Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 11, 1915, Image 7

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g'n die tuetpesbe seiner PfUttteue und
Slllsopsfrun.iZ!äk's,kk!t. Man sah Pfd'
sinbet, die. mit bet Sliitse in dkt fcanb,
iifeetfoüene Betbandxläde vetthndigkn.
onb?tf, die. da Gkweht im AnsKz, ron
den Dächern bet KrantenautomoKile uZ,
den ZionZpvt! durch die ausgewikgklicn
belgischen Törftt bcitien. Die dmischk
Heeresleitung hat die heldenmulhigk
Junten bald anS d-r ciefäürdctkn Zone
vetwiefen, sie bcricenbet sie aber bis zum
h?ujig?n Tag im Eicperibercich ihett Är
wem und nimmt ihre Tienfte im Hinter
land in der dielsälüqsten Tairn in An
spruch. Eine inlmssante Einzelheit giebt
ftwu Zeugnis, daß die deutsche eu:
dermaltung den jugendlichen Pfadsindern
sogar wichlige Posiea anvertraut: Dcn
!!Mbe und BnbinbunFsdienst zwischen
den deutschen Aemtern in den militärisch
und politisch so wichtigen Brüssel besorgt
ein Mdfzhrloips des deutschen Psabfin
wrbundeS. Ihr Kommandant ist der
ReichZfkldmeistet Faicr. und "tetefet Ossi
zier, der den höchsten Titel führt, den der
deutsche Pfadsinderbund zu vergeben hat,
b-kleidet den Rang eines Majors im prcu
ßischen Generalsllib und ist der Platzlom
wandant hon Vrüffel. Tafz ein deutsclr
Offizier, dem feine Vorgesetzten einen so
bedeutenden !j'oüen iiverirciuen, vm Aus
, bau deS deutschen Pfadfinderwesens' zu
seine, LebenSauwbe gemacht hat. ist ein
Zeichen für dcn Ernst, mil dem in Deutsch
' land die Organisation der Jugend nach
den Pfadfindergruiidsäben raisertreu und
vaterlandsliebend, aotteSfürchtig, ( ehrlich
und hilfsbereit" betrieben würde. '
Wie in Deuischland Hai auch in Ocstet
teich und Ungarn das Pfadfinderihum im
5rieg große Dienste eieleiflet. In Eali
zien gab es bei Kricgsbeqinn, so jung die
Vereinigung in Oesterreich nicht ftcni
ger als achtausend Pfadsinder. Ihre Ot
ganifalion hatte einen starken natiemal'n
Einschlag, so daß die Wogen patriotischer
Begeisterung bei diesen jungen Polen nach
den Kriegscrkläningen " besonders hoch
gingen. Man sah den polnischen Pfad
finder auf den galizischen Etappen bei
ollen möglichen Hilfsdiensten. Dann te
währten sie sich in vielen Fällen als m,S
gezeichnete Führer in weglosem Gelände.
So lernten die Männer, die zur Acriyei
digung des Baterlanbcs ausgezogen waren,
die Knaben und Jünglinge in der Psad
findertracht als Freunde und Helfer schon
auf den galizischen Schlachtftldein schä
fern. Später traf sie der verwundete oder
lranke Krieger im Hinterland auf Echritl
und Tritt. In den galizischen Stadien
bethätigten sich die 12,000 Pfadfinder! in
Budapest wurde auf dcn Bahnhöfen der
gan Verwundetendienst ausschliesslich von
ihnen besorgt. In Wien tauchten sie nach
Kriegsbeginn in immer ariderer Zahl aus.
Im Juli 1914 gab es in der Hauptstadt
etwa fünfzig Pfadfinder. Bis hecke sind
u den fünfzig meh' als sechstausend ge
: worden. Sie haben sich, nachdem die
Pfadfinderbewegung lange Zeit in Wien
nicht Fuß fassen wollte, in der großen
Hilfsbereitschaft, die der 5kr!egSousbruch
weckte, aus den Aufruf des österreichischen
GcneralfeldmkisterS. des k. u. k. Haupt
manncS Emmerich Teuber sofort gemeldet.
Seit zehn Äonaten bethätigen sie sich nun
trotz ihrer kleinen Zal'l fa eifrig, dah ,. n
5e überall ontrisft. Sie machten zunüchst
in etwa Zwanzig Verwundeieuspiiälern
Boten und Cpitalshilftdienst besorgten
den verwundeten Soldaten die lkotrespon
imf,-n K,n orizsremben Colda
im die Sehenswürdigkeiten bet Stadt.'
