Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 07, 1916, Image 1

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13mas)tt, Jlcfir., 4mtaij, 7. Oaiumr 1910.
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Nnersahrene Truppen werden Don un
fähigen Generalen auf allipoli
znr Schlachtbank gchlhrt!
Biclc verschmachteten, tauscndc erlagen Seuqen!
. London. 7. Jan. Der Bericht
los General- Jan Hamilton, einst
unligeu Ü3cfcll5lo0er9 der britischen
Iruppnt ans bor Halbinsel Gatti
.oli, über feine dortige Tätigkeit ist
U'ftorii in boiu offiziellen Regie-.-gsorgan
veröffentlicht worden,
ierjolbc- umschließt die Zeitperiode
mi M'ai bis Mitte Oktober. Am
iiioroffi?ntesle,i ist der Bericht über
nie Landung an der Subla Boy und
,'lnzac. ,Sk anfangs des Monats
iliianit beiverkstelligt wurde. In
e,nselben heisst es unter anderem:
Xie Tiiilcii fielen in ungeheuren
Mengen über die gelandeten IiritU
idieit Ztreilkräfte, zumeist Engläit
)er. her und bemächtigten sich unserer
Schützengräben, alle'?, mas sich zur
ii'cür setzte, niedermachend. Dann
.iriffeu die feinde die Brigade des
Generals Bolowin an, die i Sie
erue gehalten wurde. Tiefelbe fiel
jurint, erlitt jedoch furchtbare Per
niste. Xie Tiirien hatten nun den
!amm des Höhonzuges erreicht, der
ne von den Suieg schissen und lin
ieren ' frischen Landungstruppen
tremde. Beim weiteren Vordringen
'.mirbeii sie von einem Hagel von
efchosse, empfangen ; klaffende
bilden luurbeu in die Reihen der
feinde gerissen, nd die Türken
inchteii Deckung in den Klüften, wur.
den jedoch auch dort von unseren
lttWUMliesshichen
taqri i)cr MiuThrn!
Gricchriivriuz Andreas gibt eine be
cichilcildk Lchildkrung der
Affäre.
Ä theil, über Paris. 7. Jan.
Priii; Andreas von Griechenland,
ir Bruder des Nönigs, beschreibt in
einem nlerviM mit einem Vertreter
der Assoeiierle,, Presse die Lnftbe
jchieszniig des Alliierten Lagers bei
eltenlik wie folgt: Tie Beschießung
und die Antwort der vor Saloniki
verankerten Ilotte nr einer der
außerordentlichsten Anblicke, die man
sich denlen kann, Ich ritt mit meinem
Negiment von meiner Morgenarbeit
Üiiriiif, als ich durch eine furchtbare
l)'rplosio,i etwa 200 i'aids entfernt
u schreckt wurde. Eine dichte Wolke
schiimrzen Nancheö erhob sich, der
weitere Explosionen folgten. Tann
pfiff eine Granate eines der im Ha
reu liegenden Kriegsschiffe durch die
Luft. Mein erster Gedanke war na
Inrlich, daß die Platte ans irgend ei
ein Grunde Saloniki beschoß, und!
ich ritt daher sofort zu dein nächsten
britischen Polten, und erst dann sah
ich auf und bemerkte in ."()00 5ß
Höhe drei Aeroplane, die in dcr Nich
tung nach Nordwesten verschwanden.
Tie Bomben wurden mit der groß,
teil Genauigkeit geworfen . töteten
und verwundeten eine Anzahl der al,
liierten Tolbalen, berührten aber die'
Ztadt nicht. Mittlerweile wurde das
ener der Flotte so, daß man nichts
mehr hören konnte. Ties euer war
?iel gefährlicher, als die Bomben, da
nid darauf loögeschossen wurde. Ei
ne Granate fuhr dicht an Major
Äetazas und einer Abteilung m'ie
Mischer .slavallerie vorbei." Ter
'l'rinz erklärte, daß er trotzdein nach
Saloniki zurückkehren wird. Er
fuhr dann in seiiier Beschreibung
fort: Granatsplitter gruben sich
dann iwerail ein, eine dnrchdrang
zwei Stockwerte einer Bahnstation
' und blieb im Keller stecken. Tie
Bevölkerung befand sich in der groß,
tcit Erregung. Gegen Mittag er
schien ein vierter Aeroplan, der nie!
