Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 21, 1915, Second Edition, Image 1

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Die fliehende rttf fifcfjc ä8ilnn-?Crmtc
ist nicht im Stande. Wider,
stand zn leisten!
HKdenburg's nSGes Ziel Ist die Etadt Minsk.'
Vtxti, fi&ff L.ndsn. 21. Sept.
Tie Asjkssrt drr stark befestig
te Ckadt Tünadsr wkrdk skit
dr lktzkru 'M Stnndk bös schwerer
kctttfchrr Frstnngßartillkrie beschos
sei. Tie i5ililbkvölkfrng hat die
ZtaU dttlaffe. .(Was purzeln soll,
da xurzrlt doch, sobald die Dicke
Bertha" und der Lange Emil" ihr
Inert anstuinnk.)
Ofsiziellrr drutschrr Bericht.
Berlin, üb. London. 21. Sept.
Tie deutschen Streäkräfte verfolgen
jene russische Armee, welche sich der
chlinge, die Feldmarschall v. Hin
denburg aim fu geworfen, zu entzie
hen versucht. Tie Nüssen leisten
nur geringen Widerstand. In dem
vssiziellen Bericht heißt es wörtlich:
Armeegruppe des Feldmarschalls
von Hindenburg. Südwestlich des
Brückenkopfes ron Tiinaburg wurde
der sich nur schwach vertheidilgende
Feind geschlagen und gezwungen,
seine Stellungen bei Nowo Alexan
drowsk aufzugeben. Tie letztere
Stadt befindet sich in unserem Be
sitz. Wir nahnss in diesem Gefecht
500 Mann gefangen. Der Feind
zieht sich in südöstlicher Richtung aus
dem Wilna Distrikt zurück. Unsere
Vorhut hat bereits den südlichen
Lauf des Riemen (Memel) erreicht.
Ter Feind leistete nur an wenigen
Punkten nennenswerthen Wider
stand. , . .' ;
Arineegruppe des Prinzen Leopold
von, Lauern.- Diese Gruppe dringt
tmaualtsam weiter vor und hat den
ttolozadz' istrir5"erreicht; der linke
Flügel iert sich dem Myschiaka
Distrikt.
Anneegruppe des Feldmarschalls
von Mackeusen. Der Feiird befin
det sich auf det ganzen Front im
Rückzüge.
Der Todesmeg
nach Zkonflantmoflel!
Britische Trupett leiden unter Krank
heiten und Pest auf der Halb
insel Gallipoli,
Berlin, 21. Sept. (Funkenbericht.)
In Athen (Griechenland) erschei
nende Zeitungen veröffeMchen ge
naue Berichte Wer die Lage der Al
liirten auf Gallipoli. Die britischen
Verluste auf der Halbinsel, die von
Tag zu Tag größer werden und schon
lange die schlimmsten Befürchtungen
der Truppensuhrer übertreffen ha
den, find nicht allein auf die Käm
pfe mit den Türken zurückzuführen,
fondern auch auf ansteckende Krank
heiten, wie Typhus imd Pest, die von
den indischen Truppen eingeschleppt
wurden. Da? geht fo weit, das; die
Briten die Insel Lernnoö als
rantänestation einrichten mußten.
Lobt türkischen Heldenmuth. '
London, 21. Sept. Mit welcher
Wuth während der Sommermonate
auf der Halbmsel gekampft wurde,
welch schreckliche Verluste auf beiden
Seiten in diesen Känrpfen'zu der
zeichnen sind, geht auS einem offizi
ellen Bericht des Höchstkommandi
renden der britischen Truppen Jan
HamNon an den Kriegsminister
Lord Kitchene? hervor. In demsel
den heißt es, daß ein Waffenstillstand
gefordert wurde, um all die Haufen
weise daliegenden Todten beerdigen
zu können. Jeder eroberte Fuß breit
BodenS forderte zahlreiche Menschen
cpfer (und dabei wurde den Briten
das eroberte Terrain wieder abge
rungen). AuS der Beschreibung der
(Gefechte vom 5. , Mai biS zum 1.
