5 s. lß-ov3fl 1YK !ö)fifM PA im W' n i J uMU uü4UBlL M In I" 'imM M PH n PIWMBWPM WWkWVM I ;hMHbwl it. ""31 rn 1- i ,3 UN M ll 00 nifi V :Nr ? 1 i R "?? iail u W L! l WEllS UN Die bcU?t'rt festen Mauern an der IPcjr und der Ostfront. Der weg nach Südost und dem nahen Orient. Der Balkan feldzuz und Saloniki. von den Dardanellen nach Aegspten und dein Suezkanak. Die Kämpfe in Nlesotamien. Die Äahnfrage. von i). I). von MeUenthZn. In Völkerkcieg ist in dcr ganzen zwei ten Hälfte des verflossenen Jahres in rnifjent bwcglichcr Weise geführt wurden. Im Osten die Durchführung dcr deutschen Offensive, mltt mit der galizi schen Durchbruchzschlacht anfangs Mai begon nen hatte, durch die politischen Siege wei teti-sülitt worden war und mit der Her? ftcllunsz dcr fast gradlinigen Front als Äertidiciunstsiiiiie und Aiizrifssbosii zu olcich zum Abschluß gclommen war. Im Westen der bewegliche Turchbruchsverfuch der Franzosen und Engländer, welcher die i:ccrbreckHtna, des Feindez vorbereiten sollte und, nach einer äußersten Lebhaftig tät auf einer verhältnismässig kurzen Front, in sich selbst zusammengebrochen ist. Räch solcher heftigen Beweglichkeit sind die militärischen Operationen an der wesilickien und dcr östlichen Front wieder um Stillstand gekommen, bestimmen die Positionslämpfe wieder die Situation. Di Zweck der Operationen in West und Ost und den auf diesen beiden Krieas schauplatzen Von dcn siegreichen Waffen TcuischZands und der beiden Mittelmächte erruncienm Erfolge hat dcr deutsche Reichskanzler in seiner großen Reichstags rcdc vom 9. Tczember fcstaestcllt. Herr von Vethmann Hollweg sagten Weder im- Osten noch im Westen dürfen unsere jetzt gcn Feinde Punkte behalten, von denen sie einen Angriff unternehmen und uns fcr drohen kommt Das hat sich am deut lichsten in dieser Zeit betreffs Elsaß Lothringens gezeigt. Was unsere Ost grenze anbetrifft, so hat Frankreich sein Geld nur unter der Bedingung an Ruß land geliehen gehabt, dak damit Festun- währleiskung eines dauernden Friedens bedeuten wird. So stellt sich die durch den Vollzug der militärischen Bewegungen herbeigeführte politische Situation beim Beginn des Jahres 1016 dar. Ein zusammenfassender Rückblick auf die militärischen Ereignisse der vcrgangk neu fünf Monate auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen soll deren inneren Zu sammcnhang dartun und deren bestim wenden Einfluß auf die Entwicklung der allgemeinen militärischen Situation er- läutern. Am 24. September setzte die Große Offensive" der Alliierten im Westen, in Artoiö und der Champagne seitens der Franzosen und im Fpern-Abschnitt sei tens der Engländer, ein. Diese Kraftan firengung verfolgte den militärischen Zweck, die deutschen Linien in Nord- Frankreich und Flandern zu durchbrechen. Aber auch andere Erwägungen nicht mili tärischer Ärt lagen vor. Engländer und Franzofen mußten etwas tun, um für die Welt ein Gegengewicht gegen die runischen Niederlagen zu schaffen. Um damit auch auf die Entschlüsse dcr Balkanstaaten ein 'Zuwirken. Um die in Rußland selbst immer weiter um sich greifende Mißstim iming gegen die beiden Bundesgenossen zu beschwichtigen. Sie mußten etwas tun. um den Kriegsenthusiasmus der britischen Massen zu entzünden, die Cparstrümpfe der französischen Rentner 'zu öffnen und dcr allicrten Pump-Kommission. welche damals die Ber. Staaten heimsuchte, die rauhen Wege zu ebnen. Die Offensive ist am Westufer des Styr entlang; über Olnka (östlich von Luzy; östlich von Dubn (im Wolhhnischen Festungsoreieck) an der Jkwa entlang; die Strypa hinunter bis zum Tnjester. Noch ist ein kleiner Teil Galiziens vom Feind nicht gesäubert; dort hatte Ruß land sich noch einmal zu einer Kraftan ftrengung aufgerafft. Noch ist Riga nicht in den Händen der Deutschen; in mili tärisch würde der Besitz der Stadt keinen Aorteu. bedeuten, denn die Deutschen waren gezwunqen, sie gegen rustiscde An griffe vom Lande her und