driger flog, als die anderen. Tas ;
scliwarie Malteserkreuz luar deutlich
auf seinen Klügeln zu sehen. ' Meine
'ttin und ick, beobachteten den
prlug vom Balkon unseres Hauses
ans. Später war ich erstaunt, eine
groß? Menge französischer oldaten
vor dem deutschen Konsulat zu se
bei,, Tie übrigen Konsulate ge
währten densell',, Anblick. Tie ,ion
suln wurden liach dom Hauptquar
tirr des Geiienils Sarrail gebracht,
l'irnonimon und dgnn auf das
Schlachtschiff Patric" überführt."
das Grab
Granaten ci-rcicht, so daß sie wieder
über den Kamm des Höhenzuges
rückfluteten. Bei diesem Gegenan.
griff fielen die Bngaöegeneräle
Baldwin und Eovper.
An demselben Tage griffen die
Türken zweimal an Gegen Abend
betrugen unsere Verluste 12,UÜ0
Mann; darunter befanden sich ber
hältnismäßig viele Offiziere. Tie
1. Division der neugebildeten Ar
mec unter Generalmaior Shaw hat
te allein aus 10,500 Mann C000
verloren. Gcenral Baldwiu nebst
seinem ganzen Stab waren gefen.
Die Warwick und Worcester !iegi
menter hatten tatsächlich alle ihre
Offiziere eingebüßt. Die deutsche
dee, daß sein Truppenkörper mehr
wie 25 Prozent seines Beftandteils
einzubüßen im Stand ist,, ist in die
sen Kämpfen widerlegt worden. Die
13. Division und die 21). Brigade
der 10. irländischen Brigade hatten
mehr wie das Doppelte verloren:
krolzdem aber war der Kampfesmut
der neberlebenden nicht gebrochen.
Alle Stellungen, mit Aus, lahme von
zweien, wurden von uns trotz aller
feindlichen Angriffe gehalten. Aber
gerade diese beiden Punkte waren
für uns von höchster Wichtigkeit,
denn nur mittels dieser konnten wir
uns der engsten Stelle der Tardauel.
Ich nähern und van unseren Feld,
geschiitzen Gebranch machen. Daß
wir dort keinen Erfolg hatten, war
nicht die Schuld der käuipfenden Of
j'iziere; diese lag Höberen Ortes.
Während der Nacht des 11. An.
gust wurde eine Division, bestehend
ans der V,2. irnd 31. Brigade, von
mbroö nach Sniva befördert. In
fanterie und drei Batterien wurden
gelandet. Die Türken hatten dies
nicht vermutet. Wir hielten unsere
Stellungen' und erhielten Versrärkun
gen. Diese aber bestanden aus jun
gen Leuten, die noch nie im Feuer
gestanden halten. Eiue erdrückende
Hitze herrzchte, Mangel an Trink
wasser trat ein, unsere Soldaten lit
ton furchtbar: es trat eine Tisorgani
satioil ei, und mir mit Mühe ver
mochten wir uns der feindlichen Am
griffe zu erwehren.' Mangel an Ac
lillerie machte sich bei-uns fühlbar
und ivir mußten mit der Vorhände
en Artilleriemunition sparsam um
gehen und uns auf bloße Berteidi
gnng beschränken.
Der ganze übrige Bericht enthalt
weiter nichts als Hiobsposien. Ha
milton sagt, daß den älteren Offi
zieren fast alle Kenntnis über den
Tchiitzengrabenkrieg abging: so muß
te z. B. der sonst tüchtige Division
general Stopford' seines Kommandos
enthoben werden. Ost versuchte ich.
schreibt General Hamilton, meine
ganze Reserve ins Treffen zu füh
ren, und die Hilfe hätte unbedingt
für uns den Ansfchlag gegeben, aber
immer ivurde ich durch Mangel an
Trinkwasser, das meine Leute haben
mußten, daran verhindert. Für die
Beschaffung des Trinkwassers war
fast gar keine Fürsorge getroffen
ivorden, damit hatte unsere Heeres
leitung offenbar nicht gerechnet, und
diese Unterlassungssünde hat sich
schwer gerächt.
