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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 25, 1915)
f .ftsäl f lgf!4 Omh ItiiUt Die (ro(ic Schlilchl Bei 4'd Attsftc unh vnu?. f.''. ffrtHöftH r.u,wr W . r s ? . . t 1 " "j- ';i ""nnrn I I T r mr "r ' - 1 i i , r f ' f , V7un '7 - ' z ... t , l ! 1 v k I I ' h ."- , . Y p M- vw l'.'k .NV'H .,") !')'.' PiirJ.lnimrf.üf int.iMt IVffri' (Hu 3''if K'IK'M vm mh l;fU"mMiillt ffulLbr (triivtt miK'r pliHJ Jilij'i'ts.H lM( N.'skf!,. Ptl MitH.KU lulmrf um Cvinnrf, !t?mi'!f, jrn.tyj mi f fre!l-.,,f('f. T) 1 ! f f ifilff.Tl C-ff an " ni. I. h, b't ?' b'S ftf t:n , '" rl am i ' - t t I tvn m!i E'm O 'irr-.H !,!,!, 1i' g 'v ! , !' f.-l l'-.l " 'v f t-i'vu tV'fffcifii t;i "!'!' f. ;ltj t"t L ; b'II k kl p'kz'NdeN '?',!". f-it'g Kt'.'ff'N. Cl sj'I f..f li'-ll a'l4fl. N.''N f !!Ü!'lt ft Nt V ü'Kffil fti'SM iil j'iHntlVf :! n':!;'ii ,,r!,,I.N Ick. t"U dem Nüsik', fir ffl'H b Tfif C tclZüNg nack, (V.i u ti Atlik Ifti Kgis li iitif bin Nüd ci'-'üS'i'ft, M ittf Strht'Nirg untftl't.i.1), VUw viotS ur.i t üb fl'vi fl:iu,i'!t in 1 1 n f r r f 11 Wüten je ein ?',,ln!!kn, fe Kommnn beute nn bei ;vtjf. mit H,rak.nia!en (j'flfn Flankt ii "B !Ji dosen bcr Jr.itt.v'!' rot. : am 'JJ.Vt&Mi bei M. Mal bis li'wtff rnbf SifKfnIjunbftt'bfl fkiniosi fhN Regiment 11 i mit ihren 6 Wascht ncnwehren tv iWeiff.'ii streckten, Mief' Ikn fi an ben tylmülxtjüivn bet Sieget bi(tlbf Nummet, bie fit am Kragen ttu gen. Der tapfere töbtlich cuiminbttt JTcm mtmbtut unb in Major bei ftamöfifchen lJUpimtnl fonbtn if)t( letzte 3iicheflatt im Friebhof bfä betilfchfn Truppentheil mit ttn unltt ben bcibifchen selben. Weiter südlich genügte bis eigene Kraft b bort, stehcnben bcutschki, Truppen nicht, um bis eingebrungcnen Massen bei Zn'indes ziirückzudrückcn. Tort musjie bie berste Führung ihre Reserven einsetzen. Sorgfattigste Borbereihmg be8 Hier im französischen Kohlenrevier bichkn Bahn nctzes gestattete ihre schnelle Verschiebung. Bereits um bie Mittagsstunde txs !). Mai nahm ein sächsische! Jägerbataillon bie Badener ouf bei Lorettohöhe auf, bähe rische Jager verstärkten bi schivache Be satzung von Souchez. Am Abenb stauben mehrere JnfanlerieRegimcnter in bcr Ge genb südlich Lns zur Verfügung, wci tere Regimenter führte Zug auf Zug heran. Die Straßen , waren bebeckt von bcrit tenen Truppen, Kolonnen und Trains der bisher in Reserve stehenden Truppenlörper. Bis zum Mittag des 10. Mai tonnte der Oberbefehlshaber alle im Armeebereich verfügbaren Truppen dort vereinigen. Ein frisches Armeekorps etwa hatte er zur Hand. Das möchte wohl viel scheinen; winzig genug war aber diese Verstärkung gegenüber bei feindlichen Uebermacht. Und wie im deutschen Heere es stets als vor nehmste Pflicht galt, den Kameraden zur Seite zu stehen, so sandten bie kommandi renben Generale der nicht affgegrisfenen Nachbararmeekorps aus freien Stucken ihre, bei den breiten Fronten nur recht spärlichen Reserven bereitwilligst an die bedrohten Stellen. Alles zu vereinigen, um mit einem gro ßen Schlag den eingedrungenen Feind hinauszuwerfen, dieser Gedanke lag nahe. Die Wirklichkeit verbot seine Ausführung. War auch der Feind zwischen Souchez und Neuville an den Höhen 119, 14 und den Waldrändern südlich davon zum Stehen gebracht, so hätten vielleicht die schwachen bayerischen Truppen hier einem neuen gro ßen Angriff nicht widerstehen können. Sie bedurften der Unterstützung. Schon am späten Abend des 9. Mai schoben sich bie eisten Regimenter in ihre Linie ein. Sie begnügten sich nicht, sie zu halten und zu verstärken. Süböstlich Sou chez streicht eine tief eingcschnittcne Mulde nach Süden, zwischen dem Rücken, auf bem unsere Schützen lagen, unb ber