uch zur See zu verteidigen Der Nächstliegende Zweck der gesamten Borwärtsbcwegung im Osten ist mit der Herstellung der festen Linie erreicht worden. gcn und Eisenbahnen gegen die deutsche ! bereits im Keim ersticht worden. Der ge- Westgrenze gebaut würden. Im Westen haben England und Frankreich Belgien als ein ihnen gehörendes Gebiet bcan- fprucht, um dort gegen uns ihre Verrei dinungs' und Angriffslinien zu er richten." Mit diesen Worten hat der deutscne Reichskanzler den Zweck und den Erfolg der militärischen Operationen in Ost und West als die Gewährleistung der Sicherung Deutschlands gegen jede An griffsmöglichkkit festgestellt und zugleich die müitari chen BeSlnaunqen ver Irie densüereitschaft Deutschlands festgelegt: Die Sicherheit Teutschlands soll gewähr leistet werden durch eine Berichtigung der Grenzen, den militanichen Erfordcrniyen entsprechend. So stellt sich, ganz im allgemeinen, die militärische Situation auf dem westlichen und dem östlichen Kriegsschauplatz beim Anbruch des Jahres 191 dar. , In West und Ost sind zwei Brustwehren errichtet, sind zwei Mauer aufgeführt. Die Wehr steht fest, an den Mauern mag wohl ein mal ein Sternchen abbröckeln, aber die Quadern bleiben festgefügt. Und zwischen diesen beiden Mauern in West und Ost flutet nun die Bewegung nach Südost. Jene zwei Mauern flankieren den Weg, welcher ins Herz der feindlichen Macht eindringt und dort den Frieden diktieren will. Der Balkankrieg stellt gar keine Ueberraschung dar, sondern vollzieht sich genau auf der Linie der konsequenten Ent Wicklung zu den militärischen und den pv Zitifchen Zielen dieses Bötterkriegcs. Die Behauptung der alliierten Meinungs mache, daß die Verbündeten ihre Waffen nach Slldost getragen hatten, nur weil sie im Osten, gegen Rußland, trotz aller momentanen Siege keinen endgiltigen Er folg hätten erringen können und die Er foZalosigkeit oller ihrer Anftreungen im Westen eingesehen hätten, be'.undet. im besten Fall, lediglich die Unfähigkeit, die Situation rickiig zu beurteilen, und den Mangel an Weitsicht. Nachdem die Versuche der Feinde, die beiden mitteleuropäischen Kaiserreiche von Osten und Westen her zu erdrücken, ge schelfert sind, haben die Verbündeten mit ihrem südöstlichen Feldzug das in dem Netz, in welchem sie erdrosselt werden soll ten, vorhandene Loch weit geöffnet und damit das ganze Gewebe süscinandkrge rissen. Mit der .Herstellung der Lerbin dung mit Liouftantinopel über den Balkan und der Enichtung der neuen Linie. welch? bis n den Indischen Ozean berun tmeict, haben die verbündeten Waffen den Krieg bis ins Herz des Feindes ge- plante Angriff der Engländer aus dem äußersten linken Flügel hier Schlachtsus stellung ist überhaupt nicht zur EntwiZ lin getaugt. Die .Große Offensive' be sckränktf sich auf den rechten englischen Flügel an beiden Ufern des La BassSe Kanals, im Dreieck von Beihune, Lens und La Bassöe, auf den äußersten linken französischen Flügel, welcher sich dem britischen rechten anreiht, und auf die Champagne. Die Offensive kam in dem Augenblick zum Zusammenbruch, in dem die Vorwärtsbewegung zum Stillstand gelangte und die Gegenangriffe der Deut, schert begannen. Aus der deutschen Mauer konnten wohl einzelne Steine losgelöst, selbst eine ganz: Steinschichi, mit der ersten Verteidigungslinie, abgebröckelt wer den. Was die Franzosen und Engländer vorn abbrachen, bauten die Teutschen hin ten wieder auf. Bon einem Durchbruch, wie er nur durch das andauernde Häm mcru stets aufs neue heranrollender Sturmwellcn erzielt werden kann, war keine Rede. Kraftvolle deutsche Gegenan griffe warfen den Borfioß zurück. Unj gehener war, auf beiden Seiten, die Zahl der Opfer. Mit dem Abbruch der Ossen sive seitens der Alliierten gingen alle von ihnen dargebrachten Opfer verloren, waren die vielen Zehniausende vergebens gefallen, war es um die beabsichtigte Fern Wirkung militärischer, politischer und finanzieller Art