Mitte August standen 110.000
türkischer Infanterie unseren 95,000
Infanteristen gegenüber: die Türken
verfügten über massenhafte Muni
tion und Reserven, während die Bri
ten keine weitere Truppennachschübc
erhielten. (General Hainilton ersuch
te dringlich um weitere 50,000
Mann, doch wurde ihm bedeutet, daß
man die Soldaten nicht entbebren
könne, da sie aus anderen Kriegs
fchauplätzen nötiger wären.
Krankheiten aller Art. räumten
furchtbar unter den britischen Trup
pen auf, Schluß feines jam
inerDollen Berichts nimmt General
Hamilton in herzlicher Weise von
seinen Truppen Abschied.
Tklttfchkr Geldkurs fällt.
New ?)ork. 7. '. Der Kurs
der deutsche Mark ist ans der hie
sige Börse auf 1n'-c gefalle. Der
Durchschnitt kur5 vor dem Krieg be
trug 23:-4c.
,,,,, , 1, ,,,,!,,,,,
Olüstcii's OuÖasfosm
Oclriu 380,000,0(10'
Erhielt diese Summe, nm seine
früheren Berbiindeteu mench
linffs anzugreifen.
Berlin,. 7. Jan. Mebexsöeische
Nachrichtenagentur.) Eiue Schwei
zer Leitung iuill ans durchaus zu
verlässiger Ouelle erfahren haben,
daß in London zwischen Italien und
Großbritannien ein Bertrag nbge
schlössen wurde, wonach der britische
Fiiiaiizminister an Italien die Sinn
ine von .$:)Si,000,000 zahlte, um
dieses zu veranlassen, Oesterreich.
Ungarn anzugreifen. Ferner han
delt es sich in dem Bett rag m Ein.
Haltung einer unfreundliche,. Hak.
tung der italienischen Regierung dem
Vatikan gegenüber. Freundlich ge.
stiiiiiit war der Ouirinal dem Vati
kan noch nie.)
ijcfjcn HosskNMli auf,
Dunkel ,su sichten!
In Washington zweifelt man, je
anszufinden, ob Persia tor
pediert Ivurde.
Washington, 7 Jan. Allem
Anschein nach wird es unmöglich
sei, den Beweis dafür zu erbringen,
daß die untergegangene Perfia von
einem Tauchboot torpediert und ver
sonst worden ist. Nach den bisher
erhaltenen Berichten des amerikani'
scheu Konsuls in Alexandria, wonach
keiner der Ueberlebenden ein U-Boot
bemerkt hat, hat das Staatsamt fast
die Hoffnung aufgegeben, die wirk
liche Ursache des Untergangs dek
Perfia je ausfindig machen zu kön
nen. Sekretär Lanfing hofft nur noch,
daß es dem amerikanischen Botfchas
ter Penfield in Wien gelungen ist,
von der österreichisch ungarischen Re
gierung nähere Einzelheiten zu er
fahren, welche das Dunkel, das noch
immer den Untergang des Schiffes
umschwebt, lichten könnten. Man
erwartet, bis heute Abend von Bot
schafter Penfield Nachricht zu erhal,
ten.
Die Anficht, daß die Perfia viel
leicht auf eine Mine gestoßen sein
könnte, welche ihren Untergang her
beigeführt hat, ivird von hiesigen
Flottenoffizieren verworfen, da , der
Dampfer aus offenem Meer gefun
ken ist, und da eine Mine, die viel
leicht ans weiter Entfernung dorthin
vertrieben fein könire, durch das lau
ge Umhertreiben unwirksam gcivor
den wäre. Man iocist darauf hin,
daß Fachleute theoretisch unter der
Berücksichtigung der Pläne des Schis,
se.s mit ziemlicher Sicherheit berech
neu könnten, ob eine Mine oder
ein Torpedo schuld an dem Unter
gang der Persia gewesen ist. (Dies
wäre jedoch noch immer kein voll
wichtiger Beweis.)
