Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 21, 1915, Image 6

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r;u tv. Leben noch l.i.t!. Ich bin
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Ptlichterfüllunz. Und el wir? mir
sit.cer, mich zu dem Gofc p lesen
r.en: .Auge um Auge!" Eä geh!
ja nicht nur um Cie. Sie h.iben
Pflichten gegen die Ihrigen. Und
wenn Sie diese Pf'.ichien nicht er
füllen, werden andre tl tun müs
sen."
Erich stand auf und reichte dem
olicn Herrn die Hmd.
,Jch weiß ich kenne meine
Pflicht. Ich werde danach handeln.
Ich danke Ihnen."
Plötzlich fuhr sich Döderlein. mit
der Rechten nach der Stirn.
Einen Moment. Herr Wölflin!
Wie war das doch?"
Er schloß die Auzen und ließ da!
Gedächtnis arbeiten.
,Jch suche nach einem Kennzeichen,
ach etwas Besonderem. Wie war
das noch? Halt, ich erinnere mich
ganz genau. Das ist vielleicht von
orosem Wert. . Als der Unselige den
Arai mit der leeren Flasche er
hab. schob sich "bet' Aermel seineZ
Rockes in die Höhe. Ich konnte die
Manschette des Hemdes sehen und
den Knopf darin. Es war ein auf
fälliger Knopf. Warten Sie. Wie
war das doch?"
Er ging hin und her.
So war's ein breiter Gold
tnovf. viereckig, auf der Platte ein
schräger Anker. Ich seh', ihn noch
schimmern in seinem dunkelblauen
Schein. Darüber drei, vier kleine
Sterne aus dem gleichen blauen
Email, m einem leichten Bogen, wenn
ich nicht irre, angeordnet. Jedenfalls
,in anm aiartt Aeichnuna. In vie
len Exemplaren dürfte dieser Knopf
kaum existieren. Vielleicht war es gar
eine Wappenzeichnung?"
Döderlein blieb vor Erich Wölflin
stehen.
.Warten Sie einmal ich habe
da einen Heraldiker, ein früherer
Hauslehrer bei mir. Jetzt Kustos im
Heroldsamt. Ich werde ihn sofort
bitten, uns Auskunft darüber zu gc
den, ob eä so etwas in einem schle
sischen Wappen gibt, ob es das über
baupt gibt. Sie bek'mmen dann so
fort Nachricht. Im übrigen, wie ich
Ihnen schon sagte, ich stehe Ihnen
auch sonst voll zur Verfügung. Es
soll mich freuen, wenn Sie von mei
uem Anerbieten Gebrauch machen."
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S. Kapitel.
Der alte Kommerzienrat hatte in
Erich Wölflin Gedankenwege bloß
gelegt, die er bisher nicht gegangen
war. Harte Lebensnotwendigkeiten
tauchten auf. die sich nur langsam in
dem Jdeenkreis des Jünglings Bahn
brachen. Sein ganzes Dasein erschien
ihm in einem andern Lichte. Es
wurde ihm klar, wie er jetzt in die
Spuren des Vaters trat, dessen gan
?cs Lcben nur eine Kette von großen
und kleinen Sorgen gewesen war.
Erich fühlte eine Verantwortung auf
sich lasten, die ihn wie ein Netz um
klammerte und fein träumerisches
Wesen in wenig Tagen zum Gegen
teil verkehrte. Er wurde hart gegen
s! faTfift ns mrtrttt inen festen
Strich zwischen' Vergangenheit und'
Zukunft. Mit der Folgerichtigkeit
des Mathematikers in ihm zog er
leir.e Schlüsse. Sem stolzer Studien
Plan lag zerrissen vor den Füßen.
Die technische Laufbahn, die er sich
vorgesetzt hatte und an der er trotz
allem festhalten , wollte, würde ihn
nun wohl nicht auf die Höhe seiner
Träume führen. Ein Baumeister
w rf Ynt tt es geträumt.