Hos,, beten südlichsten Ausläufer der Kirchhof des Dorfes krönt. Artilleriemulde hieß sie in unseren Stcllungskarten. Hier standen noch einige bayerische Feldgeschütze Und zwei schwere Fcldhaubitzen, die der Feind iiberrannt hatte, aber nicht hatte zurück führen können. Bayern und Elsafz-Lothringer gingen von Givcnchy aus vor, bis in die Mulde warfen sie den Feind zurück. Schon sind die Geschütze zwischen beiden Linien. Hef tige Einzcltämpfe entspinnen sich um sie in der Nacht und am nächsten Bormittag. Immer wieder versuchen bie Unseren bie Geschütze zu nehmen, ein Tapferer nach dem anberen fällt unter bem Feuer von Maschinengewehren, bie der Feind eigens zum Schutz ber erhofften B,ute aufge stellt hat. Den Franzosen gelingt es aber ebensowenig, bie Geschütze in Sicherheit zu brngen. Die schweren Haubitzen .veran kern sie mit Eisenkctten, die bis in ihren ' westlich der Mulde gelegenen Graben zu rllckgespannt sinb. ToS Schicksal will es. daß ben Söhnen des Reichslands, bie so wacker ihre Pflicht für ihren Kaiser und ihre Heimath thun, ein Fremdenrcgiment ber marokkanischen Division gegenüber steht, das mit fast völliger Vernichtung ben Lohn ber Vaterlandslosen erntet. ' Weitn südlich, in Neuville unb nörd lich davon tragen Kulissen, Lothringer und Westfalen bie bayerische Linie weiter bot- So hat der Einsatz dieser wenigen Ne gimenter nicht nur unsere Linie der gro ßen Einbruchöstelle gegenüber gefestigt, fondern die Franzosen verhindert, am 10. Mai hier den Angriff im großen Maße zu erneuern. Nur bei Neuville griffen sie mit kleineren Abtheilungen immer wieber erfolglos an. wäkcend südlich bes Dorfes büs in seinen Gräben von West, Norb und Süd umfaßte bayerische Regiment, von feindlichem Artillerkfeuer unb Mi sienmürfcn überschüttet, im erbitterten Rahkampf mit der ftindlichcn Infanterie ftme Stellung hielt. Von bort bis zur Scarpe g'traüken sich nach der blutigen L.'Kre vom Tage vorher das 17. fran z'.'7ische Armeekorps und bie 19. Jnfan k-ric-T'iris'on am 30. ..'!ai nicht anzugrei fen, Aedrohücher erschien bie Loge an bei f f f "i ,'' I !" 's 1- I' b',, ii'H-H. f ' b'' ni !, f't .in.i"!ff (' ,if ",''b,v'"I sz i'l ?,',?'!', I:( H Hir'j ?, iv-n ir.it, fffi j'.'Mt In b'n jiti.f n l'i'k (Mt,üvi !.i b t i , -, j,.,t ?'"k.k'k fiifft,f b-f H..'-e ,,-.,'.' r i fj '?!!!)! ntz ttzft,y li u fv 3.1,1' nist bief'-n rj;f jN!,HÜ,s!, t.'j 'j;.if;i f':tl ijr.-f" Üti.!9n!i. Ati fl-it ?!,,,s,,ml!,'g b'S 1' f f t fl.'jkf 7li!l,r;.s,ek ;if di'ken GUr.)tn ha, tii-! ein !.'(:!' jnf.inlrtie -Riiirenl ut H::!ets!iiH)i(i b:f Si'.iNiut in b'n ge vi!uli:it AHch;ult ein. Dem fiibl'ch 2ü',ib k.'inwanbir'nben Wenetat sUitSen bjhet mit mehr zwei fti ti-'jti". ;. . , "S - '1'! - s r. , vjv m ff ' i 2 z ;M,iV;t ' ' z ' . ) - f t t . H , - !'!.-',. ' fl ') ! I- t f: ; f) k 1 ( '1 1 !' !l (5 if'NfH Hüf'f i l'il i'-fl "''i. . . , r f. - '--r- -i ' ' i ' . """'.- . . & , ' - - . . ...I . -. ,., ,. ZlRSTQRTE BAUfiMÄUSR Kirtird fche Infanterie-Regimenter zur Verfü gung, mit bcnen er am Abend zwichcn dem Dorf und Neuville anzugreifen Be fehl erhielt. Artillerie bereitete den An griff vor. Ihr Aufmarsch an ber inzig möglichen Stellung beiberseits Vimy konn te der französischen Luftausklärung nicht verborgen bleiben, der Einsatz ber Beobach tungsstellen in bie Jnfanterielinicn nicht ohne beträchtliche Verluste abgehen. Unb doch war es eine Lust für bie Truppe, heraus aus bcr Einförmigkeit bcr Stel lungsschlacht zu kommen und auffahren zu können, beinahe wie man es in ber Herbst Feldschlacht gethan, für die Sommerfeld schlachten erhoffte. Da ertrug man leicht Verluste an Mann, Roß und Geräth. Um 7 Uhr brach der Angriff los, die frischen Regimenter, ein württembcrgisches