geschehen. Die deutsche Tchlachtlinie ist heute noch mit ganz ge nngfiiqilzen Aenderungen die gleiche, wie sie errichtet worden war als Brustwehr. Die Mauer sieht fest. .Die militärische Lage im Osten wird eine Entwicklung nehmen, und Dinge werden sich ereignen, welche die Welt in Erstaunen setzen werden." So war, bald nach der Beendigung der großen galizi schen Durchbruchsschlacht, von Berlin aus verkündet worden. Und die Welt staunte. Die erste russische Verteidigungslinie Ossowez die Narew-Linie Lomsha Oftrolenka Roshan Pulrusk Rowo Georzuwsk WarschauJvangorod brach sammcn. Ueber die zweite Festungs- pbalan? Kowno Grodno Brest Litows! wälzte sich dcr Strom der siegreichen ver- kündeten Armeen. Mit dem Fall Wilnas war Bresche gelegt in die dritte russische Linie, welche die Bahn Riga Dünaburcz W ilna Baranowit schi Luninetz ent lang führt. Vcrkleidete Niederlagen hat der vn tische Kriegsminister, Lord Kitchener, diese Siege dcr Verbündeten, über welche die Welt in Erstaunen geriet, genannt. Der Mit der Herstellung dieser festen Linie war ein Wegweiser errichtet. Da vcdeu tct mehr, als selbst der Fall Warschaus wescn. ' Denn die Einnahme der polnischen Hauptstadt war iin Grunde doch nur eine hcroifche militärische Geste. An Warschau knüpften sich mit der Aufrolluna dcr pol Nischen Frage allerhand politische Hoff- nungcn und Erwartungen. Mit dcr Aus, richtung der festen Linie von der Ostsee bis zur beflarabischen Grenze war den er bundenen Etreitkrasten eine ganz neue Marschrichtung gewiesen. Ueber Berlin und Wien sollte der Weg der Russen nach Zionstantinopel gegen. Zwilchen den zwei Mauern, welche im Westen und im Osten errichtet sind, hat dcr Weg der siegreichen Verbündeten Truppen der Mitteleuropa: schen Kaiserreiche nach dcr Stadt Konsian tins geführt. Er fübrt nach Saloniki und viel weiter in den Nahen Orient hinein. Was, wie Saloniki, lange Zeit ein politi schcs Schlagwort gebildet hat, um dem Habsburger-Neiche die Feindschaft des Balkanstaatcn zu erregen, wird zur Wirk lichkeit einer Interessengemeinschaft zwi scher diesen Staaten und Oesterreich-Un-garn. An den polnischen Festungen ist auch die panslawistische Idee zusammenge brachen, welche am Balkan einen Vorposten für den Marsch des Moskowitertums nach Konstantinopel errichten wollte. Die Wir beraufrichtung eines, wie früher gegen Oeftcrreich-Ungarn, lo jetzt gcqen die bei- den mrtte'europäischen Kaiserreiche gerich teten Balkanbundes unter der moskowiti schen Knute und zur Verwirklichung dcr unier dem panilawistischen Mantel sich versteckenden Ambitionen des russischen Er pansionsdranges hat sich nicht realisiert. Das stellt die große diplomatische Nieder läge der Alliierten dar. Aber ein neuer Bund bereitet sich, mit dem Bündnis zwi schen den Zevtralmächten, Bulgarien und dcr Türkei und der Neutralität Griechen land und Rumäniens, vor. Der Tonner der schweren deutsch: und österreichisch ungarischen Geschütze, welche die polnischen Festungen niedergelegt haben, und die Hurrarufe dcr Sieger sind auch auf dem Balkan vernommen worden und haben, mit ihrer Fernwirkung. die Entschlösse der Maßgebenden in den dortigen politischen Mittelpunkten beeinflußt. Der neue Bund Wird die beiden mitteleuropäischen Kaiser- ' reiche, die Balkanstaate. die Türkei und dcn Nahen Orient umschließen. Nachdem die Waffen die Saloniki- und die orientalische Frage entschieden haben werden, wird der Weg nach Südost von den Händlern betreten werden, wird eine Gemeinsamkeit friedlicher Interessen die neue Machtckoalition. welche von den nor- dischen Meeren bis zum Indischen Ozean, ... 4-.M l s ..i . . i ' . 