Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 15, 1915, Second Edition, Image 3

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Polen Wall, rr lurvm efxiejfbfrt hil. Cie
Isluld:
1. Tel PnfyÜIntl ber Polen zur 3?e
Sprung in Tittnficn fror bet bem Kr'kffk
tin miserable. Xie Regierung tat gegen
iml Ausnahmegesetze Hassen, benn sie hat
. ur.l oll Feinde be Reichs bei rächt et.
Der Krieg bot bewiesen, baß bis Regie
rnng neint hat. Tie Polen zeigten bis
selb Treue zum Reich wie bie Deutschen.
2. Die Regierung und ba deutsche Volk
habt die anerkannt. Tie Regierung
kündigle durch den Wund ber Minister
eine Aenderung der Politik den Polen
gegenüber an. Tie Vertreter oller deut
stert Parteien im freuhischen Abgeordne
tenhause erklärten, bah nach dem Kriege
eine Neliorienlirung den Polen gegenüber
eintreten miisse.
Diese beiden Erklärungen wurden dor
dem ganzen Lande und vor de anzen
Welt abgegeben.
3. Wir Polen in Schlesien glauben die
sen Worten der Minister und den Worten
der Vertreter des deutschen Volkes. Es
wäre eine schwere Beleidigung siir sie,
wenn wir ihren Worten nicht vertrauen
würden. Wir betrachten sie gleichsam als
das Ausstrecken ber Hand zur Verstände
gung zwischen ben Deutschen und uns.
Es wäre Unverstand, diese Hand nicht an
zunehmen. Cie soll doch unser Schicksal
bessern.
4. In dieser Hoffnung meinen wir, daß
wir Polen nebe der Pflicht, die allen
Bürgern des Reiches gemeinsam ist, in
Berücksichtigung unserer eigenen Sache, alle
Ursvche haben, den Zmtralmächten aus
drilcklich und klar den, Sieg zu wünschen,
und daß wir dem Reiche in diesen für das
Reich schwierigen Augenblicken das Wohl-!
wollen der um das Heil des Landes be
sorgten Bürger zeigen müssen. Der Sieg
? -r .m on je r -rt 4. - . jl c'rv'
mtta eicyes ou von? aucy uns oie ,,xrei,
heiten kringen, die wir seit so vielen -Jafy
ren beanspruchen.
5. Indem wir diese Stellung zur ieuk
schen Regierung einnehmen, meinen wir,
daß wir die deutsche Regierung und baS
beutscheVoll in ben uns freundlichen Afr
sichten bestärken. Aber außerdem befesti
gen wir unsere eigene Position im Reiche,
und um so . muthiger können wir die Er
füllung der Versprechungen und die Ju
kcnnunq aller Freiheiten fordern, die n
serem Volke auf Grund des göttlichen
Rechts und des Raturrechts zustehen.
S. Roch mehr. Deutschland hat in die
scm Kriege so viel Kraft und Muth ge
zeigt, daß im Falle eineS Sieges seine
Stimme in Sachen Polens, das außerhalb
der Reichsgrenzen liegt, die wichtigste sein
wird. ,
Indem wir für n guleZ Verhältnis
von uns Polen unk utscher Herrschaft
zur deutschen Regierung und zum deutschen
Volke sorgen, tragen wir zur Lösung der
polnischen Frage in einer den Polen vor
theilhasten Weise bestimmend bei.
Indem Uir mit Ueberlegung für unsere
eigene Sache thätig sind, find wir mithin
zugleich für das Wohl von ganz Polen
thätig.
Diese unsere Stellungnahme ist nicht
nur unsere ,P flicht, die uns infolge der
Zugehörigkeit zum Reiche erwächst, son
bcrn überdies eine positive Arbeit für un
sere bessere Zukunft; sie ist das Ackern
jenes polnischen Bauers, der inmitten von
Granaten in die Erde das Fruchtkorn f"r
die Zukunft warf.
ES muß freilich ettvähnt werden, daß
ein anderes polnisches Blatt, der Kurier
Poznanski, eine andere, mehr abwartende
Haltung empfiehlt. Der .Katholik' meint
demgegenüber, diese Haltung verurtheile
bie Polen selbst zur Unthäiigkcit und also
Rechtlosigkeit, sie se! passiv und negativ.
Man müsse vielmehr das Seinige dazu
thun, daß die Regierung weiter entgegen
komme. , '
BerbnndStag deutscher Brotfabrikanten.