Penfield ohne Information.
Botschafter Penfield hckt heute vor.
mittag dem Staatsamt eine Kabel
depefche gesandt, in welcher er an
gibt, daß das Wiener Auswärtige
Amt über den Untergang der Per
sia keine Information über die nä
heren Einzelheiten der Katastrophe
erhalten habe.
Tagesbefehl des KronPnuzen.
Berlin, 7. Jan. (Funkenbericht.)
'Kronprinz Wilhelm sagt in ei
mm am 1. Januar ausgegebenen
Tagesbefehl:
Kameraden der Fünften Armee
Zum zuviten Mal am Neujahrstage
befinden wir uns in 'Feindesland.
Tas. vergangene Jahr Hat die
Freundschaftsbande zivisck)en uns per
stärkt. Ich weiß, daß ich mich auf
Euch verlassen kann. Wenn das
neue Jahr uns mit .Gottes Hilfe
eine Entscheidung bringt, dann kann
uns nur ein Gedanke bewegen: vor
wärt mit Gott, für den Kaiser und
Teutschland einer großen Zukunft
entgegen."
Erfolgreirr ?liegerlkntnant.
Berlin, 7, Jan, (Fnnkenbericht.)
Bei Mesnil, Nordiraukreich, kam
eS gestern zu lebhaften Kämpfeil;
die Franzosen griffen mit Handgra
naten an, wnrden jedoch mit Leich
tigkeit zurüttgeichlagen. Ein feind
licher Fliegi rangrisf auf Tvnai
schlug fehl, denn die britischen Flug
zeuge wurden, soweit sie nicht die
Flucht ergossen, von unseren Flie
gern herabgeschossen. Fliegerlent.
nani Boelke holte eigenhändig einen
Briteuilieger herab. Es ist dieses
die siebente Maschine, die von diesem
?'iz?er unschädlich gemacht weiden
iii. ' ,
.
',,s"i'sl" ",.,,s. ..,.. , nr , .in.
Allßllttid'ö iikllk
Osskllsiiik ein
Fkhijchlag!
Tie Engländer gcbcn z, das; es mit
dem enesteu Tiirchbrnchsiicr
such wieder nichts ist.
London, 7. JÄH. Es hat den
Anschein, daß die deutschen Berftä
tungen in Bessarablen rechtzeitig
eintrafen und somit den russischen
Turchbnichsversuch vereitelten. Te
peilen aus Wien, Berlin und Po
ti ograd besagen, daß die ' Kämpfe
nordöstlich bett; Ezeriiowitz nnge
wohnlich heftig gewesen sind. Te
peschen aus Bukarest melde, daß
sich die beiderseitigen Verluste zivi
schon dem 1, und 5. Januar auf
i000 Mann beliefert.
illnerikancr sollen auf
llcheren8chissen reisen!
Wilfon's Kabinett tflrt die Komitees
für öiiszcre Politik in wichtiger
Bcrntuli
Washington, 7. Jan. Präsident
Wilson, daS Kabinett ,md die Kon
großes mniteo'Mitglioder beider Heu
ser hielten heute torinittag eine ge
meinsame Konferenz ülvr die Ver
fenknng des Tampsers Persia" ab.
ES wird zugegeben, daß die ameri
tanische Regierung in dieser Auge
legenheit'Ni'cht eher etivas tun wird,
bis sie- weitere Informationen er!
halten hat. Man hatte sich aber ans
folgende Punkte geeinigt: Eiiwer
siändnis mit bm ZeNtralmachten
über den Iukiinsts.Tauchbootkrieg.
Jene Nation wird zur Verantwor
tung gezogen, dereii Tauchboote ein
harmloses Schiff, auf dem sich Ame
rikaner befinden, ohne begründete
Ursache angreifen und das Lebm der,
Amerikaner gefährden. Eine War
nung an alle amerikanischen Reisen!
de, mir solche Schisse zu benutzen, '
von welchen sie Ibissen, daß sie nichts
von ,aua)vooren oeiairigr weroen.