UVH UVV , " .
würde er jetzt nicht werden. Mit den
Zielen, allzuLie.en anuem b"ia "
um in den Niederungen dahin, mitten
in der großen Herde. Und doch ließ
A ihn "nicht los. Wenn er , llem
akzeg er das Seoiesietgrogramm
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Un. Ist '?!k ein V ' !'! !,Zl!d.
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brciüsch f.:nb Pri.f) einen ciüij-fii
Herrn f.tzrn, der sich da? U.'.txt
ßvllge'be Rührei mit s.zjti.ikm Tchin
ffrt !roh!schmkck:n liefe. Auf Ist
feinz-bogcnen 'Jiase sufe ihm eine
grcße Hrrnhillt, durch die er den
jungen Wölslin aufmerksam bt
trachtete. Am üiifac! an der Wmd
hing ein großer schwarzer Sch!ipp
Hut, darunter ein schirercr geboge
ner Feldstock und eine große Bvta
nisiertrommel mit einem grünlichen
Tchmetterling-Nktz.
Der Fremde hct! sich etwa! er
hoben, ohne in seinem Mahle inne
zuhalten.
.Professor Reinmann. BreZlau.
Pardon, daß ich Sie herbemühe. Ich
befinde mich eben auf einer Stu
dienreise durch das Bobertal. Diej
Insektenfauna hier mtereipert mich.
Ich will heute in diesem netten Hau
se übernachten und höre zufällig von
dem seltsamen Unglück, das Sie vor
Ostern betroffen ht. Sie werden
es mir nicht übernehmen, wenn ich
Ihnen vielleicht nach irgendeiner
Richtung behilflich sein kann. Dar
um habe ich Sie, zu mir gebeten."
lleberrascht sah Erich in das
freundliche Gelehrtenantlitz.
.Ich danke Ihnen für Ihre Gü
te, Herr Professor. Sie kennen mich
nicht "
2 lassen Sie das. Ich habe ge,
hört, daß Sie den Kopf obenbehal
ten haben. Sie haben resolut zu
gegriffen, wie es das Leben fordert.
Darf ich fragen, was Sie nun vor
haben?"
.Verehrter Herr Pofessor, ich da
ke Ihnen herzlich. Aber ich bin
mit meinen Angehörigen bereits im
reinen. Es wud vorläufig so ge
hen." Sie sprachen wie Vater und Sohn.
Erich erzählte offen und frei von
dem Zusammenbruch seiner Zukunfts
träume, und wie er nun einen Um
weg versuchen wollte. Professor
Reinmann hörte aufmerksam zu und
fand manches Wort der Zustim
mung und Aufmunterung.
.Wie lange war Ihr Vater im
Schuldienst?"
Genau fünfundzwanzig Jahre,
davon zwanzig hier in Niederwie
senthal."
Ich habe Beziehungen zum Pro
vinzialschulkollegium und werde
versuchen, daß man Ihnen behilflich
ist. Und nun trinken Sie ein
Glas Wein mit mir!"
Sie saßen noch eine Stunde zu
sammen. Als Erich Wölflin ouf-
brach, war ihm seltsam zugute. Er
ging sofort nach Hause. Malchen
Trautwein kamen die Tränen in
die Augen. Sie sah die göttliche
Vorsehung walten und schluchzte:
Der Segen des Vaters baut den
Kindern Häuser."
Dabei fiel ihr ein großer Stein
vom Herzen.
Acht Tage, darauf fuhr Pastor
Breuer vor.
Als Ihr Lokalschulinspekior kom
me ich heute mit einer Nachricht, die
sich sehen lassen kann.
