Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 05, 1916, Image 3

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TagNche Omaha Xrltline
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Der Krieg tfl die
Att5 der Kticjoit eines, clsässischcii Soldaten.
(2. ovifcvimw)
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löom ciflcutüifini Gerecht stch-n wir
ichlS; btnn wir müssen zut Deckung
hlibsch in der Nebknstlakie (leiben. Ich
bekomme Langeweile, so untätig dazu
hocken . Da Weftfiief;, so toll und dro
hknd es och klingt, tefit mich nicht mehr
-auf. Das Ohr stutzt nur, wenn eine
kleine Pause i dem Gelrnllei eintritt. Xic
Stele hat dann daS Gefühl, ein wilder
Strom staue sich plötzlich, um nnrtiTjcr ,
so ungestümer loszubrechen. Höriger und
Durst regen sich und geben der Phantasie
und dem Unternehmungsgeist neue Iüjze.
Ich lasse Klein als meinen Stellvertreter
bei dem leeren Wage zurück und gehe aus
die Streife.
Gaftauf unb aaßab treffe ich keinen
Menschen. Die ffenster sind mit Suchen,
verhängt, stellenweise sogar die Fenster
laden vor, als ob es Diacfit sei, Keine
Seele wag! sich mehr hinaus. In einem
Hofk drin sehe ich ein Brunnenhäiiöche.
Ich gehe durch das offene Tor hinein u,,d
ziehe an der Winde den Brunneneimer
hoch. Zlber der ist holztrocken, ertocchr
lost, kein Tropfen Wasser drin; di? Da
den fallen schier auseinander. Üflifyimta
und durstiger als zuvor wende iei' mich
und will weiter. Da höre ich ein zischeln
und leises Gerede. Ich schaue, wo es her
kommt, kann aber nirgends einen Mew
sehen sehen. Da die Augen nich! aus
richten, verlege ich mich aufs Horchen.
RickitZg, jetzt hab' ich's. Dort dem
Kellerloch kommt das Geflüster! N'ugic
rig lüpfe ich den grüngesirichenen Keller
laden und schaue hinunter.
Eine Schar Frauen, vom Cirtii und
vom Schrecken geblendet, stiebt schreiend
auseinander. Ich frage: W.i mackt
denn ihr da unten im Zkellerloch? Ihr
hockt Za beieinander wie die Ratten. Habt
ihr Geheimnisse auszubrüten, cr-r wzs
macht ihr sonst i Warum kommt ihr Nicht
heraus?"
Die Weiber drücken sich noch arger in
sie Ecken und sagen: Herr Soldat, wir
hoben so mächtig Angst!"
Ich: .Ach was, kommt nur heraus, es
frißt euch niemand, und von eurer Setyön
hcit wird euch auch niemand iica locg-
Kaffee ist fett,,,.
nehmen. Ihr habt ja Warzen an d.n
.,uden und Tchnauzbarte im Gesicht wie
die badischen Dragoner."
DaS wirkt. Das wollen sich die Weiber
doch nicht bieten lassen, iiine nach der
anderen kommt die Treppe herauf ins
Licht, um zu zeigen, das; sie noch leine
Warzen und noch keinen Cchnauzbart
hat. Als sie sehen, daß ich allein bin, und
als sie hören, daß ich Elsässisch knn.
greifen sie gleich in die Cchürzentafchen
nach den Nasiüchern und wolle,, ein
großes Lamentieren ansangen. Ich bleibe
kalt und sage: Laßt das Heulen sein di
später! Jetzt mochte ich vor allen Dingen
etwa Warmeö im Leib haben, Ceid doch
so gut und locht ntir einen schwarz.
Ztasiec, wen ihr wollt !"
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t Dir Frau, die in xut aehörk. gen!
3 filci in die Miiite, ntin' t ftsitt uuo stellt
i Wasser aus, Ter'.iil rieses vrooelt und
d'r Kassee eirohle wird ims sein V6t
stl inaek lieblich in die Ttak önstel. erziichll
4 mir der SStlkrccteia, am Tage vorher
K s.-icn die Jcanjvsm im Stödtlein gewesen
4' ,',nd satten reckt iitel g.anst. Ich sage
t.ilb im Cpa?. und hal m (5 tust: Ä'.M.
1 jetzt sin!' wir da, und i'un Die 'i:i-;lsi:n
i iidUi fiiüiu'l hlMiimecll' it, miin.'i, sie sch.'i!
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ich sei in der Schule und werde vertuen.
Zum Glück reißt mich bald ein lauter An,'
ruf aus bisset ZmanffSvorstellung, Bn
der Batterie her wird der Befehl durch
gegeben: Ttellmigswechsel vorbereiten!"