Tadürch wird verhütet, daß Zer
iviirfniffe zwi'cheii unserer Regierung
und anderen Ländern entflohen.
Kenntet msanst mit
Prüjident Misjon um!
Seine mei'ikanifche Politik schaff
kritisiert: nur Williams
für ihn.
Washington, 7. Jan. In der
gestrigen Senatssitzimg 'l in Prä
sident Wilson wieder ebsame
Wahrheiten hören, als ,eine Po
litik Meriko gegenüber einer schar
fen N'ritik unterzogen wurde.
Senator Fall von New Meriko
griff die Politik der Mgenwärtigen
Verwaltung auf oas yefligite an.
Er sagte unter anderem: Ich kann
mich nicht der Zeit erinnern, da ein
Präsident gewagt hat, den Kongreß
' der Ver. Staaten zu ignorieren. Er
ist aber bon dem gegenwärtigen Be
wohne'r des Weißen Hauses ignoriert
worden." Fall stellte sodann den
Antrag, daß der Präsident aufge
fordert werden sollte, dem Kongreß
die Informationen vorzulegen, auf
Grund welcher er die Regierung
Earranza's anerkannt hat. Die
leiste Mitteilung in der merikani
schon Angelegenheit seitens des Prä
sidenten an den Kongreß fei feine
Botschaft vom 20. April 1914 gewe
sen, in welcher der Präsident er
klärte, daß es keine Regierung in
Meriko gebe. Jetzt auf einmal solle
der Senat die Ernennung von Hen
ri) Prather Fleischer zum Gesandten
in Meriko gutheißen: Der Antrag
Fall's wurde voi Senat einstimmig
aiiOenommon.
Senator Jobn Sharp Williams
nalnn bei dr Debatte die Elogen
heit wahr, dem Versand von Kriegs
Material au die Alliierten daS Wort
zu reden. Er legte für das Kriegs
bereitfchasts.Piogramm des Präsi
denten eine Lanze ein und erging sich
in häiiii schon Bemerkungen über die
;ienriiliniichli', ebne sie jedoch bei
'onieii zu nennen, n Schluß
erklärte er sei Bedaiiern darüber,
das; der Kongreß gerade jetzt zu
samuientreten müsse, wo der ein
sichtige nd weitsichtige" Mann im
Weißen Hanse die Geschicke der Na
tion so schön (schön für Williams n.
die Wakfenfoerikanten) leitete. Jetzt,
da der Senat auch ein Wort mitre
den wTbf. fei es leicht möglich, daß
uc falsch aelciict werden würden.
-:-'.cr-.v .-
licttissljfsilaiichfiuot
auf.jllecresgninh!
Jedenfalls di.s Opfer eines dentschen
Kollege: die Mnnnschnft
gerettet.
London, 7. Jan. Die britische
Admiralität macht beute beginnt,
daß ein britisches Tauchboot an der
holländischen Miiste versenkt worden
ist. Ter Mannschast gelang cS. sich
in Booten zu retten. In dein offi
ziellen Bericht heißt es, daß daS Un
terfeelwot, dessen Name nicht age
geben wird, gestern auf der Höhe der
Insel Trerel, zu der weskfriefischen
Inselgruppe gehörig, versank. Tie
ganze, aus "5 Mann bestellende Be
satznng wurde von dem holländischen
Kreuzer Noord Brabant" ausge
nommen und nach dem Hafen von
Holder gebracht, wo sie interniert
wurde.
Nette Zustände
) in rllusjsunö!
Kosaken plündern im eigenen Lande';
Judenverfolgungen auf Au
stiften der Polizei.
Berlin, 7. Jan. (Funkenbericht.)
Ein Brief, welcher einer russi
schen Offizier vom Leichten Ins.
