Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 18, 1915, Ausgabe, Image 2

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Wonste kkrslossn sind seit betn Tagk, Ki
wir juerft tai Ellatz sahen, und doch, wie
lang, wie unendlich hr warcn die Elun
d?n, die Tage, die Wochen, in denen wit
im CchutzengraSen lagen, 2g und Nach!
dem slsrksten feindlichen ffcuer auigesetzt,
machtlos gegen den Eisendagel. der von
den Bergen auf unZ niederprassellk. Wie
oft. wenn wir an den Leickcn lieber !la
meraden siandm, die vor Stunden, vor
Minuten noch mit lebensfrohen Augen in
die Welt blickten, wenn ring! um unZ der
Tod seine grausige Ernte hielt, wollte ban,
ges Verzagen unser Herz beschleichen, woll,
ten die ouss äufzerste angestrengten Ner
den versagen, der iiberstrapazirte Körper
zusammenklappen, doch immer wieder hielt
uni das eiserne Pflichtgefühl, der eine
Gedanke, du mußt aushalten, koste was ez
wolle, aufrecht und verlieh uns immer wie
der die Kraft, auch das Schwerste zu üb,
stehen. Und bei Gott, schwer genug war's
oftmals, denn die Alpenjäger, mit denen
wir die meisten Zusammenstöße hatten,
sind eine ganz verfluchte Gesellschaft, die
mit dem Gelände von Jugend auf vertraut
find und mit den Waffen wohl umzugehen
wissen und die zudem jederzeit bedeutend
in der Ueberzahl waren. Da hieß es denn:
Zahne zusammengebissen, kalten Blutes
und ruhige Hand, und noch immer haben
wir sie, wo sie auch angriffen, mit blutigen
köpfen heimgeschickt. Denn im Laufe der
Monate hatten auch wir uns mit dem Ge
birgs und Guerillakrieg vertraut gemacht
und gar oft den Feind in seinem ureigen
sten Gebiet aufgesucht und erfolgreich be
kämpft, fei es im Winter auZ Schnee
schuhen oder im Sommer 'aus anstrengen
den' Kletterpartien, m Wäldern beim
Vusch, und Baumkrieg oder in Thälern
beim offenen Angriff. Und waS wir im
Wechsel der vier Jahreszeiten, bei Hitze,
Kälte und Nässe durchgemacht haben, und
waS wir erlebt und erlitten, webt sich wie
ein unsichtbares Band mgen Zusammen,
halten! durch alle Verbände der Vogcsm
wacht und ist der K'tt, der uns zusammen
hält und der uni befähigt, biS snS Ende
siegreich auszuharren.
Am Abend des S. Augusts brachen wir
zur Front auf, und unser Landwehr-Re
giment marschirte, für lange Zeit zum
letztenmal durch die Strahm von I.
Tausende Menschen stauten sich auf den
Straßen, um unZ zu sehen, Tausend
gaben unS daZ Geleit zum Bahnhof, und
diel tausend heiße SegenZwiinsche stiegen
auZ angstgeguälim Herzen für uns zum
Himmel, diel tausend Augenpaare weinten
bittere Thränen. Und wir, wir zogen im
Vertrauen auf Gott und unsere gerechte
Sache wie Männer in den Kamps. Ein
letzter langer Blick auf alles, was uns lieb
und theuer, ein kurzes inniges Abschied
rühmen, und dann führte uns der Zug
fort in noch unbekannte Weiten, dem
Kampf, denk Sieg entgegen.
Unser Landwehr-Regiment war der
Armeegruppe Gaede zugetheilt, die im
Elsatz operirte. Die Aufgabe dieser Ar
meegruppe war, einen eventuell geplanten
Rhemübergang der Franzosen . zu verhin.