Die Gäule werden angespannt, Xurch
daS lange faule Lieg? sind sie übermütig
und st ösfig geworden, Ein fester Brauner
will überhaupt ü1t mehr iS (Wirt.
Als wir ihn gliieMch a,t der icickssel
habe, schlägt er ein ums andere B!al über,
die Strange, Tie Fahrer fluche. Mir
geht die Geduld aus. Ich greife ach der
vierte und sitze ihm eins über die Schenkel.
Es wirkt, der Braune hebt den Fuß und
steht hinein, I5in Veterinär hat den
(schlag gesehen, kommt herbeiarritle und
schreit mich an: Herr! Herr! das ist ja
unerhört! Das ist die reinste Tierquälerei!
Wenn so elwaii noch einmal vot!imml;
lasse ich Sie drei Wochen einstecke!'
Ich bin Coldat. Der junge Doktor ist
mein Vorgesetzter. Ich habe kein Recht,
ihm eine Antwort zu geben,
.
Wir fahren in die Battcricstellung,
proben die (beschütze auf und stehen dann
in Marschtoloane lange untätig auf der
Streifte. Ta kommen Badenser vorbei,
Kanoniere vom ffusartillericregiment
?!r. i dem ich früher diente, Sie
führen die schweren Zehnzentimeicrgeschiitzc
bei sich, Plötzlich, ruft jemand meinen
Namen, Tie Stimme kommt mir bekannt
vor. Alle Wetter," sage ick. bist du's.
Wicbcrt Heinrich'" v.n," sagt er, ich
diene hier als Gespannführer." Zu mehr
Worten langt es nicht. Wirbt einmal zu
einem Knienacht, Die fahrende ilolonnc
verschwindet in bet Dunkel beil.
Lange staune ich, ?chr als einmal
muß ich nict fragen, ist diese Begattung
nicht ein Traum gewesen? Berge no
Täler komme nicht zusammen. Aber die
seelischen kommen zusammen, Es scheidet
sie niemand als der Tod.
Wir biege links ab, über ffeld und
Wiese, mitten in die Aeckcr hinein, In
einem großen Jlattoffelftüd wird Halt ge
macht, und in Biivakstcllung gegangen.
Wir Kanoniere können uns hinhauen und
ausruhen, aber die
haben viel mit
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Ich i,ve die Wahrer hcrrin.
den nnrubigcn Pferden zu tun. Um elf
Ubr kommt ba Zahlmeister und will
Löhtttingsappell abhalten. Aber wie an
schicken? Ei Tisch ist nirgends auszu
treiben, ein Ciuhl oder sonst ei Schgitiit
auch nicht. Eine Zeltbahn wird auf dem
Lden aukgrbreitet, der Zahlmeister legt
sich darauf und stellt Laterne. Kassette und
Tolobuch vor sich hin. Jeder, dessen
Namen ausgerufen ivird, !N,,ß hinzukrieecn
und sein,,, Mammon auf im Baucl,
liegend in Empfang nrhmeü. DaS giacht
uns n s!c:i vidi Spesj. Wir, kitteten in
in. ..i f:tl. üiach dcnt A fpeil gibt's mitten
in der ?,ait och strammen Dienst, Wir
, werden ausgeschult, in n Juller jiir die
' '4'serde ! bo!,
j Der Äcst t:x l'.'ci.tt rerläust sj-ii.ichn -,
toll, it.in Mensch i tiiii daran bjilcn,
sein Agc ziiMiachc. Vom Iiteinci Sllcjj
fallt ein l;ivi-r.r c'.uf; n 'h dem Kreit.
! Auch die sranäsische Vf rtil'erir ai;!wcrtrt;
ifcie itU'li.f.fu Mäiilct finfr fchii'Ct ,) sir.pfrn.
i Da Dorf 0 brennt, Xu;- givt
eilten feürlgk 3citi an den Himmel, und
dieser (ich, In iiderstrablt ur.i m ein ben
' ga!:sa':Z dicht und bi tauchtet Tzenen, wie
' si ivili'tr u,,d gkniesr fittil) v, dem
wllü-ti iiad'noi'iik.n sj'ci des Engländers
; wir.. ;j."aii' nicht uf'.ndrii irrtwii
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Kölle
von J)far Zvöhrle.
an ein Seitengewehr geheftet, und aus
Diesem Pappdeckel steht mit grobem Älan
siift geschrieben:
Hier liegen 28 Mann
und zwei Offiziere
vom Infanterieregiment ?io. ..