Reg. Nr. 8 abgenommen wurde, ent
hält eingehende Schilderungen, wie
russische Soldaten fellist im eigenen
Lande plündern. Am meisten mach
ten sich Kosaken solcher Straftaten
schuldig, aber häufig wurden auch
andere Soldaten dabei ertappt. Der
Brief gesieht offen ein, daß die Of
fiziere diese Schändlichkeiten zu vor
heimlichen sich befleißigen, da die
Familien der Offiziere den Nutzen
davon ziehen und bereits in ihren
Häufern Teppiche, Bilder, Jmvelen
uiid Porzellan haben, welche nicht
nur in besetzten feindlichen Ländern,
fondern auch in Rußland selbst auf
dem Rückzug gestohlen worden find.
Ter Offizier ersucht darum, daß be
sondere Polizeibeamten angestellt
werden, welche das Recht haben soll
ten, jeden Soldaten, der beimPlün
dem ertappt wird, zu verhaften.
Ter Brief ist von einem Oberst
Safanow" unterzeichnet.
Berlin, 7. Jan. (Funkenbericht,.)
Erst jetzt wird bekannt, daß auch
in Astrachan ein Progrom (Juden
Hetze) stattgefunden hat, und zwar
ist dies diirch die sensationellen Ent
hüllungen des Abgeordneten Vino
gradow in der Duma an den Tag
gekommen. Ter Abgeordnete gab
bekannt, daß auf Anstiften der Poli
zei von Astrachan viele Geschäfts
lokale von Jsraeliten geplündert und
auch mehrere Juden ermordet wor
den find. Die Polizei erhielt für
diese Schändlichkeiten sogar noch Be
lohnungen. Ter Minister Clwoftow
gab zu, daß durch eine Verordnung
des Ministeriums , der Polizei der
Befehl erteilt wurde, keine Maß
nahmen zu ergreifen, um die Aus
ftihrung von Progromen zu verhin
dern. Richlauds innere Gäljrung.
Berlin, 7. Jan. (Funkenbericht.)
Die Ueberseeische Nachrichtenagen
tur berichtet: In einer Sitzung des
Biidgetansschnsses der russischen Du
ma verkündete der Minister des In
nern, daß er die van feinem Vorgän
ger erlassenen Weisungen, keine
schroffen Maßnahmen zur Unter
drückung von Volkskundgebungen an
zuwenden, widerrufen hat, und daß
vielmehr die Gouverneure jetzt an
geiviesen worden sind, sehr wirkfa
mc Maßnahmen anzuwenden. Er
fügte hinzu, die Gouverneure würden
vor keinem Schritt zurückschrecken,
welcher znr Ersticknng aller Unord.
nilngen" notweudig sei: denn sie
seien benachrichtigt, daß sie voll und
ganz verantwortlich gehalten wür
den.
Weitere britische Verluste.
London, 7. Jan. Die britischen
Verluste an der westlichen Front
vom 2.5. , September bis 8. Oktober
1015 wurden vom Unter Kriegs
fekretär Tennent im Nntcrhanse fol
gendeiAiaßen angegeben: Gefallen:
77U Offiziere und 10,!N5 von nie
drigerer Rangstufe. Verwundet:
1288 Offiziere und 5'..005 Andere:
vermißt: :'17 Offiziere und ,81
Andere: zusaimnen 2,:i78 Offiziere
und 57,2H2 Andere. Der Sekre
tär fügte hinzu, es fei unmöglich, die
Verluste in der Schlacht von-,Loos
von denjenigen auf anstoßenden Ge
bieten zu trennen.
Pln'liPvinkn-Bill im Senat.'
Washington, 7. Jan. Im Se
mit kam gestern die von' Senator
Hitchcocl von Äxbraipfa befürwortete
rwr.f
5 'SV.
litisches
M'K
Lord Asquith's Vorlage wird in erster
Lesung mit 403 gegen 105
Stimmen angenommen!
Arbeiterführer scheiden aus dem Ministerium ans!