dern, zugleich sollte sie soviel wie möglich
das Elsaß schützen. Die . Verhältnisse
brachten es mit sich, daß wir die ersten
Wochen von einem Ende des Elsaß zum
anderen Ende gehetzt wurden, vom Rhein
zu den Voesen, von Kalmar iiS zur
Schweizer Grenze, und fast Tag und
Nacht auf den Beinen waren. ES war
für unS Landwehrleute', meist Wehrleute
zweiten Aufgebots, keine kleine Anstren
auna. oft 4!) bis 50 Kilometer in einer
Tour mit gepacktem Affe bei glühender
Sonnenhitze marschiren zu müssen, für
i'Ns. die wir aus den ersten Jugendjahren
heraus und zum Theil keinerlei Anstren
crnna mehr gewohnt waren. Da wollten
die alten Knochen gar oft nicht mehr; der
Lberanstrenate Körper drohte zu versagen,
und wenn der Wille, der eiserne Wille zum
Auöhalte nicht gewesen wäre, dann hätte
gar mancker schlapp gemacht. In dies-r
. Zeit der Marsche lernten wir daS'ganze
ttllak kennen, und wenn wir auch für die
' landschaftlichen Reize - und Schon,
feiten bei Reickskmde jetzt keinen Cinn
end lerne Augm hatten, so xriigten wir
unS doch da! Gelände ein. daS für'tiI
I-icht söäwe Unternehmungen In Betracht
kam. In die Zeit der ersten Marschtege
. fkl die Cchlocht bei WSlhsusen am 9. fc'J
,10. August, bei der wir zwar nicht aktiv
i teatm ändern als Reserve!,
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Immer tut rfi,u!.;frn. In bet 'i.v?',!
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M'Dittekkeze UtUn trt i,n Newt
lafmmfnltfl mit stianktiieuki. d j4
bit elfjenbett nicht entsed'N Ijflen tffll-
irrt, un bn:r.iii;ln?fttti'e ja beschicken.
Die EmMstkung der H.iusek b,t Cttfl
war unsere Verzollung für ben gemeinen
Urterfull. Und ol am 15. btübl bis
ftnz'skn. die von neuern in großen
ÜJiaffen iibek die Grenze gegangen waren,
silh SJtülttauffn ncherien, mußien wir, bi,
wir am Nackimittsg noch Über Miilluusen
hin.iui marschikt waren, klügst zurück, um
nick't abgeschnitten zu wenden, und über
schritten nach einem öiewaUmarsch. der
sich sur uns unendlich lang ausdehnte, in
derselben ?!acht bei den Rhein. Jetzt
waren wir im Badischen drin, wo die Em
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wohner in Heller Angst vor einem Kom
men der Franzosen unS beschworen, boch
a alles dran zu setzen, daß die Feinde nicht
über den Rhein kämen. Zwei Tage mar
schirren wir nun durch Baden, und am
18. gingen wir bei Jstein wieder über den
Rhein, diesmal dem Feind, der sich inzwi
schen im Elsaß wieder eingenistet hatte,
direkt auf den Leib. Unser Armeekom
mands hatte sich entschlossen, die Franzo
seit -anzugreifen, die in einer Stärke von
2Vz KorpS im Elsaß standen und das
rechte Rheinuser bedrohten. Wir. im
ganzen drei Angaben stark, ginge an
verschiedenen Stellen über den Rhein und
griffen die Franzosen am Morgen bei 13.
August auf der ganzen Linie an. In
völliger Unkenntnis der wirklichen Lage
gingen wir wie die Wilden loS und zwan
gen durch unseren verblüffend schneidigen
Angriff die Franzosen, die bedeutend grö
ßere Truppenmassen auf unserer Seite
vermutheten, zur Entwicklung ihrer ge.
fammten Streitkräfte.. Unser Vorgehen
war em ebenso kühnes wie gefährliches
Meisterstück, und brachte dank der vorzüg
lichen strategischen Oberleitung einen vol
lcn Erfolg. Denn nicht nur, daß wir den
Feind zur Entwicklung zwangen und seine
ganzen Kräfte festlegten, gelang es unS
auch im ersten Anlauf dem Feinde meh
rere Orisckeiften zu entreißen, und ihm
viele hundert Gefangene mit viel Material
abzunehmen. Erst spät am Abend, all
der französische Druck auf der ganzen
!inie gar zu übermächtig wurde, wurde
wir zurückgenommen, und gingen zum
Theil noch in derselben Nacht wieder über
den Rhein zurück. Die Franzosen, die
keine Ahnung davon hatten, wie geringe
Streitkräste ihnen gegenüber gestanden
hatte, waaten nicht vorzustoßen, vnd be
gnügtcn sich damit, MiUhausen zu besetzen.
