Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 10, 1915, Image 6

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Wittich. snzuschlikbkn. Verflucht an.
Zlrengende Tour. 2cig und :1.-.chZ
,in Dattel mit wenizkn Pausen. Aiel
L.zern mit den Jrikzulären. 2:."tz !
ferer Erfahrung und Lorsicht ka!
v? wir wiederholt in eklige Citua
lione. TaS Freischarenzesindel w.n
unglaublich frcch und machte uns viel
zv schaffen. Wir würen froh, als
wir ouf Teile der 4. Kavalleriedioi
fdn stiegen, denen wir uns anZchlos
sen, um gleich darauf das vesecht
ton Artenay mit den 5. Dragonern
niizumachen. C5in heifzer Tag. Wir
halten gegen Zuaven und Tuiios
rorzugchen, die eine Jerme beseZt
bielten und von da aus unsere Ar
t'illerie beschossen. Unterstützt don
eirier Abteilung Jnfanierie schlössen
wir die Afrikaner ein. Tie Kerle
wehrten sich verzweifelt. Während
die Infanterie stürmte, attackierten
jcit einen Haufen Mblots, die aus
einem Gehölz ihren Freunden zu Hilfe
eilten, 's war ein famoser Anritt.
Nur ein einziges Mal kamen die
Burschen zum Feuern, da saßen ih
nen schon unsere Plempen im Nacken.
Unser Chef, auf seinem Fuchshengst
ollen voran, drang auf den Führer
der Feinde ein, der seine zurückmei?
senden Leute mit Wort und Gest?
versuchte, vorwärts zu treiben. Beim
Anblick unseres Rittmeisters verzerrt
sich sein Gesicht zu wilder Wut, wie
rasend schreit er auf mt Reiter ein,
den deutschen Offizier niederzuknal
Un. ' Wern hat ihn jetzt erreicht
und wie er ausholt zu tödlichem
Streich, strauchelt fein Pferd und
ißt ihn im Fall mit zu Boden "
Teufel noch mal!" warf Lank
ol ein. Das nenn' ich Pech!"
.Es war sein Glück! Im selben
Augenblick ergoß sich ein Regen von
Kugeln, der unsern Führer unfchl
bnr das Leben gekostet hätte. 2lls'
ti wieder hochkam, hatte sich der
lipitän mit seinen , Leuten in das
c-he Gehölz gerettet unter Zurück
lassung vieler Toter. Wir waren
glücklich, unseren Chef wieder zu ha
den, doppelt glücklich, weil es fein
Todfeind und Nebenbuhler war, des
sen Tücke, er zum zweiten Male ent
rrnnen!" Also war es der Baron t.- Ver
bignac, der die Mobilgarden führte?"
Kein anderer. Die Affäre war
iibrigens brenzlig, da wir bei der
Verfolgung noch auf zahlreiche Ban
den von bewaffneten Bauern stießen,
die offenbar zu seinem Kommando
kthörten."
Das scheint ein ganzer Satan zu
fein. Nun und weiter!
Eine ununterbrochene Kette bluti
per Kämpfe bis zur Einnahme von
Orleans, wo wir s dann wuoer ge
gütlich hatten. In der Jungfrau-
ftadt ließ sich's gut leben. Wie schnell
tergißt man da all daS Trübe, das
lnnter einem Hegt. In ver Gvive
r.en Kuael" ging's hoch her. sie war
tag Stelldichein der Kameraden. Al
lc war in seligster Stimmung. Man
niglich glaubte, nun liege der Feind
cm Boden und die ganze Geschichte
fti zu Ende.... Eitler Wahn! Ja,
trenn der Herenmeistcr von TourZ
richt gewesen wäre! Nack kurzen
Taigen der Ruhe ging der Tanz von
lieuem los. Wir verließen mit der
Divistoii Witiich Orleans, um die Ee-
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Ter Ll'.le b.t seine Auien üler, !
all", raunte L.'.nkitz seinem !i.ZMk
reden gereizt zu. -indem er dem auf
dem schlechten Pflaster ftrlpernden
Falben die Srcren gab.
Leutnant o. Lankwitz!" schnarrte
sofort der vestrenze. '.Lassen Sie
solche Rkithausmäychen. b.ilten Sie
Ihren Schinder strimmer im Zügel!"
Himmelelemcnt noch mal!" knirsch
te der Huiar wütend. .So was'
muß man sch von rinem Jnfanteri
sten sagen lassen!"