Auf dem 14. Verbandstag deS Verban
des Deutscher Brotfabrilanien in Dussel
dorf, wurden die feit Kriegsbeginn im
Bäckrgeiverbe von der Rcichsregierung ge
troffmen Maßnahmen eingehend besprs
chen und anerkannt, daß, wenn das Bäcker
gewerbe auch nickt alle erlassenen Verorv
nungen billigen könne, so doch durch den
Grundgedanken dieser Verordnungen die
Sicherung der Volksernähung bis zur
neuen Ernte erreicht worden sei. Allge
mein verurtheilt wurde daS ?kbahien einer
verwerflichen Spetulalion, die namentlich
bei den Weltpreisen in die Erscheinung
getreten sei. Einen breiten Raum nahm
in den Verhandlungen unter anderem das
Verbot der Nachtarbeit ein; der Verbände
tag nahm hierzu einen Antrag an, in wel
chcm er sich gegen die von den Bäckerw
nungen auch nach dem liriege geforderte
, vnbedingte flffit,,g br Nachtarbeit '
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dem ft'&ljftiMti'n ?pslf)siti, sich! 011I hi
ein Ifibhifiiflft liitfu, A!l? wird auf
die Trel ufmetflam. Cchäumenbe 2it f
grifft slttfffn sich ihnen nlgrakn. Z an
ren und Jigartki warben iknen zuge
steckt, ffin krafliges schluck h, wie
wodl b,' tk)t, seit Wsch'N und lluiifllen
nichls wie 2t; und fades Wasser! Tann
lassen sie sich ausathmend auf schnell de
keilen Clühlen niiber, und sofort hat sich
n dichter ttreis um sie gebildet. Erzah
len denn diesen brei Leuten sieht man
ek n, das; sie Großes erlebt, vieles ge
sehen unb Ct'weies bukck.gemacht haben.
Es sind Co'hne der rothen Erde, lnor
k!ge Westfalen und in Bielefeld daheim.
Der eine, der Turko", ist Schleifer, und
er führt das Zöori. Aber ob er nur in
einfacher Arbeiter ist, so kann er sich doch
merkwürdig anschaulich ausdrücken, ganz
plastisch. Und in dem, was er sagt, lebt
eine so ursprüngliche, ungekünstelte Begei
sterung. ein heiligesiseuer, daß es die Zu
Hörer fast erbeben macht. Aus Südpolen
kommen bie Drei, unb volle neun Monate
sind sie ununterbrochen braußen gewesen.
Jetzt haben sie einen wohlverdienten Ur
laub, drei Wochen, um mal wieder Frau
und Kinder sehen zu können. Von Ra
dorn aus konnten sie mit der Bahn sah
ren. Ein kurzer Auftnthalt im Lauso
laim" zu Czenstochau, und bann in einem
Rutsch von Kattowitz nach Berlin. Noch
dröhnt in ihren Ohren der Donner der
österreichischen Motorbatterien vor Iwan
gorod, und jetzt umdrängt sie der Lärm
der Weltstadt. Zum erstenmal in ihrem
Lebin sind sie in Berlin, und viel können
sie auf ihrem kurzen Marsche durch die
Straßen der Friedrichstadt, über die Lm
den weg nicht gesehen haben. Berlin ist
schön," sagt der Schleifer, aber braußen
im Felde ist's noch viel schöner!' Das ist
fcrnt gemachte Heldenpose, beileibe nicht
Denn unser Bielefelder Schleifer ist baS
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.iui.& Jtuiuiiuiv. litt tty uuu
kk. .It O.'.h tnh
tottie IN er epoioat, uno er empsin! es
als ein Glück, an dem gewaltigen Ringen
diese? Weltkrieges thätigen Antheil zu
nehmen. Ja, als ein Glück! Sein Vater
hat die drei Feldzllge von 64. 66 und 70
mitgemacht, und sein Junge soll auch wie
ber Soldat werden. Er selbst freut sich
wohl herzlich auf die Ruhetage daheim bei
Muttern. Aber dann will er wieder hin
aus und dabei, sein bis an's siegreiche
t.. Lt-Yjjl IV -. - -
noe. und oas, oog.eiai er in zungimg
mehr ist und ihm das Haar an den Echla
fen ergraut.
Nach dem und jenem werden -die drei
Mannen gefragt, und gern kramen sie ihre
Erlebnisse aus. Erzählen von den Har
ten des Winterfeldzuges in dem unwirth
liehen Lande, von dem Schmutz und den
menschenunwürdigen Lebensgewohnheiten
der Polen, alle Dinge, die man schon
hundertfach gehört und gelesen, die aber
hier, im Munde dieser schlichten Leute,
merkwürdig ausgeprägte Gestalt anneh
men. Einer holt eine Karte hervor, die
er sich selbst gekauft ' man muß doch
wissen, wo man steckt und wohin man
marschirt! ES ist eine große General,
stabskarte von Polen; ganz schwarz ist
sie geworden, denn man konnte sich manch
mal acht Tage lang nicht mal die Hände
waschen, und an den Rändern ist sie zer
rissen und umgebogen. Aber der West
fälische Arbeitsmann ist doch trefflich auf
ihr zu Hause, und er zeigt vie man vor
wärtsgedrungen und wo die Regimenter
ber Brebow'schen Division, der Sturm
division", ber sie angehören, jetzt stehen.
Und fragt man nach Hindenvurg, so
heißt es: Der ist ein rechter Soldaten
Vater! Um alles kümmert er sich, und der
einfache Krieger ist ihm so viel wie der
hohe Offizier!" " Ueberhaupt, da draußen,
angesichts des Feindes, den eß niederzu
ringen gilt, vermischen sich alle Standes-,
alle Rangunterschiede: ein Heer ein
Volk! Und auch ein fester Wille: den
Krieg ohne jede unnöthige Grausamkeit
zu führen. Mit Absicht habe ich noch
keinen Russen todtgeschossen.' sagt der
Schleifer, ich will sie nur kampfunfähig
machen, wenn es geht, ohne zu todten!'