7 iciuicn fuu, uinci cumuuci verknusen. &mm"W'Pf:'( i y- i ; mi ' ' ' K . k5. tt - ' . , jfl1, t ' ' 4 Iri 7 J I . jOs ' ;Ävi'W ;-jy,r M0'r?J i l " Ay A, l'h' s l 11 Mim nenn, 4'.; tSXttMFZyr v A M ?v jvv-r w D '; Ar a'Cvi iucanai k B rrs- (sV3 L''' USS I A p j , ec- n ü (j g l. n J Jx$ 'BERLIN VV. sJWarsavv ycm ( feV01 yl V" iSLV ''jt ',a lu .MM -Lfc "Äv mr I . Wk- .13 I s, m 1 jli. E . IT'j w VI SfA flV"C,UTr V luzSy, .ri llH h v C W r'V-.i ? O J-Xf1" V Jr3V & X 5' ; W 5?, X ' Tfoj- FrLu-'- "i-cx I Akn npsHTttcl .v- VIENNA Jl,jv V - S . -' ( k nALY Ht;g "si-' here cFRHAvs TX3-A ÜS T R PA HÄI NG A R Y L v FAVE HELD AU.IE9 f l I5-"? n&llUM" T 'ViT 7 500 MILEt-HOM XtK tÖte. i N. S.NCF.CCTI- Ä?flHv . "!t - l ' ' S, I fZ - 4feffi?W'iV I . I V ' 4t(KTÄ mif"r! t V iKi' - ' HMMV 5? , S& MSM . : ' f. t " ' . -1 ' 1 iy iV?SL Z I '??u 4stf 2T t, 's 'f v, v 1 1 v. S Vc'i.iH,'rzr; .Mf . 1 A iU f , ttV 4a nJKW' 7 r - ' , " ' 'SK' Je 7 1 4ffltj-J MF(Rimek r - . ,A . ' D WAÄut ? ? J - ' - n 0 v xAMk :- Jt . ..w&vlvzm- -V ä3a V u. -. j z J''Xcf W . " , V - , ' ' - V X, "fiV. SEÄMASS ......... J L- l.v s.jj o fö" s--- I iffCUVBWA'' V'Tl . ftruLi 1 JNif , - mß tnOLfSCHE .DA ERSTELLUNG tter. ATRFz s-jL,Bt JV, . 1 '' -. -,M - - - I f ' I t tragen. - Damit hat die militärische .Nie- j damalige russische Generalissimus, Groß- derbrechungstheorie" wieder die Führung des Krieges übernommen. Auf die Kämpfe kus dem neuen südöstlichen Kneaschau platz, auf die Borgänge im nahen Orient, in Aegypten, gegen den Suezkanal, in Mesopotamien und in Persien konzentriert sich heute das Hauptinteresse. Und wenn ! um die Jahreswende herum viel vom Frieden di Rede gewesen ist, so treten neben die vom deutschen Reichskanzler fest-gklegten- militärischen Bedingungen der 1 rndensbereitschaft der Verbündeten die politischen, welche in der Forderung der Lösung des orientalischen Problems zu ounsten der Mittelmächte enthalten sind. Der Krieg ist die Fortsetzung einer be stimmten Politik mit anderen Mitteln. DaS sind die Waffen. Die siegreichen Waffen, welche ins Herz des Feichsl'Zands eindringen, wzrden den Frirden diktieren. Der Frieden wird die Durchsetzung der Politik bedeuten, die such durch den Krieg keine Unterbreeb,Nng erlitten hat. Die Heere der Verbündeten haben die Brücke zeschlogen, welche quer durch Mitteleuropa über den Balkan nach dem nahen Orient führt. Es wird die Arbeit der Diploma ten werden, eus dieser Verbindung ein in sich gefestigtes Ganze zu formen, die neue vZäö'tekstalitiog herzulkSe. welcke die wei. te? Entrricklun? nickt nur der europäi schrn p?l!l:sch?n Pe'baltnine. sondern auch der Vkjietzünflk lln Welkvätt unter ander desti'mmt ird. Und die Ge fürst Nikolaus Nikolajewitsch. welcher später als Sündenbock ia die Wüste, in die Einsamkeit des Kaukasus, geschickt wurde, . wurde als der hervorragendste Stratege aller Zeiten gefeiert, weil es ihm gelungen sei, seine Armeen der Um klammerunz zu entziehen. Immer wieder wurde mit der Behauptung gearbeitet, daß das Ziel der verbündeten Operationen auf dem östlichen Kriegsschauplatz die Um zingelung" der feindlichen Heere bilde. Daß die Umklammerung"' nicht gelungen, wurde als Fehlschlag deS gesamte? Kriegsplans der verbündeten Obersten Heeresleiting ausposaunt. Das sollte die verschleierte Niederlage" sein. Den Bei bündeten wurden allerhand abenteuerliche Pläne nigeschsden. Ss der Vorston gegen St. Petersburg und der. Marsch nach Odessa über Kiew. Und es konnte sich doch als Ael der großen Worrvärtsbewe gung durch Pole und weit m das ruffi sche Gebiet hinein m erster Linie lediglich darum handeln, eine feste Lk zu ge winnen, an ' welcher jedt etwaige neue ruffiscke Offensive scheitern mußte. Diese Linie ist heute festgelegt. Sie erstreckt sich beinahe gradlinig von der Ost see bis binunt an die bessarabisehe Grenze. Sie läuft: Mitau; am linken Düna-Ufer westlich von Dllnabur; östlich von Wids. Smorzon und Barern wrtschi, am Ojiinsti Kanal entlang; oft lich von Pinsk; durch die Rokiins-SÜVpfe; Wieder horchte die Welt voller Erstau nen auf. Am 19. September schoß Ar tillerie der Zentralmächte über die Donau und brachte das Feuer der serbischen Ge schütze bei Scmendria, 22 Kilometer von Belgrad, zum