Auf den Blatten nebenan liegen in
langen Siechen deutsche Tornister, alle
ordentlich beisammen und hübsch ausge
richtet, wie man's von den Preukcn nicht
anders gewohnt ist. Diese Tornister ließen
gestern die Infanteristen liegen, bevor sie
den großen Sturm antraten. Bei einem
der Tornister liegt ein offenes Notizbuch,
in schwarzes Wachstuch eingebunden, mit
einem grelle roten Nand.
Neugierig blattete ich darin.
'
Nur zwei Blätter sind beschriebe, In
eiligen, nerdöscn Buchstaben steht da:
Au einem Aprillenmorgcn, noch eh' cs
Tag war, erwachte im Felde eine junge
Nrähe, fuhr ans und krächzte. Davon er
wachte die Srdc, rrmfcte nicht, ob ihr je
mand gerufen habe oder ob's ihr nur so
im Traum votgekommcn sei. Da rief die
Erde nach der '(Sonne. Die Connc rief:
Ich komme gleich", denn sie war noch un
gestrählt, unp sagte unterdessen zum
Monde: Geh du mal schnell hin, die Etde
hat mir gerufen!" Der Äcond sagte: Ich
gehe gleich." Weil er sich aber die Nase
noch nicht geputzt hatte, so sagte er zum
Himmel: (iieh du mal rasch hin, die Soinic
will was von mir, die Erde hat sie ge
rufen." Ta sagte der ' Himmel: 'Ich
! komme gleich", rief aber indctweilen det
Erde zu: weh du mal hin, der 'JJioiio
bat mir gerufen, die Sonne will was von
ihm." Da gähnte die Erde und hörte nicht
recht, was er sagte, brummte aber: Ich
komme gleich," rief indessen der Eonne zu:
Geh du mal hin, der Himmel will was
von mir. der Mond hat ihn gerufen. Tie
Tonne ßagte: gleich, 'gleich", rief indessen
dem Äkonde zu: Seh du mal hin, die
Erde will was von mir, der Himmel hat
sie gerufen," Darüber scbnorzte der Mond,
traute sich aber mäch, ,nctn zu lagen u
rief dem Himmel zu. Also daß diese (
I schichte kein Ende hätte, wenn nicht eben
j der Tag gekommen wäre, als cm steinet,
I nackter Be'nael, der er ist, und ihnen allen
'die Zunge herausgestreckt hätte: der Comie
j samt dem Monde und dem Himmel und
?dcr Erve. Tartiber zog die Erde ein
1 schiefes Äaul, der Himmel lachte, die
konnte bräunte und der Mond sagte im
Untergeben: wenn cr den Lausbuben ein
mal erwische, so wolle er ihm den Hintern
verschlaacn,"
Unterzeichnet ist die Geschichte mit S,
Rcinacher, Eanitätsmensch aus Etratz
bürg. Nun, ich denke, dieser Canitäisinensch
Rcinacher. dessen Geist ' trotz Blut, Tod
und Bernichtung 'noch Zeit gesunden hat,
einen so genialdarocken Purzelbaum zu
schlagen, wird zu den deutschen Dichtern
gehören, wenn einmal sein Ctctn ausgeht.
G,e Mittag fahren wir ein ordentli
ches tiid zurück und liegen ein paar
Stunden im Graben rechts von der
Straße. öS soll Wasser für die Pferde
geholt werden. Ich werde mit ein paar
ch'cann und einem Wasserwagen nach A . .
geschickt. Da ist der nächste Ort. so
viel wir auch suchn,,' und in soviel Höfe
wir auch nach Walter Kincinschmecken, wir
1 kriegen feines; allenthalben sind die Brun
nenstollen zugeworfen. Wir kehren t,
' verrichtetet Tinge zurück und erstatten
;drn Feldwebel Meldung. Der töberl:
Ich kann die verdammten Biggcr doch
', nicht verdursten und verrecken lassen!"
Da sagt der Obergefreite Joseph Yey
memn ans Heiligkreuz bei 5l.olmar: Ach
was. verdnrsten und verrecken brauchen
die Bigger nrch lange nieht, wir treten
einfach Locker in die Wiesen!"
Diesen Ausdruck habe ich noch nie ge
hört, erst durch die nachfolgende Arbeit
wird er mir klar. Wir graben mit den
Spaten an den tiefsten Stellen der Wie
seit Löcher, so tief, bis das Grundwaffer
kommt. Das Wasser sieht zwar schmutzig
und aruudig aus, aber es schmeckt gut.