Requisitionen ohne Bezahlen giebt es nicht.
Und die polnische Bevölkerung steht sich
nicht fchlecht dabei; für ein Ei bezahlte
man in jedem Dorado der Huhner stets
10 Pfennig, obwohl die Bauern in Frie
dcnszeitcn kaum mehr als 1 b,S 2 Pfcn
nig dafür erhalten. Und so auch mit an
deren Lebensmitteln. Wir wollen keine
Barbaren sein, sagen die biederen Wst
sälinger. Dann berichten sie, wie im
Feldheer; zu einem Fonds sür blinde
Soldaten gesammelt wurde und wie an
freiwilligen Beitragen schon Millionen
beisammen seien. Auch manch' ander:
rührende oder belustigende Vorkommnisse
werden erzählt. Dem Schleifer werben
die Augen naß, als er sich erinnert, wie
er eiililmais im Schukeiiarabeii einae-
fsfil.if'-n war. indessen die Rügen kräfiig i
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kkied, f.i'ritl ifU'lli wir tt'aWn Ifin
ßett!ch nfjfri'fci! Ht ist M stille
Pi'lat-fil, da, ein'k RHHiVtt Ilzmm,
e' ! ?i. In ben Herpn dielet Männkk
b'n. Polte lel,idig ist . . .
tft ff)l!tttitiff Lentneint.
Verbreitung elf CliinnangM,
durch die fe:nd!,ck schwer, Arülierie. Dil
Fetter ist s!,l,ch!hin zuin Wiksttiig'
werden oder zum Taronlaufen. Ader
in,in l?leilt nnüirli.hi tt ist ja icin V
fehl da. daß die Grüben nicht verlassen
werden dürfen. Im Unterstand hocken eng
aneinander gebrängt berMajor, ber Stabs
ant, ber .fein" Bataillon nicht verlassen
will, und zwei Komp.rgnicführer, der eine
davon ein ganz junger Dachs, der erst
vor fünf Wockxn Oifiiicr geworden ist.
voller Erwartung. Die Stimmiinz ist
gemäßigt, begreiflickerweise. Nur der
kleine Leutnant verspeist eifrig Kirschen,
die ihm der Bursa in oller He....:ts'
srllhe irgend woher von rückwärts ge
bracht hat. Mit einem Mole schlägt eS
ein. ganz nahebei. Ein Feuerblitz, gleich
darauf dröhnt 'es unmenschlich, Holz
splittert, auch im Unterstand wanken die
Balken, Erd: rieselt aus den Fugen her
vor, die Lust wird gleichsam körperlich
und läßt sich kaum mehr athmen, die
Herzen setzen aus d. nach einer
Weile, sagt das Lcutnantchen: Jetzt hob'
ich docki. weiß Gott, 'nen Kern verschluckt.
Herr Stabsarzt, kann daZ 'ne Blind
darmmtzündung geben?'
.
Tiroler Kaiserjäger in Schönbrunn.
Im Schloßhofe Schönbrunn ' empfing
der österreichische, Kaiser ein kürzlich von
dem nördlichen nach dem italienischen
Kriegsschauplatze durchziehendes Regiment
der Tiroler Kaiserjäger. Trotz des strö
menden AegenS schritt der Kaiser mehr
mals die Front der Truppe ab, deren
Ausrüstung und Waffen noch die Spuren
der schweren Kämpfe gegen die Russen
zeigten. Er sprach mit den Mannschaften
und bcsahl dann das LsfizierkorpS zu sich,
dem er sagte: Ich danke Ihnen für I ren
Heldenmuth, für Ihre Treue und für
Ihre opferwillige Tapferkeit und spreche
Ihnen meine vollste Zufriedenkeit und Be
wunderuna aus. Meine innigsten Se
genswünsche begleiten Sie auf Ihrem
neuen Weg.' Nach der Parade marschirte
bas Regiment zum Penzinger Bahnhof,
wo der AnbreaS Hofcr-Verein bie Lanbs
leute empfing und bewirthete, bis der Zug
nach Tirol abging.
'
Im goldenen Mainz.
Die Stadt Mainz eröffnete am 1.
August einen großen Laden, in dem Obst
und Gemüse verkauft werden. Der An
drang war zeitweise so stark, daß die Thü
ren gesperrt werden mußten. Die Preise
sind wesentlich billiger als auf dem Marti
und den sonstigen Verkaufsstellen. Neue
Kartoffeln kosteten da! Pfund 9 Pfa..
Buschbohnen 12 Pfg., feines Tafelobst
25 Pfg., Birnen 16 Pfg., Pflaumen 16
Pfg.; in den Läden wurde dafür bisher
25 und 30 Pfennige gefordert.
' .
BootSungliick aus dem Bodensee.
Auf dem Uebcrlinger See ereignete sich
ein schweres Bootsunglück. Drei Verwun
dete aus dem Krankenhaus und ein Fräu
lein fuhren Nachmittags auf einem Boot
auf den See hinaus. Bei einem Sturm
kippte das Boot u.. Zwei Soldaten und
das Mädchen ertränkn, ein Soldat ist ge
rettet. Die zwei ertrunkenen Soldaten
heißen Eisele und Litz. Letzterer ist Va
ter. von drei Kindern. Der gerettete Sob
dat heißt Krause.