von Givcnchy aus, ein sächsisches über Höhe 14 mitten zwischen den im Gefecht stehen den Theilen. Ueber die feindwärts ab fallenden Hänge galt es vorzustürmen ge gen di feindliche Infanterie, die jich in unseren vorderen Stellungen und rn neu angelegten Gräben einzurichten mehr als 24 Stunden Zeit gehabt hatte, gegen die gewaltige feindliche Artillerie, deren hier eingclebte Feuerleiter jeden Baumstumpf, jeden Erdaufwurf besser kannten als auf einem jahrelang gewohnten Schießplatz. Ein Feuersturm empfängt daher unsere Schützenwellen. Hier und dort reißt er Lücken in die Tapferen. Aber jeder weiß, daß es gilt, in jedem einzelnen lebt nur der Drang an den Feind. Und es geht! Aus Souchez heraus, unterstützt von den von Givcnchy her stürmenden Württem bergern, nehmen bayerische Jäger ben Kirchhof, ber bas Torf beherrscht. Weiter südlich in bie Artilleriemulde stoßen Bayern. Württembergs und Elsaß-Loth ringet, mitten unter den Schützen die Ka noniere. Tet erste will jeder sein, die Waffe, die ihm sein Kriegsherr ander traut, die überlegene Kraft ihm entriß, wieder zu gewinnen. Diesmal gelingt's! Uäser sind die Kanonen, unser die ange ketteten schweren Haubitzen. Und westlich der Mulde gräbt sich die zersetzte Schützen linie ein. hinter sich bie überrannte erste französisch Linie lassend. Bot hier die tiefe Mulde einigen Feuer schuh, so fehlte er weiter südlich, wo die Sachsen vordrangen. Mit schweren Ver lüften nur konnte das tapfere Regiment die Höhe 123 stürmen und halten. Ihr zum Schutz, unserer Artilleriebeobachter nothwendigel Besitz lohnte die Opfer. Auch i Neuville bringt bet Kampf Mann gegen Mann, Haus um Haus uns Gewinn. Vor allem aber hat unser An griff am Abenb des 10. Mai den Iran zosen gezeigt, bah wir nicht gewillt waren, ihre Angriffe in ber Vertheidigung zu er dulden, sondern daß die an Zahl so schwache Truppe sich nicht scheute, selbst anzugreifen. Die Eigenschaft, die den Sieg im Kriege verbürgt, den eisernen Willen, unsere Fuh rer und Aiuppe hatten sie bewiesen. Die nächste Sorge der Führung bildete Earency. Fast einer Insel gleich, um brandet von wilder, an den Gestaden fres sender See, lag dieses Dorf vor ynferer Front. Auf bei Lorettohöhe zwar er I ."' - ' "V . I ' ' . 1 . r 1 I 1 f , . v f i 1 t ' .'S " .'"." Z t . 1-. . '"".. V 4 I - ' . - ' t U - l ' ' 1 . - . - ,..., A .t i ... , . . v. . . .... WJi ,.'... ,v--.r. , v.,. .... . , ... ... .. I V j - A ' ( fi'A' :; r - t V ' J ' ff, i ' ' ' 7 ä ' ff ; A i , ' I , . . i ' 'X :: - .i ui 4 1 i i ' s f ? ii i i n ir , 1 . 4 . f it. ".' : - i j 1 f I t pS ftlfrT ' .T,f, 'V ihflhk ', "T" v-v--' :-k -. v y t XrteXl .?AJ -Cv :W .'vIV '..-v' ; -lV". , .." - " ,s . . '.-'; fcr.--,,.. i-to; i itls,- , ,., nHilttW! iUfJu..!! .iirnt-'lir Wll II in Sl ,. ... , . """ öt" il rtuOUAI ' W i Trl V j -! ii , , ,' 1 ' "v ' l- 'v' feff ' ; " ir s - . vV-.'.? v I i'S 'X i ' . Vv - . , v, 1 -.viv- ,. . ; 'AiV ' ; kx". ' . . . ,x ; i '- ... .. : V -ti A 'ü'i ' : ' ' " " s ...... . d ..V . ' ' V ; - i 'A . .5' : ' i . . . fa" ' K -, - ' 4oc fi'M - t r , M X'?. .0 i nr 1 I I f I " A . t ,1 " w 'ö- Z . 4 vi 'TsMtrm'., : KteiGfl" 1. . '- . K X ' v - . ' - ' , -;v. - FROiT 61 NVVECHAPetlE reichte der Einsatz der Sachsen Erfolge. Einige Gräben nahmen sie zurück. Am Morgen des 11. befreiten sie dadurch die badische Kompagnie, die seit zwer Tagen, rings vom Feinde umschlossen, unter schwersten Verlusten und Entbehrungen ihre Stellung gehalten hatte. Als ein ziges Getränk hatte sie das Kühlwasser bcr Maschinengewehre venlltzen können, ba auf der kalkigen Höhe Brunnen fehlten. Südlich der Lorettohöhe gelang es an demselben Bormittag badijchen Grenadie ren, Moulon Malon und die beiden