Gib dich zufrieden. Freundchen!'
beruhigte ihn der Adjutant flüsternd.
Möckern war früher bei den Garde
ulanen und ein toller Rennreiter. Als
sein Geld alle war, ging er zum Fuß-l-olk.'
TiZ dann!' tröstete sich Lankwitz.
Tnher sein tadelloser Eig und die
spielende Meisterung seines Wallachs.' i
.Pst. nicht so Lmt! Er hat ein
f.'incs Gehör. Schau' nur, wie er
sich umguckt, als wittere er, daß wir
von ihm gesprochen."
Ter General hatte sich zur Seite
gedreht. Jetzt winkte er Ronegg zu
sich.
Hab' da eine Meldung erhalten,
daß Ihre Eskadron heute noch zu
uns stößt. Hat sich wieder wacker
gehalten, eine ganze Batterie den
Franzosen abgenommen!'
Oh, und ich war nicht dabei!"
seufzte der Leutnant.
War auch nicht nötig!' bemerkte
der General kurz. Ihre Meldung
war für uns wertvoller, als em paar
lumpige Kanonen! Im übrigen grü
ßen Sie mir Ihren Rittmeister und
sagen Sie ihm, ich sei mit seinem
Leutnant zufrieden."
Zu Befehl. Herr General, daS
Lob wird mir ein Anfporn....
Schon gut', brummte der Kom
mandeur. Auf Worte gebe ich
nichts! Was mir gefällt, ist Ihre
frische, slotle Art. Sie sitzen gut
im Sattel. Nur keine schlappe Hocke,
rei, kein Füßegependel das haß
ich! Tie Waden straff an dem Gurt,
ruhige' Zügelführung. Schonen des
Pferdes auf dem Marsch, aber don
nermäßiger Drausritt bei der At
tacke!'
Der General legte die Hand an
die Mütze und wandte sich zu seinem
Adjutanten, mit dem er die Marsch
route besprach. .
Ronegg wurde von Lankwitz mit
Fragen bestürmt. Als der Husar
hörte, daß die Stunden des Kamera
den im Brigadestab gezählt seien,
ließ er nicht locker, bis er über Eber
stein s Verwundung aufgeklärt war.
Was? Den verfluchten Busch
kleppern hat er die blaue Bohne zu
verdanken!' rief Lankwitz.
Er hatte sich zu sehr ezponiert.
Eine Dragonerpatrouille war von
einer Bande Blaukittel überfallen und
niedergemacht worden, bis auf emen,
der ward unser Führer nach dem
Schlupfwinkel der tückischen Schlei
cher. Eberstein, voll Eiser, die Er
schlagenen zu rächen, sah kaum die
Kerle, als er, uns allen weit voraus,
auf sie lossprengte. Zwei streckte er
zu Boden, da knallte es aus den Bu
jchen, wohin ie Schufte retiriert.
und als wir zur Stelle kamen, lag
unser Kamerad am Boden. WaS
half es, daß wir die Bande zu Paa-
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tr-n (.- er.fr-l den ?efedk. s,,t: in
BoiZommune von un y.i t rennen
und sich der Eük.ron tll'.rner. die
vor der l'irie hält, wieder anzu
sch!i(s,en.'
KTci ist eine erfreuliche Order,
wenn ich auch bedaure, so liebe fl.i
mkr?dn. wie ich sie bei der 10. Bri
aade getroffen, verlieren zu mus
scn.'
Toch nur auf kur,;e Zeit. Wir
freuen uns schon, Sie bald wieder
zu sehen.'
Oberleutnant v. Nebern faluiicrte
und ließ Nonesg in Gedanken zurück,
die ausschließlich der Sorze um den
zurückaclassenen Kllmeraden galt?n
Tie Möglichkeit, linnen kurzem wie
der in das Getöse der Schlacht g.?zo
gen zu werden, war ihm in weile
ncrne geruck:. ganz verdrangt von
dem glühenden Wunsch dem Freun-
de Rettung zu bringen.
So sah er auch der Begegnung mit
der Eskadron in frolzer Bewegung
entgegen. Als ' die Füsiliere unter
rauschenden Maischklängen in Bois
commune einzogen, sprengte Ronegg
auf die Dragoner zu, an deren
Spitz: Rittmeister Werner seinen
Leutnant freudig begrüßte.