Die oiäule schlagen mit den schweifen,
als sie es sehen und lecken die Lefze da
nach. ?)!itt!voch, Den ganzen Tag über lie'
gen wir untätig an 'der Ttrasieukreuzuug
! zeg,,n B . . . hin. Man Hort nicht meqr
soviel G.l'iel',en wie die Tage vochet, es
tönt ferne, zaghaft und gedämpft, wie
wenn Sünder spielen und Erbsen über
eine Trommel rollen lassen. Wir sagen
alle:' Denen drüben ist die Puste ausge
gangen. Die haben keine Lust meht im
Halse und verziehen sich. Der elfässifche
Braten war ihnen zu schars gesalzen.
Am Nachmittag ist Arpell i Waffen
und Stiefeln,
Donnerstag, Wir richten uns biwak
mäszig für längere? Bleiben ein, Tie
Zelte ' werde neu aufgebaut lind mit klei
ne Wassergraben umzogen. June füt
' tern wir mit so biel Stroh aus, als wir
! ,'nr austreiden können. Es ,.ib! richtige
Heimsierneftek, Im Walde nebenan wer
den die Laltiuen ansgehob.n,
Nachmittage, vor, drei bis fünf ltl)t ist
FuKdiensl und Bewegungsfpiel angesetzt.
Wir sind das Jüsteauffchlagen und das
! viele limlx'rlpufen nickt mehr gewohnt,
' und schwitzen wie die Birkenstämme im
i Jräbiabr, weim sie angeschnitten tvetden.
j Mitten i das Spiel hinein blast e
; ;um VlUriiilei, Treistig Zinnien später
j sucht die 'Zattrrie inanMilu reit, ste, dauert
Ober ''is acht Uhc cid, i'.o , ehe loir los
i bürfut.
Auf einmal heisch es: ..Die Achsclklap'
peil um'urel.n, ic de.st man leine l'i'uin
m.ra mehr sieht! Die Leute in den Ori
schste,, sollen iiie.it wissen, zu welchem
Reg''i:cnl und zu welcher Formate wir
i.'li,re!t!' Auch die ai'ienialt' 'Je'
:;: :rn t:td ;;'; ::!'"n'ii an den yle
s t-i: t'i-u. Pfftztti itiü lagcti ntiifsiii aus
a:vat;t loerd.n. Wo bitt? nicht gehl, lie
ben ..'t tindntchsichtiges Pe.pier darüber,
so das; nichts mehr zu Ilsen ist.
Der Weg, den wir nehmen, siihrt durch
oiele Waldstücke, die tot nnd schweigsam
daliegen wie liefige Ginge, biegen zwölf
Uhr in der Nacht komme wir nach Wit
telsheim. Tie Haubitzen bleiben vor dem
Dorfe stehen, von etwa zwanzig Mann
bcioacht. Die Ileberschiissigeu dürfen in
die Lrtschast hinein und steh Quartier
maeljeit. !)J(it der Bedienung meines
nitioiiswagens suche ich das rste, beste
Hang auf und klopfe. Es zeigt sich aber
niemand. Erst als wir mit dem olben
die Tür halb eingeschlagen haben, kommt
ein Äauer, der mehr Anast als Batet'
landsliebe hat, und leuchtet uns mit der
Ämpel ins V.sicht. Er fragt: 'Was wollt
ihr'.'"
Wir sagen: Wir wollen Quartier!"
Der Bauer jammert: Das geht nicht.
Ich habe bereits Teldalen hier. Wollt ihr
mich zum armen Mann fressen?" Ich be
komme eine Wut und gebe ihm zur Ant
wort: Zum Fressen wallen wir von euch
gar nichts, euer Mus ,,d euer,, Sauer
kohl keimt ihr euch selb, r in die Gurgel
stopfen. Wir wolleu schlafen. Macht
eure Scheuer frei! Fünf 'J.Vanii werden
schern noch drin Platz ljaoen!"
Aus diese grobe ilicde hin wird der
,
ir,nrififi'fT'f
w'w rfUli S
Cz
b'
v vr f 1
Wrty')!,
Wir woüli! Quitriier."
Bauer gattig und umgänglich. Er führt
uns sogar in die gute Stube. Die Frau
tischt Nilch,ui,d Brot aus, das letzte, was
sie noch geben kann. Sie bleibt bei uns
sitzen und sagt: Hier auf diesem Kanapee
und hier an diesem Tisch haben vor drei
Tagen die Franzosen getesten. Den gan
zcn Fußboden haben sie mir besehnudert
und verludert, die Saukerle. Ich bin
froh, daß sie tveg sind!"
Wir find müde, trinken die Milchge
schirre leer und lassen uns, fchonhalb im
(schlaf, in die Scheuer führen, eit St . .
find wir das erste Mal wieder unter Dach
und Fach. O ihr gesegneten Sttohhan
ien, ihr Betten ohne Tadel! Wir hauen
uns hin und schlafen den bleiern?!, Schlaf
der Götter Frankreichs.