dort am 9. Mai von den Franzosen genomme nen Fcldkanonen zurückzuerobern. Doch eine gesicherte Verbindung zwischen Ca rency und souchez war damit noch nicht erreicht. Auf der Höhe westlich des Kirch Hofs Souchez weiter vorzudringen, war nicht geglückt. Die Frage, ob Carency geräumt werben solle, konnte gestellt werden. Die Antwort fiel dem Soldaten leicht, dem Menschen schwer. Das Opfer der tapferen Besatzung war nothwendig. Denn solange wir den Ort hielten,' verzögerten wir bas Vor wärtskommen bes Feindes' und nahmen ihm schwere Blutopfer ab. Das aber war hier unser Gefechtszweck. Durch den Einsatz weiterer Kräfte die Verbinbung borthin zu verbessern, war die Absicht. Sie konnte nicht zur Ausführung gelangen, da am 11. Mai Nachmittags wieder große französische Angriffe erfolg ten. Nach heftigster Beschießung durch Artillerie griffen di 17.-französische In-fanterie-Division und Theile ber 58. zwi schen ber Straße Hulluch-Vermclles und Lens ?)!azingarbe in bzciter Front an? ben fordcrsten Wellen folgten dichte Ko können. Vor unseren Hindernissen bra chcn sie im Feuer unserer Geschütze und Gewehre zusammen. Noch einmal erneu erten frische Truppen in gleicher Form den Versuch, nur um ebenso zu scheitern. Tos französische Regiment 125 ist erlcbigt" konnten die Badener melde. Gefangene des 9. französischen Armeekorps, die spä ter gemacht wurden, gaben an, daß die 17. JnfanterieDivision an diesem Tage 6000 Mann hat liegen lassen. Auch auf der Lorettohöhe setzte bas französische 21. Armeekorps zum Angriff an. Er brach zusammen. Am gewaltig sten tobte jeboch bie Schlacht am 11. Mai Nachmittags südlich von Carency. Zwi schen diesem Dorf und bcr Scarpe ein heülich vorzubrechen, WfXtH Absicht bes Feindes. Schwerstes ?Ztttl!erkfeuer aus allen Geschützen leitete s,eein. Doch burch bie Wand von Rauch und Feuer hindurch sah unsere Artillerie aus dem Wäldchen südlich Carency und aus den Trümmern von La Targette bie Massen vorbrechcn. Unter ben Garben unserer Schrapnells zcr stob die fttinjvsische 77. Division und was von der marokkanischen Division noch mit ancciss. Was hier Kanone und Haubitze leisteten, das siel von Roclincourt noch Süden dem Gewehr zu. Trotzdem das 17. und 1. Armeekorps in dichten Scha ren bis an bie burch bas französische Ar tillericfeuer' stark zerstörten Hindernisse herankam, trotzdem bie bayerische Graben Besatzung burch bie Beschießung stark ge litten hUtc, sanken die ftürmenben Regi -; ws : " ' , ö. , - ' V , ' ' i )V 8 - '! ,' , o - p "C 5f 5 , " 4 v' A- rn "t- it-H - --x D ÄJftfrj. vCwS'vfts U V v ? 2' . 1 I . I I V ' -i-.v4 K U - it VVÄlt XV f? . T-e QifnuM uuirtiir zfw. menter vor unserer Linie niedergemäht zu Boden, ohne rgendwo einzudringen. Einzig und cllein bei und südlich Neu ville, wo man schon in ngster Gefechts berührung stand, kam es zu Nahkämpfen. Sechs französische schwere Minenwerfer Jcuerten in diesem Orte seit dem frühen Norgen schon auf die von uns besetzten Häusergruppen; nichts diesem gewaltigen Nahkampfmittel Gleichwerthiges hatten wir an dieser Stelle entgegenzusetzen. Da sieht in dem durch uns wieder gewonnenen Ortstheil der Adjutant eines thüringischen Bataillons, ein Reserveoffizier der Feld artillerie, eine bayerische Feldkanone. Am 9. Mai hatten die Kanoniere sie verlassen müssen, Verschluß und Munition aber vor her versteckt. Auch diese findet der Ossi zier. Mit zwei Infanteristen bedient er auf das wirksamste diese Feuerwasfe im Häuserkampf, mit ihr tritt er auch dem Nachmittagsangriff entgegen. In Neu ville selbst kann der Angriff zu keinen großen Ergebnissen führen. Ob das eine oder das andere Haus mehr dem Feind zufällt, das entscheidet keine Schlacht. Aber aus dem Dorf heraus