Schweigen. Die Dicken Verthat und die Nichten aus Pilsen' sind da. Den von den bcipen Mauern in West und Ost flankierten und gesicherten Weg sind sie herabgezogen. Der Balkan Feldzug, der das Stetz der Intriguen zer reißt und die gesamte Einkreisungspolitik über dm Haufen wirft, hat begonnen. Der amtliche Bericht deS ostcraichisch-unaaij sche Generalstabs vom 9. Oktober be sagte: Oesterrcich-ungarische Truppen drangen gestern in den Nordteil von Bel grad ein und erstürmten das Bollwerk der Stadt, die Zitadele. Heute früh bahnten sich deutsche Streitkraste von Westen her den Weg zum Konak. Auf dnn Schloß der serbischen Könige wehen u Fahnen Oesterreich-Ungarns und Deutschlands.' Am 22. Oktober besetzten die Bulgaren Negotin, am nächsten Tage eroberten sie Uesküb. Am 25. Oktober wurde die Bei bindung zwischen den Truppen der Zen tralmächte und den bulgarischen hergestellt und damit die Fahrt die Donau herab an der rumänischen Grenze zwischen ungari schem und bulgarischem Gebiet frei. Am 6. November eroberten die Bulgaren Nisch. Nifch ist eine Station der Großen Orient, Bakn Berlin-Wien Budapest Belgrad Nifch Sosia Philippopel Adrian opel Konstantinopel; auch mündet bei Nisch die von Saloniki herausführende Bahn ein. Am 10. November nahmen die Bulgaren dcn Babuna-Paß und berhin de., dadurch die geplante Vereinigung zwischen der serbischen Südarm und dem französisch britischen Expeditionskorps, dessen erstes Kontingent bereits am 4. Ok. tober in Saloniki gelandet tvar. Am 24. November schlugen die Truppen der Zen tralmächte die serbische Nordarmee auf dem Amselfeld und zwangen den Nest zur Flucht auf albanisches und merntenegrini sches Gebiet. Am 2. Dezember besetzten die bulgarischen und die Truppen der Zen tralmächte Monastir und mochten dadurch auch dem Feldzuz gegen die Serben in Mazedonien ein Ende. Das sind die Hauptdaien des serbischen Feldzuges. Die Verbindung mit Konstan tinopcl war hergestellt, die scrbische Armee war zerschlagen. ' Der Maisch der Deutschen. Oeltcr reicher, Ungarn und Bulgren nach Kon ftantinopel wärt für uns eine Katajtroph.' So bats im Pariser Mafin" gestanden. Der Hereinbruch der Katastrophe ruckt im mer näher. Die frsnMsch-brittsche Ex pedition, welche Serbien retten" sollte, hat sich, unter abermaliger Vcrguoaltigung der griechische, Souveränität und Verletzung der von Griechenland verkündeten Neutra litat, nach Saloniki zurückgezogen. Die ägäiscke Hafenstadt soll nun in eine bcfe stigte Basis erneuter Operationen der Al liierten umgewandelt werden. Bor Salo niki wird sich der grofze militärisch, Fehl schlag, welcken die Alliierten an den Dar dare erlitten haben, wiederholcii. An den Dardanellen sollte Achten und der Suezkanal geschützt werden Bor Saloniki soll dcr Zugang zu Indien verteidigt wcr de.' In Serbien b?t sich dcr Weltkrieg ent zündet. Mit der Niederwerfung Serbiens ist der Weg eröffnet, welcher zum schließ lichen Frieden führt. Der Krieg wird ins Herz des Feindeslandes getragen, und England ist immer noch der Feind. Bisher hat man in der mcerumspültcn Sicherheit des Jnselrklchs von den Schrek ken des Kriegs wenig gemerkt und von den Lasten wenig verspürt. Jetzt ist die briti sche Weltmachtssicllung an ihrer verwund barsten Stelle bedroht. Nach Gallipoli AegyPten. Ueber daS niedergetretene, an den eigenen Sünden und denen seiner Verführer zugrunde ge gangene Serbien und über Saloniki führt der Weg nach dem Suezlanal. über Kon stantinopel der nach Bagdad und dem In difchen Ozean. Die Verbindung zwischen den Zcntralmächtkn und der Türkei über Bulgarien und Serbien öffnet die Pforte : zum Onent. Die Brücke, welche von den siegreichen verbündeten Waffen über dcn Balkan geschlagen worden ist, führt in ihrer Verlängerung nach Kleinasien. Das Habsburger-Reich hat als unmittelbarer Nachbar dcr Balkcrnstaaten zuerst den Ver kehr dorthin gefördert. Mit der ersten Einrichtung einer regelmäßigen Postver