Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 30, 1915, Image 5

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ch!e iricttr " n!i.iwchen, und so
winde kZ isir üicr nifire fWikr tnöfjiif),
ziik Entscheidung der TckilzcKlcn in einem
Mähe 6flutroßn, wie es diS dahin nur
b(t Artillerie tri flroften Cchlachtcn
fiiffri Napc!con fceraount gkwkscn war.
Nickt nur in bet elbfcfilncfjt, sondern
auch in dem stampfe um Mtungcn
zeigte die beutsdie VtrtüTcrie ihre Ueber
!eg?nkkit: die Wkhrzahl der frariösischkn
. Festungen fiel dezwungen durch das
deutsche Gcschüd.
Der nächsix große Nrikg der
Rüssisch-Zurüfche brachte wieder eine
Ueberraschimg: bas döllize Versagen' der
russischen ArtiNerie gegenüber ber be-
- festigten türkischen Ttcllllng von Plewna.
Tie Russen- vermochten trotz großer !
zahlenmähig'r Urberli-genheit nicht, die
Türken aus dieser erst unter ihren Augen
kntitiiidenen Stellung bcrauszuwersen
Der Hunger mußte ben Russen zu Hilse
kommen und die Wassenstreckung der
Türken herbeiführen. Tit .Schuld- lag
an der russischen Artillerie, die ihrer In
' fanterie. fei dem Sturmangriff nicht die
nothige Unterstützung gewährt hatte. Auf
Grund dieser Erscchninz stellte man der
Mdartillcrie die Aufgabe, Truppen hin
ter Techungcn, die nicht von vorn, son
dein nur von oben getroffen werden tön
nen, wirksam zu bekämpfen. Das hatte
eine doppelte Folge: Mari hielt es für
nöthig, nickt nur Geschütze mit. stark ge-
krümmter Flugbahn einzuführen, um die
hinter der Deckung befindliche Mann
schaft treffen zu können, sondern auch er
heblich schwerere Geschütze, um die
, Deckungen selbst z zerstören. Diese
Wandlung der Ansichten vollzog sich nicht
... sofort; im Gegentheil, bis zur Einfüh
rung der leichten Feldhaubitze in Deutsch
land vergingen einundzwanzig Jahre,
"bS zur Einfuhrung Ire schweren sogar
fünfundzwanzig.
Trotz der nur kurzen Taner des SUd
afrikanifchen Krieges und der die Bcdeu
hing der Artillerie sehe herabsebenden
Kampfweise der in ganz lockeren Linien
fechtenden Buren brachte dieser , Krieg
doch wichtige, neue Gesichtspunkte zur
Geltung. Es zeigte sich, das; auch Ge
schütze mit stark gekrümmter Flugbahn
. die englischen Haubitzen zur Unter
stützung deö Jnfantericaiigrisfs auf einen
die Deckungen ausnutzenden Feind nicht,
geniigen, dafz vielmehr die beiden auf
einander angewiesenen Waffen richtig zu
sammenwirlen müssen. Tie aus oen
, Gefechten des Zkriege 187071 abzelei
tete Lehre, wonach dem Jnfantcrieaiigriff
ein Artilleriedu5l vorangehen müsse und
die eigentliche Vorbereitung dcä An
grifft erst nach Srlaltgiing ,dcr artille
ristischen Feuerüberlegenheit beginnen
sollte, der alsdann, der tnrm zu folgen
habe, ging hier völlig in die Brüche. Ez
wurde erkannt, daß das Gefecht nicht lii
drei voneinander gesonderte Akte Ar
tillerieduell. Bearbeitung der Einbruchs,
stelle -durch Artillerie,- Clrmangrif
zerfallen dürft, sanoern dafz die Artillerie
den Jnfanterieangriff nicht sowohl vor
ziibettiten,. als vielmehr zu-uuterstühen
habe, dS Vorgehen der Jnsattterie also
nicht nach Entscheidung , deö Artillerie
kampfci, sondern während desselben er
foen müsse, schon dcchnlb, weil auf eine
,!,i,t,.? 1 ic.,'i meist gar nicht
zii' rrtti,i r
' . schürf-'rcr Beobacht
t ,, i k , i Y s j.rhre' s.1,ou flii-i dVii
nii k In .na bU'Atn köiincn.