London, 7. Jan. Mit 403-ge-gen
105 Stimmen Ivurde unter gro
ßem Enthusiasmus im britischen Un
terhanfe die von dem Minifterprä
sidenten Äsquith eingereichte Kon
fkriptionsvorlage in erster Lesung
angenommen. Drei Mitglieder des
Kabinetts, Vertreter der Arbeiter
Partei, aber haben resigniert, und es
ist immer noch fraglich, ob eine Neu
wähl verhütet werden kann. Arthur
Henderson, Präsident des Staats
schulrats und Führer der Arbeiter
Partei im Parlament, sowie die Ver
treter der Arbeiterschaft im Mini
sterium Brace und Roberts find aus
Veranlassung des Arbeiterkongresses
aus ihren Aemtern ausgeschieden.
Die hiesige Presse fällt heute über
die Regierung her, verdammt das
Tardanellcnabenteuer und nimmt
Bezug auf den Bericht des Generals
Hamilton. Nur durch Schuld der
Regierung die sich weigerte, Gene
ral Hamilton Verstärkungen zu sen
den, ist der Dardanellcn-Feldzug ein
Fiasko gewesen.
Männer von großem politischem
Einfluß haben sich der Regierung zur
Verfügung gestellt, um zu verhü
ten, daß jetzt mitten im Kriege Neu
wählen stattfinden, denn diese könn
ten für das Land nur verderblich
fein. Die Zwangsaushebungskrifis
hat es bewerkstelligt, daß politische
Parteien, die der Regierung bisher
fern standen, ja dieselbe bitter be
kämpft haben, sich zwecks Unter
MDent wilson
über Mn-Äinerika!
Sein Programm garantiert allen
amcrik. Republiken Unabhängig
keit u. Unverletzlichkeit.
Washington, 7. Jan. Präsident
Wilson hielt gestern abend eine An
spräche an die hier tagenden Mit
glieder des zweiten pan-amerikani
scheti wissenschaftlichen Kongresses, in
welcher er die panamerikanische Po
litik der Ver. Staaten erläuterte und
die den Diplomaten der süd und
mittel-amerikanischcn Republiken in
letzter Woche vom Staatssekretär
Lansing gemachten Vorschläge des
näheren auseinanderfetzte.
Das don dem Präsidenten befür
wartete Programm enthält dm Vor
schlag, daß alle amerikanischen Nati
onen sich vereinigen sollten, um jeder
einzelnen derselben ihre absolute po
litische Unabhängigkeit und territo
riale Unverletzlichkeit zu garantieren.
Alle noch schwebenden Streitig
feiten über Grenzregulierung sollen
so schnell wie möglich erledigt und
olle eventuell mifkommenden Streit
fragen sollen dnrch Schiedsgericht
ans freundschaftliche Weife geregelt
werden. Keine Nation soll, falls in
den Nachbarstaaten Revolutionen ins
Leben gerufen werden, die Rebellen
ausrüsten oder durch Waffen und
Proviant unterstützen. .
Dia Ansprache des Präsidenten
wurde höchst enthusiastisch aufgenom
men. '
Bill sür Selbst-Regierung der Phi
lippinen zur Sprache. Hitchcock er
klärte, daß sowohl die Republikaner
wie die Demokraten sich verpflichtet
hätten, den Philippinen' nach und
nach Selbstregierung zu gewähren,
und daß die Zeit dafür jetzt reif
und gekommen sei.
Keine Wolle für Amerika.
London, 7. Jan. Die britische
Regierung bat die Erlaubnis per
weigert, englische oder australische
Wolle nach den Ver, Staaten au$
zuführen. Man nimmt an, daß
Amerikaner in dieser Saison in Süd
Afrika, Australien und Neuseeland
nicht weniger als eine halbe Million
Ballen Wolle gekauft haben, welche
nunmehr nicht verschifft werden diir
fen. Beruft Euch bei Einkäufen auf
die ' .Tribüne".
'?' -SSS" -V vi, .vi""'; . ..'-'fc- ..SS'OWK,;
MtenMUs
öttsklibtionsbisl!
stützung der Regiernngspläne zusmn
mentun. Sogar ausgefprochenö
Gegner der Zwangsaushebung arbei.
ten gegen ne allgemeine Neuwahl,
glaubend, daß eine, solche auf den
weiteren Verlaus des Krieges von
unheilvoller Wirkung sein würde.