Am Morgen bleibt uns ein wenig Zeit
zu einem griindlichenWafchen. Das ist auch
nötig; denn allen steht der Dteck schon
mächtig auf der Zigeunerhaut. Drei bis
vier Mal müsse ich' uns seifen, eh' sich
überhanpt ein wenig Seizaum zeigt, so dick
liegt der Speck auf der Schwarte.
Trab, trab! Es geht wieder los, von
St . . . über B . . , ach F . . , Von dort
aus schwenken wir ab. lassen die Land
strarze liegen und benutzen einen Feldweg
nach R ....
Es ist ungcinei heiß. Der Ttaub
brennt mörderlich im Halse; die Feldfla
schen sind leer, eiun hat mehr einen
Tropfen zum Sausen. Zu allem Elend
müssen wir. um die Pferde zu schonen,
absitzen ,und aus Zchustccs Rappen hin
ter den Fahrzeugen heriraben. Mit der
Zeit schlaucht das einen so, daß wir in die
Riemen und Oefen fassen, und uns halber
nachschleifen lassen, um nicht ziirückmdlei-
bcn. Wo .Obstbäume sind, die was tra
gcn, bleiben wir stehen und schütteln, was
von den Aesten herunter will. Das halb
reise Obst verschlingen wir mit Gier und
Leide '.hast.
U..terwegs hol! uns (Gott segne sie)
die Feldküche ein. Wir machen Halt und
hocken uns alle an den Wegbad nieder.
Aber kaum haben wir die .Keichgefchirre
ordentlich mit Palizeifingcrn gefüllt und
kaum haben wir die ersten siins Lösfei im
Leibc drunten, da kommt ci Motorrad
fahrer, meldet sich beim Hauptmann, und
eine Minute daraus erschallt der herrische,
alle Magenillusioueu zerstörende Klang
der Trompete und der barsche, rasche Be
fehl: An die Pferde!"
Wir müssen das schöne, gute Essen ins
Fcl werfen nnd aufsacken. - Wir flachen
nicht wenig beim Aufsitzen. Einer aber
Hai seinen Fraß nicht weggeworfen, son
dern behalten. Jetzt sitzt er neben mir ans
dem Wagen droben, hält das Kochgeschirr
zwischen den Knien und l'oss'lt wei
ter. Möge die Löelier im Wege no.1i so
tief und unberechenbar sei, der Schulirr
noch fc heimtückisch, da allis laiin den
gliialickien Esser nicht in seiiirr Gemüts
ruhe stören. Wir andern smanen il n alle
mit einem gewissen Neid zu. Bis wir
ach M . . . kommen, hat er trotz der hei
tigen Schliiigerveweaungen des Wagens
die aanze 'Mahlzeit Rumves ui,d S'.'.im-
pe aufgefressen. Sogar die
nnsaelectt!'
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Wir fahren dort zivisthen die Neben hin
ein und sehirren die Pferde aus. Ans
siins Uhr ist oll.'.ähliger Appell angefetzt.
Alles musz zur Ctelle sein, auch die Br
schen und Feldwebelfchreiber, die sich sür
gewöhnlich ach straften drücken, Es ist
aber nichts Besonderes los: nur die
! Kriegsartikel werden vorgelesen. Nachher
haben wir frei, Ter Haupnnaiin erlaubt
uns sogar, im Bache zu Kadett. Alle wer
fcn sich mit Freude in das Wasser. Nei
nein fallt aus, daß dem anderen die Lade
hose fehlt, .ltieg ist eben Urzustand und
bricht mancher Prüderie und ttenierlich
kei! das Genick. Ter Hauptmann betraeh
tet sieh von seinem $m,l aus eine Zeitlang
das betreibe und leplantsche. Dann
streicht er den buschigen Schnauzer und
sag! zum Leutnant:
Sehen Sie, mein Lieber, die Nacktheit
hat doeh einen Naehteil. Wer kann noch
unterscheiden, was Unteroffizier ti:.d was
gemeiner Marm ist? Es lebe die Tresse!"
Nach dieser Etichelrede zwinkert er vcr
gnügt mit den Anaen, tvendot die Stnt'
und reitet an einen anderen Platz.
Um halb neun Uhr, als wir hübsch k--hagljch
in den Quartieren sitzen und mit
den Äanernmädehen Blicke weehselnda
mit sie rot werden sollen im Gesicht, denn
das kleidet sie schön nnd steht ihnen gut
mm
ki,,
-ässwe
w a
-m
Der Bauer sagt: dns geht nicht.
an zu den blenden Schläfenhaare, bläst
es drauste Alarm, Wir müsse antrete
nnd uns marschfertig machen.