Er zog ein Schreiben aus der
Rocktasche und faltete es vor dem
jungen Wölflin sorgfältig ausein.
ander. Es war von der BreZlauer
Provinzialbehörde. ' '
Professor Reinmann !" entfuhr es
Erich Wölflin. ;
Die Königliche Regierungshaupt'
lasse in Liegnitz ist angewiesen. Ih
nen für die beiden nächsten Jh
ab 1. Juli d. I. einen Ausbildungs
Zuschuß vvn hundertfünfzig Mark
monatlich im voraus, zu zahlen, das
selbe Ihrer Schwester Lotte, Wölf
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':r ?ti, len 2 i ifinrr ffjufks'.'n,
Sittf'i! Un.,iaii;rv.:n l?''-'t't
).h litt ihn kurz d.'.r.s durch fei
nen Vrekuristcn in !f-.-!.:u cuf'u
chen I.isscn. ' 'Ji.' ! seiner deutlichen
Erinnerung ist der Fremde in
Lreziau cu? ifsiicacn."
Erich Wö!s!m behielt d-Z Tö
Wleinscht schreiben für sich. Er
wl-llie Schtster und 2arf nicht
mit einer Spur belasten, die
selber in ständiger Unruhe erhielt,
und hatte ihnen von dem seltsamen
Anker nichts gesagt. Er hlte ge
r.uz daran zu tragen. d.iß der blaue
Anker ihn Tag uns Nacht versolZte
rbgleich er längst, nachdem er küh
leren Überlegungen gefolgt war.
mit seinem Besitzer Frieden gemach!
hatte. Die Hand, die den Unglück
lichen Wurs getan, wußte nichts
von einer Untat, wie der Schuh deZ
Wanderers nichts davon weih, daß
er auf dem weichen Waldbrden mit
jedem Schritte ein paar harmlose
Lebewesen zertritt.
Das war auch der Grund, darum
er dem Justizrat Thränhardt in
Sprottau. dem alten Jagdfreund
feines Vaters, der die Verfolgung
des Falles übernommen hatte, das
Mandat wieder abnahm.
Er warf sich, um die Gedanken
stürme, die immer wieder kamen,
zu bezwingen, mit 'aller Kraft in
die Schularbeit, und gewann seiner
Seele das Gleichgewicht wieder zu
rück. Als die Roggenfelder zu reifen
begannen, gab es noch einen schwe
ren Tag. den Abschied von Heimat
und Vatergrab. Dann wurde er
ganz ruhig. In Görlitz erwartete
ihn das neue Leben, das über die
blutende Wunde allmählich eine
Narbe deckte.
Es wurde ein neues Leben. Der
Studienmensch fand sich in ver .
ring geschätzten Welt der Handar.
beiter nicht leic" t. Wenn
Erich Wölflin m kblufe in
grauer Morgenfrüh,. Bauplatz
ging und mit Kelle, jerwage
und Senklot in das tssoch
stieg; wenn sich das suaae,v,v
treiben der rundum im Ar.
schaffenden Werkgenoffen wie e. .
schwere Klammer um sein Gehirn
legte; wenn die Mauern vor ihm
unheimlich in die Höhe wuchsen,
von einer innerlichen Kraft ge
drängt, wie das aufschießende Korn
zwischen den Schollen, und er am
Abend hundemüde den Steinstaub
von den Kleidern klopfte, bekam er
einen Begirff von den primitiven
Grundlagen aller Kultur. Mit der
Zeit empfand er eine stille Freude
über das Werk seiner Hände und
wuchs organisch in den Beruf hin
ein, den er sich von seiner Kindheit
an gewünscht, aber doch ganz an
ders, in einem verfeinerten Lichte ge
dacht hatte. Die Umsetzung von
Muskelenergie in Kulturwerke er
füllte ihn mit Stolz. Das Gefühl
übergroßer Müdigkeit, das die tx
sten Wochen schwer' auf ihm lastete
und das sich in einem gesunden, fe
stcn Schlafe wohltatig ausloste, ver
lor sich bald, und Tante Malchen
war glücklich, wenn er nun mit frei
en, frischen Augen abends heimkchr
te und in vollen Zügen das Glück
einer freundlichen, sorgenlosen Haus
lichkeit genießen dürfte.
; (Fortsetzung folgt.)