Juli ergiebt sich nichts, waS auf ir
gend welche Erfolge der Alliirten
hindeuten könnte, aber die fchreikli
chen Leiden, trelchs die Briten und
Franzosen auf dieser öden Halbinsel
zu ertragen haben, werden in glühen
den Farben geschildert.
Indirekt zollt General Hamilton
dem Helderanuth und der Ausdauer
tt Türken hohcS Lob; alle ZeiwngS
beichte, daß der Muth der Türken
gebrochen, find. miZ der Luft gc
griffen. ' ,
mit er
genommen!
Südlicher klriejiSschmiplatz.
Vahreud niehrerer charmichcl n'!
men die deutschen Berbundeten etwa
W U'.ann udaiiacn."
England wikdkk in Torge.
London. 21, Sept.' Jlaurn eine
jener großen SchUidtlc, die Wal)
rend dieses SvmmerS auf dein vstll
chen ttriegssckMplatz geschlagen' wur
den, kann in .'ezug auf Wichtigkeit
einen Verglich mit der jetzt vsüich
und südlich von Äilna tobenden ae
halten. JelöinarsclMll von Hiudcn
bürg hat den Feind gefaßt und ist
durch geschickt ausgeführte Manöver
dabei, den Luisen den Aückzug zu
verlege und sie gefangen zu rieh
inen. Ter offizielle deutsche Bericht
über die dortigen Vorgänge ist un
klar, derselbe besagt nur. der An
griff auf den sich aus Wilna zurück,
ziehenden Feind nimmt einen befrie
digenden Verlauf".
Petrograd aber hofft immer noch.
daß sich das russische Heer aus den
Maschen des ihn umgebenden Netzes
wird -befreien können. Nach Angabe
von Militärkritikern befindet sich die
russische Armee in einer gefahrvollen
Lage, wenn auch die Möglichkeit vor,
Handen ist, daß es den Niissen gelun,
gen, ihre Artillerie in Sicherheit zu
bringen, ehe die Teutschen das Bahn
geleife erreichen konnten. Hinden
bura scheint es auch auf Minsk abge
sehen zu haben. Es istj dieses der
Eisenbahnknotenpunkt auf der tre
cke Breft'Litowök'Smolensk und ist
unbedingt der eine Punkt, den jeder
einzelne russische. Soldat ,',und jedes
einzelne russische Geschütz, die nach
dem Inneren Rußlands transpoo
tiert werden sollen, passieren müssen.
Diese Bahn wird der Feldmarschall
entweder wegnehmen oder unbrauch
bar machen. Hindenburg rückt füd
lich von Tünaburg auf Wileika vor.
und Petrograd berichtete gestern, daß
die Eisenbahnstrecken Molodetschow
Wileika bereits an zwei Punkten von
der Reiterei deS Generals von Vclow
durchbrochen ist. Wileika liegt eini
ge Meilen nordöstlich von dem Mit
telpunkt der Eisenbahnlinie zwischen
Minsk und Wilna. Mit anderen
Worten: die Eisenbahn von Wilna
nach Minsk existiert für die Russen
nicht mehr. Was von Russen noch
im Niemengemet steht, kann nch na
türlich nur auf die Gegend von Minsk
zurückziehen, lauft aber der Velow
schen Reiterei in die Arme. Prinz
Leopold von Bayem nähert sich der
südöstlich von Lida befindlichen Bahn
linie und hat bereits ' den Distrikt
Twerzec erreicht, der stch direkt csr
lich der Pripet-Sümpfe bis zur Fe
stung Rovno -erstreckt. Südlich der
PnpetLumpfe scheinen die Russen,
welche, dort zahlreiche Verstärkungen
erhalten haben, die deutschen Verbun
deten im Schach zu halten.
Trotzdem man doch annehmen foll
tc, daß die Deutschen mit den Russen
vollauf beschäftigt wären, haben sie
dennoch, Zen, Geschütze und Mann
schaften genug, um ihren Verbünde,
teil gegen Serbien zur Seite zu
springen. Einem deutschen offiziel
len Bericht zufolge hat deutsche Ar
tillerie die serhische an der Donau
zum Schweigen gebracht.