Juirz vor elf Ubr fahren wir weiter,
Jetzt räch! sich das Obst, das wir am
Morgen im Hunger nnd in der Unver
nnnft : von den Bäumen schüttelten,
Uff", sagt einer nach dem anderen, o,
ivic habe ich löaiichgrimmcn! Sind leine
Hoftmannötropskn da? Heilige Mutter
Gottes, wo bleibt der Sanitäter?" Die
seit Worten folgen Taten. Viele springen
ab und trotten zu Fuß nebenher, um sich
das Grimmen z vertreiben. Soweit man
die Straße zurückschalten kann, da fitzt
einer hinter einem Busch, dort einer,
Bicle find gar nicht mehr genierlich, fon
dern machen es wie der russische Marfchall
Siiwarow und bleiben glcieh auf der
Straße. Der Feldwebel hat seine liebe
Mühe und Not, die zurückgebliebenen :
Schäflcin wieder - zusammenzutreiben '
Zwei Unteroffiziere müssen hinter den. :
Schwamm hergehen und die Verzettelter,
sammeln. Sie fluchen über ihr neuarti '
aes Geschäft ganz gehörig. .
Den Rest der Nacht bleiben wir in
R . . . Die Pferde kommen in Stalln- j
gen. Die Geschütze bleiben ans der ,
Hauptstraße stehen. Wir Herren jiano. j
liiere aber lege die grauen Mäntel an ?
und schlagen uns eine neue Nacht um die i
Ohren.
Schon tu der Conntagssrühe stehen wii
in E . . . in der Echlcttftadtcr Clraßc. !
Der Magen meldet sich. Wir gehen auf!
die Streife und finden einen kleinen La- i
den 'n der Nahe, wo s um billiges Geld
zgrot. Käse und Schokolade gibt. Der
Kleinhändler glänzt vor Freude if weif; ;
sich nicht anders zu helfen, als daß er uns ,
Soldaten einen Bückling nach dem ande-
ren macht.
Als alles ansgegessen ist, kriegen wir i
Langeweile. Daher verlegen wir uns i
aufs Schwätzen und Sprückilopfen. Ei-'
ncr sagt (es ist die berüchtigte gute
Quelle"), wir kämen hier in C . . . ins l
Burgerauartier, Das nt aber nicht mehr
als ein frommer Wunsch. Es geht ichl
ins Omartier, sondern dem Güterbahuhof
zu. Hier tvetden wir eingeladen und nach
S . . . Zu rückbef ordert.
Am Abend kommen Ivir an, lieber
dem Ausladen läßt uns das freundliche
Weiler im Stich, Regen setzt ei. Binnen
einer Stunde iit an unserem Gewand lein
Faden mehr trocken. Die Haubitze wer
den auf die splunade geführt und bis
auf weiteres dort stehen gelassen. Wir
selber nehmen in der Kaserne Quartier,
bringen unsere Lumpen in Ordnung nnd
dürfen ausrillien.
Diene.!aq, den 1. Augan, Mit den
alten Hant'iyen, mit neuer 'Miinitio nnd
einem tirue Hauptmann an d.r Spitze
fahren wir nnch M . . . E- wird Quar
tier gemacht, ivir selten da die NaeM über
bleiben.
Ich inche die freie Zeit aus und schlen
dere ein wenig nach den neuen Forts
binau'. Aver ich komme nicbt weiter als
hj,.. , a frjlf Slacheldrahtumzäinuing.
Dort sieben zwei Posten tink jage mich
wieder die !l!cten hiininter. Unterwegs
.Moiiirntmit ein Gedicht ein:
m rt
j?. .:!"'
An einem Fort bin ieh vorbeigefchritten,
Wut lag's versteckt in Busch und Strauch.
Wohin auch meine Augen glitten,
Tie blieben hängen wie ein !ttanch.
Ganz friedlieh schien das F,:ld zu liegen,
Behäbig lachte das Gewann.
Landkinlvärts rollten mit Bergniigen
Tie blanken Nädlein einer Bahn.
Ein Heller Pfiff reißt mich vom Träumen;
Lange Nolonnen anreiten im Trab,
Das Forttor schlingt sie ohne Säumen
Gierig wie Trank und Nahrung hinab.
Was diese Juhrkolonnen bringen,
Ist tüchtige Granatensaat.
Was diese Erdbchälter schlingen,
Kracht eines Tages auf zur Tat.
Es wird ein Schlackitenmorgen steigen,
die Angst wirb durch die Lända gehn,
dann wird dies Fort nicht länger schweigen
unö tatenlos im Dunkel netzn.