B e i d e r T r a u u n g. 'Älz:
Sehen Sie bloß, wie der Schwie
gervater überL ganze Gesicht lacht
und der Schwiegersohn das Gegen
teil." ' '
Müller: Ja, ja, mein Lieber, ge
ben ist seliger 'denn' nehmtn.' .
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,:cn- tiüu) Ungarn n.'lr.i,!;t ivcrdon
'.uititi. Tie üt!crn'i!!'.dc.'cit Ivf.titii'it
sk.sche l'inioiuido. 3c.:jt' gibt'ö itv
ü!,! tiiuni und ,Ua:t e sie tuiIU', nba
bei dem beifeen tii'.ut ein U'cdjcr
i.'tmciuide intt fv'iinfrcictii i-Sahi
da? saunten die Armen schon kitne
tttchl üel'k.. chiverrenvimdete e
liiv'lkeit Fleischbrülze. Wein. In einer
stunde konnte der 'Tran-'pert wei
lerrollen.
Einen guten Fren-zd. dr ans dem
Lahnhos als Ärzl tätig war tuid
den ich schon längere Zeit nicht inelir
gesehen hcklto. nachdem wir sasl acht
Monate zusammeil ilrieg gesülirl
hatten, wollte ich besuchen, und da
saszen wir, nachdem tsli Arbeit ße
tan, zusammen im flciian Zchwv
beitüble", da:- sich die Heidelberger
hinter ihrer uüche eingerichtet liat-len-
Als hätten sie ein Stuck
Deutschtum, eÄpesteö Teutschtum,
mit hiniibergenomiuen. so schien c?
mir. In buntesten Äuslern blinkten
auf einem schnuick gezimmerten
Tims Teller. 5ianneij und Tchiis
sein. Bilder a:t den Wänden. In
Bechern gab's einen guten cchlnrf
Notwein, auf einer Schüssel appetit
liche Brote. Und weiß de Himmel,
wer an diesem Tchwabentisch schon
alles gesessen hat, österreichisch? Ge
neralstabsossiziere mit büßenden
Orden, preußische Generalstäbler,
deutsche Ossiiere. Da war keiner,
der nicht mit offenen Armen anfge
nommen wurde. Keiner, der nicht
das Erinnern an eine stöbe Stunde
mit auf den Weg nahm, ob er nun
in die Heimat reifte oder zur Front
ging. Ja, fleißig und fröhlich sind
diese Sckwobemadle", für jeden
Verwundeten haben sie ein Scherz,
wart, lein Weg wird zuviel, durch
den sie j.-manb eine Freude machen
tonnten. Da ist eine Malerin, jung,
hübsch, von sprühender Lebenszeit
de, die jcht nicht minder begeistert
ihre Limonade anrührt wie vor dem
5trieg ihre Farben, die allzeit flei
ßige und so ernst scheinende Schwe
ter Ech., die beim Lustigsein auöge
lassen wie keine sein kann, und die
dunkle Schwester M., deren Ange
hörige ihr ttind nur so schweren
Herzens hinausziehen lassen woll
ten, und die nun täglich einen dicken
Veruhigungöbrief" nach Hause
schicken muß, daß der Krieg gar
nicht so gefährlich ist, daß es hier
nicht knallt, daß sie gesund fei wie
bei der Ausreift.', die immer in
Sorge ist, daß man jic heimrufen
wird .Sie schasst und arbeitet dabei
so gern.
Und als ich weiter nach (Zalizien
hineinrückte, da tjabe ich .sie in Stryj
tviedergetrossen. Und wieder war's
der gleiche freundliche deutsch Ein.
druck, den ich bekam. Jetzt hatten
sie in einer großen Küche ihre Ver
pflegungsstation eingerichtet und
kochte und buken dort, was das
Zeug hielt, Uud wir haben noch.
mals mit ihnen und anderen M)eut.
scheu .zusammen -im Vahnhossgarten
einen unvergeßlichen Abend verlebt,
inie der Krieg sie selten schenkt.