' i i 1 , ! ,r l.a, '.'tiiflu!,'!, schwerst
u i h i t r ' iiit-ii der ffefi'.ings.
vr i , 1 ' t t'ft U'fitrn, b-3 d'.::ch
die liafpfflmfnt t-r englischen Operativ
n i, e?,n ii j t iri nie.
,1 ;r,if ifif n ftrieae versprach
ii f fi vni dke Wirkung dir
ft'f i" nud i" He- wikdcr enttäuscht,
eidiaura un
aus de Unaszmen Orterktior!,' d'k 7,a
paner erklärt, odurchs des eie
einem Kampf um b-fis'iate 7f, !b rrTurt
n ausartet,. 2: it sänne Jüiberfianb
dkk noch nicht zeitgeinä angelegt.-
Iektung Port Arthur ist auS der nach
,vwi und ilalijer ch;uachcn japanischen
AlüUökie zu erklären.
icr sw.Mnfrifg ut dadurZ, mnt
essant imd lkbrreich, difj hier zum ersten
mal aus beiden teilen vou.a mobkrn
Geschütze Rohrrücklausa-'schilke mit
Schukschilden und neuen Niituiitieln
in Tätigkeit traten. Die aus dem oft
asiatischm Ieldzuqe abgeleiteten Lehren
fanden hier ihre Bestätigung. Das mo-
derne GescküK ist eine sehr scharfe Waffe
die aber, um die erwartete Wirkung zu
ergcoen. vorausteizr. bak ,e richtig ge
braucht wird. Der tllrüscken Artillerie
fehlte es im ersten Balkankrieae an ollem
die Mannschaft kannte ihr GeschiiK nicht
die Munition war entweder gar nicht vor
Handen oder nicht an der richtigen Stelle
ihre Verwendung zeugte von allgemeiner
Zlllptlojigkcit der Führung. So leistete die
türkische Artillerie nichts, die der Verbün
deicn, namentlich der Serben, sehr Gutes.
Auch hier griffen schwere Geschütze in die
Gefechte im freien Felde wirksam ein. Im
(Z-ettunaskricge leistete die schwere Artille,
rie, weil ihre Geschütze auf beiden Seiten
ganz rückständig waren, auf beiden Sei
ten wenig. Infolge davon konnten sich die
mangelhaft befestigten Plätze Adrianopel
und wkutan vcrhallnismaßig lange
hauen.
Um die Kämpfe 'der Artillerie in dem
gegenwärtigen Kriege zu verstehen, muß
man eine Borstellung von der Leistungs,
fähiakcit der -'modernen Geschütze haben,
Diese gewinnt man am besten durch einen
Vergleich mit den im Kriege. 187071 ge
führten.' ' .
Die deutsche Feldarlillcrie war damals
m,t gezogenen Hinter-, die französische
mit ebensolchen Boroerladunqökgnoncn
bewaffnet. Die Hinterlader zeichneten sich
durch eine große Treffähigkeit aus. die
aus den eigentlichen ttampfcntfernungen
mehr als' doppelt so grof, war als die der
französischen. Die Wirkung , ihrer Ge
schösse war der. der französischen ebenfalls
weit überlegen. Ihre Granaten platzten
beim Aufschlag auf dem Boden oder im
Ziel, entwickelten dabei eine starke Rauch
wölke Md. wurden durch die Sprcnqla
dung in 30 bis 40 Stücke zerrissen. . Die
französischen Granaten - hatten eincn
Brennzünder, tker aber nur auf zwei Ent
feniiingen 1200 und 2800 Meter
einzustellen war. Befand, sich das Ziel zn
fällig in der Näle einer - dicfcr Entfer
nukige, so wo, die Wirkung gut, in je
dem anderen ftalle gegen das beabsicbtiote
Ziel fo gut wie Null. Die Geschosse wur.