. . "
Einkleidung der belgischen Soldaten.
Wie der Manchester Guardian' berich
tet, werden augenblicklich die belgischen
Soldaten in England eingckleidet. Ihre
neuen Uniformen gleichen derartig den
englischen, daß die Belgier kaum mehr von
englischen Soldaten zu unterscheiden sind.
Das Blatt nennt usea deafflln, ,ßa Bt
Das Blatt nennt eö auffallend, daß die
meisten Belgier kaum Französisch berste
hen. Es ist aber schon früher mitgetheilt
worden, daß etwa 70 Prozent der letzt an
der Fscr kämpsenden Belgier auS Vlamen
bcftelikn.
.
Hinterlistiger Angriff auf U"kt.
Wie der Tag" van zuständiger Stell:
erfährt, hat ein deutsches Unterseeboot am
20. Juli, 11 Uhr Vormittags, etwa 18
Seemeilen östlich von Firth of Forth einen
etwa 180 Tonnen großen Dampfer ange
halten, er die dänische Flagge führte.
Der Tan'fer eröffnete plötzlich ans zwei
Geschützen Feuer auf das Unterseeboot,
holic ach der ersten Salve die dänifche
Flagge nieder, feuerte ohne Flagge wei
ter und setzte erst nach der fünften oder
sechsten Salve die englische Kriegsslagge.
Es ist einem Glückeiall zuzuschreiben, daß
das Unterseeboot diesrm lintctlistig, An
..lA.i ...... in
Wikvikl Biiiiiilioii
vkkiiülvckt ml
Tinc fr,i!ipjlfl;i v.'r'mmi.
fln fitem , fW't tvl,
M&r,i , (!HfH df nflV f'.tlR
scheu J,tH(i,
ttt .Mim' !rffni:;.-U i, Ink!,'
,!fale a'nLle:!-iI.,s!ä d', in frjvr
und i i a'S'im-aitifl it !u- : ixil iäu si
(fii T milimlw.a n, lf f-eai.
.'h-jtjr'iid rief) 1 v , i - i ,,,, t,MH,tjf
'flritüftif, die d'imi! d'k uvi'n M
ü"nn liivrlffl-ii war, im S.iMtouf e:ttn
CliUefil ni( melie all f.n! u
einer Hinone a!t'iut(r, flieg schon im
Rnsiisch'7' '!'niI.h'N Kr.-, bet durch.
IchmiUM Ü'rtfMiich oiif Mel'k a'i b,iä
Doxpette. In d'k GiUM M luf.l.i
lf.! i t Mirbfn ttit einer ,'nna russi.
fch.n jijtteiie ffiiar (22 G,i,it ahvw
r,n. Äuhnnd des nainen Felbiugel
1e707!, erjchi'ß die duifche Art,ll,k'k
ung'fälir 17.!AX) Grai'.al'n. nämlich
47l.0 auf französische J:!Iu,iq,'n und
auf dem flachen Lande. Der
zehnte Theil der letztgenannten Zahl ent.
fällt allein auf die Schlacht bei St. Pri
vat, bei ber bie größte Anzahl Granaten
wahrend des ganzen Kriegs erschossen
wurde. Im Russifch Japsnifchm Kriege,
der wohl länger dauerte, an dem sich in
dessen bedeutend geringere Streit
kräfte bethciligien und lange Ruhepausen
aus die Schlachten folgten, wurden nur
54.000 Granatschüsse abgegeben. Für
den gcz.nwärtigen Krieg kann man frei
lich noch keine genauen Ausstellungen ma
chcn. Doch läßt sich aus einigen offiziell
bestätigten Thatsachen bereits ermessen,
daß der Munitionsverbrauch diesmal jede
Berechnung weit hinter sich läßt. Es ist
z. B. vorgekommen, daß an einem einzi
gen Tage von einem der Kriegführenden
allein 100,000 Granaten auf eine Front
von nur 8 Km. gerichtet wurden. Da
nach kann man rechnen, daß auf 1 Meter
Front im jetzigen Kriege durchschnittlich
sechsmal soviel Granaten kommen als in
den heißesten Tagen von 187071. Man
Weiß aus den russischen Eommuniquös,
daß die Deutschen bei ihrem Vordringen
in Galizien 700,000 Granaten verschwen
beten, die auf tausend Eisenbahnwagen
herbeigeführt waren. Nach einem sranzö
fischen CommuniquS vom 17. Juli ver
schoß unsere Artillerie nördlich bon Arras
innerhalb von 24 Stunden 300,000 Gra
naten,' mithin beinahe ebensoviel wie die
deutsche Feldartillerie während des gan
zen Krieges 187071. Das Gewicht
I dieser 300.000 Granaten kann auf 4 Mil
lionen 500,000 Kg .geschätzt werden, d. h.
daß ihr Transport mehr als 300 große
Güterwagen, also wenigstens sechs reich
licl, lange Eisenbahnzüge erforderte. Zum
Hcranschaffen an die Front brauchte man
hierzu 4000 Wagen mit je sechs Pferden.
Die Kosten eines solchen Transportes kön
nen hiernach auf etwa neun Millionen
875.000 Franken geschätzt werden."
Auszeichnung einer Zeppelinbesalzung.