Der Lage in Vugarien wird sei
tenö hiesiger Diplomaten das größte
Interesse gewidmet: man verfolgt
die dortigen Verhaltmsse mu großer
Spannung und giebt sich immer noch
der Hoffnung hin. daß es gelingen
wird, Bulgarien in das Lager der
Alliirten hirrnberzuziehen. Von an
derer Seite aber wird behauptet, daß
Bulgarien durch den Vertrag mit der
Türkei zur wohlwollenden Noutrali
tat den Centralmächten und der Tür
kei gegenüber verpflichtet ist.-
Keine direkt Post.
Amsterdam, üb. London. 21. Sept.
Seit mehr als einer Woche ist
keine Post, keine Zeiwng und keine
direkte Depesche aus Oesterreich in
Holland eingetroffen. Man glaubt
im Haag, daß Oesterreich Vorberei
hingen zu einem neuen Feldzug ge
gen Serbien treffe, Tie Balkmi
Diplomaten haben jedoch hierüber
keine Mittheilung erhalten. ) 1
llmtslhc sin .Kampfs
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Iniififsf VftHtiU wkkbk d! Ist
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Vilin. 21. 'ff!., fi? rr LonN-n.
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pen sich nul üiti'ttriiliif.Viiitjii'tilchs'it
N k,'k I' rd,I I tt l'Ni'üZi rfkr,i',ii
hnk'ktt. truM attiUfn slnf t t
sOiliijttji'U 'i!i!lli'H !,,!, i'iüllll"
firia an und brn-chte die seiln! cke
ÄliiÜnie zum Cchtt'fige,,. Tan
setzte dll,ti,' onfoisfcric zutu cttrnii
a und Iru'ö die Serben znrii.k.
( leineudria liegt an der serbisch un
(iiinjitst'U Grenze lind beherrscht die
leibliche, nach Irisch führende Bahn
linie.)
London. 21. Zcvi. Die Deut,
schen haben Feindseligkeiten jetzt auch
noch an einer anderen Front crösf
net und zuwr geant die Serben un.
weit der Grenzilidt Semcndria, wcl,
che etwa 20 Meilen südlich von
Belgrad gelegen ist. Dieser Angrisf
scheint den weck zu verfolgen, sich
in den Besitz jenes LandstrelsenS zu
setzen, der westlich der Donau liegt
und durch welchen sich die Budapest
Belgrad. Sofia.Abrianopcl . Konsum,
tinopcl Bahn erstreckt. Dadurch wür
de eine direkte Verbindung der Cen
tralmächte mit der Türkei hergestellt
werden. . Es heißt, daß die Serben
bedeutende Verstärkungen von den
Franzosen und Briten erhalten ha
den und im Stande sein- werden,
den deutschen Verbündeten lebhaften
Widerstand zu leisten. (Widerstand
hin, Widersland her wenn im
mer die Deutschen und , Oesterreich.
Ungarn sich etwas in den Kopf ge
setzt haben, dann führen sie es auch
durch, trotzdem und alledem!)
Dr. Dumöa erkZatt
einm Nachfolger!
Kajetan v. Marczynski als der öster
reichisch'NNgarische Botschafter
bestimmt.
Budapest. Ungarn,, 21. Sept
über London. Einer hier Verbs
fcntlichtcn Wiener Depesche zufolge
soll man sich bereits auf einen Nach,
folger. Dr. Dumba's, deö bisherigen
österreichisch-ungarischen Botschafters
in Washington, geeinigt haben. , Die
Regierung wird die Ankunft Dr.
Dumba's nicht erst abwarten, son
dem seinen Nachfolger sofort ernen
nen. In der Depesche heißt es, daß
Kajetan v. Marczynski, früher öfter.
reichisch.ungarischer Minister in Rom,
für den Posten ausersehen ist.
Londoner Pöbel wüthet wieder.
Berlin, 21. Sept. (Funkenbericht.)
Die Wutb der Enaländer über
die deutschen Erfolge in Ost und West
und hauptsächlich über die neuesten
Zevvelin".Anariffe kennt, nack den
über Holland hierher gerichteten
Meldungen, keine Grenzen. Der
Londoner Pöbel tobt wieder und die
Svionenfurckt ist arößer denn ie.