gegen Thelus möch ten bie Franzosen vordringen. Hier liegt 20 Meter östlich Neuville der Kirchhof, mit Mauern umgeben in freiem Feld. Achtzig Mann des anhaltischen Bataillons, das hier kämpft, halten ihn besetzt. Gegen 3 Uhr Nachmittags sehen sie südlich Neu ville starke vierglicdrige Schützenlinien, denen dicht auf Unterstützungen folgen, vorgehen. Unser Feuer weist den Feind ab. Noch nicht 4 Uhr ist es, ba greift von Slldwesten Infanterie an. und auf der Straße aus Neuville heraus brechen Tur kos hervor mit Handgranaten. Im ra schen Laufrollen sie die kurze Strecke zu rücklegen und ben Vertheidiger überrennen. Kaltblütig schießen unsere Musketiere die Feinde nieder. Die sehen,- so geht es nicht. Man muß andere Mittel holen. Artillerie und Minenwerfer setzen ein, Grabsteine splittern, Kreuze, Kränze und Särge wer den zerrissen, die Besatzung fast vernichtet. Um j7 Uhr Abends beschließt der Kom pagnicführer den Rückzug. Nicht weit geht es, nur gerade aus der Geschoßgarbe her aus. Freiwillig aber bleiben ein Unter offizlcr und zwei ÄlZann zurück, um in der Wcstspitze bes Kirchhofes mit Handgrana ten die Kameraden zu decken und für sie Zeit zum Eingraben zu gewinnen. Tann erst kann der Feind nachdringen, um einer neuen lebenden Mauer gegenüberzustehen. Im Labyrinth sind noch dieselben Trust pen, bie bort am 9. Mai gekämpft haben. Auch sik haben nur mehr eine bei Tag nicht gangbare Verbindung nach rückwärts. Wie es bei Neuville steht, ahnen sie nicht. Sie schen bort nur Rauchschwaden und Flammen. Ob wir das Dorf besitzen oder ber Feind, ist ihnen nicht bekannt; ob sie im Osten schon abezeschnitten sind, sie wis sen es nicht. Von allen Seiten hageln Granaten, Minen, Jnfanteriegeschosse in die Trümmer, die einst ihre Gräben wa- ren. Von West. Nord und Sud versuchen die Franzosen vorzubringen. Das Regi ment hält aus und erfährt am Abend, daß der große feinbliche Angriff abgeschlagen ist, daß die Kameraden auch gehalten ha ben. .r, xu . " Hl v So war an diesem Tinslag, einem Herr lichen, warmen Somincrnachmitlage, bet zweite gewaltige Ansturm der Franzosen zusammengebrochen. WaS sie gewollt, er geil" ein Befehl, den ein östlich Grenay ge fangen Offizier bei sich trug. Hiernach rechnete General Joffre unbedingt damit, daß am heutigen Tage Loos, am folgenden Freitag die große Kohlenstadt LenS in die Hände seines linken Flügels fallen müsse. Die Abendmeldungen dürften den franzö fischen Oberbefehlshaber etwas enttäuscht fyikn. Statt ber Nachricht eines Erfol gcs werden sie die Kunde enthalten h,ben, daß die französischen Truppen zu einem großen einheitlichen Angriff für bie nächste Zeit überhaupt unfähig seien. Daher finden wir in den folgenden 14 Tagen eigentlich nur mehr an zwei Stellen Kämpfe, in der Gegend der Lorettohöhe und bei Neuville. Aber was die Schlacht damit an Aus dehnung eingebüßt hatte, das verlor sie durchaus nicht an Heftigkeit. Immer wie der vermochten die Franzofen aus biesen , schmalen Fronten neue, theils ganz sri fche, theils lange ausgeruhte Kräfte heran zuziehen. Zum ersten Male traten in bie sen Kämpfen bas III. französische Armee, korps, bie 53. unb 55. Infanterie-Division uns hier gegenüber. Zwar trafen auch auf beutscher Seite einige Verstärkungen ein, doch weder Infanterie noch Artillerie konnte sich an Zahl mit dem. Gegner mes sen. Diese zählte außerdem beim Feinde besonders viele schwere Kaliber und wurde durch eine anfänglich weitüberlcgene Luft aufklärung unterstützt. Trotz größtem Schneid vermochten unsere Flieger mit den vorerst zü Gebote stehenden Maschinen den schwer bewaffneten Kampfflugzeugen ber Franzosen nicht glcichwcrthig entgcgenzu treten. Die Kämpfe im einzelnen zu schildern, ist hier nicht