den in etwa 22 Stücke zerlegt. Schon
hieraus ergiebt sich, dafz die deutschen Ge
schütze den französischen gegenüber eine
etwa dreimal so große Wirkung im Ein
zelschuß hatten. Wichtiger, noch war, das;
der dÄm Aufschlag der Granate ent
wickelte Nauch erkennen ließ, ob der
Schliß vor oder hinter dem Ziel, rechts
oder links davon eingeschlagen und somit
die Möglick)kcit vorhanden war, die Ge
schösse in das Ziel zu bring,'. Bei den
französischen Geschossen war die Lage ih
ter Flugbahn zum Ziel sehr schwer, höch
stens auf ganz nahe Entfernungen zu er
kennen, eine fehlerhafte Lage also nicht zu
verbessern. . Die Hauptsache jcdoch war,
daß die deutsche Artillerie zu schiefzen vcr
stand, die französische aber nicht. .Dafür
hatten die- nach den Mißerfolgen im böh
mischen Fcldzunc durch den thatkräftigen
General v, Hiiiderfin iüäA'clvn gerufene
Cchief-.schul, und die regeiiniisiig bei al!n
Alginientem auf gr.ifee Schksjpla'N
abhalte?' Sch!es;il'ungen gesor,zt, Bei
der fraSfife?'.'u A'ti!In? sah es damit
seht traurig aus; S bichUbnngen, die die
sen Ziamen verdienen, kannte sie nicht.
Neben de Gesmühen hatte man . der
signzösiiHeii . Artillerie uizinittellar vor
dem Ztrice noch die neu erfundene Mi
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Met'-r auch g'gei, nfantcrieg'schossk.
Von grök.te,n Eiiifluß auf die Wirkung
und Vcrivcndunci der Artillerie ist die
üi'nnition; in erster Linie das rauch
schwack Putoer. I den früheren flrit
gar Iaaetie sich der Pulverrauch wie ein
dichter 'Schleier der das ganze Schlacht
s.'ld, am dichtesten namentlich vor den
eignen und vor den fcmd,ichen Geschützen
Er hinderte sowohl baS Nichten wie auch
das Beobachten der eigenen Schusse und
setzte dadurch die Wirkung der Artillerie
trailleuse. den Vorläufer der heutigen
j v ( b n ii verwende! Neid.- .'.''kIch,i,ngew,-lrk, zii.'.ell,e,lt, von der
Dinie eiinartete. Sie ent
hauptsächlich, weil die
i ,, i!t b'iisii fai';-rcr ! iran grokk
j ,t u ilij, ii, stauben über no'lj täuschte sehr,
natürlich sehr herab. Der Fortfall dies,
Schleiers steigerte also dij Wirksamkeit
des neuers gewaltig. Lrogdem ober i i
die Wirkung nicht größer, fondern fogar
kleiner geworden, und das erklärt sich da
durch, daß alle Truppen gerade infolge
der gesteigerten Wirksamkeit gezwungen
sind, sich der Wirkung des Feuers durch
Ausnutzung aller natürlichen und Schaf
fung künstlicher Deckungen nach Möglich;
kcit zu entziehen.
Aber auch die Geschosse, die eigentlichen
Träger der Wirkung, sind völlig veraa
dcrt. Das Hauptgeschoß ist das Schrap,
nell geworden, ein dünnwandiges Ge-
schoß, dessen Höhlung mit einer großen
Zahl von Bleikugeln bei den Feldka
nonen etwa dreihundert gefüllt, m der
Luft platzend einen Raum bon sehr großer
Ausdehnung mit einem Bleiregen bedeckt,
ahnlich wie ein aus der Brause einer
Gießkanne kommender Wasserstrahl. Da
der- größte Theil der Schrapnellkugeln, in
schr flacher Bahn über den Erdboden hin-
wegstreicht, fo hat alles, was sich im Be
reich eines platzenden Schrapnells in aus
rechter Stellung befindet, . nur geringe
Aussicht, unverletzt zu bleiben.' Deshalb
muß angreifende Infanterie danach ftre-
den, möglichst ungesehen vom Feinde' vor
warts zu kommen und, wenn sie keine
schützenden Bodenfaltcn findet, durch
kurze, überraschend ausgeführte Sprünge
Boden zu gewinnen, sich zu einer Athem
pause niederwerfen, vielleicht auch das
Feuer eröffnen und den Versuch wieder-
holen. Die Infanterie des Berthcidigers
wird Schützengräben auslieben, um dort
chiik gegen das feindliche Artillerieseucr
zu finden, bi die ?cahc des angreifenden
Feindes sie zur Besetzung der Brugwehr
und Eröffnung des Feuers nöthigt,
Neben den Schrapnells verfeuern die
modernen Geschütze auch noch Granaten,
die sich von den im Kriege 187071 g
brauchten dadurch unterscheiden, daß sie
mit einem der erst Ende des vorigen Jahr-
Hunderts - erfundenen, sehr kräftigen
Sprengstoffe (Pikrinsäure mit vcischie
denen Zusähen unter der Benennung Me
linit, Ekrasir, Lhdd,t, ferner Tmiuroto
luol oder Ainmonal) geladen sind. Ihre
Detonation, d. h. momentan erfolgende
Zersetzung, zerreißt das Geschoß in zahl-
lose kleine Splitter, die mit großer Ge
chwindiakeit nicht bloß nach vorn, wie bei
der alten Pulvergranatc. sondern nach al
Ich Seiten üllSeinanderflicgen. Zerspringt
die Granate in der Luft, so fliegen ein
zelne Splitter sehr steil, manche senkrecht
zur Erde und können so von vorn gedeckt!