?km übrigen verharrte sie m ihren Siel-
lungen. Die Schlacht, von unS die
Schlacht bei Flachslanden genannt, hatte,
wie wir erst später erfuhren, hohen sirate.
gischen Werth, indem durch unseren m
ariff die aefammte hier versammelte sran
zöstsche Armee festgehalten wurde, und so
ihre KorpS an der drei Tage später bei
Metz stattfindenden Hauptschlacht nicht,
mitwirken konnten, die dadurch wohl eher
am unseren Gunsten entschieden wurde.
Unsere Verluste waren nicht-gering, doch
wir hatten gezeigt,' waS deutsche Landwehr
zu leisten imstande ist, auch gegen einen
fünffach überlegenen Gegner. Ein Dank,
Telegramm unseres Oberste Kriegsherrn
belohnte unS für unse That, die mit zu
den schneidianen in diesem Feldzug ge
hört. Flachölanden var.fürlnS. speziell!
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für unser Regiment, der Prüfstein" für
kommende Ereignisse. Nachdem die Lücken
ausgefüllt und die Verbände neu geordnet
waren, gingen wir am 28. August zum
dritten Male über den Rhein, und nun be
gannen unsere Kreuz und Ouerzüge
durch daS Elsaß von neuem. Am 2. Sep
tembcr hatte unser Regiment im Münster
thol ein Gefecht gegen die Franzosen, die
auf Gebweiler vordringen wollten, wobei
dieselben zittückgeschlagen wurden. DeS
gleichen om 9. September bei Tann, wo
d Franzosen abermals versuchten, nach
Mülhausen durchzudrüSen, was ihnen
abermals nicht gelang. Am 11. Septem
der waren die blutmen Gefechte bn u.
u. , die den Franzosen sehr schwere
Verluste brachten, und wobei sich unser
Regiment wiederum besonders auszeich
nete. Nach diesen Gefechten räumten die
Franzosen ganz OberElsaß, und e! stand
einige Tage lang knn Feind mehr aus
deutschem Boden. Wenn wir stärker, und
somit m der Lage gewesen waren, den
Franzosen gleich starke Kräfte entgcgenzu
stellen, hatten wir von nun od den deul
schen. Boden vom Feinde freihalten kön
nen, doch so mußten wir mit blutendem
Herzen zusehen, wie die Feinde wieder
kamen, und sich, da sie unsere inzwischen
in Eile aufgeworfenen Stellungen nicht zu
durchbrechen vermochten, in den Thälern
und Höhen der Vogesen einnisteten und
uns von dort auZ bedrohten. Und nun
begann der eigentliche Stellungskrieg hier
im Elsaß, die Franzosen meist aus den
Bergen und in den Thälern, wir w der
Hauptsache in der Ebene. Und hier hat
sich dann so recht gezeigt, Wal deutsche
Thatkraft und deutsches Ausharrungiver
mögen -euch in de schwierigsten StcUun
gen zu leisten imstande ist. denn trotz ihrer
zahlenmäßige Uebermacht, und ihrer
weitaus besseren, weil die Ebene beherr
schenden Stellungen, haben die Franzose
seit dem September nur ganz minimale,
und dann auch nur örtliche Fortschritte ge
macht. Zu fest ist daS Bollwerk, das die
Landwehr-Regimenter der Armeegruppe
Gaede im Elsaß errichtet haben, und da
sie fan taglich mrt ihren Lnbern gegen den
oft übermächtigen Anprall der Franzofen
schützen. Eme Wacht am Rhein, wie sie
aufopfernder nicht gedacht werden kann.
Der Winter kam mit feinem Schnnd
seiner Kälte, und wir hausten in unseren
Erdhöhlen Tag ein, Tag aus und hielten
doppelt gute Wacht, denn bei den Fran,
zosen, denen eS auf ihren eisstarrenden
Bergen nachgerade zu ungemu'.hlich wurde,
machten sich die Wünsche nach den Ebenen
des!soß!ar,dee immer mehr , bemerkbar
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MACHTKAMPF iH dan. STKASSIN von. MULHAUSEN.