bindung mit der Türkei, durch die Dampf schiffohrt auf der Donau und die Eisen bahnlinien nach Konstantinopel und Sa loniki. Deutschland bat mit dem oewal- worden. Mit der Eröffnung des Feld zuges direkt gegen den Suezkanal seitens der Türken von Osten und gegen Aegyptcn von den Arabern vom Westen her verloren die Dardanellen ihre Bedeututtg als eine Deckung der britischen Position in Afrika, als eines Schutzes des Lebensnervs der vri tischen Weltmachtöstellung. Vom militärische Gesichtspunkt aus enthält das Resultat des Dardanellen Feldzuges folgende Lehren: 1. Eine von der Natur begünstigte Küstenbefeftigung ist, falls sie gut verteidigt wird, imstande, dem Angriff auch einer starken modernen Flotte zu widerstehen. 2. Die Bezwin gung derartiger Befestigungen ist über Haupt nur durch einen gleichzeitigen An griff zu Wasser und zu Lande möglich. Das war der große strategische Fehler der Alliierten, daß sie zunächst die Forderung der Meerenge durch die Flotte allein ver suchtcn. Diese Versuche dcr Niederlegung dcr Außenfortz durch die SÄisfskanonen begannen am 3, Dezember VJ14 und wur- j den bis in die dritte Woche des März Iglö sortgesetzt. Und erst am 23. April began nen die Landungsvcrsuche. Auch diese mußten scheitern, nachdem den Türken hin länglich Zeit gegeben worden war, ihre Verteidigungslinien auszubauen. Am 20. Dezember haben die Engländer die von ihnen besetzt gehaltenen zwei Fronten an der Westküste der Halbinsel Gallipoli e räumt. Das war das End des Darda-nellen-Abcnteucrs. Hunderttausende von Menschen liegen auf dem Fricdhof, welchen die Engländer zurückgelassen, begraben, die weitcftgehenden politischen Hoffnungen sind dort eingesargt. Das traurigste Kapitel dcr britischen Waffen war,' nach einem Zugeständnis der britischen öffentlichen Meinung, zum Abschluß gekommen. Auf die Mitwirkung italienischer Streit kräfte bei dem Unternehmen gegen die Dar danellen hatte der Dreiverband gerechnet. Noch Ende August hieß es, daß ein Truppentransport von 200,000 Mann aus verschiedenen italienifchen Häfen un ter versiegelten Ordres abgegangen sei. Die Italiener haben mit sich selbst genug tigen Unternehmen der Bagdad-Bahn die ' zu tun. Seit dem Beginn ihrer Opera Fortsetzung de europäischen Babnnetzes und die Einbeziehung des Nahen Orients zustande gebracht. Auf diesen BerirhrS wegen marschieren heute die Armeen, um den Fcind mitten ins Herz zu treffen. Mit der Herstellung dcr Verbindung zwischen den Zentralmachtenund der Tür kci hatten die Dardanellen ihr militärische und ihre Politisehe Bedeutung verloren. Selbst wenn der Durchbruch durch die Meerenge den Alliierten möglich gewesen, hätte er ihnen nichts mehr -genutzt. j wären zu spät nach Konstantinopel gelom men. Wie sie. nach Lloyd Georges 'Wort, überall zu spät gekommen sind. Ter Ab zug der Briten von der Halbinsel Gallipoli, der die Aufgabe des gesamten Dardanel. len-Hnternehmens darstellt, bedeutet viel mehr als eine militärische Niederlage. Die Wirkung erstreckt sich auf alle Völker, welche heute noch durch das Prestige des britischen Namens und die Vorstellung von der britischen Macht in Diensibarleit ge halten werde. Politische und militärische Erwägungen hatten die Alliierten, in erster Linie die Engländer, nach den Dardanellen geführt. Tort sollten, mit der Erzwingung der Durchfahrt und dem Besitz Konftantinopels selbst in russischen Handen, Aegypten und der Suezkanal geschützt werden. Die Bal konvölker sollten zum Anschluß an die Al liierten veranlaßt und dadurch der An stürm der Zentralmächte gegen dcn Nahen Orient über den Balkan eine unüberwind lich! Schranke errichtet werden. Die Auf gäbe des Unternehmens war einmal von der Erkenntnis, daß alle Opfer vergeblich, ein Eefolg ausgeschlossen sei unk zweitens öou den Torgangeg in AegYPte bestimmt tionen gegen Oesterreich, Ungarn rennen sie sich an der Jsonzo-Front die Köpfe ein. verbluten sie sich dort in Großen