. Sie Übernahme den Vot.'ndiest beim
wii niii nb k)?tbcitie,ten stch In den
Kranken Halicstaüoncn im Nordbahn,
mnrhtorfihnbn, und Ostbahnbof. Eine
Zeitlang gaben sie der Wiener Feuerwehr
werthvolle HilfNräfte ab. indem sie an
stelle eingerückter Feuerwehrleute den
Verbindungödienfl zivil qen et euer,
wehrzenttäle und den Filialen besorgte,
2 des vielen Buresul der Kriegsfür,
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1. Jung China bei militärischen
Uelniiigcn.
2. Eine weliinde.Ncbung einer S?iU
gade tcr U. 2. A. Boy couts.
Monal ltbam Truvvt enali
scher Boy Ccouts leim Unterricht in
drahtlocr Telegmpyic.
4. Tie dei chen Psadsinoer vor dem
deutschen General - Gouvernement in
Brü,',. dem früheren belgijclxn Par
lamentSgcbäude. ,
5. Vorbildung zum MiliÜirdiknst in
Japan. Tie japanischen Jungmann-
schaften bedlenen stch der Tromiiiet uno
Ziehharmonika zur L.'ttlitmusik..
6. Militärische Nebungen deS Wie
ner KnabciihortcS, Militärnmsi!.
auS Gründen der Schonung entfernt
wurden, so wurden sie in Wien sogar
dem Spitaldienst entzogen, als sich zeigte,
dah trotz aller Aorsichtsmasjregcln Jnfck
tionöfälle eingeschleppt werden können,
denn die Jugend soll nicht im Dienst auf
gebraucht 'werven. ..cr ajicnii, oen o:s
Pfadsinder thun, soll nur eine erziehe
tische Wirkung haben: ihre Sinne für
die Noihwenbigteit des Lebens schärfen.
' Wurf, hiffrn fflmnbfähen ist bornefiin
IL-fi die kiieliae Scoutbeweauna ausaebaut.
die im eigentlichen Sinne des Wortes zum
Nusgangspunit des ganzen weuvervreiie.
tcn Psadfmoerweiens gemoroen in, oa
verscliikbene uaendvereiiiiaunlien Hiü un
ler Führung von ?cännern wie Ernest
Thompson.Veton, Tan Bcarb u. v. .
vorbildlich für das von Sir Nobett Baden
Nowell raanilirte englische Scoulweien
geworden find. Denn nach den eigenen
Worten des Generals 1 1 et rn .ver
Vater" der Beweguna, wie man ihn viel
fach bezeichnet, sondern .nur einer der
vielen Onlels", die dazu beitrugen, ,daö
groize Äerk in die Wege zu ienen.
Daß alle diese Gedanken auch in an
deren Ländern, sowie im fernen Osten.
l?inaana funden kiaben. beweisen UN
sere Bilder. Nuerdinas kommt es daraus
an. wie eine wache vcirieven wird,
konimt iminer aus den Geist der ssükirer
an. die solche Bestrebungen leiten und
verhüten, dh sie nicht zu weriyloft'r
fit Uatfa tlnn ausarten, xw mit bet
uns in dieser Hinsicht keine Sorge. ?'l
haben brauchen, weitz ein jeder, der die
omerikamjchen Boy eoiii, vom xuuyn
schein kennt.'
Mkwol,nheit5lte,!if,.
ben CAt sJion aebört? Du Schau
spielet Müller hat ja in diesem Kriege
den ersten Schusz aus vie viucn avge.
snekt!-
.So, so! Na. dos ist kein Wunder,
der hatte- ja immer Borschukz
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Im Kimmelsgäszchen.
5kizze von I. G. Seeger.
Na also, meine Gnädigsten . . eine
kleine, verdammt ästhetisch-unästhetische
Geschichte", sagte, nachdem ihn die Damen
lange genug mit ihren Bitten um eine
.Anekdote' oder so waS Aehnliches" ge
quält hatten, der alte Arzt mit den
lustigen Weinäiiglein. die aber heute gar
nicht schalkhaft dreinblictten. .Vudammt
ästheiischunästhetisch und aus der tiefsten
Schicht emporgehoben . . . Eigentlich kein
Geschichtchen zum Nachtisch . . . Aber . . .