Ziele va oben treffe. Ebenso können
die Splitter einer zwischen den Geschützen
in d?r Luft oder beim Aufschlag auf den
Boden gesprengten Granate die hinter d-:n
Schilden befnlichc Bedienung Pressen,
Eine geradezu vernichtende Wirkung er
reicht die Granate, wenn sie das Geschütz
oder den eben diesem-stehende Muni-
tioiistvki.ze als ."olllr- f,er trifft: es wir
kcn dann nicht nur die unendlich vielen
Splitter gegen die Bedienung, sondern
diese wird durch ben Gasdruck völlig um
gcioorf,n. Bei Granaten az schwere
G'schüöci, mit groß Sprengladung ist
dieser Druck so kreislig. daß nicht nur
Mensche, sondern selbst schwere (eschiitzc
weit fortgeschleudert, werden, wenn ein sol
cheZ Geschoß auch nur in ihrer Nähe ein
schlägt. Ein Treffer in einen mit Gra
naten bepackten Mi!ionö!vagcn kann die
Geschosse zur Detonation bringen und auf
diele Weise die ganze Batterie 'vernichten.
Schon die Schrapncllivillung, dir selbst
in der Nahe txr Ges.! atze kein geeignet
Veolxichtiin.punkZ. so darf man ni.bt da
vor zurückschrecken, einen, wenn an h kilo
melcnveit davon entfernt,i zu wählen
wenn nur für eine fi.'' :e Fernspreckwer
bindunq gesorezt ist. Wichtig ist noch
Beobachter möglichst xegen das feindlich
Feuer ,z decken. Wenn gleich ein Schutz
schild Deckung gegen fei'tdli.fas Schrap
nellscner gewährt, so muß doch auch der
Schild durch sein, Aufstellung im Ge
lande oder durch Bestecken mit Banmzwei
gen dem Auge des Feindes möglichst ent
zogen werden
Durchaus nothwendig ist es, sich zu der
gewisser, daß die Geschosse bei Be
schießung des befohlenen Zieles nicht die
vorliegende Deckung' streifen, was leicht
vorkommen kann, wenn die Deckung die
Gelckiukstelluna bedeutend überhobt im
das Ziel naheliegt. Das Geschoß würde
dann nicht nur das Ziel nicht erreichen,
fondern auch die etwa vorwärts befind
lichen eigenen Truppen gefährden.
Da die Artillerie auf beiden Seiten si
verfährt, sind ihre Stellungen sehr schwer
zu entdecken: aber auch die Auffindung
anderer Ziele, die sich möglichst verborgen
halten, ist sehr schwierig. , Deshalb sind
die Erkundung und Auswahl der Feuer
stellungen mühsamer und zeitraubender
als sonst. Auch die Vorbereitungen au
die Feuereröffnung müssen mit der groß
ten Sorgfalt erfolgen. Das schöne Bild,
wie die Batterien im schärfsten Galovv in
die' Feuerstellung ruckten, im Nu abprotz
ten und nach wenigen Sekunden den ersten
Schuß abgaben, ist völlig verschwunden
oder sollte es doch abgesehen von! der
mit der Kavallerie fechtenden reitenden
Artillerie sein. Das Einrücken m die
Feuerstellung muß vielmehr sehr vorsich
tig geschehen: der bei starker Gangart sich
-entwickelnde Staub kann bei der Leere des
Schlachtfeldes leicht zum Bcrrather wer-
den. Jeder Fehler, jede Unvorsichtigkeit
und Uebercilung müssen sich bei der
hoch gesteigerten Wirksamkeit der Artillerie
empfindlich rächen. Eine richtig verfah
rende Artillerie verräth sich dem Feinde
erst durch ihr Feuer: ja selbst, wenn er die
ihm gesendete eisernen Grüße empfängt,
wird-er noch lange im Ungewissen darüber
sein, wobcr das cner kommt. Denn es
ist in jüngster Zeit gelungen, nicht nuz
den Ranch, sondern ach die Feucrerichc,
nnng so abzuschwächen1, daß die Geschütze
nicht entdeckt werden, wenn die Deckung
,e auch nur wenig überhöht. Oft wird
es daher nur durch Beobachtung vom
Flugzeug ans möglich sein, eine feindliche
Artilleriestellung zu entdecken.