Als ich tveniae Tage später let
Ztaniölau Verwundete fragte, die
abgeschoben werden sollten, wohin
sie kämen, meinten sie: Wohl nach
Munkacz, aber zunächst mal zu die
Heidelberger I"
tit Salinenftadt.
Nack Südosten führt von Stryj
mein Nciseweg. Mein Zug muß noch
einige Male" in einigen Stunden
auf den vielen Geleisen der siroßen
Pabnmilage hin und hergeschoben
wcrde,t, bis eine Lecrgarmtuc von
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die st" ' !.!,!! ,1,;:V!" iiiiU'lt. j:e
!, i'.uit rtcreiilt, alle die iileit zn
i'. !; ii, die liier i!ir .eldeiience fu.t
iVii. Zlachetdraiite. irenz und rner.
i-rrlur.ip, Sd-iiljennilvn. Tort b.v
beit die Unfein gelezZen. Dort si,.d
Äk0bichtunasp?l!en gewesen. !.1,!kich
ps.ie durch holn, wogendes r'r.iä.
Sler Xoinia i't der .'ii l !i! nol!
erträglich. U"a ist ja gernehul. vie
kii zn crtiaaen, und die Nemeit sind
simnl'fer. renftiunoloscr .aetvorden.
.'ün-r die eriennnj de Vnnd
fd.a'ts-iiilde5, das sich langsam ent
biillt, scheint wirklich unerträglich.
Ü'ieuiel fcriideutsches i'int oon,
''l heut und Äojel, von, Schivarz
ivald und Erzgebirge, von ponttm'r
schein j.'ande und jchleiischeit Fluren
mag hier neben im Tode zuckenden
wiener Herzen gesiosien sein leinen
schlag schlugen sie alle, die Herzen
Tentschlands, Ungarns, Ödster
reiche, die au? Tirol ui'd Stei'er
mark, aö Böhmen und der 'nlo
rvina, für eineö taten sie alle den
ketten, den schwersten Schlag, daö
hieß: Vaterland! Geschoßtrich
ter nebeneinander wie die kodier ei
ncs Siebes. AI? sonnte die durstende
Erde nicht gierig genug die Fluten
Heldenblutes trinken und brauche
ein Sieb, daß sie schneller rannen.
Graben nebeneinander wie geeggtes
Ackerland. Aber tot, leer jetzt alleö.
Tort liegt ein deutscher Helm, ein
gedrückt und beschmutzt, ein offener
Tornister, die Briefe, die er enthielt,
am Äoden verstreut und regendurck
jnäßt, unleserlich geworden, ein zer
s!i3 f "...! . .
tuun' Sluppi eines .vnveo, eine
lustentaae. Und Gräber, Gräber.
Nüssen, Oestcrreicher und Teutsche,
Ilmnm und sried,am schlafen sie mit
sammen auf dem weiten Felde, auf
dem sie im Kampfe haßlodernd ihre
Kolben geschwungen. Langsam und
ut weichen Tüchern löscht der
Abend die buntbeschriebene riegs
iafel aus.
Wir find in Kalusz, der Salinen
ltadt, wo wir für längere Zeit blei
ben werden .Wie lange weiß ja im
Kriege kein Mensch, jialusz ist eine
gänzliche Mittelstadt und Sitz einer
ezirlshauptmannschast und bietet
der Reize nur wenige. Sie liegt an
der Lomntha ,einem Nebenstrom des
Dnjestr und an der wichtigen Eisen.
daimlnue try tamölau. Mit
Salz, Getreide, Äranntwein und
Seise treiben die Bewohner einen
schwunghaften. Handel, und die
Aubfuhrstatistik weist ganz ordentli.
che Zahlen auf. Woher ich diese Wis.
senschast habe? Aus dem großen
ltoiwersationclexikon von Melier,
das mein zurzeit gezüchteter Ouar
tiergeber in feinem Bücherregal hat
stehen lassen. Ich muß gleichzeitig
bekennen, daß Galizieit mich bisher
immer angenehm enttäuscht hat.