der Platz. In ben Regiments gefchichtcn ber betheiligten Truppen wer, den diese Tage eine Glanzzeit des Helden thums und der Entsagung sein. Gerade hier zeigte der einzelne, was er werth war, Ein Leutnants und Soldatenkrieg spielte sich in den Gräben und Ruinen ab. Vergeblich versuchte man am 12. Mai die Verbindung mit Carency zu verbessern. Moulin Malon, das die Franzosen wieder gewonnen haben, wird am Morgen uneut erobert; aber ein Angriff bäuerischer Ja ger am Abend vom Kirchhof Souchez aus auf dem Höhenrande mißlingt. Und zu dieser Zeit erfüllt sich das Schicksal der tapferen Vertheidiger von Carency. Noch einmal hat in der Nacht vorher nicderrheinische Landwehr sie mit einiger Verpflegung und Munition ver sehen, dann aber ist der Feind auf der Höhe 125 nördlich des Dorfes durchge krochen. Einige Häusergruppen sind in seiner Hand. Bei Einbruch der Dunkel heit dringen von Osten Zuaven ein unb reichen ben Sturmkolonncn der anberen Fronten die Hand. Die letzten Tapferen fallen in Feindes Gewalt. Gleichzeitig nimmt der Feind wieder Moulin Malon. Damit ist der Besitz bes Haupttheiles von Ablain werthlos geworden. Der hier kom mandirende General befiehlt, das Dorf bis zur Kirche zu räumen, wo Anschluß an die Lorettostellung ist. Ohne gedrängt zu wer den, gelingt den Badenern die schwierige Ausführung. Auch oben auf der Loretto Höhe nahm der Feind an diesem Tage ben Steinhaufen, ber bie Reste ber Kapelle barstellte. Weitere Vorstöße von bort herab führten zur Vernichtung der Franzosen. Ein tapferes schlesischcs Reserve-Regimcnt konnte sogar im Sturm in ber Nacht vom 14. auf 15. Mai wieder einen Theil der Gräben auf der Höhe nehmen, nachdem am Abend ein Angriff von fünf französi schen Bataillonen an der Straße Souchez Aiz-Nou!ette abgewiesen war. Nur wer die Lorettohöhe gesehen hat, kann ermessen, was unsere Truppen, in die sen Kämpfen geleistet haben. Vor allem aber versteht es der zu würdigen, der sie kennt aus der Oktoberzeit vorigen Jahres, als die stattliche Allee von Souchez nach Aix-Noulette mit ihren mächtigen belaub ten Baumkronen zwischen den in den glän zenden Farben des Herbstlaubs prangen den Gehölzen an der Höhe entlang führte, auf der zahlreiche lebende Hecken die Steil abfälle besetzten und die Grenzen frisch be stelltcr Felder bildeten. Und jetzt im Früh- ling kein Laub mehr an diesen Hecken und Bäumen, von denen nur einzelne stumpfe in die Luft ragen, grau und kahl, ohne GraswuchS liegt bie Höhe da, ein Trichter schwerer Geichosie unb Wurfmmen liezt yfti wfc()i tähs' ,K rnwito prvin tMf r . . .Jt-iLS ' 'ir r. fynij v , r-, v )! i b ' . J : .JL ,. . ' ? h,-,t y M -w j wi A's Ä I i V". ' '"' ' ßoiL. I 11. : A rt sikj i"t?7 ? ;IIj4rlV- Av KtfitisST; i,',LA nekn dem andern! Wo sie tiefer einge brungen sind, ba haben sie ben Kalkstein aufgewühlt unb weiß Flecke hingeworfen auf ben Bcrghang. Die weihen Striche der Schützen unb Laufgräben aber sind fast verschwunden, denn bas sclnblichc Feuer hat gut gearbeitet, unsere Leute je den Schutzes zu berauben. Von dem, was einst ein Waldstück östlich ber großen Straße war, zieht eine Mulde gegen bie Kapelle hinauf. Schlamm-Mulde" hieß sie bezeichnenderweise auf unseren Karten; redlich hatte sie sich im feuchten Winter Nordfrankreichs diesen Namen verdient. Als gedeckter Annähcrungsweg auf die Höhe war sie damals unersetzlich. In ihr hatte beutsche Pietät ben zahlreichen ge fallcnen Kameraden dicht am Feind schön geschmückte Kirchhöfe gerichtet. Nun ris sen bie feindlichen Granaten unsere Hel den au! der Ruhe. Die Schlamm-Mulde bildete nach bem Verluste ber Kapelle die Hauptvertheidigungsstellung unserer In fanteri auf bem Osthang bcr Loretto höhe. Nicht nur mit Front nach