Das Schießen der Artillerie unterfcher
det sich von dem der Infanterie wesentlich
dadurch, daß, wahrend es bei, der Jnfan
terie für die Feuereröffnung genügt, das
Ziel und das durch die Große der gcfchatz
ten Entfernung bedingte Bisir anzugeben,
es bei der Artillerie, wo die Lage der
Schusse zum Ziel beurtheilt werden kann,
möglich ist, dic, Flugbahn durch Aeu-
derung der Höhen- und Scitcnrichtung in
das Ziil zu legen. ' Beim Schieße mit
Bmnizuiider tritt noch das Ngeln der
Sprengpunktdlage hinzu, da die, Geschosse
n einer bestimmten Hohe über dein Ziele
vnnaen müssen.- Diese Ermittlung der
Schußelemcnte das Einschießen"
ist die Aufgabe des Aattcriesührers, bon
dessen Gewandtheit dls Wirkung der Bat
terie im höchsten Maße abhängt. Das
Einschießen setzt eine vollkommene Be
herrschung der Schicßlchre und eine große
Sicherheit der Cchußbkobachtiing voraus,
die glich im feindlichen Feuer nicht der
sagen dil'fen nnb nur durch viel Ucbukiz
zu werben sind. Die Größe der Seiten
Abweichung ; und der Sprcnghöhe sind von
der Bcobachtnngsstclle ans leicht z beur
theilen; man braucht sie also nur zu
schätzen und entsprechende Aenderungen
anzuordnen. Anders ober ist es bei den
Abweichungen in Bezug auf dic Sckiuß
weite,' hier kann man wohl den Sinn,
n!ck't aber die Größe der Abweichung be
urtheilen. Eine öiauchwolke, die das Ziel
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Tr-UT ei oder b'tl wird U!w!e?'.riN
lir.if.iir..t rfr iityrrlt. C'fi riecht
f,.h fi der Wtr!:ir. bur-k, ,-,'en Q--l
!unaäii'f..tfr, und man läuft G-f.il.r, seine
Munition nutzlos zu v.rschivenbe:,.
Ist dem Gegner Zeit und ÜUU ynfkil
gelassen, seine StcUiiNg z ve.lsiärken,
dann reicht dic flanon w.aen ihr. c flu
dien i!ugLcHn nicht mehr zur wnliameu
Bekämpfung aus. Im gegenwärtige
Nrieae, wo nch die beiderseitigen Jnwn
tcrien monatclangigegenüber liegen, sind im
Lause der Zeit Gräben ausgchoben, di
durch ihre große Tiefe eine weit stärkere
Deckung bieten, als die Vorschriften ver
langen. Unterkunsisrällme sind angelegt
Und mit starken Balken, eisernen Trägern
oder Eisenbahnschienen von oben eilige
deckt, gegen die eine Wirkung nur durch
Volltreffer schwerer Geschütze zu erreich:
ist. Daher sind in allen Feldheeren neben
den Kanonen noch Haubitzen vorhanden
d. h. Geschütze, die schwerere Geschosse mit
stärker gekrümmter Bahn verscuern und
die Ziele von oben treffen Men. Im
Kriege von 187071 verwendete MG
solche Geschütze nur zur Ucberwältigung
von Festungen. Meist fuhren die Armeen
zwei vcrichiedene Kaliber von ' Haubitzen.
Die leichten sollen den Truppen überallhin
folgen, sind wenig schwerer als die Feld
kanonen, -während ihre Geschosse etwa dop
pelt so schwer sind. Die schweren, ur
sprünglich nur für den Festungskrieg be-
stimmten, verfeuern Geschosse, die reichlich
sechsmal so schwer sind wie die der Ka-
nonen. Jviqe schweren vauvinen yaoen
eine Wirkung, die die der schwersten im
Kriege 187071 vor Festungen gebrauch-
ten Geschütze weit übertrifft, wenn man
von den nur in wenigen Exemplaren vor
handenen Mörsern absieht; dabei sind sie
aber diel leichter als zcne.