Der gesammien Besatzung des Luft
chi es A. 35" das am 27. Oktober v,
I. als erstes deutsches Luftschiff Paris
üöcrflog und bombardirte, ist das Eiserne
reuz zweiter ma))t verliehen worden,
Die Besatzung bestand aus dem in Luft-
schisferkreisen sehr bekannten Hauptmann
Ucasius, Oberleutnant Stegmann, Leut
nant Pallandt. Ingenieur Schulze. Of
fizicrsstellvertrcter Haus, Obersteuermann
Peche, Funker Unteroffizier Baldes,
Obermaschinlit Hachtel, Steuermann Got
tinger, Maschinist Büsche. Maschinist
Schneidersmann und den Hilssmaschi
ni nen Wallach und '1I!ahloh. Der Atb
Velin erschien an dem genannten Tage
plötzlich über Paris und warf sechs Bom
ben ab, von denen nach ausländischen Be
richten drei größeren Sachschaden anrich
teten, acht Personen tödteten und eine grö
ßere Anzahl verletzten.
. Italiener an den Papst.
AuS der italienischen Kolonie in
Pforzheim. Baden, wurde eine Bittschrift
an den Papst abgesandt. In dieser bitten
24 Italiener, Kaufleute, Fabrikanten.
Bauunternehmer und Arbeiter, den Papst
um ein Wort, Damit die Grausamkeiten.
Belästigungen und gehässigen Handlungen
gegen die Deutschen aufhören, die, wie sie
selbst, noch unter den Bollern leben, die
im Kriege gegen ihr Vaterland stehen".
Sie, die Bittenden, erfüllten damit nur
ein Gebot der Tankespslicht gegen das
Volk. daS ihnen großherzige Gastfreund
schaft gewähre, so daß sie ungestört der
gleichen brüderlichen Behandlung wie vor
dem Krieg sich erstellten.
Die Trunksucht der englische Frauen.
In einer Zuschrift an die .Times" for
dert ein in London bekannter Geistlicher
strengere Maßregeln gegen das .über
mäßige Trinken, besonders der Frauen.
Er beschreibt die Auftritte, die man jeden
Sonnabend In einer bestimmten großen
Verkehrsstraße Londons beobachten könne;
nach Schluß der Schankftätten kreisten
dort Krüge und Schnapsflaschen auf offe
ner Straß?, die Bürgersteige seien von
Menschen besetzt, die bis ein oder zwei
Uhr Morgens tränken, rauften, brüllten
und sich unanständig aufführten, darunter
Leute in des Königs Rock und junge Bur
schen. Der Einsender fügt hinzu, im
Felde stehende Soldaten beabsichtigten
eine Petition um Scdniz ihrer Frauen und
ftinivr onr der sie lkdn'h'nden Verwahr
wsung.' ' .
liin Pttöißkk
iii Ut !Wc.
PU wchklit In imIiiu
II 5., kl M ssn,t, ,,,
itn SUtm fAfirnm,, lg Uht ßerin,
3 .r.i''Ufte.id't ttt t?, ?. flaut.
iVf fnnj.irWf tn in I , !'.
nd m'l-n Vr es H.ri-t
I , l,,i,'x' ii, Un'. ftflt slitel
u. (t d'ü i'.tbs pn, ss'sttii tjl. Ü!a weiß
au 'jJJutU l&ilifllnt et bnn fttKd',
biß einer bet twnijrft eralifchfn Po!,
lilet mt, bie lHr;-4 d't.jl)tlich, Politik
dttfchf !anl. idlk H'!!Nl!!'il. dükch d!e
VfU imb P.uiainni! bdti'a'n wnkden.
klämlfien. d, iil'te Vek'ck',ng rnn
Ollbinlfrefen und PcliNk. die ffnbtr(
IN ber sran,',!!!"N Pjftje den i'inti'üa
hindcl r- nfi't hik, futtjllcl an den
Pranger sieitten uid einer ehrlichen Ber
fwndignng mit Deutfchlcind als der einziz
orniittfig,-n Pol,!,k Englands das Wort
ndeten. Dieser Rolle iii er ein Pre
biger in ber Wüste euch letzt treu ge
blieben. Er bat sich durch da Geschrei
der Jingoe, die ihn a! Beriäldcr und
Prodcutfchen verdächtigen und ihn bc
onder auch in Ar'ocitcrlreisen herabzu
etzen suchen, nicht irre machen lassen. Mi!
dir gleichen Uncrschrocknhcit wie früher
trit er den zur Täuschung de VolkcS
und zur Deckung einer gewissenlosen Rc
gieiunnpolitik erfundenen Anklagen ge
gen Teutschland als den angeblichen Frie
densstorer enlgcgcn. Der Niernve Rot
tcrdamsche Eourant' faßt die Schlüsse,
zu denen Morel kommt, in folgenden
allgemeinen Sähen zusammen:
1. Es war allgemein bekannt, daß, so
fern die Rivalität zwischen Rußland und
Oesterreich auf dem Balkan zu einem
Krieg führen sollte, ) Frankreich sich
gegen Teutschland Rußland anschließen
würde, d) Deulschland albdann gezwungen
wäre, nach zwei Fronten zu fechten,
o)Deutschland alsdann sogleich Frankreich
angreifen, 6)Dcutschlaud dazu wahr
scheinlich das belgische Gebiet benutzen
würde.