Viele in England naturalisirte Deut
Iche, die ln Freiheit gesetzt worden
waren, nachdem sie längere Zeit in
den Konzentrationslaaern aesckmack.
tet hatten, sind abermals festgenum
rneit und nach den Lagern geschasst
worden. Unter den Verhafteten bc
siiiden sich viele Frauen.
London eine befestigte Stadt.
Berlin, über London, 21. Sept.
Eine amtliche Ankündigung bezeich,
net die Behauptung ' des Ersten
Lords der britischen Admiralität,
Arthuy'J. Balfour, daß London kei
ne befestigte Stadt sei, als Unwahr
hcit. London besitzt nicht nur eine
große Anzahl permanenter Werke,
fondem auch viele Feldbefestigungen,
die von den deutschen Luftkreuzern
stets bombardiert wurden.
- Ueberdics scheint Herr Balfour,"
heißt es in der Ankündigung, voll
ständig zu vergessen, daß offene deut
sche Städte, die weit außerhalb des
militärischen Operationsgebietes ge
legen sind, von feindlichen Fliefern
wiederholt angegriffen wurden.
Diesen Angriffen waren sogar Pas
sagiere in Personenzügen ausgesetzt,
die sich naturgemäß nicht vertheidi
gen konnten."
Hnnderte Bergleute verung?l?t.
Nuneaton, England, 21. Sept.
Ja den Exhall Kohlengrnben kam
Feuer zum Ansbruch, und mehrere
lsundert Berqlkute find verschüttet.
Der Fahrstuhl, mittels dessen sich die
Leute hätten retten können, wurde
durch die Flammen zerstört. Zehn
Leichen sind bis jetzt geborgen war,
de. 1
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.NülMlim sjiilt zll
hm itrnli iifniiV.sjlni!
TUHtflkt n i'H i : fcfi-itif-
fr; r nrtttrtuf ?v,1fi(ifi;i(
f rt r I rls!)htn
!!, fi&f r t'nri, 21. 2fH.
fiitfl-ififtfif trm'f tnnrfitiifrfti
litiilich durch Bui-inli, H?l
stadl: Vit rrtNnt((if Wrirn'fflrlfi
(ins Ct'frltrtii n U$ ülf rr
prfir sich in nttf!rfr ans Iral(-V
Ind. Irr brmstif i frt tifeie hrttir
ftrflrr mit fest inliin(chfa l'iittj.
srrprül,dkkkn Rd5lnuw rinr
IrttlRt Uvnskrr!. !
Durchmarsch wird Rffiatfct wkrdrn.
oifäi, über Loni"'n. 21. Seil.
Der kttil.iarisch? frnniet RadoSla
wol envidertö in einem Interview,
dnS er einem Kerrilrndenten bet
Cliicnjo Daily ,'ews" gewadrte,'
ans die Frage, welchen Nurs Aulga
rien einzuschlagen gedenke: Das
hängt ganz von Deuüchland ob. Wirj
müssen die weitere k'tnwickelung der!
Dinge abwarten. Lsenn die Deut
schen und Oesterreich? an unserer'
Grenze erscheinen, so werden wir ih-j
nen wahrscheinlich keinen Widerstands
leisten, denn wir gedenken nicht so,
unklug zu handeln wie Belgien. Die'
Zukunft Bulgariens steht auf dein'
Spiel. Wir werden weder für die,
eine, noch für die andere Gruppe der
Mächte kämpfen, sondern nur für
unsere eigenen Interessen. Die uns
von den kriegführenden Mächten ge
machten Versprechen sind unbestimmt
und wir werden uns nicht in den
Konflikt stürzen, ohne daß uns ein
Nutzen sicher ist. Wir brauchen den
Frieden und wollen soweit kommen,
daß wir nicht mehr als sechzig Pro
zent unserer Einnahmen für milita
rische Zwecke ausgeben müssen."
' Der frühers Premier Gueschow er'
klärte dem Korrespondenten lächelnd:
Was wir thun werden, hängt wei
sentlich davon ab, welche Truppen!
zuerst an unserer Grenze erscheinen.