Zwei Kilometer seitwärrs der nach
Orleans führenden Straße Gidi)
L'Epiraux am Westrand des Wal
des von Orleans, lag, verdeckt von
Bäumen, ein kleines Gehöft, das sei
ner von dem großen Berkehr entfern
tcn und verborgenen Lage wegen von
den Wirren des Krieges kaum be
rührt worden war und nur ab und
zu Franktireurbanden zu vorllberge
hendem Aufenthalt diente.
Bei dem Rückzüge des Tannschen
Korps von Orleans hatte eine Abtei
lung deutscher Reiterei, die zur Si
cherung der Flanke gegen die mit
großer Frechheit auftretenden franzö
fischen Irregulären entsandt worden
war, den Hof entdeckt und ihn zum
Asyl für einen verwundeten Offizier
aueersehen.
Bei der Eile des Rückmarsches und
dem Mangel an Krankenwagen war
es unmöglich, den Schwerverletzten
mitzunehmen er mußte auf der
Ferme zurückgelassen werden, dessen
Bewohner sich des kranken Feindes
anzunehmen und ihn zu pflegen ge
lobten.
Es kostete den Führer der Abtei
lung große Ueberwindung, den Ka
meraden und Freund einem unsiche
ren Los zu überlassen, ober die un
barmherzige Pflicht des Feldfoldaten.
seine verantwortliche Stellung als
Trvppenkommandant zwangen ihn,
sein,' persönlichen Gefühle den For
derungen des Dienstes unterzuord
nen. Ein Trost war es für ihn, daß
die Frau des Hauses und ihre Tech
ter mit unverkennbarer Gutwilligkeit
sich des Verletzten annahmen und al
les zu tun versprachen, um ihn vor.
der Rachgier ihrer Landsleute ' zu
schützen. Mit klustt Fürsorge schaff
ten sie die Uniform, die sofort zum
Verräter werden konnte, beiseite. Da
für wurde die kleine, dürftige Kam
mer mit Bauernkleidern behängt, die
den Anschein erwecken sollten, als sei
der Patient ein echter Paysan.
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(Fortsetzung folgt)
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crirurter ."itteiun in fein Zwmek
zurück, so tilgte s: h lanriam
(in zleickultizk '.'.'tlerkin.in.lhcl'
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die sie nicht ju ö.-dern tennch
t. nett ti it. t r.Ll:t ft lr:i rr.ir.
X:2d.n zn f.iila;t. S le ii.u ein I
klu.iei. getiirttfi IKafi.l.eu gt.vksen.
in feiner 0;()fiiirark arer schien sie
schüchtern und besargen. und kam
nicht iircr Gemeinplätze hinaus, denn
sie fühüe die schärfe, wenig wohlwo!
ler.de Kri!ik. die ihr hin gegenüber
saß, und kroch in ihr Inneres zuiiicl;
cur sie litt, als sie tut r.iihfarn unj
ikkdrück:e Freude sehen mußte, die
seine Einberufung td ihm aus
löste ...
Sie trat in d,i! Zimmer, das er
vor wenigen Minuiur verlassen. Es
trug noch das Geprüge der Unord
nung, das hastige Abreisen zu hinter
lassen pflegen. Schränke standen
offen. Jidilkleider lagen herum, Wä
schestücke...
Mechanisch fing sie an. aufzuräu
men . . . Nachdem sie die Schränke cc
schlössen, wandte sie sich dem Schreib
tisch zu. Zerrissene Briefe füllten
den Papierkorb; man sah, der Bestt
zer hatte große Musterung gehalten.
Aus der Schreibmappe schaute ein
Bogen hervor, sie zog ihn heraus,
und bemerkte zu ihrem Erstaunen,
daß er einen unvollendeten Brief
ihres Mannes enthielt . . . Ohne , zu
wissen, daß sie es tat, begann sie zu
lesen ...
Lieber Fred! Dem Brief war
rührend, Dein Schmerz über die
durch die Mobilmachung verursachte
Störung meines jungen Glücks'
und das notgedrungene Verlassen
meines trauten Heims" ergreifend,
aber Du kannst Dich beruhigen.