Diese Haubitzen haben eine gute Wirk
amfeit gegen Schildartillerie, weil die
-plitter ihrer Geschosse die hinter den
Schilden befindliche - Bedienung treffen
können. Die schweren Haubitzen sind auch
alle imstande, die m oen Schützengraben
eingebauten , lehr widerstandslahigen lln
terkunftsräume zu zerstören. Diese Ziele
inb aber sehr klein, ihre Lage vom Feinde
aus gar nicht zu erkennen: daher ist die
Aussicht, einen Treffer zu echalien, außer-
ordentlich gering, und es bedarf einer rie-
iqen Munitionsmenge, - wenn man eine
nennenswerthe Wirkung erreichen will.
So wird die Meldung der Obersten
Heeresleitung vom zehnten Marz ver-
tandlich, nach der vom Feinde in vier-
undzwanzig Stunden oft mehr als
IM 000 Schusse gegen die von zwei
chwachen rheinischen Divisionen ver-
theidigte Front von 8 Kilometern ver-
eueri wurden. Zum Transport dieser
an einem Tage verfeuerten Geschosse sind
mindestens drei Eisenbochnzüge von je 100
Achsen erforderlich. Bon der Heftigkeit
eines solchen Feuers macht man sich nur
chwer eine Vorstellung. Bei gleich
mäßiger Feuergeschwindigkeit wurde m je.
der Sekunde mehr als ein Schuß abgege-
ben sein.. Da aber das Feuer zeitweife,
besonders in der Nacht, ruhiger gewesen
ein w,rd, fo mußte es zu anderen Zeiten
um fo starker anschwellen. Dazu konkmen
die Detonationen der Grarsaten und die
eigne Schüsse, so daß die Bezeichnung
Trommelfeuer den Eindruck, den die-
er Höllenlärm auf das Gehör gemacht
hat, wohl am zutreffendsten wiedergiebt.
Es gehören wirkliche stählerne Werben da
zu, dies tagelang anhaltende Getöse zu
riraaen, ganz abgesehen von dem damit
verbundenen Gefühl, daß die nächste Se-
knnde allem ein Ende machen kann. .
Die Wirkung der Artillerie ist, wenn
man sie nach den Verlusten beurtheilt, die
m Fund beigebracht find, im Vergleich
zu der Wirkung der Infanterie im gegen
wältigen Kriege höher, dagegen im Ver-
gleich zu dem verfeuerten Munitionsge
wicht höchstwahrscheinlich niedriger als in
jedem früheren Kriege. Und das trotz der
ge!tc,qkrtcn Wirksamkeit! Die ausfallende
Thatsache erklärt sich daraus, baß die
Truppen es weit klser als ze zuvor ver-
stehen,-sich der Feuerwirkung durch ge-
chlckte Gelandebenutzung zu. entziehen.
und daß anderseits die mit Schnellfeuer
geschiitzen bewaffnete Artillerie Muni-
ansinengkn verfeuert ha! wie nach nie-
inals. Namentlich die Franzosen sind sehr
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derart angegriffen, daß d'e Znfankrie des
Belagerers unter im, Schutze der Ar
tillerie, weckie die feindlichen Geschütze
niederzukämpfen hat. sich schrittweise un
ter Herstellung künstlicher Deckungen und
Annah.rungsweae bis auf kurze Ent
fernung heranarbeitet. Nachdem die Ar
tilleiie'sowohl die Werke als auch die Be-
fatzung durch ihr bis zur äußersten Hef
tigkeit gesteigertes Feuer sturmreif gemacht
hat, führt die Infanterie den Sturm aus.