Wl bewundern big, Deutschen sehr,
aber Kavala ist noch ein Dorn in un
serem Fleische. Die Balkanstaaten
sollten sich einigend
Bulgaren müssen' Serben nngreifen.
Berlin, 21. Sept. (Junkenbericht.)
Die gestern von Sofia eingetrof
fcnen Depeschen betonen nicht nur die
Wichtigkeit des tuttisch.bulgarischen
Abkommens, sondern deuten auch an,
daß Bulgarien in kurzer Zeit auf
der Seite Deutschlands aind Oester
reichUngarns in den Krieg eingrei
fen mag. Bet Manövern m der Na
he der bulgarischen Hauptstadt fan
den große prodeutsche Demonstrativ
nen statt.
Der Premier Radoslawow erklär
te einer Parlamentsdeputation, daß
die Beziehungen zwischen Bulgarien
und der Türkei nun vorzüglich feien
und dem Lande von griechischer und
rumänischer Seite kein Angriff
drohe. .
Wenn wir kämpfen, fo wird dies
nur an einer einzigen Grenze ge-
schehen," schloß der Ministerpräsident
seine Ansprache. Daraus wird ge
schlossen, daß die bulgarische Regie-
runa einen Angriff auf Serbien
plant.
Bulgarien als aktiver Bnndeögenosse.
London. 21. Sept. Eine De
pefche aus Sfia meldet, Bulgarien
habe alle Einschränkungen auf den
Durchgang von Waaren durch dieses
Land nach der Türkei aufgehobm.
Wie Beobachter der Balkanlage sa
gen, bedeutet dies, daß Bulgarien
endgiltig und osfen auf die Seite
von! Deutschland, Oesterreich-Ungarn
und der Türkei getreten ist.
Brennender Ozeandampfer verlasse.
Halifax, N. S.,' 21. Sept.
FunkentelegraPhischeMeldungen vom
Kapitän des Liverpooler Dampfers
Tuscania" besagen, daß der Dam
pfer Athinai" (griechische Linie),
von New Aork nach Athen bestimmt,
mitten aus dein Meere in Flammen
steht und aufgegeben worden ist.
Tuscania" eilte auf drahtlosen
Hilferuf nach dem Schauplatz.
Halifax, Ll. Sept. -Auf dem
griechischen Dampfer Athinai", der
durch Feuer auf hoher See vernich.
tet wurde, war nur ein Menschen,
leben zu beklagen, wie dem Marine
amt berichtet wurde. Von dem
Dampfer Tuscania" wurden 108
Passagiere und Mannschaften der
Besatzung gerettet, und vom Dam
pfer Roumanian Prince" 61.
G. M. Moore von Lawrence,
Kansas, wurde Samstag Nacht in
einer Wirthschaft von Fremden, die
er zu einem Trunk eingeladen hatte,
um $43 und einen Brillantring er
leichtert. ,
ltrsjisiiiin risilsU '
ilr tUsnOr ii lifilttinn!
1'ffniHjifrt. j fl'itrm l'l.i-l'k st,
hinbrlt ,i ,q. Ir. T mb
ttti ttä-tHlf Vät b.
9!fn f?'if. 21. Z-tl
F ,t ?lr.tiim, drr N!Nrr!kan:j.k,e
ftiUtdiuM'dei'f, nvl,s!er bt ?rH
sl'fi'dicnpn tf'riife lf e!iriti'i(fii!-l!''
lin,Mu!i!f)i .tl,,k.zZlrr 'ir-irn
brlridfru s, !!,'. jedech r,'!i ki-n (' n, j
l.iiuVrn niHi"? a-;t wrd', gab g'tnn
eine Vsklaning ab. dasz er In keiner!
Vezse sich $-,m die i'ünitraiifct!?-'
nricte bei i'jndo feraangnt babfj
oder oisiziellcr Tepeschrn.ll'eklrin.
ger war.
Arch!bald erfliirt, das; ihm der te
tresjende ''ries Tr, Tilinba'ö in os
sener Speise ?' in Gegenwart vl'n
Hunderten Perstne überleben wur.
de, als er das 2ä,:ss betreten wellte.