Daraus erfolgt, daß Deutschlands An
griff auf Frankreich nicht unnöthig und
unehrlich war und an sich selbst durchaus
kein Beweis für den Wunsch, Europa zu
unterwerfen. Es war der unvermeidliche
Ansang eines allgemeinen europaischen
Krieges, geführt, nach dem System von
Allianzen und Gruppirungen, das Europa
in zwei bewaffnete Lager theilte. DaS
wurde Jahre zuvor unvermeidlich genannt.
Die Besetzung Belgiens durch Deutsch
land, moralisch nicht zu vertheidigen, war
von vornherein so gut wie sicher.
2. Der Militarismus ist kein au
schließlich deutsches Produkt. Mit Aus
nähme deS Kleinkriegs, den eS in Süd
westafrika zur Niederwerfung eines Auf
standes geführt hat, hat Deutschland bei
allem seinem Militarismus 43 Jahre
lang fein Schwert in der Scheide gehalten,
während alle seine gegenwärtigen Feinde
in der Zwischenzeit Krieg geführt und
damit ausgedehnte überseeische Besitzungen
erworben haben oder zu erwerben suchten
Deutschland rüstete sich zu dem Kriege
und brachte seine Rüstung aus den hoch
sten Grad der Tüchtigkeit, wie sie auch die
industriellen und wissenschaftlichen Zweige
seiner nationalen Organisation charab
terisirt.
Wenn ar Ztriegsvoroerellungen ein
Zeichen dafür sind, daß man einen Krieg
wünscht und plant, so gilt das npn
Deutschland nicht mehr als von seinem
feindlichen Nachbarn. Denn in den zehn
Jahren vor dem Krieg haben diese viel
mehr darauf verwandt als Deutschland.
Rußland und Frankreich zusammen haben
in dieser Zeit auf ,hr Heer 159,798,931
Pfund mehr verwandt als Deutschland
und Oesterreich zusammen und ihre Heere
waren viel stärker als die von Deutschland
und Oesterreich. In derselben Zeit haben
Rußland und Frankreich zusammen rade
70 Millionen Pfund mehr für ihre Flotte
ausgegeben als Deutschland und Oester
reich zusammen. Und wenn, man an
nimmt, was auch schwer zu leugnen ist,
daß Deutschland mit der Möglichkeit ge
rechnet hat, die englische Flotte in einem
europäischen Kriege gegen sich zu haben,
dann haben die drei Staaten in dieser
Zeit für ihre Seemacht fast 462 Millionen
Pfund Sterling mehr ausgegeben als die
zwei Zentralmachte, Heer und Flotte zu
sammengenommen haben Rußland und
Frankreich von 1905 bis 1914 ungefähr
230 Millionen Pfund mehr für Kriegs
rüstung ausgegeben als Deutschland und
Oelterreich zusammen, und wenn man die
englische Flotte dazu rechnet, die drei
Staaten grade 621.780.000 Pfund mehr
als Deutschland und Oesterreich.
Der Schluß ist. daß man Deutschlands
Rüstungen nicht als einen Beweis nehmen
kann, daß eö den Plan hatte, Europa sich
zu unterwerfen. Man nimmt sich das
nicht vor, wenn die zu unterwerfenden
Völker das eigene Volk an der Zahl unge
heuer übertreffen und diese Völker Hun
derte von Millionen Pfund Sterling mehr
für Kriegsruitungen ausgeben. Deutsch
land behauptet, die Kriegsrllstungcn
seiner wirklichen Feinde zielten hin auf
die Unterwerfung Deutschlands. Die
Zahlen zum wenigsten könnten dafür
sprechen. D,e Wahrheit ist, daß jede
Gruppe Angst vor der andern hatte.
Sir Edward Grey hat einmal gesagt,
daß die gewaltigen Waffenriiftungen nach
der Meinung mancher zum Krieg führe
wurden, weil sie aus die Dauer unertrag j
lich sekn, daß er es aber für viel wahr
schein liehet halte, b.ife sie in einer Um,
waljung in den Staaten suhlte, weil d!
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man ei bamei! b,i slncjrf pprnt bal.
Der Tckluh sl. baß die Bkf.nldigi'ng.
t$ wär, Denlschland allein für biesen
Kriee, j-ht verantwortlich und habe die
Welt in Kamps gebrael'!, um sein, adscheu
licke Ruhmsucht zu befriedign, der fol
enden Generationen lächerlich klingen
wird. Der Krieg ist im Grund, die Folge
der gegenseitigen Furcht, bie bei ben re
gierenden Klassen in beiben Gruppen b
stand, eine Furcht, bie herkam au der
verkehrte Philosophie, bie ber turopäi
scken Staatsleitung zugrunde liegt. Daß
viele vurait zu Ihrer nolhwendiaen Wir
kung hat reifen können, ist die Folge da
von, baß bie Regierungen einmal außer
halb ber Aufsicht ber Demokratie gestanden
und ihre geheimen Rivalitäten und Ränke
dinter dem Rucken der Volker getrieben
daberk, indem sie die Wahrheit vor den
Parlamenten verborgen hielten und ihr
dunkles und unbegriffenes Streben mit
einem Netzwerk von geheimen Manövern
umgaben. Die Völker sind nicht in der
Lage gewesen, sich zu retten, weil, ihnen
die Vereinigung, die Organisirung und
die gute Zusammenarbeit mangelte.