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Nachdem sie am 1. Dezember in'S Stein
dachthal eingedrungen waren, de etztcn sie
das Dorf. daS ihnen ata 15. Dezember
nach heißem hartnäckigen Häuferkampfe,
bei dem mehrere hundert Franzosen ge
fangen genommen wurden, wieder entris
sen wurde, lm gleichen Tage schlug ein
Bataillon unseres Regiments einen Sturm
auf daS Tors . . . . mit starken Aek
lüften für die Franzosen ab. Und dann
begann am ersten WeihnachtStage gegen
Mittag, als' Christgeschenk der Franzosen
an uns, eine allgemeine Beschießung un
serer Stellungen auS allen Kalibern, vom
schwersten Morsergeschutz bis herunter zum
leichtesten Gebirakgeschüd. verbunden mit
theils heftigen, theils weniger heftigen An
glissen, die uvi fci zum 2. Januar nan
diq in Athem hielten.' AI unfeRegi
mcnt dann abgelöst wurde und an eine
andere, etwas ruhigere Stelle der elsässi!
schen Front hinkam, chörten wir in den
ruhigen ftostllaren WinUrnächten das
ferne Donnern der Geschütze aus der Rich
tung her, aus der wir vor kurzem gekom
men, und wir wußten, daß unsere Käme
raden von anderen Regimentern jetzt daS
selbe durchmachen mußten, was unS ge
blüht hatte. Die Angriffe der Franzofen
im Steinbach und Münfterthal dauerten
bis zum 23. Januar und endeten überall
mit Mißerfolgen für die Gegner. Unseren
Truppen gelang eö dagegen, in selten küh
nem Wagen sich dei Hartmannsmeiler
topfe! zu bemächtigen, jene die ganze Ge
gend bik gen Kolmar hin beherrschenden
Bergcl, der eine hohe strategische Bedeu
tung hct, und den die Franzose mit star
keu Kräften besetzt hielten. Am 19. Ja
nuar wurde der Berg erstürmt und somit
ein neuer Stützpunkt im Elsaß gewonnen.
Unser Regiment lag zwar- in vorderster
Linie, hatte aber selten ruhige Tage, die
wir weidlich ausnützten, um uns durch
aukgiebige Ruhe, nach langer Zeit, von
den schweren Strapazen der letzten Wo
nate zu erholen. Denn nst waren beson
ders die letzten Wochen, und unser Regi
ment hatte stark gelitten. Die Stadt . . . ,.
die Dörfer . . . können ein Liedchen von
der blinden Zersiörungswuth der Fran
zosen siiigen'. und die Ruinen dieser Ort
fchaften zeugen vSn der Heftigkeit, mit der
hier gekämpft wurde, besonders in der
Weihnachtswoche. Fast drei Wochen
ging es, uns in unserer neuen Stellung
ziemlich gut, wS man im Krieg eben un
ter guigehen versieht, ws die Tage und
Rächte ta Erdhöhlen zugebracht werde,
und aller Komfort des LebenS fehlt. Doch
dann, und ausgerechnet am 27. Januar,
dem Geburtstage unseres Kaisersder für
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unS ein kleines Fest hätte werden sollen,
ging die Geschichte wieder loS. Die Fran
zosen. von jeher große Neidhammel, gönn
ten unS natürlich keine Fest und Feier
tage und griffen ans der ganzen Front an.
Bei unS kamen sie gegen Abend, nachdem
sie vorher unsere Stellung mit Geschützen
weidlich bearbeitet hatten. Wir waren je
doch bereit und jagten sie mit Verlusten
zm Teufel. - Ebenso erging eS ihnen an
den anderen Stellen der elsäfsifchen Front,
wo sie ihre Durchbruchsoeisuche machten.
Von dem Tage an war unsere ruhige Zeit
wieder mal zu Ende und 1 die Geschütze
bollerten den ganzen lieben langen Tag.