Das jung Glück ist nich vorhanden,
das traute Heim ebenso wenig',
höchstens eine Behausung, die ich mit
einer anderen vertausche, das ist al
les! Es ist wahr, ich gehe hinaus ins
Ungewisse. Strapazen und Unbe
hagen harren meiner, aber Daunen
und moderner Komfort genügen noch
lange nicht, um einen Aufenthalt er
strebenswert zu machen, ebenso wenig
wie Polisandermöbel elegantesten
Stils, mit denen einen keine Bezie
hung verknüpft, bis auf diejenige
zum Möbelfabrikanten, der in unse
rem Falle ein dicker, rothaariger
Mann war, mit sommersprossigen
Händen, und die zum Gelde meines
Schwiegervaters. Daö wird reich
lich ausgewogen durch das Bewußt
sein, endlich nicht morgens dem grau
en Alltag entgegenzuwachen, um 8
Uhr den täglichen Morgenkuß der
abreichen zu müssen, und unweigerlich
jedesmal durch irgendeine, nur in der
Form oder im Wort abwechselnd
Banalität gestört zu werden. Ich
habe ihr nichts vorzuwerfen, Fred,
nichts, als daß sie meine Frau ist.
Sie kann ja nichts dafür,, daß unsere
Wesensart so verschieden ist., daß
mich ihre glatten Scheitel, auf denen
sich kein Härchen rührt, ihre weiten,
geschmacklosen Kleider, ihr i ganze
graue, langweilige Silhouette nervös
machen, daß ich mein ganzes Leben
lang im Weibe die weiche, schmieg
fame Hingebung verehrte, und nicht
die korrekte Haltung und pedantische
Ordnung. Sie hätte einen Beam
ten ihres Vaters heiraten sollen...
aber nicht mich, mich, der ich die
Schönheit des Lebens brauche, der ich
mich sehne nach den Blumen, die am
Wege blühen, und nach den Höhen,
um die der Wind saust. Ich gehe
so gern fort, vielleicht kann ich da
draußen dem Baterlande nützen, und
sollte ich fallen, bedauere mich nicht
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Irui, da ouf ihm slcen, rrich, et
N'urle wieder Kfiter. und war dei
Kn-lr.'den und Unter,i. fr.cn fjti
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'tu ffii; C''-ttanfn nrch Huuse. und
l'.inn sch.i'ch er ein p.iar knrfpk Vor,
te auf ein FdpoKIürte. Äsne. die
an den Inhalt des berühmten Bric
seZ jenes Königs don Spanien erin
nerlcn, den seine Gemahlin nach Km
gen Wochen des Warten endlich i
kielt:
.Midame. der Wind webt scharf.
Sechs Wöife bracht' ich zur Strecke."
und wunderte sich kaum darüber, daß
sie fast gar nicht schrieb.
Weihnachten kam heran, und Ossi-
ziere und Mannschaften hatten n'ir
ein Gespräch: wLs wird aus der Hci'
rat kommen, wer wird wohl an uns
denten! Hans Fernom hatte keiner
lei Erwartungen. Er wußte wohl,
daß ihm ein Paket von zu Hause
bevorstand, aber er war nicht seir
begierig darauf. Er konnte sich den
Inhalt vorstellen: Lßwar:. Wollsa
chen, Süßigkeiten... Und am Hei
ligen Abend hielt er ein Paket' in
Händen, und setzke sich etwas ab
seits, um die Berfchnürung zu lösen.
Ein ironisches Lächeln kräuselte seine
Lippen. Alles war da, wie er es
vorausgeahnt, praktisch, reichlich und
gut, und da lag auch ein Bricfchcn.
Er öffnete es, fand ein geschlossenes
Kuvert darin, und folgende Zeilen
von ihrer Hand:
Ich möchte alles tun. um Dei
ne Weihnacht im fremden Land
froh und hoffnungsvoll zu ge
stalten, und es fällt mir nichts
ein, als Dich frei zu geben, als
Dir zu versprechen, daß, , wenn
Tu gesund zurückkehrst, ich un
serer Trennung nichts in den Weg
legen werde. Ich schicke Dir hier
zurück, was mir die Augen öffne
te. Aber eines laß Dir sagen,
HanS, gerade weil Du Jurist bist,
und man in diesem Berufe nicht
nur mit den Augen des Leibes,
sondern auch mit denen der Seele
sehen muß. Grau ist keine selb
ständige Farbe, sie entsteht au der
Mischung zweier anderer. Hättest
Du verstanden, sie in diese zu zer
legen, Tu hättest vielleicht erkannt,
daß der Fall nicht ganz hoffnungs
los war, daß das, wag Dir Ba
' nalität und Langeweile erschien.