Wie soll es nun weitergehen? Müssen
die Ursachen,, die diesen Krieg bewirkt
haben, bestehen bleiben? Wenn ja, dann
müssen die Völker sich nur umschauen nach
denen, die sie m diesen Krieg geführt
haben. Die Engländer und Franzoftn
müssen sich nach denen umschauen, die
sagen, Deutschland müsse zerschmettert
werden, die Deutschen nach denen, die daS
von England sagen. Diejenigen, die daS
verkünden, in sicherem Abstand von den
Abscheulichkeiten, zu denen sie Veranlas
sung gegeben haben, müssen weiter Patris
ten heißen, und diejenigen, die nicht da
mit einverstanden sind, Verräther. Aber
d Völker müssen dann wohl wissen, daß
die Kinder von heute in dem Schrecken
eines neuen Krieges den Preis dafür be
zahlen werden. Besser als nach einer No
litik des Zerschmettern? auszuschauen, ist
es. Prodeutscher und Venäther gescholten
zu werden.
Man darf freilich die vokitikebe Mir.
kung solcher Darlegungen nicht überschä,
tzen. Die Zahl derer, die wie E. D. Mo,
rel. C. H. Norman u. a. den Muth haben,
gegen den Strom zu schwimmen und sich
nicht den Verstand mit deutschhetzerischen
Pyraien venevein ia,en, ,1 sehr gerina.
Ihr politischer Einfluß ist gegenwärtig
sehr klein. Aber vielleicht wird einmal
der Tag kommen, wo auch im englischen
Volke die Einsicht einkehrt, daß es von
Scannern, die seine Geschicke zu leiten bat.
ten, in furchtbarer Weife irregeführt und
mißbraucht worden ist. Die deutschen
Wasren werden hoffentlich daS Herankom
men dieser Erkenntnis beschleunigen.
Rede deS Königs bei der Vereidigung.
Im Hofe der PrinzArnulf-Kaserne er.
folgte in Gegenwart de Königs von Bay,
ern vie ZUereidigung einer großen Zahl
von Mannschaften verschiedener Waffen,
gattungen deS Standortes München. De,
König richtete hierbei folgende Ansprache
an oie Gruppen: zyr habt eben den Fah
neneid geleistet, seid dadurch Soldaten ge
worden. Was das heißt, ist euch schon
längst gelehrt worden. Eure Aufgabe ist
e nunmehr, zu beweisen, daß ibr diesen
Lehren folgt. Der Vorbereitung, der ihr
legr untersteht, gilt es. auch fähig zu ma,
chen, gleiche zu leisten wie eure Kamera,
den, die als brave, tapfere Soldaten vor
dem Feinde stehen. Ein Jahr dauert der
Krieg, den das deutsche Reich und mit
ihm Oesterrcich-Ungarn und die Türkei
gegen nahezu die ganze Welt fuhrt. Wenn
man glauben sollte, unsere Kraft sei er
ichoprr. ,0 irrt man sich, im Gegentheil,
es kommen immer neue Kräfte vor den
Feind, und diejenigen, die vor dem Feinde
stehen, sind in keiner Weise entmuihigtz
sie brennen darauf, nicht, in der Berthes.
vigung zu vleiden. sondern wieder vor
wärts zu kommen. Diejenigen aber, die
ich vor kurzem gesehen habe, und die daö
Glück hatten, im Osten einen siegreichen
Feldzug zu führen, hoffen, den bisherigen
Siegen noch diel andere anreihen zu kön
nen. Folgt dem Beispiele eurer vor dem
Feinde stehenden Kameraden: Flechtet neue
Kränze um die alten, die eure Fahnen
schmücken. Mir als König von Bayern
ist eS stets eine besondere Freud, die
Tapferkeit der bayerischen Truppe loben
zu hören. Während meine Aufenthalte
in Galizien habe ich mich überzeugt, daß
nicht nur bei den deutsche Truppen, son.
dern auch innerhalb unserer Verbündeten
und der Gebietstheile, die wir mitbefreit
haben, der Name Bayern einm besonder
guten Klang hat. Möge es immer so
bleiben. Tbut immer das Eure, um die
sen niit',',1 iHiif zu halten! Damit Gott
beschien!" j
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Priarnirn!lfr l'iiiltr.irtb selbst in l'i'U
bemrkkknlw'rlben 'palikitz-.!Ng bann zu
S'fl.ind. Riis.land' und nsl.ind.
h,! auch der Triii, im Bunde. 5tiül
tcirl). feint Wimüionttiif!. H(t litiiet'
ftfi.ttdf st, !,jr auf tiiun.il mußte sich H.re
'I'üllera,, gefallen M'n. Xi war tu
erste Nolge der Krisis. Die wiilla:"?
Äukfülirung bet parlamenlarschen Kon
trolle. t!!r bie xinl!,, rohm rett) krz
vor ber Kundgsdüng be kommenden 4.