.,'lber dieser Aufenthalt setzt ihm
doch die iiroue auf. Von der Stadt
Üalnsz mag ich nicht viel reden, sie
ist staubig und häßlich wie jede gali
zische Kleinstadt nur daß sie als
weitgespannten Nahmen noch die
Borberge und Hügel der Karpathen
um sich hat. s
Tie Saline liegt abgesondert mit
ten im Grünen. Sie hat in schmus
ken Lanbversiecken kleine, weiße Bil
len verborgen, deren Besitzer vor
den-Russen geflohen sind. -Und -sol.
che Pracht sollte ein deutscher Unter
Offizier als Quartiermacher nicht
audsinöig machen? -
So kam's denn, daß wir nach den
Nüssen das Kreisarzthäuschen bezo.
gen, dessen Bewohner sicher ein
Jitnggeselle ivar und verstand.' sein
Leben st, geschmackvoll wie möglich
zu gestalte,, Sein Speiserauin trägt
wertvolle Oclbilder, sein EiiipjangZ
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Die ,juin.d;e iiang" gegen Ente
v(iint: kon,-.!k man s.izk täglich ron
,.!legerverlui:en unierer lezner leien.
An allen 2ei!e,i der Fronten bvcn
iinzeie eigenen Jliegrr un0 nnineiil
,!ch die deio'ioere Ärtillerie den teind.
:nl-en 'Iahli.o.,e! hurt zngejctzl. Eine
'.'lufiieliuug äug ointlicuen deulschrn
und ans Zeitungabaichien unictct
Gegner, di: tljtt eiatticn Berluncn
woyl kaum übertreiben durften, ergib:,
baß die detichen und o,ierreich,,ch
ungarischen Truppen bisher lÄ Lutt-
lahrzeuge adgeschos,en haben. Tiee
LHI wiro i.UerdiNgz eher zu meör.g.
als zu hoch gegriffen sein, denn in der
folgenden ÄgsMung sind mir solche
Flugzeuge angegeben, die innerhalb
üer beul scheu Linien landen mußten
oder abstürzten. Wie viele ftindlichen
Zlugzeuge, die bereits tampfunsäyig
macht, die eigenen Linien noch er
reichten, entzieht sich vorläufig der
Kenntnis. 2)(an kann aber annehmen,
daß die Zahl dieser Flugzeuge, der
oben angegebenen kaum rnichsitchfit
wird. Die Zusammeniiellung ist in
fosern inieleffant, als sie Schlüsie
auf den Offensibgeist unserer Gegner
gestattet. Während die Franzosen küh--
ne weit ausgedehnte Streifen über den
azwarzivaio. zaoen. m an, "otn
ringen und das Rheinland ausgeführt
haben, beschränken sich die Engländer
fast nur auf kleine Streifen vor ihrer
Ichmalen Frcnt in Belgien. Nur we
nige englische Offiziere drangen auf
deutsches Gebiet vor, wo sie dann ihr
Schicksal ereilte. Dagegen haben die
tnglischenWasserflugztUge häufige und
ausgedehnte Streifen über der Nord
see bis an die belgische und deutsche
Küste unternrmmen, während die im
Frieden besser organisierten französi
schcn Marincflugzeug'. gegen die deut
sche Küste gar keinen Äorstoß unter
nahmen, fondern sich auf die Beschie
ßung einiger belgischer, jetzt in deut
schem Besitz befindlicher . Häfen be
jchräntt haben.
Weiter kann man den französischen
Fliegern im allgemeinen eine bessere
Ausbildung und mehr Orientierungs
vermögen nachrühmen, da sie nur sel
ten sich über neutra.es Gebiet verirr
ten. Äon den englischen Fliegern aber
landete ein ziemlich bedeutender Pro
zentfotz auf .holländischem Gebiet.