Bvn dem Jnhilt des Schreibens l,a
be er absolut keine Alinung gehabt.
Die offene Art und Weise. af welche
ihm der Brief übergeben wurde,
lasse sicherlich nicht die Deutung zu.
daß Tr. Tuniba ihn oder seinen Paß
als Schutz für Ueberl'ringuiig von
ungesetzniäßiger Korrespondenz habe
benutzen wollen.
Er, Archibald, habe nur das ge
than. was er that, als er aus
Teutschland zurückgekehrt sei und
dem hiesigen StaatSamt offizielle i
Tepeschm des amerikanischen Bot!
schafters Gerard überbrachte. In
veiden wallen habe er dies nur als
Freundschaftsdienst gethan.
Das Staatsdepartement hat jm
mer noch keine Antwort von Wien
erhalten, welchen Weg die österrei
chisch.ungarische Negierung betreffs
der verlangten Abberufung Dr.
Dumba's zu unternehmen gedenkt.
Es verlautet jedoch? daß Dr. Tumba
am 23. September das Land zu ver
lassen beabsichtigt.
Obgleich das StaatöDepartement
über die Veröffentlichung des Briefs
Dr. Dumba's an Sekretär Lansing,
in welchem jener sich über ungerechte
Behandlung seitens der. hiesigen Ve
hörden beklagt, ungehalten ist,' besteht
absolut nicht die Absicht, dem Bot
schafter seine Passe auszuhändigen.
Auch wird von einer Vernehmung
Archibald's Abstand genommen wer
den, so lange nicht photographierte
Kopien der Briefe, welche er für Dr.
Dumba abliefern sollte, aus London
eingetroffen sind. !
London durch Zeppeline schmer be
schädigt.
New Aork. 21. Sept. Auf dem
gestern hier eingetroffenen Dampfer
Philadelphia" befanden sich eine
Anzahl Augenzeugen der am 8. Sep
tember auf London erfolgten Zep,
pelin'Angriffe.
Aus den Aussagen geht hervor, daß
nicht 20 Personen getodtet wur.
den, wie die englische Regierung be
konnt machte, fondern mindestens
50 Personen. Bomben fielen nur
wenige Blocks von der Bank of Eng
land und der Residenz des Lord
Mayors von London. Besonders
großen Schaden richteten die Bom
ben in dem Stadttheil anin wel
chem sich die EugrosGeschäfte befan
den. Mehrere Hauser stürzten zu
sammen .andere wurden schwer be
schädigt. ' Außerdem wurden ver
schiedene Häusergcvierte in Brand
gesetzt. Der angerichtete Schaden
wird aus mindestens L10,000,0(X ge-
schätzt. Die nach London führende
Great Western Bahn wurde beson
ders schwer beschädigt. Zwei Tage
hindurch konnten auf dieser Strecke
keine Zuge verkehren. Es wurden
124 Personen verletzt. -
Hesperia nicht torpedirt.
Berlin, 21. Sept. Die deutsche
Admiralität ist jetzt absolut davon
überzeugt, daß der Dampfer Hespe
rian nicht das Opfer eines deutschen
Tauchbootes geworden ist. Alle
Tauchboote, welche sich zur Zeit der
Zerstörung der Hesperian auf hoher
See befanden, sind jetzt nach ihrem
Ankerplatz zurückgekehrt und keines
derselben hat das in Rede stehende
Schiff torpedirt. Die Admiralität
ist sicher, daß der Dampfer auf eine
nichtdeutsche Mine gelaufen und zer
stört worden ist.
Schwere italienische Verluste.
. Wien, 21. Sept. Nach einem
Bericht der österreichischungarischen
Heeresleitung von gestern Abend ha
ben die Italiener bei einem neuer
lichen Angriff in der Flitschregion,
welcher vollständig fehlfchlug, allein
1000 Mann verloren. Sie sahen
sich gezwungen, Sonntag früh ihre
vorgeschobenen Stellungen wieder zu
räumen. Auch sonst haben sie nir
gends etwas erreicht, trotz großen
Bnknallen von Munition. ,
clltslljc Attillcric
llttttcibtBritcllflvtte!