Heran. Herr Feind, peitsch' deine Scharen,
peitsch' sie mit eiserner Gewalt!
Hier wird dein Gluck in Scherben fahtc.
hier liegt der Tod im Hinterhalt!
Ich sage diese Strophen laut vor mich
hin. Tie Epatzen auf den Zwetschen
bäumen höre mit Zwitschern aus und
fliegen davon. Ich schaue ihren Flügel
schlagen nach und muß über mich selber
lachen. Eine Szene fällt mir ein, die ich
einmal in Basel ans dem Marktplatz sah.
Tort bellte ein Hund seinen eigene
Schatten an und hörte mit der Hienlerei
nicht eher auf, als bis ihm ein dicker Fuhr
mann einen Tritt in die Weiche gab. Ta
rannte cr davon um die Ecke.
Was sind tvir Menschen doch für
närrische Kerle!
Frühmorgens fahren wir von M. nach
L. Auf den Straßen, in den Ortschaften,
wo irgendwo Platz und Raum ist und eine
Uebersicht bietet.' herrscht militäristhcs
Leben. Feldgrau heißt die Losung dieser
(stunden.
Gefangene werden eingebracht; müde'
und vergelstert schauen sie au, -tie
Bahcrn lachen vergnügt: Mit solchen
Krautstauden werden wir schon fertig, da
ist uns keine Angst um das Salz!" Vor
L. gehen wir hübsch gemächlich in Stellung
und sanken siins Schüsse nach W. hinüber.
Dort soll noch ein Trupp Franzosen hocken,
Meldung wird durch gegeben, die Fran
zosen seien im Weichen. Hei, schon ist
aufgeprotzt! Im 'schärfsten Trabe fahren
ir W. zu, gehen kurz vor der Ortschaft
in Stellung und feuern von dort aus, bis
es dunkel wird. Der neue Haupkmann
macht ein befriedigtes Geficht. Bon der
Division ist ihm gemeldet worden, unser
Feuer hätte eine feindliche Artilleriekolonne
! vernichtet. Geschütze und Munitionsmagen
j werden hinter einem Gehöft in Deckung
! gebracht.
Such dir einen Platz, soldat, wo vu
schlafen kannst!
Donnerstag, Die Batterie fährt in die
alte Stellung' und wütet weiter. Von der
Protzensammelstelle aus kann man den
Weg der große Granaten, ihren unheiin
lichen Sckwimg genau verfolgen. Ge
krümmt wie der Rücken eines Tigers, der
zum Sprung ansetzt, sieht die Bah aus,
die das Geschoß beschreibt. Es liegt un
endlich viel Heimtücke in dieser Linie,
Unversehens fällt ein französischer Tref
fer in unsere gut maskierte Batterie; keiner
weiß woher. Es kracht fürchterlich. Bis
zu uns herüber spüren wir den Luftzug,
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Tort stellen zwei Pusten und
Treck und Ranch fliegt auf, Splitter des
steinigen Bodens spritzen. Einer der ge
schützsührenden Obergefreitcn muß wegen
Verwundung aussetzen; ein Sprengstück
hat ihm die linke Wade abgeschlagen. An
seine Stelle werde ich vorgeholt ans dritte
Geschütz. Ich bekomme Herzklopfen. Der
Dienst am Geschütz ist mir ungewohnt, ich
muß mich erst wieder einleben. In den
Obren saust und braust es. Vor den
Äugen flimmert es. Die dünnen Teil
striche aus der Nviiinsplatte des Fertirohr
aufsaichs erscheinen unter er Ltioe wie
dicke, nsörmlicke Meulen. Herrgott, wo
sind die Zahlen'' Kann ich denn keine
Ziffern mehr lese? Ick, schreie Gut!"
und trete vom 'Aufsatz weg aus der Rad
spur. Kanonier 2 hakt die Abzugsschnur
ein. Der Zugüilirer ruft: Feuer!" Die
Sckmur strafst sieh, der Hebel schlägt zu
rück, der S.tchiaruilzen schnellt vor, das
Feuer spritzt, der Schuß knallt hiiians.
Mit dies i m ersten Knall, dicht am Ge
schütz erlebt, ist auch alle Befangenheit und
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der letzte Rest von fkaimnensieber tveg.
AIS od ein Vorhang vor dem Gemüte vu
rissen sei, frei, ungehemmt liegt die Seele
und gibt dem Körper die Möglichkeit, sein
Leben für sich zu leben.
Schusz folgt aus Schuß. Die Schreie
der Granaten durchschneiden die Lust. Die
Batterie ist zu einem tobenden Vulkan ge
worden, zu einem Berge, der Lärm, Aer
derben und Tod aussenoet und keinen an
deren Zweck und Wunsch hat, als die Kraft
Frankreichs zu begraben.