Er sah sich im Kreise der etwas ver
lcgenen und doch gespannten Frauen um,
die aus einmal eifrig an ihren Soldaten
striimpsen strickten und alle nach herabge
füllten Maschen zu suchen schienen.
Also . . . da wurde ick neulich in da!
.Himmelsgäfzchen" gerufen. Sie Wissen
. . . Aoltshumor. Schmal ist der Weg u.
f. w, Und hier stehen die Häuser so eng,
dafz unser zwcizentriget Bürgermeister
einfach stecken bliebe, und vor Jahren that.
rirf,,i,f, her Kcrichtsvllll.iiebet. alZ et sich
unvorsichtig wendete, seine Amtsmappe
dermaßen zwischen den Wanten ver
svreiite. taft sie stundenlang ein Verkehrs
Hindernis bildete . . . Dorthin liefen mich
also ein paar alte Weiber zu einer Nach
baiin, die. wenn Ire auch ert öu ;$anrt
zählen mag. doch schon all altes Wem au
hl tut nefommen und ,ur Pilgerfahrt
durch da! Himmelsgäszchen in den Him
mel bestimmt schien.
Na, das war ein Vezeier, als a) an oie
ft.n.aifiürc fsltn und den alten Weibs
menschen fast bor die zahnlosen Mäuler
stolperte.
ine dumme Person", schrien sie
?,!, a,Knri tn'l Tollban. Lebt der Mann
wie der Herrgott in Frankreich, und sie
spart sich jeden Wissen am Mund ab. Die
eingebildete Gans. Prügeln sollte man
sie ...
Ich jage also die zarten alten Wciber
mit einem Donnerwetter zum Teufel,
empfange eine entsprechende Antwort und
taste mich in ein niedriges, ' dumpfes
Stubchcn zu ebenet Erde. Solange die
Welt und da! Himmelsgäszchen auf ihr
bestehen, haben Sonne und Mond noch
nie auch nur den armseligsten Sttahl in
diese Stube" gewotsen .... Stellen
Sie sich vor: Ein ganzes FensterM roh
feit in Geburtstagskuchen. Ein Bretter
boden voller Nitzen und Astlocher. Eine
nasse Kalkwand, Ein armseliges Bett.
Ein wackliger Tllch. Ein srum. in
Koffer. Und auf dem Koffer ein mage
res. derbknochia.es Weib. Der Kopf mit
Tüchern eingewickelt. Die Backen fieber
roth. Ohne auszuschauen, giern sie n
wer wieder in einen großen .Sack, hol!
eine Handvoll rostige Nägel und Schrau
ben heraus und wirft sie je nach der Größe
aus diesen ovet jenen auien, oie iu, jcyi
erst am Fußboden sehe.
.Da kann man Geduld lernen , sagte
ich.
Sie schweigt.
.Ist das Ihre tägliche Arbeit?"
Sie schüttelt den Kopf.
Wird denn das auch ordentlich be
zahlt?" '
Sie zuckt mit den Achseln, greist in den
,,nh streut den Nostreaen Über den
Boden mit derben Handen und wie ein
Bauernlnecht Weizensamen über i tf ein.
.Siebe ftrau sage ich mit meiner be
rühmten Sanfilieit. Sie scheinen mir
krank. Wollen Sie nicht
.Ich brauch' keinen Arzt", schreit sie,
ohne aufzuschauen. .Bin keine Vornehme
und verdien' mein Geld nicht für die
Doktors . . .
.Na, na . .. arme Leute dürfen auch
krank werden. Das ist doch kein Vorrecht
der Reichen. Die hatten sonst längst
darauf verzichtet. UebtigenS will ich ja
gar nicht Ihr Geld ... Ich praktizire nur
noch, weil der Mensch irgend eine Be
schaftigung haben muß . .
Sie blickte mich mit hatten, grauen
Augen an. als wollte sie ergründe, ob
ich d Wahrheit redete, und sagte dann
etwas zögernd, weniger barsch: .Ich hätt'
auch kein Geld für Sie."
Na. dann bin ich ja der richtige Arzt."
Und endlich,, nach Besiegung manchen
Widerstandes, kann ich sie ein biSchJm
tersuchen .... Nichts Bedenkliches, aber
immerhin, der Körper war wie ein auf
gerissener Acker, und wenn irgendein
schlimmer Keim ihm zugetragen wurde,
dann ... 3 sage also: Wenn Sie
mit der Arbeit fertig sind, legen Sie sich
zu Veit und nehmen die Arznei, die ich
Ihnen verschreibe."