August die TelcgirlkN der verschiedenen
Gruppen sich vorgestern geeinigt hakn,
kann wohl a! weitere Folge der erwähn
ten Mißwirthschaft angesehen werden.
Damit nun bie Beröllcrung Vertrauen
bekomme, daß jetzt wirklich alleS in schön
stcr Ordnung ist, hat der Eicdsioi"
Herrn Millerand über seine elsmonatige
Thätigkeit ausgefragt. Er befrag! ihn
über alleS, was im Kriegsministern! ge
than worden auf dem weiten Gebiet der
nationalen Vertheidigung, und wir er.
fahren, daß Herr Millerand mit sich La
ßerst zufrieden und sehr zuversichtlich ist.
Ueber die einzelnen Punkte sagte er fol
gendes: Munition: Die 75erKanonen,
die vor der Marneschlacht daran noch
großen Mangel hatten, sind jetzt reichlich
damit versehen. Ihre tägliche Ladung ist
von eins auf zehn gestiegen. Schwere Ar
tillerie: Mit dieser Frage hat man sich in
den zwölf Monaten unausgesetzt lxschäf.
tigt, und auch die Zahl der schweren Ka
nonen vermehrte sich von Monat zu Mo.
nat. Millerand versichert, daß die Zahl
der in Dienst gestellten Geschütze sich feit
1. August 1914 verzehnfacht hat, und
immer weiter steigert man deren' Fabri
kation. Den die Devise Millerands ist:
Jamais assez! Gewehr und Wascht
nengewehrer Auch hin Proportionelle
Vermehrung von 1 zu 13 und-1 zu 15.
wobei eingestanden wird, daß ihr Fabri
kation allenthalben auf Schwierigkeiten
stieß wegen des Mangels an den nöthigen
Maschinen und Arbeitskräften. Flug
zeuge und Motoren: Zehnfach ' mehr.
Desgleichen werden jetzt zehnmal mehr
Apparate gebaut und die Zahl der Flug,
zeugsühr hat sich verdreifacht. Hand
granaten, Pulver. Sprengstoffe: Noch vor
zwei Monaten wurde nicht der zehnte
Theil von dem verfertigt. Wal nach Herrn
Millerank imli nrt .?!nba?nl, fnfiri.
zirt.Md.Die PulwersaWation ist fast
dreimal großer als s iV 1. Januar
1915 war. In Sprengt sfen, deren
Fabrikation zu Ansang desV Zriege fast
nicht ezistirte, wurde ein bewVndernswer
ther Fortschritt erreicht. Wie Börenger
vor der Senatskommission für Heeres
Wesen bekannt gab, stieg daS Produktions
Verhältnis von 1 auf 12. Daß endlich
auch im Sanitätswesen jetzt alleö klappt,
genügend SanitLtszllge, Automobile,
Verbandmaterial, Medikamente u. s. w.
vorhanden sind, versteht sich von selbst.
(Die Erklärungen des Herrn Millerand
werden ihn schwerlich vor weiterer scharfer
Kritik in den parlamentarischen Körper
fchaften bewahren können. Die Bewe
gung für Verschärfung der Parlaments
kontrolle stützt sich natürlich auf That
fachen, die durch diese optimistische Dar
stellung nicht aus der Welt geschafft wer
den können. Die Red.)
Eine Siegesfpende.
Frhr. von Oppenheim hat, wie man
aus Köln meldet, aus Anlaß des Sieges
feines Hengstes Masher im Großen Preis
von Hamburg der Technischen Kommission
d.S Unionclubs in Berlin 8000 Mark zur
Verfügung gestellt zur Vertheilung an
nothleidende Familien im Feld stehender,
im deutschen Renn vnd Vollblutz.be
trieb beschäftigter Personen.
Für KriegSwaisen.
Kommerzienrath Oetker stiftete für die
Kricgswaisen in Bielefeld 100,000 Mark.
.
MackensenS Dank an Tanzig.
Generalfelbmarschall von Mackcnsen
hat auk die Mittheilung von der Verlei
hung deS EhrenbllrgenechtS der Stadt
Danzig an den dortigen Magistrat fol
gendeS Telegramm gesandt:
Ehrenbürger von Danzig fix sein, er
füllt mich mit aufrichtiger Freude. Ich
danke den städtischen Stärtn&afltn für
die mir erwiesene Eh und hoff, Hz per
lonilaze Bezrcyunge. r mich sei IfaM
zehnten mit Danzig und sein, Lewvh.
ner binden, recht bald vied k kkrie
den und dann och recht lang pflege zu
können. Mein tnueften Wünsch aelten
der Stadt. .. VMmlm.
. ...
Furchtbar erScht.
Wie ebt'D Sfirern Skäutiaam?' koate
ich di CreZzenz, da Fräuku Kafsinin.
,J er auch im Trtlbr .Er hat mich
schau vor dem Krieg auffllz' fassn", er
widerte sie bitter, der de lav 1'
g'hörig heim'zahlt: jetzt k JulZ hat ich
itM , Lrebeßpaaer tchtclt tn Paar
fcirmj
' . .s'..- ' ' .!. .rt -y:';- t liftiiti'flf jy
-v,--!