Ju einem dreistündigen Kampsc zer
schmettert die Kronprinzenarmee
feindliche Schanzen!
Franzosen erleiden m dcn Argonncn Niederlagen!
Berlin, ülcr London. 21. Sept.
DaS Kriegsamt meldete gestern
Üben:
Feindliche Schiffe, welche an der
belgischen Küste erschienen und West,
ende sowie ä'iiddeikerke beschossen,
mußten sich vor unserem Geschlitz.
sener zurückziehen. Mehrere Schisse
erhielten Volltreffer.
Südlich von Brau an der Somme
gelang es unö, wirkungsvolle Mi
nenrplosioiien in und hinter den
feindlichen Stellungen auszuführen.
Während der sofort darauf folgenden
Schlacht brachten wir den Franzosen
schwere Verluste an Todten und Ber
mundeten bei. Direkt westlich wnr
de die feindliche Argonnenarmee. die
eifrig am Bau von Verschanzungen
war, mit schwere Verlusten durch
unsere Artillerie zurückgeworfen.
Auf einem großen Theil der Front
finden Arttlleikkämpfe statt.
Der jüngste Sieg des Kronprinzen.
Berlin, 21. Sept. (Funkenbericht.)
Die von der Front hier einge
troffsnen Berichte über den jüngsten
Sieg der Kro:iprinzenArmee in den
Bergen und Forsten der Argonnen
sagen, daß an diesen Kämpfen Regi
Enver Mscha nagelt
eine firitenffige fest!
Das Einvernehmen zwischen deut
schen Offtziere und . Türke
ein herzliches.
Berlin, über London, 21. Sept.
Der türkische Kriegsminister Enver
Pascha hat das von britischer Seite
verbreitete Gerücht, es sei zu Reibe
reien zwischen . deutschen Offizieren
und der türkischen Regierung gekom
men, und letztere würden eine deut
sche Armee, welche etwa zur Unter
stützung der türkischen Truppen nach
Gallipoli geschickt würde, . nicht
freundlich aufnehmen ins Reich der
Fabel verwiegn. Einem Beruhter
statter des Berliner Tageblatts ge
geiiüber erklärte er auf eine diesbe
Zügliche Frage, man könne sich kein
herzlicheres Einvernehmen denken als
das zwischen den deutschen und turfi
schen 'Truppen bestehende; das fei
besonders der Fall, nachdem deutsche
Tauchboote eingetroffen sind.
Nicht das geringste Mißtrauen
herrschte, doch brauche die Türkei kei
ne weiteren Soldaten, weder in Ae
gypten noch sonst wo. ,
Frost im Staate.
Richtet in verschiedene Theilen
Schaden an.
Nebraska konnte letzte Nacht ein
kleines Vorspiel des herannahenden
Winters registrieren. In manchen
Gegenden fiel das Thermometer un
ter den Gefrierpunkt. Gemüse , und
Früchte, wie auch Tomaten hatten
unter dem Frost zu leiden. Hier in
Omaha sank das Thermometer bis
auf 40 Grad, und es war ziemlich
ungemüthlich heute Morgen. Die
Kohlenhändler lachen sich natürlich
ins Fäustchen, denn manche Famili
enväter. die hofften, die Ausgaben
für Kohlen noch eine Weile hinaus
zuschieben, mußten in den sauren
Apfel beißen und schon jetzt Kohlen
einlegen.
In Broken Vom zeigte das Ther
mometer letzt? Nacht 27 Grad, in
Oakdale 30, in Fairmont . 30, und
in Culbertson 32 Grad. In diesen
Orten herrschte direkt Frost, und der
selbe richtete auch beträchtlichen Scha
den an.
Für heute und morgen ist wärme
res Wetter für Omaha prophezeit,
dagegen Frost im östlichen und in
Central.Jowa.
Britendampfer versenkt.
London, 21. Sept. Hier wurde
gestern angekündigt, daß der britische
Dampfer Horden von einem deut
schon Tauchboot versenkt worden
ist. Tie Mannschaft wurde gerettet.