Nord Westen, sondern auch gegen bie Höhe zu unb bald mit Front nach Südosten ward dieser schmale, von allen Seiten durch Feuer umfaßte, von der Kapelle der Länge nach bestrichene Raum zum Brennpunkt des Kampfes. Eine Hölle war eS für die badischen, sächsischen unb schlesischen Trup pen, bie hier standen, und, fortwährend beschossen, Tag und Nacht angegriffen, ohne Wasser und ohne warme Nahrung aushielten. Aber sie haben nicht nur aus gehalten, immer wieder gingen sie zum Angriff vor, brachten täglich Gefangene tin, am 18. Mai sogar zwei Maschinen gewehre. Trefflich unterstützte sie unsere brave Artillerie in dieser schweren Zeit, zum Ruhmesseld vollends wurde die Lo rettohöhe für unsere Pioniere. Was diese Truppe in opfermüthiger Arbeit, in hel denhaftem Kampfe dort geleistet hat, wird unvergeßlich bleiben. Dieselbe Rolle spielte südlich der Lo rettokapelle der sogenannte Barrikaden weg , der von ber Hohe gegen die Kirche von Ablain herabfllhrte. Seine Werther diger bcfanben sich in nicht besserer Lage, als die Kameraden in der Schlammmulde. Ja sie wurde sogar noch schlechter, als die feindliche Stellung bei den Ruinen der Ka Pelle stärker wurde. Von hier aus kam man in den Rücken der deutschen Gräben. Immer wieder versuchten es die Franzo sen. Am 21. Mai gelang es. Der Barri kabenweg fiel in ihre Hanb. Anders spielte sich bei Neuville die Schlacht ab. Der Häuserkampf nahm hier einen besonders hartnäckigen Charakter durch ine Eigenart bes Dorfes an. Un ter ihm burchfurchen bas Kalkgestein die Gange und Höhlen alter Bergwerke. Als Unterstände ausgebaut, boten sie selbst ge gen schwere Beschießung sicheren Schutz. Deutsche und Franzosen nützten ihn aus. So konnte man wochenlang ausharren ge genüber dem Feind, den nur eine schmale Straße von den Mauerresten trennte, die die eigene Stellung bildeten. Minenwcr fcr und Feldgeschütze standen in vorderster Linie. Immer wieder griff man mit ihrer Hilfe die Trümmerhaufen an, ohne daß der Besitzstand wesentlich wechselte. Bah ern, Badener und Lothringer wetteiferten in diesen Kämpfen. Jetzt kam theinlän dische Unterstützung. Der auf diesem Ab schnitt des Schlachtfeldes dekl einheitlichen Befehl führende General beschloß, am 22. Mai mit diesen Truppen das Gelände zwi schen Neuville und dem Labyrinth zu säu betn und möglichst viel vom Dorf zurück zuerobern. Der Abendangriff hatte theil weise Erfolg. Einige Häusergruppen und Graben fielen in unsere Hand, 2 Maschi nengewehre und 100 Gefangene nahm ein niederrheinisches Regiment. Der wichtigste Erfolg aber war, daß. wie sich ergab, man gerade in die Vorbe reitungen zu einem großen französischen Angriff hineingestoßen war und sie er heblich gestört hatte. Daß er bald kommen würde, wußte man ja. Stand doch Pfingsten vor der Thür. Hohe Feste aber, bas war Erfahrung, lock ten den Feind stets zum Angriff. In der Zwischenzeit waren die Englän der nicht ganz unthätig geblieben. Von ihren Schlägen am 9. Mai hatten sie sich zwar nicht so rasch erholt wie die Franzo sen. Erst am 14. Mai veranlaßten starkes englisches Artilleriefeuer und andere Wahr nehmungcn den Kronprinzen von Bayern, Maßnahmen gegen einen Angriff anzu ordnen. Die Kunst deö Vertheidigers, vorauszusehen, wai der Feind will, be s LfV 1 1 1 x" 1 ..'l -rv ..ittrrtV i . HUk i' . '-' hassUC) ahsas währte sich. AlS nach heftigster Arlillerievorver'! tung am friikesten Morgen des 16. Mai zwei englische Divisionen südlich der Straße La Bastle Estaireö angriffen, waren die vom Oberkommando entsandten Verstärkungen bereits im Eintreffen hin ter ber bünnen Linie begriffen, die bisher hict gestanden wai. Die Brustwehren der wegen bes GrundmasserS nur 4 Zenti meter in den Boden eingcschnittcnen Grä