Scheu war, sein Innerstes hervor
zukehren vor jemand, dessen We
sen stumme Abweisung atmete,
selbst wenn er sich zu freundlichen
Worten zwang. Es ist noch nicht
zu spät für Dich, die Episode
wird bald vergessen sein! Vertrau'
auf die Zukunft und leb' wohl,
HanS! Frohe Weihnacht!
, Gabriele.'
Mit wachsendem Erstaunen hatte
er zu Ende gelesen . . . DaS schrieb
seine Frau... die langweilige, stei
fe Beamtentochter... don der. er nie
eine eigene Meinung gehört, die nie
anders als sorgsam konstruierte Sät
ze geäußert, wo Subjekt und Prädi
kat immer an der richtigen Stelle
standen. Woher kam ihr die plötz
liche Erkenntnis? Er riß das kleine,
geschlossene Kuvttt, auf . . . sein ei
gener Brief an Fred Lehen fiel ihm
entgegen .... t
Die Schamröte stieg ihm ins Ge
ficht über die Brutalität, mit der fei
ne Zerstreutheit ihr einen Einblick in
sein Denken gewährt. Er hätte sich
schlagen können. Und dann icl er
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führen, cetubi'7! sie ü!ft sfiuen Z,t.
stand, der nicht gfsäjrlich fei. a!,r
tänqkkt Schon ni erfordfff. ut.d i.
Priele detükß ihn mit t'm-n -?!. t!
der (tlciiflcrun. t.i ih'em ti Pf n
0'csicht die sraivftt rrifteriiiK
HanS nkkNl'w tr:i-a.t)'e aus untura.
'fm. fillkki ,em Gchluwnift, und das
erste, was et sah, war ftnf Hrau.
aber eine andere, als die er rerlassfn,
Ta-S blonde Haar legte sich in großen,
wuchs Wellen um ihr Gesicht, dessen
reine Linien ihm zum erstenmal auf
kie'en. DaS blaue Reisfkleid spann,
re sich knapp um ihre schlanke ig'ir.
NichiS von der grauen Gestalt, die
sich seiner Erinnerung eingeprägt,
war übrig geblieben
Leise und zögernd rief er chren
Namen. Sie hatte im G'.spräch mit
einem der Aerzte am Fenster geitan
ren, jctzt wandte sie sich ihm langsam
zu. trat an sein Bett und driidle die
Hand, die er ihr entgegenstreckte. Dem
bittenden Blick schien sie nicht zu ver
stehen. Wie glücklich bin ich. daß Du da
bist!' flüsterte er. .Die weite, unsiche.
re Reise ...
' Oh, es war nicht so schlimm, und
es ist doch selbstverständlich, daß ich
lich pflege, solange . . .'
Sie sprach dn Satz nicht zu En
de. aber er verstand sie, und ein bit
teres Gefühl erfüllte ihn plötzlich, weil
sie nur aus Pflichtgefühl gekommen
war, und nicht aus Herzensbedürfnis,
und er vorgaß ganz, daß ihm nicht
das Recht zustand, irgendein Gefühl
zu fordern, da er ja selbst keines gab.
Die zwischen ihnen schwebende
Frage wurde nicht berührt, aber all
die Tage, wo Gabriele an seinem
Bette ihres Pflegeamtes waltete, hat
te er das Gefühl: sie ist zu Gast,
sie füllt ihren Platz nicht aus wie
eine Frau, fondern wie eine Pflegerin,
die geht, wenn ihre Zeit vorüber ist.
Es entging ihm nicht, daß die Ka
meraden viel häufiger kamen, ihn zu
besuchen, seit Gabriele da war, er er
staunte über die Leichtigkeit, mit der
sie den Gesprächen den Charakter gab,
und hörte oft verwundert zu, wenn
sie sich über Dinge äußerte, deren
Kenntnis er ihr niemals zugetraut.
Und er mußte sich zu seiner Beschä
mung sagen, daß erst der Gedanke
der kommenden Freiheit den Bann von
dieser Frau gelöst hatte, daß er es
gewesen war, dessen Art so lähmend
bisher ouf sie gewirkt.