Korden Mg XiiZ ZtrmAA ,
menter anS Württemberg. Lethrin.
gen und Preußen unter Fnnning bei
Generals von Mudra betheiligt m
reu. Tie Schlacht begann um 8
llhr Morgens. TaS heftigste Artil
lericfeuer, das je in einer Schlacht be
vbachtet wurde, zerschmetterte die
französischen Berschanziingen und er
schlitterte den Kainpfeömuth der
Franzosen beträchtlich. Drei volle
Stunden tobte ein höllischer Kampf
mit unverminderter Heftigkeit.
Um 11 Uhr rückten die deutschen
Regimenter unaufhaltsam vor und
erstürmten die Verschanzungen mit
dem Bajonett. Eine halbe Stunde
später lief im Hauptquartier der er
ste Bericht von der Eroberung der
französischen Schanzen ein. Kurz
nach 12 Uhr war die Linie, welche
als Grenze des Vorsturmes gesetzt
war. Passiert, und unaufhaltsam
wälzte sich der Ansturm der Deut
schen vorwärts. Die zu Gefangenen
gemachten Franzosen sahen entsetzlich
erschöpft und niedergeschlagen aus.
Die ausreichende ArkllerieBor
bereitung auf Seite der Deutschen
wird als Grund für die Verhältniß
mäßig geringen deutschen Verluste
angegeben.
Serien ilusgaöe
der Arlegsanleige!
Rechnungen für Kriegsmaterial fol'
le mit diesem Gelde nicht
bezahlt werden. '
, New Aork, 21. Sept. Fachleute
erklären, daß die Aufträge für Mu
nition und Kriegsartikel nur etwa 25
Prozent des Exports nach England
ausmachen. Infolgedessen kommt
die Fraze, vb mu der durch die An
leihe erzielten Summe auch die Rech
nungen für Kriegsmaterial bezahlt
werden sollen, er in zweiter Linie.
Die Mitglieder der englischfranzösi
schen. Finanz.5!ommission find damit
einverstanden, da es ihnen darauf
ankommt, daß erst einmal mit der
Anleihe Emst und der Anfang ge
macht wird. Für Zahlung der Rech
nungen für Kriegsmaterial soll dann
auf andere Weise ein Ausweg gefun
den werden.
Da die ganze Summe nicht auf
einmal benöthigt wird, soll die An
leihe in Serien ausgelegt werden, da
mit die englische Regierung nicht
Zinsen, für Gelder bezahlen braucht,
die sie noch nicht sogleich benutzt.
40 Jahre Weltpostverein.
Bern, Schweiz, über Paris, 21.
Sept. Der vierzigste Jahrestag
der Gründung des Weltpostvereins,
welcher alle zivilisirien Länder des
Erdballs mit einer Bevölkerung von
zwei Milliarden Seelen in sich be
faßt, konnte hier gefeiert werden. '
In Bern war es, wo im Septem
ber 1874 der erste Postkongrefz zu
sammentrat. Das Zustandekommen
dieses Kongresses war das Werk des
deutschen Generalpostmeisters Ste
phan. Am 9. Oktober wurde so
dann der allgemeine Postvereinver
trag abgeschlossen. 22 Staaten be
theiligten sich an demselben. Ter
Vertrag trat am 1. Juli 1875 in
Kraft. Das Internationale Bureau
des Weltpostvereins wurde nach dem
Vertrag in Bern eingerichtet und am
17. September 1875 eröffnet. Die
ses Jnteniationale Bureau gibt die
Zeitschrift L'Union Postale" heraus,
die in deutscher, französcher und eng
lischer Sprache erscheint.
Ulcllcrlicrichl! ,
Für Omaha und Umgegend:
Schön heute Abend, wärmer am
Mittwoch.
Für Ncbraöka: Theilmclse bewölkt
und wärmer heute Abend; Mittwoch
unbestimmte Witterung, aber wär
mer.
Für Iowa: Schön heute Abend;
unbestimmte Witterung am Mittwoch
bei langsam steigender Temperatur.
Heute Abend Frost im östlichen und '
centralen Theil des Staates,
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