(Tas stimmt, denn die Bevölkerung
Großbrftanniens war sür den Krieg
von Anfang an nicht eingenommen,
und die Möglichkeit ist vorhanden,
daß ein Anti.Kricgökabinett gewählt
werden würde.)
Andere Politiker wieder sind der
Anficht, daß eine Neuwahl zur Fe
stigung des Asquith.Kabinetts bei
tragen würde.
Bellamit, Präsident der Eisen-bahnarbeiter-Genosfenfchaft,
hat an
gedeutet, daß, sollte Zwangsaus
hebung eingeführt werden, ein all
gemeiner Streik der Eifenbahnleute
nicht zu den Unmöglichkeiten gehö
ren würde. Bellamy sagt, daß
Konskription ein direkter Schlag ge
gen die organisierte ' Arbeiterschaft
bedeute und sagte, Zwangsaushe
bung mag Leidenschaften entwickeln,
die selbst die königliche Negierung
zu bezähmen nicht im Stande sein
wird."
Daily Mail und Daily Telegraph
erklären, daß die Opposition der Ar
beiterschaft gegen Zwangsaushebung
eine allgemeine Wahl zur Folge ha
den. müsse. Die Mail erklärt, eine
überwiegende Majorität des Volkes
begünstige 5lonfkription. ' .
Mucker mWen
weiter in domal
Erklären Aussenden von Zirkularen,
um Aufträge zu erhalten, für
ungesetzlich.
Des Moines, Fa.. 7. Jan. Die
Prohibitionisten machen alle An
strengungen, das Prohibitionsgesctz
mit voller Strenge durchzuführen.
Jetzt wollen sie auch schon die Ex
preß.Gefellfchaften daran hindern,
von anderen Staaten Getränke nach
Iowa hineinzubringen. Ein derar
tiger Fall beschäftigt gegenwärtig
das hiesige Gericht.
Infolge einer ihm per' Post zuge
sandten Offerte bestellte der hiesige
Detektiv B. Tay von Hy. Miller in
Omaha vier Flaschen Whisky, wek
che ihm von der American Expreß
Co. abgeliefert wurdm. John B.
Hammond, einer der hiesigen Leuch
ten der Mucker, hat jetzt gegen die
Expreß Co. einen Prozeß ange
strengt. Er behauptet, da es unter
den Staatsgefetzcn ungesetzlich sei,
durch Reifende in Iowa Aufträge
mif alkoholische Getränke cmzuneh
mm, sei es auch ebenso gesetzwidrig,
durch per Post gesandte Zirkulars
Kunden zu erwerbm. Infolgedessen
habe die Americon Expreß Co. das
Gesetz übertreten, welches Expreß
Gesellschaften und Bahnen Verbietet,
alkoholische Getränke zu illegaletr
Zwecken zu transportieren und ab
zuliefern. Ferner weist dieser Mucker-Apostel
darauf hin, daß in Oma
ha Wirtschafte und Getränkehänd
ler von Leuten in Council Bluft'S ,
telephonische Autfräge aus Bier und
Whisky annehmen und die Waren,
mit Lastautomobilen abliefern. Dies
seien ebenfalls zimfchenstaatlicheSen
düngen, infolgedessen gesetzwidrig,
da Automobil-Gesellschaften nicht,
wie Expreß- und Bahngesellschaften
berechtigt wären, alkoholiscke Ge
tränke von auswärtigen Staaten
nach Iowa cinzufiibren. weil sie er
stcns in Iowa keine Filialen besäßen
und zweitens keine Liste aller ihrer
Sendungen führen, wie die Erpreß
und BahN'Gesellschasten da? täten.
Auch in Tubuque, Tauenport und
Siour City liern'chen ähnliche Ver
hältnisse, erklärt Hammond. (Aus
das Resultat des Prozesses darf man
gespannt sein, da in beidtm Fällen
die Getränkehändler in Omaha durch
die Entscheidung betroffen werden.)
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