Of fensivcn'. Vom Eintritt Italiens in den Krieg hatte dcr Trnverband eine En laftung deS DrucZs auf Ruhland durch der Alliierten aus Saloniki' zum Abschluß kommen wird, kann auch die stattgehal Landung einer numerisch "nur schwachen italienische Btreitmachi in dem albani schen Hafen Lalona keinen Einfluß aus üben. Die Italiener führe immer noch ihren eigenen Krieg und werden in diesem die eigene Niederlage erleiden. Aus dem Vcllerkricge sind sie bereits als Faktor ausgeschieden. . Seitdem Acghpten und dcr Nahe Orient in den Kriegsschauplatz es ist trotz aller geographischen Entsernunecn tatsächlich nur ein einziger eiigefchlos sen sind, hat sich der europäisch! Völker krieg zu einem Weltkriege erweitert. Beim Anbruch des neuen Jahres wendet sich das Interesse in erster Linie den mili tärischen Porbereitungen, Bewegungen und Ereignissen in Aegypten, geen ' i Suez-Kanal und in Mesopotamien zu. Dort, an den Zugängen zum indischen Machtbereich, soll England ins Hcr. ge troffen werden. Drei Wege führen nach Indien. 1) Der durch den EuezKanal durch das Rote Meer.' 2) Der durch Ey ricn und Mesopotamien nach dem Pcrsi schen Golf, ö) Der über die kaspischtu- ranische Senke durch Persien. Um diese drei Wege handelt es sich vn den heute im Vordergrund der Interessen stehenden Kämpfen. Für das Resultat dieser Kämpfe sind zwei Faktoren von Ausschlag gebender Bedeutung. Wie sich die Araber verhalten werden, und wie weit die Bahn Verbindungen fertiggestellt sind. Beim Feldzug in Mesopotamien hatten die Eng länder auf die Beihilfe der Araber gerech net. Nur mit solcher Hilfe war es ihnen gelungen, bis in die Nah Bagdads vor zurücke. Daß sie zurückgeschlagen wor den sind und sich zur Zeit bei Kut-cl Amara in einer höchst kritischen Lage be finden, ist mit auf die Wirkung, welche d Verkündigung des Heiligen Krieges auf die Araberwelt ausgeübt hat, zurück zuführen. Ter oberste religiös? Würoen träger der Schiiten, der Groß-Mudschte hid, hat im Mausoleum Heissank, des En kels Muhammeds, zu Kerbela bei Bagdad die Verteidigung Mesopotamiens als -ligiäse Pflicht aller arabischen Stämme proklamiert. In Aegypten rücken die Sc nussi gegen die Engländer vor. Unier den moslemischen Orden ist der der Sc- nussi der vcdeutendste. Sein Einfluß er ' TJ "t!.'. y -..".' 5 i ""X jzr t 1 BCTr: CYPHUS 6 v -. n r. - n LH?"J . HtWUT 'S? j ' " ' - -' - Kl j : . ' - llt v . . r i M fc, V, 4A?AjJ r v. irwutK 1 ' f r , Jt'f !'h 4ttVAN0A;y-J 130!. CAmof " llt foweit ist also die Entsendung von Lrup pen aus Konstantinopcl und dcr euro päischen Türkei ohne große Schwierig? ten möglich. Tann aber gesellt sich zu der Bahnfrage die Wasscrfrage, Bevor diese gründlich gelöst ist, kann der Marsch durch die Trockenheit der Sinai-Halbinfel nicht beginnen. Aber auch auf der Smai-Halb inscl sind bereits feit längerer Zeit deutsche Pioniere und Ingenieure an der Arbeit. Wege herzustellen und Brunnen zu graben. Teutscher Untnnchmungsgeist und deut sche Energie haben zunächst mit ihren Werken des Friedens das Feld bearbeitet, welches nun eine blutige Walstatt werden soll. Die Bagdadbahn und die Hedfchas bahn sollten dem friedlichen Verkehr ge widmet sein. Heute tritt ihre strategische Bedeutung in den Vordergrund. Und dcr Spaten und die Schaufel, welche das Werk des Friedens gefördert haben, öffnen den kriegerischen Ereignissen heute dcn Weg zum Siege. ' . Entziehung starker Streitkräfte der Ver- streckt sich bündeten vm östlichen Krieasschauplad , Arabien. man von Uikekka bis Marokko. Die we nussi haben das Feuer des AufstandeS ge die Italiener in Tripolis wachgehal- erhofft. Selbst mit dem Erscheinen ita li-nischer Hilsstruppen im Westen war gerechnet worden. Als die Verbündeten dcn Balkan-Feldzug eröffneten, sollte die italienische Offensive an der Jsonzo-Front dadurch in die Ferne, nachdem serbischen Kriegsschauplatze hinüberwirken, daß sie d Habsburger-Macht an der Abziehung von