagdadbahn, ist zunächst
die Verbindung mit Damaskus hergestellt.
In Damaskus halte. -im Jahre IM,
Kaiser Wilhelm zuerst die Freundschaft
zwischen dem Deutschen Reick und
der Welt del Jslami proklamiert.
Von Damaskus führt, über Maan, die
von dem deutschen Ingenieur H. Meißner
Pascha gebaute Hedschas-Bahn nach M
dina. Von Maan au! zweigt sich eine
Bahn nach El Akabah an dcr nördlichsten
Spitze des gleichnamigen Meerbusens,,
eines Ausläufers des Roten Meer's, ge.
legen, ab. Von El Akabah führt die alte
Pilgerstraße quer über die inai-Halb-insel
nach Suez. Die ?,!?eigbahn Maan-
El Akabh ist bis auf fiinfziz Kilometer !
vom Endpunkt bereits fertiggestellt, fiäiji
Zeitweise machten die Römer so viel ?
Kriegsgefangene, daß z. B. im Lager deß
Lucullus der Mann um 4 Drachmen, das,, t
sind 3.50 Mark, verkauft wurde.
Alt-Heidelbcrg', Wilhelm Meyer -Försters
Schauspiel, erlebte kürzlich im
Teutschen Schauspielhaus zu Hamburg tki
200. Aufführung. Dieses meist gespielte ' .
Stück unserer Zeit ging dort am "24. Ja
nuar 1IX2 zum ersten Male über die k
Bühn. Von den Darstellern haben Frau '
Wilhelmine Schlüler und die Hrren Sktt-.
ner und Ludwig in allen 200 Vorstellungen
dieselben Rollen spielt. Der Jubiläi,ins
Aufführung ging ein Vorfpruch von Mc.
Grube voran. ' "
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