Ende Februar hieß eS wieder mal Abschied
nehmen von dem Stückchen Erde, daS wir
zur Stellung ausgebaut und für unsere
bescheidenen Verhältnisse ss gut all mög
lich eingerichtet hatten, und abermals zogen
wir mit Sack und Pack von bannen, an
einen andere Theil der Front. Wir
kamen diesmal nicht weit von unseren
alten Stellungen, die wir um Weihnachten
herum besetzt gehabt hatten. Von Ende
Februar bis auf den heutigen Tag halten
wir im großen und ganzen die Stellung
besetzt, und alle Angriffe der Franzoseffl
haben bil letzt nicht vermocht, unl daraus
zu vertreiben. Denn sie haben eS nicht an
Angriffen fehlen lassen, und ihre Artillerie
belästigt unS mit konstanter Bssheit Tag
für Tag, manchmal mehr, manchmal we
Niger, doch Tag für Tag fliegen Granaten
und Schrapnclle in unsere Gräben, zer
stören, was wir bei nächtlichem Schanzen
mühsam aufgebaut haben und lassen uns
nicht zur Ruhe kommen. Ostern und
Pfingsten machte die Franzosen einige
kurze Feftbesuche, die allerdings schon vor
der Thür abgefertigt wurden, uns aber
die Feiertage versalzt. Am 28. JRätj
gelang eS ihnen, uni den Hartmannswei
lerkopf zu entreißen, und nun wurden sie
frecher, wie je zuvor, denn sie hotten sich
dort ode ausgezeichnet befestigt und trotz
ten allen Angriffen unserseits. Sie be
drohten von dem alle! überragenden Berg
Plateau auZ wichtige strategische Bahn
linien, drum sollte sie um jeden Preis von
dort vertrieben werden. Und unsere todeS
wüthige Truppen. auf'S hervorragendste
unterstützt von unserer Artillerie, d Herr
lich funkte, stürmte denn auch am 23.
April mit Ivenige Verlusten den Berg,
und alle Anstrengungen der Franzosen,
die sie seither gemacht Habens unS den
HartmannSweilerkopf wieder zu entreißen,
scheiterten unter schweren Verlusten für
sie. Bald hier, bald dort, bei A . . bei
A . . bei S . . . oder im . . überall
versuchten die Franzosen ihre Durchbrüche,
oft an mehrere Stellen zugleich, doch im
mer mit demselben negativen Resultat für
sie. Die Berge, Thaler und Fluren del
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IomWe! 1918..
Da! Weingroßhaul Trarbach giebt fol
gende Uebersicht über den Stand der
Weinernten, und zwar auf Grund von
Berichten der .Deutsche Weinzeitung',
der Schweizer Weinzcitung", der
Feuille vinicole de la Girant' u. a.
In allen Weinbaugebieten Frankreich!
spricht, man fast nur von der Perono,
sporaJnvasion, deren Umfang sich jetzt
einigermaßen überblicken läßt. ES ist die
eine durch eine mikroskopisch kleinen Pilz
hervorgerufene Krankheit der Rebe, welche
daS Abfallen der Blatter veranlaßt, wo
durch die Leeren vertrocknen und lcderig
werden. Tiefe Rebkmnkheit hat in Frank
reich einen ungeheueren Umfang ange
nommen. Auch der Wurm ist fleißig an
dem Zkkstöiungswerk. ES fehlt an Ar
beitSkräfle und eS fehlt an Geld zur
Beschaffung der FekampfungSmittel.
Ferner bestehe große Sorgen wegen der
Nrtisftellup?, und,- Beschaffung van
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Elsaß tranken Blut, viel Blut, denn groß
waren die Verluste bei Freund und Feind.
Schwer wurde gerungen, heiß warm die
Kämpfe. bewundernSwerth der Muth bei
Angreifer wie Vertheidiger. Und fest stand
i allen Wettern des Krieges die Vogesen
wacht! Von der Schweizergrenze bil
zum Kanal steht die deutsche Heeresmacht
unerschüttert da, und tvir i den Vogesen,
im Ober-Elsaß haben wahrlich nicht den
kleinsten Theil dazu beigetragen und dür
fen mit gerechtem Stolz auf da! verflos
scne Kriegsjahr zurückblicken, in dem Be
wußtsein, unsere Schuldigkeit auf dem n
angewiesenen Platz in vollstem Maße ge
than zu haben. Mit Vertraue schaue
wir auch in die Zukunft und sind alle eins
in dem fest, Vorsatz, unsere Pflicht such
weiter zu thun, so gut wir können, und
im neuen Kriegsjahr mit alter Ausdauer
und alter Tapferkeit auszuharren, auf daß
kein Feind, es fei denn all Gefangener,
den deutschen Rhein zu sehe bekommt.