Während der russische Angriff auf
Drzemysl ein diefem Bilde entsprechendes
Gepräge trug die Festung fiel durch
Hunger bezwungen vor Ausführung des
Sturms , zeigen die deutschen Angriffe
auf die belgischen Festungen, dank der
aufs höchste gesteigerten Wirkung der
schweren deutschen Steilfeuergeschiitze, ein
ganz andres Bild. Ein starke, aus sol
chen Geschützen zusammengesetzte Artillerie
eröffnete, ohne daß die Festungen einge
schlössen waren, aus verdeckter Stellung
und großer Entfernung das Feuer gegen
die Forts, machte dadurch die Werke und
zugleich die Besatzung in einer Weise
sturmreif, daß der Sturm überhaupt
überflüssig wurde. Und das geschah, ob
wohl die Widerstandsfähigkeit, aller Deck
ungen durch ausgedehnte Verwendung von
Beton und Panzerkuppeln außeraewobn
lich hoch war. Bet den bis dahin gebrauch
lichen Mörsern konnte ein Panzcrthurm
erst durch mehrere Treffer unbrauch
Ixtr gemacht werden: die Trefnahigieit
war aber bei der kleinen Ausdehnung dieses
Zieles und der langen Flugzeit des m
hohem Bogen verfeuerten Geschosses so ge;
ring, daß nur die Aufwendung einer sehr
großen Schußzahl und Zeit einen Erfolg
versprach.
Die Verwendung der neuen schweren
Mörser änderte das von Grund aus. Die
Granaten dieser Geschütze hatten durch
ihr großes Gewicht ' man sprach von
zwanzig Zentnern bei dem 42-cm-Äcorer,
das des österreichischen -Z0,5-cm.-Mörsers
ist in amtlich veröffentlichten Quellen mit
390 Kg. angegeben und eine ent
prcchende, mehrere Zentner betragende
Sprengladung eine so große Wirkung, daß
es zur Zerstörung eines Panzerthurmes
schon genügte, wenn ein solches Geschoß
nur in die Nähe desselben einschlug. Der
Berichterstatter der Frankfurter Zeitung
schrkb über diese Wirkung eines solchen
Treffers: Die Granate war auf der Erd-
deckung direkt vor einem Panzcrthurm auf,
geschlagen, hatte die 7 Meter dicke Erd-
decke sowie eine Betonschicht von 2,2 Meter
durchschlagen, hatte den Panzerthurm tn
Höhe der Maschinerie getroffen, war quer
durch denselben durchgegangen und hatte
hinter ihm ein großes Loch gerissen, in
dem man ein ganz gewaltiges Stück des
Geschosses liegen sah. Durch die Gewalt
der Ezploston dieses , einen Schusses war
die Betondecke bis zu den nachten Thür
men infolge der plötzlich auftretenden seit.
lichen Verschiebung gerissen." Eine solche
Verschiebung dürfte aber schon genügen,
die Maschinen für daZ Laden und Richten
der nächsten . Thürme unbrauchbar zu
machen. Dieser eine Treffer hätte schon
genügt, das ganze Fort unbrauchbar zu
machen.
Diese mächtige Wirkung hat gewisser-
maßen das Ziel so vergrößert, ds; man
sich mit euur geringeren Trcsfsahigkcit be
gnügen, die Schußweite also erheblich ver-
grorzcrn oursie. aouraz ivuroe es mög-
lich, die Geschütze unbemerkt vom Feinde
auf große Entfernung in verdecNr
Stellungen zu bringen und das Feuer
überraschend zu eröffnen.
Mit der mechanischen Wirkung ist auch
eine sehr große psychologische verbunden.
Der belgische General Löman, der Ver
theidigcr von Lüttich, schrieb in seinem
Tagebuch? über die Beschießung des Forts
Loncin: Wir hörten, wenn dic Granaten
ankamen, das Sausen der Lust, das sich
allmählich bis zum Heulen eines wüthen
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solche Schus.!v,ijk ist nur kttickb,,? a, '
fin'r fffjr lanzin Kanone, die tf.rem -schweren
l'iesch.'k m't ,iiier starken La
dni eine s"lk ri'k'.k G-.kch!vind!-'k.-it er
theilt. Die schweren Krupp'schcn Schi?'? - '
kai'.onen um eine solche wird ti sich
wahrscheinlich ha,id'ln halg tm
Länge von 50 Kg.ibkkn, sind alss eöer .
hältiiik mäßig fast doppelt fo lang wie die
daiif Feldkanone und ertheilen ihren .