Mitten im schönsten Schießen gibt'L
Verwirrung. Lange Reihen von Feld
artlllerieprotzen kommen im Galopp zurück.
Ein Fahrer schreit: Rettet euch, das &c
secht ist verloren!" Sein Ncbenreiter haut
ihm eine aus den Mund, daß daö Blut
Neyießt. Wir stützen. Auch 5taoallerit
flutet tn Ich Wogen rückwärts. Das
Feuer der Infanterie schwillt zu der
dächtiger Stärke.
Unser Hauptmann kommt von der vor
geschobenen Beobachtungsstelle hereinge
ritten und befiehlt: StellungsweMel
ach links!" Der Befehl wird unverzüglich
an oic Protzensammelstelle Wetter gegeben.
Die Fahrzeuge setzen sich 'nell in Bewe
gung, können aber bei dem großen Gc
dränge, das allenthalben herrscht, nur
mühsam vorwärts. Nur der metallenen
Stimme deö Hauptmannes ist es zu dan
ken, daß sie überhaupt heran kommen.
Er macht mit guten nnd bösen Worte
den Weg frei. In Hast und Knast wird
die Munition znriickgeladen und riusge
protzt. Vorbildlich ist die Ruhe des Haupt
manns. Kein Falschen zuckt in feinem
tierwetterten Geficht, trotzdem er besser als
unsereins weiß: alles steht auf des Messers
Schneide; die nächste Minute kann den
Untergang bringen,
Im Galopp sprengen wir zurück, borait
zwei berittene Unteroffiziere, .die den Weg
freihalten. Als wir über den ziemlich tie
fcn Straßengraben hinübcrfetzen, geht
rifchdirafchdi die Prohendeichfel meines
Geschützes hcch, Kanonier 3, 4 und I tu
gclir vom Rücksitz der Protze herunter. Ich
höre schon im Geiste das Krachen ihrer
Knochen, wenn die schweren Räder über
ihre Glieder hinweggehen, und bin den
Bruchteil einer Sekunde darüber erstaunt,
daß es ausbleibt. Ich kehre miel, um. Ta
kommen die drei schon nachgehunken und
brüllen, wir sollen halten. Die Fahrer
tun's. Unser Gefehütz fällt aus, das vierte
rasselt an ihm vorüber. Die abgestürzten
Kanoniere sitzen aus und halten sieh fest.
Die Fahrer hauen wie toll auf die Gäule
ein, vorwärts, den anderen nach! Ich be
schaue mir während des Fahrcns die Ab
gestürzten. Einer ist gänzlich heil geblie
den; dem zweiten hat es die Konserven
buchsen und die Zwiebackpäckchen im Brot
beutel zerquetscht und ihm die Säbcltafche
heruntergerissen, das Seitengewehr ist
flöten; dem dritten hat es ein Stück, ttoin
Ohrlappen abgefahren. Das Blut tropft
ihm aus den Rock und Kragen. Es tropft
mit einer Beharrlichkeit wie Wasser aus
einem undichten Lcitungshahn. Der die
dere Badenser läßt es ruhig tropfen und
sagt einmal über das andere: Schwein
luxfj der Mensch haben! Morösfchwein!"
Nachdem wir einige hundert Meter wci
ter talabwärts gesprengt sind, kommen
neue Befehle. Die Stimmen der Ossi
ziere sehallcn anfeuernd über die Scharen
der Soldaten hin, die müden Knochen rei
ßen sich ein letztesmal zusammen. Glanz
Vr" -
jagen mich die Nebeu hinunter.
kommt in die Augen, und aus dein Ni!ck
zug wird durch ein einziges Wort ein
neues aber diesmal unaufhaltsames Vor
wärtsdringeu.
Wir fahren vor bis nach N. und neh
irten von dort ans den Ausgang von
Eh. unter Feuer. Das Torf steckt bis un
ter die Dächer doller Franzosen. T!
werden sich nicht wenig wundern, wenn sie
unvermutet unseren scharfen Senf in die
Nase bekommen!
(Fortsetzung Mat.1
Iit Moskau wird demnächst eine
Tolstoi-Enzyklopädie erscheinen, die in
zwanzig Bänden Tolstois sämmtliche Ge
danken, nach Stichwortcn geordnet, ei;l
hält. Die Inhaltsübersicht des Werkes,
die allein einen Band umfassen wird, st,
so angeordnet, daß man schnell unter be
liebiai'n Stichworten alle Meinungen und
Ansichten Tolstois finden kann. Nicht
weniger als 2'M Tolsloi-Zitate wird das
Werk enthalten.
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