Bon französischen Fliegern wurden
auf reichdeutschem Gebiet 21 Flug
zeuge abge cho en oder zum Niederae
hen gezwungen. Bon unserer Front
in Frankreich wurden 22 Maschinen,
in Belgien 6 zum Niedergehen ge
zwungcn. 2 französische Flugzeuge
landeten tn der Schweiz, 2 m Hol
land, die dort interniert wurden. 2
französische Flieger, die auf der Seite
der Nkontenegriner kämpften, fielen
österreichischer Artillerie zum Opfer.
Aus der Zahl von 57 kampfunfähigen
Flugzeugen find elf tn, Lustkampsen
durch deutsche Maschinen unschädlich
gemacht worden. Unter den abgeschos
jenen Franzosen befanden sich be
kannte Persönlichkeiten, wie der Se
nator Reymond, Mitglied der bekann
ten Untersuchungskommission, die vor
zwei Jahren die Schaden im sran
zosischen Flugwesen beseitigen sollte,
der Deputierte Girod, sowie die Flie
ger, Man, Pourpre, Gaubert, Radel
und Garros. '
Von englischen Fliegern wurden 6
über deutschem Gebiet unschädlich ge
macht, 6 andere fielen in Frankreich
und nicht weniger als 22 wurden
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rott unfern Truppen in Belgien her
iinlergeholi.. Bon d:n Tardanellen
blieben 5 englische Fiiege? mit ihren
!i.'!aschinen, die sich in allzu große'
Nähe der türkischen Batterien gewagt
hatten und 8 Engländer wurden in
Holland interniert, nachdem sie dort
irrtümlicherweise gelandet waren. 2
englische Flugzeuge tonnten von hol
ländischen Dampfern in der Nordsee
aufgefischt und ihre Insassen an
Land gebracht werden. Bemerkens
wert ist, daß auf belgischem Boden
vor der deutschen Front 9 Englän
der im Luflkampf den Deutschen un
terlagen. Zusammen sind also bis
her 47 englische Flugzeuge vernichtet
worden.
Die russische Armee, die nicht über
ein so ausgedehntes Fliegerheer ver
fügt, wie Frankreich und England,
hat bisher eine Einbuße von 26 Ma
schinen zu verzeichnen. Gerade hier
ist es jedoch schwer festzustellen, wie
groß die wirklichen Verluste der Rus
sen wohl gewesen sind, da an der
ungeheuren Front von der Oftsee bis
zum Kaukasus wahrscheinlich zahlrei
che Flieger, die lahmgeschossen worden
waren, in den ausgedehnten Wäldern
und Sümpfen ein Ende gefunden ha
ben, ohne daß dies der Oeffenlichkeit
bekannt geworden wäre. Von Prze
mysl haben die Russen nicht weniger
als 6 Flugzeuge eingebüßt, von de
nen. 3 dem Riesentt)p Sikorski ange
hörten. Belgien hat, soweit bekannt
ist, 4 Flugzeuge verloren, von denen
1 auf holländischem Boden landete.
Von italienischen Verlusten ist bisher
nur der Untergang der Citta di Fer
rara bekannt geworden, der allerdings
für die italienische Luftflotte um so
schwerer zählt.
"Wie da Sprichwort
sagt. Förster Lugner ist ein tüch
tiger Mann in 'seinem Fach: wag er
tut. hat Hand und Fuß."
.Ja aber was er spricht, hat
kurze Beine."
Erklär! ich. Kommandant
eineS Gefangenenlagers: WaS war
denn das eben für ein gewaltiger Tu
mult unter den Russen?
Posten: Ein Russe hatte eine Zahn
dürste gefunden, und da wollten nun
alle das D'ng kennen lernen!
Ein stkkttbartr Schaß.
Na. Guste, was steht denn in der
Zeitung? Gibt'S noch nicht bald Frie
den? v ,
Frieden? Rischt zu machen, Ma
damc! So bald läßt mein 'Karl die
Engländer ,nich loosen!