Truppen von d?r italienischen Front hinderte. Alle die italienischen Großen Ossensivea' nehmen den gleichen Verlauf, wie .er den französisch-britische in Artois und'der Champagne beschiel!, gewesen ist. Im Tagesbefehl vor der ersten Jscnzo Macht sagte Cadorna mit großartiger Einfachheit: Morgen erfolgt die Veschung des Plateau? von Toberdo, im weiteren Verlauf des Vormarsches haben die Ko können Eörz und Triest zu erreich'.' Inzwischen sind sieben Monate vergangen, die Italiener haben an den Rändern des ToberdoplatcauS Hundderttausende Eol baten eingebüßt, und Cadorna spricht von ewem großen Sieg, wenn es den Italie nern einmal gelingt, für ein paar Stun den in ein kleines Grabenstück am Monte San Michele einzudringen. Die Italiener verbluten sich an .der Jsonzo-Front, wie sicki die Briten und Franzosen auf Gallipoli verblutet liben. Auf den weitcren Verlauf ds Balkan- Sf,hlUrtcÄ Ynttmw niil Vl1 iVfft l!Ä'1!f gi.bju' . 1 . .. y.t. v Die nebenstehende Karte ist der Londo i ner Daily Mail' entnommen. Sie war s dazu bestimmt, durch eine Feststellung dcr i Gefahr, welche dem Suezkanal droht, den I Kriegsenthusiasmus im Vereinigte KL nigreich zu entfalten. Sie stellt zugleich', die Machtcntfaltung der Zcntralmsch'e dar. In dieser englischen Darstellung dcr ' Kriegsschauplätze, auf welchen gekämpst wird, sind Bulgarien als Verbündeter t Deutschlands und Oefterreich-Ungarn j und das eroberte Serbien noch nicht ein f geschlossen. Aber der Weg. welche die über Afrika, die Türkei und siegreichen Heeresfäulen der Verbündeten 1 Seme Ordenshauser findet , zwiichen den beiden im Osten und im Wc , stcn ausgerichteten Mlsein nehmen, ist' ,4 angezeigt. Die englische Karte gibt mit ' der notwendigen ' Ergänzung Aufschluß I v über die militärischen Errungenschaften dcr verbündeten Heere im Jahre 1915. Und die gleiche Richtung, welche auf dieser I Karte verzeichnet- ist, nach dem Südosten und dein Nahen Orient, wird auch der vorausschauende Blick nehmen müssen. Die Kämpfe um Aegypten und im Nahen Osten - werden die nächste Zeit ausfüllen. Nach i deren Abschluß wird wohl noch ein letzte", ' Aufbäumen an der West- und an der Osk front erfolgen. Und dann der Frieden, ten und den Heiligen Krieg gegen die Ein dniiglinge organisicrt. Dem Rufe des Ordens-ScheikS der Senussi folgt die gesamte arabische Welt. Sie bedeuten die schwerste Be drohung der ' britischen ' Herrfchaft in in Acgyple. Ter zweite Faktor für den Ausganz der Kämpfe gegen diese Herr schaft. die Bahn-Jrage, wird sich am Suezkanal geltsgd machen, Durch die deutsche Anatolische Bahn und deren Fortsetzung, die Bagdadbahn, ist zunächst die Verbindung mit Damaskus hergestellt. In Damaskus halte. -im Jahre IM, Kaiser Wilhelm zuerst die Freundschaft zwischen dem Deutschen Reick und der Welt del Jslami proklamiert. Von Damaskus führt, über Maan, die von dem deutschen Ingenieur H. Meißner Pascha gebaute Hedschas-Bahn nach M dina. Von Maan au! zweigt sich eine Bahn nach El Akabah an dcr nördlichsten Spitze des gleichnamigen Meerbusens,, eines Ausläufers des Roten Meer's, ge. legen, ab. Von El Akabah führt die alte Pilgerstraße quer über die inai-Halb-insel nach Suez. Die ?,!?eigbahn Maan- El Akabh ist bis auf fiinfziz Kilometer ! vom Endpunkt bereits fertiggestellt, fiäiji Zeitweise machten die Römer so viel ? Kriegsgefangene, daß z. B. im Lager deß Lucullus der Mann um 4 Drachmen, das,, t sind 3.50 Mark, verkauft wurde. Alt-Heidelbcrg', Wilhelm Meyer -Försters Schauspiel, erlebte kürzlich im Teutschen Schauspielhaus zu Hamburg tki 200. Aufführung. Dieses meist gespielte ' . Stück unserer Zeit ging dort am "24. Ja nuar 1IX2 zum ersten Male über die k Bühn. Von den Darstellern haben Frau ' Wilhelmine Schlüler und die Hrren Sktt-. ner und Ludwig in allen 200 Vorstellungen dieselben Rollen spielt. Der Jubiläi,ins Aufführung ging ein Vorfpruch von Mc. Grube voran. ' " ...... l '. f. r ; n "4 I . - e 4' " . .