G-schonen nach dem Taschenbuch der :
Kriegsflotten des Kapitän Leutnants '
Weyer eine Geschwindigkeit von etwa !X)0 '
Metern, bos ist etwa dieselbe Geschwin'
digkcit, die das SGeschoß des deutschen
Gc-wchrs hat. Aber dieses erreicht hoch- j
stens eine Schußweite von 4000 Metern; ;
denn der Luftwiderstand vermindert die
Geschoßgeschwindigkcit sehr bedeutend. ;,
Das mit einer Geschwindigkeit von W '
Meter verfeuerte S-Gefchoß besitzt aus
2000 Meter nur noch eine solche von 133
Meter; von der ihm durch die Pulver
lodung ertheilten Wucht von 403 Meter
kilogramm besitzt es nur noch 12; 393
Meterkilogramm, d. h. 97 Prozent der ur
fprünglichen. sind lediglich für die Ueber
Windung des Luftwiderstandes verbraucht.
Bei einer 28-Zentimeter-Kanone, die ein
270 Kilogramm . schweres Geschoß mit
gleicher Geschwindigkkeit verfeuert, würde
die Geschoßgeschwindigkeit auf 784(j also
nur um lli Meter sinken; nur 15 'Pro
zent feiner Wucht wiirde durch den Luft
widerstand aufgezehrt. Wahrscheinlich .
ist das Geschütz ein noch schwereres; Zran
zösische Zeitungen berichten, man habe auZ
aufgefundenen Sprengstücken auf ein Ka
liber von 30,5 oder gar 38,1 Zentimeter
geschlossen. Beides ist möglich; denn beide
Kaliber sind in der deutschen Marine der
treten. Welche Schußweiten beide Ge
schütze erreichen können, läßt sich mit leich
ter Mühe errechnen, ist aber nicht de
kannt. '
Die größte bisher wirklich erreichte .
Schußweite betrug, soweit Nachrichten ' '
darüber vorliegen. 20,266 Meter; sie .
wurde am-"28. April 1892 von einer 24- .
Zentimeter-Kanone, die 40 Kaliber lang
war. in Gegenwart Seiner Majestät des :
Kaisers auf dem Schießplatz Meppen ge- -zeigt.
Schwerlich wird die Anfangsoe
schwindigkeit über 800 Meter, das Ge
fchoßgcwicht mehr als 180 Kilogramm be
tragen haben.
Bei großen Schußweiten bat bereits die '
Krümmung der Erdoberfläche eine große
Bedeutung. Bet einer Schußweite von o5
Kilometer läuft die wagerechte Visierlinie .
etwa 120 Meter über das Ziel hinweg,
wenn Geschlltzstand und Ziel sich in glci-
chcr Mecrcshöhe befinden. Es ist also gar
nicht daran zu denken, daß das Ziel vorn
Gcsckützstande aus, auch unter Benutzung
der fchärfslcn Fernrohre, zu sehen wäre; '
die Seitenrichiung muß daher nach der ;
Karte gegeben, die Beobachtung der
Schüsse von einem in großer Höhe in der
Nähe des Zieles 'sich beweget den Flug -
zeug aus von statten gegangen sein, wie .,
denn auch Zeitungsnachrichten besagen,
daß das Einschießen , mit Hilfe eincF
Flugzeuges erfolgt sei.
Von -einer großen Treffgenauigkeit kann
bei so großen Schußweiten natürlich keine
Rede sein; aber dafür ist das Ziel die
ganze Festung fo groß, daß die AuS- ,
lcht zu treffen noch immerhin genug. An
derseits würde der Feind, wenn er über
ebenso weittragende Geschütze verfügte und ,
ihm die Stellung unsrer Geschütze kx-kannt ',
wäre, kaum eine nennenswerthe Wirkung
dagegen erreichen können, da das Ziel so ;
klein ist. . j
Die schnelle Ueberwältiquna der ange j
grisfcnen Festungen ist nicht allein der !
großen materiellen Ucberlegenheit der Ar- '
tillerie, sondern auch der personellen zu
danken. Die deutsche Fußartillerie hat ,
durch die im Jahre 1872 eingetretene
Scheidung der Feld- und Fußartillcrie am
meisten gewonnen. Die Franzofen habeir
ur tiire Fcldartiucrie sehr viel, aber aus
Kosten der Fußartillcrie gethan. Es soll
bei dieser alte Unteroffiziere gegeben ha
ben, die im Frieden noch nie einen scharfe
Schutz aus ihren Geschützen haben ab
eucrn sehen. Die schwere Artillerie des
Feldheeres wurde großcnthi! st im
provisikri. Man darf ohne Uekrwibun.-!
sagen, daß die deutsch FAkerrtillerie V
besie d Welt ist