Und in den Tagen und Nächten,
wo ihre stille Pflichterfüllung seine
Schmerzen linderte, und ihre An
Wesenheit ihn über Leid und Qual
hinwegtrug, wurde ihm klar, daß er
sie nicht mehr entbehren konnte, über
rieselten ihn Angftschauer bei dem
Gedanken, daß sie gehen würde, so
bald er genesen sei. Und er spähte
nach einem Aufflackern des Gefühls,
nach einer Bewegung, die ihm verra
len sollte, daß sie etwas mehr für ihn
hatte als Pflichtgefühl, nach einem
Erröten, dai, rr sich günstig deuten
konnte. Aber btrgebens! Eine gleich
mäßige, liebevolle Freundlichkeit war
alles, was er , fand ... Und eineö
Nachts faßte er einen Entschluß.
Am nächsten Morgen saß Gabriele
wieder an seinem Bette und strickte
eifrig an einer wollenen Mütze.
. Minutenlanges Schweigen . . . Dann
sagte HanS mit seltsam bebender
Stimme:
Ich möcht Dich bitten. Gabriele,
mir eiiren Brief zu besorgen.'
. Gerne!", sagte sie harmlos.
Er griff unter sein Kopfkissen
und jog einen engbeschriebenen AM
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WiiiüUu wrgijv'ftt.
W;tsl Xu auch wirklich wnrteri
können?' ftuf.l er zaghaft, und hielt
ihre Hand fest.
Sie lächelte.
Ich muß X ir danken für die Er
fahrung, ireil sie mich aus mir erlö
ste .. . Ich wäre vielleicht mein Le
benlang zum eigenen Leide die graue
raii akbliel'kn, als die Du mich emp
fzndest. wenn nicht Dein Brief an
Fred die Einkehr bewirkt hätte . . .'
Wir wollen ihm die beiden Briefe
schicken.'
Nein!' sagte HanS Fernow, dage
gen empört sich mein Selbstgefühl.
Selbst mein bester Freund braucht
nickch zu wissen, was ich für ein Narr
war; es genügt, daß es Eine weiß,
und Ich hoffe, sie wird diese Wissen
sehnst nicht mißbrauchen ... die Brie,
se haben ihren Zweck erfüllt... ver
brennen wir sie . . .'
Und sg geschah es!
Im Walde versteckt.
Aus Wischwill in Ostpreußen wird
berichtet: Die Fälle sind nicht verein
zelt, in denen Bewohner der umlie
genden Dörfer während der Russen
zeit sich Wochen-, ja monatelang in
den dichten Wäldern verborgen hiel
ten, um nicht fortgeschleppt zu wer
den. So erzählt Frau Lindenau ouS
Baltupönen, daß sie mit ihren fünf
hindern im Alter von zwei bis neun
Jahren mit einer Nachbarin in der
Zeit vom 4. Dezember bis zum 12.
Februar sich im Wischwiller Walde
vtrfteckt aufgehalten habe. Sie hat
tcn sich in einer Schonung eine Höhle
gemacht und diese mit Reisig über
deckt. Genährt haben sie sich von
rohen Erbsen, Wruken, Möhren. Da
ihr Bersteck nicht allzuweit von der
ausgebrantiten Wohnung entfernt war,
lonnten sie einige Male, wenn keine
Russen' zu' sehen waren, dorthin ge
hen und sich aus dem Keller Kar
tosfeln holen, auch einen Dreifuß und
einen Kochtdpf, worin sie dann die
Kartoffeln gekocht haben. Wasser
gewannen sie aus geschmolzenem
Schnee. So haben sie zehn Wochen,
ohne Schaden an der Gesundheit zu.
nthmen, durchgehungert und durch
gefroren. In ähnlicher Weise haben sich etwa
00 Bewohner aus Ußballen in einem
wenig zugänglichen Bruche in der
Nähe der Försterei Auerhahn berbor
gen gehalten und genährt. Da hier
ter Boden ein Eingraben nicht iu
ließ, wurde fortwährend der Kälte
wegen ein großes Feuer unterhalten.
Auch hier haben alle ohne ernstlichen
Schaden an der Gesundheit den Tag
der Befreiung erwarten können.
K r i e g sk i n d e r m u n d. Der
klein Erich sieht einen Soldaten mit
auffallend abstehenden, großen Oh
ren. Mama, der Soldat dient im
Kriege wohl als sogenannter Horch
Posten?'
DieHerrenFranzosen.
Ich finde, unsere Sieg' haben et
was hant gout!
Sie meinen also auch, der Teutsch
haut gut!
Erklärlich. Der Brief.
dn ich eben nach der Volt irinaen'
sollte, war zu schwer."
Kein Wunder. Der Chef hatte
ja auch darin einen Dampfhamw,
von 10M Pfund, - "