.Nein." antwortet sie wie ein trotziges
Kind.
.Die Arznei lst nothig ....
.Die schon .... Aber ins Bett leg ich
mich nicht
Ei. warum denn? Es sieht ja so ein
labend aus .... Legen Sie sich nur!"
Da fchaut sie mich an, wie einen Tem
pe'lschänder und ruft grollend: .Was?
Ich soll mich in das Bett legen? Da bin
ich drin gelegen, wenn er nachis aorn
WM, ürttt. Und kam er beim und kroch
herein zu mir, hab ich gebrummt, und er
hat sich dann vsk aus oen luoenooocn
gelegt ...." ,
.Aber lezzt ....
IM dnrf i nicht und will ich nicht.
Jetzt schlaf ich auf dem Stubenboden....'
.El, warum denn, neue tfiau.
.Weil' eine Sünde von mir wart,
wenn ich jetzt im Bett schliefe
.Ich verstehe Sie nicht. Wenn er Ihnen
in gesunden Zeiten das Bett überließ,
überlaßt er es Ihnen in Ihrer Krankheit
doch ganz gewiß ohne Wunen ....
wiN nUt nickt " Und nach
.!" Knnntn fllmif deutete fit siuf kiNk
UIU. f I- " . ,
Karte, die mit einet Stecknadel an der
Wand befestigt war, und lcy ms: .je
lübte Marie. Wegen dem daß ich noch
aelunnt biinn und schon sechs Wochen in
den Schützengräben lila. Ach. gelübte
rm-..! h....l aiiA fnn tft .nYhnt 911
AiUIir, luum uuuj (wii wvw. o
sein, aber was wollte Ich lachen, wenn ich
Widder auf unserm Stubbenboden liegen
könnt. Hier lüg Ich in Dreck id
Schlamm. Dein gelullter Jgnaz."
,Ah. datum!" sage ich. und sie nickt.
Und nach einet W:ile redet sie: .Der ar
Kerl! Und ich war zwer Jayr lang &
ein selbstsüchtiges Luder .... Äver nun
wird's anders oanü anders. Im
September hat er daö geschrieben und jetzt
ist's !v!ärz . . . . .
.Und Sie schliefen seitdem da auf dem
Boden?"
.Ja .... aber besser als er .... roe
nigstens trocken .... Und wie ich daS
damals gelesen hab, hab ich angefangen
zu sparen .... Ein Bett muß er kriegen,
fein eigene Bett. Eher ruh' ich nicht. Ich
will's auch nicht besser haben als er ....
Am liebsten legte ich mich nachts hinaus
aufs Gäßchen, wenn die Polizei nicht
wäre . . . ."
Unaufhörlich arbeiten ihre Hände.
Na, und wie steht's mit feinem Be!!?'
lriicklkn in dem kieberaerötbeten
Gesicht ihre bisher harten A,,gen auf und .
sie sagt: .Beim Trovier vruven )t eines
feil. Grad das Märkchen fehlt mir noch
am Preis, da ich für daS Sortiren da
krieg." , . .
Sie sind eine brave Frau, brumme
ich und gehe.
Und am andern Tag, wie ich wieder
komme, schreien mit die allen Wciber ent
gegen: So ein spinnigs ' Weibsbild!
Kauft sich noch einBett in, den theuren
Zeiten. Die muß in NarrenhauS, Herr
Doktor
Das waren aber bloß Ausrufe gerühr
ht Bewunderung. Wie ick, in die Slube
trete, liegt die Frau auf dem Boden und
sieht glücklich nach den beiden Betten,
unberührt, als harrten sie echter Liebe,
mit ibren weifte Kissen .in da difiete
Gemach hineinleuchten ...."
.Für diese Person muffen wit vch
etwas thun, wir vom Frauenverein'',
sprach, als der Arzt schwieg, die Haus
frau.
Nein, meine Gnädigste. Diese Per
son" hilft sich selbst. Sie 'st indischen ge
sund aewotden und ist ein richtiges dnil
sches Weib. Es giebt Aetmere, denen Sie
helfen können ....
Wenn er nun aber fiele ....?
flüsterte eine junge Frau. Der Br.'t stand
auf und fptach: Keine Angst! Bvt sol
cher Liebe hat unser Herrgott och immer
Hochachtung gehabt . . . ."
, Eine, Orgel" die Bischof Elseg um
980 bauen ließ, mußte von 4') 'J.'iarnietn
getreten werden.
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