Fässern für die Weine der mmn Ernte,
da auch hier die Arbeiter fehlen und die
Holzpreise sehr hohe sind. Die Rachrich
ten auS dem Bordeauzgebiei lauten über
auS trostlos. Die Peronospor, hat um
Mitte Juni ihren Einzug gehalten und
von da a Fortschritte gemacht: wann sie
haltmache und Wal sie von der ur
sprünglich vielversprechenden Ernte iibrig
lassen wird, daS kann noch nicht gesagt
werden. Im Medoegebiet traten Perono
spora und Oidium geradezu verheerend
aus. Man spritzt und schwefelt und hofft
noch Herr dcS Uebels zu werden. Ein
Bericht auS Sk. Laurent bemerkt, daß die
Ernte 1315 Wohl die geringste feit vielen
Jahren werden wird. Im Midi sind die
Aussichten ebenfalls trostlos, und such in
Languedoc ist der bisher angerichtete
Schaden gleichfalls roß. Die Siebkrank
heite habe ein, Ausdehnung genommen.
Wie es feit 1800 nickt mehr zu beobachten
war. Der Ausfall ist bedeutend. In den
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Wie sich lgoclbluisronjostn einen ehren
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Baris, dem Bruder de! berühmten fran
zösischen Geographen ; und Schriftstellers.
In zwanzig Kapiteln offenbart er der
Welt auch in ihrer Schlagwortfprache
. die Gesinnung der verblendeten Massen
Frankreichs. Sein Programm der Zu,
kunft ist unaemein, einfach: Elsaß und
Lothringen kehren zu Frankreich zurück, .
daS Rheinland soll zwischen Autonomie
vnd französischer Herrschaft wählen. Ost
und Wchpreußen den Russen gehören, auch
wa! ihnen von Posen und Schlesien be
hagt. Nach Hannover kehrt die Briten
Herrschaft zurück, Oesterreich und Ungarn
werden, an Serbien, Polen, Kroaten und
Italiener zerstückelt, da! Deutsche Reich
zerfallt in zusammenhanglose, kleine Her
zogthllmer, an die Stelle der Armeen ste
ten PolizeitruppS, die Uotte wird Eng
land gegeben und eine Kriegslast von 101
Milliarde dem kleinen Lande Preußen
auferlegt, zahlbar in 101 Jahren, damit
da verhaßte Volk in dauernder Schuld
kncchtschafi bleibe. Ja, der Gelehrte be
dauert, daß man die Boche! nicht alle zu
Sklaven machen und mit Peitsche und
Halseisen auf den Markt treiben kann. Er
hofft noch immer aus Rußland! Sieg.
AIS Stichprobe, wie man in Frankreich
KriegSziele ungenirt erörtern darf, fügen
wir vier da! Schlußkapitel der genannte
Schrift bei. EI lautet:, Frankreich allein
kann dem Thier der Offenbarung den
Frieden nicht diktiren. Es wird diese Ar.
bett an der Seite Rußlands, Englands,
Belgien!, Serbiens, Japsn! und Portu
gal! Verrichten... Der FriedenSvertrsg
wird um so besser fein, je härter er ist.
Sie verdienen kein Mitleidtiena ihre Arg
list ist ungeheuer, und ihr, Bosheit wird
stet! wach bleiben."
Deutschland darf gewiß sein, daß el,
wenn ihm der Sieg versagt bleibt, weder
Schonung noch Gnade findet. Und da
zum muß Deutschland siegen!
Die portugiesische Regierung er,
nannte den 8jährige Sohn de! englische
Admirals Thoma! Mechelt zum UntekH,
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