ben hatte das Artillericfeucr hinweggefegt. Trotzdem schlug ein westfälische! Bataillon in der Mitte der Angriffsfront den Sturm ohne Weiteres ab, rechts und links davon brach der weit überlegene Feind durch. Seinen Massen gegenüber versuchten ta pscr, aber vergeblich sächsische Bataillone den Feind zurückzuwerfen. Gewaltiges Artilleriefeuer brachte ihn zum Stehen. Der hier kommandirende General befahl dem vereinzelt vorne stehenden Bataillon am 17., die unhaltbar gewordene Stellung zu räumen. So nahmen bie Engländer am Wald südlich Neuve-Chapelle bis La Quinque Rue Z Kilometer unserer vot deren Stellung in Besitz, aber dicht da hinter in ber 2. Linie stanben die Unseren. Weiter nördlich war jeder Versuch vergeb lich gewesen. Unter dem Gesang der Wacht am Rhein" hatten die Westfalen dort die Sturmkolonnen niedergeschmettert und waren keinen Schritt gewichen, als ihre Nachbarn zurück mußten. Theilangriffe am 17. und große Sturme am 18. gegen unsere 2. Linie hatten auf der ganzen Front benselben Mißerfolg. Mit großer Tapferkeit, aber in ungelenken bichten Massen versuchte die englische In fanterie uns zu überrennen. Wie muster haft unsere Artillerie mitwirkte, beweist ein schriftlicher Dank, den die Musketiere eines westfälischen Infanterie Regiments den Kanoniren ihres Nachbar-Feldartil leric-Regiments zusandten. Es hatte seine volle Pflicht gethan. Dreimal wurde ein Offizier verwundet, ohne daß er seine Ge schütze verließ. Trotzdem war der Kampf nicht leicht. Schwere Verluste erlitt das meist aus Lippe stammende Infanterie, Regiment bei der Abwehr der Engländer. Singend aber rückte es Nachts nach zehn tägigem Halten in vorderer Linie in die Ablösungsquartiere und stand am nächsten Morgen zusammengeschmolzen und zerris sen, aber siegesbewußt und ungebrochen in Parade vor seinem Landesherrn. Weiter südlich hatten pfälzische Batail lone und hannoveranische. Landwehr wie herholte Stürme abgeschlagen. Dasselbe Schicksal fanben die Wieber holungen der englischen Angriffe, die aber erst am 21. einsetzten und besonders heftig in der folgenden Nacht fortdauerten. Eine indische Brigade griff östlich Richebourg l'AvouS an, 5 bis 6 Gurkhas von ihr drangen in in Einzelgehöft ein und wurden niedergemacht. Nur fiel ein kleines Grabenstück gegenüber Festubert in Feindes Hand. Die Kraft zu wirklich großen Offensiv stoßen der hier versammelten englischen Armee hatte damit aber überhaupt ihr Ende gefunden. Das 1., 4. englische und ' bas indische Armeekorps hatten sich eine Schlappe geholt, die ihr Gehalt an innerer Kraft nicht mehr zu überwinden vermochte. Wieder konnte in diesem 14tägigen Zeit abschnitt General Joffre ebensowenig wie am 9. Mai zufrieden sein mit dem, WaS seine Verbündeten geleistet hatten. Die Erfolge der Engländer waren gering. Nicht einmal einen einzigen deutschen Sol baten hatten sie von dem Punkt weggezo gen, an dem Frankreich das Schicksal des Krieges noch immer zu wenden hoffte. Jetzt, 14 Tage nach Beginn der Schlacht, hatte es 2 starke Jnfanterij-Divisionen zur Stelle, große Kavalleriemassen zur Ausnutzung des Durchbruchs dahinter be reit. Noch herrschte, so sagen die Gefangenen aus, Zuversicht in den französischen Reihen, daß der Durchbruch gelingen würde. Noch war der französische Führer nicht bereit, seinen Plan aufzugeben. Es bedürfte neuer Beweise deutscher Krast und deutschen Heldenmuths, ihn da von zu überzeugen, daß fein Spiel ver loien war. , Ein Kubikmeter Wasser dcS Atlan tischen Ozeans enthält 33Z Kilogramm Salz, daS deS Großen OzeanS 35 43, das beS nördlichen und beS südlichen Eis meereS 38Z Kilogramm. Im Todten Meere finden sich aber in der gleichen Wassermenge sogar öl Kilogramm Salz (richtiger Salze).